Samstag, August 07, 2004

Noch ein Leser (aus der Provinz)
Mein Kapitalismus-Magazin wird offensichtlich auch von der "Konkurrenz" hin und wieder gelesen, und provoziert zu geharnischten Kommentaren, was auch durchaus beabsichtigt ist, denn mein Ziel ist kein gepflegtes Wischi-Waschi, sondern Klartext im Sinne von Individualismus, Objektivität und Kapitalismus. Für den Autoren von "Notizen aus der Provinz" bin ich ein "Bible-Belt-Republikaner in deutscher Verpackung". Eine "heftige Dosis erzkonservativer, teilweise brauner Soße in intellektuellem Gewand" will er ausgemacht haben. Und ein Genie wie Ayn Rand wird einmal eben mit ein paar Worten abgekanzelt. Notizen aus der untersten Schublade der Demagogie.

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Freitag, August 06, 2004

Betsy Speicher für Bush
Betsy Speicher berichtet auf hblist.com, dass sie gerade Dr. Peikoffs 19minütige Erklärung über seine Entscheidung für John Kerry gehört hat, aber dass sie immer noch für Bush stimmen möchte: "Ich denke, wenn es um Politik geht, sind die religiösen Konservativen sehr viel rationaler als ihre Opponenten. Sehen wir uns drei konkrete Beispiele von religiösen Konservativen an: Rush Limbaugh, Seann Hannity und Ann Coulter. Während sie Abtreibung ablehnen und manchmal Pornographie aus religiösen Gründen verbieten möchten, unterstützt keiner von ihnen eine Theokratie oder irgendetwas in der Art. In 90 % der Fälle stützen sie ihre politischen Ansichten auf FAKTEN, mit denen ein Objektivist übereinstimmen würde, und in den meisten Fällen sind ihre Endziele die gleichen wie unsere. Man vergleiche dies mit den Demokraten und ihren Anhängern. Sie sind der Realität so entfremdet, dass ihre Politik sich stützt auf eine gewaltige, hysterische Mythologie ..." Übrigens hat der Katholik John Kerry sich auf dem Wahlparteitag der Demokraten keineswegs anti-religiös geäußert, selbst wenn man einen sehr engen Begriff von Religion akzeptiert: "Ich möchte nicht behaupten, dass Gott auf unserer Seite steht. Ich möchte, um es mit Lincoln zu sagen, demütig beten, dass wir auf seiner Seite sind."
Peikoff für Kerry
Auf der Website von Dr. Leonard Peikoff gibt eine Audio-Aufzeichnung, wo sich Peikoff für die Wahl von John Kerry ausspricht. Die 19-Minuten-Aufnahme wurde aus Peikoffs Kursus zur DIM-Hypothese entnommen. Peikoff erklärt darin, warum er nicht nur jene verdammt, die für Bush stimmen, sondern auch diejenigen, die nicht zur Wahl gehen, weil sie beide Kandidaten nicht für gut halten.
Fakten statt Image
"Über seine zwanzig Jahre als Senator wurde eher wenig geredet", schreibt Herbert Bauernebel in der Welt am Sonntag über John Kerry und den Parteitag der Demokraten in Boston, auf dem dieser zum Herausforderer von Präsident Bush nominiert wurde. Thomas Sowell allerdings möchte genau dies zum Maßstab seiner Wahl machen, denn der beste Indikator dafür, was Kerry als Präsident machen könnte, sei sein Verhalten als Politiker in den letzten zwanzig Jahren.Und dort sieht Sowell eine auffällige Diskrepanz zwischen der Rhetorik, die immer wieder die Begriffe wie "stark" und "Stärke" verwendet, und dem Abstimmungsverhalten von Kerry, wo Kerry immer wieder für Ausgabenkürzungen beim Militär und den Geheimdiensten gestimmt habe: "Kurz, sein Stimmverhalten hat dieses Land militärisch geschwächt." Auch habe Kerry immer wieder konsequent Pro-Abtreibung gestimmt. Für den Konservativen Sowell mag dies gegen Kerry sprechen, aus einer Perspektive der Verteidigung der Individualrechte gehört dies allerdings zu den sehr wenigen Pluspunkten bei Kerry.

Donnerstag, August 05, 2004

Besucher
Plasticthinking.org hat sich gestern auf mein Kapitalismus-Magazin verirrt und folgenden Kommentar abgegeben:

"Für Reagan und Hohmann, gegen Kyoto und Buddhismus. Bleibt nur noch zu sagen: Wir hatten früher auch harte Zeiten und kamen ja mit ach so wenig aus. Sacht meine Oma auch. Und das wird in letzter Zeit ja auch in der Blogosphäre schwer salonfähig. Wo der Kapitalismus hinführte, ist bekannt. Da soll mal niemand meckern."

Dass ich gegen "Kyoto" und "Buddhismus" argumentiert habe, ist korrekt. Aber "für Reagan und Hohmann"? Ich habe mich mit beiden Personen durchaus kritisch auseinandergesetzt, ohne allerdings in die Realitätsverleugnung der Linken abzugleiten, die alles, was "rechts" ist, mit dem ideologischen Dampfhammer niedermachen möchte. Und wo "der Kapitalismus hinführte" ist auf dem Blog auch nachzulesen, im Jahresbericht 2004 des "Economic Freedom of the World" zum Beispiel. Abgesehen davon soll sich der Autor ruhig weiter an "seine Oma" halten - ich halte mich an Fakten.
Nietzsche und der Nihilismus unserer Zeit
Der Ayn Rand Bookstore bietet eine CD des Historikers John Ridpath zum Thema "Nietzsche and the Nihilism of Our Times" an. Einzeln kostet die CD 42,95 $, zusammen mit der CD "Nietzsche and Individualism" 66,90 $. In dem erstgenannten Vortrag zeigt Ridpath, dass "Nietzsche ein Gründer der heutigen Nihilismus ist, und dass Ayn Rand, nicht Nietzsche, die wahre Siegerin über den Nihilismus ist."

Mittwoch, August 04, 2004

Marx und Heidegger
Perlentaucher berichtet über Äußerungen von Heinz Dieter Kittsteiner in der FAZ:

Ist die SPD noch zu retten? Diese Frage beantworten zwei Intellektuelle in der FAZ nur in Nuancen unterschiedlich. Der Historiker Heinz Dieter Kittsteiner erklärt kurz und bündig: "Ein Umdenken muss es, eine SPD muss es nicht geben." Der Kapitalismus habe sich längst durchgesetzt und alle Versuche, ihm ein soziales Mäntelchen umzuhängen seien gescheitert. "Den Arbeitslosen wird heute manche Krokodilsträne nachgeweint - wenn sie allerdings ernsthaft wieder in den Arbeitsprozess integriert werden sollen, jaulen alle Verbände wegen unlauterer Konkurrenz auf. Es bleibt dabei: Die Gewerkschaften sind ein Kampfverband der Beschäftigten gegen die Unbeschäftigten, bei denen eine mittlere Funktionärsschicht den noch verbliebenen Mitgliedern Trillerpfeifen in den Mund steckt, damit sie für ihre eigene künftige Arbeitslosigkeit auf die Straße gehen. Die Trillerpfeife, diese Missgeburt aus Protestschrei und Saugnuckel, symbolisiert das Ende des deutschen Sozialismus."

Politisch scheint der in Frankfurt an der Oder lehrende Kittsteiner durchaus zu einiger Erkenntnis fähig zu sein, aber auf welches Pferd möchte er sich philosophisch setzen? DIE ZEIT berichtet über Kittsteiners neuestes Buch Mit Marx für Heidegger - mit Heidegger für Marx:

Dass beide keine gute Demokraten waren, eigentlich gar keine, räumt Kittsteiner bereitwillig ein. Wer also Marx und Heidegger verbrüdert, der führt eine linke und eine rechte Freiheitskritik zusammen. Er verschweißt zwei Denker, für die die Geringschätzung bürgerlicher Rechte zum guten Ton gehörte. Für Marx wie für Heidegger waren sie das Stroh, das man dem Esel vor die Nase hält, damit er den Karren weiterzieht.






Aristoteles und der Staat
Aus einem Aufsatz von Dirk Maxeiner: "Der Zweck des Staates, so sagte schon Aristoteles, ist die Verschönerung des Lebens." Politisch ist Aristoteles nur mit Vorsicht zu genießen.
Kapitalismus kontra Anarchismus
Aus dem Objectivism Wiki:

- Kapitalismus ist das Gesellschaftssystem, das auf dem Verbot der Initiierung von physischer Gewalt beruht

- Anarchismus ist das Gesellschaftssystem, das die Macht, physische Gewalt zu initiieren, unter die Kontrolle jedes Verbrechers stellt, der diese einsetzen möchte

Dienstag, August 03, 2004

Bushs "präventive" Invasion des Irak
Robert Bidinotto antwortet auf seinem Blog auf eine Frage des Lesers Libertarian, der nach "wilkürlichen Invasionen" anderer Länder fragt, welche er nicht in Einklang mit dem Völkerrecht sieht:
"Ich akzeptiere die Herrschaft des Rechts, und lehne somit jede 'willkürliche Invasion' einer Nation durch eine andere ab. Aber das Thema, um das es geht, ist die Frage des Umgangs mit gesetzlosen, diktatorischen Regimen. 'Nationale Souveränität' ist ein legitimes Prinzip des Völkerrechts, aber es gilt nur für jene Staaten, die die moralische Quelle der Souveränität anerkennen: die souveränen Rechte ihrer individuellen Bürger. Nationen, die die Individualrechte nicht anerkennen, besitzen keine Legitimität, und können keine solche 'Souveränität' beanspruchen."
Bidinotto verteidigt ferner die "Doktrin der Prävention", denn dies sei keine Aggression, sondern eine moralische Antwort auf die Androhung von Gewalt.

Montag, August 02, 2004

Die Juli-Bilanz
Die Zahl der Besucher im Juli war wieder recht hoch, auch wenn der überragende Wert des Monats Juni nicht übertroffen werden konnte. Bei den empfohlenen Produkten wurde zu meiner großen Freude Puccinis Meisterwerk Turandot am häufigsten angeklickt. Danach folgten Der Geschichtsfälscher, Die Hymne des Menschen und Klavierkonzert Nr. 3. Bei den tatsächlich gekauften Produkten war allerdings kein Tonträger dabei. Mein Blog Objektivismus.blogspot wurde auch wieder aktualisiert.