Freitag, März 11, 2005

Die Anti-Mensch-Allianz
Die New York Times berichtet über eine Allianz von Ökologisten und Evangelikalen , die möglicherweise Einfluss auf die Ausrichtung der Diskussion beim Thema "globale Erwärmung" haben könnte. Die evangelikalen Christen wollen gewisse staatlichen Regulierungen unterstützen, die angeblich der Rettung des Planeten dienen sollen.
Die National Association of Evangelicals, eine Dachvereinigung von 51 Kirchen , hat für die nächste Woche zwei Diskussionsveranstaltungen geplant, an der auch Vertreter der Regierung Bush und der demokratische Senator Lieberman teilnehmen wird. Der Präsident der Association, Ted Haggard, gibt an, dass seine Organisation 30 Millionen Mitglieder habe, die mobilisiert werden könnten, wenn dies notwendig sei. Die NYT weist darauf hin, dass Ökologisten die Evangelikalen als Allierte begrüßen würden. Robert Tracinski, der Herausgeber des Nachrichtendienstes TIAdaily, nennt die Verbindung von Religiösen und Ökologisten eine Anti-Mensch-Allianz. Der Ökologismus hätte immer den Charakter einer Religion gehabt - die Anbetung des Nichthumanen, dem der Mensch sich aufopfern soll-, die von der traditionellen Religion aber als Konkurrent empfunden worden sei. Unglücklicherweise beginne die National Association of Evangelicals zu bemerken, dass sie mit der grundlegenden Weltsicht der Ökologisten übereinstimme. Der offensichtliche Gesinnungswandel bei Angehörigen der religiösen Elite und ihre Annäherung an ökologistische Positionen muss allerdings nicht unbedingt bedeuten, dass die Masse der amerikanischen Gläubigen diesen Wandel ebenfalls mitvollzogen hat. Auch im Vorfeld des Irakkrieges, wo die große Mehrheit der Kirchen den Krieg ablehnte, ignorierte die große Mehrheit der Gläubigen die Meinung ihrer religiösen Führer.

Donnerstag, März 10, 2005

Heinrich Heine

Die Aktualität Heinrich Heines
Heinrich Heine war ein deutscher Dichter der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine politischen Dichtungen zeichnen sich insbesondere durch ihre bissige Ironie und stellenweisen Sarkasmus aus und richten sich vorwiegend gegen den repressiven und willkürlichen Staat der absoluten Fürsten, und die deutsche Kleinstaaterei. Schlussendlich musste Heine fliehen und starb Mitte des Jahrhunderts im Pariser Exil.
Seine Dichtung verfehlt auch heutzutage nicht ihre Wirkung und ist oftmals von beklemmender Aktualität.
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Heinrich Heine: Erinnerungen An Krähwinkels Schreckenstage

Wir Bürgermeister und Senat,
Wir haben folgendes Mandat
Stadtväterlichst an alle Klassen
Der treuen Bürgerschaft erlassen.

Ausländer, Fremde, sind es meist,
Die unter uns gesät den Geist
Der Rebellion. Dergleichen Sünder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.

Auch Gottesleugner sind es meist;
Wer sich von seinem Gotte reißt,
Wird endlich auch abtrünnig werden
Von seinen irdischen Behörden.

Der Obrigkeit gehorchen, ist
Die erste Pflicht für Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude
Sobald es dunkel, Christ und Jude.

Wo ihrer drei beisammen stehn,
Da soll man auseinander gehn.
Des Nachts soll niemand auf den Gassen
Sich ohne Leuchte sehen lassen.

Es liefre seine Waffen aus
Ein jeder in dem Gildenhaus;
Auch Munition von jeder Sorte
Wird deponiert am selben Orte.

Wer auf der Straße räsoniert,
Wird unverzüglich füsiliert;
Das Räsonieren durch Gebärden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.

Vertrauet Eurem Magistrat,
Der fromm und liebend schützt den Staat
Durch huldreich hochwohlweises Walten;
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten.

Mittwoch, März 09, 2005

Ein neuer Roman im Geist des Objektivismus: Noble Vision
"Es ist ein Roman mit philosophischer Tiefe", sagt Genevieve (Gen) LaGreca über ihren ambitionierten Erstlingsroman "Noble Vision". Die Autorin, die Abschlüsse in Chemie und Philosophie besitzt, hat einen Medizinthriller verfaßt, der einen New Yorker Neurochirurgen porträtiert, der einen wissenschaftlichen Durchbruch erzielt hat, der allerdings von der Bürokratie des staatlichen Gesundheitssystems in New York mit dem sinnigen Namen CareFree abgelehnt wird. Seine Frustration erreicht ihren Höhepunkt, als die wunderschöne Ballarina Nicole Hudson, die er schon lange aus der Ferne bewundert, einen tragischen Unfall erleidet und seine Behandlungsmethode perfekt zu dem Krankheitsbild passen würde. "Der Roman hat Schurken, die Sie verachten werden und Helden, die Sie gerne kennenlernen würden", schreibt eine Leserin über "Noble Vision".

Weitere Informationen: capitalism.net

Montag, März 07, 2005

Schröders Waffenexporte

Schröders Waffengeschäfte
Auf seiner kürzlichen Reise quer durch die arabische Staatenwelt hat Schröder die "deutsche Wirtschaft" vor allem durch massive Waffengeschäfte mit den arabischen Tyrannenstaaten angekurbelt:

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erhalten aus Deutschland 32 Spürpanzer. Die auf Funkgeräte und Messtechnik spezialisierte Firma Rohde und Schwarz (München) wird das Kommunikationssystem der VAE-Streitkräfte auf den neuesten Stand der Kriegstechnik bringen. Rheinmetall (Düsseldorf) liefert der Marine des Emirats ein neues Täuschungskörpersystem (MASS) zur Raketenabwehr. Die Golf-Emirate Kuwait, Oman und Bahrain wollen nach Angaben von Rheinmetall ebenfalls eine hohe Stückzahl des ,,Fuchs"-Panzers erwerben und haben starkes Interesse am Ankauf der deutschen Neuentwicklung ,,GTK Boxer" bekundet, einem gepanzerten Lkw-Transporter. Oman möchte für fast eine Milliarde Euro europäische Mehrzweckkampfhubschrauber kaufen, Kuwait interessiert sich für deutsche Schnellboote und Panzerhaubitzen, und auch Saudi-Arabien hat Verlangen nach deutschen Militärgütern bekundet, darunter ,,Leopard"-Panzer und Korvetten. Die Lürssen-Werft (Bremen) erhielt von dem Armutsstaat Jemen den Zuschlag für zehn Patrouillenboote (100 Millionen Euro). Mit dem deutschen Bundeskanzler reisten auch Vertreter von Siemens und EADS, die großflächige elektronische Grenzüberwachungssysteme anbieten. Mehrere Emirate wollen entsprechende Aufträge in Milliardenhöhe vergeben.

Besonders interessant (und entlarvend!) hierbei:

Die Regierungspartei ,,Bündnis 90/Die Grünen" signalisierte bereits Zustimmung. Der Militärsprecher der Bundestagfraktion, Winfried Nachtwei, erklärte, Rüstungsexporte in die VAE seien ,,grundsätzlich" möglich. Ausschlussgründe wie systematische Menschenrechtsverletzungen oder die ,,Aufrechterhaltung beziehungsweise Förderung von Spannungen" träfen auf die Emirate nicht zu, urteilt Nachtwei über die arabischen Feudaldiktaturen. Es sei ,,sehr richtig", dass die Bundesregierung eine ,,strategische Partnerschaft" mit den Emiraten eingegangen sei, da Deutschland ein ,,besonderes sicherheitspolitisches Interesse" habe. Damit redet Nachtwei dem Exportverlangen deutscher Rüstungsunternehmen das Wort, die auf dehnbare Vorschriften verweisen. Die Rüstungsexportbeschränkungen sind bereits unter den Vorbehalt der deutschen ,,Sicherheitsinteressen" gestellt worden, die Ausfuhr von kriegsfähigen Gegenständen hat sich ,,am Sicherheitsbedürfnis und außenpolitischen Interesse der Bundesrepublik Deutschland zu orientieren". Nachtwei ist Mitglied im Führungsgremium der ,,Deutschen Stiftung Friedensforschung", einer aus dem Militärhaushalt finanzierten Staatsorganisation, die für die deutsche Außenpolitik auch militärische Interventionsmöglichkeiten erforscht.

Die rot-gründe Regierung, unter Beteiligung einer sog. "Friedenspartei", fördert also die Aufrüstung und Stärkung der alten Regime im Nahen Osten und zögert damit den Prozess der Demokratisierung und die Befreiung der arabischen Völker heraus. Sie betreibt eine Politik, die zu einer wachsenden Gefährdung der Sicherheit Israels führt, welches bis dato das einzige freie Land im Nahen Osten ist.
Und das alles auf strategischen Interessen - zur Eindämmung der amerikanischen Selbstverteidigung inkl. Demokratisierungsbemühungen im Nahen Osten. Die Bundesrepublik hat sich damit definitiv auf die falsche Seite gestellt.

Folgende Quelle wurde zitiert:
http://www.german-foreign-policy.com/de/news/article/1110150766.php
Die wiedergegebenen Fakten scheinen mir recht fundiert zu sein. Die ideologische Grundeinstellung der Herausgeber dieses Newsletters teile ich jedoch nicht, selbiges gilt für diverse Aussagen innerhalb des angegebenen Artikels.
Gefechtsregeln




Quelle: Cox and Forkum
Der Kapitalismus als romantisches Ideal
Gestern veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einen Artikel über Ayn Rand (mehr dazu im Diskussionsforum). Der Artikel läßt sich für 1,50 € abrufen, was sich meines Erachtens allerdings nicht lohnt, da der Autor nicht besonders viel Sachkenntnis zeigt.