Samstag, Mai 20, 2006

Berühmte Ayn-Rand-Fans
Gerade erschienen ist im Internet die Februarausgabe der Zeitschrift The New Individualist. Das Coverfoto verweist auf die zahlreichen Prominenten, die sich als Rand-Fans zu erkennen gegeben haben, wobei oftmals allerdings angenommen werden muß, dass Rand lediglich als intellektuelles Feigenblatt verwendet wird und keinerlei Affinität zur Ideologie des Objektivismus gegeben ist. Interessant ist sicherlich ein Aufsatz von William E. Perry, der sich mit dem Fantasieautoren Terry Goodkind beschäftigt, der sich als Objektivist bezeichnet haben soll. Zahlreiche seiner Romane sind auch auf Deutsch erhältlich. Einigen deutschen Lesern ist der politische-philosophische Hintergrund von Goodkind auch aufgefallen -z. B. im Roman Das Reich des dunklen Herrschers-, was diese in ihren Bewertungen bei Amazon entsprechend negativ berücksichtigt haben:

Das einzige, was dieser Band dem Leser vermittelt, sind die verpackten politischen Ansichten Terry Goodkinds: "Töten kann ... sogar die einzig mögliche moralische Verhaltensweise sein." Und die ständigen Reden von Richard über Selbstbestimmung und Freiheit und Krieg.... was soll das? Die bisherigen Bände dieses Zyklus waren absolut unterhaltsam und aufregend, entführten den Leser in eine faszinierende Welt mit interessanten Helden.

Und nun?
"Das Reich des dunklen Herrschers" unterhält nicht, es nervt mit der ständigen Wiederholung der Weltanschauung Terry Goodkinds. Und das hat nichts mit begeisternder Fantasy zu tun!



Freitag, Mai 19, 2006

Willkommen in den USA, Ayaan Hirsi Ali
Im Fall der ehemaligen niederländischen Parlamentsabgeordneten Ayaan Hirsi Ali, der überraschend die Staatsangehörigkeit entzogen worden war, weil sie falsche Angaben in ihrem Einwanderungsantrag gemacht hatte, bemerkt Larry Salzman auf dem Blog Principles in Practice, dass die Regierung neutral bleiben sollte gegenüber denjenigen, die ein besseres Leben in den USA suchten. Eine Ausnahme sollte nur gegenüber Kriminellen und "vielleicht" jenen mit übertragbaren Krankheiten gemacht werden. Wenn man sich das Beispiel Israel allerdings ansieht, hat man doch große Probleme, die Rationalität einer derartigen Einwanderungspolitik für ein freies oder semi-freies Land zu erkennen. Im vorliegenden Fall allerdings ist die Peinlichkeit für Holland nur zu offensichtlich: Es ist kaum eine Person vorstellbar, die es mir verdient hätte als Ayann Hirsi Ali, die Staatsangehörigkeit zu bekommen.

Donnerstag, Mai 18, 2006

Reichtum muss sich wieder lohnen
Der Chefredakteur des Magazins Capital, Klaus Schweinsberg, wirkt wie ein Rufer in der Wüste: "Wer es heute in Deutschland zu Wohlstand bringt, erreicht vor allem Eines: Er macht sich zum Objekt der Begierde. Der Staat nimmt ihm das Geld - und die lieben Mitbürger nehmen ihm die Freude am Erreichten. Wenn Politik und Medien nicht endlich beginnen, sich aktiv gegen Missgunst und Neid zu wenden, werden wir uns bald nicht nur von den letzten Reichen verabschieden müssen - sondern auch vom Wohlstand für alle." Es ist allerdings ausgesprochen naiv, von der Politik zu erwarten, dass sie sich gegen das "seltsame Gerechtigkeitsempfinden" der Deutschen wendet. Die Politik ist das ausführende Organ dieses "Gerechtigkeitsempfindens": der Hund wird mit dem Schwanz wackeln und nicht umgekehrt.