Donnerstag, April 20, 2006

Verrat oder freie Rede
In Artikel III, Abschnitt 3 der Verfassung der Vereinigten Staaten heißt es: "Als Verrat gegen die Vereinigten Staaten gilt nur die Kriegführung gegen sie oder die Unterstützung ihrer Feinde durch Hilfeleistung und Begünstigung. Niemand darf des Verrates schuldig befunden werden, es sei denn auf Grund der Aussage zweier Zeugen über dieselbe offenkundige Handlung oder auf Grund eines Geständnisses in öffentlicher Gerichtssitzung. Der Kongreß hat das Recht, die Strafe für Verrat festzusetzen. Die Rechtsfolgen des Verrats sollen jedoch nicht über die Lebenszeit des Verurteilten hinaus Ehrverlust oder Vermögensverfall bewirken." Der Jurist Mark Henry Holzer argumentiert in seinem Aufsatz When Does Speech Become Treason? dafür, dass Jane Fonda und John Walker als Verräter hätten verurteilt werden müssen, da sie beide die moralische und legale Linie überschritten hätten, die freie Rede von Verrat trennt. In Bezug auf die Schauspielerin Jane Fonda bezieht sich Holzer auf deren Besuch in Nordvietnam während des Vietnamkrieges. Fonda selbst sieht mittlerweile einen Teil ihres damaligen Auftritts beim Kriegsgegner der USA ebenfalls als Verrat an:
"Die zweimalige Oscar-Gewinnerin Jane Fonda hat ihren umstrittenen Besuch einer Flugabwehrstellung in Nordvietnam im Jahr 1972 jetzt selbst als Verrat bezeichnet. Sie habe damit die amerikanischen Streitkräfte und das 'Land, das mir Vorteile verschafft hat', verraten, sagte die Schauspielerin in einem Interview der US-Fernsehsendung '60 Minutes", das am Sonntag gesendet wird.'

Die Bilder von ihr auf feindlichen Flugabwehr-Kanonen seien der 'größte Aussetzer der Urteilskraft' gewesen, den sie sich vorstellen könne, sagte die 67-Jährige. Ihre Aktion hatte Fonda damals den Spitznamen 'Hanoi Jane' eingebracht. Treffen mit amerikanischen Kriegsgefangenen in Nordvietnam oder Auftritte in Sendungen von Radio Hanoi bereue sie aber nicht. 'Unsere Regierung hat uns belogen und deswegen sind Menschen umgekommen', sagte sie." (Quelle: N24)

Mittwoch, April 19, 2006

"The Undercurrent" erschienen
Gerade erschienen ist die April-Ausgabe der Zeitschrift The Undercurrent. Sie enthält unter anderem die Aufsätze "Death to the 'Diplomacy' with Iran" von Elan Journo und "The Moral Goodness of the Atomic Bombing of Hiroshima" des Historikers John Lewis. Besonders auf den Aufsatz von Lewis möchte ich hier verweisen, denn er weist nicht nur inhaltliche Qualität auf, sondern dürfte auch vorher noch nicht an anderer Stelle veröffentlicht worden sein. Lewis schreibt zur Zeit an seinem Buch "Nothing Less than Victory: Military Offense and the Lessons of History", wo vermutlich das Beispiel Hiroshima auch eine Rolle spielen dürfte.

Dienstag, April 18, 2006

TIA Daily kostenlos für Studenten
Auf ObjectivismOnline.net stellt Robert Tracinski seinen neuen Aufstz "Time to Fight the Real War" vor. Er erwähnt am Schluss des Artikels auch, dass Vollzeitstudenten seinen Informationsdienst TIAdaily kostenlos beziehen können. E-Mails an: editor@TIADaily.com.

Montag, April 17, 2006

Der raffende Staat
Der designierte SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat die seiner Meinung nach zu geringe Steuerlastquote in Deutschland von 20 % kritisiert und stellt sich mit dieser Meinung durchaus nicht dem entgegen, was die Große Koalition in Berlin tatsächlich tut, nämlich "die muntere Verbesserung der Staatseinnahmen", wie es Rainer Hank in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung nennt. Und die Wähler? Sie haben diesem Kurs intellektuell nichts entgegenzusetzen, da sie zwar höhere Wachstumsraten und ein Verschwinden der Arbeitslosigkeit durchaus begrüßen würden, aber den einzigen Politikansatz, der dieses bewerkstelligen würde -eine Politik der Entfesselung der Wirtschaft vom staatlichen Zwang- nicht akzeptieren können: "Wer in Amerika Wahlen gewinnen will, muß versprechen, die Steuern zu senken und den Arbeitsmarkt zu entfesseln. In Deutschland ist es umgekehrt: Nur keine Änderung am Kündigungsschutz, aber bei den Steuern darf es ruhig ein bißchen mehr sein. Offenbar ist den Deutschen die egalitäre Harmonie den Preis hoher Arbeitslosigkeit und schwachen Wachstums wert."