Samstag, September 27, 2003

Das Böse
"Die Seele, Peter, die Seele läßt sich nicht beherrschen; die muß gebrochen werden. Treibe einen Keil in sie, lege deine Hand darauf - und der Mensch ist dein. ... Es gibt viele Wege. Dies ist einer: mache daß der Mensch sich klein fühlt. Daß er sich schuldig fühlt. Töte sein Streben ab und zerstöre seine Integrität, ... Benutze die Integrität gegen sich selbst. Gib ihr ein Ziel, das auf die Zerstörung jeglicher Integrität hinausläuft. Predige Selbstlosigkeit. Sage den Menschen, sie müssen für andere Menschen leben. Keiner ist ihm je nachgekommen, keiner wird es je erfüllen. Denn was an Lebenstrieb in ihnen ist, sträubt sich dagegen. ... Der Mensch sieht ein, er sei unfähig zu dem, was er als edelste Tugend angenommen hat - und das verleiht ihm ein Gefühl von Schuld, von Sünde, von angeborenem Unwert. Und da das höchste Ideal außerhalb seiner Reichweite liegt, so gibt er schließlich alle Ideale auf, jedes Streben und jeden Glauben an den eigenen Wert. ... Seine Seele gibt ihre Selbstachtung auf - und dann hast Du ihn. Er ist dein. Er gehorcht. ...

Hier ist ein anderer [Weg]: Töte das Werteverständnis des Menschen. Vernichte seine Fähigkeit, Größe zu erkennen oder gar zu erreichen. Große Menschen kann man nicht beherrschen. Darum können wir keine großen Menschen brauchen. Doch niemals den Begriff der Größe leugnen; nur ihn von innen her zerstören ! Das Große ist das Seltene, das Schwierige, das Ausnahmsweise. Darum stelle Leistungsmaßstäbe auf, die alle Menschen erfüllen können, auch die letzten, auch die unbegabtesten - damit hemmst Du bei allen Menschen ... die Triebkraft. Du hemmst jeden Ansporn zu Besserung, zu Auszeichnung, zu Vervollkommnung. ... , stelle die Mittelmäßigkeit auf den Altar - und die Heiligtümer sind weggefegt.

Dann gibt es noch einen dritten Weg: Töte durch Gelächter. Lachen ist ein Werkzeug der menschlichen Freude. Lerne es als Werkzeug der Zerstörung zu benutzen. ... Sage ihnen, sie sollen über alles lachen. Nur nichts unantastbar Heiliges in der Menschenseele lassen - dann wird ihm seine Seele nicht mehr heilig sein. Töte die Ehrfurcht ab, und du hast den Helden im Menschen getötet. ...

Hier ein weiterer Weg: Erlaube den Menschen nicht, glücklich zu sein. Glück ist etwas in sich selbst Geschlossenes, Glück ist etwas sich selbst Genügendes. ... Glückliche Menschen sind freie Menschen. Töte also ihre Freude am Leben ab. Nimm ihnen weg, was ihnen teuer oder wichtig ist. Gib ihnen nie, was sie wollen und brauchen. Lasse sie fühlen, daß allein die Tatsache eines persönlichen Wunsches vom Übel ist. Versetze sie in einen Zustand, in dem 'Ich will dies, ich will jenes' zu sagen, kein natürliches Recht mehr ist, sondern ein beschämendes Eingeständnis. ... Die Natur erlaubt kein Vakuum. Entleere des Menschen Seele - und es ist dir überlassen, wie du den Hohlraum füllen willst. ...

Sehen sie sich alle großen ethischen Systeme an. ... Predigen sie nicht alle den Verzicht auf persönliche Freude ? Was kommt ... als Leitmotiv zutage: Opfer, Verzicht, Selbstverleugnung. ... Alles, was Freude macht, von den Zigaretten bis zur Sexualität, vom Anreiz der Ambition bis zu dem des Profits, wird als verderbt oder sündig betrachtet. Weisen sie bloß nach, irgendetwas mache den Menschen glücklich - und sie haben es auch schon der Verdammung ausgeliefert. ... Wir haben Glück an Schuld geknüpft. ...

Der Mensch verfügt ja über eine Waffe: Verstand. Vernunft. Man muß es sich also vor allem angelegen sein lassen, ihm die zu nehmen. ... [Aber] nicht alles gänzlich ableugnen. ... Nicht sagen: Vernunft ist ein Übel, das Böse an sich - ... Man braucht bloß zu sagen: die Vernunft hat ihre Grenzen. Es gibt etwas, was über ihr steht. Was ? ... 'Trieb', 'Gefühl', 'Offenbarung', 'göttliche Eingebung' , 'Intuition', 'Dialektischer Materialismus'."

(aus "The Fountainhead" von Ayn Rand)





Wurde Arafat vom KGB ausgebildet ?
Folgende Auszüge stammen aus einem Artikel vom Opinion Journal des Wall Street Journal, geschrieben von einem Herrn Pacepa, dem ehemaligen rumänischen Geheimdienst-Chef, der 1978 in die USA übergelaufen ist. Darin schreibt er über Erfahrungen mit Herrn Arafat aus den 70er Jahren. Seine Behauptung: "[Arafat] ist ein Karriereterrorist, der von der Soviet-Union und ihren Satteliten jahrzehntelang ausgebildet, bewaffnet und finanziert wurde."

"Bevor ich von Rumänien nach Amerika übergelaufen bin, ... , war ich dafür verantwortlich, Arafat während der ganzen 70er Jahre jeden Monat ca $200000 gewaschenes Geld zu übergeben. Ich schickte auch pro Woche zwei Flugzeugladungen mit Uniformen und Versorgungsmaterial nach Beirut. Andere Sovietblock-Staaten taten dasselbe." ...

"... , man gab mir die persönliche Akte von Arafat. Er war ein ägyptischer Bourgeois, den der KGB-Auslandsdienst zu einem eifrigen Marxisten gemacht hatte. Der KGB hatte ihn in seiner [Spezialschule] östlich von Moskau ausgebildet und entschied sich Mitte der 60er, ihn bis zum zukünftigen PLO-Führer zu fördern. Zuerst zerstörte der KGB die offiziellen Aufzeichnungen über Arafats Geburt in Kairo und ersetzte sie mit fiktiven Dokumenten, die behaupteten, er sei in Jerusalem geboren worden und daher von Geburt an Palästinänser."

Es wird weiter beschrieben, wie der KGB bei der Herausgabe der Zeitung Falastinuna mitwirkt.

"Man hat uns Rumänen befohlen, Arafats außerordentliches Talent für Täuschung zu verbessern'. Der Chef des KGB-Auslandsdienstes, General Sakharovsky, befahl, Tarnung für die Terror-Operationen Arafats zu leisten. ... Im März 1978 brachte ich Arafat geheim nach Bukarest, um letzte Anweisungen zu erhalten, wie er sich in Washington verhalten solle. "Sie müssen einfach andauernd vortäuschen, Sie würden Terrorismus aufgeben und Israel anerkennen, immer und immer wieder", sagte ihm Ceausescu."

Mein Kommentar: Kommt Ihnen die Aussage aus dem letzten Satz irgendwie bekannt vor ?




Wynand und Roark
über den Sinn des Lebens

Wynand:"Ich dachte gerade an Leute, die sagen, Glück sei unmöglich auf Erden. Schauen Sie, wie die Menschen sich abmühen, im Leben ein bißchen Freude zu finden. Wie sie darum kämpfen. Warum soll ein Lebewesen in Schmerzen dahinkriechen ? Mit welchem Recht darf irgendwer fordern, ein Menschenwesen habe für etwas anderes zu leben als zu seiner eigenen Freude ? Jeder von uns möchte das. Jedes Teilchen von ihnen möchte das. Doch sie finden es nie. Warum eigentlich ? Sie wimmern, sie verstünden den Sinn des Lebens nicht. Es gibt eine ganz besimmte Sorte von Leuten, die ich verachte. Die, die einen höheren Zweck oder ein 'allgemeines Ziel', ein Weltziel suchen, die nicht wissen, wofür sie leben sollen, die stöhnen, sie müßten 'sich selbst finden'. Überall hört man das. Das ist die offizielle Phraseologie des Jahrhunderts, scheint es. In jedem Buch, das sie aufschlagen. In jedem sabbernden Selbstbekenntnis. Solches Bekenntnis scheint als etwas Adliges zu gelten. Für meine Begriffe ist das das Beschämendste, was es gibt."

"Schauen Sie, Gail", sagte Roark, indem er aufstand, einen dicken Baumast abbrach, ihn in beiden Händen hielt, mit jeder Faust eines der beiden Enden packend; dann Gelenk und Knöchel dem Widerstand des Holzes entgegenstemmend, krümmte er den Ast langsam zu einem Bogen. "Nun kann ich daraus machen, was ich will: einen Bogen, einen Speer, einen Spazierstock, einen Zaunpfahl. Das ist der Sinn des Lebens."
Wynand: "Ihre Kraft ?"
Roark: "Ihre Arbeit". Er warf den Ast fort. "Das Material, das die Erde Ihnen bietet und was Sie daraus machen."

(aus "The Fountainhead" von Ayn Rand)

Freitag, September 26, 2003

Das gute Universum
"Es gibt eine grundlegende Überzeugung, die einige Leute nie haben werden, die einige nur in ihrer Jugend haben, und die wenige bis ans Ende ihrer Tage behalten - die Überzeugung, daß Ideen von Bedeutung sind. ...
Daß Ideen von Bedeutung sind heißt, daß Wissen von Bedeutung ist, daß Wahrheit von Bedeutung ist, daß der eigene Verstand von Bedeutung ist. ...
Die Konsequenz davon ist die Unfähigkeit, an die Macht oder den Triumph des Bösen zu glauben. Egal welche Korruption man in seiner unmittelbaren Umgebung beobachtet, man ist unfähig, es als normal, dauerhaft oder metaphysisch richtig zu akzeptieren. Man fühlt: 'Diese Ungerechtigkeit ... ist die Ausnahme im Leben, nicht die Regel.' Man ist sich sicher, daß es irgendwo auf der Erde - selbst wenn es nicht in der eigenen Umgebung oder Reichweite ist - daß es für Menschen eine richtige, menschliche Lebensweise gibt, und daß Gerechtigkeit von Bedeutung ist."
(aus "The Inexplicable Personal Alchemy" in "The New Left: The Anti-Industrial Revolution" von Ayn Rand)


Donnerstag, September 25, 2003

Bush und Schröder
Die beiden hätten sich versöhnt, hieß es gestern und heute überall in der Presse. Die Grundpositionen der beiden haben sich aber nicht verändert. Herr Bush steht (wenn auch mit einigen Widersprüchen) für Eigenständigkeit des Bürgers, für Steursenkungen und eine relativ freie Ökonomie, einem Sendungsbewußtsein für westliche Werte und für den Kampf gegen den Terror; Herr Schröder steht (mit noch mehr Widersprüchen) für den Wohlfahrtsstaat, für europäischen Dirigismus mit hohen Steuersätzen und Bürokratie, für "Toleranz" und Appeasement gegenüber jedem Diktator und Tatenlosigkeit gegenüber Terroristen. Welche der oben genannten Differenzen wollen die denn hinter sich gelassen haben ? Es gibt keinen rationalen Grund für eine Versöhnung. Der einzige Grund für Versöhnung liegt im Pragmatismus, der in der amerikanischen Politik vorherrschend ist, aber auch bei Herrn Schröder sehr ausgeprägt ist.

Dabei ist Pragmatismus im philosophischen Sinn zu verstehen: Pragmatismus ist die Doktrin nach der der Wertemaßstab das Praktische ist, und es daher keine absoluten Prinzipien, Standards oder Wahrheiten gibt. Der Pragmatismus sagt, die Wahrheit werde von dem definiert, was funktioniere, und ihre Validität nur [nach ihren] Konsequenzen beurteilt werden kann. Infolgedessen können keine Fakten im voraus gekannt werden und alles könne nach Daumenregeln probiert werden - was zu der Prämisse führt, dass die Realität nach Laune des Bewusstseins unendlich veränderlich sei (das was auch immer man wahr haben will, wahr ist; das was auch immer man sich als existierend wünscht, [tatsächlich] existiert, lediglich vorausgesetzt, dass es funktioniert). Der Pragmatismus ist charakterisiert durch eine Betonung auf einen dogmatischen Agnostizismus, und einer absoluten Ablehnung alles Absoluten bzw. aller Standards. (aus "For the New Intellectual" von Ayn Rand). Pragmatismus zeichnet sich also durch Prinzipienlosigkeit und Kurzsichtigkeit aus.

Deutschland hat sich mit Frankreich und Rußland ( soll ich China noch mit dazunehmen ? ) zusammengetan. Die beiden neuen Lager "altes" Europa und Rußland gegenüber Amerika sind nicht versöhnbar. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zwischen den beiden Lagern wieder kracht, spätestens dann, wenn es darum geht, in den Fällen Iran oder Nord Korea zu handeln.


Mittwoch, September 24, 2003

Werte und Tugenden
"Meine Moral, die Vernunft, ist in einem einzigen Axiom enthalten: Existenz existiert. Und in einer einzigen Entscheidung: zu leben. Hieraus folgt alles andere. Um zu leben, muß der Mensch drei Dinge für die höchsten und leitenden Werte seines Lebens halten: Vernunft, Zielstrebigkeit, Selbstachtung. Vernunft als sein einziges Mittel der Erkenntnis, Zielstrebigkeit als seine Wahl des Glücks, das er mit diesem Mittel verwirklichen will, Selbstachtung als seine unumstößliche Gewißheit, daß sein Verstand fähig ist, zu denken, und seine Person es wert ist, glücklich zu sein, was bedeutet: wert ist zu leben. Diese drei Werte umfassen und erfordern alle Tugenden des Menschen, und alle seine Tugenden richten sich auf das Verhältnis zwischen Existenz und Bewußtsein: Rationalität, Unabhängigkeit, Integrität, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Produktivität, Stolz."
(John Galt in "Wer ist John Galt ?" von Ayn Rand)




Die Staatsanwaltschaft ermittelt
Schon wieder. Diesmal gegen Vorstände der Mannheimer-Versicherung. "Den Vorständen wird zur Last gelegt, 'riskante Kapitalanlagegeschäfte, vorwiegend in aktiendominierten Spezialfonds, vorgenommen und bei fallenden Kursen noch ausgeweitet zu haben, ohne entsprechende Absicherungsmaßnahmen zu treffen', heißt es bei der Staatsanwaltschaft." (siehe FAZ-Artikel)

Mir ist in der Vergangenheit des öfteren aufgefallen, daß die Staatsanwaltschaft gegen Geschäftsführer von Firmen ermittelt, die pleite gegangen sind. Natürlich kann es vorkommen, daß bei der Insolvenz ein betrügerisches Verhalten im Spiel war. Mir scheint aber eher, daß die Staatsanwaltschaft anscheinend jedes Versagen von Geschäftsleuten als Betrug betrachtet. Das Aussortieren von ineffizienten Firmen ist aber Bestandteil des Marktes und stellt keinen Betrugsfall dar. Die Staatsanwaltschaft betrachtet unternehmerischen Erfolg als gesetzliche Pflicht, nach dem Motto: "wenn ihr keinen Erfolg habt, dann ist das ein Verbrechen." So denkt nur jemand, der der Ansicht ist, daß Geschäftsleute nicht für ihr eigenes Wohl arbeiten, sondern daß sie Leibeigene des Staates sind und nur für ihn arbeiten.
Artikel-Sammlung zum Thema Iran
Wer Informationen zum Geschehen im Iran haben möchte, kann sich auf der Internet-Seite http://iranvajahan.net/english/ informieren. Über Islam und den Nahen Osten schreibt Daniel Pipes lesenswerte Artikel.

Dienstag, September 23, 2003

Das Geschäft mit dem Teufel bringt nur Tote
Weil ich kein Mystiker bin, und nicht an einen übernatürlichen Teufel glaube, sehe ich nur einen leibhaftigen irdischen Teufel. Und nicht nur einen: es ist eine ganze Horde. Die Mullahs im Iran mit ihrem islamischen Fundamentalismus erfüllen diese Rolle perfekt. Sie verkörpern all das, was ich für böse halte: Mystizismus mit einem Haß auf die Realität; ihre Wahrnehmung besteht aus blindem Glauben und kritiklosem Konsultieren des Korans; ihre Ethik: gut ist, was Allah sagt; der Mensch ist gut, wenn er dem gehorcht; notwendig dafür ist selbstlose Aufopferung für Allah und Verachtung gegenüber all dem, was das menschliche Leben angenehm machen könnte; ihre Politik ist die Befürwortung eines totalitären Gottesstaates, in dem ein Individuum nichts zählt und bei Übertreten der irrationalen Gebote von Allahs Vertretern getötet wird.

Sie funktionieren vollkommen irrational, d.h. Argumente und Tatsachen spielen bei der Entscheidungsfindung keine Rolle. Den Zweck ihres Lebens sehen sie darin, blind den Geboten Allahs zu gehorchen und auf das Jenseits zu warten. Selbstachtung ist unmöglich, weil das die uneingeschränkte Achtung Allahs als oberstes Gebot in Frage stellen würde.

Sie vertreten Irrationalität anstatt Rationalität; Abhängigkeit des Individuums von den Mullahs anstatt Unabhängigkeit; sie vertreten ein System, das jede Integrität unmöglich macht, weil Übereinstimmung von Überzeugung und Handeln kurzfristig zum Tode führen würde; sie leben Ungerechtigkeit, weil Menschen vernichtet werden, die in meinem Sinne gut sind; Unproduktivität mit Warten auf das Jenseits; sie erleben Selbstverachtung, oder kann jemand ernsthaft behaupten, daß jemand, der konsistent ein derart jämmerliches Dasein führt, noch echten Stolz empfinden kann ? Ihre "Philosophie" ist schlimm genug, falls diese Krankheit überhaupt diese Bezeichnung verdient. Schlimmer noch ist, daß sie keine andere Einstellung dulden und gegen jeden anders denkenden einen heiligen Krieg anzetteln wollen: "Tod den Ungläubigen !"

In ihrem Haß auf die Realität und das Leben haben sie sich ein Feindbild aufgebaut, das all das verkörpert, was für sie böse ist: die westliche Zivilisation. Die Beschäftigung mit der Realität, Rationalität und Wissenschaft, Individualismus mit rationalem Eigeninteresse und Kapitalismus mit dem damit verbundenen Wohlstand verkörpern für sie einen dekadenten Satan. Sie schicken ihre Gotteskrieger in alle Welt aus, um die Ungläubigen zu vernichten. Iran ist daher einer der größten Terror-Staaten auf diesem Globus. Und dabei wird nicht nur Geld gegeben, sondern auch Ausbildung, Unterschlupf und logistische Unterstützung.

Um so verwunderlicher ist es, daß es westliche Geschäftsleute gibt, die Geschäfte mit dem Iran machen. Es gibt Ölfirmen, die Erdöl aus dem Iran kaufen oder bei der Erschließung von Erdölfeldern mitarbeiten. Dabei ist jeder Petro-Dollar, den die Mullahs durch das Erdöl einnehmen, ein weiterer Dollar, der für die Vernichtung des Käufers verwendet werden wird. Es ist egal, ob dieser Dollar dafür verwendet wird, weiter die iranische Bevölkerung zu unterdrücken (sie auch Berichte von Michael Ledeen in NRO), oder ob er für Waffenkäufe verwendet wird, oder ob er an Terroristen weitergegeben wird. Fakt ist, daß jeder Dollar die Mullahs weiter an der Macht hält.

Ihre Macht sichern sich die Mullahs mit brutaler Waffengewalt. Und Waffen werden nicht nur im Inland eingesetzt, sondern sollen auch fremde Staaten bedrohen. Insbesondere Israel wird in Zukunft gefährdet sein. Denn Iran steht mittlerweile kurz davor, Atomwaffen herstellen zu können. Iranische Politiker haben vor heimischem Publikum bereits den Einsatz von Atomwaffen gegen Israel gerechtfertigt. Zweifelt jemand daran, daß Iran diese Waffe einsetzen wird ? Wer will sie daran hindern ?

Es gibt westliche Politiker, die versuchen "Reformer" im Iran zu unterstützen, indem man sie "einbindet". Das ist der Versuch, mit Iran politisch "ins Geschäft" zu kommen. Ich kenne kein Ergebnis, das in diesem Sinn Erfolg gebracht hätte. Vielmehr täuscht diese Art von Verhandlungen unnötige Legitimation für die Mullahs vor. Der Preis für diese Art von politischem Geschäft ist zu hoch: man zahlt mit der Aufgabe westlicher Grundwerte und der Akzeptanz barbarischer "Werte".

Die westlichen Länder haben im Fall Iran bisher tatenlos zugesehen und ich frage mich, wie lange sie das noch können, ohne selbst erneut Opfer von Terror-Anschlägen zu werden (siehe auch Artikel von Leonard Peikoff). Je länger der Westen damit wartet zurückzuschlagen, desto sicherer werden sich die Mullahs in ihrer Überzeugung, moralisch und kulturell überlegen zu sein und es mit einem Feind zu tun zu haben, der sich moralisch unsicher ist, keine Schlagkraft besitzt, nur Schwäche zeigt, ja sogar feige ist.

Warum schaufelt sich die westliche Zivilisation ihr eigenes Grab ? Die meisten Personen sind sich der Werte, für die die westliche Zivilisation steht nicht bewußt. Oder sie haben sogar ebenfalls eine feindliche Einstellung gegen die Grundwerte der westlichen Zivilisation. Und weiterhin wird nicht nur die Gefahr falsch eingeschätzt, die islamischer Fundamentalismus mit sich bringt, es werden auch die Ursachen des Terrors falsch eingeschätzt: der Haß auf die westliche Kultur wird nicht erkannt, oder er wird erkannt und der Armut dieser Länder zugeschrieben, was aber unberücksichtigt läßt, daß deren Ideologie Wohlstand als unmoralisch betrachtet.

Wirtschaftliche und politische "Geschäfte" mit dem Teufel bringen nur Tote. Entweder den eigenen Tod, oder den Tod von westlichen Mitbürgern, weil man irgendwann von den Mullahs oder deren Terroristen umgebracht wird, oder den Tod von iranischen Bürgern, die direkt unter der Herrschaft der Mullahs leiden.








Verwirklichung der eigenen Glücks
"Anerkennt die Tatsache, daß die Verwirklichung eures Glücks der einzige moralische Zweck eures Lebens ist, und daß Glück - nicht Leid oder gedankenlose Genußsucht - der Beweis eurer moralischen Integrität ist, weil es der Beweis und das Resultat eurer Treue zu dem Ideal der Verwirklichung eurer Werte ist." (John Galt in "Wer ist John Galt ?" von Ayn Rand)

Montag, September 22, 2003

Torvalds und Cox gegen Software-Patente
"Die beiden wichtigsten Entwickler des freien Betriebssystems Linux, Linus Torvalds aus Finnland und Alan Cox aus Großbritannien, haben sich in einem offenen Brief an die Abgeordneten des Europaparlaments gewandt und sie aufgefordert, der Patentierbarkeit von Software bei der für Mittwoch geplanten Abstimmung klare Grenzen zu setzen."

Ich möchte mich hier nicht darüber auslassen, wo die Grenzen der Software-Patentierung liegen sollten, zumal ich mich noch nicht genügend damit beschäftigt habe. Wogegen ich mich aber ausdrücklich wende, ist die Art von Software-Kommunismus, die sich einige aus der Open-Source-Gemeinde vorstellen. Es ist rechtlich nichts dagegen einzuwenden, wenn sich Personen zusammenschließen und auf freiwilliger Basis Software schreiben, austauschen und diese veröffentlichen. Etwas anderes ist aber die Forderung einiger Personen aus diesem Kreis, alle Software gesetzlich frei zugänglich zu machen, d.h. überhaupt kein intellektuelles Eigentum zu gewähren. Das würde insbesondere Raubkopien legalisieren, wäre eine legalisierte Enteignung und würde die Rechte des Individuums verletzen.
Arbeitgeberprädisent Hundt fordert Verbot von Warnstreiks
"Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat ein Verbot von Warnstreiks gefordert: "Warnstreiks müssen gesetzlich verboten werden. Sie fügen den Unternehmen einen unverantwortlichen wirtschaftlichen Schaden zu".

Auch Vertreter der Arbeitgeber-Verbände kapieren nicht, worum es in der Sache geht. Sehen die denn nur die Möglichkeit, daß der Staat alles regeln soll ? Wenn in einem Vertrag eine bestimmte Leistung, z.B. eine Tätigkeit, mit einer besitmmten Gegenleistung, i.R. eine Geldleistung, verbunden ist, und gleichzeitig eine Kündigungsfrist vereinbart ist, die nicht eingehalten wurde, dann sollte ein Arbeitgeber bei einem Streik das Recht auf Schadensersatz haben, falls vertraglich nichts anderes geregelt ist. Das heißt: ein Arbeitnehmer könnte streiken, wäre dann aber des Vertragsbruchs schuldig und sollte für den enstehenden Schaden verantwortlich sein. Oder der Vertrag enthält keine Kündigungsfrist, wäre jederzeit beidseitig kündbar, dann sollte der Arbeitgeber eben das Recht auf sofortige Entlassung bei einem Streik haben.

Was würde ein gesetzliches Verbot bedeuten ? Will man bis zur nächsten Kündigungsfrist Zwangsarbeit einführen, bei der die Polizei den Arbeitnehmer morgens zu Hause abholt ? In diesem Sinne hatte ein Gewerkschafter recht, der Herrn Hundt eine "feudale Einstellung" vorwarf. Was fordert Herr Hundt als nächstes ? Das Verbot einer Kündigung durch den Arbeitnehmer, weil das einen unverantwortlichen wirtschaftlichen Schaden für ein Unternehmen bedeuten würde ?

Die richtige Alternative zur gesetzlichen Begünstigung von Arbeitnehmern in Arbeitsverhältnissen ist nicht die gesetzliche Begünstigung von Arbeitgebern ! Vertragsfreiheit heißt das Zauberwort, zusammen mit der Pflicht der Einhaltung des vertraglich Vereinbarten und notfalls das Einklagen der Einhaltung mit Schadensersatz für die Nichteinhaltung.

Sonntag, September 21, 2003

Aus Atlas Shrugged:
Francisco zu Rearden über Moral

"Sie sind einer der letzten moralischen Menschen, die es auf der Welt noch gibt. ...
Wenn Sie ein abstraktes Prinzip, z.B. moralisches Handeln, in materieller Form sehen wollen - dort steht es [, Ihr Stahlwerk]. Sehen Sie es sich an, Mr. Rearden. Jeder Strebepfeiler, jede Röhre, jeder Draht und jedes Ventil wurden als Antwort auf die Frage 'richtig oder falsch ?' dort angebracht. Sie mußten das Richtige wählen und das Ihres Wissens Beste - das Beste für Ihr Ziel, Stahl zu erzeugen - und dann weitergehen und das Wissen vergrößern und Besseres und immer Besseres machen, wobei Ihr Ziel Ihr Wertmaßstab war. Sie mußten nach Ihrem eigenen Urteil handeln. Sie mußten Urteilsfähigkeit haben, den Mut, sich auf Ihr Urteil zu verlassen, und Sie mußten sich unbedingt, ganz rücksichtslos und rückhaltlos an das Prinzip halten, das Richtige zu tun, das Beste zu tun, das absolut Beste, was Ihnen möglich war. Aber ich frage mich, Mr. Rearden, warum Sie nach einem Prinzip leben, wenn Sie es mit der Natur zu tun haben, und nach einem anderen, wenn Sie mit Menschen umgehen." ...

"Wenn man seine äußerste Kraft einsetzt, um das Beste zu machen, erwartet man dann, dafür belohnt oder bestraft zu werden ? ... Und wenn Sie statt dessen dafür bestraft wurden, welchem Kodex haben Sie sich gefügt ? ... Sie, der Sie nicht dulden würden, daß eine Legierung auch nur zu einem Prozent unrein ist - was haben Sie in Ihren Moralkodex eindringen lassen ? "
...
"Ihr Leben lang haben Sie gehört, daß man Sie anprangerte, nicht um Ihrer Fehler, sondern Ihrer größten Tugenden wegen. Nicht um Ihrer Fehler, sondern um Ihrer Leistung willen, hat man Sie gehaßt. All der Charaktereigenschaften wegen, die Ihr größter Stolz sind, hat man Sie verachtet. Man hat Sie eigennützig genannt, weil Sie den Mut hatten, nach Ihrem eigenen Urteil zu handeln und allein die Verantwortung für Ihr Leben zu tragen. Man hat Sie arrogant gennant, weil Sie einen unabhängigen Geist haben. Man hat Sie grausam genannt, weil Sie unbestechlich rechtschaffen sind. Man hat Sie unsozial genannt, weil Sie sich auf unentdeckte Wege gewagt haben. Man hat Sie erbarmungslos genannt, weil Sie mit Kraft und Selbstdisziplin Ihr Ziel verfolgten. Man hat Sie habgierig genannt, weil Sie die wunderbare Macht besitzen, Reichtum zu schaffen. Man hat Sie, von dem ein unvorstllbarer Kraftstrom ausging, einen Schmarotzer genannt. Sie der Überfluß geschaffen hat, wo es nur Ödland und hilflose hungernde Menschen gab, hat man einen Räuber genannt. Sie, der alle am Leben erhielten, hat man einen Ausbeuter genannt. Sie, der Reinste und Moralischste unter ihnen, sind als 'gewöhnlicher Materialist' verspottet worden. Haben Sie sich die Zeit genommen, sie zu fragen: mit welchem Recht, nach welchem Kodex, nach welchem Maßstab ?"
...
"Sie wußten, welch hohe Moral man braucht, um einen einzigen Nagel zu produzieren, aber Sie ließen sich als unmoralisch brandmarken. Sie wußten, daß der Mensch den strengsten Wertmaßstab braucht, um mit der Natur umzugehen, aber Sie glaubten, daß Sie diesen Maßstab im Umgang mit Menschen nicht brauchten. Sie haben die tödlichste Waffe in den Händen Ihrer Feinde gelassen, eine Waffe, von der Sie nie etwas geahnt und die Sie nie verstanden haben. [Deren] Moralkodex ist die Waffe dieser Menschen. Fragen Sie sich selbst, wie sehr und auf wie entsetzliche Weise Sie sich damit abgefunden haben. Fragen Sie sich selbst, was ein Kodex moralischer Werte für das Leben eines Menschen bedeutet und warum der Mensch nicht ohne ihn existieren kann und was geschieht, wenn er den falschen Maßstab nimmt, nach dem das Böse das Gute ist."
...
"Sie sind einer großen Sünde schuldig, Mr. Rearden, viel schuldiger, als die Leute es Ihnen sagen, aber nicht in der Art, wie sie es predigen. Die schlimmste Schuld ist, eine unverdiente Schuld auf sich zu nehmen ... Ihr [eigener] Kodex war der des Lebens. Was ist dann der jener Leute ? Welcher Wertmaßstab liegt ihm zugrunde ? Was ist sein letztes Ziel ? Glauben Sie, daß Sie nur einer Verschwörung gegenüberstehen, die sich Ihres Reichtums bemächtigen will ? Sie, der Sie die Quelle des Reichtums kennen, müssen wissen, daß es viel mehr und etwas viel Schlimmeres ist als das. Hatten Sie mich gebeten, Ihnen zu sagen, was die Triebkräfte des Menschen sind ? Die Triebkräfte des Menshen sind seine moralischen Prinzipien. Fragen Sie sich selbst, wohin die Moral dieser Menschen Sie führt und was diese Moral Ihnen als Ihr endgültiges Ziel anbietet ! Schlimmer, als einen Menschen zu ermorden, ist, ihm einzureden, Selbstmord sei ein Akt der Tugend. Schlimmer, als einen Menschen in ein Opferfeuer zu werfen, ist, von ihm zu verlangen, freiwillig hineinzuspringen und selber den Scheiterhaufen aufzurichten."
...
"Mr.Rearden, stellen Sie sich vor, daß Sie Atlas sehen, den Riesen, der die Welt auf den Schultern trägt. Sie sehen ihn da stehen, Blut rinnt ihm über die Brust, seine Knie knicken ein, seine Arme zittern, er versucht aber, die Weltkugel mit letzter Kraft hochzuhalten; doch je mehr er sich müht, desto schwerer lastet die Welt auf seinen Schultern. Wenn Sie ihn so vor sich sehen: Was raten Sie ihm ?" - "Die Welt abzuwerfen."


( Der Text mit den Klammern [ ] wurde von mir eingefügt, ist also kein Text aus dem Roman.) (Der gesamte Text ist aus der deutschen Ausgabe von Atlas Shrugged: "Wer ist John Galt", GEWIS Hamburg, im Buchhandel erhältlich. )

Samstag, September 20, 2003

Das hab' ich mir verdient
Alles hat seine Zeit. Und in den nächsten drei Wochen wird es keine Zeit für diesen Blog geben. Dies bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass es keine Aktualisierungen geben wird. Den anderen Autoren wurde kein Schreibverbot erteilt! Bis bald!
Ayn Rand und ihre Feier des Kapitalismus
An dieser Stelle hatte ich schon auf das MERKUR-Heft "Kapitalismus oder Barbarei?" und den darin enthaltenen Aufsatz "Ayn Rand und ihre Feier des Kapitalismus" von Eberhard Sens hingewiesen. Über Rands Philosophie des Objektivismus erfährt man in diesem Aufsatz relativ wenig -vermutlich könnte Sens dies auch gar nicht leisten-, aber über das Leben und die Leidenschaft der Ayn Rand erfährt man doch einiges, und dies aus einer recht wohlwollenden Perspektive.

Über Rands Philisophie schreibt Eberhard Sens in Anspielung auf ihre Erfahrungen im stalinistischen Russland:
"Rands Denksystem heißt 'Objektivismus', sie führt ihn auf Aristoteles zurück. Der Objektivismus hat klare Voraussetzungen und 'basic principles': objektive Realität, Vernunft, Eigeninteresse, Kapitalismus. Und anschließend das Kleingedruckte mit den Ausführungsbestimmungen. Im Hintergrund stehen sicherlich die frühe Erfahrung, mitansehen zu müssen, wie plötzlich alles relativ und schwankend wird und umstürzt - Brecht: 'Das Sichere ist nicht sicher, so wie es ist, bleibt es nicht' -, und die erstaunlichen sowjetischen Leistungen im Uminterpretieren, Umdrehen und Umlügen der Realität. Stalin, der Sprachwissenschaftler. Da sollte es auf dem Papier wieder sicher werden, A muß A sein und bleiben."

Freitag, September 19, 2003

Der Geschäftsmann als Sündenbock:
Josef Ackermann

"Das Landgericht Düsseldorf hat die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen den Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Josef Ackermann, zugelassen." , berichten die FAZ-Nachrichten. "Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft sollen Ackermann und fünf weitere Manager bei der Abfindung ehemaliger Mannesmann-Vorstände und Aufsichtsräte [bei der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone] dem Konzern einen Schaden von bis zu 111 Millionen Mark (57 Millionen Euro) zugefügt haben."

Erstens weiß ich nicht, was an Abfindungen anstößig sein sollte. Was sollte an einer Geldzahlung falsch sein, die lediglich den Abschluß einer erfolgreichen Zusammenarbeit unterstreicht ? Der Vorwurf lautet auf Betrug. Eine Abfindung fällt doch unter die Kategorie "Gehaltszahlung". Ist die Staatsanwaltschaft inziwschen der Meinung, daß Gehaltszahlungen für Unternehmen einen "Schaden" bedeuten ? Ist das Gehalt auf meinem Konto am Monatsende ein "Betrugsfall" ? Würden Sie den Geschäftsführer oder den Personalchef dafür Betrug anlasten ?

Zweitens scheint die Staatsanwaltschaft Anstoß an der Höhe der Abfindungen zu finden. Will sich die Staatsanwaltschaft jetzt anmaßen, die Höhe von Gehaltszahlungen festzulegen ? Wenn man die politische Diskussion um die Gehälter von Spitzen-Managern beobachtet, stellt man fest, daß Politiker inzwischen der Ansicht sind, Maximalgrenzen für Einkommen festlegen zu dürfen. Das Recht auf Vertragsfreiheit scheint für sie nicht mehr zu existieren.

Falls jemandem ein Schaden entstanden sein sollte, dann wäre dem Konzern der Schaden entstanden. Es wäre dann aber Sache der Eigentümer des Konzerns, sich um die Sache zu kümmern, nicht aber eine Angelegenheit für die Staatsanwaltschaft. Es wäre eine Angelegenheit der Hauptversammlung, eine zivile Klage zu beschließen und führen zu lassen, aber keinen strafrechtlichen Fall.

Ich beobachte seit einiger Zeit mit Mißmut das Verhalten der Staatsanwaltschaft in diesem Lande. In zunehmendem Maße mischt sie sich in Fälle ein, die eindeutig privatrechtlichen Charakter haben. Die Herren der Staatsanwaltschaft vertreten offensichtlich die Meinung, daß es keinen Unterschied mehr zwischen privat und öffentlich gibt, und alle Fälle in den Bereich der Staatsaufgaben fallen. Beobachten Sie einmal, wie oft Sie inzwischen in den Medien hören "die Staatsanwaltschaft ermittelt". Staatsanwalt zu sein, ist ein wahrhaft göttlicher Job. Die Herren können jeden verfolgen, können selbst aber nie zur Rechenschaft gezogen werden. Jede erfolgreiche Person kann ihr Opfer werden.

Das Verb "ackern" wird landläufig dazu verwendet, um Anstrengung und harte Arbeit zu beschreiben. Wie anders als mit "ackern", soll es Herrn Ackermann gelungen sein, sich an die Spitze des erfolgreichsten deutschen Bankkonzerns zu bringen ? Er hat sich angestrengt und hat Erfolg. Für die Herren der Staatsanwaltschaft scheint das eine Sünde zu sein; Zeit für sie, ihm eines auszuwischen, ihn "in seine Schranken zu weisen", zeigen wer der Herr im Hause ist: der Staat soll Vorrang haben, und dem soll sich jeder unterordnen. Und hier finden wir das wahre Motiv der Staatsanwaltschaft: derartige Fälle sind dazu gedacht, erfolgreiche Geschäftsleute einzuschüchtern. Die Botschaft der Staatsanwaltschaft lautet: "Gesetze sind mittlerweile derart willkürlich, daß wir jeden jederzeit wegen jeder beliebigen Geschäftstätigkeit anklagen und verurteilen lassen können." Es soll gezeigt werden, daß Geschäftsleute der Politik gehorchen müssen, daß sie nicht für sich selbst arbeiten dürfen, daß sie "der Öffentlichkeit" (wer das auch immer sein mag) dienen müssen.

Anfeindungen gegen Geschäftsleute sind eine weit verbreitete Krankheit. Der Haß auf Geschäftsleute hat eine lange Tradition. Geschäftsleute werden für jede Art von Krise verantwortlich gemacht: für Konjunkturflauten, Währungskrisen, leere Staatskassen, "Materialismus", "Konsumgesellschaft", Sittenverfall. Bei jedem dieser Vorwürfe hat Politik die Privatheit des Individuums geraubt, sich auf diesem Gebiet für zuständig erklärt und ist gescheitert: Konjunkturflauten entstehen unter anderem durch Einmischung der Politik in die Ökonomie, hohe Steuern und Regulierungswut; Währungskrisen durch eine falsche Zentralbankpolitik; leere Staatskassen durch Sozialpolitik und allgemein zu hohe Ausgaben; "Materialismus", "Konsumgesellschaft" und Sittenverfall durch die Anmaßung des Staates, den Inhalt der Köpfe der Menschen bestimmen zu wollen, z.B. durch staatliche Schulen und "staatliche Wissenschaft" (wobei ich an der Konsumgesellschaft nichts Schlechtes finden kann; ich liebe Konsum ).

Josef Ackermann ist das neueste Opfer dieser Hetze. Und kaum ein Journalist wird ein Wort für ihn sprechen; die meisten werden mithetzen. Das kommt in der Bevölkerung schließlich gut an.

Herr Ackermann kann diese Kampagne nur überstehen, wenn er weiß, daß er sich auf der moralischen Seite befindet, und daß seine Gegner unmoralisch sind. Er muß wissen, daß er und die Mannesmann-Vorstände ein Recht darauf haben, auf freiwilliger Basis verhandelte hohe Einkommen, Abfindungen und Pensionen für sich zu erzielen und daß das niemanden etwas angeht, außer die beteiligten Vertragsparteien. Er muß sagen, daß derartiges Eingreifen des Staates in das Geschäftsleben eine Zerstörung der rechtmäßigen Privatsphäre bedeutet und daß sich der Staat morgen ein anderes Opfer suchen wird.

Ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, bis Gesetze erlassen werden, die nicht nur Gehalts-, Abfindungs- und Pensionszahlungen für Spitzen-Manager begrenzen, sondern die "überhöhte Gehaltszahlungen" strafbar machen werden. Was "überhöht" ist, bleibt dann sicher den Launen der Staatsanwaltschaft überlassen, um sicher zu stellen, daß Geschäftsleute mit genügend Rechtsunsicherheit leben müssen. Es gibt Bestrebungen in der Politik, alles strafbar zu machen, was mit der vernünftigen Ausübung eines Berufes zusammenhängt.

Ich möchte mit einem Dialog aus Atlas Shrugged abschließen, in dem sich Dr. Ferris, ein Staatsvertreter, und Henry Rearden, ein Stahlproduzent, über Justiz unterhalten:

Ferris: "Wir haben lange darauf gewartet, etwas gegen Sie in die Hand zu bekommen. Ihr ehrlichen Männer seid so ein Problem und macht uns viele Kopfschmerzen. Aber wir wußten, Sie würden früher oder später einen Fehler machen, und gerade das wünschten wir uns."

Rearden: "Sie scheinen sich darüber zu freuen."

Ferris: "Habe ich nicht allen Grund dazu ?"

Rearden: "Ich habe schließlich gegen eines Ihrer Gesetze verstoßen."

Ferris: "Wozu haben wir die wohl ? ... Glauben Sie wirklich, es sei unser Wunsch, daß diese Gesetze befolgt werden ? Wir wollen, daß man gegen sie verstößt. ... Wir wollen die Macht, weiter nichts. ... Unschuldige Menschen kann man nicht beherrschen. Die einzige Macht jeder Regierung ist die Macht, gegen Verbrecher vorzugehen. Wenn es nicht genug Verbrecher gibt, dann macht man sie. Man stempelt so vieles zum Verbrechen, daß die Menschen nicht leben können, ohne Gesetze zu übertreten. Wer wünscht eine Nation von gesetzestreuen Bürgern ? Wem nützt das was ? Aber man erlasse einfach Gesetze, die weder befolgt, noch durchgesetzt, noch objektiv ausgelegt werden können, und schon schafft man eine Nation von Gesetzesbrechern; und dann läßt man sich die Schuld bar bezahlen. Das ist das System, Mr. Rearden, das ist das Spiel, und wenn es Ihnen erst einmal klar geworden ist, dann werden wir es viel leichter mit Ihnen haben."

Donnerstag, September 18, 2003

"Islamisten nicht brav Pfötchen geben"
Die Westliche Zivilisation kann sich ihre Feinde nicht aussuchen. Es ist nicht Schuld der Westlichen Zivilisation, dass Islamisten sie hassen, ihre Symbole angreifen und versuchen, Gottesstaaten überall auf der Welt zu etablieren. Es ist auch nicht Schuld der Westlichen Zivilisation, dass gewaltätige Umweltschützer, sog. "Öko-Terroristen", die Errungenschaften der Industriegesellschaft zerstören und versuchen, uns in die vorindustrielle Steinzeit zu bomben und zu brandschatzen. Es ist völlig absurd, die Auffassung zu vertreten, dass die Öko-Terroristen doch das bessere Feindbild wären als der Islamismus. Dies ist ein bewußtes Ausweichen der Realität. Jeder Feind der Werte der Westlichen Zivilisation -individuelle Rechte, Vernunft, Technologie- muss in seiner realen Stärke wahrgenommen werden und entsprechende Gegenmaßnahmen müssen ergriffen werden.

Der Journalist Udo Ulfkotte äußert sich in einem Interview mit der Zeitschrift Pro äußerst besorgt über die Wahrnehmung der islamistischen Gefahr im Westen. Die "Großbaustellen", von denen Ulfkotte in dem Interview spricht, sind solche, weil der Staat dort Bauherr war und ist, und es nie hätte sein dürfen.

"Gefahren kann man nur abwehren, wenn man sie definiert und erkennt. Wenn ich Politiker und Kirchenvertreter heute auf Veranstaltungen sehe, wo sie Islamisten die Hand schütteln, dann bin ich eigentlich ganz froh, keine Kinder zu haben. Nicht nur im Bundeskriminalamt gibt es ganze Schrankwände voller Berichte über Islamisten in Deutschland. Sie verstauben dort.
An Erkenntnisse mangelt es nicht.

Aber in einer Zeit, in der alles, was wir als sicher glaubten, von den Renten bis zur Krankenversicherung, in Frage gestellt ist, will keiner neue Baustellen aufmachen. Und der Kampf gegen die Hintermänner des Islamismus in Europa wäre eine neue Großbaustelle.

Denn es handelt sich nicht etwa um zehn oder zwanzig Gruppen, die man verhaften müßte. In beinahe jeder deutschen Kleinstadt gibt es heute Unterstützer des Islamismus. Je länger man dort zuschaut, um so größer werden die Probleme - spätenstens für unsere Kinder ..."
UN-willkommen, Taiwan
Die perverse Moral, die die Vereinten Nationen verkörpert, wird besonders deutlich bei der Behandlung eines relativ freien, reichen Landes mit westlicher Kultur, für das die Pforten der Weltorganisation verschlossen bleiben sollen: Taiwan. Jede Macht, die sich irgendwo irgendwie an der Macht halten kann, besitzt das Recht, Mitglied der Vereinten Nationen zu sein. Ob und in welcher Intensität diese Staaten auf den Rechten ihrer Bürger herumtrampeln ist dabei von keinem Interesse. Taiwan ist natürlich auch ein realer und souveräner Staat, wird allerdings von der kommunistischen Diktatur unter dem Namen Volksrepublik China nicht als solcher anerkannt und ist oft genug militärischen Drohungen aus Peking ausgesetzt. Und der Westen kuscht in der sattsam bekannten moralischen Feigheit von der Anmaßungen der kommunistischen Machthaber in China.

Man könnte natürlich argumentieren, dass Taiwan nicht unbedingt Mitglied einer obskuren Organisation wie der UN sein müsse. Eine Aufnahme Taiwans in die UN wäre allerdings eine gigantische diplomatische Niederlage der Kommunisten und würde der Regierung Taiwans eine nicht unerhebliche zusätzliche Legitimität verleihen. Besser wäre es allerdings wenn die freien Nationen sämtlich die Vereinten Nationen verlassen und die Dikatoren dieser Welt dort zurücklassen würden, um eine wirkliche Gemeinschaft von Nationen mit einem Mindestrespekt vor individuellen Rechten zu gründen - mit Taiwan, ohne die Volksrepublik.

swissinfo.org berichtet aus der Sicht der Schweiz über die Behandlung des Themas Taiwan und zeigt dabei recht deutlich die moralische Feigheit des Westens auf. Der Artikel wirft auch einen ziemlich dunklen Schatten auf die Forderung vieler "Libertärer", dass die USA doch nur eine Außenpolitik "nach Schweizer Art" treiben müsste, um sich die bösen Mächte dieser Welt vom Hals zu halten.

"Das Büro der UNO-Generalversammlung diskutiert am Mittwoch über Taiwan: Das einzige Territorium der Welt, das von den Vereinten Nationen ausgeschlossen ist.

Um niemandem auf die Zehen zu treten, insbesondere nicht Peking, wird die Schweiz vermutlich schweigen.

Taiwan gilt als eines der heikelsten Themen der gegenwärtigen Diplomatie. Am Mittwoch muss das Büro der UNO-Generalversammlung den Vorschlag von rund 15 Staaten diskutieren, die verlangen, dass die Taiwan-Frage auf die Tagesordnung der diesjährigen Versammlung genommen wird.

Die Schweiz kann als Mitglied der Vereinten Nationen im Prinzip ihre Meinung jetzt kund tun. Aber man scheint keine Lust dazu zu haben.

Das Thema ist unangenehm. Mit jeder Aussage, in dem auch nur das geringste Verständnis für die groteske Situation Taiwans mit seinen 23 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern durchscheint, würde man den Zorn Pekings auf sich ziehen.

Auf den ersten Blick gibt es kein Problem: Für Bern existiert Taiwan ganz einfach nicht. In dieser Hinsicht kann sich die Schweiz damit brüsten, kohärent gewesen zu sein.

Sie war eines der ersten Länder, welche die Volksrepublik China anerkannten, und sie hat dem 1949 von den chinesischen Nationalisten auf der Insel Formosa, dem heutigen Taiwan, gegründeten Staat nie irgendwelche Legitimität zuerkannt.

Der Haken ist natürlich, dass Taiwan sehr wohl existiert. Seit zwanzig Jahren ist es gar einer der wenigen wirklich demokratischen Staaten der Region.

Es ist auch eine Industrie- und Handelsmacht, ein kleines Informatikgenie und ein umhegter Käufer von Schweizer Produkten (1,18 Mrd. Schweizer Franken im Jahr 2002). Ganz abgesehen von den 70'000 taiwanesischen Ferienreisenden, welche die Schweiz jedes Jahr besuchen.

Trotzdem bleibt die Schweiz hart. Zwar duldet sie es, dass Taiwan in Bern ein offizielles Repräsentationsbüro eröffnete. Sie verlangt aber, dass diese Vertretung diskret bleibt und den exotischen Namen "Kultur- und Wirtschaftsdelegation Taipeh" trägt."



Nation und Nationalismus
Ich betracht Nationalismus als die Vorstellung, dass die Individueen für die "Nation" leben sollen - was bedeutet, für ihren Staat, ihre Kultur, ihre Traditionen und/oder ihre Rasse. Ich bin jedoch nicht gegen die Idee einer Nation als solche. Es kann rational sein, Mitglied einer Nation zu sein, einer Gemeinde, einer Gemeinschaft oder einer Familie, voraussgesetzt, dass dieses kollektiven Entitäten den Interessen der individuellen Mitglieder dienen. Die Außenpolitik einer Nation sollte den Interessen der Bürger dienen. Eine Nation kann nicht legitimerweise andere Interessen haben. Ich denke, wenn ich in einem Land lebe, welches die Freiheit feiert und schützt, dann würde ich ein Gefühl des Stolzes daraus ziehen, dass ich Teil davon bin, aber es wäre nicht eine besonders starke oder bedeutende Form des Stolzes, wie die Art, die aus persönlichen Leistungen herrührt.

Logan Feys

Mittwoch, September 17, 2003

Wer den Wind säht im Nahen Osten
"Was sich im Nahen Osten vollzieht, so soll uns glauben gemacht werden, ist kein Krieg,
sondern ein "Friedensprozess", unterbrochen durch Bombenattacken von extremen Gruppen. Arafat und die Palästinensische Autonomiebehörde seien reine Zuschauer.

Niemand glaubt dieser Interpretation der Ereignisse. Und doch fühlen sich viele, einschließlich des US-Außenministeriums, verpflichtet, sie kontinuierlich zu wiederholen.
Und so verbergen sie vor sich selbst -und zwingen auch Israel, es zu ignorieren- die einzig mögliche Antwort auf die palästinensische Terrorkampagne: Arafat und die Palästinenser haben den Krieg gewählt. Sie müssen deshalb den Krieg bekommen, bis sie seiner überdrüssig geworden sind.
Krieg bis sie entschieden haben, dass selbst ein enttäuschender (aus ihrer Sicht) Frieden mit Israel besser ist als noch einen Tag länger zu kämpfen. Drei Jahre mit Ratschlägen an Israel, dass es sich zurückhalten solle, dass es nicht seine volle Kraft gegen seinen mörderischen Feind einsetzen solle, haben nicht den lächerlich falsch titulierten "Friedensprozess" wieder hergestellt. Zurückhaltung hat den Krieg verlängert und verschärft, mit schrecklichen Kosten auf beiden Seiten.

Die Palästinenser haben alles auf diesen Krieg gesetzt. Sie haben das Spiel verloren. Israel sollte die West-Bank und den Gaza-Streifen besetzen, jede palästinensische politische Autorität aufheben, so viele palästinensische Führer zusammentreiben und verhaften wie es möglich ist, sie wegen Kriegsverbrechen vor Gericht stellen, und den Status von vor 1993 als Besatzungsmacht im gesamten Gaza-Streifen und der gesamten West-Bank wieder herstellen. Der "Frieden der Tapferen" von dem Arafat 1993 sprach, steht nur für die Tapferen zur Verfügung, nicht für die Mörder von Schulkindern und Buspassagieren. Jetzt ist es Zeit für den Frieden der Gerechten, der beginnt mit dem Sieg über die Ungerechten und deren Bestrafung, von Arafat an abwärts."


David Frum in: nationalreview.com







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Dienstag, September 16, 2003

Yahoo-Nachrichten:
"Lafontaine wirbt für mehr
Utopie in der Politik."

Mein Kommentar: noch mehr Utopie? Es wäre eher Zeit für Politiker auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren und einige ihrer utopischen Ansichten umzukehren: ökonomische Freiheit anstatt Dirigismus; Individualismus anstatt Kollektivismus; Selbständigkeit, Eigenverantwortung und Produktivität anstatt Abhängigkeit, Ansprüche durch Bedürftigkeit und Unfähigkeit; den Menschen anstatt "die Natur" in den Mittelpunkt stellen.
Gerechtigkeit für die "Friedenstaube" Arafat!
Schöne Karikatur von Cox und Forkum. Präsident Bush legt den Arm um die "Friedenstaube" Arafat, die neben einem Ölzweig im Schnabel allerdings auch ein hübsches Waffenarsenal bei sich trägt. Bush: "Ein Terrorist? Für mich sieht er friedlich aus.

Die Karikatur

Montag, September 15, 2003

Das Bündnis in der Steinzeitbewegung:
Steinzeit-Mystiker und Steinzeit-Nihilisten

Es gibt eine ideologische Bewegung, die fährt ständig argumentative Angriffe gegen die Industriegesellschaft: Sie müssen nur ein x-beliebiges Nachrichten-Medium sehen. Maschinen würden Menschen zu Unmenschen machen. Maschinen werden in Filmen als schlecht dargestellt, heutzutage jagen in Filmen Roboter die Menschen und wollen sie vernichten. Industrielle Produkte seien schlecht für die Gesundheit des Menschen. Gibt es noch ein Industrieprodukt, das angeblich nicht krebserregend ist? Maschinen würden Menschen die Arbeit stehlen. Es würde nicht mehr genug Arbeit für alle geben. Und dann das Apokalypsen-Gejammere: der Weltuntergang steht bevor! Treibhausgase verwandeln die Erde in einen Kochtopf. Der Mensch rottet die Tiere aus. Und an allem Schuld sind die bösen Menschen, die immer nur Wohlstand wollen.

Die Lösung dafür: gut leben könne der Mensch nur in der unberührten Natur, in einer natürlichen Umgebung mit natürlichen Produkten, einer natürlichen Arbeitsweise ohne industrielle Fertigung. Unberührte Natur ist die neue Heiligkeit und der Mensch muß die unberührte Natur verehren wie einst die Wilden ihre Natur in ihrer Religion verehrt haben. Pardon: wenn ein Mensch anwesend ist, ist die Natur natürlich nicht mehr unberührt und verliert für diese Leute jeden Wert. Kann mir jemand sagen, wieviel Meter Abstand ein Mensch halten muß, damit Natur noch unberührt ist und wieviele Menschen noch auf einem Gebiet von einem Quadratkilometer geduldet werden ? Die Forderungen die dann gestellt werden zielen zuerst nur darauf ab, den Wohlstand des Einzelnen zu vermindern: Energie verteuern, Energieträger verbieten, die Produktion soll nicht mehr wachsen, dann weniger Produzieren, Produkte verbieten, Eigentumsrechte zugunsten der Natur einschränken.

Die Behauptungen der Apokalypsen-Prediger sind in keiner Weise haltbar und es ist eine Schande, dass Wissenschaftler sich dazu mißbrauchen lassen, Abhandlungen zu schreiben, in denen mehr Konjunktiv als Indikativ verwendet wird, um dann so zu tun als ob die Aussagen im Konjunktiv einen Indikativ darstellen würden, d.h. wilde Spekulationen so darzustellen, als wären es Tatsachen.

Wenn Sie denken, daß die Vertreter dieser Angriffe nur die Erfüllung ihrer augenblicklichen Forderungen wollen, dann liegen sie falsch: die Erfüllung einer ihrer Forderungen zieht sofort die Aufstellung einer noch schärferen Forderung nach sich. Die Behauptung, die ich hier heute aufstelle, ist die, daß die Folge der Maßnahmen-Forderungen dieser Bewegung letztendlich nicht die Erfüllung ihrer jeweiligen Forderung ist, sondern daß hinter dem Ganzen etwas anderes steht: die Abschaffung der modernen Industriegesellschaft und langfristig die Rückkehr in die Steinzeit. Ich nenne die Bewegung daher "Steinzeitbewegung".

Es gibt unter den Anhängern der Steinzeitbewegung zwei Gruppen: Die einen "glauben" wirklich an das Herannahen einer katastrophalen Zukunft, eine durch menschliches Handeln verursachte Natur-Apokalypse. Die andere Gruppe weiß, daß keine Apokalypse kommt. Ihr Handeln wird nur vom Motiv des Hasses auf den Menschen geleitet und dem Wunsch, Milliarden von Menschenleben durch die Abschaffung der Industriegesellschaft zu zerstören. Beide sind durch das Fordern von Maßnahmen vereint: Die erste Gruppe, weil sie meint, die Apokalypse könne dadurch verhindert werden. Die zweite Gruppe, weil sie weiß, daß man durch diese Maßnahmen in die Steinzeit gelangt. Ich vereine beide Gruppen unter dem Namen "Steinzeitbewegung", weil es mir egal sein kann, welche guten oder schlechten Absichten die Herrschaften haben: ich sehe nur, daß beide Werte zerstören wollen, die mir wichtig sind.

Wegen der Boshaftigkeit der zweiten Gruppe erübrigt sich über sie jede Diskussion. Die Frage, die sich stellt, ist: sind Personen der ersten Gruppe ehrlich? Einen ehrlichen Irrtum kann man verzeihen. Vereinzelt mag es solche Leute geben. Es gibt aber viele, die nicht ehrlich sind: sie ignorieren Gegenargumente: bewußtes Ignorieren von Tatsachen. Sie fallen unter die Kategorie Mystiker: ich will sie daher "Steinzeit-Mystiker" nennen. Im Gegensatz dazu gibt es diejenigen, die wissen, daß die Reise in die Steinzeit geht und die bewußt lügen: für die trifft es wohl der Begriff "Steinzeit-Nihilisten" am besten, weil sie bewußt Werte vernichten wollen und einen immensen Haß auf die Menschheit haben.

Beide Gruppen zusammen bilden eine neue Art von Natur-Religion, die ihresgleichen weit zurück im Entwicklungsstadium der Menschheit sucht. Ich denke, daß die Mehrzahl der Anhänger der Steinzeitbewegung aus der Gruppe der Steinzeit-Mystiker stammt. Die wenigsten Menschen sind derart boshaft, daß sie den Tod von Milliarden von Menschen wollen und damit zu den Steinzeit-Nihilisten gerechnet werden müßten.

Sie denken, die Behauptung, die Bewegung wolle in die Steinzeit, sei überzogen ? Nicht, wenn Sie bedenken, was langfristig passiert, wenn man dauerhaft ideologische Angriffe auf die Industriegesellschaft führt und keine Gegenargumente und Gegenmaßnahmen zugelassen werden. Vor der Steinzeit kommt noch das Mittelalter und noch diverse andere Grausamkeiten. Und in die Steinzeit kommt man auch nicht von heute auf morgen. Aber das ist die langfristige Folge.

Dass es die Bewegung gibt, die ständig verbale Angriffe auf die Industriegesellschaft führt, steht ausser Frage. Dieser Artikel heute stellt nur die Behauptung auf, dass hinter der Bewegung, die verbale Angriffe gegen die Industriegesellschaft führt, die Steinzeitbewegung steht.

Der Beweis, daß diese Forderungen langfristig tatsächlich in die Steinzeit führen, steht noch aus, und den bleibe ich Ihnen heute schuldig. Er soll in einer anderen Kolumne zu einem späteren Zeitpunkt geführt werden.

Samstag, September 13, 2003

Egoismus heißt,
bei sich selbst anzufangen

Erwarten Sie, über Nacht alle Welt von der Wirkungskraft der Vernunft zu überzeugen? Oder verzweifeln Sie an der Diskussion mit Mystikern über das Übernatürliche? Sind Sie enttäuscht, wenn nichts Sinnvolles dabei herauskommt? Nun, das wundert mich nicht. Die Welt lernt langsam, wenn überhaupt. Es stellt sich die Frage, warum man überhaupt ständig anderen Leuten hinterherlaufen soll!

Aber im eigenen Bereich kann man anfangen zu arbeiten, ohne jemanden fragen zu müssen. Man kann bei sich selbst und in der nächsten Umgebung anfangen, Dinge zu verändern und zu verbessern; sich verbessern; sich vervollkommnen. Es gibt immer etwas an sich zu verbessern: Einstellungen, Arbeitsweisen, Aussehen, Wohnung, weitere Pläne fürs eigene Leben und diese Planabarbeitung. Und vor allem: man hat mehr davon! Glück und Selbstzufriedenheit ist die Belohnung, die man dann erhält, wenn man etwas erreicht hat, was man sich gewünscht hat. Was einem bleibt, ist dieser selbstzufriedene Moment, den einem keiner nehmen kann. Daran kann man arbeiten und dorthin kann man kommen.

Als Nebeneffekt davon kann auftreten, dass man auf andere einen guten Eindruck macht. Nichts ist so wirksam, wie Vorbild zu sein. Ein Vorbild ist die verwirklichte gute Theorie. Sie ist der unwiderlegbare Beweis, dass die Theorie funktioniert, und dass sie positive Konsequenzen hat. Aber Lehrmeister sein, kann nicht das primäre Ziel sein. Oberstes Ziel ist die Vervollkommnung des eigenen EGOs.

Stellen Sie sich, je nach Wunsch, einen Mann oder eine Frau vor, deren Gesicht die pure Lebensfreude ausstrahlt. Dazu ein gesunder Körper mit selbstbewußter stolzer Haltung, die sich des eigenen Wertes bewußt ist. Und dazu dann die Botschaft: Wenn Du das auch willst, dann ...
Und dann kann man damit kommen, was zu tun ist, um dorthin zu kommen.

Man kann die Welt um einen herum beeinflussen. Und um Veränderungen hervorzurufen, muß man auch die richtigen Ideen verbreiten. Seine Mitmenschen kann man aber nicht zwanghaft ändern, besonders wenn sie sich nicht ändern wollen.

Im Zweifelsfall müssen sie einem egal sein! Und notfalls muß man sich eben rechtzeitig vor ihnen in Sicherheit bringen.

Lebensfreude
Es gibt Momente, in denen ist man einfach nur glücklich. Kein Bedürfnis, das ruft, nur sein, fühlen und genießen. Man kann jede Bewegung besonders wahrnehmen und mit einem Lächeln gutheißen. Momente strahlender Lebensfreude, die das eigene Dasein bejaht. Kann man sich mehr wünschen als das ?
Arbeiter der Welt: Schließt euch zusammen für den globalen Kapitalismus!
Edwin A. Locke vom Ayn Rand Institute setzt sich in einem Beitrag für capitalismmagazine.com mit den Argumenten der Globalisierungsgegner auseinander:

"1. Sie argumentieren, dass die multinationalen Unternehmen zu mächtig geworden wären und die Souveränität kleinerer Nationen bedrohten. Dies ist schon auf den ersten Blick absurd.
Staaten haben die Macht des physischen Zwangs (das Gewehr) - Unternehmen haben dies nicht. Sie haben nur den Dollar - sie funktionieren durch freiwilligen Handel.

2. Die Anti-Globalisten behaupten, dass die multinationalen Gesellschaften die Arbeiter in den ärmeren Ländern dadurch ausbeuten, dass sie geringere Löhne zahlen als in ihren Heimatländern. Nun, was ist die Alternative? Sie lautet: keine Löhne! Der komparative Kostenvorteil liegt präzise darin, dass die Löhne niedrig sind, somit die Kosten der Produktion reduzieren. Wenn die multinationalen Unternehmen die gleichen Löhne zahlen müßten wie in ihren Heimatländern, würden sie sich überhaupt nicht damit beschäftigen, in ärmeren Ländern zu investieren, und Millionen von Menschen würden ihren Lebensunterhalt verlieren.

3. Es wird behauptet, dass die multinationalen Unternehmen die Umwelt in kleineren, ärmeren Ländern zerstören würden. Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass wir selbst noch ein Dritte-Welt-Land wären, wenn im 19. Jahrhundert Amerika bereits der Umweltgesetzgebung unterworfen gewesen wäre, die jetzt die meisten westlichen Ländern durchzieht. Die meisten der Industrien, die aus den Vereinigten Staaten eine ökonomische Weltgemacht gemacht haben - die Stahl-, Automobil-, Chemie- und Elektroindustrie-, hätten sich gar nicht entwickeln können. Mit welchem Recht halten wir arme, mittellose Menschen in anderen Ländern davon ab, zu versuchen, Wohlstand auf die gleiche Weise zu schaffen wie wir es taten, was der einzig mögliche Weg ist?"

Locke sieht in den vorgebrachten Argument allerdings lediglich Begründungen für die Anti-Haltung der Globalisierungsgegner. Nachdem Kommunismus und Sozialismus nichts als Armut, Elend und Terror produziert hätten, suchten die Linken jezt nur die Destruktion.









Freitag, September 12, 2003

MERKUR fragt: Kapitalismus oder Barbarei?
Das MERKUR-Doppelheft "Kapitalismus oder Barbarei?" ist erschienen und enthält unter anderem einen Beitrag von Eberhard Sens über Ayn Rand ("Ayn Rand und ihre Feier des Kapitalismus").

Der Verlag schreibt über das Heft:
"Der klägliche Zusammenbruch des Sozialismus hat nichts daran geändert: Der Kapitalismus bleibt der Erzfeind, ein gefährliches Monstrum, das es zu fesseln gilt. Von links bis rechts:
Alle warnen vor dem schrankenlosen Kapitalismus. Aber wo sonst gibt es Demokratie, wo sonst geht es sogar den Armen besser als den meisten Menschen auf dieser Welt?

Gegen den archaischen Antikapitalismus, der sich immer wieder neu bildet - von den Kirchen bis Attac-, war bislang kein Kraut gewachsen."

Bestellungen unter: www.online-merkur.de

Donnerstag, September 11, 2003

Der unehrenhafte Kongressabgeordnete
Der Kongressabgeordnete Ron Paul, ehemaliger Präsidentschaftskandidat der Libertarian Party der USA, hat eine wüste Tirade gegen "seine" Version des Neo-Konservatismus, und besonders gegen Michael Ledeen, auf seiner Website veröffentlicht. Paul unterstellt Ledeen unter anderem, dass er eine militärische Invasion des Iran befürworten würde. Ledeen hat allerdings explizit eine derartige militärische Intervention als Fehler bezeichnet. Michael Ledeen wird von Paul auch als Anhänger von "Big Government" beschrieben, obwohl Ledeen in seinem Buch Freedom Betrayed zu einer politischen Revolution gegen die sich ausdehnende Staatsmacht aufruft.

Paul zitiert Ledeen mit einer Sequenz aus dessen Buch "The War against the Terror Masters":
"Kreative Zerstörung ist unser Zeichen, sowohl innerhalb der Gesellschaft wie auch im Ausland. Jeden Tag reißen wir die alte Ordnung ein. (...) Unsere Feinde haben diesen Wirbelwind an Energie und Kreativität stets gehaßt. (...)Sie müssen uns angreifen, um zu überleben, so wie wir sie zerstören müssen, um unsere historische Mission voranzutreiben." Paul hatte diese Sätze mit dem Ausspruch kommentiert, dass diese Worte uns doch ängstigen müßten, wenn uns überhaupt noch etwas ängstigen kann.

Ledeen weist diese Attacke zurück: "Er läßt bequemerweise den Kontext weg, der aus einer Diskussion der grundlegenden Konfliktes besteht zwischen uns und den Terrormeistern: ein Konflikt zwischen Freiheit und Tyrannei. Ich argumentiere, wie ich während des Kalten Krieges in Bezug auf den Kommunismus argumentiert habe, und wie ich in einem früheren Buch über den Faschismus argumentiert habe, dass der Konflikt zwischen Amerika und den Tyrannen unvermeidlich ist. Er ergibt sich aus der Natur Amerikas, aus seine einzigartigen Freiheit und Kreativität, die oft als 'destruktive Zerstörung' beschrieben wurde. Jeder ernsthafte Schreiber, der sich mit Amerika beschäftigt, hat die erstaunliche Geschwindigkeit registriert mit der wir alte Ideen, Technologien, Kunstformen und sogar den Gebrauch der englischen Sprache aussondern. Und es ist offensichtlich, dass rigidere Gesellschaften, besonders jene, die von Tyrannen regiert werden, sich vor diesen Effekten fürchten und der Anziehungskraft der Freiheit auf ihre eigenen Untertanen. Unsere Existenz bedroht sie, stellt ihre Legitimität in Frage und untergräbt ihre Macht. Deshalb 'müssen sie uns angreifen, um zu überleben', und, früher oder später, müssen wir uns ihnen stellen, und sie besiegen, um unsere Mission der sich ausbreitenden Freiheit voranzutreiben."

Schluss mit Staaten, die den Terror fördern
Der Philosoph Leonard Peikoff vom Ayn Rand Institute veröffentlichte im Oktober 2001 eine ganzseitige Anzeige mit einer Analyse der Ereignisse vom 11. September. Auffällig ist, dass Peikoff die islamistische Bedrohung ins Gigantische überhöht und deshalb auch den Einsatz von Atomwaffen nicht ausschließen will: "Das Überleben Amerikas steht auf dem Spiel. Das Risiko einer amerikanischen Überreaktion kann man deshalb vernachlässigen. Das einzige Risiko ist eine Unterreaktion." Hinsichtlich der möglichen zivilen Opfer eines Krieges gegen Staaten, die den Terror fördern, weist Peikoff jede moralische Verantwortung zurück und fordert auch keine Minimierung der zivilen Opfer: "Diese Unschuldigen leiden und sterben wegen der Handlungen ihrer eigenen Regierungen, die der Gewalt gegen Amerika ihrer Unterstützung geben. Ihr Schicksal liegt deshalb in der moralischen Verantwortung ihrer eigenen Regierungen. Es gibt keine Möglichkeit, dass unsere Kugeln nur die Bösen treffen."

Peikoff schreibt:
"Fünfzig Jahre zunehmendes amerikanisches Appeasement im Mittleren Osten haben zu fünfzig Jahren zunehmender Verachtung für die USA in der muslimischen Welt geführt. Der Höhepunkt davon war der 11. September 2001.

Vor fünfzig Jahren gaben Truman und Eisenhower die Eigentumsrechte des Westens am Öl auf, obwohl dieses Öl rechtmäßigerweise denen im Westen gehört, deren Wissenschaft, Technologie und Kapital seine Entdeckung und seine Verwendung möglich gemacht haben. Das erste Land, das 1951 westliches Öl verstaatlichte, war der Iran. Die anderen, die unser ängstliches Schweigen wahrnahmen, beeilten sich dann, sich ihr eigenes Stück aus der neue verfügbaren Beute zu sichern.

Der Grund des Schweigens der USA war kein praktischer, sondern ein philosophischer. Die Diktatoren des Nahen Ostens verdammten den reichen, egoistischen Kapitalismus. Sie jammerten, dass die Armen unser Opfer benötigten; das Öl, wie alles Eigentum, dem Kollektiv durch Geburtsrecht zukommt; und sie beriefen sich mit Gefühlen, die sich auf eine andere Welt bezogen, darauf, dass ihre Sichtweise die wahre wäre. Unsere Präsidenten wussten darauf nichts zu antworten. Implizit schämten sie sich der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Sie wagten es nicht, zu antworten, dass die Amerikaner gerechterweise von dem selbstbezogenen Wunsch geleitet wuren, ihr persönliches Glück in einer reichen, säkularen, individualistischen Gesellschaft zu finden.

Die muslimischen Länder verkörperten in extremer Form all jene Ideen - selbstlose Pflichterfüllung, Antimaterialismus, den Vorrang von Glauben oder Gefühl vor der Wissenschaft, den Vorrang der Gruppe-, die unsere Universitäten, unsere Kirchen und unser politisches Establishment seit langem als Tugend verkündet haben. Wenn zwei Gruppen, unsere Führung und die ihre, die gleichen grundlegenden Ideen für wahr halten, dann gewinnt die innerlich konsistentere Seite.

Nach dem Besitz kam die Freiheit an die Reihe. (...)

Nach der Freiheit kam das amerikanische Leben selbst an die Reihe. (...)

Über ein Jahrzehnt lang gab es eine weitere Garantie der amerikanischen Impotenz: die Vorstellung, dass ein Terrorist ganz allein für sein Handeln verantwortlich ist und dass deshalb jeder als Individuum vor einem Gericht angeklagt und verurteilt werden müsste. Diese Sichtweise verschwindet glücklicherweise; inzwischen verstehen die meisten Menschen, dass Terroristen nur durch das Einverständnis und die Unterstützung von Regierungen existieren.

Wir brauchen die Identitäten diese Kreaturen nicht einzeln zu beweisen, weil Terrorismus keine Phänomen von Persönlichkeiten ist. Er kann nicht beendet werden, indem man Bin Laden oder die Al-Qaida-Armee vernichtet und auch nicht, indem man die Zerstörer sonst wo zerstört. Wenn das alles wäre, was wir tun, so würde bald eine neue Armee von Militanten anstelle der alten treten. Das Verhalten dieser Extremisten ist das der Regime, die sie ermöglichen. Ihre Grausamkeiten sind keine Verbrechen, sondern Kriegshandlungen.

Die angemessene Reaktion darauf ist, wie die Öffentlichkeit jetzt versteht, ein Selbstverteidigungskrieg. Mit den ausgezeichneten Worten von Paul Wolfowitz, dem stellvertretenden Verteidigungsminister, müssen wir 'ein Ende machen mit Staaten, die den Terrorismus unterstützen". Ein angemessener Selbstverteidigungskrieg müss ohne selbstverstümmelnde Beschränkungen für unsere Oberkommandierenden geführt werden. Er muss mit den wirkungsvollsten Waffen geführt werden, die wir besitzen (vor ein paar Wochen weigerte sich Rumsfeld korrekterweise, die Verwendung von Atomwaffen auszuschließen). Und er muss in einer Weise geführt werden, die einen Sieg so schnell als möglich und mit den geringst möglichen amerikanischen Verlusten sicherstellt - ohne Rücksicht auf die zahllosen Unschuldigen, die zwischen die Linien geraten werden.

Diese Unschuldigen leiden und sterben wegen der Handlungen ihrer eigenen Regierungen, die der Gewalt gegen Amerika ihre Unterstützung geben. Ihr Schicksal liegt deshalb in der moralischen Verantwortung ihrer eigenen Regierungen. Es gibt keine Möglichkeit, dass unsere Kugeln nur die Bösen treffen.


Der vollständige Text von Leonard Peikoff
Der 11. September ist nicht vorbei
Wir wissen nicht, in welchem Maße wir es allein der erfolgreichen Arbeit der Geheimdienste verdanken, dass ein neues Massaker von New Yorker Dimension bisher ausgeblieben ist. Doch das Blutbad auf Bali und andere Anschläge nach dem 11. September zeigen, dass offenkundig zu viele fanatisierte Radikalislamisten die Welt weiter mit Massenmord überziehen wollen. Nichts erlaubt bis jetzt den Schluss, dass diese Täter Abschied vom Ziel genommen haben, auch künftig in Europa und Amerika mit maximalem Terror maximale Wirkung zu erzielen. Wer kühl kalkuliert, muss in der Furcht vor Anschlägen leben, deren Opferzahl das Massenmorden vom 11. September um ein vielfaches übersteigen könnte.

Quelle: Thomas Klau in: Financial Times Deutschland
Barbie als Symbol für "westliche Dekadenz"
Die saudi-arabische Religionspolizei hat Barbie-Puppen zur Bedrohung für die islamische Moral erklärt.
Die Puppen mit ihrer "freizügigen Kleidung" und "anstössigen Körperhaltung" seien ein Symbol für die Dekadenz des Westens, heisst es auf der Web-Seite des Ausschusses für die Förderung der Tugend und die Verhütung des Lasters.
Ein Prediger in einer Moschee in Riad sagte, die Religionspolizei beschlagnahme Barbie-Puppen in Geschäften und verhänge Strafen gegen die Händler. Die Puppen sind in Saudi-Arabien zwar verboten, aber auf dem Schwarzmarkt für rund 100 Rial (38 Fr.) erhältlich.

Quelle: news.search.ch

Anmerkung: Chip Joyce erwähnt auf seinem Blog, dass ein Grund für das Verbot auch sei, dass es sich um ein "jüdisches Spielzeug" handele (siehe hierzu die Meldung von littlegreenfootballs.com.) Kommentar von Joyce: "Jedes Land, das einen "Ausschuss für die Förderung der Tugend und die Verhütung des Lasters" hat, sollte als Feind der USA angesehen werden: Es ist ein geistig verwirrtes Land."

Mittwoch, September 10, 2003

11. September 2001: Angriff des Nihilismus
Am 12. Oktober 2001 veröffentlichte das Objectivist Center (TOC) seine Stellungnahme zu den terroristischen Anschlägen vom 11. Sept., abgeleitet aus der Philosophie des Objektivimus, wie das Center einleitend erklärt. Auffällig ist die sehr breite Ermächtigung, die das Center der amerikanischen Regierung für militärischen Aktionen gibt. Es wird zwar das Wort "Prävention" vermieden, es heißt aber ausdrücklich, dass auch Parteien angegriffen werden können, die eine zukünftige Bedrohung darstellen. Anders als das Ayn Rand Institute bringt das Center den Islam nicht direkt mit den Anschlägen in Zusammenhang. Auch wird gefordert, dass die Regierung "jede vernünftige Anstrengung" macht, um zivile Opfer zu vermeiden. Das sei eine Sache der Gerechtigkeit gegenüber jenen Menschen in den betroffenen Ländern, die keine Komplizen des Terrors seien und die vielleicht selbst Opfer der Terroristen und ihrer Gönner geworden seien.

Die ersten beiden Absätze der Erklärung lauten:

1. Die Attacke war ein vorsätzlicher Angriff nicht nur auf die Zivilbevölkerung und Regierung Amerikas, sondern auch auf seine Kultur der Vernunft, des Individualismus, der Leistung und der Freiheit, mit all seinen Derivativen wie Wissenschaft, Technologie, Kapitalismus, Fortschritt und Toleranz. In vielen öffentlichen Stellungnahmen - und in ihrer Wahl des World Trade Center als Ziel - haben die Terroristen ihren Hass auf diese Kultur und ihren Wunsch, diese zu zerstören, erklärt.

2. Die angegriffenen Werte sind die zentralen Werte der modernen säkulären Gesellschaft. Obwohl sie zuerst im Europa der Aufklärung artikuliert wurden -und gegenwärtig am vollständigsten in Amerika angenommen werden- sind diese Werte nicht inhärent westlich oder amerikanisch. Es sind Werte, die erforderlich für das menschliche Leben als solches sind, und sie sind essentiell für den Erfolg jeder Zivilisation. Ebenso ist die nihilistische Zurückweisung dieser Werte ein philosophisch-kulturelles Syndrom, das weder einzigartig für den Islam ist, noch allgemein gültig für die Anhänger dieser Religion. Der fundamentale Konflitk ist deshalb nicht zwischen den islamischen und der westlichen Kultur, auch nicht zwischen Christentum und Islam. Es ist der Konflikt zwischen der Zivilisation und dem Nihilismus.

Der vollständige Text
Atomphysiker Edward Teller gestorben
Der «Vater der Wasserstoffbombe», Edward Teller, ist am Dienstag im Alter von 95 Jahren im kalifornischen Stanford gestorben.
Die Neue Zürcher Zeitung schreibt über Teller:
"2001 veröffentlichte Teller, der als Jude von Ungarn nach Deutschland und dann weiter in die USA geflohen war, seine Erinnerungen unter dem Titel «Memoirs: A Twentieth Century Journey in Science and Politics». Darin schreibt er: «Oft bin ich gefragt worden, ob ich es bedauere, an der Atom- und der Wasserstoffbombe gearbeitet zu haben. Meine Antwort ist nein. Ich bedauere die Todesopfer und die Verletzten zutiefst, die die Atombomben forderten, aber meine beste Erklärung dafür, warum ich die Arbeit an den Waffen nicht bedauere, ist eine Frage: Was, wenn wir das nicht getan hätten?»
Eine persönliche Angelegenheit
Schon Aristoteles war vor etwa 2300 Jahren der Meinung, dass jeder nach Glückseligkeit strebe. Und dies sei zu erreichen durch Philosophie. Imanuel Kant vertrat fast 2000 Jahre später den Standpunkt, auf Glück als Zielsetzung lasse sich keine Ethik aufbauen.

Quelle: Saarbrücker Zeitung

Anmerkung: Das philosophische System von Kant steht dem Objektivismus diametral entgegen, was Ayn Rand zu der Äußerung veranlasste: "Kant ist der bösartigste Mann in der Geschichte der Menschheit."

Dienstag, September 09, 2003

Der liberale Mythos Gerhart Baum
Im Streit um die Kunstausstellung "Mythos RAF" hat der Altliberale Gerhart Baum seinen FDP-Chef Guido Westerwelle kritisiert. "Westerwelle befindet sich nicht mehr auf der Grundlinie des Liberalismus. Er hat die Positionen unserer konservativen Gegner übernommen."

Westerwelle hatte gesagt: "Diese Terroristen der RAF, das waren keine Freiheitskämpfer, das waren keine Idealisten, das waren Verbrecher. Da gibt es nichts zu romantisieren, nichts zu verklären im nachhinein." Westerwelle hatte außerdem in einer Anfrage an die Bundesregierung die Rückzahlung der staatlichen Mittel und die Überpüfung der Praxis der Mittelvergabe aus dem Hauptstadtkulturfonds verlangt.

Anmerkung: Zu gerne würde ich wissen, welcher Variante des Liberalismus Gerhart Baum anhängt, denn Westerwelles Aussagen scheinen mir aus liberaler Sicht nicht kritikwürdig zu sein. Was ist konservativ daran, Verbrecher auch als Verbrecher zu benennen? Was ist konservativ daran, den Steuerzahler vor derartigen Ausgaben zu schützen? In einem freien Land hat natürlich jeder die Möglichkeit, die Geschichte des RAF-Terrors in der von ihm gewünschten Form aufzuarbeiten -Ausstellungen, Bücher, Fernsehsendungen usw.- , nur sollte er dies auf eigene Verantwortung und mit eigenen Mitteln tun. Gerhart Baum steht es also absolut frei, sein privates Vermögen zur Finanzierung dieser Ausstellung einzusetzen.
Libertarians laufen Amok
Wenn Sie den Unterschied kennenlernen wollen zwischen Libertarianism und Objektivismus, schauen Sie auf diese Website", empfiehlt Skip Oliva auf ruleofreason.com. Einige amerikanische "Libertarians" unterstüzten tatsächlichen den linken Präsidentschaftskandiaten Howard Dean. "Kein Objektivist würde je solch eine Sache unterstützen", fügt Oliva hinzu.

Montag, September 08, 2003

Allende wurde aufgehalten
Der sozialdemokratische Vorwärts nennt die am 11. September 1973 durch einen Militärputsch gestürzte linksradikale Regierung Allende eine "Reformregierung".
G. Stolyarov kommentiert den Staatsstreich gegen Allende auf solohq.com.
"Während des wohl berühmtesten Militärputsches überhaupt, der Absetzung des Chilenen Salvador Allende 1973, war General Pinochet ursprünglich in der Lage gewesen, nur das Blut des kriminellen Präsidenten und seiner Verteidiger zu vergießen. Erst nach begangener Tat ruinierte er durch die Terrorisierung seiner politischen Opponenten den ansonsten makellosen Ruf eines Verteidigers des Laissez-faire."

In einem Artikel in der objektivistischen Zeitschrift Navigator aus dem Jahr 2000 schreibt Roger Donway über die wirtschaftliche Situation unter der Regierung Allende:
"Vor dem Pinochet-Staatsstreich 1973 litt Chile unter einer ökonomischen Strangulierung, was dem Land eine Einstufung unter der von Syrien oder Tansania brachte - heute rangiert es unter den ökonomisch freiesten Ländern der Welt."

Der Spiegel beklagt das in den Jahren 1973 bis 1990 -zur Zeit der Militärregierung- mit 2,9 % nur durchschnittliche Wachstum ("nicht besser als der weltweite Durchschnitt") Chiles. Ist es nicht erstaunlich, dass es überhaupt Wachstum gab? Wie hoch wäre denn das Wachstum gewesen, wenn "das Experiment" von Allendes Volksfront-Regierung hätte weitergeführt werden können? Vergleicht man zusätzlich das wirtschaftliche Wachstum Chiles mit dem in anderen Ländern Südamerikas während der 80er Jahr -was Der Spiegel nicht tut-, läßt sich feststellen, dass Chile erheblich über dem Durchschnitt lag (1,2 % im Durchschnitt, 3,0 % für Chile - lediglich in Kolumbien war das Wachstum höher).

Die Index für ökonomische Freiheit der Heritage Foundation führt Chile für das Jahr 2003 auf Platz 16 mit einer Bewertung von 2,0. Damit ist Chile das Land mit der größten ökonomischen Freiheit in Süd-Amerika. Zum Vergleich: Deutschland steht auf Platz 19 mit 2,10 Punkten.

Samstag, September 06, 2003

Liberale und Konservative in Amerika - gemeinsam oder getrennt?
Wenig überraschend mutet es an, wenn nach einer längeren Zeit, wo die zentralen politischen Institutionen Amerikas von Konservativen beherrscht wurden, die Spannungen zwischen Liberalen ("libertarians") und Konservativen zunehmen. Jedenfalls zu den Konservativen, die die Regierung bilden oder sich mit ihr identifizieren.

W. James Antle III sieht auf techcentralstation.com ein Auseinanderbrechen der politischen Koalition, die die amerikanische Rechte für mehr als die Hälfte eines Jahrhunderts gebildet hat. So zitiert Antle etwa R. W. Bradford, den Herausgeber des Liberty Magazins, der eine liberal-konservative Scheidung fordert. Auch Julian Sanchez sieht ein Schisma auf der Rechten: "Während es so scheint, dass Konservativen ihren Frieden gemacht haben mit dem Wachstum des Staates, schmieden die Libertarians an ihrer eigenen Identität außerhalb der Rechten, was auch strategische Allianzen mit der Linken einschließt." Ein Teil des konservativen Lager teilt allerdings durchaus die liberalen Vorbehalte gegenüber der Bush-Administration. So äußert sich Herbert London, Präsident des Hudson Institute, sehr ernüchtert über die Regierungspolitik von George W. Bush: "Ich bin ein Bewunderer des Präsidenten für sein Engagement im Krieg gegen den Terrorismus, aber er ist kein Unterstützer eines begrenzten Staates, kein Freund freier Märkte oder fiskalischer Beschränkung."

Wer Ayn Rands Zitat ("Wir sind keine Konservativen ...") auf diesem Blog betrachtet, wird allerdings unschwer erkennen, dass von einer liberal-konservativen Ehe, die jetzt geschieden werden könnte, auch für die Vergangenheit nicht so ohne weiteres geredet werden kann. Und diese Aussage läßt sich keineswegs nur auf Objektivisten begrenzen. So sieht sich etwa Harry Browne, der ehemalige Präsidentschaftskandidat der Libertarian Party keineswegs als "Rechter" und pocht auf Äquidistanz zu beiden großen politischen Lagern in den USA. Der Begriff "libertarian" ist seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA in Gebrauch, weil sich Etatisten des Begriffes "liberal" bemächtigt hatten und die Vertreter des Klassischen Liberalismus sich der Notwendigkeit aussgesetzt sahen, sich terminologisch von diesen Tendenzen abzugrenzen. Seit der Gründung der Libertarian Party 1971 erfreut sich der Begriff zunehmender Beliebtheit.

Das auch in Deutschland der Begriff "liberal" sich dem Zugriff offener Etatisten nur mit Mühe entziehen konnte, macht die Entwicklung der FDP in den siebziger Jahren mit den "Freiburger Thesen" von 1971 deutlich und vor allem zugespitzt eine Bemerkung ihres früheren Generalsekretärs Karl-Herrmann Flach: "Die Auffassung, dass Liberalimus und Privateigentum an Produktionsmitteln in jedem Fall identisch seien, gehört zu den Grundirrtümern der jüngsten Geschichte".

Objektivisten besitzen dadurch, dass sie sich als Vertreter einer philosophischen Strömung verstehen und auch durch die Person der Gründerin des Objektivismus eine starke Identität, die sie für Vereinnahmungen durch irgendwelche Lager relativ immun macht. Insbesondere das Ayn Rand Institute hält größte Distanz sowohl zu Konservativen als auch zu Liberalen. Anders ist allerdings das Objectivist Center (TOC) gestrickt, wo durchaus ein positiver Bezug zum liberalen Lager vorhanden ist.

Radikale Liberale, die sich Bündnispartner auf der Linken gesucht haben, sind auch kein neues Phänomen der amerikanischen Geschichte, man denke etwa an Murray Rothbard zu den Zeiten des Vietnam-Krieges. Antle verweist auch darauf, dass solche Koalitionen kurzfristige Ereignisse waren. Aktuell finden wir etwa einige Liberale, die überlegen, den Demokraten Howard Dean bei seinem Bemühen um eine Präsidentschaft zu unterstützen.

Antle nennt auch die politischen Reibungspunkte zwischen Liberalen und Konservativen, aber eben teilweise auch innerhalb der beiden Lager. Hierzu gehört sicherlich der Dauerbrenner Abtreibung, wo die meisten Liberalen eine Entscheidungsfreiheit der Frau präferieren. Das Klonen von Menschen und vor allem die sog. Homo-Ehe sind umstrittene Themen aktuelleren Datums. Die Konservativen lehnen die gleichgeschlechtliche Ehe mit Vehemenz ab, während die meisten Liberalen sie befürworten oder für eine Abschaffung der staatlich sanktionierten Ehe insgesamt eintreten. Der Irak-Krieg ist auch innerhalb der beiden Lager leidenschaftlich diskutiert worden, wobei die meisten Konservativen Präsident Bush unterstützten, die meisten Liberalen allerdings den Krieg ablehnten. Wer sich das Teilsegment der Objektivisten ansieht, muss allerdings dort eine Mehrheit für den Irak-Krieg vermuten. Das Ayn Rand Institute etwa gehörte zu den besonders deutlichen Befürwortern einer militärischen Kampagne gegen das Regime von Saddam Hussein.

Neben der Enttäuschung über die konservative Regierungsmehrheit in den USA, die wenig Anstalten in Richtung eines kleineren Staates macht und einer gewissen Dominanz von kulturellen Themen, die zwischen Liberalen und Konservativen umstritten sind, dürfte auch die Situation der Linken eine Rolle spielen, die von den Liberalen als derzeit wenig gefährlich für das Privateigentum angesehen wird und deshalb möglicherweise von einigen Liberalen als zeitweiliger Bündnispartner angesehen werden könnte.

Aber man es drehen und wenden wie man will, der amerikanische Konservatismus besitzt eine große individualistische Komponente, der überhaupt erst die Grundlage für eine Diskussion über Gemeinsamkeiten schafft. Viele Amerikaner, die sich als Konservative verstehen, könnten durchaus als Liberale im europäischen Sinn durchgehen. Ayn Rand selbst hatte diese in einem Interview aus dem Jahr 1964 auch eingeräumt. Auf die Frage, ob es "Konservative" gebe, die rationale Rechtfertigung für die Kapitalismus lieferten, sagte sie:
"Oh ja, die gibt es. Gewöhnlich nennt man sie Liberale ("libertarians"). Dies ist eine Gruppe, welche zum Beispiel Ludwig von Mises und Henry Hazlitt als ihre besten Exponenten einschließt. Sie sind Verteidiger des Kapitalismus auf einer nicht-mystischen, wissenschaftlichen Basis."
24 - Tag des Dramas
Die von RTL II aussgestrahlte amerikanische Serie "24" bricht mit den bekannten Mustern herkömmlichen Fernsehserien und bietet aufregende Action, bewunderswerte Helden und das kreativste neue Format der letzten Jahre. Der Anti-Terror-Experte Jack Bauer (gespielte von Kiefer Sutherland) und der mit großer Stärke und Würde agierende US-Senator David Palmer (gespielt von Dennis Haybert), der sich um eine Präsidentschaftskanditur bewirbt, sehen sich innerhalb einer Zeitspanne von 24 Stunden, die in Echtzeit vor dem Zauschauer abläuft, großen Herausforderungen ausgesetzt.

"Im Grundsatz dreht sich die Sendung um eine Serie von moralischen Konflikten. Bauer wird präsentiert mit dem scheinbaren Dilemma, seine Familie zu retten und Palmer zu retten, während Palmer sich dem anscheinenden Dilemma ausgesetzt sieht, entweder die Wahrheit zu erzählen oder seine Kandidatur zu retten. Die Tatsache, dass die beiden Männer mit unerschütterlicher Integrität handeln im Angesicht solch anscheinend unmöglicher Entscheidungen, dass sie nie Kompromisse eingehen oder den scheinbar nicht aufzuhaltenden Kräften von außen nachgeben - und dass die Sendung ihnen nie irgendwelche leichten Entscheidungen erlaubt - ergibt mehr als nur einen kurzfrististigen Nervenkitzel: es ergibt ein großes Drama." (Robert Tracinski, The Intellectual Activist, Nov. 2002)