Samstag, Oktober 25, 2003

Die Verantwortung der Gewerkschaften
Nein, die Gewerkschaften wollen keine Jugendlichen zum Selbstmord auffordern, die unglücklicherweise keine Lehrstelle bekommen haben, obwohl Jugendliche, denen die Videoclips vorgeführt wurden, die die Gewerkschaftsjugend in Auftrag gegeben hat und die auf dem Musiksender Viva allabendlich gespielt werden, dies so empfinden. Die Gewerkschaften wollen "nur" mit dem moralischen Finger auf jene weisen, die junge Menschen angeblich in den Tod treiben: die bösen kapitalistischen Arbeitgeber. Aber mit welchem Recht tut dies eine Organisation, die die direkte Verantwortung für das Ungleichgewicht auf dem Markt für Lehrstellen trägt, weil sie Ausbildungsvergütungen in derartige Höhe getrieben hat, dass Unternehmen nichts mehr anderes übrig bleibt, als weniger oder gar keine Ausbildungsplätze mehr anzubieten? Man kann es gar nicht deutlich genug sagen: Unternehmen bieten Lehrstellen an, wenn es in ihrem Interesse ist. Und dabei spielt nicht nur das langfristige Interesse an qualifizierten Arbeitskräften eine Rolle, sondern auch die kurzfristig mit einer Ausbildung verbundenen Kosten. Diese kann kein verantwortlicher Unternehmer ignorieren. Azubis kosten Geld und sind erst nach einer gewissen Zeit in der Lage, produktiv zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Diese Realität müssen die Ausbildungsvergütungen widerspiegeln.

Ja, Ausbildung ist für Jugendliche von erheblicher Wichtigkeit, nicht wichtiger als das Leben selbst, aber von großer Wichtigkeit für den weiteren Lebensweg. Aber gerade weil dies so ist, muss jeder, der diesen Jugendlichen einen guten Start in ihr Berufsleben wünscht, auf die weisen, die verhindern, dass die Jugendlichen oder ihre Beauftragten die Möglichkeit haben, die Konditionen, unter denen eine Ausbildung möglich ist, frei auszuhandeln. Und das sind Politik und Gewerkschaften. Schande über sie!

Donnerstag, Oktober 23, 2003

Blogs von Robert Bidinotto
Zwei interessante Blogs des Autoren und Dozenten Robert Bidinotto:
The Bidinotto Blog
ecoNot.com

Bidinotto setzt sich besonders mit der Ideologie des Ökologismus auseinander, die er aus moralischen Gründen verwirft. Ökologismus, so Bidinotto, beruhe auf einer Müll-Philosophie. Siehe dazu sein Manifest: "Environmentalism oder Individualism".

Am 1. Nov. wird Bidinotto auf einer Konferenz des Objectivist Center (TOC) in New York eine Rede halten, in der er erläutern wird, wie Umweltregulierungen und -aktivitäten verantwortlich gewesen sind für den Tod von Millionen Menschen weltweit, und welch eine tödliche Rolle sie gespielt haben bei einigen der schlimmsten Katastrophen der letzten Jahre.
Religion ist das Problem
Religion und Kapitalismus sind nicht kompatibel - in der Theorie und in der Praxis. Religion kann aufgrund seiner inhärent autoritären Natur nicht die Basis von Kapitalismus und Freiheit sein. Religion fordert Gehorsam. Sie fordert die Menschen auf, ihre persönliche Interessen den Diktaten einer höheren Autorität unterzuordnen. Im Gegensatz dazu anerkennt der Kapitalismus die Autonomie des individuellen Bürgers und die Unverletzlichkeit seiner Rechte. Sobald der Glaube kulturell dominant wird, sehen wir einen Rückgang der politischen und ökomischen Freiheit, im europäischen Mittelalter und im theokratischen Iran dieser Tage.

Besonders deutlich wird die religiöse anti-kapitalistische Agenda, wenn sich Religiöse unterschiedlicher Konfessionen treffen, um sich ihren altruistischen und etatistischen Ansichten hinzugeben. Die linke (!) Frankfurter Rundschau ließ es sich nicht nehmen über eine interreligiöse und internationale viertägige Konferenz der Evangelischen Akademie Arnoldshain in Schmitten (Hochtaunuskreis) zu berichten. In dem Bericht der FR heißt es u. a:

In den Heiligen Schriften des Judentums, Christentums sowie des Islam nehmen Gesetzestexte einen breiten Raum ein - und sie wirken bis heute: Werte wie die Sorge um die Schwächeren oder der Sinn für die Gemeinschaft gehen auf Glaubensvorstellungen der großen Weltreligionen zurück.

Für den evangelischen Theologen Eckart Otto etwa sind die Ideen einer solidarischen Gemeinschaft aus dem 5. Buch Moses 2500 Jahre nach ihrer Entstehung als "ethische Substanz in die deutsche Sozialgesetzgebung eingeflossen".

(Der ägyptische Islamwissenschaftler) Elshahed wies zugleich auf missverständliche Interpretationen des islamischen Rechts hin, das vielfach mit "Arm ab bei Diebstahl" gleichgesetzt werde. Scharia - so der Begriff für das islamische Recht - sei jedoch außerordentlich "schillernd". Der Islam verstehe sich als "Religion des Ausgleiches und der Mäßigung". Zudem sei die Pluralität "tief in seinem Wesen" verhaftet, ein totalitärer Gottesstaat nicht vorgesehen."

Mittwoch, Oktober 22, 2003

So behandelt man Stars nicht
Unter einem Star verstehe ich jemanden, der durch Leistung sehr bekannt in der Bevölkerung geworden ist. So gibt es nach meiner Definition neben den allgemein anerkannten Fußball-, Tennis- , Formel-1, Pop- , Rock- und Fernseh-Stars z.B. auch Unternehmer-Stars. (Gleichzeitig läßt sich nach dieser Definition bei einigen "Stars" über ihre Leistung und damit über ihren Star-Status streiten).

Ein Star verdient die Bewunderung seiner Mitmenschen, weil er sich durch sein Verhalten ausgezeichnet hat. Wenn seine Mitmenschen rational sind, dann eifern sie dessen Verhalten nach und versuchen, eines Tages selbst zum Star auf dem Gebiet zu werden, das sie sich gewählt haben.

Und nun betrachten wir einmal, welche Behandlung von Stars gegenwärtig Sitte zu werden scheint: man verleumdet sie in Klatsch-Spalten; man hängt ihnen üble Geschichten an und behandelt Gerüchte so, als wären es Tatsachen. Man gönnt ihnen ihren Erfolg nicht. Man möchte die positiven Folgen eines Stars haben, ohne dessen Verhalten an den Tag zu legen. Man wirft ihnen Arroganz vor, weil sie stolz auf ihre Errungenschaften sind.

Finanzbehörden versuchen, den Stars Steuerhinterziehungsprozesse an den Hals zu hängen, weil diese sich vermehrt gegen hohe Steuern wehren, indem sie Hauptwohnsitz und Geschäftstätigkeiten ins Ausland verlagern. Und wenn wir schon dabei sind: ich erwarte den Satz in den Nachrichten "die Staatsanwaltschaft ermittelt."

Und wenn eines Tages ihr Ruhm erlischt, dann baden sich Heerscharen von Journalisten in hämischen Artikeln und boshaften Äußerungen, daß es ja so hat kommen müssen, daß es gut ist, daß es so gekommen ist. Dazu führt der "einfache" Mann auf der Straße einen Freudentanz auf, durch den er den Untergang eines vorbildhaften menschlichen Lebens feiert.

Mit den Unternehmer-Stars verhält es sich nicht besser: die sind durch nicht-objektive, willkürliche Wirtschafts-Gesetzgebung noch gefährdeter. Ihnen droht auf Schritt und Tritt ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft, je nach Lust und Laune der Herren Staatsanwälte. Und sollte der Erfolg dieser Unternehmer einmal verloren gehen, wenn sie z.B. pleite gehen, dann setzt man noch eines oben drauf: sie müssen sich üble Beschimpfungen von Gewerkschaften und Belegschaft anhören und selbstverständlich ermittelt wieder die Staatsanwaltschaft wegen Betruges. Denn schon alleine Konkurs zu gehen, wird anscheinend als Betrug erachtet, selbst wenn man nur ehrliche Geschäft gemacht hat.

Jeder, der sich von der Masse abhebt, wird als Gefahr betrachtet. Es wären dann nicht mehr alle gleich, wie schlimm ! Und wenn es schon nicht möglich ist, alle auf das Star-Niveau anzuheben, dann sollen bitte alle gleich dumm, arm, faul, gedankenlos, abhängig, ungerecht, verlogen, heuchlerisch, treulos und irrational sein. Aber ohne Stars ist der Himmel schwarz. Anscheinend ist es manchen Leuten lieber, wenn ihr Leben ein leben lang düster und trostlos bleibt.




Vernunft und Gefühle
Es ist ein großes Missverständnis anzunehmen, der Objektivismus sei gegen Gefühle. Richtig ist, dass "Vernunft" eines der zentralen Konzepte in der Philosophie von Ayn Rand ist. Chris Wolski, Mitarbeiter des Ayn Rand Institute, formuliert sogar, dass Vernunft, nicht Freiheit oder Individualismus, der zentrale Eckstein der Objektivismus sei. Aber dies macht Gefühle nicht per se falsch oder schlecht. Sie sind aber kein Werkzeug der Erkenntnis und produzieren keine Handlungsanleitungen.

In seinem Buch The Prime Movers diskutiert Dr. Edwin Locke Emotionen im Kontext der Tugend der Rationalität:


In welchem Verhältnis stehen die Gefühle zur Vernunft?

Die Vernunft steht nicht im Widerspruch zur Emotion. Gefühle sind die Konsequenz von automatischen, unterbewußten Urteilen oder Bewertungen und deshalb Produkte von Ideen. Wenn jemand ein Gefühl hat, dass im Konflikt steht mit einem bewußten, rationalen Urteil, bedeutet dies, dass er unterbewußte Ideen hat, die im Gegensatz stehen zu seinen bewußten Ideen. (Edwin Locke, The Prime Movers: Traits of the Great Wealth Creators, S. 149)


Heißt die Entscheidung entweder Vernunft oder Emotion?

Treibende Kräfte (Prime Movers) sind weder blinde Emotionalisten noch emotionslose Rationalisten. Sie lieben ihre Arbeit und ihren Erfolg leidenschaftlich, sie lassen sich von der Vernunft leiten bei ihren Entscheidungen und Handlungen. Die Vernunft kommt zuerst, danach die Emotionen. Und wenn Treibende Kräfte in Schwierigkeiten geraten (außer bei einem Mangel an Fähigkeiten), ist der Grund oft, dass sie unbewußt diese Reihenfolge umgekehrt haben (z. B., Henry Ford in seinen späten Jahren). (Ebenda)








Dienstag, Oktober 21, 2003

Blocher auf Erfolgskurs
Ich weiß, dass wir auch Leser aus der Schweiz haben und diese könnten vielleicht erwartet haben, dass ich auch einige Bemerkungen zum Wahlerfolg der Schweizerischen Volkspartei mache. Ich kann und möchte dem nicht entsprechen, da ich die Verhältnisse in der Schweiz einfach nicht gut genug kenne. Nur soviel: Ich denke, dass Christoph Blocher nicht in einen Topf mit Jörg Haider gehört, was die Titulierung beider Politiker als "Populisten" oder "Rechtspopulisten" suggeriert.

Blocher fühlt sich der liberalen Tradition verpflichtet, Haider wirkt oft prinzipienlos, meistens aber wie ein nationaler Sozialdemokrat, d. h. er zeigt ein kollektivistisches Politikverständnis. Auch die linke Tageszeitung Junge Welt kann nicht umhin, einen Unterschied zwischen Haider und Blocher festzustellen: "In seinen Bemühungen, die Gunst des 'kleinen Mannes' zurückzugewinnen, ging Haider bis an die Grenze zum Linkspopulismus, die zu überschreiten er nicht wagte.
Blochers Rechtspopulismus ist der Populismus Schweizer Besitzindividualisten, der neidigen Eidgenossenschaft."

Ich bewerte die Ablehnung eines EU-Beitritts der Schweiz durch die SVP auch keineswegs als negativ, da die Europäische Union kein liberales Projekt ist. Eine liberale Partei, die den Austritt aus der EU in Deutschland propagieren würde, wäre sehr willkommen, wird es wahrscheinlich aber nicht geben. Vorteil Schweiz!

Der Text "Freiheit statt Sozialismus - Aufruf an die Sozialisten in allen Parteien" von Christoph Blocher steht im Internet zur Verfügung

Montag, Oktober 20, 2003

Eine Frage der Werte
Die Mitglieder des Objektivistischen Clubs der George-Mason-Universität schickten Nicholas Provenzo vom "Center for the Advancement of Capitalism" den Artikel einer islamischen Studentin, der in der Universitätszeitschrift veröffentlicht wurde. Sie fordert darin, dass die Menschen im Westen das Recht der Menschen in den islamischen Ländern respektieren sollten, unter einem anderen System zu leben, für das sie gekämpft hätten und an dessen Prinzipien zu glaubten. Diese Argumentation ist typische westlich, denn die Vorstellung, dass wir nicht das Recht hätten, eine andere Kultur zu verurteilen, ist im Westen weit verbreitet, wohingegen in islamischen Ländern ohne zu zögern der Westen als "dekadent" verurteilt wird. An diesem Punkt sollte man erwähnen, dass der Westen keine Wahl hat, wie er auch bei den Nazis und Kommunisten keine Wahl hatte. Selbst wenn der Westen tolerant wäre, die andere Seite wäre es niemals. Die barbarischen Kulturen produzieren unentwegt Hass auf den Westen, unabhängig davon, was der Westen außenpolitisch tut oder nicht tut, weil religiöse Fanatiker ihre Handlungen nicht von Fakten abhängig machen: "Sie sehen uns als eine Bedrohung ihrer Haltung zur Welt an, weil wir eine Bedrohung sind (nach ihren Maßstäben). Zivilisation ist immer eine Bedrohung für den Barbarismus." (E. G. Ross)

Die Studentin weicht allerdings in einer Bemerkung von ihrer zentralen Argumentation ab, als sie schildert, dass Kinder in islamischen Ländern das Recht hätten, zu erfahren, wer ihre Eltern seien, was in den USA nicht gegeben sei. Hier versucht sie, zu einer Bewertung zu kommen, wozu ihr allerdings nur das genannte lächerliche Beispiel einfällt. Wäre sie an diesem Punkt konsequent zu dem Wesen von individuellen Rechten vorgestoßen und hätte sie die islamischen Länder unter diesem Aspekt einer Überprüfung unterzogen, wäre sie zu einer anderen Schlussfolgerung gekommen.

Provenzos Entwurf einer Antwort auf den Artikel der Studentin Alazzawe:
"Shaimaa Alazzawe argumentiert, dass das westliche Modell der Individualrechte der Welt nicht aufgezwungen werden sollte und dass die Praxis des islamischen Rechts nicht als 'altertümlich' und 'barbarisch' verunglimpft werden sollte. Sie hat nicht Recht.

Unter dem islamischen Recht werden Frauen für solche 'Verbrechen' wie Ehebruch gesteinigt und Mord wird denen serviert, die sich gegen Mohammed aussprechen. Es ist kein Zufall, dass alle islamischen Staaten Diktaturen sind und dass die Islamisten den Westen hassen. Unter dem islamischen Recht ist der blinde Glaube an die Edikte von Mohammed und Allah absolut beherrschend.

Im Gegensatz dazu wird der Westen von der Vernunft dominiert. Individualrechte und wissenschaftliche und technologische Leistungen werden respektiert, weil der menschliche Geist und die Vernunft respektiert werden. Das Ergebnis ist ein beispielloses Anwachsen von Freiheit, Reichtum, Gesundheit, Lebenserwartung und Glück gewesen. Die islamische Welt hat an diesem Fortschritt nicht teilgehabt, weil sie eben jene Dinge zurückweist, die dies möglich gemacht haben. Wenn Frieden, Freiheit und Glück die Maßstäbe sind, gibt es nur eine logische Schlußfolgerung: Der Islam ist barbarisch. Die vom Glauben getriebenen Fantastereien der Anhänger Mohammeds, die etwas anderes behaupten, sind kein Argument.

Und dass Alazzawe ihren Anspruch auf den Islam aus der Gemütlichkeit einer modernen und zivilisierten westlichen Universität, die nach einem Pionier des Fortschritts der Menschheit benannt wurde, heraus formuliert, macht es nur noch ironischer und absurder. Es ist nicht der Glaube an Allah, der eine Institution wie die George Mason University möglich macht. Lasst Alazzawe behaupten, dass der Islam dem Westen ebenbürtig ist und er nicht nach dem Innern eines islamischen Slums beurteilt werden dürfe. Hier in Amerika wissen wir es besser."



75 % der Palästinenser unterstützen Selbstmord-Terror
Gemäß einer Umfrage des palästinensischen "Center for Policy and Survey Research" unterstüzen 75 % der befragten Personen aus der West-Bank und dem Gaza-Streifen den Selbstmordanschlag in einem israelischen Restaurant, der 21 Menschen tötete, einschließlich vier Kinder.

Quelle: Der Standard

Sonntag, Oktober 19, 2003

Ayn Rand oder Was interessiert mich mein Nachbar
Wie bereits erwähnt hat Horst Illmer in der SF-Zeitschrift "phantastisch!" einen längeren Artikel über Ayn Rand verfaßt, der recht wohlwollend abgefaßt ist, wenn auch die Passagen über Rands Philosophie doch etwas oberflächlich sind, im Gegensatz zur Einschätzung ihrer literaterischen Werke. So dürfte den Lesern dieses Blogs bekannt sein, dass Rands Definition von "Egoismus" sich deutlich von dessen Alltagsverständnis unterscheidet, was Illmer gar nicht erwähnt.

Illmer schreibt u. a.:
"Ayn Rand war die Erfinderin und Begründerin des Objektivismus, einer dem Existenziellen und Realen verbundenen und von freiheitlichen Prinzipien durchdrungenen Philosophie, die alle ihre Werke zu Hoheliedern des Individualismus machte, in denen sie eine flammendes Plädoyer für das Recht des Individuums, für die schöpferische Kraft der Persönlichkeit, gegen alle Gleichmacherei und jede platte Uniformität hielt.

Dabei bezieht der Objektivismus einen elitären Standpunkt, der nur die persönliche Leistung anerkennt. Der Mensch muss zu seinen Taten und Gedanken stehen, ihm ist keine Religion, keine Philosophie gestattet, welche Schwäche entschuldigt oder Verantwortung auf andere Schultern lädt. Es ist eine Idee, in der der Wohlfahrtsstaat nicht möglich ist und keine soziale Marktwirtschaft vorkommt. Kapitalismus und Egoismus pur - wobei Rand davon ausgeht, dass es positive Ergebnisse nach sich zieht, wenn jeder Mensch nach seinem 'Wert' behandelt wird.

Die ganze Theorie fußt auf der letztlich utopischen Vorstellung, dass der Mensch in der Lage ist, auschließlich rational zu denken und dabei moralisch zu handeln."
Plünderung als soziale Gerechtigkeit
Ob der CDU-Linke Norbert Blüm oder die sog. SPD-Rebellen, die von Medien als edle Helden glorifiziert werden: sie alle sammeln sich unter dem Schlagwort der "sozialen Gerechtigkeit", um selbst minimalste Rückführungen des Wohlfahrtsstaates zu verdammen. Nach dem Inhalt der von ihnen beschworenen "sozialen Gerechtigkeit" befragt, antworten sie: "Starke Schultern müssen mehr tragen als schwache." (So wörtlich die Dienstleistungsgewerkschaft verdi in ihrer Castroper Erklärung ). Was sie mit diesem Bild wirklich meinen ist folgendes: Je produktiver ein Mensch, desto mehr muss er bestraft werden. Es sollen jene bestraft werden, die die Welt ohnehin schon auf ihren Schultern tragen, aber die dafür ihren gerechten Lohn nicht bekommen sollen. Sie sollen mit einer "progressiven Besteuerung" ausgequetscht werden und durch die Medien als "gierig" verunglimpft werden. Es sind jene, denen wir eine zivilisatorische Leistung wie etwa Kraftwerke verdanken. Sie sollen sich opfern für jene, die noch nicht einmal wissen, dass es Kraftwerke überhaupt gibt.