Samstag, April 08, 2006

Eine wichtige Frage
Dianah Mertz Hsieh stellt zum Beispiel die Frage, warum so wenige Objektivisten (es sollen überraschend viele Nicht-Objektivisten unter den Abonnenten sein) bisher das Magazin The Objective Standard abonniert haben. Unter den deutschsprachigen Objektivisten und Lesern dieses Blogs möchte ich gerne noch einmal die Werbetrommel für diese wirklich hervorragende (und nicht zu kostenintensive) Zeitschrift rühren. Ich habe noch nicht alles von der ersten Ausgabe gelesen, freue mich aber schon auf die nächste.
Meinungsfreiheit ohne Wenn und Aber
DIE WELT wird heute wieder einmal ihrem Ruf als beste deutsche Tageszeitung gerecht, vor allem durch den Abdruck von Wolfgang Sofskys Aufsatz "Nur der Irrtum weist den Weg zur Wahrheit". Sofsky verteidigt die uneingeschränkte Meinungsfreiheit, auch und gerade in Bezug auf die verschiedenen Religionen, die er als abiträr beschreibt:

Der Mißbrauch des Verstandes ist kein Grund, seinen weiteren Gebrauch zu verbieten. Historische Tatsachen zu leugnen und erdrückende Beweislasten zu ignorieren, ist kein Verbrechen, sondern eine Idiotie. Hier ist nicht die Justiz zuständig, sondern die Psychiatrie. Dummheit und Propaganda begegnet man nicht mit Zensur, sondern mit allen Mitteln öffentlichen Widerstreits. Überzeugungskraft erhält ein Urteil dadurch, dass man es berichtigen kann, sofern es falsch ist. Dies aber verlangt, dass die Mittel der Korrektur stets bereit sind, dass jedermann in seinen Worten und Gedanken frei ist. Nichts darf von der Freiheit der Gedanken ausgenommen werden. Auch das Heiligste kommt nicht zu Ehren, ehe der Teufel nicht alles dagegen gesagt hat. Weil Menschen für Irrtümer ebenso empfänglich sind wie für die Wahrheit, bedürfen sie der Gedankenfreiheit. Ein jeder mag glauben, was er will, aber er kann nicht erwarten, dass andere für heilig halten, was er selbst für heilig hält. Die Kritik der Religion ist mitnichten abgeschlossen. Gottesfantasien sind Vorstellungen über Gegenstände, an die man glauben, von denen man aber zuletzt nichts wissen kann. Gotteslästerung ist daher ein Ding logischer Unmöglichkeit. Wie soll man jemanden beleidigen, der nicht existiert? Zeus und Hera, Odin und Frigga, Hunabku und Ixchel kann man ebensowenig schmähen wie Einhörner oder Wolpertinger, auch wenn Menschen, die an die jeweiligen Götter glauben, gelegentlich vorgeben, sich beleidigt zu fühlen. Über etwas, dessen Existenz prinzipiell unbestimmbar ist, kann man alles und nichts sagen.



Wolfgang Sofsky ist Autor des Buches "Die Ordnung des Terrors"

Freitag, April 07, 2006

Binswanger für offene Immigration
Der Philosoph Harry Binswanger hat sich in einem Aufsatz für eine "offene Immigration" in die Vereinigten Staaten aussgesprochen, wonach jede Person die USA betreten kann, die dies wünscht. Ausnahmen gelten nur für Kriminelle, potenzielle Terroristen und Personen mit ansteckenden Krankheiten. Das Recht auf Eintritt bedeute allerdings nicht automatische die Verleihung der Bürrgerrechte, schreibt Binswanger.
Sprache
Die Sprache aber dient dazu, was nützlich und schädlich, was gerecht und ungerecht ist, offenkundig zu machen. Aristoteles

Donnerstag, April 06, 2006

Was Tyrannen verdienen
Diese Karikatur von Cox and Forkum erschien ursprünglich am 10. April 2003 (sie ist auch abgedruckt in dem Buch Black & White World II).
Glaube und Gewalt
Die meisten Menschen im Westen beschleicht bei der Behauptung, dass der Islam eine "Religion des Friedens" sei, sicherlich ein schlechtes Gefühl, weil die Fakten zu offensichtlich dieser Beschreibung entgegenstehen. Aber wie verhält es sich mit dem Buddhismus, wo doch der ewig lächelnde Dalai Lama geradezu eine Verkörperung eines friedlichen Menschen zu sein scheint? Auf der Website der Kleinpartei Christliche Mitte fand ich folgende Meldung über die Zustände im mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka:
"Nach buddhistischer Lehre ist der absolute Gleichmut, d.h. die Überwindung aller positiven und negativen Leidenschaften, die Erlösung von allem irdischen Leid. Wohlwollen und Güte seien die rechte buddhistische Moral. Deshalb nimmt der Buddhismus für sich in Anspruch, die 'Religion des Friedens' zu sein.

Wie sieht die Wirklichkeit aus?

In Sri Lanka, zu 70% buddhistisch, werden Christen von Buddhisten verfolgt. Im vergangenen Jahr 2005 verübten Buddhisten Anschläge auf rund 250 Kirchen. Christliche Beerdigungen sind verboten, neue Kirchen zu bauen, ist verboten. Stattdessen werden überall im Land große Buddha-Statuen aufgestellt.

Führer der extremistischen Mönchspartei fühlen sich als Gesandte Buddhas, um den Buddhismus – auch mit Gewalt – zum Sieg zu führen. Nach Verbrauch der hohen Tsunami-Spendengelder soll ein Anti-Bekehrungsgesetz eine Konversion zum Christentum unter Strafe stellen, und alle christlich-karitativen sozialen Dienste sollen verboten werden."

Was Menschen wirklich friedlich macht, werden diese christliche Fundamentalisten der Christliche Mitte sicherlich nicht verstehen: es ist nicht ihre spezielle Religion, sondern die Vernunft. Glaube und Gewalt hingegen sind unzertrennliche Zwillungsbrüder, wie es der Buddhismus auf Sri Lanka heute zeigt und das Christentum mit seiner wahrhaftig blutrünstigen Vergangenheit, ganz zu schweigen von dem in der Gewalt verstrickten Islam. (siehe Faith and Force von Ayn Rand)

Mittwoch, April 05, 2006

Pro-Test
Sogar die New York Times hat schon über ihn berichtet: Laurie Pycroft, ein 16jähriger Brite, der sich mit Tierrechtsaktivisten anlegt und sich für Tierversuche einsetzt. Was Pycroft und andere Menschen in der Bewegung "Pro-Test" tun, ist moralisch, weil Tierversuche absolut unverzichtbar sind, um menschliches Leiden zu minimieren. Unsere eigene Gesundheit und unser eigenes Leben könnten einiges Tages davon abhängen, dass derartige Versuche durchgeführt worden sind. Die Wissenschaftler, die diese Tests durchführen, verdienen es, nicht alleine gelassen zu werden im Kampf gegen jene, die nicht eine Ratte opfern würden, um den Krebs zu besiegen. Je mehr Menschen sich mutig gegen die Tierrechtsideologie aussprechen, desto größer sind die Chancen, dass lebensrettende Forschung nicht unterbleibt.
Mao: die unbekannte Geschichte
Edwin A. Locke hat gerade die Lektüre von "Mao. Das Leben eines Mannes, die Geschichte eines Volkes" von Jung Chang und Jon Halliday beendet. Locke hält ihn für das größte Monster in der Weltgeschichte, weil er die Vorstellung und die Akte des Folterns, Tötens und Zerstörens genießen konnte, weil sie nicht nur Mittel zum Machtgewinn und -erhalt waren, sondern eigenen Wert für ihn hatten. Menschen, die er für "Feinde" hielt, einfach zu erschießen, erschien ihm zu zahm, deshalb mußten sie zu Tode geprügelt werden, wovon er Filmaufnahmen machen ließ, die er mit Genuß anschaute. Das Buch enthält auch Hinweise auf das skandalöse Verhalten westlicher Politiker wie Nixon oder Kissinger, die Mao praktisch die Füße küßten. Uli Kulke berichtete in der WELT in einer Besprechung des Buches von Jung Cang und Jon Halliday über den Nixon-Besuch 1972 in China: "Er (Mao) und Chou wechselten sich während der Unterredung mit ihren Vorwürfen gegen die US-Politik ab, Nixon aber lobte Mao als großen Philosophen, der die Welt beeindrucke. Alles nur übersetzt von Maos Dolmetscher, die Gegenwart von Nixons eigenem hatte sich der Parteichef verbeten. Mao bot keine Kompromisse. Nixon aber sagte unter anderem zu: den US-Verbündeten Taiwan fallen zu lassen, Peking anzuerkennen und dafür zu sorgen, daß Rotchina in die UN und gleich in den Sicherheitsrat käme, außerdem wolle man die US-Truppen aus Südvietnam und auch Südkorea abziehen. Brisantes Geheimdienstmaterial über die Sowjetunion und ihre Truppen, Maos Hauptfeind, hatte Washington schon vor dem Besuch freimütig an Peking abgeschickt.


Nixon wollte China, koste es was es wolle, als Gegengewicht zu Moskau aufbauen. Und so waren das kommunistische China und Mao viereinhalb Jahre vor dessen Tod endgültig in der Weltpolitik etabliert, aufgewertet, akzeptiert. Etwa so wie Hitler nach dem Besuch des britischen Premiers Chamberlain auf dem Obersalzberg, dem Meilenstein der Appeasementpolitik?


Womöglich. Einen entscheidenden Unterschied zwischen beiden historischen Meilensteinen gibt es schon, einen, der den westlichen Diplomaten und Politikern später wachsende Gewissensplagen erspart haben mag, der aber ihr Vorgehen - aus heutiger Sicht - eher noch fragwürdiger machte. Sie wußten genau, mit wem sie sprachen. Hitler hatte 1938 seine barbarischsten Akte noch vor sich, Mao dagegen die allermeisten seiner vielen Millionen Todesopfer schon auf dem Gewissen, als ihn Nixon und Kissinger 1972 im Westen salonfähig machten."

Dienstag, April 04, 2006

Endlich freie Fahrt für die Kernenergie
Gestern abend begann in Berlin ein sog. "Energiegipfel" unter Beteiligung von Kanzlerin Merkel (siehe hier in der Karikatur von John Cox), wo auch der von der alten rot-grünen Bundesregierung beschlossene Atomausstieg diskutiert worden ist, allerdings darf man wenig Hoffnung darauf setzen, dass zumindest die bereits bestehenden Atomkraftwerke längere Laufzeiten zugestanden bekommen, von der Errichtung neue Meiler ganz abgesehen. Zur Diskussion um die Kernergie eine Leseempfehlung: Dr. Helmut Böttiger mit einer Artikelserie aus der Neuen Solidarität. Neben den Links zu dem Artikel von Böttiger befindet sich ein Foto, das Anhänger der Bürgerrechtsbewegung Solidarität zeigt, die die Kernenergie unterstützen: "Mit Kernkraft ins 21. Jhd. statt mit Rot-Grün ins Mittelalter". Das zentrale Charakeristikum des Mittelalters war die starkte Ausprägung des christlichen Glaubens in Europa, was zu einer Kultur führt, die der Vernunft entgegenstand. Ob den Büso-Demonstranten dies klar war?

Enjoy Capitalism
Für 17,90 € kann man jetzt seine Freude über den Kapitalismus auch durch seine Kleidung transportieren (Spreadshirt).

Sonntag, April 02, 2006

Die März-Bilanz
Dieser Blog hatte im März ungefähr 1 000 Besucher, der Objektivismus.Blogspot 400 (was für diesen eine neue Rekordzahl darstellt). Das Kapitalismus-Magazin hatte sehr erfreuliche 4 368 Leser. Die vorgestellten Produkte wurden bei Amazon insgesamt 868 mal angesehen, wobei das Buch Versuchungen der Unfreiheit von Ralf Dahrendorf dieses Mal der Spitzenreiter war (hier gibt es ein Interview mit dem Autoren).