Freitag, Mai 26, 2006

Norwegen vertreibt seinen reichsten Bürger
Die Tageszeitung Der Standard berichtet davon, dass Norwegen seinen reichsten Bürger verloren hat. Er hat seine Staatsangehörigkeit aufgegeben, weil die Steuerbehörden ihm die Pistole auf die Brust setzten, denn nach einer neuen Vorschrift hätte der überwiegend in London lebende John Frederiksen nur noch 90 Tage in Norwegen verbringen können, ohne steuerpflichtig zu werden. Frederiksen entschied sich dafür, lieber sein Geld behalten zu wollen, als es mit der gierigen norwegischen Regierung zu teilen:


Oslo - Norwegens reichster Bürger John Fredriksen (61) hat seine Staatsbürgerschaft mit der von Zypern getauscht, wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" berichtete. Steuerliche Gründe durch die Verschärfung der Aufenthaltsbestimmungen für im Ausland lebende Norweger soll der Grund für den Schritt von Fredriksen sein.

Der Schiffsreeder lebt vorzugsweise in London und gilt nach einer Auflistung der "Sunday Times" mit einem Vermögen von 2,8 Mrd. Pfund (4,1 Mrd. Euro) als zehntreichster Mann in Großbritannien.

Norwegens Steuerbehörde hatte unlängst die maximale Aufenthaltsdauer von in Norwegen nicht gemeldeten und nicht steuerpflichtigen Bürgern im eigenen Land von sechs Monaten auf 90 Tage verkürzt. Bei einer Überschreitung werden sie steuerpflichtig. Diese Zeit sei Fredriksen zur Erledigung seiner Geschäfte in der Heimat zu kurz, hieß es in dem Zeitungsbericht.

Der Reeder, der auch einen Wohnsitz auf Zypern unterhält, betreibt die Frontline-Tankerflotte, das Offshore-Unternehmen SeaDrill und ist bei der industriellen Lachszucht in seinem skandinavischen Heimatland aktiv.(APA)

Dienstag, Mai 23, 2006

International Capitalism Day 2006
Prodos ruft für den 4. Juni 2006 zum International Capitalism Day auf. An diesem Tag sollen weltweit Veranstaltungen zur Feier des Kapitalismus durchgeführt werden. Auf der Liste der teilnehmenden Städte ist auch München verzeichnet. Ob dort allerdings wirklich spezielle Veranstaltungen stattfinden, ist der Website nicht zu entnehmen. Über die Vorgängerveranstaltung "Celebrate Capitalism Day" hatten im Dezember 2003 Maxeiner und Miersch in der WELT am Sonntag berichtet:

Der "Celebrate Capitalism Day" wurde von einem Australier namens Prodos ins Leben gerufen, einem Straßenkünstler, der nicht im Geringsten wie Guido Westerwelle aussieht, sondern dem Anarcho-Clown Jango Edwards ähnelt. Via Internet stiftete Prodos junge Menschen in 33 Ländern an. Im Jahr 2002 zeigten die Polen die größte Begeisterung für den Kapitalismus. Sie marschierten in über zehn Städten und mit ansehnlicher Personenstärke. Auch die Schweden fanden die kapitalistische Sache irgendwie gut, immerhin in sechs Städten trafen sie sich trotz Dezemberkälte im Freien. Selbst in Indien und Botsuana weiß man, was man am Kapitalismus hat, ja sogar in Nigeria. Nur in der Schweiz, da fand sich kein einziger Anhänger. Der Züricher Bahnhofstraße blieb jegliche Kapitalismusverherrlichung erspart. Nirgendwo scheint man vor Kapitalismusbefürwortern sicherer zu sein als in der Schweiz und in Deutschland.