Dienstag, November 28, 2006

Gehirnforschung nach Kant
Über das Buch Was Babys denken berichtet die FAZ (veröffentlicht über buecher.de):

Bei der Geburt eines Menschen entspricht sein Geist einem unbeschriebenen Blatt, "ohne alle Schriftzeichen, frei von allen Ideen". So formulierte John Locke in seinem "Versuch über den menschlichen Verstand" die Ausgangsüberzeugung der empiristischen Erkenntnistheorie. Nach einer rund siebzigjährigen Forschung zur Denkentwicklung von Säuglingen hat sich heute die Auffassung durchgesetzt, daß Locke sich geirrt hat. Die intellektuelle Entwicklung von Babys fängt nicht bei null an. Babys sind keine einfachen Datensammler, die ihre Erfahrungen mit ihrer Umwelt ungefiltert abspeichern. "Vielmehr geht man heute davon aus, daß Babys bereits über definierbare Grundstrukturen der Informationsverarbeitung verfügen, die ihnen helfen, sich verschiedene Wissensdomänen nach und nach zu erschließen." So resümiert die renommierte Entwicklungspsychologin Sabina Pauen in ihrem faszinierenden, an Beispielen reichen Buch den Forschungsstand.


Die Autorin variiert hier wieder die Idee von angeborenen Ideen und im Text wird auch der Philosoph Immanuel Kant kurz erwähnt, der wohl eher hinter dieser Vorstellung steht als harte Wissenschaft.

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