Mittwoch, Februar 16, 2005

Ayn Rand als positive Psychologie
In dem Buch "Positive Psychologie" von Siegfried Brockert heißt es zum Thema Eigeninteresse und Moral (Danke an Alexander für den Hinweis!):

"Literaten und Philosophen haben das 'Ich denk' an mich' ebenfalls als
moralisches Gebot formuliert, sehr charmant die in Russland geborene
amerikanische Philosophin und Schriftstellerin Ayn Rand (1905--1982, der
Vorname wird wie 'ein' ausgesprochen) in einem bei uns leider vergriffenen
Buch mit dem englischen Titel: 'Atlas shrugged' (Atlas wirft die Welt ab,
wörtlich: Atlas zuckte mit den Schultern). Gemeint ist jene Figur der
griechischen Sage, die die Welt -- die Weltordnung, das 'Gemeinwohl' also --
auf ihren Schultern zu tragen hatte.
In ihren späteren philosophischen Schriften hat Ayn Rand gesagt: Der Kern
meiner Philosophie ist der Mensch als heroisches Wesen, dessen moralischer
Sinn in seinem persönlichen Glück liegt."

Montag, Februar 14, 2005

Ayn Rand: A Sense of Life
Den Dokumentarfilm Ayn Rand: A Sense of Life kann ich jedem Freund der Vernunft und der Freiheit nicht wärmstens empfehlen. Hier gibt es eine Website zu dem Film und hier eine Besprechung des Films von Gus Van Horn.
Altruismus kontra Deutsche Bank
Die Deutsche Bank ist unter massiven Beschuss vieler Politker sowohl aus dem Regierungslager als auch aus dem Lager der CDU/CSU gekommen, weil die Bank einen Abbau von Arbeitsplätzen ankündigte, obwohl die Bank im Jahr 2004 einen Gewinn gemacht hatte. Die FAZ weist darauf hin, dass es sich bei den entlassenen Mitarbeitern vorwiegend um Investmentbanker in London und New York handelt, und dass die Streichungen dort passieren, wo Verluste realisiert werden und Überkapazitäten bestehen. Man kann kaum annehmen, dass die Kritiker der Deutschen Bank ihr Herzblut für die hochqualifizierten und gutbezahlten Investmentbanker vergießen. Ihnen geht es um ein Prinzip, um ihre Philosophie, den Profit überhaupt nur so lange zu akzeptieren, wie er durch bestimmte altruistische Verhaltensweisen seine moralische Legitimation erfährt. Die Kritiker fordern schließlich nichts anderes, als die fortgesetzte Beschäftigung von Menschen, die vom Unternehmen zur Zeit nicht profitabel eingesetzt werden können. Wenn dies allerdings moralisch sein sollte, spräche nichts dagegen, vom Unternehmen Einstellungen zu fordern, solange noch ein Profit erwirtschaftet werden kann. Die Moral, die sich in der Kritik an der Deutschen Bank äußert, ist nichts anderes als Altruismus, die Aufopferung der eigenen Interesse für andere.