Arte zeigt am 3. Februar um 8.45 noch einmal den französischen Dokumentarfilm "Die Sprache lügt nicht" über das Tagebuch des Viktor Klemperer, der die Sprache des Nazismus analysierte:
Getreu seinem selbst auferlegten Motto "Beobachten, notieren, studieren", analysierte er Tag für Tag die Sprache des Dritten Reiches, die er "Lingua Tertii Imperii" nannte und mit dem Kürzel "LTI" belegte. "LTI. Notizbuch eines Philologen" lautet auch der Titel seines 1947 erschienenen Buches. Jede neue Eintragung in sein Tagebuch konnte ihn das Leben kosten. Bald wurde ihm Schreiben wichtiger als Überleben. Er wollte Zeugnis ablegen und gleichzeitig Widerstand leisten gegen die Verunglimpfung seiner geliebten deutschen Sprache.
Bereits 1933 fing Klemperer an in seinem Tagebuch die neue Sprache kritisch zu dokumentieren, die nun in Deutschland Verwendung fand. Mit der Leidenschaft des Sammlers notierte er jedes neue Wort und jede neue Redewendung. Er interessierte sich für die neuen Schriftzeichen in Todesanzeigen, für die Stammtisch-Witze, für den Einfluss Jean-Jacques Rousseaus auf die Nazi-Ideologie und für die Anleihen aus dem Jargon von Technik, dem Boxsport und amerikanischer Werbung.
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