Die Tageszeitung Der Standard berichtet davon, dass Norwegen seinen reichsten Bürger verloren hat. Er hat seine Staatsangehörigkeit aufgegeben, weil die Steuerbehörden ihm die Pistole auf die Brust setzten, denn nach einer neuen Vorschrift hätte der überwiegend in London lebende John Frederiksen nur noch 90 Tage in Norwegen verbringen können, ohne steuerpflichtig zu werden. Frederiksen entschied sich dafür, lieber sein Geld behalten zu wollen, als es mit der gierigen norwegischen Regierung zu teilen:
Oslo - Norwegens reichster Bürger John Fredriksen (61) hat seine Staatsbürgerschaft mit der von Zypern getauscht, wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" berichtete. Steuerliche Gründe durch die Verschärfung der Aufenthaltsbestimmungen für im Ausland lebende Norweger soll der Grund für den Schritt von Fredriksen sein.
Der Schiffsreeder lebt vorzugsweise in London und gilt nach einer Auflistung der "Sunday Times" mit einem Vermögen von 2,8 Mrd. Pfund (4,1 Mrd. Euro) als zehntreichster Mann in Großbritannien.
Norwegens Steuerbehörde hatte unlängst die maximale Aufenthaltsdauer von in Norwegen nicht gemeldeten und nicht steuerpflichtigen Bürgern im eigenen Land von sechs Monaten auf 90 Tage verkürzt. Bei einer Überschreitung werden sie steuerpflichtig. Diese Zeit sei Fredriksen zur Erledigung seiner Geschäfte in der Heimat zu kurz, hieß es in dem Zeitungsbericht.
Der Reeder, der auch einen Wohnsitz auf Zypern unterhält, betreibt die Frontline-Tankerflotte, das Offshore-Unternehmen SeaDrill und ist bei der industriellen Lachszucht in seinem skandinavischen Heimatland aktiv.(APA)