Literaturhinweise
Zwei Lesehinweise für das Wochenende: Auf Alexander Fürstenbergs Site Objektivismus.de wurde ein Aufsatz von Lindsay Perigo gestellt: Das Besondere am Objektivismus. Auf meinem Blog Objektivismus gibt es eine Replik von Andreas Tauber zu meinem Kommentar Buddhismus - Eine Anti-Leben-Philosphie. Da dieser Blog auch der Diskussion dienen soll, sind fundierte Kommentare natürlich immer erwünscht. Die Kommentarfunktion steht ohne Anmeldung zur Verfügung. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Website aynrand.nl verweisen, die zur Zeit allerdings noch nicht mit Inhalten gefüllt ist, und die zukünftig für das Atlas Institute Europe werben soll. Nach meinen Informationen soll die Site zunächst englischsprachig sein.
"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Samstag, Juni 26, 2004
Freitag, Juni 25, 2004
Wahlen
Capitalism Forever, der aus Ungarn stammt, hat an den Wahlen zum EU-Parlament nicht teilgenommen. Dieses habe kein reale Macht, sondern diene nur als Feigenblatt für die diktatorischen Kompetenzen der nichtgewählten EU-Kommission. Auch sei keine der kandidierenden Parteien eindeutig besser als die anderen gewesen. Zudem würden die Politiker eine niedrige Wahlbeteiligung als "Schande" ansehen, und diese Schande sollte man ihn gönnen.
Capitalism Forever, der aus Ungarn stammt, hat an den Wahlen zum EU-Parlament nicht teilgenommen. Dieses habe kein reale Macht, sondern diene nur als Feigenblatt für die diktatorischen Kompetenzen der nichtgewählten EU-Kommission. Auch sei keine der kandidierenden Parteien eindeutig besser als die anderen gewesen. Zudem würden die Politiker eine niedrige Wahlbeteiligung als "Schande" ansehen, und diese Schande sollte man ihn gönnen.
Wehrpflicht
Nach einer Aussage des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Reagan beruht die Wehrpflicht" auf der Annahme, dass unsere Kinder dem Staat gehören ... Diese Annahme ist nicht neu. Die Nazis dachten, dass dies eine großartige Idee wäre." Leider nicht nur die Nazis.
Quelle: www.drhurd.com
Nach einer Aussage des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Reagan beruht die Wehrpflicht" auf der Annahme, dass unsere Kinder dem Staat gehören ... Diese Annahme ist nicht neu. Die Nazis dachten, dass dies eine großartige Idee wäre." Leider nicht nur die Nazis.
Quelle: www.drhurd.com
Wahrheit
Aristoteles hat Wahrheit irgendwann mal so definiert: "Von etwas, das ist, zu sagen, es sei, und von etwas, das nicht ist, zu sagen, dass es nicht sei, ist wahr."
Quelle: Berliner Literaturkritik
Aristoteles hat Wahrheit irgendwann mal so definiert: "Von etwas, das ist, zu sagen, es sei, und von etwas, das nicht ist, zu sagen, dass es nicht sei, ist wahr."
Quelle: Berliner Literaturkritik
Donnerstag, Juni 24, 2004
Objektivismus in Tschechien
Im Objectivism Online Forum stellt sich Vavrinec aus der Tschechischen Republik vor und verweist auf die offizielle tschechische Übersetzung von Leonard Peikoffs Standardwerk Objectivism - The Philosphy of Ayn Rand durch Jiri Kinkor. Tschechisch ist somit neben Englisch die einzige Sprache in der dieses wichtige Werke über Ayn Rands Philosophie zur Verfügung steht. Natürlich muss man es als sehr bedauerlich bezeichnen, dass es keine offizielle deutsche Übersetzung gibt, aber ich kann nur empfehlen, sich das englische Original anzuschaffen und nach und nach durchzuarbeiten. Trotz der tschechischen Übersetzung ist der Objektivismus den "normalen Leuten" in der Tschechischen Republik natürlich unbekannt. Manche Leute, schreibt Vavrinec, sehen die Objektivismus allerdings als interessante Kuriosität an, wo sie hin und wieder Argument ausleihen können. Der jetzige Präsident Vavlac Klaus bezeichnete einmal in einer Diskussion den Objektivismus als "großartiges deduktives System". Auch andere "rechte" Politiker kennen den Objektivismus und nutzen ihn als ein Werkzeug unter vielen zur Verteidigung des Kapitalismus. Tatsächlich benutzen sie auch den Begriff "Kapitalismus", was bei uns in Deutschland selbst bei der FDP unüblich ist. Dort wird nur von "Marktwirtschaft" oder gar "sozialer Marktwirtschaft" gesprochen. Vavrinec schreibt dann noch, dass in Tschechien zumindest eine kleine, aber entschlossene Gruppe, meistens junger Menschen, existiert, die ernsthaft den Objektivismus studiert. Und dann noch sein aktueller Nachsatz: "Es ist schade, dass wir in die EU eingetreten sind - ein Garten Eden für Bürokraten."
Im Objectivism Online Forum stellt sich Vavrinec aus der Tschechischen Republik vor und verweist auf die offizielle tschechische Übersetzung von Leonard Peikoffs Standardwerk Objectivism - The Philosphy of Ayn Rand durch Jiri Kinkor. Tschechisch ist somit neben Englisch die einzige Sprache in der dieses wichtige Werke über Ayn Rands Philosophie zur Verfügung steht. Natürlich muss man es als sehr bedauerlich bezeichnen, dass es keine offizielle deutsche Übersetzung gibt, aber ich kann nur empfehlen, sich das englische Original anzuschaffen und nach und nach durchzuarbeiten. Trotz der tschechischen Übersetzung ist der Objektivismus den "normalen Leuten" in der Tschechischen Republik natürlich unbekannt. Manche Leute, schreibt Vavrinec, sehen die Objektivismus allerdings als interessante Kuriosität an, wo sie hin und wieder Argument ausleihen können. Der jetzige Präsident Vavlac Klaus bezeichnete einmal in einer Diskussion den Objektivismus als "großartiges deduktives System". Auch andere "rechte" Politiker kennen den Objektivismus und nutzen ihn als ein Werkzeug unter vielen zur Verteidigung des Kapitalismus. Tatsächlich benutzen sie auch den Begriff "Kapitalismus", was bei uns in Deutschland selbst bei der FDP unüblich ist. Dort wird nur von "Marktwirtschaft" oder gar "sozialer Marktwirtschaft" gesprochen. Vavrinec schreibt dann noch, dass in Tschechien zumindest eine kleine, aber entschlossene Gruppe, meistens junger Menschen, existiert, die ernsthaft den Objektivismus studiert. Und dann noch sein aktueller Nachsatz: "Es ist schade, dass wir in die EU eingetreten sind - ein Garten Eden für Bürokraten."
Mittwoch, Juni 23, 2004
Europas Begeistung für die "Statusgesellschaft"
Alexander Marriott sieht im "alten Europa" nach wie vor eine Faszination für das, was die Historikerin Isabel Paterson eine "Statusgesellschaft" nannte. Anlass für diese These war für Marriott die Hochzeit von Spaniens Kronprinz Felip mit der Journalistin Letizia Ortiz, wo sich nicht nur Prominente wie Nelson Mandela und Prinz Charles ein Stelldichein gaben, sondern auch tausende von Schaulustigen dem heftigen Regen trotzten. Marriott bezeichnet Monarchen als "Nicht-Produzenten", deren Reichtum ursprünglich durch die Anwendung von Gewalt gegenüber ihren Bürgern erzeugt wurde. Eine Alternative zu der Statusgesellschaft stellen die Vereinigten Staaten dar, die als eine Gesellschaft des Vertrags und der individuellen Rechte gegründet wurden. Marriott sieht es als Zeichen des Niedergangs an, wenn die Menschen den Fall der Statusgesellschaften bedauern, statt ihn zu genießen, und sich wünschten, selber König zu sein.
Alexander Marriott sieht im "alten Europa" nach wie vor eine Faszination für das, was die Historikerin Isabel Paterson eine "Statusgesellschaft" nannte. Anlass für diese These war für Marriott die Hochzeit von Spaniens Kronprinz Felip mit der Journalistin Letizia Ortiz, wo sich nicht nur Prominente wie Nelson Mandela und Prinz Charles ein Stelldichein gaben, sondern auch tausende von Schaulustigen dem heftigen Regen trotzten. Marriott bezeichnet Monarchen als "Nicht-Produzenten", deren Reichtum ursprünglich durch die Anwendung von Gewalt gegenüber ihren Bürgern erzeugt wurde. Eine Alternative zu der Statusgesellschaft stellen die Vereinigten Staaten dar, die als eine Gesellschaft des Vertrags und der individuellen Rechte gegründet wurden. Marriott sieht es als Zeichen des Niedergangs an, wenn die Menschen den Fall der Statusgesellschaften bedauern, statt ihn zu genießen, und sich wünschten, selber König zu sein.
Dienstag, Juni 22, 2004
Ist die Intifada vorbei?
Charles Krauthammer auf townhall.com mit einem bemerkenswerten Kommentar: "Die palästinensische Intifada ist vorbei, und die Palästinenser haben verloren." Auf dem Höhepunkt der Intifada gab es neun Selbstmordattacken in Israel mit 85 Toten in einem Monat. In den letzten drei Monaten hat es keine einzige gegeben. Wie hat Israel dies geschafft? Dadurch, dass es seine Kritiker ignoriert hat und eine Zwei-Punkt-Strategie zur Selbstverteidigung umgesetzt hat. Zum einen handelt es sich um die gezielte Tötung von terroristischen Führern, zum anderen um die Errichtung des Sicherheitszaunes, der zwar noch nicht vollständig fertig gestellt wurde, aber bereits Wirkung zeigt.
Charles Krauthammer auf townhall.com mit einem bemerkenswerten Kommentar: "Die palästinensische Intifada ist vorbei, und die Palästinenser haben verloren." Auf dem Höhepunkt der Intifada gab es neun Selbstmordattacken in Israel mit 85 Toten in einem Monat. In den letzten drei Monaten hat es keine einzige gegeben. Wie hat Israel dies geschafft? Dadurch, dass es seine Kritiker ignoriert hat und eine Zwei-Punkt-Strategie zur Selbstverteidigung umgesetzt hat. Zum einen handelt es sich um die gezielte Tötung von terroristischen Führern, zum anderen um die Errichtung des Sicherheitszaunes, der zwar noch nicht vollständig fertig gestellt wurde, aber bereits Wirkung zeigt.
Platten für die Insel
Michael Newberry stellt für solohq.com seine Lieblingsplatten für eine einsame Insel zusammen. Sein absoluter Favorit wäre Puccinis Turandot, dirigiert von Mehta, mit den Solisten Sutherland, Caballe und Pavarotti. Eine nette Geschichte dazu hat Newberry von Michael Berliner gehört. Als Freunde Ayn Rand in die New Yorker MET zu Puccinis La Boheme einluden, fürchten sie Rands Gewohnheit, hörbare Kritik, meistens nicht wohlwollend, zu äußern. Aber Rand zeigte sich begeistert: "Wer die Musik von Puccini nicht fühlt, muss tot sein."
Michael Newberry stellt für solohq.com seine Lieblingsplatten für eine einsame Insel zusammen. Sein absoluter Favorit wäre Puccinis Turandot, dirigiert von Mehta, mit den Solisten Sutherland, Caballe und Pavarotti. Eine nette Geschichte dazu hat Newberry von Michael Berliner gehört. Als Freunde Ayn Rand in die New Yorker MET zu Puccinis La Boheme einluden, fürchten sie Rands Gewohnheit, hörbare Kritik, meistens nicht wohlwollend, zu äußern. Aber Rand zeigte sich begeistert: "Wer die Musik von Puccini nicht fühlt, muss tot sein."
Sollten wir uns um die "Klimaveränderung" sorgen?
Umfrage auf solohq.com: 90 % sagen Nein, 10 Ja (bei 41 Teilnehmern bis dato). Zur Diskussion dieser Umfrage hier
Umfrage auf solohq.com: 90 % sagen Nein, 10 Ja (bei 41 Teilnehmern bis dato). Zur Diskussion dieser Umfrage hier
Montag, Juni 21, 2004
Die Rückkehr der Lebenden Toten
Bekanntlich ist die Katholische Kirche gegen Abtreibung, Sterbehilfe und die Todesstrafe, d. h. der Katholizismus "würdigt" das menschliche Leben, wenn eine Entität es noch gar nicht besitzt, wenn sie unfähig ist, sich an ihr zu erfreuen, und wenn sie es nicht mehr länger verdient. In den späten Sechzigern antwortete Ayn Rand auf die Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae mit ihrem Aufsatz "Of Living Death".
Papst Johannes Paul II hat in einer Ansprache
an die Teilnehmer der Internationale Konferenz über lebenserhaltende Behandlungen und vegetativer Zustand: Wissenschaftliche Fortschritte und ethische Dilemmata Worte der Verdammung der "Euthanasie" gefunden, die so buchstäblich der Beschreibung vom "Lebenden Tod" entsprechen, wie es selten anzutreffen ist.
Der Papst erkennt an, dass eine kranke Person, die sich in einem Wachkoma befindet, "kein offensichtliches Zeichen des Bewußtseins ihrer selbst oder ihrer Umgebung von sich" gibt und unfähig erscheint, "mit den anderen zu interagieren oder auf entsprechende Reize zu reagieren". Dann fordert uns der Papst auf, "die genau dokumentierten Fälle der wenigstens teilweisen Wiederherstellung auch nach vielen Jahren" nicht zu vergessen oder zu unterschätzen. Dies ist allerdings ein Ablenkungsmanöver, denn selbst wenn es überhaupt keine solche Fälle geben würde, würde der Papst bei seiner Argumentation bleiben: "Ich empfinde es als meine Pflicht, mit Nachdruck zu bekräftigen, daß der jedem Menschen innewohnende Wert und seine personale Würde sich nicht verändern, was immer auch seine konkreten Lebensumstände sein mögen. Ein Mensch ist und bleibt immer ein Mensch und wird nie zur Pflanze oder zum Tier, selbst wenn er schwerkrank oder in der Ausübung seiner höheren Funktionen behindert ist." Mit anderen Worten, wenn jemand einen Puls und einen menschlichen Gencode hat, dann ist er ein vollständiges menschliches Wesen.
Der Papst erwartet von den katholischen Ärzten, dass sie tatsächlich in der Praxis seinem Moralkodex folgen: "Dennoch genügt es nicht, den allgemeinen Grundsatz zu bekräftigen, wonach der Wert eines Menschenlebens nicht dem von anderen Menschen ausgesprochenen Urteil über die Qualität unterzogen werden darf; es ist notwendig, ein positives Handeln zu fördern, um dem Druck standzuhalten, der die Unterlassung der Wasserverabreichung und der Ernährung als Mittel benützt, das dem Leben des Patienten ein Ende setzt."
Bekanntlich ist die Katholische Kirche gegen Abtreibung, Sterbehilfe und die Todesstrafe, d. h. der Katholizismus "würdigt" das menschliche Leben, wenn eine Entität es noch gar nicht besitzt, wenn sie unfähig ist, sich an ihr zu erfreuen, und wenn sie es nicht mehr länger verdient. In den späten Sechzigern antwortete Ayn Rand auf die Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae mit ihrem Aufsatz "Of Living Death".
Papst Johannes Paul II hat in einer Ansprache
an die Teilnehmer der Internationale Konferenz über lebenserhaltende Behandlungen und vegetativer Zustand: Wissenschaftliche Fortschritte und ethische Dilemmata Worte der Verdammung der "Euthanasie" gefunden, die so buchstäblich der Beschreibung vom "Lebenden Tod" entsprechen, wie es selten anzutreffen ist.
Der Papst erkennt an, dass eine kranke Person, die sich in einem Wachkoma befindet, "kein offensichtliches Zeichen des Bewußtseins ihrer selbst oder ihrer Umgebung von sich" gibt und unfähig erscheint, "mit den anderen zu interagieren oder auf entsprechende Reize zu reagieren". Dann fordert uns der Papst auf, "die genau dokumentierten Fälle der wenigstens teilweisen Wiederherstellung auch nach vielen Jahren" nicht zu vergessen oder zu unterschätzen. Dies ist allerdings ein Ablenkungsmanöver, denn selbst wenn es überhaupt keine solche Fälle geben würde, würde der Papst bei seiner Argumentation bleiben: "Ich empfinde es als meine Pflicht, mit Nachdruck zu bekräftigen, daß der jedem Menschen innewohnende Wert und seine personale Würde sich nicht verändern, was immer auch seine konkreten Lebensumstände sein mögen. Ein Mensch ist und bleibt immer ein Mensch und wird nie zur Pflanze oder zum Tier, selbst wenn er schwerkrank oder in der Ausübung seiner höheren Funktionen behindert ist." Mit anderen Worten, wenn jemand einen Puls und einen menschlichen Gencode hat, dann ist er ein vollständiges menschliches Wesen.
Der Papst erwartet von den katholischen Ärzten, dass sie tatsächlich in der Praxis seinem Moralkodex folgen: "Dennoch genügt es nicht, den allgemeinen Grundsatz zu bekräftigen, wonach der Wert eines Menschenlebens nicht dem von anderen Menschen ausgesprochenen Urteil über die Qualität unterzogen werden darf; es ist notwendig, ein positives Handeln zu fördern, um dem Druck standzuhalten, der die Unterlassung der Wasserverabreichung und der Ernährung als Mittel benützt, das dem Leben des Patienten ein Ende setzt."
Sonntag, Juni 20, 2004
Betrug und die Initiierung von Gewalt, Teil 2
Da ich eine entsprechende E-Mail erhalten habe, möchte ich noch einmal auf meinen gestrigen Beitrag eingehen. Ich bezweifle nicht, dass ungerechte staatliche Gesetz letztendlich immer auf einer Gewaltandrohung beruhen. Der Staat kann jeden Rechtsbrecher schließlich ins Gefängnis werfen lassen, so harmlos sein Vergehen auch gewesen sein mag. Aber diese Erkenntnis löst nicht unsere Ausgangsfrage, ob es sich bei Betrug um eine spezielle Form der Initiierung von Gewalt handelt oder nicht. In The Virtue of Selfishness schreibt Rand: "Das Recht eines Menschen zu verletzen bedeutet, ihn zu
zwingen, gegen sein eigenes Urteil zu handeln, oder ihn seiner Werte zu enteignen.
Grundsätzlich gibt es nur einen Weg dies zu tun: durch die Anwendung physischer Gewalt." Eine ähnliche Formulierung verwendet Rand auch in Textbook of Americanism. Der Umfang der Gewalt ist bei Rand aber nicht begrenzt auf die offensichtliche physische Gewaltanwendung, wie z. B. das Erschießen eines Menschen oder das Abbrennen seines Hauses. Rand spricht ausdrücklich auch von "indirekten Formen" von Gewalt, wie z. B. Betrug oder einseitige Vertragsverletzung. In einer Fragestunde in der Ford Forum Hall befürwortet Rand auch Gesetze gegen üble Nachrede und Verleumdung. In ihrem Aufsatz The Nature of Government definiert Rand der Begriff Betrug folgendermaßen: "Betrug beinhaltet eine ähnlich indirekte Form von Gewalt. Er besteht aus dem Erhalten von materiellen Werten ohne den Konsens des Eigentümers, unter Vortäuschung falscher Tatsachen oder Versprechungen." Das Entscheidende bei Rand ist nicht die tatsächliche Verletzung des Körpers oder der Drohung damit, sondern Gewalt -in den Worten von Leonard Peikoff- "ist ein Form von Handlung - die einzige-, die den Geist des Opfers lähmt und verneint." Rand ging also davon aus, dass Betrug eine Form von indirekter Gewalt sei und somit individuelle Rechte verletzt.
Literatur: Roger Donway: Force and Fraud
Da ich eine entsprechende E-Mail erhalten habe, möchte ich noch einmal auf meinen gestrigen Beitrag eingehen. Ich bezweifle nicht, dass ungerechte staatliche Gesetz letztendlich immer auf einer Gewaltandrohung beruhen. Der Staat kann jeden Rechtsbrecher schließlich ins Gefängnis werfen lassen, so harmlos sein Vergehen auch gewesen sein mag. Aber diese Erkenntnis löst nicht unsere Ausgangsfrage, ob es sich bei Betrug um eine spezielle Form der Initiierung von Gewalt handelt oder nicht. In The Virtue of Selfishness schreibt Rand: "Das Recht eines Menschen zu verletzen bedeutet, ihn zu
zwingen, gegen sein eigenes Urteil zu handeln, oder ihn seiner Werte zu enteignen.
Grundsätzlich gibt es nur einen Weg dies zu tun: durch die Anwendung physischer Gewalt." Eine ähnliche Formulierung verwendet Rand auch in Textbook of Americanism. Der Umfang der Gewalt ist bei Rand aber nicht begrenzt auf die offensichtliche physische Gewaltanwendung, wie z. B. das Erschießen eines Menschen oder das Abbrennen seines Hauses. Rand spricht ausdrücklich auch von "indirekten Formen" von Gewalt, wie z. B. Betrug oder einseitige Vertragsverletzung. In einer Fragestunde in der Ford Forum Hall befürwortet Rand auch Gesetze gegen üble Nachrede und Verleumdung. In ihrem Aufsatz The Nature of Government definiert Rand der Begriff Betrug folgendermaßen: "Betrug beinhaltet eine ähnlich indirekte Form von Gewalt. Er besteht aus dem Erhalten von materiellen Werten ohne den Konsens des Eigentümers, unter Vortäuschung falscher Tatsachen oder Versprechungen." Das Entscheidende bei Rand ist nicht die tatsächliche Verletzung des Körpers oder der Drohung damit, sondern Gewalt -in den Worten von Leonard Peikoff- "ist ein Form von Handlung - die einzige-, die den Geist des Opfers lähmt und verneint." Rand ging also davon aus, dass Betrug eine Form von indirekter Gewalt sei und somit individuelle Rechte verletzt.
Literatur: Roger Donway: Force and Fraud
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