Keine Übung in Vegeblichkeit
Logan Darrow Clements hat die Kritik von Nicholas Provenzo vom Center for the Advancement of Capitalism an seiner Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien in einem Brief an Provenzo, den dieser auf seinem Blogspot veröffentlicht, zurückgewiesen. Clements hatte als Republikaner eine -gemessen an der Zahl der Stimmen erfolglose- Kampagne unter dem Motto "Maximiert die Wirtschaft - Minimiert den Staat" geführt. In seiner Erwiderung an Provenzo macht er deutlich, dass er sich als Objektivist versteht und nicht als "Libertarian" und dass er auch nicht erwartet habe, zum Gouverneur gewählt zu werden:
"Ist Ihre Website nicht auch eine vergebliche Liebesmüh? Man muss irgendwo beginnen, trotz der enormen Aufgabe. Ich erinnere noch einmal daran, dass es in meiner Kampagne darum ging, objektivistische Ideen zu verbreiten, und nicht darum, die Wahl zu gewinnen. Deshalb ist die Stimmenzahl irrelevant. Meine Kampagne war ein Erfolg wegen der vielen Interviews, die ich dem Fernsehen, dem Radio oder den Printmedien gab." Clements wirft Provenzo weiter vor, dass dieser sich wie der Hohepriester des Objektivismus aufführen würde und er die Korrekturen, die er Provenzo vor der Veröffentlichung seines Artikels empfohlen hatte, nicht berücksichtigt hätte. Insgesamt sei es "lausiger Journalismus": "Sie machten sechs Fehler in dem einen Artikel und ich machte keinen Fehler in meiner Kampagne. Ich bin ebenso sehr Objektivist wie Sie, vielleicht sogar mehr. Wenn Sie daran zweifeln, dass ich Objektivist bin, fordere ich Sie auf, substanzielle Themen zu finden, wo mein Standpunkt vom Objektivismus abweicht."
Er begrüße aber nichts desto trotz den Aktivismus von Provenzo und fordert ihn auf, die alte objektivistischen Gewohnheiten des "in-fighting" abzulegen.
In seinem Blogspot legt Clements noch nach und bezeichnet seine Kritiker in Anlehnung an Rand als Destruktionisten ("Dekonstruktion um der Dekonstruktion willen"): "Es ist diese Sorte von Negativismus, der viele Leute vom Objektivimus abgestoßen hat. Sie versuchen, eine Philosophie zu verbreiten, dadurch, dass Sie Ihre Zeit damit verbringen, Leute schlecht zu machen - dadurch, dass sie zornig, negativ und böse sind."
Objectivist Activism ist der Blogspot von Logan Darrow Clements
"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Freitag, November 21, 2003
Donnerstag, November 20, 2003
Daniel Pipes: Das Argument für die "Irakisierung"
Der heutige Irak ähnelt dem Deutschland oder Japan von 1945 mitnichten, vor allem, weil hier eine sehr andere Gleichung besteht:
Deutsche und Japaner wurden beide als Volk besiegt, niedergerungen durch einen jahrelangen totalen Krieg; also akzeptierten sie den Wiederaufbau ihrer Gesellschaft und Kultur. Im Gegensatz dazu entkamen die Iraker fast unbeschädigt einem dreiwöchigen Krieg, der so angelegt war, dass er sie nicht schädigte. Im Gefühl, befreit, statt geschlagen zu sein, sind die Iraker nicht in der Stimmung, sich sagen zu lassen, wo es lang geht. Sie nehmen von der Besatzung das, was ihnen dient, und wehren – durch Gewalt oder andere Formen des Widerstands – das ab, was ihnen nicht dient.
Im Gegensatz dazu zeigen Amerikaner, nachdem sie eben nicht durch einen langen und brutalen Krieg mit den Irakern gegangen sind, begrenztes Interesse am zukünftigen Irak.
Kurz gesagt: Die irakische Entschlossenheit ist viel größer als die der Besatzer, was ernsthaft einschränkt, was Letztere erreichen können.
Das soll nicht heißen, dass ich die amerikanischen, britischen, polnischen, italienischen und anderen Soldaten das Land verlassen sehen möchte; nein, sie müssen bleiben, sich aber auf eine geringere Rolle beschränken.
Die Iraker sollten – unter nur entfernter Aufsicht der Koalition – die Chance erhalten, es selbst zu versuchen. Wenn eine Regierung sich über einen ausgedehnten Zeitraum als zuverlässig erwiesen hat, verdient sie die volle Souveränität.
Man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen: die Irakisierung bietet reichlich Gelegenheit, dass die Dinge schief gehen. Die Geschichte der irakischen Selbstverwaltung in den letzten siebzig Jahren ist katastrophal gewesen; realistischerweise müssen wir eine zukünftige Führung erwarten, die weniger als beispielhaft ist. So lange sie aber keine Gefahr für die übrige Welt ist oder die eigene Bevölkerung brutal behandelt, sollte das akzeptabel sein, denn Amerikaner und Briten gaben ihr Leben im Krieg des Frühjahrs weniger, um den Irak in Ordnung zu bringen, als mehr um ihre eigenen Länder zu schützen.
Der vollständige Text von Daniel Pipes in deutscher Sprache
Der heutige Irak ähnelt dem Deutschland oder Japan von 1945 mitnichten, vor allem, weil hier eine sehr andere Gleichung besteht:
Deutsche und Japaner wurden beide als Volk besiegt, niedergerungen durch einen jahrelangen totalen Krieg; also akzeptierten sie den Wiederaufbau ihrer Gesellschaft und Kultur. Im Gegensatz dazu entkamen die Iraker fast unbeschädigt einem dreiwöchigen Krieg, der so angelegt war, dass er sie nicht schädigte. Im Gefühl, befreit, statt geschlagen zu sein, sind die Iraker nicht in der Stimmung, sich sagen zu lassen, wo es lang geht. Sie nehmen von der Besatzung das, was ihnen dient, und wehren – durch Gewalt oder andere Formen des Widerstands – das ab, was ihnen nicht dient.
Im Gegensatz dazu zeigen Amerikaner, nachdem sie eben nicht durch einen langen und brutalen Krieg mit den Irakern gegangen sind, begrenztes Interesse am zukünftigen Irak.
Kurz gesagt: Die irakische Entschlossenheit ist viel größer als die der Besatzer, was ernsthaft einschränkt, was Letztere erreichen können.
Das soll nicht heißen, dass ich die amerikanischen, britischen, polnischen, italienischen und anderen Soldaten das Land verlassen sehen möchte; nein, sie müssen bleiben, sich aber auf eine geringere Rolle beschränken.
Die Iraker sollten – unter nur entfernter Aufsicht der Koalition – die Chance erhalten, es selbst zu versuchen. Wenn eine Regierung sich über einen ausgedehnten Zeitraum als zuverlässig erwiesen hat, verdient sie die volle Souveränität.
Man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen: die Irakisierung bietet reichlich Gelegenheit, dass die Dinge schief gehen. Die Geschichte der irakischen Selbstverwaltung in den letzten siebzig Jahren ist katastrophal gewesen; realistischerweise müssen wir eine zukünftige Führung erwarten, die weniger als beispielhaft ist. So lange sie aber keine Gefahr für die übrige Welt ist oder die eigene Bevölkerung brutal behandelt, sollte das akzeptabel sein, denn Amerikaner und Briten gaben ihr Leben im Krieg des Frühjahrs weniger, um den Irak in Ordnung zu bringen, als mehr um ihre eigenen Länder zu schützen.
Der vollständige Text von Daniel Pipes in deutscher Sprache
Mittwoch, November 19, 2003
Sucht und freier Wille
Bei der Diskussion um das Problem Alkoholismus wird mit großer Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt. Dabei wird diese Sichtweise als besonders human und fortschrittlich gepriesen. Krankheit bedeutet, dass wie bei einer Krebs- oder Alzheimer-Erkrankung ein vom Willen des Betroffenen unabhängiger schädlicher Prozess abläuft. Dies soll auch bei Alkoholismus der Fall sein.
So betont der Arzt Dr. Hubert C. Buschmann ausdrücklich: "Es ist ganz wichtig zu wissen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Sie ist kein dem freien Willen des Kranken unterliegendes Fehlverhalten, das durch gute Vorsätze allein oder vielleicht durch Strafen oder Androhungen von Konsequenzen eingestellt werden kann." Nie wird auch vergessen zu erwähnen, dass in Deutschland Alkoholismus seit 1968 als Krankheit anerkannt ist, als wäre dies ein göttlicher Entscheid, der jede weitere Diskussion ausschließen würde. Die Debatte, ob Alkoholismus eine Krankheit ist oder nicht, ist allerdings keineswegs rein akademischer Natur. Alkoholismus als Krankheit bedeutet, dass die Krankenkassen für entsprechende Entziehungsmaßnahmen und die Rentenversicherungsträger für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben bezahlen müssen. Alkoholmissbrauch ist bei Männer mittlerweile die häufigste Ursache für einen vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben.
Kurioserweise wird allerdings gleichzeitig darauf hingewiesen, dass bei der Heilung des Patienten der unbedingte Wille zur Abstinenz Voraussetzung des Heilungerfolges ist. Dies ist natürlich widersprüchlich, denn wenn die Krankheit dem eigenen Willen entzogen ist, müßte dies auch für die Heilung gelten. Der Psychologe Michael Hurd sieht einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Krankheiten wie MS oder Krebs und Alkoholismus: "Das Suchtproblem dauert an oder hört auf entsprechend der Entscheidungen der süchtigen Person. Krebs oder MS sind physiologische Erkrankungen, die, einmal gegenwärtig, weiterhin andauern, ob der Patient wünscht, dass sie andauern oder nicht."
In philosophischen Kategorien ausgedrückt geht um die Frage Determinismus oder freier Wille. Auf der einen Seite stehen die, die sagen, dass Sucht etwas ist, das den freien Willen ausschaltet, das jemanden zwingt, etwas zu tun - Drogen, Sex, Spielen usw. Auf der anderen Seite sind diejenigen, die sagen, dass eine Person immer eine Entscheidungsmöglichkeit hat, dass sie selbst für ihre Handlungen verantwortlich ist. Wenn sie aufhören will, sollte sie es einfach tun. Der Objektivismus stellt sich uneingeschränkt auf die Seite der Vertreter des freien Willens. Diese Seite sieht im Determinismus eine selbsterfüllende Prophetie, wo ein moralisches Urteil unmöglich ist, wo die Entscheidungsfreiheit eine Illusion ist, und jedermann eine Entschuldigung für jede Art von Verhalten bekommt.
Bei der Diskussion um das Problem Alkoholismus wird mit großer Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt. Dabei wird diese Sichtweise als besonders human und fortschrittlich gepriesen. Krankheit bedeutet, dass wie bei einer Krebs- oder Alzheimer-Erkrankung ein vom Willen des Betroffenen unabhängiger schädlicher Prozess abläuft. Dies soll auch bei Alkoholismus der Fall sein.
So betont der Arzt Dr. Hubert C. Buschmann ausdrücklich: "Es ist ganz wichtig zu wissen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Sie ist kein dem freien Willen des Kranken unterliegendes Fehlverhalten, das durch gute Vorsätze allein oder vielleicht durch Strafen oder Androhungen von Konsequenzen eingestellt werden kann." Nie wird auch vergessen zu erwähnen, dass in Deutschland Alkoholismus seit 1968 als Krankheit anerkannt ist, als wäre dies ein göttlicher Entscheid, der jede weitere Diskussion ausschließen würde. Die Debatte, ob Alkoholismus eine Krankheit ist oder nicht, ist allerdings keineswegs rein akademischer Natur. Alkoholismus als Krankheit bedeutet, dass die Krankenkassen für entsprechende Entziehungsmaßnahmen und die Rentenversicherungsträger für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben bezahlen müssen. Alkoholmissbrauch ist bei Männer mittlerweile die häufigste Ursache für einen vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben.
Kurioserweise wird allerdings gleichzeitig darauf hingewiesen, dass bei der Heilung des Patienten der unbedingte Wille zur Abstinenz Voraussetzung des Heilungerfolges ist. Dies ist natürlich widersprüchlich, denn wenn die Krankheit dem eigenen Willen entzogen ist, müßte dies auch für die Heilung gelten. Der Psychologe Michael Hurd sieht einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Krankheiten wie MS oder Krebs und Alkoholismus: "Das Suchtproblem dauert an oder hört auf entsprechend der Entscheidungen der süchtigen Person. Krebs oder MS sind physiologische Erkrankungen, die, einmal gegenwärtig, weiterhin andauern, ob der Patient wünscht, dass sie andauern oder nicht."
In philosophischen Kategorien ausgedrückt geht um die Frage Determinismus oder freier Wille. Auf der einen Seite stehen die, die sagen, dass Sucht etwas ist, das den freien Willen ausschaltet, das jemanden zwingt, etwas zu tun - Drogen, Sex, Spielen usw. Auf der anderen Seite sind diejenigen, die sagen, dass eine Person immer eine Entscheidungsmöglichkeit hat, dass sie selbst für ihre Handlungen verantwortlich ist. Wenn sie aufhören will, sollte sie es einfach tun. Der Objektivismus stellt sich uneingeschränkt auf die Seite der Vertreter des freien Willens. Diese Seite sieht im Determinismus eine selbsterfüllende Prophetie, wo ein moralisches Urteil unmöglich ist, wo die Entscheidungsfreiheit eine Illusion ist, und jedermann eine Entschuldigung für jede Art von Verhalten bekommt.
Zweifel
Betrachten Sie Zweifel als eine Einladung zum Denken.
Autor unbekannt
Quelle: www.drhurd.com
Betrachten Sie Zweifel als eine Einladung zum Denken.
Autor unbekannt
Quelle: www.drhurd.com
Montag, November 17, 2003
Gegen eine Politisierung des Strafrechts
Der objektivistische Publizist Robert W. Tracinski hat sich in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com energisch gegen die Schaffung eines US-Bundesgesetzes gegen sog. "Hate Crimes" ausgesprochen. Ein solches Gesetz würde Verbrechen, die auf einer Feindschaft gegenüber Schwarzen, Homosexuellen und anderen geschützten Gruppen beruhen, zu einem besonderen Bundesvergehen machen. Dies würde zur einer Politisierung des Strafrechts führen, da nicht mehr die kriminelle Handlung entscheidend sei, sondern das kriminelle Denken des Täters, schreibt Tracinski. Wohin dies führen kann, beschreibt Tracinski folgendermaßen: "Wenn ein Mann, der aufgrund einer tatsächlichen kriminellen Handlung verurteilt wurde, zu zusätzlichen Jahren im Gefängnis verurteilt werden kann, einfach für seine Ideen, warum kann er dann -dieser Logik nach- nicht einfach nur für seine Ideen bestraft werden." Tracinski sieht diese Politisierung des Rechts bereits seit den sechziger Jahren in Gang, wo gewaltätige Gegner des Vietnam-Krieges mit besonderer Nachsicht bestraft wurden. Auf der anderen Seite gebe es aber auch konservative Richter, die rabiaten Abtreibungsgegnern "ernsthafte religiöse Überzeugungen" zuschreiben und deren Strafen aufheben würden. Trancinski propagiert stattdessen das Prinzip, Kriminelle dafür zu bestrafen, dass sie Gewalt gegen andere initiert haben, und nicht dafür, dass sie schlechte Ideen haben.
Der objektivistische Publizist Robert W. Tracinski hat sich in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com energisch gegen die Schaffung eines US-Bundesgesetzes gegen sog. "Hate Crimes" ausgesprochen. Ein solches Gesetz würde Verbrechen, die auf einer Feindschaft gegenüber Schwarzen, Homosexuellen und anderen geschützten Gruppen beruhen, zu einem besonderen Bundesvergehen machen. Dies würde zur einer Politisierung des Strafrechts führen, da nicht mehr die kriminelle Handlung entscheidend sei, sondern das kriminelle Denken des Täters, schreibt Tracinski. Wohin dies führen kann, beschreibt Tracinski folgendermaßen: "Wenn ein Mann, der aufgrund einer tatsächlichen kriminellen Handlung verurteilt wurde, zu zusätzlichen Jahren im Gefängnis verurteilt werden kann, einfach für seine Ideen, warum kann er dann -dieser Logik nach- nicht einfach nur für seine Ideen bestraft werden." Tracinski sieht diese Politisierung des Rechts bereits seit den sechziger Jahren in Gang, wo gewaltätige Gegner des Vietnam-Krieges mit besonderer Nachsicht bestraft wurden. Auf der anderen Seite gebe es aber auch konservative Richter, die rabiaten Abtreibungsgegnern "ernsthafte religiöse Überzeugungen" zuschreiben und deren Strafen aufheben würden. Trancinski propagiert stattdessen das Prinzip, Kriminelle dafür zu bestrafen, dass sie Gewalt gegen andere initiert haben, und nicht dafür, dass sie schlechte Ideen haben.
Abonnieren
Posts (Atom)