Samstag, Februar 26, 2005

Werner Habermehls fundamentale Unkenntnis
Deutschland muss wohl einen akuten Mangel an Ayn-Rand-Experten aufweisen, wenn ein Magazin für ein Interview zum 100. Geburtstag der Philosophin und Schriftstellerin auf einen Komiker wie Werner Habermehl zurückgreifen muss, seines Zeichens Herausgeber der deutschen Übersetzungen der Romane von Ayn Rand. Habermehl erläutert in dem Interview mit dem ef-magazin Rands Einstellung zu dem Philosophen Immanuel Kant folgendermaßen:

"Ayn Rand hatte etwas gegen den zwergwüchsigen Krüppel aus Königsberg. Und er war ja auch ein komischer Kauz. Schreiben konnte er auch nicht. Aber seine Philosophie unterscheidet sich doch höchstens durch die Wortwahl von der Ayn Rands."

Herr Habermehl, für diese Äußerungen wäre Ihnen Frau Rand wohl an die Gurgel gesprungen. Ayn Rand verabscheute den Philosophen aus Königsberg: "Kant ist der böseste Mensch in der Geschichte der Menschheit." Rand erläuterte ausführlich quer durch alle Zweige der Philosophie, was ihre Philosophie von der Kants unterschied, und kommt schließlich zu dem Ergebnis, dass ihr Objektivismus das "exakte Gegenteil" zu der Philosophie Kants bildet. Werner Habermehls Äußerungen sind somit reine Produkte seiner Phantasie.

Freitag, Februar 25, 2005

"Vom Leben unbesiegt" bei ebay
Ayn Rands Roman "Vom Leben unbesiegt" wird zur Zeit bei ebay versteigert (Artikel-Nummer: 7957173122). Die Versteigerung läuft noch bis zum 6. 3. 2005.

Donnerstag, Februar 24, 2005

Argumente gegen Kreationisten
Hier gibt es eine interessante Website, die systematisch ("Hitler gründete seine Ansichten auf dem Darwinismus", "Darwin widerrief auf dem Totenbett" etc.) die von Kreationisten vorgebrachten Argumente widerlegt. Philosophisch bietet die Site allerdings wenig Erbauliches.

Mittwoch, Februar 23, 2005

Ayn Rand und der Mystiker Friedrich Nietzsche
Ayn Rand schreibt in einer Einführung zu ihrem Roman The Foutainhead über den deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche: "Philosophisch ist Nietzsche ein Mystiker und Irrationalist." Sie bekennt ihre "tiefe Ablehnung" gegenüber der Philosophie von Nietzsche, aber gleichwohl hatte sie über ihr Manuskript von The Fountainhead eine englische Übersetzung eines Zitats von Nietzsche gestellt, welches allerdings nicht in die gedruckte Version übernommen wurde. Dieses Zitat lautet (im deutschen Original):

Es sind nicht die Werke, es ist der Glaube, der hier entscheidet, der hier die Rangordnung feststellt, um eine alte religiöse Formel in einem neuen und tieferen Verstande wieder aufzunehmen: irgend eine Grundgewissheit, welche eine vornehme Seele über sich selbst hat, Etwas, das sich nicht suchen, nicht finden und vielleicht auch nicht verlieren lässt.- Die vornehme Seele hat Ehrfurcht vor sich. (Text hier)

Dieses Zitat beinhalte einen "psychologischen Determinismus", den sie nicht billige, schreibt Rand, aber es kommuniziere den inneren Zustand eines überschwänglichen Selbstwertgefühls und fasse die emotionalen Konsequenzen zusammen, für die The Fountainhead die rationale, philosophische Basis liefere.

Dienstag, Februar 22, 2005

Ja, Atheismus
Ich denke, den regelmäßigen Lesern dieses Blog dürfte diese Tatsache schon bekannt sein, aber ein Anfänger in Sachen Objektivismus stellt auf objectivismonline.com die Frage, ob man eine "höhere Macht" glauben und gleichzeitig Objektivist sein könnte. Erandor sagt es in der Diskussion mit wünschenwerter Deutlichkeit: "Man kann sagen, dass man größtenteils mit dem Objektivismus übereinstimmt, aber man kann kein Objektivist sein und immer noch an Gott glauben."

Montag, Februar 21, 2005

Freier Wille kontra Determinismus
Auf unserem "Wochenendseminar" haben wir uns u. a. auch mit dem Thema "Willensfreiheit" beschäftigt. Dazu gibt es eine recht interessante Diskussion auf objectivismonline.net. TomL. gibt einen interessanten Denkanstoss, wenn er darauf verweist, dass jemand, der wirklich konsequent nach der Prämisse lebt, dass es keine Willensfreiheit gibt, sehr bald tot sein würde: "Wie will man morgens aufstehen, ohne die Entscheidung zu treffen, es zu tun." y Feldblum schreibt, dass es jede Menge Beweise dafür gebe, dass die Willensfreiheit eine Tatsache des menschlichen Bewusstseins sei, aber keinen Beweis für die Annahme eines Determinismus.