Donnerstag, September 11, 2003

Schluss mit Staaten, die den Terror fördern
Der Philosoph Leonard Peikoff vom Ayn Rand Institute veröffentlichte im Oktober 2001 eine ganzseitige Anzeige mit einer Analyse der Ereignisse vom 11. September. Auffällig ist, dass Peikoff die islamistische Bedrohung ins Gigantische überhöht und deshalb auch den Einsatz von Atomwaffen nicht ausschließen will: "Das Überleben Amerikas steht auf dem Spiel. Das Risiko einer amerikanischen Überreaktion kann man deshalb vernachlässigen. Das einzige Risiko ist eine Unterreaktion." Hinsichtlich der möglichen zivilen Opfer eines Krieges gegen Staaten, die den Terror fördern, weist Peikoff jede moralische Verantwortung zurück und fordert auch keine Minimierung der zivilen Opfer: "Diese Unschuldigen leiden und sterben wegen der Handlungen ihrer eigenen Regierungen, die der Gewalt gegen Amerika ihrer Unterstützung geben. Ihr Schicksal liegt deshalb in der moralischen Verantwortung ihrer eigenen Regierungen. Es gibt keine Möglichkeit, dass unsere Kugeln nur die Bösen treffen."

Peikoff schreibt:
"Fünfzig Jahre zunehmendes amerikanisches Appeasement im Mittleren Osten haben zu fünfzig Jahren zunehmender Verachtung für die USA in der muslimischen Welt geführt. Der Höhepunkt davon war der 11. September 2001.

Vor fünfzig Jahren gaben Truman und Eisenhower die Eigentumsrechte des Westens am Öl auf, obwohl dieses Öl rechtmäßigerweise denen im Westen gehört, deren Wissenschaft, Technologie und Kapital seine Entdeckung und seine Verwendung möglich gemacht haben. Das erste Land, das 1951 westliches Öl verstaatlichte, war der Iran. Die anderen, die unser ängstliches Schweigen wahrnahmen, beeilten sich dann, sich ihr eigenes Stück aus der neue verfügbaren Beute zu sichern.

Der Grund des Schweigens der USA war kein praktischer, sondern ein philosophischer. Die Diktatoren des Nahen Ostens verdammten den reichen, egoistischen Kapitalismus. Sie jammerten, dass die Armen unser Opfer benötigten; das Öl, wie alles Eigentum, dem Kollektiv durch Geburtsrecht zukommt; und sie beriefen sich mit Gefühlen, die sich auf eine andere Welt bezogen, darauf, dass ihre Sichtweise die wahre wäre. Unsere Präsidenten wussten darauf nichts zu antworten. Implizit schämten sie sich der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Sie wagten es nicht, zu antworten, dass die Amerikaner gerechterweise von dem selbstbezogenen Wunsch geleitet wuren, ihr persönliches Glück in einer reichen, säkularen, individualistischen Gesellschaft zu finden.

Die muslimischen Länder verkörperten in extremer Form all jene Ideen - selbstlose Pflichterfüllung, Antimaterialismus, den Vorrang von Glauben oder Gefühl vor der Wissenschaft, den Vorrang der Gruppe-, die unsere Universitäten, unsere Kirchen und unser politisches Establishment seit langem als Tugend verkündet haben. Wenn zwei Gruppen, unsere Führung und die ihre, die gleichen grundlegenden Ideen für wahr halten, dann gewinnt die innerlich konsistentere Seite.

Nach dem Besitz kam die Freiheit an die Reihe. (...)

Nach der Freiheit kam das amerikanische Leben selbst an die Reihe. (...)

Über ein Jahrzehnt lang gab es eine weitere Garantie der amerikanischen Impotenz: die Vorstellung, dass ein Terrorist ganz allein für sein Handeln verantwortlich ist und dass deshalb jeder als Individuum vor einem Gericht angeklagt und verurteilt werden müsste. Diese Sichtweise verschwindet glücklicherweise; inzwischen verstehen die meisten Menschen, dass Terroristen nur durch das Einverständnis und die Unterstützung von Regierungen existieren.

Wir brauchen die Identitäten diese Kreaturen nicht einzeln zu beweisen, weil Terrorismus keine Phänomen von Persönlichkeiten ist. Er kann nicht beendet werden, indem man Bin Laden oder die Al-Qaida-Armee vernichtet und auch nicht, indem man die Zerstörer sonst wo zerstört. Wenn das alles wäre, was wir tun, so würde bald eine neue Armee von Militanten anstelle der alten treten. Das Verhalten dieser Extremisten ist das der Regime, die sie ermöglichen. Ihre Grausamkeiten sind keine Verbrechen, sondern Kriegshandlungen.

Die angemessene Reaktion darauf ist, wie die Öffentlichkeit jetzt versteht, ein Selbstverteidigungskrieg. Mit den ausgezeichneten Worten von Paul Wolfowitz, dem stellvertretenden Verteidigungsminister, müssen wir 'ein Ende machen mit Staaten, die den Terrorismus unterstützen". Ein angemessener Selbstverteidigungskrieg müss ohne selbstverstümmelnde Beschränkungen für unsere Oberkommandierenden geführt werden. Er muss mit den wirkungsvollsten Waffen geführt werden, die wir besitzen (vor ein paar Wochen weigerte sich Rumsfeld korrekterweise, die Verwendung von Atomwaffen auszuschließen). Und er muss in einer Weise geführt werden, die einen Sieg so schnell als möglich und mit den geringst möglichen amerikanischen Verlusten sicherstellt - ohne Rücksicht auf die zahllosen Unschuldigen, die zwischen die Linien geraten werden.

Diese Unschuldigen leiden und sterben wegen der Handlungen ihrer eigenen Regierungen, die der Gewalt gegen Amerika ihre Unterstützung geben. Ihr Schicksal liegt deshalb in der moralischen Verantwortung ihrer eigenen Regierungen. Es gibt keine Möglichkeit, dass unsere Kugeln nur die Bösen treffen.


Der vollständige Text von Leonard Peikoff

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