Samstag, Dezember 24, 2005

Frohe Weihnachten!
Wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit veröffentlicht das Capitalism Magazine Leonard Peikoffs Aufsatz Christmas Should be More Commercial. In diesem Jahr gibt es in Anlehnung an diesen Aufsatz auch einen Kommentar auf einem deutschsprachigen Blog, auf den ich hiermit gern verweise: "In der Essenz geht das Fest auf die archaischen Sonnwendfeiern zurück, die Menschen schon immer begangen haben, als die Tage wieder länger wurden. Die Römer kannten die Saturnalien. Die Christen hatten für diese Feiern nur Verachtung übrig. Sie waren zu jeder Jahreswende damit beschäftigt, an das Ende der Welt zu denken und verurteilten jede Form 'weltlicher" Vergnügungen.'" Weiterhin möchte ich auf einen Aufsatz von Sascha auf der Website von EGO zum Thema Todesstrafe und einer dazu passenden Umfrage verweisen! Illustrated Ideas enthält ein längeres Zitat von Ayn Rand, wo sie auf die Frage antwortet, ob es für einen Atheisten angemessen sei, Weihnachten zu feiern:

"Yes, of course. A national holiday, in this country, cannot have an exclusively religious meaning. The secular meaning of the Christmas holiday is wider than the tenets of any particular religion: it is good will toward men -- a frame of mind which is not the exclusive property (though it is supposed to be part, but is a largely unobserved part) of the Christian religion.

"The charming aspect of Christmas is the fact that it expresses good will in a cheerful, happy, benevolent, non-sacrificial way. One says: 'Merry Christmas' -- not 'Weep and Repent.' And the good will is expressed in a material, earthly form -- by giving presents to one's friends, or by sending them cards in token of remembrance....

"The best aspect of Christmas is the aspect usually decried by the mystics: the fact that Christmas has been commercialized. The gift-buying is good for business and good for the country's economy; but, more importantly in this context, it stimulates an enormous outpouring of ingenuity in the creation of products devoted to a single purpose: to give men pleasure. And the street decoration put up by department stores and other institutions -- the Christmas trees, the winking lights, the glittering colors -- provide the city with a spectacular display, which only 'commercial greed' could afford to give us. One would have to be terribly depressed to resist the wonderful gaiety of that spectacle."


Frohe Weihnachten an alle Leser und Freunde des Objektivismus!

Freitag, Dezember 23, 2005

Diskussion um Homosexualität
Im Diskussionsforum von The Autonomist gibt es eine Diskussion zum Thema "Homosexualität", an der sich auch der Buchautor Jim Valliant mit einem Beitrag beteiligt hat. Valliant argumentiert, dass es eine "objektivistische Position" zur Homosexualität nicht gebe, außer dass sie legal sein sollte. Rand hatte sich dem Thema Homosexualität nie schriftlich geäußert. Es gibt zwar einige Äußerungen von Nathaniel Branden aus den sechziger und siebziger Jahren zu dem Thema, die nach Valliant allerdings nicht unbedingt Rands Ansichten widerspiegeln müssen. Reginald Firehammer, der Administrator der Diskussionsgruppe, wiederholt im Forum wieder seine bekannten Positionen zur Homosexualität: Menschen würden nicht geboren mit sexuellen Präferenzen, wie sie auch nicht geboren werden mit einer Vorliebe für Apfelkuchen oder Steak - wir würden nur geboren mit dem Wunsch, unseren Hunger zu stillen.

Donnerstag, Dezember 22, 2005

Deutsche glauben an Schutzengel
"Die Spiritualität boomt wie nie zuvor", stellt paranews.net begeistert fest. Wer sich die Ergebnisse einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Zeitschrift GEO (siehe Heft 01/2006: Warum glaubt der Mensch?) ansieht, kann diese Aussage nachvollziehen: "Insgesamt glauben ca. 66% der Bundesbürger an Schutzengel und nur 64% an Gott. An Wunder, wie zum Beispiel Wunderheilungen, glauben 50% der Deutschen. An die unbefleckte Empfängnis glauben 16% der Bundesbürger." Aber nicht nur Mystizismus aller Art steht hoch im Kurs, auch Altruismus: 70 Prozent sehen den Sinn des Lebens darin, anderen Menschen zu helfen. (Presseportal)Allerdings geben auch immerhin 66 Prozent gaben an, sie seien in erster Linie dazu auf die Welt gekommen, um "mein Leben zu genießen".
Die objektivistische Sommerkonfererenz
Das Ayn Rand Institute kündigte die Objectivist Summer Conference 2006 an, die diesmal in Boston stattfinden wird (Anmeldung hier, Konferenzplan). Zu den General Sessions gehören Vorträge von Peter Schwartz und Harry Binswanger. Zusätzlich gibt es noch 16 Optional Courses, die zusätzlich gebucht werden können (unter anderem Yaron Brook: The Rise of Totalitarian Islam).
Rand über den totalen Krieg
Unbedingt lesenswert ist heute wieder ein längerer Eintrag von Diana Mertz Hsieh. Anlass war die E-Mail eines Lesers, der über einige Äußerungen von Roderick Long gestolpert war. Long vergleicht einige mündliche Bemerkungen von Rand zu der Frage der Zulässigkeit des Tötens von Unschuldigen, die in dem Buch "Ayn Rand Answers: The Best of Her Q & A" abgedruckt sind (siehe die Seiten 95, 97 und 114), und behauptet, diese seien widersprüchlich. Tatsächlich konstruiert Long diese Widersprüchlichkeit, indem er den unterschiedlichen Kontext der jeweiligen Antworten ignoriert. Diana verweist darauf, dass man sicher sagen kann, dass Ayn Rand nur die Führung von "selbstsüchtigen Kriegen" befürwortete, die den Feind besiegen sollen. Dies läßt sich am besten in ihrem Essay "The Lessons of Vietnam" nachlesen, der auch in dem Buch "The Voice of Reason" abgedruckt ist.

Mittwoch, Dezember 21, 2005

Wer hasst, ist selbst dran schuld
Dass der Mensch eine "selbstgemachte Seele" ist, scheint auch der französische Philosoph Andre Glucksmann zu denken, über dessen neues Buch "Hass. Die Rückkehr einer elementaren Gewalt" Ingo Way im Tagesspiegel schreibt:

Der Hass gehöre zwar zur conditio humana, dennoch verstehe er sich nicht von selbst: "Sich dem Bösen genüsslich zu überlassen, ist das Ergebnis einer systematischen Selbsterziehung."

Der Hass speise sich aus Minderwertigkeitskomplexen und dem Gefühl, die Welt sei einem etwas schuldig geblieben.

Was den Hass auszeichne, sei außerdem die Unterordnung des rationalen Eigeninteresses unter die reine Freude an der Zerstörung, was extremem Selbsthass gleichkomme: Die randalierenden Jugendlichen in den Banlieues steckten ihre eigenen Autos, Schulen und Kindergärten in Brand.


Über die Wandlung des Philosophen Glucksmann schreibt der Autor:

Glucksmann gehört zu Frankreichs antitotalitären Philosophen, die seinerzeit unter dem Schock von Solschenizyns "Archipel Gulag" eine Abkehr von utopischen und apokalyptischen Heilslehren forderten. Selbst Sohn jüdischer Opfer des Naziregimes, bekämpfte Glucksmann (nach seiner maoistischen Phase) die Diktaturen des Ostblocks und solidarisierte sich mit den dortigen Dissidenten. Heute wendet er sich ebenso entschlossen gegen den "grünen Faschismus", wie er den islamistischen Totalitarismus nennt, der den Hass auf den Westen am deutlichsten verkörpert.

Der Ansatzpunkt für eine Kritik an den Thesen von Glucksmann scheint für mich -ohne sein Buch gelesen zu haben- seine Prämisse zu sein, dass Hass sich niemals im Rahmen der Rationalität bewegen kann. Einen derartigen Hass kann es allerdings geben, man denke nur an den Hass auf einen Diktator.

Montag, Dezember 19, 2005

Einführungen in den Objektivismus per Internet
Auf der Website des Ayn Rand Institute gibt es auch zwei RealAudio-Einführungen in den Objektivismus von zwei namhaften objektivistischen Wissenschaftlern, nämlich Leonard Peikoff und Gary Hull. Diese sind kostenlos verfügbar, wenn man sich vorher beim ARI angemeldet hat. Gary Hulls 5-Stunden-Kurs handelt folgende Themen ab (beginnend mit der Fragestellung, wie ein Mensch auf einer einsamen Insenl überleben könnte. Um Nahrung beten?):


Theme: The nature of reason, egoism and emotions in the philosophy of Objectivism.

A. How to survive on a desert island
1. Acknowledge facts and think
2. Initiation of force as antithetical to survival


B. The motivation
1. Objectivism is true
2. It works as a guide to life


C. An overview of Objectivism: The five R's


D. Morality and the producer
1. The nature and meaning of egoism


E. Reason and Emotions
1. The nature of emotions
2. Emotionalism as a vice

Siehe auch die Bemerkungen von Diana Mertz Hsieh zum Vortrag von Gary Hull