Mittwoch, September 07, 2005

Jetzt "Wikiweise"
Als Alternative zu Wikipedia gibt es jetzt Wikiweise: "Dies ist ein Projekt zur Erstellung einer freien Enzyklopädie, die unter den Bedingungen der Gnu Lizenz für freie Dokumentation von jedem weiterverbreitet werden kann. Wir benutzen ein Wiki, um dieses Ziel zu erreichen. Zur Mitarbeit eingeladen sind alle, die sich mit unseren Werten anfreunden können."Zu den Themen "Ayn Rand" oder "Objektivismus" gibt es noch nichts, aber immerhin schon einen längeren Artikel über Rachmaninow.
Lesestoff
Auf solohq.com gibt es einige interessante Aufsätze, auf die ich hier verweisen möchte: 1. Fred Seddon: What Would Ayn Rand Say (Eine kurze Zusammenfassung der objektivistischen Metaphayik, Epistemologie und Politik - im Original auf Schwedisch veröffentlicht). 2. Joseph Rowlands: All or Nothing, Part 1 Part 2 Part 3 (Der Autor untersucht die philosophischen Fehler einer Alles-oder-nichts-Position)

Dienstag, September 06, 2005

Die Rolle der Regierung an der Golfküste
Im Forum for Ayn Rand Fans hat sich eine interessante Diskussion über die Rolle der Regierung im Fall von Naturkatastrophen entwickelt. Burgess Laughlin schreibt: "Die einzig richtige Rolle des Staates, auf jeder Ebene, ist der Schutz der Individualrechte durch Angriffe von Aggression oder Betrug. Ein Hurrikane ist kein Akt der Aggression oder des Betrugs." Brian Smith weist auf das Prinzip hin, das nicht von der Zahl der Opfer abhängig ist: "Wenn es richtig für den Staat ist, zu intervenieren, wenn eine Person betroffen ist, dann ist es richtig, zu intervenieren, wenn eine Gruppe von Individuen betroffen ist. Aber wenn es nicht richtig ist, für die Regierung zugunsten einer Person zu intervenieren, dann ist es nicht richtig, für eine Gruppe von Individuen zu intervenieren."

Montag, September 05, 2005

Die Wahrheit über New Orleans
Jordan Mejias berichtet für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus New Orleans, dessen den Tourismus förderndes Image sich angesichts der erschreckenden Bilder von Plünderungen und Gewalt aufzulösen beginnt. Interessant ist, dass der Autor eine direkte Linie zieht zwischen Elend und Verrohung, wo uns doch die Religionen dieser Welt predigen, dass Reichtum den Menschen verdirbt. Auch sieht er bei den Plünderern "niedere Instinkte" wirken, als wenn es sich um Tiere handeln würde und nicht um Menschen mit einem freien Willen. Auch die berechtigte Frage, warum so viele Menschen trotz der bekannten Gefahr einfach in New Orleans verweilten, erklärt der Autor einfach mit der materiellen Lage der Betroffenen, als würde diese Menschen nicht nur Geld fehlen, sondern auch Freunde und Bekannte. Uwe Schmitt sieht in seinem Bericht aus New Orleans nicht nur einen Mangel an Geld bei denen, die die Stadt nicht verließen: "Als es Zeit war, vor 'Katrina' zu fliehen, fuhren die einen in früh gebuchte Hotels, die anderen hatten weder Geld, Transportmittel noch Initiative, sich zu retten. Nach uns die Sintflut, meinten beide Lager. Dann ertrank das eine. "

Wenige Reisende ahnten, daß manch einem von ihnen Abenteuer bevorstanden, wie sie nur ein sozialer Hexenkessel zu bieten hat. New Orleans war und ist nun erst recht eine bitterarme Stadt, mit Arbeitslosenquoten und Verbrechensraten, die weit über dem amerikanischen Durchschnitt liegen. Davon erfuhren die Gäste manchmal erst in ihren Hotelburgen, wo es an Broschüren zum angemessenen Verhalten drinnen im Zimmer und draußen vor der Tür nie fehlte. Diese dunkle Seite von New Orleans kommt jetzt aber auch in der Katastrophe zum Vorschein. Daß zwanzig Prozent der Einwohner während des Hurrikans in der Stadt blieben, obwohl sie aufgefordert waren, ihre Wohnungen zu verlassen, hat nicht zuletzt etwas mit ihrer finanziellen Lage zu tun. Wohin begibt sich ein Slumbewohner, wenn er kein Auto hat und auch kein Geld, eine Busfahrt in die Sicherheit oder ein Hotelzimmer an geschütztem Ort zu bezahlen? Noch dramatischer schlagen sich das Elend und die begleitende Verrohung in Plünderungen nieder, die längst nicht mehr als Nothandlungen hungriger und durstiger Bürger zu entschuldigen sind.