Samstag, Dezember 18, 2004

Der schwankende Philosoph
In seinem proreligiösen Artikel "Nieztsche ist tot" verweist Stefan Baron, Chefredakteur der Wirtschaftswoche, auf den britischen Philosophieprofessor Anthony Flew, einem bekannten Atheisten, der "widerrufen" haben soll. Flew war allerdings schon 2001 und 2003 nachgesagt worden, dass er sich vom Atheismus abgewendet hätte, was dieser allerdings seinerzeit persönlich zurückwiesen hatte. Dieses Mal hat Flew allerdings tatsächlich seine Position verändert zu haben, was Richard Carrier bestätigt, der mit Flew einen Briefwechsel zu diesem Thema geführt hat. Allerdings scheint Flews Überlegungsprozess noch nicht zu einem Ende gekommen zu sein und Carrier schreibt, dass Flews derzeitige Position am besten mit "fragend" beschrieben werden kann. Er sei nach wie vor unsicher. Carrier schreibt, dass Flew nach wie vor kein Christ sei und er sicher sei, dass der Gott des Christentums oder des Islam nicht existiere. Definitiv schließt er ein Leben nach dem Tode aus. Er sei aber zunehmend überzeugt, dass irgendeine Art von Gottheit existiere, die das Universum hervorgebracht habe, aber sich nicht in den menschlichen Angelegenheiten einmische. Dies wäre eine Art Minimalgott in Sinne von Aristoteles. Aber Flew präsentiert sich durchaus im Moment als ein Suchender: "Alles, so sagt er, könnte sich morgen ändern." Anthony Flew gibt an, dass er sehr beeinflusst worden sei durch das Buch The Hidden Face of God: How Science Reveals the Ultimate Truth von Gerald Schroeder. Er ist allerdings bisher noch nicht in der Lage gewesen, die Kritik an Schroeders Buch zu überdenken oder die Literatur über die Ursprünge des Lebens aus den letzten fünf oder zehn Jahren zu verarbeiten. Und in dieser Literatur ist sehr wohl der Versuch unternommen worden, zu einer "naturalistischen Theorie" über den Ursprung des Lebens zu kommen, wenn auch noch keine spezifische Theorie bewiesen worden ist.

Yahoo! News: Famous Atheist Now Believes in God

Richard Carrier: Anthony Flew Considers God ... Sort of

Katholischer Nachrichtendienst: Kehrtwende - Atheistischer Philosoph entdeckt 'höhere Intelligenz'

Dienstag, Dezember 14, 2004

Der politisch korrekte Reisejournalist Klaus Bednarz
Am 26. Dez. läuft um 22.00 Uhr in der ARD ein Reisebericht von Klaus Bednarz über den Süden Chiles und wie das heutige Vorgespräche im Morgenmagazin vermuten läßt, wird Klaus Bednarz bei seinen Reisebeschreibungen tief in die Trickkiste des politisch korrekten Zeitgenossen greifen. Selbstverständlich fühlte sich Bednarz "ganz klein" als er am Kap Hoorn, "am Ende der Welt", die tosenden Naturgewalten bewundern konnte. "Wie fühlt man sich am Ende der Welt," hatte die Moderatorin Klaus Bednarz mit bebender Stimme gefragt. Warum nur sind Menschen immer so ergriffen, wenn sie davon berichten, wie klein sie sich fühlen? Selbstverständlich sind die im Süden Chiles lebenden Indianer "stolz und traditionsbewußt", was in der Realität wohl bedeutet, dass sie in bitterer Armut leben und Alkoholismus keine Seltenheit ist, was Bednarz selbst andeutet. Selbstverständlich ist der Autor Bednarz auch nur für einen "sanften Tourismus", was in der Realität bedeutet, dass möglichst wenige Touristen in die Gegend kommen sollen, weil ihnen jegliche Möglichkeit des Komforts vorenthalten werden soll.
Akualisierung
Soeben wurde der Objektivismus.BlogSpot aktualisiert durch einen Artikel von Robert unter dem Titel "Pro Zivildienst? Pro Langeweile?"