Sonntag, Dezember 31, 2006

Saddams tiefer Fall
Saddam Hussein hat bekommen, was er verdient hat. Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan. Irgendwie scheint dies auch Bundeskanzlerin Merkel zu denken, wenn auch ihre Worte leider dies nicht ausdrücken:

„Wir respektieren dieses Urteil, aber es ist bekannt, dass die Bundesregierung gegen die Todesstrafe ist“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag in Berlin.


Angela Merkel, the German Chancellor said, "While the German government respects this verdict, it is well-known that the German government opposes the death penalty."


Die Todesstrafe wirft in der Tat ein grundlegendes Problem, das sich im Fall des irakischen Ex-Diktators allerdings gar nicht stellte: das Problem der Exekution eines Unschuldigen. Saddam war schuldig, schuldig der schlimmesten Verbrechen, die er teilweise sogar eingenhändig verübte. Schlimm, wenn sich unter diesen Umständen Politiker in Deutschland finden, die aus einem Akt der Gerechtigkeit Unrecht machen:

Der SPD-Europapolitiker Martin Schulz nannte die Hinrichtung Saddams einen „staatlich sanktionierten Mord“. Der Fraktionschef der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament sagte, dies könne nicht zur Befriedung des Iraks beitragen.


Martin Schulz, leader of the Social Democrats in the EU, went even further, He told German radio "state-sanctioned murder" risked further destabilising Iraq. "It would have been possible to send a signal of reconciliation by pardoning him or by at least not enforcing the death sentence," he said.


Schulz kann nur zu der von ihm gewünschten Schlussfolgerung kommen, wenn er einen Begriffsdiebstahl begeht. Er verwendet den Begriff "Mord" in einem Kontext, der diesen Begriff nicht zuläßt, weil die Bestrafung eines Kriminellen etwas anderes ist als die Begehung eines Verbrechens. Ein Krimineller, der die Rechte eines anderen Menschen leugnet, begeht einen fundamentalen Widerspruch: er nimmt an, dass sein Opfer nicht über die gleichen Rechte verfügt wie er selbst. Dieser Widerspruch kann im Fall einen kriminellen Tat nur dadurch gelöst werden, dass der Kriminelle selbst einen Teil seiner Rechte verliert.

Blogger Richard ist zuzustimmen, dass derartige unanständige Äußerungen wie die von Martin Schulz nur unsere scharf Ablehnung finden können:

We disassociate ourselves from the comments of officials of a supranational organisation that itself is fundamentally undemocratic and a blight on the nations of Europe. I say again: you speak not for us.







Karikatur: Cox and Forkum

Freitag, Dezember 29, 2006

"Vanity Fair" neu im Februar
Ein neues Wochenmagazin geht am 8. Februar 2007 an der Start: Vanity Fair. Die erste Ausgabe kann man kostenlos hier bestellen. Chefredakteur von Vanity Fair Deutschland ist Ulf Poschardt, der doch über reichlich liberale Prämissen verfügt und der deshalb auf meine geneigte Aufmerksamkeit zählen kann. Was verspricht die Zeitschrift?

Jede Woche erhalten Sie mit Vanity Fair das Neueste aus Kunst und Unterhaltung, Sport und Medien, Politik und Weltgeschehen. Und nicht zuletzt über Menschen, die die Welt bewegen und verändern.

Donnerstag, Dezember 28, 2006

Essays on Ayn Rand's "The Fountainhead"
Der Bücherliste neu zugefügt wurde Robert Mayhews Essays on Ayn Rand's The Fountainhead. Das Ayn Rand Bookstore schreibt über dieses Buch:

In this unique study of Ayn Rand's first best-selling novel, Dr. Robert Mayhew brings together historical, literary and philosophical essays that analyze The Fountainhead's style, its use of humor, and its virtues of productivity, independence, and integrity. The essays make extensive use of previously unpublished material from the Ayn Rand Archives, offering a new collection of material to explore and consider. This book leads through the creation, publication, and reception of the 1943 novel that made Rand famous. Mayhew's collection of essays offers an insightful and critical perspective on The Fountainhead, and is a necessary read for anyone interested in Ayn Rand and great American literature.


Contributors
:
B. John Bayer
Michael Berliner
Andrew Bernstein
Tore Boeckmann
Jeff Britting
Onkar Ghate
Robert Mayhew
Shoshana Milgram
Amy Peikoff
Richard Ralston
Dina Schein
Tara Smith
Leonard Peikoff

Sonntag, Dezember 24, 2006

Ein liberaler Franzose
Ein ungewöhnlicher Kandidat: Der 27jährige Edouard Fillias möchte von der Alternative Liberal möchte französischer Staatspräsident werden. Aber weil Frankreich ist wie es ist, ist er leider chancenlos. Die WELT zitiert ihn mit folgenden Worten:

Wir müssen von jener von Rousseau geprägten Idee Abschied nehmen, es gäbe eine ,volonté générale", einen gemeinsamen Volkswillen. Robespierre, Hitler und Stalin haben gezeigt, wozu das führt: zur Herausbildung totalitärer Strukturen, an deren Spitze dann Menschen stehen, die angeblich genau wissen, was "das Volk" will, und nicht abwählbar sind. Selbst eine Demokratie ist dagegen nicht gefeit. Wussten Sie, dass es in Frankreich ein noch immer gültiges Gesetz von 1947 gibt, das die Gründung neuer Gewerkschaften verbietet?"
Nein, Virginia, es gibt keinen Weihnachtsmann!
Die WELT am Sonntag lohnt heute nicht den Kauf (ich hatte einen Gutschein!), weil sie ihre Seiten mit religiösen Texten vollkleistert. Besonders übel ist ein Text, den die Zeitung regelmäßig zu Weihnachten veröffentlicht: "Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann". Dieser Text entstand im Jahr 1897, als die achtjährige Virginia O'Hanlon an die New Yorker Tageszeitung Sun (der englische Originaltext auf dem Blog von Diana Mertz Hsieh) schrieb und wissen wollte, ob es den Weihnachtsmann wirklich gebe. Es antwortete ihr der Kolumnist Francis P. Church (welch ein passender Nachname) mit einem Text, den die Zeitung bis zu ihrer Einstellung 1950 immer wieder abdruckte. Der Text besteht daraus, dass der Autor die menschliche Vernunft niedermacht (es nennt sie "Skeptzismus") und an die Gefühle appelliert:

Aller Menschengeist ist klein, Virginia, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganz Wahrheit zu erfassen und zu begreifen. (...) Es gibt einen Schleier, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die größte Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften.


Eltern, die ihren Kindern den Weihnachtsmann als reale Figur erklären, greifen zu einer Lüge, für die es keine Entschuldigung gibt. Kinder brauchen diese Figur nicht, um zu glücklichen Erwachsenen heranzuwachsen, sie brauchen Eltern, denen sie vertrauen können, um Vertrauen in die Welt und ihre eigene Kraft zu entwickeln, die aus der Anwendung ihres Verstandes besteht. Feiert Weihnachten, ohne Lüge und Mystik! Und wer wissen möchte, wie ein rationaler Kolumnist der Sun Virginia hätte antworten können, liest nach bei Greg Perkins.

Freitag, Dezember 22, 2006

Tracinski nicht länger verbunden mit dem ARI
Die Meldung, dass der Publizist Robert Tracinski (Herausgeber des Intellectual Acitivist) sich vom Ayn Rand Institute getrennt hat -oder umgekehrt, dass ARI von ihm- wird auch auf dem Blog Rule of Reason kommentiert. Interessant hier der Kommentar von Fred Weiss, der Tracinski vorwirft, durch seine jüngste Artikelserie ("What Went Right") eine totale Zurückweisung des Objektivismus auszudrücken:

It is not just a quibble about "the philosophy of history".

Folks, if philosophy is not *the primary and most fundamental* determinant of history then we are all wasting our time trying to get Objectivism more widely accepted - and Ayn Rand was profoundly mistaken in the importance she placed on philosophy. Atlas Shrugged would have to be re-written from the ground up.

Mittwoch, Dezember 20, 2006

Winterausgabe des TOS im Internet
Abonnenten der Zeitschrift The Objective Standard können sich jetzt alle Texte der Winterausgabe ansehen und ausdrucken (die Zusendung der Zeitschrift dürfte noch einige Tage auf sich warten lassen.) Nichtabonnenten können jeweils die Eingangspassagen der Texte ansehen und auch den kompletten Text des Aufsatzes von John Lewis (zusätzlich noch "From the Editor"). Besonders interessant scheint mir vor allem Andrew Bernsteins Kritík an Rodney Starks Buch The Victory of Reason: How Christianity Led to Freedom, Capitalism, and Western Success zu sein. Rodney Stark ist Sozialwissenschaftler an der Baylor University in Texas, mit rund 14 000 Studenten die weltgrößte Baptisten-Universität. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schreibt über dieses Buch:

Nach seiner Ansicht geht die ökonomische Überlegenheit der westlichen Zivilisation vorrangig auf Weichenstellungen der christlichen Kirche zurück. Wesentlich ist für ihn die Prägung von Mentalitäten und Institutionen, die mit einem Fortschrittsglauben und einem Vertrauen zur Kraft der Vernunft einhergegangen sei, wie sie nur im Christentum wurzelten.

Robert Tracinski und das ARI
Aufsätze von Robert Tracinski auf der Website des Ayn Rand Institute werden seit kurzem mit folgendem Hinweis versehen:

"Robert W. Tracinski is no longer associated with the Ayn Rand Institute--neither as a writer nor as a speaker." (via The Bidinotto Blog)

Robert Bidinotto interpretiert dies als einen Verstoss von Tracinski wegen seiner abweichenden Meinung bezüglich der jüngsten Zwischenwahlen in den USA. Dies ist für mich kaum vorstellbar und Robert Bidinotto sollte für derartige Behauptungen auch Fakten präsentieren (in einem Update gibt auch zu, die genaue Ursache der Trennung nicht zu kennen). Möglicherweise ist es auch einfach so, dass Tracinski sich vom ARI getrennt hat, und nicht umgekehrt.

Dienstag, Dezember 19, 2006

Freiheit oder Sicherheit? Oder beides?
Noah Stahl argumentiert für das objektivistische Studentenmagazin The Undercurrent, dass Freiheit und Sicherheit keine Gegensätze sind und wir sehr wohl beides haben können.

Sonntag, Dezember 17, 2006

Fragen zum Objektivismus
David vom Penn State Objectivist Club ist so freundlich und bietet an, Fragen zum Objektivismus zu beantworten. Bitte die Kommentarsektion seines Eintrags nutzen!
Die dunkle Seite des Hermann Hesse
Hermann Hesse war das große Idol der Neuen Linken - nicht nur in Deutschland, sondern international. Welche Persönlichkeit verbarg sich hinter dem Nobelpreisträger: "Seine Depressionen und Sanatoriumsaufenthalte zeigen ein schwankendes, hochgradig gefährdetes Individuum." Seit 1916 ließ sich Hesse von dem Psychiater Josef Bernhard Lang behandeln, der sogar sein Freund wurde - ein passender Freund, muss man feststellen: "Josef Bernhard Lang war im Grund noch labliler als Hesse, sein Privatbereich von Konflikten und Katastrophen überschattet. Langs Leben endete 1945 dort, wo er selbst als Mediziner längere Zeit gewirkt hatte: in einer psychiatrischen Klinik." Ulrich Weinzierl zitiert in der WELT von gestern aus einem Brief, den Hesse an Lang schrieb, wo sich der angebliche Menschenfreund Hesse offen als Menschenhasser offenbart: "Gehet hin und verrecket, und lasset auch mich ungeschoren verrecken!"

Freitag, Dezember 15, 2006

Es ist etwas faul in Ökotopia
Paradiesische Zustände in Ökotopia: Das Wasser ist sauber, die Luft ist rein, die Nahrung organisch und die Eier aus Freilandhaltung - nur dummerweise wird niemand älter als 30 Jahre (Quelle: Center for Consumer Freedom)

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Doppelmoral für Diktatoren
David Horowitz erinnert auf seinem Blog an den gerade verstorbenen chilenischen Ex-Diktator Augusto Pinochet. Horowitz verschweigt nicht, dass unter dem Pinochets Regime Menschen ermordet wurden, aber gleichwohl fällt auf, dass das Image von "linken" Diktatoren im Westen weitaus besser ist als das von "rechten", trotz erheblich größerer Brutalität und schlimmeren ökonomischen Folgen unter den Herrschaftssystemen der erstgenannten Potentaten. Horowitz nennt den Namen von Fidel Castro, aber noch weitaus positiver im Westen wird etwa ein Mann wie Michail Sergejewitsch Gorbatschow eingeschätzt, der immerhin bereits mit 21 Jahren in die Kommunistische Partei der Sowjetunion eintritt und dort eine steile Karriere machte, die ihn 1985 sogar in das Amt des Generalsekretärs führte. Ein solcher Mann hat eine gewaltige moralische Schuld auf sich geladen, was im Westen aber so gut wie gar keine Berücksichtigung findet. Gorbatschow ist dort gern gesehener Gast in Talkshows und Unterhaltungssendungen. Chile ist heute das ökonomisch blühendste Land in Lateinamerika und Pinochet legte einen Grundstein dazu: "Ob es uns gefällt oder nicht, Herr Pinochet hatte etwas zu tun mit diesem Erfolg."
Rote Karte für Spammer
Prodos verdient Lob für die Einfügung eines "anti-spam plug-in" für jeden einzelnen der Thinker-to-Thinker-Blogs. Wenn die Kollegen von blogg.de nur einen ähnlichen Einsatz zeigen würden ... Diese Blogs leider doch ganz erheblich unter Spam-Kommentaren, und außer einer individuellen Löschung jeden einzelnen Kommentars ist mir noch kein Gegenmittel eingefallen. Als Beispiel eines Thinker-to-Thinker-Blogs möchte ich auf mein Das kapitalistische Manifest verweisen. Übrigens: Wie bereits an dieser Stelle erwähnt, sind diese Blogs nur für pro-kapitalistische Blogger reserviert.

Dienstag, Dezember 12, 2006

Karl Poppers Verteidigung der Wissenschaft
Dieser Text werde ich mir nähe ansehen: "Karl Popper's Defense of Science" von Blogger PhilosopherEagle.

Karl Popper, wie viele andere Philosophen, tritt als heroischer Verteidiger der Wissenschaft auf, und es ist leicht, mit ihm zu sympathisieren.


Der Blogger schreibt, dass Karl R. Poppers (1902 - 1994) hypothetico-deduktive Methode "dogmatisch von Anfang bis zum Ende" (sei). Folgendes Zitat von Popper findet sich auch im Text: "Die Wissenschaft muss mit Mythen beginnen und mit der Kritik an Mythen."
Was ging schief bei Robert Tracinski
Andy von The Charlotte Capitalist nimmt sich Robert Tracinskis "What went right"-Artikelserie vor und scheint mir mit seiner Kritik an Tracinski den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben:

I don't know Robert and have not spoken with him about this. But it seems to me what went wrong with Tracinski is that he himself carried rationalistic ideas about Objectivism, discovered his error, and then went empiricist -- dropping principles and focusing no longer on self-detached ideas, but now on unconnected concretes.


Update: Hier noch ein Nachtrag auf The Charlotte Capitalist

Sonntag, Dezember 10, 2006

"Iran und Syrien sind unsere Feinde"
Die Iraq Study Group (Baker-Hamilton-Kommission) unterstützt die zunehmend populärer werdende Idee, dass Amerika den Iran und Syrien um Hilfe bitte sollte, um Frieden und Stabilität in den Irak zu bringen.

"Aber der Iran und Syrien sind unsere Feinde", sagt Dr. Yaron Brook, Geschäftsführender Direktor des Ayn Rand Institute. "Diese Länder sind verantwortlich für zahlreiche getöte und verstümmelte amerikanische Soldaten im Irak. Seit Monaten schüren der Iran und Syrien terroristische Aktivitäten gegen amerikanische Truppen und irakische Zivilisten dadurch, dass sie die Terroristen mit Training, Waffen und Sprengstoffen versorgen. Die Vereinigten Staaten sollten diese terroristische Regime bombardieren, und nicht 'einbeziehen'. Jeder amerikanische Hilfsappell an Syrien und den Iran wäre selbstmörderisch und unmoralisch. Durch das Ignorieren der Bösartigkeit vom Iran und Syrien und der Vortäuschung, dass sie den Frieden suchten und unsere Ziele teilten, würden die Vereinigten nur ihre Aggression ermutigen und belohnen. Der Verzicht auf ein moralisches Urteil ist keine Abkürzung, um Frieden zu erreichen. Er ist ein sicherer Weg, die Killer anzuspornen, ihre Anstrengungen gegen uns zu verdoppeln."

Freitag, Dezember 08, 2006

Gottlos und vernunftlos
Dinesh D'Souza hat für den Christian Science Monitor einen Verteidigungsartikel für die Religion (oder Religionen?) verfaßt, wenn man es so nennen mag, denn eigentlich sagt er nur, dass die Religiösen weniger schlimm waren als die Atheisten: "Atheism, not religion, is the real force behind the mass murders of history." Was D'Souza bedauerlicherweise vegisst zu erwähnen, ist die Tatsache, dass die von ihm erwähnten mörderischen Atheisten (Hitler, Stalin, Mao) nicht nur gottlos waren, sondern auch "vernunftlos", sie waren nicht nur A-theisten, sondern auch A-rationalisten. Es gibt aber eine Alternative zu beiden Irrationalismen und es ist eben diese Alternative, die Menschen von willkürlicher Gewalt entfernt. Sie existiert bei Dinesh D'Souza nicht. Auf dem Blog Illustrated Ideas gibt es einen Leserbrief unter dem Titel "Faith Kills", der auch die "German cousins" erwähnt, die aufgrund eines "eigenartigen heidnischen Glaubens an einen allmächtigen Führer" Millionen Menschen ermordeten. Wie sehr Hitler an den Glauben glaubt, machen Äußerungen von ihm in "Mein Kampf" deutlich: "Der Glaube ist schwerer zu erschüttern als das Wissen, Liebe unterliegt weniger dem Wechsel als Achtung, Haß ist dauerhafter als Abneigung, und die Triebkraft zu den gewaltigsten Umwälzungen auf dieser Erde lag zu allen Zeiten weniger in einer die Masse beherrschenden wissenschaftlichen Erkenntnis als in einem sie beseelenden Fanatismus und manchmal in einer sie vorwärtsjagenden Hysterie.“

Donnerstag, Dezember 07, 2006

Prodos bei den Freimaurern
Interessantes erfährt man auf dem Blog von Prodos: Er ist jetzt Mitglied der Freimaurer. Er hat den Freimaurern auch erklärt, dass er Objektivist sei und diese habe dagegen offenbar keine Einwände gehabt. So gewisse Zweifel, ob Prodos mit seiner Entscheidung richtig liegt, habe ich allerdings schon, wen ich mir die Selbstdarstellungen der Freimaurer ansehe:

Ihr Inhalt (der Werte und Überzeugungen, Anmerk.) läßt sich durch Begriffe christlich, demokratisch- pluralistisch und der Ablehnung totalitärer Ideologien am besten ausdrücken.


An anderer Stelle:
Sinn und Zweck der Freimaurerei ist es, den Mitgliedern der Logen einen Rahmen zur Verfügung zu stellen, der ihnen die Möglichkeit bietet, sich selbst zu einem wahren Menschentum auf Grundlage christlicher Wertvorstellungen zu erziehen. Als Instrumente stehen den Brüdern Rituale und Symbole und natürlich die anderen Brüder zur Verfügung.
"Gespräche" mit dem Feind
Die FTD in ihrer internationalen Presseschau:

Die Kommentatoren der internationalen Presse begrüßen den Baker-Bericht zur Irak-Strategie der USA.
Nicht begrüßt wird der Baker-Bericht von Robert Tracinski. Tracinski fordert, sich der wahren Wurzel des Problems zuzuwenden: den Regimes in Iran und Syrien, und den schiitischen Milizen, die von ihnen unterstützt werden. Auf den Punkt bringt es auch Jeff Jacoby in Townhall.com: "Verhandlungen mit dem Iran und mit Syrien als Strategie zur Verhinderung weiteren Blutvergießens sind ungefähr so vielversprechend wie es die Verhandlungen mit Adolf Hitler über die Zukunft der Tschechoslowakei 1938 waren."
Papst Benedikt und die Vernunft
Der Papst spricht recht häufig in zustimmendender Weise von der "Vernunft", allerdings sollten Objektivisten nicht annehmen, dass er dies in gleicher Weise tut, wie sie es tun. The Charlotte Capitalist sieht Ahnlichkeiten zwischen Kant und dem Papst: "Beide präsentieren eine verzerrte Sicht der Vernunft."

Mittwoch, Dezember 06, 2006

Die Tracinski-Artikel und ihre Kritiker
An dieser Stelle der offizielle Link auf TIADaily zu den heiss diskutierten Artikeln von Robert Tracinski. Kritisch hierzu Edward Cline. Die Harry-Binswanger-Stellungnahme auf HBL vom 17. November ("The Power of Philosophy") gibt es -leider, leider- nicht im Internet für alle zugänglich zu lesen. An dieser Stelle auch noch einmal der Link zum Diskussionsforum Forum for Ayn Rand Fans jbs01 bemerkt, dass Tracinski zwar eine Anzahl von interessanten Beobachtungen mache, aber nicht die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehe. Tracinski argumentiert, dass es seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts einen positiven Trende gebe (Jack Wakeland spricht sogar von einem kurzen Dunklen Zeitalter zwischen 1914 und 1989), der aber nicht begleitet wurde von einem entsprechenden philosophischen Trend. Interessant ist Betsy Speichers Analyse: Was richtig lief, sei eine Folge von guter Philosophie gewesen, was schlecht gelaufen sei, sei eine Folge von schlechter Philosophie: "Alle Dinge, die richtig liefen in der Kultur, sind das Resultat von Menschen, die Teile von einer rationalen Philosophie praktizierten, ob die Person, die dies getan hat, es wusste oder nicht." Sie weist darauf hin, wass man nicht annehmen solle, NUR Objektivisten hätten gute Ideen. Nicht-Objektivisten könnten gute Ideen propagieren und praktizieren, aber nur Objektivisten hätten die Möglichkeit, konsequent gute Ideen (abgeleitet von der Realität und in Übereinstimmung mit der Realität) zu propagieren und zu praktizieren. Sie zitiert John Galt:

Whatever living moments you have known, were lived by the values of my code.

Der tugendhafte Egoist
Helen Cullyer von der University of Pittsburgh bespricht Tara Smiths Buch Ayn Rand's Normative Ethics: the Virtuous Egoist.
Kinder
Mike von The Primacy of Awesome setzt sich mit dem Vorwurf auseinander, der Objektivismus vernachlässige das Thema Kinder. Atlas Shrugged ist natürlich ein Roman über Erwachsene und die stärkere Betonung von Kindern hätte die Geschichte verändert, aber es ist auch nicht richtig zu sagen, dass es keine Kinder in Atlas Shrugged gäbe: Dagny, Francisco, und Eddie Willers werden sehr wohl als Kinder dargestellt. Darüber hinaus verweist Mike auf den Umstand, dass sich Philosophie mit Erwachsenen beschäftigt, die Wissenschaft der Psychologie hingegen mit der Erziehung von Kindern.

Dienstag, Dezember 05, 2006

Gefühlsreife?
Flaubert hat ins Schwarze getroffen, wenn er zum Verhältnis von Vernunft und Gefühl schreibt:

Unterschiedliche Gefühle resultieren nicht aus differenter genetischer Disposition öä, sondern aus unterschiedlicher Bewertung (Emotionen als Bewußtseinszustände mit körperlichen Begleiterscheinungen, basierend auf intellektuellen Ursachen). Den Sozialisten übermannt ein anderes Gefühl bei Sichtung eines Karl-Marx-Portraits als den Liberalen, weil er das durch die Person repräsentierte Werte- und Herrschafts-System anders be-wertet - und nicht weil das Portrait per se (ohne zwischen geschalteten intellektuellen Prozeß) die Macht hätte, ein Gefühl zu erzeugen.

Bei jedem Widerspruch zwischen Gefühl und Vernunft gilt daher: überprüfe Deine Prämissen, die Dich fühlen lassen, wie Du fühlst. Verdamme Dich nicht Deiner Gefühle wegen- aber verdamme Dich Deiner Weigerung, fokussiert zu denken und der Entscheidung wegen, die vermeintlich einfachere, bequemere Alternative zu wählen: das Gefühl als höchstes Absolutum anzusehen und zu erwarten, daß die Realität sich Deiner Gefühlswelt anpaßt. A ist A und bleibt A, so sehr wir uns auch wünschen, es möge sich in B verwandeln. Die Welt da draußen existiert unabhängig von unserer Welt da drinnen. Und so verbirgt sich hinter der einfacheren, bequemen Alternative in Wirklichkeit nichts anderes als der Königsweg in die Hölle ("stairway to hell
").

Montag, Dezember 04, 2006

Winterausgabe des TOS
Wie der grün leuchtende Werbebanner schon anzeigt, ist die Winterausgabe der Zeitschrift The Objective Standard erschienen. Für alle Leser zugänglich ist dieses Mal der Artikel No Substitute for Victory von John Lewis. Blogger Medworth hält folgenden Absatz für besonders wichtig:

It is vital that Americans take this action for the right moral reasons, openly stated. We must not seek legitimacy for the removal of the Iranian Islamic State beyond the principle of our right to defend ourselves. To pretend that something more than this principle is needed would be to deny the sufficiency of the principle. To base our reasons on the alleged good of others, especially on any alleged benefits to the people of the Middle East, would be to accept a position of moral dhimmitude: the moral subordination of our right to life and self-defense to an allegedly higher principle. It would be to subordinate our lives to the lives of the ayatollahs—who would become our masters. If we cannot stand on the principle of our right to life and liberty against the Islamic Totalitarians’ claim that we must submit to the will of “Allah,” then we cannot claim the right to exist. America’s “weakness of will” is the jihadists’ great hope—as it was the hope of Japanese warriors—but it is something they cannot impose on us. Their only prayer is that we will accept it voluntarily. The price for doing so is our lives and the lives of our children. We must not submit. (Bold emphasis mine.)

Sonntag, Dezember 03, 2006

Zum Kinoprojekt von "Atlas Shrugged"
An dieser Stelle hatte ich schon einige Male auf die geplante Verfilmung von "Atlas Shrugged" verwiesen, aber wer noch einmal nachlesen möchte, welche Personen vor und hinter der Kamera diesem Werk Kontur verleihen sollen, findet interessanten Lesestoff in der eigentümlich frei. Neu war für mich die angehängte Information über China: "Bereits im nächsten Jahr wird ein weiterer Meilenstein für die Randhistoriographie zu feiern sein, nämlich das Erscheinen der chinesischen Übersetzung von 'Atlas Shrugged'."
Freiheit? Nichts lieber als das
Richard Herzinger berichtet heute in der WELT am Sonntag über Menschen, denen die Freiheit "über alles" geht. Unter ihnen ist auch der Unternehmer Hans Wall. Er meint, dass die Unternehmer an ihrem schlechten Image "teils selbst schuld" seien: "Gerade die, denen es gut geht, müssen mehr für die Allgemeinheit tun. Auch ich mache noch viel zu wenig." Sie müssen? Unternehmer, die sich ihren Erfolg am Markt erkämpft haben, sind niemandem etwas schuldig. Sie müssen "der Gesellschaft" nichts zurückgeben, da sie ihr nichts genommen haben. Selbst wenn so handeln, wie Wall es empfiehlt, würde dies nichts an ihrem Image ändern, da es sich aus dem Mythos des ausbeutenden Gierhals ableitet und durch keine Bestechungen konterkariert werden kann. Ändert die Finanzierung des Wohlfahrtsstaates durch besserverdienende Zeitgenossen irgendetwas an ihrem Ansehen? Vielleicht sollten die Leistungsträger entgegen dieses Ratschlags nicht mehr, sondern weniger tun "für die Allgemeinheit", um ihre Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit zu unterstreichen? Oder vielleicht sogar streiken?

Freitag, Dezember 01, 2006

Die Entdeckung der Vernunft
Diesen Spiegel sollte man sich nicht entgehen lassen: Die Titelgeschichte von dieser Woche berichtet über den Ursprung der abendländischen Kultur im alten Griechenland (und läßt den Leser über die Frage sinnieren, wo sich die Menschheit heute befinden würde, wäre sie nie vom Pfad der Vernunft abgekommen):

Warum waren ausgerechnet die Griechen so erfolgreich? (...) Im Orient wogte überall der süße Duft der Religion - Opium fürs Volk, in ekstatischen Kulten ausgelebt, das den Menschen inneren Halt gab und zu einer großen Gemeinschaft verschweißte. Über hundert Götzen beteten die Assyrer an. Ägypten galt in der Antike als das "frömmste" aller Ländern. Ganz anders bei den Griechen. Sie strebten nicht nach Glauben, sondern nach Wissen. "Wenn die Pferde Götten hätten, sähen sie wie Pferde aus", lästerte bereits um 520 v. Chr. der Denker Xenophanes, genannt der "Sturmvogel der griechischen Aufklärung". (...) Die Griechen schoben die Nebelwolken des Sakralen weg. Sie hakten nach, hinterfragten, staunten über alles - und wagten sich so immer weiter hinaus aufs Meer der Erkenntnis. Dass der Westen heute Raketen bauen und Schwarze Löcher ergründen kann - die ersten Vorarbeiten dafür lieferte Thales. Bereits damals, vor über 2 500 Jahren, begannen Ost und West auseinander zu driften. Heute ist aus dem Spalt ein Abgrund geworden. Westlicher Wissensdurst contra östliche Glaubenskraft - diese Front ist immer noch aktuell.

Donnerstag, November 30, 2006

Russlands Rückfall


Quelle: Cox and Forkum
Ein Journal ohne Robert Tracinski
Ich hatte an dieser Stelle auf das Blog The Journal of Winston Smith verwiesen, das einige von den Artikeln von Robert Tracinski aus dem TIADaily veröffentlicht hatte. Diese Artikel finden sich jetzt nicht mehr auf dem Blog. Offenbar waren sie dort nicht mit Genehmigung des Autors veröffentlicht worden. Auch der interessante Artikel What Has Jerusalem To Do With Athens vom 29. 11. wurde entfernt.

Dienstag, November 28, 2006

Gehirnforschung nach Kant
Über das Buch Was Babys denken berichtet die FAZ (veröffentlicht über buecher.de):

Bei der Geburt eines Menschen entspricht sein Geist einem unbeschriebenen Blatt, "ohne alle Schriftzeichen, frei von allen Ideen". So formulierte John Locke in seinem "Versuch über den menschlichen Verstand" die Ausgangsüberzeugung der empiristischen Erkenntnistheorie. Nach einer rund siebzigjährigen Forschung zur Denkentwicklung von Säuglingen hat sich heute die Auffassung durchgesetzt, daß Locke sich geirrt hat. Die intellektuelle Entwicklung von Babys fängt nicht bei null an. Babys sind keine einfachen Datensammler, die ihre Erfahrungen mit ihrer Umwelt ungefiltert abspeichern. "Vielmehr geht man heute davon aus, daß Babys bereits über definierbare Grundstrukturen der Informationsverarbeitung verfügen, die ihnen helfen, sich verschiedene Wissensdomänen nach und nach zu erschließen." So resümiert die renommierte Entwicklungspsychologin Sabina Pauen in ihrem faszinierenden, an Beispielen reichen Buch den Forschungsstand.


Die Autorin variiert hier wieder die Idee von angeborenen Ideen und im Text wird auch der Philosoph Immanuel Kant kurz erwähnt, der wohl eher hinter dieser Vorstellung steht als harte Wissenschaft.

Sonntag, November 26, 2006

Kitsch in Moskau
Heute in der WELT am Sonntag: "Die Oligarchen in der russischen Hauptstadt lieben neuerdings die Retro-Architektur. Sie bauen in teils kitschiger Machart Klassizismus und Zuckbäckerstil nach." Sie bauen also so, wie es Howard Roark hasste.
Engel auf Malta
Ob Leonard Peikoff dort Urlaub machen würde? 82 % der maltesischen Studenten (!) glauben an die Existenz von Engeln.

Freitag, November 24, 2006

Die Metaphysik des "normalen Lebens"
Robert Tracinski mit dem 4. Teil seiner Artikelserie hier.

Donnerstag, November 23, 2006

"Friede mit Ehre" im Irak
Robert Tracinski über die außenpolitischen Realisten, die nach den Wahlen in den USA jetzt Oberwasser bekommen, unter ihnen auch der Überrealist Henry Kissinger:

Die Ironie dieses 'realistischen' Ansatzes ist es, dass er eine total unrealistische Idee ist, wiederholt von der Erfahrung wiederlegt
.

Mittwoch, November 22, 2006

Die Qual der Wahl
Vielleicht mehr als nur eine Spielerei im Internet, die Suche nach Übereinstimmungen mit politischen Kandidaten, in diesem Fall von mir mit politischen Kandidaten im Bundesstaat Kalifornien anhand der von mir beantworteten 20 Fragen zu verschiedenen politischen Themen. Unter den 10 Kandidaten mit den größten Übereinstimmungen gibt es nur Republikaner, an der Spitze steht der Abgeordnete Bill Thomas mit einer 60 % Übereinstimmung. Mit dem besten Kandidaten der Demokraten habe ich lediglich eine Übereinstimmung von 40 % (Joe Baca). Ganz unten auf der Liste befinden sich nur Demokraten oder ehemalige Demokraten (nur 13 % Übereinstimmung mit dem Abgeordneten George Brown).

Dienstag, November 21, 2006

Winterausgabe des TOS mit Andrew Bernstein
Craig Biddle kündigt die Winterausgabe der Zeitschrift The Objective Standard an, unter anderem mit:

Andrew Bernstein: The Tragedy of Theology - How Religion Exacerbated and Extended the Dark Ages (A Critique of Rodney Stark's The Victory of Reason)

Übrigens trägt das Buch von Stark den Untertitel "How Christianity Led to Freedom, Capitalism, and Western Success", und man kann sich somit vorstellen, dass Andrew Bernstein grundlegende Einwände äußern wird. Zur Diskussion des Buches siehe auch hier
Robert Tracinski löst Diskussionen aus
Der Publizist Robert Tracinski hat unter Objektivisten durch eine Artikelserie kontroverse Diskussionen ausgelöst. Der bisherigen Artikel sind auf TIADaily erschienen, können aber auch im Internet nachgelesen werden (Part 1, Part 2, Part 3, und auch A Note From Robert Tracinski). Das Forum for Ayn Rand Fans diskutiert die Artikel hier.
Der Schatz der deutschen Sprache
Klaus Reichert, der Präsident der Akademie für Deutsche Sprache und Dichtung, weist der Sprache die Bedeutung zu, die sie wirklich hat:

Sprache ist sehr viel mehr als Kommunikation. Sprache ist das wichtigste Instrument zur Wahrnehmung der Welt. Was ich von meinen Wahrnehmungen über die fünf Sinne nicht in Sprache fassen kann, das habe ich nicht wirklich gesehen, gehört oder gespürt, das habe ich nicht wirklich wahrgenommen, nicht verstanden. Je besser ich den Umgang mit dem Instrumentarium meiner Sprache erlerne, es beherrsche und dann benutzen kann, desto besser verstehe ich andere und mich selbst, desto besser finde ich mich in der Welt zurecht. Sprachlos wissen wir nicht, was wir tun.

Sonntag, November 19, 2006

Zum Tode von Milton Friedman
Wer sich durch die diversen objektivistischen Blogs klickt, dem fällt auf, dass der Tod des Nobelpreisträgers Milton Friedman für die Autoren dieser Blogs kein Thema ist. Lediglich Solopassion veröffentlicht einen Aufsatz von Ed Hughins von der Website der Atlas Society. Dieser Aufsatz zeichnet sich dadurch aus, dass Hughins lediglich erwähnt, dass Vertreter der Österreichischen Schule und Libertäre Einwände gegen Friedman hätten, ohne mit einem Wort darauf einzugehen, dass auch Objektivisten und vor allem auch Ayn Rand selbst Einwände gegen Friedman geäußert haben. Auch Robert Tracinski soll sich auf TIA Daily zu Friedman eingelassen haben, wobei ich nur hoffe, dass dies nicht alles ist:

"He is one of the men who held up the roof of American civilization and saved us from collapse."


Wie fehlerhaft Friedman in philosophischer Hinsicht dacht, macht ein Zitat deutlich, dass sich in der heutigen WELT am Sonntag befindet:

"Intellektuelle sind Leute, die irrtümlich glauben, dass Vernunft (...) stärker ist als alles andere. Und dies führt sie zu der Annahme, dass Planung bessere Ergebnisse erbringen muss als das mehr oder weniger ungeordnete Chaos, als das ihnen der Markt erscheint."


Tatsächlich hat die sozialistische "Planung" mit Vernunft überhaupt nichts zu tun und chaotisch ist tatsächlich der Sozialismus, worauf George Reisman in seinem Buch "Staat contra Wirtschaft" verweist:

Der große Witz am Sozialismus, an der 'Planung', wie sie es nennen, ist, dass er gar nicht planen kann; er zerstört die Planung und ersetzt sie durch Chaos.

Samstag, November 18, 2006

Maos Philosophie
Mao wollte uns selbstlos und ohne Verstand.


Jung Chang, Buchautorin, im Zweiten Deutschen Fernsehen

Freitag, November 17, 2006

Der "absterbende" Sozialismus
Stefan Karlsson macht auf seinem Blog einige kritische Kommentare zu Leonard Peikoffs Wahlempfehlung zugunsten der Demokraten, die ich in ihrer Stossrichtung für richtig halte. Er moniert, dass Leonard Peikoff die Begriffe "Sozialismus" und "Theokratie" nicht definiert habe, was man hätte erwarten können. "Sozialismus" gebe es in drei Varianten, wobei eine Variante die Sozialdemokratie sei, die allerdings keineswegs am Absterben sei, sondern sich zu dem etablierten sozialen System in fast jedem westlichen Land geworden sei. Dies könnte man so sehen, allerdings stellt sich die Frage, ob es sich beim Sozialdemokatismus tatsächlich um Sozialismus handelt, da sich dieser ja gerade dadurch auszeichnet, dass die Sozialdemokraten eben nicht auf Verstaatlichung (kommunistische Variante) oder Unterwerfung (faschistische Variante) der Produzenten setzen. Hinsichtlich des Theokratievorwurfs argumentiert Karlsson, dass der Begriff impliziert, dass es sich bei dem Republikaner um Taliban handeln würde: "Aber welche Art von Maßnahmen schlagen die Republikaner vor? Davon sagt Peikoff nichts, absolut nichts. Sicherlich sind die Republikaner die Partei der christlichen Rechten. Zunächst einmal ist ihre Agenda, obgleich beklagenswert, erheblich vorziehenswerter als die der Jihadisten."

Donnerstag, November 16, 2006

Lehnt Harry Binswanger die DIM-Hypothese ab?
In der Google Group Objectivism zitiert ein Teilnehmer Harry Binswanger (Zitat vom Blog Noodle Food)

"Are you arguing here that religion is more destructive to the mind
than is the Comprachico educational system? I think history shows the
opposite: dogma can be opposed; disintegrated non-content prevents the
formation of a mind and is even more deadly. Actually, I don't believe
one can objectively support either as being worse than the other
(mysticism or skepticism)."


Der Autor im Forum sieht die Skeptiker tatsächlich als schlimmer an als die Dogmatiker, da der Skeptiker sogar leugnet, dass wir die Fähigkeit haben, richtig und falsch zu unterscheiden.

Dienstag, November 14, 2006

Ayn Rand in Indien
Interessanter Artikel von Blogger Ergosum über die Bedeutung von Ayn Rand in Indien. Unter Intellektuellen ist Ayn Rand seiner Beoabachtung nach Standardlektüre. Davon sind wir im deutschsprachigen Raum meilenweit entfernt, denn hier kennen wirklich nur wenige Eingeweihte AR - trotz aller Internetaktivitäten.
Falsche Lektion
Zwei Kommentare mit sehr gegensätzlichen Aussagen: Michael Hurd meint, dass die meisten Amerikaner bei den Zwischenwahlen nicht für einen Pazifismus gestimmt hätten, diesen aber jetzt bekommen würden. Präsident Bush scheine nur allzu bereit, jetzt Leuten nachzugeben, von denen er noch vor einer Woche behauptet habe, dass sie total Unrecht hätten. John Lewis hegt dagegen die Hoffnung, dass die Demokraten den Willen aufbringen könnten, das Land zu verteidigen. Ich teile diese Hoffnung keineswegs, allerdings sehr ich noch mehr die Eingangsbemerkung von Lewis als problematisch an. Seiner Meinung nach wird im Irak gar kein Krieg geführt, höchstens auf der Ebene der einzelnen Soldaten, die regelmäßig und kontinuierlich getötet und verstümmelt würden. Ich denke nicht, dass der Krieg im Irak für die amerikanischen Soldaten nur daraus besteht, Schokolade an irakische Kinder zu verteilen und ansonsten darauf zu warten, verstümmelt oder getötet zu werden. Der Feind wird schon auch real bekämpft -nicht nur platonisch-, wenn auch leider unter von der politischen Führung geschaffenen Bedingungen, die einen wirklichen militärischen Durchbruch unmöglich machen.

Freitag, November 10, 2006

Was Anti-Krieg bedeutet
Thomas Sowell macht eine nette Bemerkung darüber, was Anti-Krieg wirklich bedeutet:

Having overwhelming military force on your side, and letting your enemies know that you have the guts to use it, is being genuinely anti-war.
Der Irakkrieg nach den Wahlen
Ralph Peters macht auf ein grundlegendes Versagen der politischen Klasse in Amerika aufmerksam, was sich vermutlich auch nach den Wahlen nicht ändern wird, wofür er leider mit "politischer Korrektheit" keinen angemessenen Ausdruck findet:

Ganz egal, wieviele Truppen wir schicken, wir werden zwangsläufig scheitern, wenn wir unseren Truppen nicht erlauben, zu kämpfen.

Donnerstag, November 09, 2006

Die Akzeptanz der Evolutionstheorie - international
Das Blog Not PC berichtet über eine wissenschaftliche Studie, die die Akzeptanz der Evolutionstheorie in verschiedenen Ländern vergleicht. Am Ende der Liste steht die Türkei und davor die USA, d. h. in diesen Ländern ist die Zustimmung zur Evolutionstheorie am geringsten. Ganz oben stehen Island und Dänemark. Deutschland belegt einen mittleren Platz. So bedenklich derartige Mentalitäten sicherlich sind, so sollten sie allerdings nicht zu voreiligen Schlüssen führen, etwa dahingehend, sie als Beleg für theokratischen Tendenzen zu nehmen, schließlich sieht die Türkei doch etwas anders aus als die USA, und gerade die "aufgeklärten" skandinavischen Länder sind bekanntlich Bollwerke des Wohlfahrtsetatismus. (Siehe auch hierzu das Handelsblatt)
Nachruf auf eine große Wahldebatte
Zur großen objektivistischen Wahldebatte nach der Wahlempfehlung von Leonard Peikoff macht Lindsay Perigo nach einmal seinen Standpunkt klar, und ich stimme ihm zu, dass Leonard Peikoff wie auch Diana Mertz Hsieh durch ihre Argumentationsweise dem Objektivismus einen Bärendienst erwiesen haben. Diana hat mittlerweile auch ihre Kritikerin Betsy Speicher aus ihrem Forum verbannt! Philip Coates kommentiert diesen Vorgang:

When you ban/silence/purge someone in this manner who has not themselves done anything wrong and wants to work with you, be your ally in spreading Objectivism and with whom you share a worldview and a philosophy, you cause further schisms and hard feelings and you limit your chances of working with them in the future or of them helping you. And you make bystanders and observers wonder about your sense of fairness and your judgment.


Betsy Speicher hat in einem Kommentar in der NoodleFood-Kommentarsektion noch einmal etwas Grundsätzliches zu dieser Debatte festgestellt, das ich an diesen Stelle zitieren möchte:

In my 44 years as an outspoken Objectivist and partisan in many disputes, sometimes my position has been the unpopular one. Yet there is one principle that has guided me to succeed in my personal life when so many other Objectivists have failed and to remain loyal to Ayn Rand's philosophy when others have disowned it.

That principle is: REALITY IS ALWAYS THE WINNING SIDE.

It's not WHO's right, but WHAT's right. It is not who said it, but whether it is TRUE. It is not who or how many people agree with you, but whether you are RIGHT.

If you don't really understand a matter well enough, don't take a side. If you are wrong, change course the minute you see your error. When you know you are right, fight like a tiger and never betray reality nor your own judgment.

Rational people can and do disagree about crucial matters, but REALITY IS ALWAYS THE WINNING SIDE.
Der "Extremist" Andrew Bernstein
Veranstaltungen mit Sprechern des Ayn Rand Institute werden in letzter Zeit immer wieder von Anhängern der LaRouche Youth Movement massiv gestört. Ein Journalist kommentiert dies als einen "Kampf zwischen politischen Extremisten" und schafft es damit, völlig gegensätzliche Positionen in einen Topf zu werfen. (The Dougout)Auch auf der Website der LaRouche-Zeitschrift Neue Solidariät wird von Störungen der Veranstaltungen mit Andrew Bernstein berichtet. Dort soll es angeblich zu folgendem Dialog gekommen sein:

Ein Mitglied fragte Bernstein: "Geht es bei euch immer so wild zu?" - Bernstein: "Nein, aber wir sind umstritten." - "Warum?" - "Wenn ich Präsident wäre, hätte ich schon längst Atombomben auf einige Länder geworfen!" Im Gespräch mit einem anderen Mitglied der LYM sagte Bernstein: "Ja, wir sollten Millionen von Moslems töten." - "Auch Milliarden?" - "Ja, auch Milliarden!" - "Wie wär's mit Billionen?" An diesem Punkt merkte Bernstein wohl, mit wem er da sprach und antwortete: "Ihr seid verrückt, und wißt ihr was? Wir sollten auch euch töten, wenn ihr uns im Wege steht!"

Mittwoch, November 08, 2006

Peter Schwartz on Libel and Free Speech
Rebirth of Reason zitiert Aussagen von Peter Schwartz, die dieser auf einer Konferenz des ARI gemacht hat, und wo er begründet, dass etwa üble Nachrede nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist:

"Free speech for adults should be absolute. And the only so-called exception to them [sic] are cases where, if you think about it, involve action. They involve the initiation of force against someone, such as libel, where you are taking somebody's reputation by fraud, which is just a sub-category of force, and you are stealing it. You're saying: He's a convicted criminal and therefore should not be hired for a job, or whatever, when in fact it isn't true. You are stealing his reputation, and stealing the effects of that reputation from him, and you should therefore be held liable for that. But that is not speech."
Noumenalself über die theokratische Gefahr
Mittlerweile laufen die Wahlergebnisse der Zwischenwahlen in den USA ein, und sie zeigen einen Verlust der republikanischen Mehrheit im Repräsentantenhaus. Blogger Noumenalself diskutiert Leonard Peikoffs Wahlempfehlung für die Demokraten und versucht die Frage nach den Beweisen für eine angeblich drohenden Theokratie in den Vereinigten Staaten zu beantworten - allerdings für mich immer noch wenig überzeugend (der Fall Schiavo zeigt eher die Schwäche der religiösen Position als deren Stärke):

So where is the evidence that Republican religious politics could lead to theocracy? Seemingly the evidence is all around us.

Dienstag, November 07, 2006

Peikoff an gay marriage
Blogger Oakes zitiert aus einem Vortrag von Leonard Peikoff, wo dieser sich zum Status einer gleichgeschlechtlichen Ehe äußert (er scheint die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern abzulehnen, gibt aber keine überzeugende Begründung für diese Meinung ab):

A marriage is a public declaration to a society that you two are to be treated as one. And the state is properly involved in granting such a status because it is a - in significant part - a legal relationship. There is the marriage contract that you sign. And the state has every right - let me say, counter to the libertarians - to decide who should be able to sign this type of contract. I do not think for instance if a uncle and his two 12-year-old nieces come in and say "We want to get married," the state should say "Well contracts are private, here's a marriage license." Even if consenting adults - if two women and a man come in, I think the state has a perfect justification. Or if two men come in - I don't believe in gay marriage. I believe that it's proper - since this is a special state-sanctioned relationship - that some standards be applied in the granting of this type of license.
Todesurteil gegen Saddam Hussein
Quelle: Cox and Forkum Zu dem Todesurteil gegen Saddam Hussein äußerte sich auch Carsten Kühntopp für die ARD aus Ammann mit einem besonders absurden Kommentar:

Der Prozess in der Grünen Zone in Bagdad war kein Sieg der Justiz, kein Triumph des Rechts über das Unrecht, sondern eher ein Spektakel. Mit westlichen rechtsstaatlichen Standards hatte das Verfahren kaum etwas zu tun. Besonders problematisch ist schließlich, dass das Gericht die Todesstrafe verhängte. Die Todesstrafe verstößt gegen das Recht auf Leben; dass sie nun in einem Verfahren verhängt wurde, das ganz offensichtlich unfair und nicht rechtsstaatlich war, ist nicht akzeptabel.

Montag, November 06, 2006

Studiengruppe in Trier beginnt mit der Arbeit
An der Universität Trier gibt es jetzt auch einen Ayn-Rand-Studiengruppe, die gerade zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen ist:

Today started my Ayn Rand study group at the university. As expected, there are not many people attending -- three, me included, although I expect Nadja to attend the group from next week on -- but it was still a good experience. We started by some biographical outline and a short overlook of Ayn Rand's works and then proceeded to read and discuss the Introduction of VOS. I very much enjoyed myself an hope, that the group will develop into something substantial that one day might bear fruits.

Sonntag, November 05, 2006

"D" steht für "Defeat"
Leonard Peikoff empfiehlt bei den kommenden Kongresswahlen durchgängig demokratische Kandidaten zu wählen. Der Publizist Robert Tracinski führt die andere Fraktion der Objektivisten an, die durchgängig republikanische Kandidaten wählen will. Tracinski begründet dies allerdings ausschließlich mit dem aktuellen Krieg gegen den Islamismus:

"So schlimm wie die Dinge jetzt auch stehen, ein demokratischer Sieg würde die Dinge wahrscheinlich sehr, sehr viel schlimmer machen. Der demokratische Plan würde, wenn er zur Umsetzung käme, Amerika eine Periode des Rückzugs, der Demütigung und Unsicherheit bescheren, wie wir sie seit dem Ende des Vietnam-Krieges nicht gesehen haben - während er unseren Feinden einen ruhmreichen Sieg geben würde, den diese als historische Bestätigung der islamischen Sache ansehen würden."

Tracinski schreibt, dass es keineswegs sicher sei, dass Präsident Bush energische Aktionen im Irak und gegen den Iran nach einem Wahlsieg unternehmen werde, aber es sei möglich, und es weitaus wahrscheinlicher, wenn die Republikaner am nächsten Dienstag gewinnen sollten.

Samstag, November 04, 2006

Die romatische Auflehnung gegen die Moderne
In der heutigen WELT gibt es einen Vorabdruck aus einem Buch über die Romantik von Rüdiger Safranski, das im nächsten Jahr veröffentlicht werden soll. Die Romantik lehnte sich gegen die Vernunft und ihre Produkte auf und wollte die Welt wieder "ins Geheimnis" hüllen. Äußerst missverständlich ist unter diesen Umständen die Forumulierung von Safranski, die Romantiker bekämpften eigentlich den "modernen Nihilismus". So mögen sie es selbst gesehen haben, tatsächlich standen sie aber eigentlich auf der Seite des Nihilismus.

Die von ihrer Bewusstheit gelangweilten Romantiker beginnen sich nach Bewusstlosigkeit zu sehnen. "Es giebt nichts Höheres im Menschen", heißt es in Tiecks "Lovell", als den Zustand der Bewusstlosigkeit; dann ist er glücklich, dann kann er sagen, er sei zufrieden. Die Romantiker träumen vom einfachen Leben, das im gleichmäßigen Rhythmus schwingt. Was sonst als Monotonie erlebt wird, plötzlich erscheint es wie ein fernes Glück. Hölderlin: "Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt / Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd.../ Es leben die Sterblichen / Von Lohn und Arbeit; wechselnd in Müh' und Ruh' / Ist alles freudig..." Im Kontrast dazu empfindet der Dichter seine Unruhe und Erregungen als Mangel: "Warum schläft denn / Nimmer nur mir in der Brust der Stachel?"

Freitag, November 03, 2006

Objektivisten stimmen ab
Das Blog Rule of Reason veranstaltet eine Wahlumfrage unter seinen Lesern. Zwischenstand bei 59 abgegebenen Stimmen: 20 hängt vom Kandidaten ab, 18 Wahlenthaltung, 18 Demokraten, 6 Republikaner, 0 andere Parteien.

Donnerstag, November 02, 2006

"Neue Solidarität" entdeckt das Ayn Rand Institute
Als ziemlich üble Hetze entpuppt sich eine Artikel aus Zeitschrift Neue Solidarität, der sich mit dem Ayn Rand Institute beschäftigt (siehe auch hier (Übersetzung eines Interviews mit Yaron Brook)):

Das ARI ist nach der 1982 verstorbenen Autorin Ayn Rand benannt. Es wurde 1986 von Leonard Peikoff gegründet, der an der Universität New York unter Sidney Hook promoviert hatte. Peikoff, schon seit Ende der 60er Jahre ein vehementer Gegner LaRouches, gründete die Organisation "Universitätszentren für eine vernünftige Alternative" (UCRA), den Vorläufer der heutigen Gedankenpolizei an Amerikas Universitäten, des "Amerikanischen Rates der Treuhänder und Absolventen" (American Council of Trustees and Alumni, ACTA).

Peikoff sieht sich als getreuen Jünger Ayn Rands, der Begründerin des sog. "Objektivismus". Rands Theorie ist ein Gebräu aus der antiplatonischen Philosophie von Aristoteles, John Locke und Friedrich Nietzsche und der fanatisch nationalstaatsfeindlichen Ideologie des österreichischen faschistischen Ökonomen Ludwig von Mises. Das Ergebnis ist ein Kult des Hobbesschen Menschen, eines von Habgier und Lust getriebenen Wesens im Kampf aller gegen alle.

Yaron Brook leitet das Ayn-Rand-Institut seit 2000, aber sein Lebenslauf zeigt, daß er weit mehr als nur ein Verfechter monetaristischer Ideologien ist. Auf der Internetseite des ARI heißt es über ihn: "Seine Jahre im Dienst des israelischen Militärgeheimdienstes verleihen ihm zusammen mit ausgedehnten Forschungen gründliche Kenntnisse des Nahostkonflikts und des Terrorismus sowie der amerikanischen Außenpolitik in der Region. Viele Hochschulen im ganzen Land haben ihn zu seinem jüngsten Vortrag 'Die moralischen Gründe für die Unterstützung Israels' eingeladen." Brook hat drei Unternehmen gegründet, eines davon BH Equity Research, ein Beratungsunternehmen für Risikokapital im kalifornischen San Jose. Er war Assistenzprofessor für Finanzen an der Universität von Santa Clara. Er erwarb einen Abschluß als Bauingenieur in Israel und einen Doktorgrad in Finanzwesen an der Universität Austin, Texas.

Brooks Vorschlag, einfach ein paar Hunderttausend Moslems umzubringen, ist typisch für diese blutrünstige Weltsicht. In einem weitläufigen Artikel in der Erstausgabe der neuen Zeitschrift The Objective Standard (2006) weist Brook die Idee des "gerechten Krieges" zurück und vertritt stattdessen Ayn Rands Theorie des "rationalen Eigeninteresses" als Rechtfertigung für einen Präventivschlag gegen den Iran.

Er schließt: "Wir verlieren den Krieg gegen den islamischen Totalitarismus, weil unsere politische und militärische Führung durch die Moral des Altruismus, die in den Grundsätzen des gerechten Krieges zum Ausdruck kommt, behindert wird. Die moralischen Grundsätze der Theorie des gerechten Krieges legen Regeln fest, die jede Hoffnung auf einen Sieg im Krieg untergraben, blockieren und unterwandern."

Brooks Mitautor an diesem Machwerk war Alex Epstein, der ebenfalls dem ARI angehört und zugleich in der Redaktion von www.frontpagemagazine.com von David Horowitz arbeitet.

Im September 2002 produzierte das ARI eine Beilage zu seinem Nachrichtenbrief Impact mit der Überschrift "Amerika im Krieg"; sie enthält u.a. einen Beitrag von Dr. Onkar Ghate mit der Überschrift "Unschuldige im Krieg?" und dem Untertitel "Ein freies Land sollte sich durch die Angst vor zivilen Opfern nicht von der Selbstverteidigung abhalten lassen". Ghate schreibt dort: "Die Sorge unserer Regierung - die von vielen Amerikanern geteilt wird - , keine Zivilisten zu töten, ist moralisch falsch". Er endet mit einer für die "Objektivisten" typischen kaltblütigen Schlußfolgerung: "Krieg ist schrecklich, aber manchmal notwendig. Um den Krieg gegen den Terrorismus zu gewinnen, dürfen wir uns nicht von einer falschen Sorge um 'Unschuldige' abschrecken lassen. Als ein freies Land haben wir das moralische Recht, uns zu verteidigen, selbst wenn es den massenhaften Tod von Zivilisten in terroristischen Ländern erforderlich macht." Ghate wird als Leiter des ARI-Bildungsprogramms für Nichtgraduierte und Graduierte bezeichnet.

Mittwoch, November 01, 2006

Speicher on Peikoff
Auch auf dem Forum for Ayn Rand Fans gibt es selbstverständlich eine Diskussion über die Peikoff-Stellungnahme und Stephen Speichers Kritik an Leonard Peikoff ist sehr deutlich ("einfach empörend"):

The statement quoted is, essentially, a re-working of what Peikoff said in 2004. I think he was wrong then, and I think he is wrong now. The implication of immorality, and the claim that anyone "does not understand the philosophy of Objectivism, except perhaps as a rationalistic system detached from the world" if you do not have the same judgment as he on this election issue, if you do not vote Democratic in the coming election, is simply outrageous. I find such hyperbole, whether intentional or not, to be an embarrassment for the same man who wrote OPAR.

Da ich gerade in Omninous Paralles von Leonard Peikoff vertieft bin, habe ich mir auch dort die Behandlung des Themas Religion in Bezug auf die Vereinigten Staaten angesehen, und stelle fest, dass LP offenbar Anfang der achtziger Jahre, beim Erscheinen dieses Buches, keine religiöse Gefahr in den USA entdeckten konnte. Stephen Speicher zitiert in dem besagten Forum sogar Leonard Peikoff mit einer Stellungnahme aus dem Jahr 1998, wo dieser davon spricht, dass wir uns langsam von der Religion entfernen:

Historically speaking, we're still emerging from the medieval period; each century since the Renaissance has seen a decline in religion, and it's still disappearing, but it's going to take a long, long time.

Dienstag, Oktober 31, 2006

Der Pseudo-Krieg
Aus der Stellungnahme von Diana Mertz Hsieh zu den Kongresswahlen:

Die Regierung Bush führt keinen halbherzigen Krieg gegen den Totalitarismus, wie ihre objektivistischen Apologisten behaupten. Sie führt einen altruistischen Pseudo-Krieg, in dem das Leben von Tausenden von amerikanischen Soldaten und Milliarden von Steuergelder öffentlich geopfert werden für das Wohl des Feindes.
Black & White World III
John Cox und Alan Forkum präsentieren ihr neuestes Buch Black & White World III, versehen mit einer Einführung von Mark Steyn. Ganz schnelle Besteller erhalten das Buch mit den Unterschriften der beiden Autoren.

Montag, Oktober 30, 2006

Wahldiskussion
Weitere Stellungnahmen sind im Internet erschienen, die sich mit den amerikanischen Kongresswahlen beschäftigen und man kann sicherlich feststellen, dass dieses Mal mehr Objektivisten für die Demokraten stimmen werden als seinerzeit für den Demokraten Kerry gestimmt haben. (Diana Hsieh, John Lewis, Craig Biddle, Gus van Horn, Myrhaf - Die beiden Letztgenannten stimmen Leonard Peikoff nicht zu). In der Kommentarsektion von Dianas Blog fand ich allerdings eine recht interessante Stellungnahme von Betsy Speicher, die darauf verweist, dass die Wahlempfehlungen für die Demokraten auf der Prämisse basieren, dass eine Herrschaft der Republiker in eine Theokratie führen würde. "Check that premise!", meint Betsy. Im folgenden weist sie sehr richtig darauf hin, dass die amerikanische Kultur sich in den letzten Jahrzehnten deutlich von der Religion weg bewegt hat, und dies auch die letzten Jahre einer konservativen Alleinherrschaft im Senat und unter einem republikanischen Präsidenten daran nichts geändert hat. Die Durchsetzung einer Theokratie würde zunächst einmal die Durchsetzung einer kulturellen Dominanz voraussetzen, wovon allerdings keine Rede sein kann, denn dort dominiert die postmodernistische Linke. Craig Biddle verweist in seinem Beitrag darauf, dass wir unsere Wahlentscheidungen aufgrund der Handlungen, und der Motive hinter diesen Handlungen, fällen sollten, nicht aufgrund von Worten: "Man sollte sich fragen, was ein bestimmter Kandidat oder eine Partei tatsächlich tun wird, wenn er oder sie an der Macht ist?" John Lewis macht darauf aufmerksam, dass er für die Demokraten stimmen würde, selbst wenn das Thema Religion keine Rolle spielen würde. Es die Bilanz der Republikaner, ihre Ausgabenwut für Sozialprogramme, die Lewis empört. Lewis sieht die konservative Unterstützung des Wohlfahrtsstaat einmal natürlich durch den Altruismus begründet, aber andererseits auch dadurch, dass sie "konservieren" wollen, eine Institution, die da ist, aufrechterhalten wollen.
"The DIM Hypothesis" frei im Internet verfügbar
Für eine begrenzte Zeit steht jetzt Leonard Peikoffs Kurs The DIM Hypothesis kostenlos (Registriering notwendig) auf der Website des Ayn Rand Institute zur Verfügung.

Sonntag, Oktober 29, 2006

Neuer Bundeswehr-Skandal in Afghanistan
Nach dem Schädel-Skandal wird die Bundeswehr von einem erneuten Skandal erschüttert, wie eine große deutsche Boulevard-Zeitung berichten konnte. Einer unserer Soldaten trug in aller Öffentlichkeit ein T-Shirt mit der Aufschrift: REASON - We love it. Dies führte bei vielen Einheimischen zu ernsten Verstimmungen, da sie durch diese Aufschrift ihre religiöse Gefühle verletzt sahen. Die politische Führung in Berlin hat eine Untersuchung dieses ernsten Zwischenfalls der afghanischen Regierung zugesichert.

Update: Vorsicht, Satire!

Freitag, Oktober 27, 2006

Ayn Rand im Theater
Um diese Aufführung zu sehen, müßte man sich schon über den großen Teich bewegen, aber erfreulich ist es schon, dass Ayn Rands Drama "Night of January 16th" hin und wieder aufgeführt wird. Es erinnere an eine Perry-Mason-Episode mit einer gewissen "Tiefe" am Ende, meint The Daily Astorian.

Donnerstag, Oktober 26, 2006

Aristoteles mit Hakennase
Dies soll das Antlitz von Aristoteles sein, meldet der Spiegel Online, allerdings bleibt doch ein Zweifel:

Die 46 Zentimeter große Büste zeigt Aristoteles als bärtigen Mann um die 60 Jahre mit resolutem Gesichtsausdruck. Ob sie aber den Philosophen, der unter anderem Alexander den Großen unterrichtet hat, tatsächlich realistisch abbildet, dürfte nicht völlig sicher sein. So entstand die Büste vermutlich im ersten Jahrhundert nach Christus - also rund 400 Jahre nach Aristoteles' Tod im Jahr 322 vor unserer Zeitrechnung.
Noch einmal: Kongresswahlen USA
Auch Blogger Trey Givens beschäftigt sich mit der Wahlempfehlung von Leonard Peikoff und gibt zu bedenken, dass die Republikaner nicht nur die Partei der Religion sind, sondern auch die Partei des Sozialismus. Auf der anderen Seite sollte man allerdings auch konstatieren, dass die Demokraten kräftige Verbeugungen vor der Religion machen. Trey Givens argumentiert, dass die Demokraten die schwache, anti-ideologische und emotionalistische Variante des Sozialismus repräsentierten, die Republikaner hingegen die Variante mit Schaum vor dem Mund und dem irren Blick (wenn man sich Howard Dean von den Demokraten vor Augen führt, gehört er sicher in die letztgenannte Kategorie). Zur Beeinflussung der Poltik durch die Religion in den heutigen USA gibt es einen interessanten Hinweis auf Solo Passion, der auf die den sog. Scopes-Prozess 1925 verweist:

Im März 1925 wurde in Tennessee ein Gesetz erlassen, das es verbot, an öffentlichen Schulen Theorien zu lehren, die im Gegensatz zur wörtlichen Auslegung der biblischen Schöpfungsgeschichte stehen (Butler Act). Die American Civil Liberties Union bot an, die Prozesskosten für jeden zu übernehmen, der aufgrund dieses Gesetzes angeklagt würde.


Damals ging den Religiösen darum, die Evolutionstheorie aus den Schulen herauszuhalten, heute vesucht die religiöse Rechte -erfolglos-, Intelligent Design in die Schulen hineinzubekommen.

Mittwoch, Oktober 25, 2006

Germany Shocked ...
Der International Herald Tribune berichtet:

Chancellor Angela Merkel expressed disgust Wednesday at photos that appeared to show German troops in Afghanistan posing with a human skull and pledged that any soldiers found to be involved would be punished severely.

The macabre pictures were printed Wednesday by Germany's biggest-selling daily, Bild, which said they showed German peacekeepers near the capital, Kabul, in early 2003.

The uniformed men were seen holding up the skull and posing with it on a jeep; one is seen exposing himself with the skull. Bild's headline declared: "German soldiers desecrate a dead person


Deutschland ist geschockt? Geschockt ist die politische Klasse, geschockt sind die Medien, geschockt sind die Intellektuellen. Mich schockiert das Verhalten dieser Personen -wenn es auch erwartungsgemäß ist-, die unseren Soldaten, die sich in einer Situation, wo man für einen gewissen Stress Verständnis aufbringen sollte, so schmählich im Stich gelassen werden von der politisch korrekten Heimat.
Tracinski: "Crush the Left"
Ich denke nicht, dass Robert Tracinski bei den Kongresswahlen Leonard Peikoffs Empfehlung folgen wird und für die Demokraten stimmen wird:

So this November, let's crush the left. Once the left is safely out of the way, we'll be free to begin the much more serious and important business of splintering the right.

Dienstag, Oktober 24, 2006

Hollywood Begins

Hollywood Begins

[...]Als erstes großes Filmstudio verpflichtete sich die Weinstein Company der legendären Hollywood-Moguln Bob und Harvey Weinstein dazu, ab Dezember auf DVD-Ausgaben ihrer Filme Raucherszenen mit schriftlichen Warnhinweisen zu unterlegen. "Ich empfand es als meine Pflicht, alles Erdenkliche zu unternehmen, um junge Leute vor den Gefahren des Rauchens zu warnen", erklärte Harvey Weinstein gestern.

"Führende Rolle"
Der Filmkonzern kam damit einer Initiative der Justizminister von 41 US-Bundesstaaten nach. Der kalifornische Ressortchef Bill Lockyer würdigte die Vorreiterrolle der Weinsteins. Sie hätten eine "führende Rolle im Kampf gegen Zigarettenkonsum bei Jugendlichen eingenommen".

Ziehen weitere Studios nach?
Konzernangaben zufolge sollen die Warnhinweise erstmals auf der DVD des Films "Clerks II" erscheinen, die im Dezember auf den Markt kommt. Andere Hollywood-Studios wie Paramount, Walt Disney oder MGM haben bislang noch keine Entscheidung in der Frage getroffen. Weinstein hofft auf viele Nachahmer: "Unsere Entscheidung, hier nach vorne zu treten, wird hoffentlich viele andere nachdenklich machen."

Quelle: orf.at


Eine Situation, die mich verblüffend an LaGreca's Roman "Noble Vision" erinnert, den ich gerade lese. In diesem versucht "CareFree", eine staatliche Gesundheitsinstitution, seine Macht zu stärken, indem diese berühmte Doktoren einsetzt, die als ihre Reklamehelden fungieren. Durch ihr "leuchtendes Beispiel", sollen die anderen "widerspenstigen Doktoren" zum Beitritt gezwungen werden.

Auch wenn die Themen völlig voneinander abweichen, so gibt es doch Gemeinsamkeiten: In beiden Fällen nimmt man eine totale Unmündigkeit des Einzelnen an und erachtet es als "Pflicht", ihn vor sich selbst zu schützen. Und die bereits angesprochene, systematische Propaganda mittels berühmter Werbefiguren: "Tretet uns besser freiwillig bei, seht, welche prestigeträchtigen Personen bereits für uns werben, wir sind der Staat, wir haben die Macht, wir gewinnen am Ende doch. Tretet uns also bei, sonst ..."
Gefährlicher Konservatismus in Polen
Blogger Greg Grabinski berichtet aus Polen, wo der stellvertretenden Bildungsminister Miroslav Orzechowski mit ausgesprochen reaktionären Ansichten von sich Reden macht:


Die Darwin-Theorie ist eine nicht fakten-gestützte Lüge. Ein Konzept eines feigen Ungläubigen. Der dazu noch Vegetarier war und ihm deshalb die innere Flamme fehlte. Man soll also nicht Lügen unterrichten, das Böse anstatt des Guten, das Hässliche anstatt des Schönen.
Assimilierung durch Bekenntnis zu westlichen Werten
In Großbritianien tobt eine "Schleierdebatte". (Handelsblatt)

In Großbritannien eskaliert nach Äußerungen des ehemaligen Außenministers Straw der Schleierstreit. Sogar den englischen Bischöfen platzte jetzt der Stehkragen
.

Alex Epstein kommentiert dazu auf Principles in Practice, dass die Kritik am Gesichtsschleier zwar richtig sei, aber nicht ausreichend sei, um aus Großbritannien eine weniger balkanisierte Nation zu machen. Dazu sei es notwendig, stolz und überzeugend westliche Werte zu propagieren.

Montag, Oktober 23, 2006

Peikoff: Demokraten wählen
Leonard Peikoff hat für die anstehenden Kongresswahlen in den USA eine Wahlempfehlung zugunsten der Demokraten abgegeben: "Die dringendste politische Aufgabe ist es jetzt, die Republikaner von der Macht zu entfernen, wenn möglich im Repräsentantenhaus und im Senat. Dies bedeutet, konsequent für demokratische Kandidaten zu stimmen, selbst wenn sein Gegner ein 'guter' Republikaner ist." Peikoff begründet dies damit, dass die Republikaner für Religion stünden, und Religion sei die einzige reale Gefahr für Amerika zur Zeit, wohingegen der Sozialismus, für den die Demokraten stünden, seinen Höhepunkt bereits überschritten hätte und die heutigen Linken nicht mehr die leidenschaftlichen Kollektivisten der dreißiger Jahre wären.

Zur Diskussion 1
Zur Diskussion 2
Mike von The Primacy of Awesome äußert auf seinem Blog, dass er bei den Kongresswahlen zum ersten Mal die Demokraten wählen will. Er stimmt aber Peikoffs Äußerung über die Objektivisten, die nicht die Dems wählen wollen, nicht zu.

Sonntag, Oktober 22, 2006

Kein Flirt mit Friedrich Nietzsche
Lindsay Perigo veröffentlicht auf Solo Passion einen Aufsatz, der aus der Zeitschrift The Free Radical stammt. Perigo weist den deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche als Verbündeter im Kampf um die Freiheit in diesem Aufsatz deutlich zurück. Kein Flirt mit Friedrich (mehr)! Auf dem Blog gibt es auch einen Aufsatz "Nietzsche and the Nazis", was Perigo wohl zu seiner Veröffentlichung motiviert hat.
Ich glaube an Jack Bauer
Wer es nicht im Fernsehen gesehen hat, kann jetzt zu den DVDs greifen, um Jack Bauer in Aktion zu sehen. Wer wissen möchte, was ihn dort erwartet, liest diesen Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, auch wenn dort das Thema Religion etwas zu hoch gekocht wird, und "eher ein Anti-Held" ist dieser Jack Bauer auch nicht:


Seine Stärken liegen im Inneren - es ist der feste Glaube an das Gute, an die Gerechtigkeit und an einen Sinn, für den es sich sogar zu sterben lohnt.


Und wie sieht das Böse in der Serie aus?:


Das Böse in „24“ symbolisiert die völlige Abwesenheit von Moral. Nihilismus. Über Nina Myers, eine Doppelagentin, die in den ersten beiden Staffeln eine dunkle Rolle spielt (unter anderem tötet sie die Frau von Jack Bauer) - heißt es einmal: „Du bist schlimmer als ein Verräter. Dir geht es um nichts. Du glaubst an nichts.“

Samstag, Oktober 21, 2006

Jeder Gedanke
Jeder Gedanke ist Saat.
Einst, über kurz oder lang,
führt durch dies Feld dich dein Gang.

Jeder Gedanke ist Tat,
einst, über lang oder kurz,
wird er dein Sieg oder Sturz.

Wie dir das Schicksal auch naht,
nenn es nicht fremde Gewalt:
Du bist's in eigner Gestalt.

Ephides

Freitag, Oktober 20, 2006

Die Wurzel des Übels
Nicholas Provenzo vom Blog Rule of Reason hat einen interessanten Text auf einer islamischen Website gefunden, den man allerdings ohne seine Herkunft zu kennen, gar nicht in einem derartigen Kontext vermuten würde. Der Autor des Textes philosophiert darüber, wie man den Sinn des Lebens erkennen könne, und kommt erwartungsgemäß zu der Auffassung, dass die menschliche Vernunft uns dabei nicht hilfreich sein kann. Um dies glaubhaft erscheinen zu lassen, wird die Vernunft kurzerhand mit Blindheit und Unsicherheit identifiziert - eine Ausbeutung des philosophischen Skeptizismus, um ihren Glauben zu rechtfertigen. Als Alternative zur "spekulativen" Vernunft bringt der Autor die "Offenbarung" ins Spiel, d. h. seine Attacke auf die Vernunft hat ihm Platz geschafft, um den Glauben zu rechtfertigen. Erinnert uns an Kant, nicht wahr?

Donnerstag, Oktober 19, 2006

Atlas Movie
Bei der geplanten Verfilmung des Ayn-Rand-Romans Atlas Shrugged wurde der Drehbuchautor ausgetauscht: statt James V. Hart nun Randall Wallace (Variety). Mike von The Primacy of Awesome sieht dies als Verschlecherung an. Robert Bidinotto ist hingegen optimistischer und meint, dass Wallace den Ansichten von Rand näher stehen würde. Wallace hatte auch das Drehbuch von Braveheart geschrieben. Moviegod schreibt:

Wie Variety berichtet, wurde Drehbuchautor und Regisseur Randall Wallace ("Braveheart", "Pearl Harbor") von Lionsgate verpflichtet, um das Drehbuch zu "Atlas Shrugged" zu verfassen.
Angelina Jolie hat bereits einen Vertrag für die Hauptrolle unterschrieben.

Wallace beabsichtigt die Adaption abzuschließen, bevor er mit seiner Arbeit an seinem nächsten großen Epos namens "The Mercenary" beginnt, eine weitere Zusammenarbeit mit Angelina Jolie. Der Film der zuvor unter dem Arbeitstitel "Love and Honor" bekannt war, spielt in Russland zur Zeit der amerikanischen Revolution.



Mittwoch, Oktober 18, 2006

Was dem Buddhismus wichtig ist: die Sorge um andere
Ein Zufallsfund im Internet: Zehn grundlegende Prinzipien buddhistischer Ökonomie. Punkt 1 dieser Prinzipien ist recht aufschlussreich:

Versuchen Sie das Wohlergehen, den Wohlstand anderer zu fördern

Hoffen wir, dass diese Buddhisten niemals einem Kannibalen über den Weg laufen, dessen Wohlergehen sie fördern möchten. Ein Leben nach diesem Prinzip wäre in der Tat unmöglich, denn es setzt voraus, dass man hin und wieder sein eigenes Wohlergehen fördert, denn dies wäre die Basis dafür, anderen zu helfen. Der Objektivismus vertritt ein direkt gegenteiliges Prinzip:

Versuchen Sie, Ihr eigenes Wohlergehen, Ihren eigenen Wohlstand zu fördern. Denken und handeln Sie rational.

Update: Dieser Blog berichtet über einen buddhistischen Mönch, der bei Verteilung von Flugblättern für die Kommunistische Partei Japans verhaftet wurde. Der Blogger schreibt:

Ein buddhistischer Kommunist bzw. kommunistischer Buddhist. Allein dafür muss man Japan lieben.


Genau dafür sollte man Japan nicht lieben, aber es ist durchaus konsequent, wenn sich der buddhistische Mönch der Kommunistischen Partei zuwendet - seinen Altruismus kann er dort perfekt ausleben.

Dienstag, Oktober 17, 2006

Die Grenzfälle der Menschheit
Diana Mertz Hsieh hat einen sehr interessanten Artikel verfasst, der sich mit den Versuchen beschäftigt, Rechte von Menschen auf Tiere zu übertragen, wobei mit bestimmten Grenzfällen der menschlichen Existenz argumentiert wird (Peter Singer, Tom Regan). Die Autorin unterscheidet bei marginalen Menschen zwischen "beeinträchtigter Rationalität", "potenzieller Rationalität" und "fehlender Rationalität". In keiner dieser drei Kategorien menschlichen Randexistenz lassen sich allerdings Argumente für die Zuerkennung von Tierrechten finden. Die Menschen der letztgenannten Gruppe (völliges Fehlen von Rationalität) etwa fallen nicht zurück auf die Existenz von Tieren, sondern lassen sich mit Pflanzen vergleichen.

Sonntag, Oktober 15, 2006

Islamisten meinen, was sie sagen
Der amerikanischer Historiker Jeffrey Herf wandelt auf den Spuren eines Leonard Peikoff, indem er davor warnt, "Ideen als eigenständige Triebkraft in der Geschichte zu unterschätzen." In der WELT am Sonntag schreibt er heute:


Die kommunistischen Parteien verwarfen den eigenständigen Einfluss von Ideen auf Geschichte und Politik und betrachteten Hitler als bloßes Werkzeug der Kapitalisten.

Noch während des Zweiten Weltkriegs kam Franz Neumann, Autor eines marxistischen Klassikers über den Nationalsozialismus und damals in der Abteilung für Forschung und Analyse des US-Geheimdienstes OSS tätig, zu dem Schluss, dass die Nazis die Juden nicht ermorden würden. Denn sie bräuchten einen lebendigen Sündenbock, um von den Missständen des Monopolkapitalismus abzulenken.

Am 31. Januar 1941, einen Tag nachdem Hitler zum wiederholten Mal die Vernichtung des Judentums in Europa "prophezeit" hatte, war in der "New York Times" zu lesen, eines sei bei Hitler garantiert: "Dass das, von dem er sagt, er werde es tun, genau das ist, was er nicht tun wird." Neumann und die "Times" standen in einer langen Denktradition, die Ideen lediglich als Instrumente für die Durchsetzung anderer, tiefer liegender Interessen betrachteten.

Auch weiterhin tun sich politische und intellektuelle Eliten in liberalen Demokratien schwer, dem Fanatismus die auslösende Rolle beizumessen, die ihm zukommt.

Freitag, Oktober 13, 2006

Dalrymple: "Drogensucht ist keine Krankheit"
Theodore Dalrymple hat ein neues Buch geschrieben, das schon heiß diskutiert wird (Romancing Opiates). Im FrontPage Magazine.com stellt er sich seinen Kritikern. Seine These: "Sucht ist keine Krankheit und deshalb ist die Behandlung mehr metaphorisch als real. Mao Tse Tung drohte Süchtigen mit ernsthaften Konsequenzen, wenn sie nicht aufhörten, und sie hörten auf. Dies legt nahe, dass es einen grundlegenden Unterschied gibt zwischen einer Sucht und, sagen wir, Darmkrebs."
Die Schlacht in unserer Epoche
Der Philosoph Harry Binswanger sieht uns in einer gewaltigen Schlacht verwickelt, die die wissenschaftliche, industrielle Zivilisation verteidigen soll gegen den Irrationalismus. Aber das Problem sind unsere Intellektuellen: "Wenn die Berühmtheiten auf dem Campus offene Irrationalisten sind wie Skinner, Chomsky, Kuhn, Derrida und Fish, dann sind die Bollwerke gegen den Fanatismus unten. Niemand von unseren intellektuellen oder politischen Führern wird sagen, zum Beispiel, dass der Islam irrational ist oder das Religion an sich irrational ist. Oder dass der Ökologismus nur eine weitere Religion ist."

Donnerstag, Oktober 12, 2006

Kritik an Exxon
Woran sind diese Wissenschaftler interessiert: an der Wahrheit oder am wissenschaftlichem Konsens? Die Süddeutsche Zeitung berichtet:

Es ist ein höchst ungewöhnlicher Schritt, den die Royal Society, die britische Akademie der Wissenschaften, unternommen hat.

In einem Brief an den amerikanischen Energiekonzern Exxon Mobil forderte sie ihn auf, damit aufzuhören, Gruppen zu unterstützen, die den wissenschaftlichen Konsens über den Klimawandel unterminieren.

Der Konzern, so die Royal Society, unterstütze nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Gruppen, die "Informationen verbreiten, die die Wissenschaft des Klimawandels falsch darstellen:

Indem sie unverblümt die Indizien bestreiten, dass Treibhausgase den Klimawandel vorantreiben; oder indem sie Menge und Relevanz der wissenschaftlichen Unsicherheiten dazu überbewerten; oder indem sie einen irreführenden Eindruck von den potenziellen Auswirkungen des menschlich bedingten Klimawandels erwecken."


Mittwoch, Oktober 11, 2006

Der Niedergang des amerikanischen Konservatismus
Die Herbstausgabe der Zeitschrift The Objective Standard steht jetzt für die Abonnenten im Internet zur Verfügung. Frei zugänglich ist allerdings, neben den Leserbriefen, auch der Artikel The Decline and Fall of American Conservatism von C. Bradley Thompson. Wer sich diesen Artikel zu Gemüte führt, kann unmöglich mehr der Auffassung anhängen, es gebe in irgendeiner Weise Parallelen zwischen dem Neokonservatismus und dem Objektivismus. Deutlich wird, dass der Neokonservatismus eine besonders etatistische Variante des Konservatismus ist, der sich als "neo" versteht, weil er es ablehnt, den amerikanischen Konservatismus an den Prinzipien des Lassez faire zu orientieren. Thompson zitiert den neokonservativen Kolumnisten David Brooks, der die Leave-us-alone-Philosophie der "small-government-conservatives" verspottet und das Ende der Ära des schlanken Staates verkündet. Dem amerikanischen Konservatismus wendet sich auch Edward L. Hughins zu: The Battle for the Soul of the Republican Party heißt sein Artikel in der Zeitschrift The New Indivdiualist. Er nennt die Neokonservativen die "Sozialingenieure der Rechten". Ihre Sichtweise des Staates sei fundamental "anti-individualistisch".

Dienstag, Oktober 10, 2006

Putins Demokratur
Zum Tod der Journalistin Anna Politkowskaja kommentiert die Neue Zürcher Zeitung:

In diesem Fall kann es praktisch keine Zweifel geben: Anna Politkowskaja, die unerschrockene russische Journalistin, ist am Samstag in ihrem Moskauer Wohnhaus wegen ihrer kritischen Berichte über die kriminellen Zustände in Tschetschenien ermordet worden. Der stellvertretende Chefredaktor der Zeitung «Nowaja Gaseta», Witali Jaroschewski, erklärte nach der Tat, die 48-jährige Journalistin habe noch am Samstag an einem Artikel über Folterungen durch die Regierung des prorussischen tschetschenischen Ministerpräsidenten Ramsan Kadyrow gearbeitet.


Wie wenig überraschend dieser erschreckende Vorfall angesichts der Zustände in Putins Republik erscheinen muss, schildert das Buch Putins Demokratur von Boris Reitschuster:

Wie einst die Sowjet-Führer sind auch die neuen Kreml-Herren überzeugt, die Menschen in Russland seien nicht reif genug, um das Schicksal des Landes selbst zu bestimmen. Mit vielen schockierenden Beispielen macht Boris Reitschuster deutlich, wie menschenverachtend und zynisch der Staat seine Bürger behandelt. So etwa, wenn gegen den Staatschef protestierende Bürger zu Gefängnisstrafen verurteilt werden, während rassistische Totschläger auf Bewährung freikommen. Mit seinen lebendigen Alltagsbeschreibungen und profunden Analysen der politischen Verhältnisse nimmt der seit zehn Jahren in Moskau lebende Autor den Leser mit auf eine Reise durch das heutige Russland. Er dechiffriert das System Putins und zeigt, dass Moskaus Politiker trotz offiziellem Westkurs immer häufiger in die Sprache des Kalten Krieges zurückfallen. Ihre vom KGB geprägte Denkweise, derzufolge Russland von Feinden umzingelt und Demokratie lediglich ein Konstrukt ist, knüpft nahtlos an die Ideologie der Sowjetunion an. Die europäische Staatengemeinschaft fällt auf Moskaus Etikettenschwindel herein und macht gute Miene zu bösem Spiel - auch, weil sie auf die russischen Rohstoffe angewiesen ist. Besonders der unrühmlichen Haltung der rotgrünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder gilt Reitschusters Aufmerksamkeit. Er beschreibt die fortschreitende Putinisierung des deutschen Exkanzlers und beleuchtet die Hintergründe von Schröders Engagement beim russischen Staatskonzern Gasprom.

Montag, Oktober 09, 2006

Prominente Ayn-Rand-Fans
Es gäbe schon weitaus interessantere und wichtigere Artikel über Ayn Rand und den Objektivismus, aber nun ja ... Die Zeitschrift eigentümlich frei übersetzt einen Artikel von Robert James Bidinotto ("Rand-Notizen aus den USA") aus dem Magazin The New Individualist ("Celebrity Rand Fans").

Dienstag, Oktober 03, 2006

Die westlichen Regierungen muessen die Meinungsfreiheit verteidigen
Ein deutsches Thema koennte man glauben, aber leider nur zu typisch fuer den gesamten Westen:

Irvine, CA—The Berlin opera house, Deutsche Oper, has called off a production of Mozart's "Idomeneo" for fear that a scene featuring the severed head of Islam's prophet might lead to violence. This confirms the warnings, made by defenders of free speech during the Danish cartoon crisis, that the failure of Western governments to respond decisively to the death threats from offended Muslims could lead to self-censorship in the West.

"This decision demonstrates the disgraceful failure of Western governments to defend our right to free speech," said Yaron Brook, executive director of the Ayn Rand Institute.

"In 1989, when the Iranian Mullahs issued a fatwa calling for Muslims to murder Salman Rushdie and attack his publisher, Western governments did nothing. Last year, when violent mobs threatened the lives of the Danish cartoonists, Western governments did nothing. If a government does not ensure its citizens are able to express their views without fear of violent reprisals, free speech is dead.

"Western governments must reverse their trend of appeasement and declare their commitment to ruthlessly punish anyone who attempts to violate their citizens' right to freedom of speech."

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