Freitag, Dezember 01, 2006

Die Entdeckung der Vernunft
Diesen Spiegel sollte man sich nicht entgehen lassen: Die Titelgeschichte von dieser Woche berichtet über den Ursprung der abendländischen Kultur im alten Griechenland (und läßt den Leser über die Frage sinnieren, wo sich die Menschheit heute befinden würde, wäre sie nie vom Pfad der Vernunft abgekommen):

Warum waren ausgerechnet die Griechen so erfolgreich? (...) Im Orient wogte überall der süße Duft der Religion - Opium fürs Volk, in ekstatischen Kulten ausgelebt, das den Menschen inneren Halt gab und zu einer großen Gemeinschaft verschweißte. Über hundert Götzen beteten die Assyrer an. Ägypten galt in der Antike als das "frömmste" aller Ländern. Ganz anders bei den Griechen. Sie strebten nicht nach Glauben, sondern nach Wissen. "Wenn die Pferde Götten hätten, sähen sie wie Pferde aus", lästerte bereits um 520 v. Chr. der Denker Xenophanes, genannt der "Sturmvogel der griechischen Aufklärung". (...) Die Griechen schoben die Nebelwolken des Sakralen weg. Sie hakten nach, hinterfragten, staunten über alles - und wagten sich so immer weiter hinaus aufs Meer der Erkenntnis. Dass der Westen heute Raketen bauen und Schwarze Löcher ergründen kann - die ersten Vorarbeiten dafür lieferte Thales. Bereits damals, vor über 2 500 Jahren, begannen Ost und West auseinander zu driften. Heute ist aus dem Spalt ein Abgrund geworden. Westlicher Wissensdurst contra östliche Glaubenskraft - diese Front ist immer noch aktuell.

Donnerstag, November 30, 2006

Russlands Rückfall


Quelle: Cox and Forkum
Ein Journal ohne Robert Tracinski
Ich hatte an dieser Stelle auf das Blog The Journal of Winston Smith verwiesen, das einige von den Artikeln von Robert Tracinski aus dem TIADaily veröffentlicht hatte. Diese Artikel finden sich jetzt nicht mehr auf dem Blog. Offenbar waren sie dort nicht mit Genehmigung des Autors veröffentlicht worden. Auch der interessante Artikel What Has Jerusalem To Do With Athens vom 29. 11. wurde entfernt.

Dienstag, November 28, 2006

Gehirnforschung nach Kant
Über das Buch Was Babys denken berichtet die FAZ (veröffentlicht über buecher.de):

Bei der Geburt eines Menschen entspricht sein Geist einem unbeschriebenen Blatt, "ohne alle Schriftzeichen, frei von allen Ideen". So formulierte John Locke in seinem "Versuch über den menschlichen Verstand" die Ausgangsüberzeugung der empiristischen Erkenntnistheorie. Nach einer rund siebzigjährigen Forschung zur Denkentwicklung von Säuglingen hat sich heute die Auffassung durchgesetzt, daß Locke sich geirrt hat. Die intellektuelle Entwicklung von Babys fängt nicht bei null an. Babys sind keine einfachen Datensammler, die ihre Erfahrungen mit ihrer Umwelt ungefiltert abspeichern. "Vielmehr geht man heute davon aus, daß Babys bereits über definierbare Grundstrukturen der Informationsverarbeitung verfügen, die ihnen helfen, sich verschiedene Wissensdomänen nach und nach zu erschließen." So resümiert die renommierte Entwicklungspsychologin Sabina Pauen in ihrem faszinierenden, an Beispielen reichen Buch den Forschungsstand.


Die Autorin variiert hier wieder die Idee von angeborenen Ideen und im Text wird auch der Philosoph Immanuel Kant kurz erwähnt, der wohl eher hinter dieser Vorstellung steht als harte Wissenschaft.

Sonntag, November 26, 2006

Kitsch in Moskau
Heute in der WELT am Sonntag: "Die Oligarchen in der russischen Hauptstadt lieben neuerdings die Retro-Architektur. Sie bauen in teils kitschiger Machart Klassizismus und Zuckbäckerstil nach." Sie bauen also so, wie es Howard Roark hasste.
Engel auf Malta
Ob Leonard Peikoff dort Urlaub machen würde? 82 % der maltesischen Studenten (!) glauben an die Existenz von Engeln.