Freitag, Mai 06, 2005

Essays über Ayn Rands Anthem
Das Ayn Rand Bookstore kündigt eine Aufsatzsammlung über Ayn Rands ersten Roman Anthem an. Der Roman wurde 1937 geschrieben und 1938 in Großbritannien veröffentlicht. Folgende Autoren haben Beiträge für das Buch geliefert: Michael S. Berliner, Andrew Bernstein, Harry Binswanger, Tore Boeckmann, Jeff Britting, Onkar Ghate, Lindsay Joseph, John Lewis, Robert Mayhew, Shoshana Milgram, Amy Peikoff, Richard E. Ralston, Greg Salmieri und Darryl Wright.
Tibor Machan über Tod und Sterben
Auf solohq.com wird ein Artikel des Philosophen Tibor Machan über Tod und Sterben diskutiert. Ein Diskussionsteilnehmer schreibt: "Das Ende einer Sache ist nicht die Zerstörung einer Sache, sondern ihr Abschluss. Das Leben muss aufgrund seiner Natur einen Abschluss haben, wie es auch einen Anfang hat ..." Die Akzeptanz des Todes hängt ab der derzeitigen Unvermeidlichkeit des Todes, nicht davon, dass Objektivisten den Tod als gut ansehen würden. Wenn die Wissenschaft die Möglichkeit einer Wahl eröffent, wenn Menschen tatsächlich in irgendeiner fernen Zukunft die Entscheidung darüber frei treffen können, ob sie leben oder sterben möchten, dann wäre es in der Tat moralisch verwerflich, sich für den Tod zu entscheiden, solange es keinen rationalen Grund gebe, diesen zu wählen. In der Diskussion wird auch von einem Teilnehmer auf die Firma Alcor verwiesen, die die kryonische Behandlung von Toten anbietet. Meines Wissens war dies nach dem Tod von Ayn Rand auch Leonard Peikoff vorgeschlagen worden, der dies aber abgelehnt hat.

Mittwoch, Mai 04, 2005

Tischgebete
Jonathan Rosman berichtet über den ersten Besuch seiner Schwiegermutter in spe bei ihm zu Hause. Als gläubige Katholikin fragte sie ihn, ob es ihn verletzen würde, wenn sie ein Tischgebet sprechen würde. Er antwortete: "Ja, das würde es." Sie war zwar geschockt, beruhigte sich aber wieder und las in der Folgezeit sogar Atlas Shrugged, um seine Philosophie zu verstehen. Wenn Jonathan Rosman seine Schwiegermutter besucht, sitzt er natürlich höflich da, wenn sie das Tischgebet spricht.
"Intelligent Design"= Religion hinter der Maske der Wissenschaft
Über die Motive der "Intelligent-Design"-Bewegung schreibt Thomas Waschke in der Zeitschrift Skeptiker: "Der Grundgedanke der ID-Bewegung ist (...) , mit den Erkenntnismitteln der Naturwissenschaften die Existenz eines Planers bzw. Schöpfers zu beweisen."
Keith Lockitch vom Ayn Rand Institute sieht bei den Befürwortern eines "Intelligent Design" "eine religiös motivierte Attacke auf die Wissenschaft". Erstaunlich wenig zu sagen haben die ID-Anhänger über die Identität des Designers. Folgt man ihren Prämissen, wäre wieder ein Designer notwendig, um diesen Designer zu designen, weil keine andere Erklärung für die Existenz der ursprünglichen Designers möglich wäre.

Dienstag, Mai 03, 2005

Staat kontra Wirtschaft
Bei Booklooker.de ist jetzt wieder George Reismans Buch "Staat contra Wirtschaft" von 1982 verfügbar.

Sonntag, Mai 01, 2005

Papst lobt den Islam
Der neue Papst zeigt Distanz gegenüber der Aufklärung, aber lobt den Islam, den er in einem Beitrag für das Magazin Cicero bestätigt, "dass er seinen Anhängern eine lebensnahe, spirituelle Basis bieten kann."
Rekorde
Nach längerer Zeit hat dieser Blog wieder einmal einen neuen Rekord an Zugriffen erreicht: 1 950 für den Monat April. Beim Kapitalismus-Magazin waren es sogar 3 503. Ebenfalls ein neuer Rekord. Auch auf neuer Rekordzahl befindet sich unsere Diskussionsgruppe: 18 Mitglieder. Von den vorgestellten Bücher wurden folgende am häufigsten angeklickt: 1. Ludwig Erhard 2. Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand 3. Supergau Deutsche Einheit 4. Ich war Staatsfeind Nr. 1.
Bauern fühlen sich als Opfer
Das heutige kostenlose Anzeigenblättchen informiert seiner Leser darüber, dass die deutschen Bauern sich als "Opfer" fühlen, weil sie für ihre Milch keine "fairen" Preise mehr bekommen würden. Aber was ist "fair" für die Bauern? "Fair" sollen die Preise dann sein, wenn "zumindest" die betrieblichen Kosten gedeckt wären, die zur Zeit bei 32 bis 36 Cent je Liter lägen. Abgesehen einmal davon, dass es kaum sinnvoll sein kann, auf dem Markt nur seine Betriebskosten zu realisieren - d. h. ohne Profit zu produzieren- vertreten die Bauern auch einen Begriff von Fairness, der keine objektive Grundlage hat. "Fair" bedeutet in einem ökonomischen Sinn ehrlicher, freier Handel. Fair ist demnach der Preis, den mein Handelspartner bereit ist, zu akzeptieren. Es ist nun einmal nicht so, dass mein Reichtum unter kapitalistischen Bedingungen nur davon abhängt, was ich selbst an produktiver Energie in meine Produkte investiere, sondern auch davon, inwieweit andere Marktteilnehmer meine Produkte anerkennen. Dabei hat diese Anerkennung nichts damit zu tun, ob jemand seine Einstandskosten realisieren kann oder ob er einen niedrigen oder hohen Profit erzielt. Diese "Fairness" kann es auf freien Märkten niemals geben. Märkte geben niemals die Garantie dafür, dass meine Betriebskosten wieder hereingeholt weden können oder das ein Profit realisiert werden kann. Wie oft hören wird davon, dass Filme ihre Produktionskosten nicht wieder einspielen konnten. Dies bezeichnet man gewöhnlich als "Flop". War es "unfair", wenn die Kinobesucher diesen Film gemieden haben? Tastsächlich riecht der Protest der Bauern förmlich danach, dass sie eben keine "fairen" Preise anstreben, sondern eine zwangsweise Preisfestsetzung durch den Staat als moralisch gerechfertigt ansehen würden - als würden Filmproduzenten fordern, dass der Staat ihnen bei jedem Film zumindest die Produktionskosten garantiert oder die Kinobesucher zwangsweise in die Kinos treibt. Dabei beklagen sie sich die Bauern über die Marktmacht des Handels, als hätten sie, die Produzenten, keine Marktmacht. Sie sind die Produzenten, ohne sie gebe es dieses Produkt gar nicht. Sie können diese Marktmacht einsetzen, aber sie sollten nicht so tun, als wären die Märkt moralisch verpflichtet, ihnen den Preis zu garantieren, den sie sich wünschen. Aber die deutschen ,und ebenso ihre europäischen Berufskollegen, sind durch die jahrzehntelange Praxis des europäischen Agrarsozialismus so daran gewöhnt, in Kategorien jenseits jedweder Marktgerechtigkeit zu denken, dass sie Forderungen im Brustton moralischer Überzeugung aufstellen, die jeder Gerechtigkeit ins Gesicht schlagen.