Freitag, November 07, 2003

Öko-Logik: Der Mensch ist ein Schädling
In einer Diskussion mit einem Objektivisten spricht ein Öko-Freak Klartext. Wie "umweltgerecht" wir uns auch verhalten mögen, für die Ökologisten wäre dies nie genug, sie stört schon unsere pure Existenz: "Nur unser tägliches Leben zu leben, auch wenn wir einsparen und rezyklieren, schädigt die Biosphäre." Der Mensch sei "inkompatibel" mit natürlichen Ökosystemen. Mit ein wenig Phantastie kann man sich auch die entsprechenden Gegenmaßnahmen der Ökos ausmalen: Primitivste Lebensverhältnisse und eine signifikante Reduzierung der Anzahl von Menschen. Viele ökologische Zukunftsromane beginnen auch genau so: Nach einer großen ökologischen Katastrophe waren 90 % aller Menschen von der Erde verschwunden ...

Donnerstag, November 06, 2003

US-Senat verbietet Spätabtreibungen
Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über die Entscheidung des amerikanischen Senates, bestimmte Spätabtreibungen zu verbieten:
"In den USA hat der Senat mit grosser Mehrheit ein Verbot einer umstrittenen Methode der Abtreibung verabschiedet. Ein jahrelanger Streit war dieser Entscheidung vorangegangen. Es ist das erste Gesetz dieser Art, seitdem das Verfassungsgericht der USA 1973 das Abtreibungsverbot aufgehoben hat. (...)
Dabei geht es um das Verbot einer bestimmten Methode der Spätabtreibung, welche 'partielle Geburtsabtreibung' (engl. «partial-birth abortion») genannt wird. In der Regel findet die Abtreibung im zweiten oder letzten Drittel der Schwangerschaft statt. Der Fötus wird dabei während einer künstlich eingeleiteten Geburt getötet. Das Gesetz lässt keine Ausnahmen zu, auch nicht zum Schutz der Gesundheit der Mütter."

Bei der Frage der Abtreibung geht es darum, ob der Fötus ein Recht hat, im Körper einer Frau zu sein gegen ihren Willen. Oder anders herum formuliert: Gehört der Körper einer Frau ihr selbst, oder gehört er dem Staat, der darüber zugunsten des Fötus verfügen kann? Aus einer Position der Verteidigung der individuellen Rechte heraus kann die Antwort nur lauten, dass der Fötus kein Recht hat in der Gebärmutter irgendeiner Frau zu sein, sondern dass er sich dort befindet mit ihrer Erlaubnis. Erlaubnisse sind aber keine Rechte. Eine Erlaubnis kann jederzeit widerrufen werden.

Mittwoch, November 05, 2003

Ist Harry Potter der Sohn von Satan?
Ich muss zugeben, dass ich die Harry-Potter-Bücher, jedenfalls aus erster Hand, nicht kenne und sich dies wohl auch nicht ändern wird, auch wenn das Ayn Rand Institute und Michael Duff sich recht positiv über Mrs. Rowlings Werke äußern. Michael Duff befasst sich mit den höchst unterschiedlichen Gegnern der Bücher um Harry Potter:
"Ich habe eine seltsame Zuneigung zu Harry Potter, weil er gleichermaßen von der extremen Rechten und von der extremen Linken gehasst wird. Eine Figur, die diese beiden Gruppen ärgern kann, muss etwas richtig machen. Die Gegner von Harry Potter lassen sich in drei Gruppen unterteilen: die religiöse Rechte, die bedroht wird von den konkurrierenden Visionen des Übernatürlichen, die extreme Linke, die bedroht wird von den altmodischen Vorstellungen über Gut und Böse, und die zynischen Hipster, die alles hassen, was populär wird."

Duff sieht keine Anzeichen von Satanismus, dieser "Mischung aus leerem Draufgängertum und halbherzigem Hedonismus", bei Harry Potter, wie es christliche Gruppen ausmachen wollen, die die Bücher als eine Art "Einstiegsdroge" zum Satanskult ansehen. Besonders die linken Potter-Kritiker haben es Duff aber angetan: "Egal wie dumm die Christen sind, die linken Kritiker sind noch dümmer als sie. Ein postmoderner Literaturwissenschaftler hat gerade ein Buch mit dem Titel 'The Irresistible Rise of Harry Potter' geschrieben, ein Buch mit dem Anspruch, eine marxistische Kritik an Harry Potter zu sein. In anderen Worten, Blake hat ein Buch geschrieben, das die Harry-Potter-Bücher in den Kategorien des Klassenkampfes analysiert. Was an sich keine schlechte Sache ist. Rowling hat einige offenkundige Klassenelemente in ihr Werk gestellt. Die Zauberer hassen die Muggles, die Muggles hassen die Zauberer, und die Hauselfen sind wirkliche Sklaven." Auf der Rückseite dieses Buches befindet sich auch ein Zitat des französischen Intellektuellen Pierre Bruno: 'Harry Potter ist ein sexistischer neo-konservativer Autokrat.' Dieses Zitat sei so absurd, dass er gar nicht wisse, wo er anfangen solle, schreibt Duff.

Dienstag, November 04, 2003

Keine Überraschung: Beten hilft nicht!
Keine Überraschung für Objektivisten, die den Primat des Bewußtsteins verwerfen: Das bisher größte wissenschaftliche Experiment zur Wirkung von Gebeten bei der Heilung von Kranken kommt zu dem Ergebnis, dass es keine Beweise dafür gibt, dass Gebete Kranken helfen.
Amerikanische Ärzte hatten Herzpatienten, für die fremde Personen gebetet hatten, mit einer Gruppe von Patienten verglichen, die diesen Dienst nicht erhalten hatten. Für die Erholung der Patienten hatte dies keinen Unterschied gemacht. Überflüssig zu erwähnen, dass religiöse Führer die Ergebnisse des Experiments kritisieren. Erstaunlich allerdings, dass die heutige Wissenschaft überhaupt derartige Studien durchführt, denn rationale Menschen können kaum die Vorstellung Ernst nehmen, dass sich durch pures Wünschen irgendetwas aus der Welt schaffen ließe, und die Mystiker dürften durch derartige Studien ohnehin nicht zu beeinflussen sein.

Quelle: telegraph.co.uk
Die Glorifizierung des Anti-Helden
Selten habe ich einen Film gesehen, auf den das Attribut "gewaltverherrlichend" so zutreffend war, wie auf "Payback - Zahltag" mit Mel Gibson in der Hauptrolle, der gestern im ZDF lief. Der gläubige Katholik Gibson scheint keinerlei Skrupel gehabt zu haben, in diesem Film mitzumachen, wo ihm doch spätestens bei der Premiere die Schamesröte ins Gesicht hätte steigen sollen. Der von Gibson gespielte Hauptdarsteller Porter ist auf der Jagd nach 70 000 Dollar, die ihm ein Kumpel -bezeichnenderweise eine Sado-Masochist- nach einem Raubüberfall mit Gewalt abnimmt. Porter mordet bei der Jagd nach dem Geld in der Manier eines zynischen und gewissenlosen Mörders, bei dem die Ermordung eines Menschen einer Alltagsverrichtung gleichkommt. Die Gewaltanwendung dieses Films ist keineswegs vergleichbar mit der etwa der Dirty-Harry-Filme, wo die Clint-Eastwood-Figur Gewalt anwendet, um das Recht zu verteidigen. Entgegen der üblichen Weisheit "Gewalt löst keine Probleme" zeigt die Figur des Polizisten Callahan, genannt "Dirty Harry", dass Gewalt sehr wohl Probleme lösen kann. Dazu bedarf es selbstverständlich klarer Prinzipien, die legitime von illegitimer Gewalt unterscheidet.

"Payback" präsentiert uns hingegen eine Gesellschaft von Raubtieren, wo Menschen, die einer ehrlichen Beschäftigung nachgehen, nur Randfiguren sind, die den Räubern schutzlos ausgeliefert sind. Die Gewalt ist immer und überall präsent, jederzeit aktivierbar, um irgendeinem, willkürlich gewähltem Zweck zu dienen. Typisch die Bemerkung Porters, als er auf zwei korrupte Polizisten trifft: "Korrupte Cops! Gibt es überhaupt noch andere?" Eine der wenigen emotional entspannenden Szenen des Films zeigt uns immerhin, wie die Dienstaufsicht diese beiden Polizisten festnimmt. Der Film muss einen schockierten Zuschauer zurücklassen, der sich nur wünschen kann, in einer solchen Gesellschaft niemals leben zu müssen. Schockierend aber auch die Erkenntnis, dass die Kulturindustrie Amerikas derartige Filme absondert, offenbar in dem Glauben, eine entsprechende Nachfrage bedienen zu müssen.

Sonntag, November 02, 2003

Helden
Keine Klasse von Menschen ist in der Geschichte mehr verleumdet und diffamiert worden als die der Geschäftsleute, Industriellen, Schöpfer und Produzenten von materiellen Dingen. Ayn Rand stand auf für diese Schöpfer und schrieb ihre Romane zur Ehre der unbesungenen Helden, die den Motor der Welt drehen.

Michael Duff