Mittwoch, Mai 03, 2006

Begriffe und Erkenntnis
Im Freiheitsforum gab es im Jahr 2004 eine Diskussion unter der Überschrift "Freier Wille". Ich schätze dieses Forum zwar nicht besonders, aber da sich auch Sascha an der Diskussion beteiligt hat, gibt es in diesem Fall durch einen Erkenntnisgewinn. Man lese also besonders die Stellungnahmen von MyandMyself:

Ein Begriff ist kein Wunschdenken; der Stuhl existiert nicht, weil ich mir in meinem Kopf den Begriff Stuhl ausgedacht habe und mir wünsche, dass er existiert. Der Stuhl ist da, und deshalb kann ich mir einen Begriff von ihm bilden. Begriffe spiegeln, sofern korrekt geformt, natürlich die Realität wieder, sie sind Instrument des Erkenntnisgewinns.

Die Begriffsbildung verläuft, verkürzt beschrieben, laut Rand auf folgende Weise ab:

Wie beobachten die existierenden Dinge, ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede. Wir finden eine Gruppe von Gegenständen, die im Gegensatz zu anderen Gegenständen ausserhalb dieser Gruppe alle Ähnlichkeiten aufweisen. Wir isolieren diese Gruppe von Gegenständen mittels ihrer Unterschiede von allen anderen Gegenständen, um sie dann anschließend zu einem Begriff zusammenzufassen, indem wir ihre Meßgrößen (z.B. Länge, Höhe) weglassen. Dazu kommt dann noch die Definition, die die nicht die Aufgabe hat, den Gegenstand vollkommen mit allen seinen Charakteristika zu beschreiben, sondern lediglich das Charakteristika zu nennen, dass diesen Gegenstand am effektivsten von allen anderen Gegenständen unterscheidet.

Für das Beispiel 'Tisch' sähe das so aus: Der Tisch könne z.B. definiert sein als eine Fläche mit i.d.R. vier Abstützungen, die dazu bestimmt ist, kleinere Objekte auf ihr abzustellen. Die Meßgrößen sind in dieser Definition weggelassen, denn es gibt ja unterschiedliche Arten von Tischen, mit unterschiedlichen Längen der Tischplatten und einer unterschiedlichen Höhe der Tischbeine. Es spielt keine Rolle, ob der Tisch einen halben Meter oder zwei Meter hoch ist, solange die obige Definition zutrifft, kann jeder ihn als Tisch erkennen.

Auf diese Art grob gesagt bilden sich aus unseren empirischen Beobachtung Primärlevelbegriffe, die wir wiederum zu sekundär-, tertiär- usw.-Begriffen zusammenfassen können. Das, und vor allem dieser letzte Abschnitt, ist natürlich sehr vereinfacht.

Für eine breitere Auffächerung und viele andere interessante Aspekte des Begriffsbildungsprozesses empfehle ich Ayn Rand's "Introduction to Objectivist Epistemology".


Wozu brauchen wir Begriffe? Um Wissen leichter speichern zu können und dieses gespeicherte Wissen mit anderen Menschen auszutauschen (über Sprache).

Natürlich ist der Begriff Ausdruck von empirisch erfassbaren Erfahrungen, von Beobachtungen, die wir machen (egal ob das nun aus der Ferne ist oder aus der direkten Nutzung des verbegrifflichten Gegenstandes). Aber etwas anderes sagt Rand auch nicht, und diese Aussage kann man quasi problemlos auf Primärlevelbegriffe anwenden. Etwas komplexer wird es natürlich bereits, wenn man in der Hierarchie der Begriffe zu den weitaus abstrakteren kommt, die sich eben nicht auf konkrete Gegenstände, sondern auf weitere Begriffe (und die unter ihnen wiederum zusammengefassten Begriffe und schließlich Gegenstände) beziehen.


Dienstag, Mai 02, 2006

Die April-Bilanz
Dieser Blog fand im April ungefähr 700 Leser, beim Objektivismus-Blogspot waren es etwa 400. Wieder herausragend das Kapitalimus-Magazin: 3 405 Leser. Von den vorgestellten Büchern wurden "Mao" und "Amerikanischer Verhältnisse" am häufigsten angeklickt.

Montag, Mai 01, 2006

Atlas Shrugged: Brad Pitt und Angelina Jolie in den Hauptrollen?
Die Verfilmung von Atlas Shrugged scheint kein Wunschtraum mehr zu sein. Movie God (der deutsche Übersetzer der Meldung scheint Ayn Rand für eine Frau zu halten) berichtet nach einer Meldung der Zeitschrift Variety:

Lionsgate hat die weltweiten Vertriebsrechte von Ayn Rands Atlas Shrugged von Howard und Karen Baldwin ("Ray") übernommen, die gemeinsam mit John Aglialoro produzieren werden, berichtet Variety.

Atlas Shrugged hat bereits eine lange Reise mit vielen Umwegen bis zur Filmadaption hinter sich. Der über 1.100 Seiten fassende Roman des in Russland geborenen Autors wurde 1957 veröffentlicht und behandelt den ökonomischen Kollaps der USA irgendwann in der Zukunft, sowie ihre individualistische Philosophie von Objektivismus.

Angelina Jolie, seit langem eine Anhängerin von Ayn Rand, und Brad Pitt - ebenfall ein Fan - sollen gerüchteweise für die Hauptrollen von Dagny Taggart und John Galt im Gespräch sein.


Lionsgate ist ein unabhängiges Studio, dessen Film Crash kürzlich den Ocar für den besten Film gewonnen hat. Derzeit ist noch kein Schauspieler ausgewählt worden, was zu einem späteren Zeitpunkt durch den Regisseur, den Produzenten und Lionsgate erfolgen soll. (hier)

Robert Bidinotto hat auf seinem Blog bereits seine persönliche Besetzungsliste zusammengestellt:

John Galt -- Russel Crowe

Dagny Taggart -- Nicole Kidman

Hank Rearden -- Liam Neeson