Samstag, August 06, 2005

Die "Nachvollziehbarkeit" der Atombombenabwürfe
Am Montag in DIE WELT widmet sich Sven F. Kellerhoff dem Thema der Atombombenabwürfe auf Japan vor 60 Jahren, wobei er zu dem Urteil kommt, dass die Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki moralisch "ein ungeheures Verbrechen" bleibt, "historisch-politisch" aber "nachvollziehbar" erscheint. Diese Einschätzung ist ausgesprochen verwirrend, denn der Autor arbeitet nicht heraus, warum Truman denn moralisch derartig falsch liegen konnte, wo er doch "nachvollziehbar" handelte. Immerhin räumt Kellerhoff ein, dass Trumann "bereit war, weitere amerikanische Opfer um jeden Preis zu vermeiden." Gerade die Motivation, amerikanische Opfer "um jeden Preis" zu vermeiden, würde doch Truman ganz oder teilweise moralisch entlasten. Immerhin war Truman der Oberkommandierende der amerikanischen Streitkräfte, dem genau dies oblag. Kellerhoff deutet auch nicht an, welche Entscheidung von Truman moralisch makellos gewesen wäre. Hätte Truman auf eine Invasion der japanischen Inseln setzen sollen, wo doch gerade die kurz vorher erfolgte konventionelle Eroberung der Insel Okinawa große Verluste auf amerikanischer Seite gefordert hatte? Und hätte die amerikanische Bevölkerung Truman eine höhere Moral abgenommen, wenn sie gewußt hätte, dass das Gemetzel von Okinawa hätte vermieden werden können durch den Einsatz der Atombomben gegen Japan? Vermutlich ist es so, dass Kellerhoff Truman rational-egoistische Motive für den Atombenabwurf unterstellt, aber für ihn Moralität ohne altruistische Aufopferung gar nicht vorstellbar erscheint, weshalb er eine "Nachvollziehbarkeit" der Gründe unterstellt, aber jedwede Moralität bestreitet.

Anmerkung: Siehe auch Kellerhoffs Artikel über zwei Fernsehdokumentationen, die mit folgenden Worten beginnen: " An Klarheit war die Warnung kaum zu überbieten: "Unverzügliche und vollkommene Zerstörung" ("prompt and utter destruction") drohte US-Präsident Harry S. Truman dem Kaiserreich Japan am 26. Juli 1945 an, wenn seine Streitkräfte nicht bedingungslos kapitulierten. Binnen kurzem wies die Regierung in Tokio das Ultimatum zurück. Niemand in Japan konnte sich vorzustellen, was "unverzügliche und vollkommene Zerstörung" bedeuten sollte."

Freitag, August 05, 2005

Objektivistische Konferenz in London
Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr, findet auch in diesem Jahr wie eine Objektivistische Konferenz in London statt. Die Verantaltung wird zwischen dem 9. und 11. September stattfinden. Als Redner sind vorgesehen: Adam Smith, Diana Schein, John Lewis, Kristia Hall, Robert Mayhew, Scott McConnell. Anmeldung hier.

Donnerstag, August 04, 2005

Ein "Recht auf Privatheit"?
Blogger Don Watkins hat ein "Recht auf Privatheit" als "Nonsens" bezeichnet, da Privatheit nur ein Wert sei (Die Gegenmeinung von Jason Kuznicki hier). Das sog. "Recht auf Privatheit" sei ein Anti-Begriff, mit der Absicht, das Recht auf Eigentum zu zerstören. Watkins schreibt dann über die objektivistische Theorie der Rechte: "Die objektivistische Theorie der Rechte ist keine Naturrrechtstheorie. Rechte sind weder etwas, was der Mensch hat, noch etwas, was er sich schafft. Sie sind weder intrinsisch noch subjektiv." Rechte seien moralische Prinzipien und wie alle moralischen Prinzipien seien sie objektiv. Rechte sollen die moralischen Handlungen eines Menschen in einem sozialen Kontext sanktionieren und schützen. Das Festhalten an moralischen Prinzipien garantiere aber keinen Erfolg beim Streben nach Werten. (Zur Diskussion um ein "Recht auf Privatheit siehe auch Stark Relief).

Mittwoch, August 03, 2005

...and the winner is: Evan Storms
Das Ayn Rand Institute gibt den Gewinner des diesjährigen "Fountainhead Essay Contest" bekannt: Evan Storms aus Laguna Hills, Kalifornien. Der Sieger bekommt ein Preisgeld von 10 000 $. Den preisgekrönten Aufsatz kann man hier nachlesen. Der Gewinner verkündetet, dass er sehr stolz über seinen Sieg sei und dass er sich vom Preisgeld ein Auto kaufen möchte. Insgeamt hatten sich 4 800 Schüler aus der ganzen Welt an dem Wettbewerb beteiligt.

Dienstag, August 02, 2005

Hiroshima und kein Ende
Der Jahrestag des 1. Atombombenabwurfs vor 60 Jahr auf die japanische Stadt Hiroshima spiegelt sich auch in der Bloggerszene mittlerweile wider. Als Lektüre empfehle ich besonders die Bemerkungen auf Heroic Dreams, aber auch von J. W. Schopp, der sich auf der ersten Eintrag bezieht. Objectivismonline weist zu dem Thema auch eine Diskussion auf, die sehr lesenswert ist. Richtig ist die Bemerkung von David Odden, der die Frage aufwirft, ob es unter den damaligen Umständen eine andere Handlungsoption für die amerikanische Regierung gegeben hätte, den Krieg zu beenden, ohne mehr allierte Truppen zu töten. Da keine solche Alternative bestand, schlussfolgert er, sei die Entscheidung, die Atombombe einzusetzen, moralisch gewesen. Noch eine Anmerkung: Der Philosoph Harry Binswanger äußert im Anschluss auf seinen Vortrag "America Vs. Death-Worship" die Meinung, die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gehörten zu moralischtesten Handlungen des 20. Jahrhundert.

Montag, August 01, 2005

Die Juli-Bilanz
Im Monat Juli verzeichnete dieses Blog 1 050 Klicks. Beim Kapitalismus-Magazin gab es 2 986 Klicks. Von den vorgestellten Büchern fanden "Die globale Verdummung", "The Capitalist Manifesto" und "Anti-Americanism" die größten Anklang. Der Blog objektivismus.blogspot.com bekam ein neues Design und wurde aktualisiert.