Freitag, Februar 02, 2007

Gay Details
Was Trey Givens auf seinem Blog als "Gay Basics" anpreist, ist dies keineswegs, jedenfalls nicht in dem Sinn, dass man Grundlegendes über die menschliche Natur und speziell über Homosexualität erfährt. Er beschreibt Details der Anatomie und der menschlichen Sexualität, deren Basis unklar bleibt. Ein solcher Aufsatz über die "Basics" müßte von einem Objektivisten noch geschrieben werden, auch wenn Mr. Firehammer bereits einen entsprechenden Versuch gestartet hat, der mir aber nicht wirklich als gelungen erscheint.

Donnerstag, Februar 01, 2007

Kernenergie - gehasst von Umweltschützern
Wer weiß dies?

Nicht eine einzige Person im Westen ist gestorben durch die Freisetzung von Radioaktivität aus einem Kernkraftwerk.
Von Rousseau zu Hitler
Arte zeigt am 3. Februar um 8.45 noch einmal den französischen Dokumentarfilm "Die Sprache lügt nicht" über das Tagebuch des Viktor Klemperer, der die Sprache des Nazismus analysierte:

Getreu seinem selbst auferlegten Motto "Beobachten, notieren, studieren", analysierte er Tag für Tag die Sprache des Dritten Reiches, die er "Lingua Tertii Imperii" nannte und mit dem Kürzel "LTI" belegte. "LTI. Notizbuch eines Philologen" lautet auch der Titel seines 1947 erschienenen Buches. Jede neue Eintragung in sein Tagebuch konnte ihn das Leben kosten. Bald wurde ihm Schreiben wichtiger als Überleben. Er wollte Zeugnis ablegen und gleichzeitig Widerstand leisten gegen die Verunglimpfung seiner geliebten deutschen Sprache.

Bereits 1933 fing Klemperer an in seinem Tagebuch die neue Sprache kritisch zu dokumentieren, die nun in Deutschland Verwendung fand. Mit der Leidenschaft des Sammlers notierte er jedes neue Wort und jede neue Redewendung. Er interessierte sich für die neuen Schriftzeichen in Todesanzeigen, für die Stammtisch-Witze, für den Einfluss Jean-Jacques Rousseaus auf die Nazi-Ideologie und für die Anleihen aus dem Jargon von Technik, dem Boxsport und amerikanischer Werbung.

Dienstag, Januar 30, 2007

Globale Erwärmung: Eine ökonomische Begründung für das Nichtstun
Ein sehr interessanter neuer Blog ist Galileo Blogs (via Literatrix). Vor allem fällt mir sein Beitrag zur "globalen Erwärmung" auf. Wie sehr die Debatte um eine angebliche globale Erwärmung mittlerweile selbst relativ vernünftige Zeitgenossen in ihren Bann gezogen hat, läßt sich an einem Beitrag von Konrad Adam in die WELT ablesen. Da könnte man Herrn Adam nur den Rat geben, sich bei diesem Blogger einige intellektuelle Anregungen zu holen. Dieser stellt zunächst einmal in Frage, ob es überhaupt eine derartige Erwärmung gibt und ob sie überhaupt von Menschen gemacht wurde. Aber selbst dann, wenn wir dies unterstellen, analysiert der Blogger bei einer objektiven Betrachtung der Fakten ein "mixed bag" hinsichtlich der Auswirkungen dieser Erwärmung: "Sowohl gute wie auch schlechte Konsequenzen könnten auftreten im Lauf der kommenden Jahrzehnte und Jahrhunderte. Natürlich setzt dies voraus, dass eine globale Erwärmung wirklich passiert und dass sie von Menschen verursacht wurde." Es gibt für ihn keine Rechtfertigung für ein Eingreifen des Staates: "Selbst wenn der Mensch eine globale Erwärmung durch seine industriellen Prozesse, die Kohlendioxid freisetzen, verursacht, würde uns eine Einschränkung dieser Prozesse heute enorm schaden für einen kleinen Vorteil in vielen Jahren, wenn es überhaupt einen Vorteil gibt. Keine Regierung hat das Recht, ihren Bürgern eine derartige Selbstopferung zwangsweise aufzuerlegen. Wenn die globale Erwärmung ein reales Problem ist, ist die einzige Lösung der freie menschliche Geist."

Montag, Januar 29, 2007

Sozialismus oder die Hölle auf Erden
Wir schreiben das Jahr 2007 und auf der Website eines revolutionär-marxistischen Jugendverbandes lesen wir folgendes:

Sozialismus! ist ein Begriff, der immer mehr an Anziehungskraft gewinnt. Immer mehr Leute sind offen für ihn. Nach einer Umfrage im Datenreport des Statistischen Bundesamtes im letzten Jahr stimmen 51 Prozent der Westdeutschen und 76 Prozent der Ostdeutschen der Aussage zu: »Der Sozialismus ist im Grunde eine gute Idee, die nur schlecht ausgeführt wurde«. Also heißt es - Lehren ziehen für einen neuen Kampf um den Sozialismus mit der MLPD. Auch das erste Auto fuhr nicht beim ersten Mal.


Tatsächlich ist der Sozialismus nicht schlecht in der Praxis, aber gut in der Theorie. Er ist in der Praxis schlecht, weil er in der Theorie schlecht ist. Tatsächlich ist der Test einer guten Theorie, wie sie in der Praxis, d. h. Realtität, funktioniert.
Irans Stellvertreterkrieg im Irak
Die Mittelbayerische Zeitung berichtet über einen Strategiewechsel der amerikanischen Truppen im Irak:

Im Kampf gegen iranische Agenten im Irak dürfen US-Soldaten offenbar auch töten. Für die US-Truppen gelte fortan der Befehl "kill or capture" (töten oder gefangennehmen), berichtete die "Washington Post".


Christian Beefeldt nennt es "unglaublich" wie bisher mit den iranischen "de facto enemy combatants" umgegangen wurde:

Bislang verfolgten die USA dem Zeitungsbericht zufolge eine weichere Strategie gegen iranische Agenten im Irak. Verdächtige wurden demnach bis zur vier Tage festgehalten, um sie einzuschüchtern, nach einer erkennungsdienstlichen Erfassung aber wieder auf freien Fuß gesetzt.


Die neuen Maßnahmen seien zwar stärker an der Realität orientiert, schreibt Beenfeldt, aber ließe immer noch die Wurzel des Problems unberührt: Iran. Der Iran sei das für den islamischen Totalitarismus was Deutschland für den Nazismus gewesen sei - ideologisch, militärisch und politisch.

Sonntag, Januar 28, 2007

Celebrate Capitalism 2007
Auch 2007 soll es wieder einen international Capitalism Day geben (Sonntag, 3. Juni 2007). Jeder, der in seiner Stadt eine Veranstaltung organisieren möchte, kann ein CPL=Creative Project Leader werden. Es kann also pro Stadt mehrere CPLs geben, die nicht unbedingt zusammenarbeiten müssen. Anmeldung: hier. Website von Celebrate Capitalism
Mailers "Teufelswerk"
Welcher Teufel mag Norman Mailer geritten haben, könnte man sich fragen, als er seinen neuesten Roman "The Castle in the Forest" geschrieben hat. Es ist ein Roman über den jungen Adolf Hitler, bei dessen Zeugung der Teufel zugegen gewesen sein soll, was zugegebenermaßen schon eine gewaltige Hypothek im Leben eines Menschen sein kann, wenn dann allerdings noch eine schwere Kindheit und eine "Dreiviertel-Homosexualität" hinzukommen ... Ergebnis: Hitler wie wir ihn kennen. Immerhin hat Mailer in einem Interview mit der WELT eine launige Erkärung hinsichtlich seiner Teufelshypothese parat. Tenor: Wie kommt eine irrationale Gesellschaft dazu, mir Irrationalität vorzuwerfen. Die Eingangsfrage beantwortet Mailer auch selbst: "Beim Schreiben muss man seinem Instinkt folgen. Der Entstehungsprozess eines Romans ist nicht allein rational.
Anti-Semitismus im 19. Jahrhundert
Was politisch wirksam werden soll, muss intellektuell vorbereitet werden. Und der neuere deutsche Anti-Semitismus wurde intellektuell vorbereitet, lange bevor er politisch erfolgreich war:

Man hat für die Zeit zwischen 1815 und 1850 allein in Deutschland rund 2 500 Veröffentlichungen gezählt, die sich mit der "jüdischen Frage" beschäftigen. (...) In der Phase der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts, als die Emanzipation der Juden in Deutschland und Österreich abgeschlossen erscheint, erhebt der Antisemitismus als politische Kraft sein Haupt, und es erweist sich die Hoffnung auf eine positive Vollendung der Emanzipation als trügerisch, bis sie dann völlig zerstört wird.


aus: Jens Malte Fischer, Vom Wunderwerk der Oper (Auszug in DIE WELT)