Samstag, Juli 16, 2005

Wo Johannes Paul II. das Böse sah
In einem Text vom 4. März diesen Jahres bespricht Ulrich Gutmair das Buch "Erinnerung und Identität" von Johannes Paul II. Interessant wie der Papst es schafft den "Ideologien des Bösen", Nationalsozialismus und Kommunismus, die ihre Wurzeln angeblich in der Aufklärung haben sollen, den Liberalismus an die Seite zu stellen, der heute die Menschenrechte bedrohe, die er selbst propagiere, weil er "moralisch permissiv" sei. Ohne Gott ist selbstverständlich für den Papst keine Moral vorstellbar: "Wenn der Mensch allein, ohne Gott, entscheiden kann, was gut und was böse ist, dann kann er auch verfügen, dass eine Gruppe von Menschen zu vernichten ist." Wie die göttliche Moral sich in der Praxis auswirken kann, zeigt ein Beispiel aus der Bibel (Genesis 22:2), wo Gott Abraham auffordert, seinen Sohn Isaak zu töten, um ihn auf die Probe zu stellen: "Und er sprach weiter: 'Nimm deinen Sohn, deinen einzigen Sohn, den du so liebst, Isaak, und mache eine Reise nach dem Land Moria, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir bezeichnen werde." Abraham muss letztendlich seinen Sohn nicht töten, aber seine Bereitschaft dies zu tun, wird von Theologen als wundervoll gelobt, gerade weil ihm diese Tat zu schwer gefallen wäre. Die Gehorsamkeit gegenüber Gott wird absolut angesehen, d. h. eigene Interessen und Neigungen spielen dabei keine Rolle, und Gott hat durchaus das Recht, Opfer zu fordern.

Freitag, Juli 15, 2005

Die globale Dummheit
Ein Buch, was sich zumindest interessant anhört: Alois Reutterer: Die globale Verdummung. Klappentext: "Was ist Dummheit und warum tun auch kluge Menschen dumme Dinge? Die Ursachen liegen oft weniger im mangelnden Denkvermögen als vielmehr im emotionalen Bereich, manchmal wird Dummheit erst künstlich erzeugt. Oft aber nimmt Dummheit besonders erschreckende Formen an. Als solche "Reiche der Dummheit" werden unter anderem behandelt: Medien, Vorurteile, Moral, Spießbürgertum, Aggression, Krieg, Politik, Ökoproblematik, Illusionen, Ideologie, Religion, Aberglaube, Esoterik, Kreationismus, Astrologie, Ufologie. Dummheit finden wir aber auch in der Wissenschaft und sogar in der Philosophie, wo manchmal der unglaublichste Unsinn als tiefste Weisheit angepriesen wird."

Anmerkung: Auf die Bücherliste habe ich Andrew Bernsteins "The Capitalist Manifesto" gesetzt, das auch bei Amazon.de bestellt werden kann.

Donnerstag, Juli 14, 2005

Der Papst kontra Harry Potter
Der neue Harry-Potter-Roman dürfte kaum Anklang bei Papst Benedikt XVI. finden. Noch als Kardinal Ratzinger lobte er die Potter-Kritikerin Gabriele Kuby, die ein entsprechendes Buch verfaßt hat, und schrieb ihr:

Es ist gut, dass Sie die Menschen in Sachen Harry Potter aufklären, denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte.

Wenn das Papst tatsächlich mit seiner Meinung richtig liegen sollte, kann man nur hoffen, dass die Bücher über den jugendlichen Helden sich lange in den Bestsellerlisten halten.

Mittwoch, Juli 13, 2005

Papst: Auch für die Terroristen beten
Der Blogger Brushfires for Freedom weist auf Äußerungen des Papstes nach den Terroranschlägen von London hin, wo dieser die Gläubigen auffordert, nicht nur für die Oper des Terrors zu beten, sondern auch für die Attentäter: "Lasst uns für die Menschen, die getötet wurden, für diejenigen, die verletzt wurden, und für ihre Angehörigen beten. Aber lasst uns auch für die Attentäter beten: Möge der Herr ihr Herz berühren." Der Papst, der nicht müde wird, vor einem moralischen Relativismus zu warnen, propagiert ihn aber nun selbst, wo er doch hätte hätte sagen können: "Wenn es einen Ort wie die Hölle gibt, beten wir dafür, dass die Attentäter von London dort ihre gerechte Strafe erhalten."

Dienstag, Juli 12, 2005

Kein Witz: Realität
Die Blogger von Kapitalismus sind wieder aktiv. Folgender Witz wurde am 2. Juli veröffentlicht:

"Der Kapitalismus, der Kommunismus und der Sozialismus haben sich im Park verabredet. Die ersten beiden sitzen schon eine Weile auf der Parkbank, da kommt auch endlich der Sozialismus zu ihnen. “Entschuldigt bitte die Verspätung”, sagt er, “ich wollte noch Wurst kaufen und die Schlange war so lang.” - Darauf der Kapitalismus: “Was ist eine Schlange?” und der Kommunismus: “Was ist Wurst?”

Sonntag, Juli 10, 2005

Ein Vergleich zwischen Erasmus und Machiavelli
Einen sehr interessanten Text hat G. Stolyarov auf den The Autonomist veröffentlicht: Machiavelli and Erasmus Compared. Die beiden Denker aus der Ära der Renaissance haben aus durchaus unterschiedlichen Positionen das Denken der westlichen Welt maßgeblich beeinflusst. Stolyarov stellt einen Vergleich an, der deutlich zugunsten von Erasmus ausfällt.
Das kapitalistische Manifest
Gerade kündigt das Ayn Rand Bookstore das neue Buch des Philosophen Andrew Bernstein an: The Capitalist Manifesto: The Historic, Economic and Philosophic Case for Laissez-Faire. Die Auslieferung des Buches wird für den Monat September angekündigt. Das Thema des Buches ist: der Kapitalismus als System des Geistes. Im Teil 2 etwa erläutert Bernstein, dass dem Kapitalismus der Moralkodex des rationalen Egoismus zugrunde liegt, der ein Erfordernis des Lebens darstellt. Weitere Themen: Zwangsmonopole, Inflation und Wirtschaftskrisen werden durch staatliche Eingriffe in die Wirtschaft verursacht; Planung ist nur möglich unter dem Kapitalismus, nicht unter dem Sozialismus.