Donnerstag, November 02, 2006

"Neue Solidarität" entdeckt das Ayn Rand Institute
Als ziemlich üble Hetze entpuppt sich eine Artikel aus Zeitschrift Neue Solidarität, der sich mit dem Ayn Rand Institute beschäftigt (siehe auch hier (Übersetzung eines Interviews mit Yaron Brook)):

Das ARI ist nach der 1982 verstorbenen Autorin Ayn Rand benannt. Es wurde 1986 von Leonard Peikoff gegründet, der an der Universität New York unter Sidney Hook promoviert hatte. Peikoff, schon seit Ende der 60er Jahre ein vehementer Gegner LaRouches, gründete die Organisation "Universitätszentren für eine vernünftige Alternative" (UCRA), den Vorläufer der heutigen Gedankenpolizei an Amerikas Universitäten, des "Amerikanischen Rates der Treuhänder und Absolventen" (American Council of Trustees and Alumni, ACTA).

Peikoff sieht sich als getreuen Jünger Ayn Rands, der Begründerin des sog. "Objektivismus". Rands Theorie ist ein Gebräu aus der antiplatonischen Philosophie von Aristoteles, John Locke und Friedrich Nietzsche und der fanatisch nationalstaatsfeindlichen Ideologie des österreichischen faschistischen Ökonomen Ludwig von Mises. Das Ergebnis ist ein Kult des Hobbesschen Menschen, eines von Habgier und Lust getriebenen Wesens im Kampf aller gegen alle.

Yaron Brook leitet das Ayn-Rand-Institut seit 2000, aber sein Lebenslauf zeigt, daß er weit mehr als nur ein Verfechter monetaristischer Ideologien ist. Auf der Internetseite des ARI heißt es über ihn: "Seine Jahre im Dienst des israelischen Militärgeheimdienstes verleihen ihm zusammen mit ausgedehnten Forschungen gründliche Kenntnisse des Nahostkonflikts und des Terrorismus sowie der amerikanischen Außenpolitik in der Region. Viele Hochschulen im ganzen Land haben ihn zu seinem jüngsten Vortrag 'Die moralischen Gründe für die Unterstützung Israels' eingeladen." Brook hat drei Unternehmen gegründet, eines davon BH Equity Research, ein Beratungsunternehmen für Risikokapital im kalifornischen San Jose. Er war Assistenzprofessor für Finanzen an der Universität von Santa Clara. Er erwarb einen Abschluß als Bauingenieur in Israel und einen Doktorgrad in Finanzwesen an der Universität Austin, Texas.

Brooks Vorschlag, einfach ein paar Hunderttausend Moslems umzubringen, ist typisch für diese blutrünstige Weltsicht. In einem weitläufigen Artikel in der Erstausgabe der neuen Zeitschrift The Objective Standard (2006) weist Brook die Idee des "gerechten Krieges" zurück und vertritt stattdessen Ayn Rands Theorie des "rationalen Eigeninteresses" als Rechtfertigung für einen Präventivschlag gegen den Iran.

Er schließt: "Wir verlieren den Krieg gegen den islamischen Totalitarismus, weil unsere politische und militärische Führung durch die Moral des Altruismus, die in den Grundsätzen des gerechten Krieges zum Ausdruck kommt, behindert wird. Die moralischen Grundsätze der Theorie des gerechten Krieges legen Regeln fest, die jede Hoffnung auf einen Sieg im Krieg untergraben, blockieren und unterwandern."

Brooks Mitautor an diesem Machwerk war Alex Epstein, der ebenfalls dem ARI angehört und zugleich in der Redaktion von www.frontpagemagazine.com von David Horowitz arbeitet.

Im September 2002 produzierte das ARI eine Beilage zu seinem Nachrichtenbrief Impact mit der Überschrift "Amerika im Krieg"; sie enthält u.a. einen Beitrag von Dr. Onkar Ghate mit der Überschrift "Unschuldige im Krieg?" und dem Untertitel "Ein freies Land sollte sich durch die Angst vor zivilen Opfern nicht von der Selbstverteidigung abhalten lassen". Ghate schreibt dort: "Die Sorge unserer Regierung - die von vielen Amerikanern geteilt wird - , keine Zivilisten zu töten, ist moralisch falsch". Er endet mit einer für die "Objektivisten" typischen kaltblütigen Schlußfolgerung: "Krieg ist schrecklich, aber manchmal notwendig. Um den Krieg gegen den Terrorismus zu gewinnen, dürfen wir uns nicht von einer falschen Sorge um 'Unschuldige' abschrecken lassen. Als ein freies Land haben wir das moralische Recht, uns zu verteidigen, selbst wenn es den massenhaften Tod von Zivilisten in terroristischen Ländern erforderlich macht." Ghate wird als Leiter des ARI-Bildungsprogramms für Nichtgraduierte und Graduierte bezeichnet.

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