Tamara de Lempicka
Nach fast einem halben Jahr hat das Ayn Rand Institute auf eine E-Mail von Alexander hinsichtlich der in Warschau geborenen Malerin Tamara de Lempicka (1898 - 1980) geantwortet. Jeff Briting schreibt, dass ihm keine Äußerungen von Ayn Rand über de Lempicka bekannt wären und dass das Institut keine Kommentare über Künstler und Kunstwerke abgebe. Er sei sich aber sicher, dass es unter seinen Kollegen -als Individuen- Meinungsunterschiede über Tamara de Lempicka und Art deco selbst geben würde.
Poster.de bietet Arbeiten von Tamara de Lempicka an (hier)
"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Samstag, Januar 31, 2004
Freitag, Januar 30, 2004
John Kerry - Der Kriegsheld, damals
John Kerry, seines Zeichens Bewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, wird in der deutschen Presse gern als "hochdekorierter Vietnam-Veteran" vorgestellt. Seltsam genug bei einer Presse, die dem amerikanischem Militär im allgemeinen und militärischen Einsätzen der Amerikaner im besonderen reserviert bis feindlich gegenübersteht. Aber welche Bedeutung sollten Kerrys Auszeichnungen aus der Vergangenheit für die heutige Wahlentscheidung der Amerikaner überhaupt haben?
Thomas Sowell sieht in einem Kommentar für das capmag.com die glanzvolle militärische Vergangenheit von John Kerry als irrelevant für die Entscheidung der Wähler an. Das Hier und Heute sei entscheidend: " ...Senator Kerry möchte vermeiden, dass die Wähler ihn als das erkennen, was er ist und seit Jahrzehnten gewesen ist - anti-Militär, pro-Quoten, pro-Steuern, pro-illegale-Einwander, und pro-Lehrergewerkschaften, die unsere Schulen ruiniert haben. Was Kerry vor mehr als 30 Jahren tat, ist nicht das Thema. Was er seitdem getan hat, ist es."
John Kerry, seines Zeichens Bewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, wird in der deutschen Presse gern als "hochdekorierter Vietnam-Veteran" vorgestellt. Seltsam genug bei einer Presse, die dem amerikanischem Militär im allgemeinen und militärischen Einsätzen der Amerikaner im besonderen reserviert bis feindlich gegenübersteht. Aber welche Bedeutung sollten Kerrys Auszeichnungen aus der Vergangenheit für die heutige Wahlentscheidung der Amerikaner überhaupt haben?
Thomas Sowell sieht in einem Kommentar für das capmag.com die glanzvolle militärische Vergangenheit von John Kerry als irrelevant für die Entscheidung der Wähler an. Das Hier und Heute sei entscheidend: " ...Senator Kerry möchte vermeiden, dass die Wähler ihn als das erkennen, was er ist und seit Jahrzehnten gewesen ist - anti-Militär, pro-Quoten, pro-Steuern, pro-illegale-Einwander, und pro-Lehrergewerkschaften, die unsere Schulen ruiniert haben. Was Kerry vor mehr als 30 Jahren tat, ist nicht das Thema. Was er seitdem getan hat, ist es."
Donnerstag, Januar 29, 2004
Amerikas Außenpolitik in der Diskussion
Bei einer Diskussionsveranstaltung der Ayn Rand Society an der University of California in Irvine hat Yaron Brook, Executive Director beim Ayn Rand Institute, geäußert, dass er dem Krieg gegen den Irak nicht zugestimmt hat, weil der Irak keine Bedrohung für die USA darstellte und man stattdessen terroristische Nationen wie den Iran und Saudi-Arabien ins Visier nehmen sollte. Dies ist eine sehr überraschende Aussage von Brook, denn bis dato war mir keine Äußerung aus dem Ayn Rand Institute bekannt, die sich ablehnend gegenüber dem Irak-Krieg geäußert hätte, auch wenn dort die Ansicht vertreten wurde und wird, dass es bessere Ziele als den Irak gegeben hätte, wie zum Beispiel den Iran. Brook befürwortete in der Diskussion eine Außenpolitik, die sich nach dem Eigeninteresse Amerikas richten sollte. Die Vereinigten Staaten sollten keine Truppen in andere Länder schicken aus Selbstaufopferung, sondern nur in Länder, die das Eigeninteresse Amerikas bedrohten: "Amerika sollte in seiner Außenpolitik sein Eigeninteresse verfolgen. (...) Und wenn unser Eigeninteresse erfordert, dass wir gegen andere Länder in den Krieg ziehen, und die Franzosen und die Deutschen lehnen dies ab, dann müssen wir unserem Eigeninteresse folgen
und deren Besorgnisse verwerfen."
Irene Wang, Debate Held on U.S. Foreign Policy, in: New University vom 26. Jan. 1004
Bei einer Diskussionsveranstaltung der Ayn Rand Society an der University of California in Irvine hat Yaron Brook, Executive Director beim Ayn Rand Institute, geäußert, dass er dem Krieg gegen den Irak nicht zugestimmt hat, weil der Irak keine Bedrohung für die USA darstellte und man stattdessen terroristische Nationen wie den Iran und Saudi-Arabien ins Visier nehmen sollte. Dies ist eine sehr überraschende Aussage von Brook, denn bis dato war mir keine Äußerung aus dem Ayn Rand Institute bekannt, die sich ablehnend gegenüber dem Irak-Krieg geäußert hätte, auch wenn dort die Ansicht vertreten wurde und wird, dass es bessere Ziele als den Irak gegeben hätte, wie zum Beispiel den Iran. Brook befürwortete in der Diskussion eine Außenpolitik, die sich nach dem Eigeninteresse Amerikas richten sollte. Die Vereinigten Staaten sollten keine Truppen in andere Länder schicken aus Selbstaufopferung, sondern nur in Länder, die das Eigeninteresse Amerikas bedrohten: "Amerika sollte in seiner Außenpolitik sein Eigeninteresse verfolgen. (...) Und wenn unser Eigeninteresse erfordert, dass wir gegen andere Länder in den Krieg ziehen, und die Franzosen und die Deutschen lehnen dies ab, dann müssen wir unserem Eigeninteresse folgen
und deren Besorgnisse verwerfen."
Irene Wang, Debate Held on U.S. Foreign Policy, in: New University vom 26. Jan. 1004
Mittwoch, Januar 28, 2004
Reaktion auf einen Leserbrief
In einer Mail hatte ich die Frankfurter Neue Presse auf das falsche Ledeen-Zitat in einem Artikel von Alexandra Homolar-Riechmann hingewiesen. Die Zeitung hat meine Mail offenbar an die Autorin weitergeleitet, denn in den Antwort heißt es:
"Schön, daß es gleich Reaktionen gibt.
Falls Sie dem Leser eine Quelle mitteilen möchten:
Ich habe die entsprechende Stelle zitiert nach: William O. Beeman, Military Might.
The man behind 'total war' in the Mideast, 14. Mai 2003. Er erschien mir immer als verläßliche Quelle, das Originalbuch ist hier leider schwer zu bekommen."
Wie von mir angenommen, hat die Autorin das Zitat nicht im Original nachgelesen, sondern von William O. Beeman übernommen, den sie für eine verläßliche Quelle hält oder hielt. Michael Ledeen hält Beeman eher für einen notorischen Verleumder, wie man in dem Aufsatz "Academic Standards" von ihm nachlesen kann, denn William Beeman versucht Michael Ledeen auch mit anderen Behauptungen das Leben schwer zu machen, unter anderem soll dieser auch Monarchist sein und Unterstützer von Reza Pahlavi, Sohn des verstorbenen Shahs des Iran. Das Zitat, das die Frau Homolar-Riechmann Michael Ledeen zuschreibt, stammt übrigens aus einem Aufsatz von Adam G. Merserau aus dem National Review Online.
In einer Mail hatte ich die Frankfurter Neue Presse auf das falsche Ledeen-Zitat in einem Artikel von Alexandra Homolar-Riechmann hingewiesen. Die Zeitung hat meine Mail offenbar an die Autorin weitergeleitet, denn in den Antwort heißt es:
"Schön, daß es gleich Reaktionen gibt.
Falls Sie dem Leser eine Quelle mitteilen möchten:
Ich habe die entsprechende Stelle zitiert nach: William O. Beeman, Military Might.
The man behind 'total war' in the Mideast, 14. Mai 2003. Er erschien mir immer als verläßliche Quelle, das Originalbuch ist hier leider schwer zu bekommen."
Wie von mir angenommen, hat die Autorin das Zitat nicht im Original nachgelesen, sondern von William O. Beeman übernommen, den sie für eine verläßliche Quelle hält oder hielt. Michael Ledeen hält Beeman eher für einen notorischen Verleumder, wie man in dem Aufsatz "Academic Standards" von ihm nachlesen kann, denn William Beeman versucht Michael Ledeen auch mit anderen Behauptungen das Leben schwer zu machen, unter anderem soll dieser auch Monarchist sein und Unterstützer von Reza Pahlavi, Sohn des verstorbenen Shahs des Iran. Das Zitat, das die Frau Homolar-Riechmann Michael Ledeen zuschreibt, stammt übrigens aus einem Aufsatz von Adam G. Merserau aus dem National Review Online.
Dienstag, Januar 27, 2004
In Erinnerung an Kay Nolte Smith (1932 - 1993)
Michelle Fram Cohen erinnert in einem Beitrag für TheAtlassphere.com an den 10. Todestag die Schrifstellerin Kay Nolte Smith, die zum Zirkel um Ayn Rand gehörte und auch für die Zeitschrift "The Objectivist" schrieb: " (...) Kay Nolte Smith war die produktivste, erfolgreichste und originellste Romanautorin aus dem inneren Zirkel von Ayn Rand." Tatsächlich war Smith überaus produktiv, wenn man bedenkt, dass ihr erster Roman "The Watcher" 1981 erschien und und sie bis zu ihrem Tod 1993 immerhin acht Bücher produzierte, einschließlich einer Übersetzung. Über Booklooker.com sind die Romane "Verdammte Seelen", "Die Schöne und der Zwerg" (Original: Tale of the Wind) und "Der Beobachter" (Original: The Watcher) zu beziehen. Greg Swann schreibt in seinem Aufsatz "The Art and Science of Kay Nolte Smith, Novelist", dass sie die einzige objektivistische Romanautorin wäre, die sich mit Rand vergleichen ließe bezüglich ihrer ästhetischen Bedeutung.
Michelle Fram Cohen erinnert in einem Beitrag für TheAtlassphere.com an den 10. Todestag die Schrifstellerin Kay Nolte Smith, die zum Zirkel um Ayn Rand gehörte und auch für die Zeitschrift "The Objectivist" schrieb: " (...) Kay Nolte Smith war die produktivste, erfolgreichste und originellste Romanautorin aus dem inneren Zirkel von Ayn Rand." Tatsächlich war Smith überaus produktiv, wenn man bedenkt, dass ihr erster Roman "The Watcher" 1981 erschien und und sie bis zu ihrem Tod 1993 immerhin acht Bücher produzierte, einschließlich einer Übersetzung. Über Booklooker.com sind die Romane "Verdammte Seelen", "Die Schöne und der Zwerg" (Original: Tale of the Wind) und "Der Beobachter" (Original: The Watcher) zu beziehen. Greg Swann schreibt in seinem Aufsatz "The Art and Science of Kay Nolte Smith, Novelist", dass sie die einzige objektivistische Romanautorin wäre, die sich mit Rand vergleichen ließe bezüglich ihrer ästhetischen Bedeutung.
Montag, Januar 26, 2004
Verleumden statt denken
In einem Artikel über Denkfabriken ("Thinks Tanks") in der Frankfurter Neuen Presse zitiert Alexandra Homolar-Riechmann auch Michael Ledeen vom American Enterprise Institute mit folgenden Worten: "Der Totale Krieg zerstört nicht nur die militärischen Kräfte des Feindes, sondern bringt auch die feindliche Gesellschaft an einen so extrem persönlichen Entscheidungspunkt, dass sie bereit ist, eine Umkehrung ihrer kulturellen Entwicklung zu akzeptieren. Das Verschonen ziviler Leben kann keine erste Priorität des Totalen Kriegs sein. [...] Das Ziel [...] ist, einem anderen Volk unablässig den eigenen Willen aufzuzwingen." Dieses Zitat soll im englischen Original angeblich aus Ledeens Buch "Freedom Betrayed" stammen. Zufälligerweise hat ein gewisser William Beeman, Professor für Anthropologie, genau dieses Zitat in einem PNS-Kommentar vom 8. Mai 2003 Ledeen zugeschrieben. Ledeen bemerkt in einem Leserbrief, dass er sich nicht erinnern könne, jemals so etwas geschrieben zu haben, jedenfalls sei dies nicht seine Position. Der Autor Beeman entschuldigt sich dann bei Leeden für das falsche Zitat, wie auf der Site nachzulesen ist. Frau Homolar-Riechmann von der Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung schreibt eine deutsche Übersetzung eben jenes Zitats Monate später aber wieder Ledeen zu, ohne die Fakten geprüft zu haben. Wie weit können akademische Standards eigentlich noch sinken? Vielleicht erfahren wir dies in der Doktorarbeit von Frau Homolar-Riechmann. Sie promoviert derzeit über amerikanische Politik.
In einem Artikel über Denkfabriken ("Thinks Tanks") in der Frankfurter Neuen Presse zitiert Alexandra Homolar-Riechmann auch Michael Ledeen vom American Enterprise Institute mit folgenden Worten: "Der Totale Krieg zerstört nicht nur die militärischen Kräfte des Feindes, sondern bringt auch die feindliche Gesellschaft an einen so extrem persönlichen Entscheidungspunkt, dass sie bereit ist, eine Umkehrung ihrer kulturellen Entwicklung zu akzeptieren. Das Verschonen ziviler Leben kann keine erste Priorität des Totalen Kriegs sein. [...] Das Ziel [...] ist, einem anderen Volk unablässig den eigenen Willen aufzuzwingen." Dieses Zitat soll im englischen Original angeblich aus Ledeens Buch "Freedom Betrayed" stammen. Zufälligerweise hat ein gewisser William Beeman, Professor für Anthropologie, genau dieses Zitat in einem PNS-Kommentar vom 8. Mai 2003 Ledeen zugeschrieben. Ledeen bemerkt in einem Leserbrief, dass er sich nicht erinnern könne, jemals so etwas geschrieben zu haben, jedenfalls sei dies nicht seine Position. Der Autor Beeman entschuldigt sich dann bei Leeden für das falsche Zitat, wie auf der Site nachzulesen ist. Frau Homolar-Riechmann von der Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung schreibt eine deutsche Übersetzung eben jenes Zitats Monate später aber wieder Ledeen zu, ohne die Fakten geprüft zu haben. Wie weit können akademische Standards eigentlich noch sinken? Vielleicht erfahren wir dies in der Doktorarbeit von Frau Homolar-Riechmann. Sie promoviert derzeit über amerikanische Politik.
Sonntag, Januar 25, 2004
Altruismus: Die Anti-Selbst-Ethik
In der Zeitschrift "Gehirn & Geist" unternehmen die Autoren Ernst Fehr und Suzann-Viola Renninger den Versuch, zu beweisen, dass der Mensch "vermutlich die einzige Spezies (ist), die eine Genetik besitzt, die selbstloses, echtes altruistisches Verhalten fördert."
Auffällig an ihrer Argumentation ist eine systematische Vermischung von Altruismus und Wohlwollen. Die Befürworter des Altruismus wollen durch die Einführung solcher Begriffe wie Freundlichkeit, Kooperation und Hilfsbereitschaft die tatsächliche Bedeutung von altruistischen Handlungen vor ihren Opfern verbergen. Selbstverständlich wird auch eine Person wie Adolf Hitler nicht als Altruist präsentiert, wie es etwa Ayn Rand mit der Bemerkung tat, dass Hitler ein "glühender und expliziter Befürworter des Altruismus" war.
Auch werden altruistische Handlungen wie selbstverständlich als freiwillig erbracht dargestellt, als liefere der philosophische Altruismus keine Begründung dafür, solche Handlungen auch zu erzwingen. Eklektizistische, unphilophische Altruisten sehen den Dienst an anderen zwar als moralisch verpflichtend an, wollen diesen aber nicht durch die Anwendung von Zwang durchsetzen. Überzeugte philosophische Altruisten verwerfen diesen Ansatz allerdings als individualistisch und nehmen an, dass die Anwendung von Gewalt zur Unterdrückung der Selbstsucht ethisch gerechfertigt sei, ja sogar, wie Leonard Peikoff in seinem Aufsatz "Altruism, Pragmatism and Brutality - Part II" aus der Zeitschrift "The Ayn Rand Letter" (Dezember 1972) schreibt, "ethisch geboten" sei. Jeder Mensch, fasst Peikoff ihre Argumentation zusammen, sei das Eigentum von anderen - und diesen anderen solle auch ein lebenlang gedient werden. Wenn der Mensch versuchen sollte, das notwendige Opfer nicht freiwillig zu erbringen, schade er dadurch anderen Menschen, enthalte ihnen das vor, was moralisch ihnen gehöre.
Tatsächlich sind Wohlwollen und Altruismus nicht nur anders, sie stehen in einem völligen Widerspruch zueinander. Das Wesen des Altruismus besteht aus dem Konzept der Selbstaufopferung. "Opfer" ist die Aufgabe eines größeren Wertes zugunsten eines geringeren Wertes oder eines Nicht-Wertes. Altruismus ist eine Anti-Selbst-Ethik, weil sie Selbstlosigkeit als Ideal betrachtet. Der Altruismus verpflichtet einen Menschen dazu, die Wohlfahrt der anderen über seine eigene zu stellen. Je mehr ein Mensch seine Werte aufgibt oder betrügt, desto tugendhafter ist er. Besonders tugendhaft, weil selbstlos, sind somit Opfer gegenüber Fremden oder sogar Feinden. Das völlige gegenteilige Verhalten empfiehlt Rand rationalen Menschen: "Handle immer in Übereinstimmung mit der Hierarchie deiner Werte, und opfere nie einen größeren Wert für einen geringeren." Die Sorge um die, die wir lieben, ist ein Bestandteil der egoistischen Interessen eines Menschen und hat nichts mit altruistischer Selbstaufopferung zu tun. Eine "selbstlose", "desinteressierte" Liebe ist ein Widerspruch in sich selbst. Ein Mann, der ein Vermögen ausgibt, um die lebensbedrohende Krankheit seiner Frau behandeln zu lassen, bringt kein Opfer zu ihren Gunsten, sondern handelt entsprechend der Hierarchie seiner Werte, in der seine Frau eine überragende Stellung einnimmt. Eine Opfer wäre es allerdings, wenn dieser Mann sein Geld zur Rettung von 100 hungernden Kindern in Afrika, die keine Bedeutung für ihn haben, verwenden würde, wie die Ethik des Altruismus von ihm fordert.
Entgegen der Behauptungen der Altruisten macht der Altruismus eine wahre Brüderlichkeit unter dem Menschen unmöglich. Wer Menschen unterteilt in Opfertiere auf der einen Seite und Profiteure von menschlichen Opfern auf der anderen Seite, schafft Feindseligkeit und Hass unter den Menschen. Wer einmal eine Talk-Show im Fernsehen zum Thema "Sozialschmarotzer" verfolgt hat, wird kaum behaupten können, dass der Wohlfahrtsstaat zum Frieden unter den Menschen beiträgt, angesichts der Unversöhnlichkeit mit der sich Leistende und Profiteure gegenüberstehen.
Wohlwollen, Freundlichkeit und Respekt vor den Rechten anderer Menschen erwachsen gerade aus dem gegenteiligen Moralkodex, aus dem Prinzip, dass der Mensch eine Entität von höchstem Wert ist und eben gerade kein Opfertier, dass der Mensch kein Mittel zum Zweck der Opferleistungen für andere Menschen ist, und dass niemand das Recht auf das Opfer von irgendeinem Menschen hat. Zuerst muss der Mensch sich selber schätzen, dann kann er dieses Gefühl auch gegenüber anderen Menschen haben.
Befürworter des Altruismus kontern die Argumente von Vertretern eines rationalen Egoismus mit Beispielen aus Notfallsituationen. Ein rationaler Egoist kann anderen Menschen in Notfällen helfen, weil er den Wert des menschlichen Lebens anerkennt und seinen Mitmenschen bis zum Beweis des Gegenteils einen Kredit einräumt. Kein rationaler Mensch sollte allerdings in einen Fluss springen, um Saddam Hussein zu retten, weil dieser diesen Kredit aufgrund der bekannten Umstände verspielt hat. Um bei den Beispiel des Ertrinkenden zu bleiben, das Lieblingsbeispiel der Altruisten: Es ist moralisch richtig, einen Fremden vor dem Ertrinken zu retten, wenn das Risiko für das eigene Leben minimal ist. Sollte das Risiko hoch sein, ist es unmoralisch, dies zu versuchen. Wenn die Person nicht fremd ist, sollte das Risiko, dass man eingeht, größer sein in Abhängigkeit von der Wertschätzung der zu rettenden Person. Dies kann bis zum Risiko des Verlustes des eigenen Lebens gehen, wenn es um eine über alles geliebte Person geht, "aus dem selbstsüchtigen Grund, dass das Leben ohne die geliebte Person unerträglich wäre." (Ayn Rand, The Ethics of Emergencies) Diese Einstellung ist etwas völlig anderes als ein Mensch, der akzeptiert, dass es seine Pflicht ist, sein Leben in den Dienst an anderen zu stellen, dass irgendein Leiden oder irgendeine Hilflosigkeit eines anderen Menschen eine Verpflichtung für ihn selbst bedeutet. Der Altruismus fordert nicht, dass man anderen Menschen helfen soll, wenn kein Opfer erforderlich oder wenn man einen positiven Wert in einer anderen Person sieht, sondern er sieht das Recht auf der Seite von denjenigen, die Hilfe fordern, und nur Pflicht auf der Seite derjenigen, die Hilfe erbringen müssen.
Grunsätzlich sollte angemerkt werden, dass das Thema "Hilfe für andere " absolut marginal ist. Nur die Ethik des Altruismus macht daraus aus bedeutsames Thema. Altruisten bringen auch typischerweise zur Untermauerung ihrer Position Katastrophenbeispiele an, weil das normale, alltägliche Leben eines Menschen dafür nicht herhalten kann.
Literatur:
Ayn Rand, Editorial, in: The Ayn Rand Letter, Dezember 1972
Ayn Rand, The Ethics of Emergencies, in: The Objectivist Newsletter, Februar 1963
Nathaniel Brand, Benevolence versus Altruism, in: The Objectivist Newsletter, Juli 1962
Leonard Peikoff, Altruism, Pragmatism and Brutality, in: The Ayn Rand Letter, Dez. 1972
In der Zeitschrift "Gehirn & Geist" unternehmen die Autoren Ernst Fehr und Suzann-Viola Renninger den Versuch, zu beweisen, dass der Mensch "vermutlich die einzige Spezies (ist), die eine Genetik besitzt, die selbstloses, echtes altruistisches Verhalten fördert."
Auffällig an ihrer Argumentation ist eine systematische Vermischung von Altruismus und Wohlwollen. Die Befürworter des Altruismus wollen durch die Einführung solcher Begriffe wie Freundlichkeit, Kooperation und Hilfsbereitschaft die tatsächliche Bedeutung von altruistischen Handlungen vor ihren Opfern verbergen. Selbstverständlich wird auch eine Person wie Adolf Hitler nicht als Altruist präsentiert, wie es etwa Ayn Rand mit der Bemerkung tat, dass Hitler ein "glühender und expliziter Befürworter des Altruismus" war.
Auch werden altruistische Handlungen wie selbstverständlich als freiwillig erbracht dargestellt, als liefere der philosophische Altruismus keine Begründung dafür, solche Handlungen auch zu erzwingen. Eklektizistische, unphilophische Altruisten sehen den Dienst an anderen zwar als moralisch verpflichtend an, wollen diesen aber nicht durch die Anwendung von Zwang durchsetzen. Überzeugte philosophische Altruisten verwerfen diesen Ansatz allerdings als individualistisch und nehmen an, dass die Anwendung von Gewalt zur Unterdrückung der Selbstsucht ethisch gerechfertigt sei, ja sogar, wie Leonard Peikoff in seinem Aufsatz "Altruism, Pragmatism and Brutality - Part II" aus der Zeitschrift "The Ayn Rand Letter" (Dezember 1972) schreibt, "ethisch geboten" sei. Jeder Mensch, fasst Peikoff ihre Argumentation zusammen, sei das Eigentum von anderen - und diesen anderen solle auch ein lebenlang gedient werden. Wenn der Mensch versuchen sollte, das notwendige Opfer nicht freiwillig zu erbringen, schade er dadurch anderen Menschen, enthalte ihnen das vor, was moralisch ihnen gehöre.
Tatsächlich sind Wohlwollen und Altruismus nicht nur anders, sie stehen in einem völligen Widerspruch zueinander. Das Wesen des Altruismus besteht aus dem Konzept der Selbstaufopferung. "Opfer" ist die Aufgabe eines größeren Wertes zugunsten eines geringeren Wertes oder eines Nicht-Wertes. Altruismus ist eine Anti-Selbst-Ethik, weil sie Selbstlosigkeit als Ideal betrachtet. Der Altruismus verpflichtet einen Menschen dazu, die Wohlfahrt der anderen über seine eigene zu stellen. Je mehr ein Mensch seine Werte aufgibt oder betrügt, desto tugendhafter ist er. Besonders tugendhaft, weil selbstlos, sind somit Opfer gegenüber Fremden oder sogar Feinden. Das völlige gegenteilige Verhalten empfiehlt Rand rationalen Menschen: "Handle immer in Übereinstimmung mit der Hierarchie deiner Werte, und opfere nie einen größeren Wert für einen geringeren." Die Sorge um die, die wir lieben, ist ein Bestandteil der egoistischen Interessen eines Menschen und hat nichts mit altruistischer Selbstaufopferung zu tun. Eine "selbstlose", "desinteressierte" Liebe ist ein Widerspruch in sich selbst. Ein Mann, der ein Vermögen ausgibt, um die lebensbedrohende Krankheit seiner Frau behandeln zu lassen, bringt kein Opfer zu ihren Gunsten, sondern handelt entsprechend der Hierarchie seiner Werte, in der seine Frau eine überragende Stellung einnimmt. Eine Opfer wäre es allerdings, wenn dieser Mann sein Geld zur Rettung von 100 hungernden Kindern in Afrika, die keine Bedeutung für ihn haben, verwenden würde, wie die Ethik des Altruismus von ihm fordert.
Entgegen der Behauptungen der Altruisten macht der Altruismus eine wahre Brüderlichkeit unter dem Menschen unmöglich. Wer Menschen unterteilt in Opfertiere auf der einen Seite und Profiteure von menschlichen Opfern auf der anderen Seite, schafft Feindseligkeit und Hass unter den Menschen. Wer einmal eine Talk-Show im Fernsehen zum Thema "Sozialschmarotzer" verfolgt hat, wird kaum behaupten können, dass der Wohlfahrtsstaat zum Frieden unter den Menschen beiträgt, angesichts der Unversöhnlichkeit mit der sich Leistende und Profiteure gegenüberstehen.
Wohlwollen, Freundlichkeit und Respekt vor den Rechten anderer Menschen erwachsen gerade aus dem gegenteiligen Moralkodex, aus dem Prinzip, dass der Mensch eine Entität von höchstem Wert ist und eben gerade kein Opfertier, dass der Mensch kein Mittel zum Zweck der Opferleistungen für andere Menschen ist, und dass niemand das Recht auf das Opfer von irgendeinem Menschen hat. Zuerst muss der Mensch sich selber schätzen, dann kann er dieses Gefühl auch gegenüber anderen Menschen haben.
Befürworter des Altruismus kontern die Argumente von Vertretern eines rationalen Egoismus mit Beispielen aus Notfallsituationen. Ein rationaler Egoist kann anderen Menschen in Notfällen helfen, weil er den Wert des menschlichen Lebens anerkennt und seinen Mitmenschen bis zum Beweis des Gegenteils einen Kredit einräumt. Kein rationaler Mensch sollte allerdings in einen Fluss springen, um Saddam Hussein zu retten, weil dieser diesen Kredit aufgrund der bekannten Umstände verspielt hat. Um bei den Beispiel des Ertrinkenden zu bleiben, das Lieblingsbeispiel der Altruisten: Es ist moralisch richtig, einen Fremden vor dem Ertrinken zu retten, wenn das Risiko für das eigene Leben minimal ist. Sollte das Risiko hoch sein, ist es unmoralisch, dies zu versuchen. Wenn die Person nicht fremd ist, sollte das Risiko, dass man eingeht, größer sein in Abhängigkeit von der Wertschätzung der zu rettenden Person. Dies kann bis zum Risiko des Verlustes des eigenen Lebens gehen, wenn es um eine über alles geliebte Person geht, "aus dem selbstsüchtigen Grund, dass das Leben ohne die geliebte Person unerträglich wäre." (Ayn Rand, The Ethics of Emergencies) Diese Einstellung ist etwas völlig anderes als ein Mensch, der akzeptiert, dass es seine Pflicht ist, sein Leben in den Dienst an anderen zu stellen, dass irgendein Leiden oder irgendeine Hilflosigkeit eines anderen Menschen eine Verpflichtung für ihn selbst bedeutet. Der Altruismus fordert nicht, dass man anderen Menschen helfen soll, wenn kein Opfer erforderlich oder wenn man einen positiven Wert in einer anderen Person sieht, sondern er sieht das Recht auf der Seite von denjenigen, die Hilfe fordern, und nur Pflicht auf der Seite derjenigen, die Hilfe erbringen müssen.
Grunsätzlich sollte angemerkt werden, dass das Thema "Hilfe für andere " absolut marginal ist. Nur die Ethik des Altruismus macht daraus aus bedeutsames Thema. Altruisten bringen auch typischerweise zur Untermauerung ihrer Position Katastrophenbeispiele an, weil das normale, alltägliche Leben eines Menschen dafür nicht herhalten kann.
Literatur:
Ayn Rand, Editorial, in: The Ayn Rand Letter, Dezember 1972
Ayn Rand, The Ethics of Emergencies, in: The Objectivist Newsletter, Februar 1963
Nathaniel Brand, Benevolence versus Altruism, in: The Objectivist Newsletter, Juli 1962
Leonard Peikoff, Altruism, Pragmatism and Brutality, in: The Ayn Rand Letter, Dez. 1972
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