Dienstag, Oktober 21, 2003

Blocher auf Erfolgskurs
Ich weiß, dass wir auch Leser aus der Schweiz haben und diese könnten vielleicht erwartet haben, dass ich auch einige Bemerkungen zum Wahlerfolg der Schweizerischen Volkspartei mache. Ich kann und möchte dem nicht entsprechen, da ich die Verhältnisse in der Schweiz einfach nicht gut genug kenne. Nur soviel: Ich denke, dass Christoph Blocher nicht in einen Topf mit Jörg Haider gehört, was die Titulierung beider Politiker als "Populisten" oder "Rechtspopulisten" suggeriert.

Blocher fühlt sich der liberalen Tradition verpflichtet, Haider wirkt oft prinzipienlos, meistens aber wie ein nationaler Sozialdemokrat, d. h. er zeigt ein kollektivistisches Politikverständnis. Auch die linke Tageszeitung Junge Welt kann nicht umhin, einen Unterschied zwischen Haider und Blocher festzustellen: "In seinen Bemühungen, die Gunst des 'kleinen Mannes' zurückzugewinnen, ging Haider bis an die Grenze zum Linkspopulismus, die zu überschreiten er nicht wagte.
Blochers Rechtspopulismus ist der Populismus Schweizer Besitzindividualisten, der neidigen Eidgenossenschaft."

Ich bewerte die Ablehnung eines EU-Beitritts der Schweiz durch die SVP auch keineswegs als negativ, da die Europäische Union kein liberales Projekt ist. Eine liberale Partei, die den Austritt aus der EU in Deutschland propagieren würde, wäre sehr willkommen, wird es wahrscheinlich aber nicht geben. Vorteil Schweiz!

Der Text "Freiheit statt Sozialismus - Aufruf an die Sozialisten in allen Parteien" von Christoph Blocher steht im Internet zur Verfügung

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