Dienstag, Oktober 24, 2006

Hollywood Begins

Hollywood Begins

[...]Als erstes großes Filmstudio verpflichtete sich die Weinstein Company der legendären Hollywood-Moguln Bob und Harvey Weinstein dazu, ab Dezember auf DVD-Ausgaben ihrer Filme Raucherszenen mit schriftlichen Warnhinweisen zu unterlegen. "Ich empfand es als meine Pflicht, alles Erdenkliche zu unternehmen, um junge Leute vor den Gefahren des Rauchens zu warnen", erklärte Harvey Weinstein gestern.

"Führende Rolle"
Der Filmkonzern kam damit einer Initiative der Justizminister von 41 US-Bundesstaaten nach. Der kalifornische Ressortchef Bill Lockyer würdigte die Vorreiterrolle der Weinsteins. Sie hätten eine "führende Rolle im Kampf gegen Zigarettenkonsum bei Jugendlichen eingenommen".

Ziehen weitere Studios nach?
Konzernangaben zufolge sollen die Warnhinweise erstmals auf der DVD des Films "Clerks II" erscheinen, die im Dezember auf den Markt kommt. Andere Hollywood-Studios wie Paramount, Walt Disney oder MGM haben bislang noch keine Entscheidung in der Frage getroffen. Weinstein hofft auf viele Nachahmer: "Unsere Entscheidung, hier nach vorne zu treten, wird hoffentlich viele andere nachdenklich machen."

Quelle: orf.at


Eine Situation, die mich verblüffend an LaGreca's Roman "Noble Vision" erinnert, den ich gerade lese. In diesem versucht "CareFree", eine staatliche Gesundheitsinstitution, seine Macht zu stärken, indem diese berühmte Doktoren einsetzt, die als ihre Reklamehelden fungieren. Durch ihr "leuchtendes Beispiel", sollen die anderen "widerspenstigen Doktoren" zum Beitritt gezwungen werden.

Auch wenn die Themen völlig voneinander abweichen, so gibt es doch Gemeinsamkeiten: In beiden Fällen nimmt man eine totale Unmündigkeit des Einzelnen an und erachtet es als "Pflicht", ihn vor sich selbst zu schützen. Und die bereits angesprochene, systematische Propaganda mittels berühmter Werbefiguren: "Tretet uns besser freiwillig bei, seht, welche prestigeträchtigen Personen bereits für uns werben, wir sind der Staat, wir haben die Macht, wir gewinnen am Ende doch. Tretet uns also bei, sonst ..."

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