Freitag, Dezember 30, 2005

Der Erfolg des Anti-Heldentums
Im Livejournal von Flaubert gibt es einen interessanten Eintrag, der durch einen Artikel auf der Website des Objectivist Center (TOC) inspiriert wurde. Der erwähnte Artikel von Robert L. Jones stammt aus der TOC-Zeitschrift The New Individualist und befaßt sich mit der Fernsehserie Monk, die auch im deutschen Fernsehen zu sehen ist. Der Artikel zeigt in typischerweise das Problem der Zeitschrift des TOC, die jetzt dazu übergegangen ist, Autoren zu Wort kommen zu lassen, die mit dem Objektivismus gar nichts zu tun haben (Beschreibung von Robert L. Jones: "Robert L. Jones is a freelance journalist and professional photographer living in San Antonio, Texas." Jones schreibt auch regelmäßig für Conservative Punk In einem Artikel dort schreibt er: "Gott, ich weiß nicht, wen ich mehr hasse, die Franzosen oder die Islamisten.") Wesentlich besser ist die Analyse von Flaubert: "Auch ich sehe die Serie sehr gerne, zumal sie in der Tat lustig ist und nicht diesen grässlichen Knopfdruck-'Humor' der meisten anderen Soaps und Serien aufweist. Nichtsdestotrotz halte ich sie vom moral-philosophischen Standpunkt aus betrachtet für bedenklich - selbiges gilt für Columbo und 'Der Bulle von Tölz'. Besonders an letzterem lässt sich veranschaulichen, was ich meine.
Im Grunde liegt die Popularität solcher Produktionen darin, dass der Hauptdarsteller der Anti-Held ist; er ist nicht besonders attraktiv, nicht gerade dünn, sein Erfolg bei Frauen hält sich in Grenzen, er steht unter der Fuchtel seiner Mutter, bei der er auch wohnt. Die meisten Menschen wollen keinen Helden (im Sinne von Ayn Rands Romanen) sehen, der in seinem Leben bestimmte Werte verfolgt und für deren Erreichen mit Glück belohnt wird."

Donnerstag, Dezember 29, 2005

Capitalism Forum
Das Diskussionsforum des Capitalism Magazine meldet sich zurück! Im Forum von Objectivism Online gibt es derzeit sechs Mitglieder aus Deutschland (woschei, Dufresne, Bobby66, Eddie Punch, Felix, Noppy). Dazu kommt ein Mitglied aus Österreich (Flaubert)und zwei aus der Schweiz (AxexL und Thomas)
Angela Merkel und die Deutschen
Angela Merkel hat es in diesem Jahr in das Kanzleramt geschafft, aber doch mit mehr als einem Schönheitsfehler behaftet: "Auch Angela Merkel ist drin, doch ohne das Programm, mit dem sie draußen angeklopft hatte." Und der konservative Publizist Gauland erklärt uns auch, warum dies so ist: "Dass eine Mehrheit der Deutschen nach wie vor vom Staat Schutz und Zuwendung erwartet und höchst skeptisch auf die Parole von mehr Eigenverantwortung reagiert, hat eben nicht nur mit den letzten 100 Jahren zu tun, sondern liegt tief in den deutschen Seelenlandschaften begraben." Adenauer, Erhard, Katzer, Kohl hätten die Union "als christlich-soziale Volkspartei definiert und dafür gesorgt, dass sie sich von den Lebensvorstellungen der Menschen nicht zu weit entfernt." Dass Alexander Gauland den neoliberalen Erhard in eine Reihe mit Politikern wie Katzer, Kohl oder Adenauer stellt, ist sicherlich absurd, aber er erkennt richtig, dass der Versuch -den er Angela Merkel unterstellt-, die Union in eine "liberale Volkspartei" umzumodeln, sicherlich zum Scheitern verurteilt ist, solange eben jenes Gedankengebräu nicht verändert wird, das in der Tat tief in den deutschen Seelenlandschaften begraben liegt. Dazu bedarf es einer kulturellen Revolution.

Mittwoch, Dezember 28, 2005

Henry Kissingers Lieblingsphilosophen
Roger Köppel führte für DIE WELT ein längeres Interview mit dem früheren amerikanischen Außenminister Henry Kissinger und stellte unter anderem folgende Frage:

DIE WELT: In Ihrem letzen Buch schreiben Sie, die Kenntnis der Philosophie und der Geschichte sei wesentlich für den Beruf des Staatsmannes. Welche Philosophen haben Sie geprägt?

Kissinger: Spinoza, Kant und Spengler. Spinoza, weil er ein umfassendes Konzept entwickelte, wie das Wissen die Dinge zusammenhält. Kant, weil er die Beziehung des menschlichen Geistes zum Universum erklärte. Und Spengler, dem ich keineswegs in allen Thesen folge, weil er ienen interessanten Blick warf auf Gedeihen und Vergehen von Zivilisationen. Was mich vor allem faszinierte, war der Gedanke, dass alle Zivilisationen ein festgefügtes Ganzes bilden, zu dem alle ihre Äußerungen in enger Beziehung stehen.

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Ayn Rand mochte Kissinger ganz und gar nicht, wie sie zumindest mündlich verlautbarte: "Ich denke, Herr Kissinger ist einer der schändlichsten und katastrophalsten Außenminister, die wir je hatten - hauptsächlich aufgrund seiner philosophischen Ansichten." Kissinger nennt hier einige Philosophen, denen Rand sicherlich wenig bis gar nichts abgewinnen konnte, vor allem gilt dies sicherlich für Kant. Bei Spinoza ist mir ihre Meinung nicht bekannt, aber als führender Vertreter eines epistemologischen Rationalismus steht er konträr zu den epistemologischen Vorstellungen der Objektivisten, die davon ausgehen, dass alles Wissen auf Wahrnehmung basiert und durch Wahrnehmung überprüft werden muss.

Dienstag, Dezember 27, 2005

Jetzt ARI Canada
Wie die Zeitschrift Impact des Ayn Rand Institute mitteilt, wurde ein Ableger des ARI in Kanada gegründet (die Website ist in Vorbereitung). Weitere Informationen stehen auch auf der Website des ARI noch nicht zur Verfügung. Die neue Organisation hat ihren Sitz in Vancouver und ist vom ARI rechtlich unabhängig. Spenden von kanadischen Bürgern können von der Steuer abgesetzt werden.
Heraus aus der Nische!
Nach längerer Zeit sind im Diskussionsforum wieder zwei interessante Beiträge veröffentlicht worden: Wie den Objektivismus bekannter machen? Ich darf aus einem Beitrag zitieren: "Wir sollten uns keine Illusionen machen: In Deutschland steht der
Objektivismus ganz am Anfang. Wir haben, abgesehen von wenigen Blogs und
dieser Mailingliste, keinerlei Infrastruktur. Wir haben keine professionellen Objektivisten die Gastvorträge an Universitäten halten könnten (das ist ggw. ein großer Vorteil der Liberarians, mit dem sie mächtig Leute ziehen), die Werke Rands sind praktisch kaum ins Deutsche übersetzt."
Die geistigen Vorläufer des Nationalsozialismus
In der Bücherliste enthalten ist auch Fritz Sterns Kulturpessimus als politische Gefahr (1953 erstmals erschienen). Matthias Kammann veröffentlichte im Deutschlandradio (23.12.2005) eine Buchrezension. Fritz Stern schreibt über die geistigen Vorläufer des Nationalsozialismus -seiner Meinung nach Paul de Lagarde, Julius Langbehn und Arthur Moeller van den Bruck (wer etwas über die Hauptschurken, nämlich Platon, Kant und Hegel wissen möchte, sollte zu Leonard Peikoffs Buch Ominous Parallels greifen)-:

"Vor allem hassten diese Männer den Liberalismus: Lagarde und Moeller sahen in ihm die Ursache und Verkörperung allen Übels ... Alles, was sie fürchteten, schien in ihm zu wurzeln: die Bourgeoisie, das Manchestertum, der Materialismus, der Parlamentarismus und das Parteiwesen, der Mangel an politischer Führung. Ja, sie machten den Liberalismus für all das verantwortlich, worunter sie im Innersten litten. Ihr Ressentiment entsprang ihrer Vereinsamung; ihr ganzes Sehnen war auf einen neuen Glauben gerichtet, auf eine neue Glaubensgemeinschaft, eine Welt mit festen Werten und ohne Zweifel, eine neue nationale Religion, die alle Deutschen einen sollte."

Stammzellen

Stammzellen verschenken - nicht nur zu Weihnachten
Für uns alle, die wir diesen Eintrag lesen, ist es bereits zu später, aber eigene Kinder oder Kinder, die einem am Herzen liegen, könnte man mit dieser Art von Versicherung noch beschenken: Stammzellen, gewonnen aus dem Blut der Nabelschnur. Sogar Kath.net berichtet über diesen neuen Trend: "Stammzellen sind in Großbritannien der letzte Schrei als Weihnachtsgeschenk angehender Eltern und Großeltern. Die Zellen werden bei der Geburt des Kindes aus dem Blut der Nabelschnur gewonnen. Das Unternehmen 'Smart Cells International' friert sie dann ein.
Schon jetzt gebe es über 65 Anwendungen, etwa in der Behandlung von Rheuma, Multipler Sklerose und Erkrankungen des Rückenmarks." (siehe auch CNN und Ronald Bailey
Die Weihnachtsansprache des Papstes
In seiner Weihnachtsansprache beschreibt des Papst die segensreiche Wirkung der Aufklärung zwar richtig, aber er gibt nur die Meinung von anderen wieder: "Die Neuzeit wird häufig dargestellt als ein Erwachen der Vernunft aus dem Schlaf, als das Ans-Licht-Kommen der Menschheit, die aus dunkler Zeit emporsteigt. Ohne Christus reicht jedoch das Licht der Vernunft nicht aus, um den Menschen und die Welt zu erleuchten."

Zur Weihnachtsansprache des Papstes siehe auch The Blog of M'Gath

Samstag, Dezember 24, 2005

Frohe Weihnachten!
Wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit veröffentlicht das Capitalism Magazine Leonard Peikoffs Aufsatz Christmas Should be More Commercial. In diesem Jahr gibt es in Anlehnung an diesen Aufsatz auch einen Kommentar auf einem deutschsprachigen Blog, auf den ich hiermit gern verweise: "In der Essenz geht das Fest auf die archaischen Sonnwendfeiern zurück, die Menschen schon immer begangen haben, als die Tage wieder länger wurden. Die Römer kannten die Saturnalien. Die Christen hatten für diese Feiern nur Verachtung übrig. Sie waren zu jeder Jahreswende damit beschäftigt, an das Ende der Welt zu denken und verurteilten jede Form 'weltlicher" Vergnügungen.'" Weiterhin möchte ich auf einen Aufsatz von Sascha auf der Website von EGO zum Thema Todesstrafe und einer dazu passenden Umfrage verweisen! Illustrated Ideas enthält ein längeres Zitat von Ayn Rand, wo sie auf die Frage antwortet, ob es für einen Atheisten angemessen sei, Weihnachten zu feiern:

"Yes, of course. A national holiday, in this country, cannot have an exclusively religious meaning. The secular meaning of the Christmas holiday is wider than the tenets of any particular religion: it is good will toward men -- a frame of mind which is not the exclusive property (though it is supposed to be part, but is a largely unobserved part) of the Christian religion.

"The charming aspect of Christmas is the fact that it expresses good will in a cheerful, happy, benevolent, non-sacrificial way. One says: 'Merry Christmas' -- not 'Weep and Repent.' And the good will is expressed in a material, earthly form -- by giving presents to one's friends, or by sending them cards in token of remembrance....

"The best aspect of Christmas is the aspect usually decried by the mystics: the fact that Christmas has been commercialized. The gift-buying is good for business and good for the country's economy; but, more importantly in this context, it stimulates an enormous outpouring of ingenuity in the creation of products devoted to a single purpose: to give men pleasure. And the street decoration put up by department stores and other institutions -- the Christmas trees, the winking lights, the glittering colors -- provide the city with a spectacular display, which only 'commercial greed' could afford to give us. One would have to be terribly depressed to resist the wonderful gaiety of that spectacle."


Frohe Weihnachten an alle Leser und Freunde des Objektivismus!

Freitag, Dezember 23, 2005

Diskussion um Homosexualität
Im Diskussionsforum von The Autonomist gibt es eine Diskussion zum Thema "Homosexualität", an der sich auch der Buchautor Jim Valliant mit einem Beitrag beteiligt hat. Valliant argumentiert, dass es eine "objektivistische Position" zur Homosexualität nicht gebe, außer dass sie legal sein sollte. Rand hatte sich dem Thema Homosexualität nie schriftlich geäußert. Es gibt zwar einige Äußerungen von Nathaniel Branden aus den sechziger und siebziger Jahren zu dem Thema, die nach Valliant allerdings nicht unbedingt Rands Ansichten widerspiegeln müssen. Reginald Firehammer, der Administrator der Diskussionsgruppe, wiederholt im Forum wieder seine bekannten Positionen zur Homosexualität: Menschen würden nicht geboren mit sexuellen Präferenzen, wie sie auch nicht geboren werden mit einer Vorliebe für Apfelkuchen oder Steak - wir würden nur geboren mit dem Wunsch, unseren Hunger zu stillen.

Donnerstag, Dezember 22, 2005

Deutsche glauben an Schutzengel
"Die Spiritualität boomt wie nie zuvor", stellt paranews.net begeistert fest. Wer sich die Ergebnisse einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Zeitschrift GEO (siehe Heft 01/2006: Warum glaubt der Mensch?) ansieht, kann diese Aussage nachvollziehen: "Insgesamt glauben ca. 66% der Bundesbürger an Schutzengel und nur 64% an Gott. An Wunder, wie zum Beispiel Wunderheilungen, glauben 50% der Deutschen. An die unbefleckte Empfängnis glauben 16% der Bundesbürger." Aber nicht nur Mystizismus aller Art steht hoch im Kurs, auch Altruismus: 70 Prozent sehen den Sinn des Lebens darin, anderen Menschen zu helfen. (Presseportal)Allerdings geben auch immerhin 66 Prozent gaben an, sie seien in erster Linie dazu auf die Welt gekommen, um "mein Leben zu genießen".
Die objektivistische Sommerkonfererenz
Das Ayn Rand Institute kündigte die Objectivist Summer Conference 2006 an, die diesmal in Boston stattfinden wird (Anmeldung hier, Konferenzplan). Zu den General Sessions gehören Vorträge von Peter Schwartz und Harry Binswanger. Zusätzlich gibt es noch 16 Optional Courses, die zusätzlich gebucht werden können (unter anderem Yaron Brook: The Rise of Totalitarian Islam).
Rand über den totalen Krieg
Unbedingt lesenswert ist heute wieder ein längerer Eintrag von Diana Mertz Hsieh. Anlass war die E-Mail eines Lesers, der über einige Äußerungen von Roderick Long gestolpert war. Long vergleicht einige mündliche Bemerkungen von Rand zu der Frage der Zulässigkeit des Tötens von Unschuldigen, die in dem Buch "Ayn Rand Answers: The Best of Her Q & A" abgedruckt sind (siehe die Seiten 95, 97 und 114), und behauptet, diese seien widersprüchlich. Tatsächlich konstruiert Long diese Widersprüchlichkeit, indem er den unterschiedlichen Kontext der jeweiligen Antworten ignoriert. Diana verweist darauf, dass man sicher sagen kann, dass Ayn Rand nur die Führung von "selbstsüchtigen Kriegen" befürwortete, die den Feind besiegen sollen. Dies läßt sich am besten in ihrem Essay "The Lessons of Vietnam" nachlesen, der auch in dem Buch "The Voice of Reason" abgedruckt ist.

Mittwoch, Dezember 21, 2005

Wer hasst, ist selbst dran schuld
Dass der Mensch eine "selbstgemachte Seele" ist, scheint auch der französische Philosoph Andre Glucksmann zu denken, über dessen neues Buch "Hass. Die Rückkehr einer elementaren Gewalt" Ingo Way im Tagesspiegel schreibt:

Der Hass gehöre zwar zur conditio humana, dennoch verstehe er sich nicht von selbst: "Sich dem Bösen genüsslich zu überlassen, ist das Ergebnis einer systematischen Selbsterziehung."

Der Hass speise sich aus Minderwertigkeitskomplexen und dem Gefühl, die Welt sei einem etwas schuldig geblieben.

Was den Hass auszeichne, sei außerdem die Unterordnung des rationalen Eigeninteresses unter die reine Freude an der Zerstörung, was extremem Selbsthass gleichkomme: Die randalierenden Jugendlichen in den Banlieues steckten ihre eigenen Autos, Schulen und Kindergärten in Brand.


Über die Wandlung des Philosophen Glucksmann schreibt der Autor:

Glucksmann gehört zu Frankreichs antitotalitären Philosophen, die seinerzeit unter dem Schock von Solschenizyns "Archipel Gulag" eine Abkehr von utopischen und apokalyptischen Heilslehren forderten. Selbst Sohn jüdischer Opfer des Naziregimes, bekämpfte Glucksmann (nach seiner maoistischen Phase) die Diktaturen des Ostblocks und solidarisierte sich mit den dortigen Dissidenten. Heute wendet er sich ebenso entschlossen gegen den "grünen Faschismus", wie er den islamistischen Totalitarismus nennt, der den Hass auf den Westen am deutlichsten verkörpert.

Der Ansatzpunkt für eine Kritik an den Thesen von Glucksmann scheint für mich -ohne sein Buch gelesen zu haben- seine Prämisse zu sein, dass Hass sich niemals im Rahmen der Rationalität bewegen kann. Einen derartigen Hass kann es allerdings geben, man denke nur an den Hass auf einen Diktator.

Montag, Dezember 19, 2005

Einführungen in den Objektivismus per Internet
Auf der Website des Ayn Rand Institute gibt es auch zwei RealAudio-Einführungen in den Objektivismus von zwei namhaften objektivistischen Wissenschaftlern, nämlich Leonard Peikoff und Gary Hull. Diese sind kostenlos verfügbar, wenn man sich vorher beim ARI angemeldet hat. Gary Hulls 5-Stunden-Kurs handelt folgende Themen ab (beginnend mit der Fragestellung, wie ein Mensch auf einer einsamen Insenl überleben könnte. Um Nahrung beten?):


Theme: The nature of reason, egoism and emotions in the philosophy of Objectivism.

A. How to survive on a desert island
1. Acknowledge facts and think
2. Initiation of force as antithetical to survival


B. The motivation
1. Objectivism is true
2. It works as a guide to life


C. An overview of Objectivism: The five R's


D. Morality and the producer
1. The nature and meaning of egoism


E. Reason and Emotions
1. The nature of emotions
2. Emotionalism as a vice

Siehe auch die Bemerkungen von Diana Mertz Hsieh zum Vortrag von Gary Hull

Donnerstag, Dezember 15, 2005

Ahmadinedschads Hass auf den Westen
Der iranische Staatspräsident hat zum wiederholten Mal seinen Hass auf Israel und den Westen allgemein freien Lauf gelassen: "Der Westen sagt, dass der iranische Präsident viele hässliche Dinge gesagt hat und unzivilisiert ist, und er verurteilt mich. Wenn aber eure (die westliche) Zivilisation Aggressionen gegen unschuldige Nationen, Unterdrückung der Stimmen für Gerechtigkeit und die Ausweitung von Armut zum Nutzen des Wohlstandes in euren Ländern einschließt, dann hassen wir eure Art von Zivilisation."

Mittwoch, Dezember 14, 2005

Die Befreiung der Biologie
Der Wissenschaftsjournalist Ronald Bailey hat sein neues Buch vorgelegt: Liberation Biology (siehe auch hier). Bailey unterzieht die wissenschaftlichen und ethischen Kontroversen in Zusammenhang mit den neuen technischen Möglichkeiten der Biotechnologie einer Prüfung. Und der Untertitel seines Buches bezeugt, in welcher Richtung sich seine Argumente bewegen: "The Scientific and Moral Case for the Biotech Revolution."

Baileys Artikel für das Reason Magazine
Baileys Einträge auf dem Blog Hit and Run

Samstag, Dezember 10, 2005

Diskussion um "Fact and Value"
An dieser Stelle wieder einmal ein kurzer Lesehinweis: Trey Givens, der sich ausdrücklich nicht als Experte in Sachen Objektivismus sieht, hat zum ersten Mal Leonard Peikoffs Text "Fact and Value" gelesen und dazu einige Anmerkungen auf seinen Blog gestellt. Diana Hsieh hat zu Treys Äußerungen auch einige lesenswerte Anmerkungen gemacht. Interessant auch im Kommentarbereich einige Äußerungen von Don Watkins zu Kant, der das Moralgesetz ("Das Moralgesetz als kategorischer Imperativ gilt unbedingt und unabhängig von den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen des Handelnden ..." siehe hausarbeiten.de)
nicht aus den Erfordernissen des Lebens ableitete, sondern aus einer anderen Dimension, was in der Praxis durchaus böse Folgen hat, da eine solche Dimension überhaupt nicht existiert.
Mythos "sozialer Volksaufstand"
In einem internen Bericht hat die französische Zentraldirektion des Verfassungsschutzes (DCRG) als
Hauptmotiv für die wochenlangen Unruhen in vielen französischen Städten die "enorme Verzweifelung" und den "totalen Vertrauensverlust der Jugendlichen gegenüber den Institutionen der Republik" ausgemacht. Diese Analyse wirkt so, als hätte sie das, was die Gewalttäter über ihre Taten und Motive verbreiten, einfach in Worte gefaßt, ohne sie weiter zu hinterfragen. Insbesondere hätten den Verfassern auffallen müssen, dass etwa Asiaten oder Franzosen asiatischer Abstammung unter den Gewalttätern nicht zu finden waren, auch wenn sie in den "sensiblen" Vororten lebten. Eine ganz andere Interpretation der Ereignisse in Frankreich liefert der französische Philosoph Alain Finkielkraut, der der israelischen Zeitung Ha'aretz ein Interview gegeben hat (siehe dazu auch die Jersulam Post), das jetzt die Zeitung DIE WELT auf Deutsch veröffentlicht hat. Finkielkraut sieht einen "klaren ethnisch-religiösen Charakter" bei den Unruhen, wobei dieser Ausdruck mir nicht deutlich genug die tatsächliche Substanz der Thesen von Finkielkraut widerspiegelt, denn selbstverständlich liegt den Araber der Islamismus nicht im Blut, ebensowenig den Deutschen der Obrigkeitsstaat oder den Amerikanern die Freiheit, was der Philosoph aber auch nicht behauptet. Hier einige Auszüge aus dem sehr lesenswerten Interview:

"In Frankreich verbucht man diese Unruhen nur unter ihrem sozialen Aspekt und begreift sie als ein Aufbegehren der Jugendlichen aus den Vorstädten gegen ihre Lage, gegen die Diskriminierung, gegen die Arbeitslosigkeit. Das Problem aber ist, daß die meisten dieser Jugendlichen moslemische Schwarze und Araber sind. Sehen Sie, in Frankreich gibt es auch noch andere Einwanderer, deren Lage schwierig ist - Chinesen, Vietnamesen, Portugiesen -, aber die nehmen an den Ausschreitungen nicht teil. Deshalb besitzt diese Revolte einen klaren ethnisch-religiösen Charakter. Was ist der Ursprung dieser Revolte? Ist sie die Antwort der Araber und Schwarzen auf den Rassismus, dessen Opfer sie sind? Ich glaube das nicht, weil dieser Gewalt sehr beunruhigende Vorboten vorausgingen, die man nicht auf eine Reaktion auf den französischen Rassismus allein reduzieren kann.
(...)
Die Unruhen als Reaktion auf den französischen Rassismus anzusehen, würde bedeuten, vor einem weiter verbreiteten Haß die Augen zu verschließen: dem Haß gegen den Westen.
(...)
Stellen Sie sich nur mal vor, diese Leute wären Weiße gewesen, wie in Rostock in Deutschland. Sofort hätte jeder gesagt: 'Faschismus wird nicht toleriert.' Aber wenn ein Araber eine Schule ansteckt, ist es eine Rebellion. Wenn ein Weißer das tut, ist es Faschismus. Ich bin 'farbenblind'. Schlechte Taten sind schlechte Taten, egal welche Hautfarbe dahinter steht. Und für den Juden, der ich nun mal bin, sind diese Untaten inakzeptabel."

Dienstag, Dezember 06, 2005

Ayn-Rand-Schmähung von rechts
Das konservative Magazin Commentary Magazine veröffentlichte in seiner September-Ausgabe den Aufsatz "Who Needs Ayn Rand?" von Algis Valiunas. In der aktuellen Ausgabe druckt die Zeitschrift einige Leserbriefe (gehe auf "18 von 23") ab -unter anderem von Peter Schwartz, Onkar Ghate und Edwin A. Locke-, die Valiunas Interpretation der Philosophin und Erfolgsautorin zurückweisen. Valiunas scheint sich bei seiner Kritik vor allem auf Barbara Brandens Buch The Passion of Ayn Rand zu stützen. Er kritisiert Rands "grenzenlosen Glauben an die Vernunft" und beklagt, dass es "in ihrer Welt keine Mysterien" gebe. Tatsächlich verwarf Rand alle Formen des Mystizismus und und sie "glaubte" keineswegs an die Vernunft wie die Christen an die Wiederauferstehung glauben, sondern erkannte die herausragende Stellung der Vernunft aufgrund von Fakten an.

Die Bilanz

Die November-Bilanz
Dieser Blog hatte im November 1 300 Besucher, das Kapitalismus-Magazin 2 377. Von den vorgestellten Büchern wurden Ayn Rand Answers, Ominous Parallels und The Capitalist Manifesto am häufigsten angeklickt.

Montag, Dezember 05, 2005

America divided?
Wer sich die politische Landkarte Amerkas auf der Ebene der Bundesstaaten vor Augen führt, könnte zu der Annahme kommen, dass Amerika politisch tief gespalten ist. Selbst wenn dies der Fall wäre, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Amerika auch kulturell entsprechend dieser politischen Grenzlinien gespalten ist. Niall Ferguson kommt in einem Beitrag für DIE WELT zu dem Ergebnis, dass Amerika kulturell erstaunlich homogen sei. Er verweist zur Untermauerung dieser These auf das Buch Culture War: The Myth of a Polarized America von Morris Fiorina, Sams Abrams und Jeremy Pope: "Insgesamt wirken die Ansichten der amerikanischen Bürgerschaft gemäßigt, nuanciert, ambivalent ... und nicht extrem, polarisisiert und dogmatisch." Das Auffällige an diesem Zitat ist die Verwendung von vernebelnden Anti-Begriffen zur Beschreibung der amerikanischen Mainstream-Kultur. Aber welche Inhalte verbergen sich hinter diesen Begriffen wirklich? Wie religiös oder säkular sind die Amerikaner? Sind sie altruistisch oder egoistisch? Wäre extrem "rational-aufgeklärt" nicht etwas völlig anderes als extrem "religiös"? Das pure Erkenntnis von Homogenität besagt leider nicht, welche Werte diese Homogenität definieren. Möglicherweise gibt das Buch der genannten Autoren doch ein wenig darüber Auskunft, wie die Amerikaner wirklich denken. Niall Fergusons Essay tut dies leider nicht.

Samstag, Dezember 03, 2005

Daniel Cohn-Bendit über Hannah Arendt
Hannah Arendt (1906 - 1975) ist die Lieblingsphilosophin von Daniel Cohn-Bendit, dem ehemaligen Straßenkämpfer und heutigem grünen Politiker. Dies ist allerdings erst eine neue Entwicklung, denn zu seinen Zeiten als "ordentlicher, linksradikaler Achtundsechziger" -wie Fragesteller Hannes Stein ihn in DIE WELT tituliert- war dies noch keineswegs der Fall, obwohl Cohn-Bendit Arendt und ihre Thesen damals schon kannte. Er beschreibt die Philosophin folgermaßen - und gibt ein wenig von dem zu erkennen, was den heutigen Grünen Cohn-Bendit vom früheren Linksradikalen unterscheidet: "Sie hatte ja immer einen linken Begriff des Sozialen. Über die demokratischen Institutionen dachte sie liberal, aber sie war sehr links, was das Soziale angeht." In Anspielung auf die Beziehung von Arendt zum Philosophen Martin Heidegger erklärt Cohn-Bendit: "Liebe und Sex lassen sich philosophisch-rational nicht erklären." Cohn-Bendit gibt damit natürlich doch eine Erklärung ab, nämlich das Liebe und Sex einen irrationalen Charakter haben, was er vermutlich aus der durchaus zutreffenden Tatsache ableitet, dass Menschen irrationale Entscheidungen auf dem Gebiet der romantischen Liebe treffen können. Dies ändert aber nichts am Charakter einen aufrichtigen Liebe, die eine Reaktion auf die Werte ist, die man bei den anderen Person (in der Regel anderen Geschlechts) bewundert. Liebe muß man sich verdienen, durch seinen Tugenden, sie ist nicht einfach nur da. Übrigens wäre es durchaus interessant, Hannah Arendt und Ayn Rand - die beide fast zur gleichen Zeit gelebt haben - einem philosophischen Vergleich zu unterwerfen, wenn dies nicht schon versucht worden ist, worüber das Internet mir aber auch keine Auskunft gibt.

Zu Hannah Arendt siehe auch DER STANDARD und
Kurt Sontheimers Buch "Hannah Arendt"

Donnerstag, Dezember 01, 2005

Eine "Wiedergeburt des Vernunft" nach dem Exitus von SOLO
Gerade hat sich eine neue Organisation mit dem Namen "Rebirth of Reason" (RoR) gegründet, die sich nach eigenen Angaben der Philosophie des Objektivismus verpflichtet fühlt. Der Name ist zwar neu, aber die Protagonisten dieser Organisation stammen aus der Gruppe der aufgelösten Sense of Life Objectivists (SOLO). Diana Hsieh schreibt auf ihrem Blog, dass sie die Auflösung von SOLO begrüßt. Sie hatte es abgelehnt, sich an Debatten auf dem Forum von SOLO zu beteiligen. Diana bringt in ihrem Text auch einige Zitate aus dem SOLO-Forum dem Leser zur Kenntnis, wo übel auf das ARI eingeschlagen wird. Andre Zantonovitch zum Beispiel schreibt: "SOLOisten und TOCer gehören zum philosophischen Zweig des Objektivismus. Diana und ihre bösartigen ARI-Kohorten gehören zum religiösen Zweig des Objektivismus."

Mittwoch, November 30, 2005

Anti-westliches Denken in Frankreich
Johannes Wetzel berichtet in der Berliner Zeitung über Interpretationsversuche von französischen Intellektuellen hinsichtlich der Krawalle von Jugendlichen in Frankreich: So erklärte etwa der Philosoph Alain Finkielkraut gegenüber dem Figaro:

"Diese Gewalt ist keine Reaktion auf die Ungerechtigkeiten der Republik, sondern ein antirepublikanisches Pogrom", eine von Intellektuellen und Lehrplänen geteilte Form von "Hass auf den Westen".

Wetzel weiter:


Er ist aber nicht der einzige, der das "anti-westliche Denken" für die Unruhen verantwortlich macht. Auch Jean Baudrillard konstatiert: Die westlichen Gesellschaften lösen sich auf - nicht nur unter den Schlägen des Terrorismus und unter dem Druck der Afrikaner, die gegen den Stacheldraht um Melilla anrennen. Sondern auch, weil sie "ihren eigenen Werten" nicht mehr vertrauen. Eine Gesellschaft aber, die sich zusehends "desintegriert", könne die "Integration" ihrer Immigranten gar nicht leisten.

Samstag, November 26, 2005

Pragmatismus
Aus gegebenem Anlass möchte ich kurz erläutern, warum ich hin und wieder dazu neige, dem Leser lediglich Lesehinweise und kurze Zitate aus den beworbenen Texten vorzusetzen. Es sei vorweg gesagt, dass dies eine Form des Bloggens ist, die sicherlich intellektuell anspruchsloser ist als die Erstellung eigener Kommentare und Analysen. Gleichwohl halte ich diese durchaus für legitim, es gibt Blogs -auch im objektivistischen Lager- die fast ausschließlich so funktionieren (siehe zum Beispiel den Blog von Martin Lindeskog). Wenn ich auf fremde Texte kommentarlos verweise, bedeutet dies nicht, dass ich diese Texte für makellos halte oder die Verfasser für jenseits jeder Kritik. Nein, es sind zeitliche oder intellektuelle Begrenzungen, die mich davon Abstand nehmen lassen, diese Texte ausführlicher zu beschreiben oder zu analysieren. Oft ist es auch so, dass ich durchaus darauf hoffe, dass irgendein anderer Blogger sich dieses Textes annimmt. Gern verweise ich auch auf Texte von Michael Hurd, einem Psychologen. Dies vor allem deshalb, weil er Themen anschneidet, die sich auf anderen objektivistischen Blogs so nicht finden. Objektivismus ist eine Philosophie für das Leben auf der Erde und die Beschäftigung mit sogenannten Alltagsthemen sollte im Vergleich mit politischen Themen nicht zu kurz kommen. Gern würde ich auch vom ARI einmal Texte etwa zu Themen wie Alkoholismus oder Homosexualität lesen. Heute wieder ein Hinweis auf Michael Hurd: diesmal zum Thema Pragmatismus. Eine Bemerkung dazu: Ich denke, dass Pragmatismus bei Menschen mit schlechten Prinzipien gut ist, bei Menschen mit guten Prinzipien aber ein Verrat an ihren Idealen, der sie von Erfolg und Glück in ihrem Leben entfernt. Dass Matthias Platzeck "pragmatisch" ist, ist besser, als wäre er ein prinzipientreuer Marxist.

Donnerstag, November 24, 2005

Superman versus Batman
Trey Givens beschreibt auf seinem Blog Superman als seinen Lieblingshelden, den er auch Batman vorzieht. Aber Batman ist der Held, der nur über seinen Geist, seine Muskeln und seinen Willen verfügt (siehe Diana Hsiehs Kommentar). Er ist auch der Held, der Kriminelle bekämpfen möchte und nicht einfach jedem aus der Patsche helfen möchte, der sich gerade in Schwierigkeiten befindet. Wer Batman Begins gesehen hat, erinnert sich: Batman muss trainieren, um seine Muskeln zu stählen. Er ist ein durch und durch menschlicher Held, der Tugenden braucht, um Größe zu schaffen.

Montag, November 21, 2005

Die Straße zur Verdammnis
Gestern lief erstmalig im deutschen Fernsehen der düstere Gangsterfilm Road to Perdition mit Tom Hanks in der Hauptrolle. Dieser Film zeigt nicht nur, wie der Kritiker richtig bemerkt, einen einzelnen Mann, sondern eine ganze Kultur von Gangstern, die sich auf ihrem Weg in die Verdammnis befinden. Wenn ich mich richtig erinnere, sind nur in zwei Szenen ganz kurz Polizisten zu sehen - einer wird erschossen, der andere läßt sich bestechen. Diese Art von Leben endet für die Hauptdarsteller alle in einem Kugelhagel, und es sind keine Polizeikugeln, sondern ihre eigenen Kugeln.
Philosophische Bemerkungen
Seit letzter Woche gibt es ein neues Blog mit dem Titel "Philosophische Bemerkungen", welches ich hiermit empfehlen möchte. Die beiden ersten Einträge beschäftigen sich mit dem Film "Harry Potter und der Feuerkelch" (zu diesem Film siehe auch die Bemerkungen von Jennifer Snow) und der Staatsphilosophie von Thomas Hobbes.

Donnerstag, November 17, 2005

Die böse Chemie

Das europäische Parlament hat ein Regelwerk erlassen ( "Reach" ), mit dem Firmen dazu verpflichtet werden, von ihnen hergestellte und vertriebene chemische Substanzen zu untersuchen. "Die Welt" berichtet: "Das Regelwerk zielt darauf ab, tausende chemische Substanzen erstmals darauf zu überprüfen, wie sie auf Umwelt und Gesundheit wirken."
Der Gedanke, der dahinter steckt, ist aber tiefgreifender: Firmen sollen beweisen, daß eine bestimmte Substanz keine negative Wirkung haben kann. Am 7.Oktober 2003 habe ich hier auf dem Blog einen Artikel über das Vorsorgeprinzip gepostet, der die Einstellung hinter dieser Forderung verdeutlicht. Gleichzeitig habe ich dort gesagt, daß ein Negativum nicht bewiesen werden kann. Von den Firmen wird also etwas Unmögliches verlangt, wenn nicht gleichzeitig festgelegt wird, wann man denn davon ausgehen kann, daß keine negative Wirkung vorliegt.

Entsetzlich ist nicht nur, daß jetzt eine gesetzliche Verpflichtung zum Test für viele chemischen Substanzen eingeführt wird (die Kosten in die Höhe treibt), sondern daß auch eine gesetzliche Registrierung und Zulassung für chemische Substanzen notwendig wird. Europäische Bürokraten werden also in Zukunft entscheiden, ob und wer welche chemischen Substanzen herstellen darf, und das ist eine weitere Einschränkung der unternehmerischen und persönlichen Freiheit.
Kitsch
Unsere Diskussionsgruppe umfaßt zur Zeit 28 Mitglieder. Trotz größer werdender Zahl gab es allerdings lange Zeit keine Beiträge. Jetzt gibt es wieder Aktivität im Forum: zum Thema "Kitsch" ("Kitsch ist Kunst, die im Betrachter mit minimalem geistigen Aufwand positive Emotionen auslösen soll.") Wikipedia definiert "Kitsch" folgendermaßen: "Kitsch ist ein zumeist abwertend gebrauchter gemeinsprachlicher Begriff zur Bezeichnung eines aus Sicht des Betrachters emotional minderwertigen, sehnsuchtartigen Gefühlsausdruckes. In Gegensatz gebracht zu künstlerischer Bemühung um das Wahre oder das Schöne, meint die Kritik mit Kitsch einen aus ihrer Sicht zu einfachen Weg zum Ausdruck bzw. überhaupt die ihr suspekte Grundlage dieses Ausdrucks. Daher Gefühle selber in dem Zusammenhang abwertend als sentimental, trivial oder kitschig bezeichnet werden."
Ist dies Kitsch?

Mittwoch, November 16, 2005

Neuregelung für das Internet

Neuregelung für das Internet ?

In Tunesien hat eine Konferenz begonnen, in der darüber entschieden werden soll, welche Organe in Zukunft die "Verwaltung" des Internets übernehmen sollen. Die bisherige Verwaltung wird durch die ICANN durchgeführt, eine Organisation die zum einen Internet-Adressen verwaltet, als auch die zentralen Rechner ("Rootserver") beherbergt und administriert, über die die Netzstruktur geregelt wird. Zur ICANN ist folgendes zu sagen:
1. sie ist eine "Non-Profit" Ogranisation; sie finanziert ihren Unterhalt aber über Gebühren für die Registrierung von Domain-Namen und der damit verbundenen Internetadressen.
2. sie ist ein Zwitter, der unter staatlicher Kontrolle der US-Regierung steht ( Weisungsgebundenheit gegenüber dem "Department of Commerce" ), aber auch andere dubios bestimmte Gremiumsmitglieder hat.
Der Einfluß der US-Regierung ist unter heftige Kritik gekommen, da staatlicher Mißbrauch durch die US-Regierung befürchtet wird (Es wurde z.B. berichtet, daß ein Antrag von Pornoherstellern auf eine eigene Endung auf die Endung ".XXX" für alle Pornoseiten durch die US-Regierung wegen moralischer Bedenken abgelehnt wurde). Die Kritik ist durchaus berechtigt, wenn man sie so versteht, daß die Aufgaben der ICANN völlig kommerzialisiert werden sollten, also eine rein marktwirtschaftliche Lösung gefunden wird, in der die ICANN als reines profitorientiertes Unternehmen geführt wird. Doch genau das steht nicht zur Debatte. Im Raum steht die Forderung, die Kontrolle, die bisher durch die US-Regierung ausgeübt wird, durch internationale Gremien zu regeln, in denen staatliche Vertreter der beteiligten Länder sitzen, vergleichbar mit Gremien der UNO. Und hier hört der Spaß auf. Nicht nur totalitäre Länder wie Nord-Korea und der Iran haben ein Interesse daran, den freien Informationsfluß im Internet zu unterbinden und Zensur zu betreiben (sie tun das bereits in ihrem innerstaatlichen Einflussbereich). Auch Länder der europäischen Union würden eine schleichende Zensur einführen ( kann sich jemand daran erinnern, daß Herr Schily einst in die USA gepilgert ist, um die Abschaltung von rechtsradikalen Internetseiten zu fordern und damit gescheitert ist ? ). Und wenn man die Wahl zwischen der US-Regierung als Verwalter hat und irgendwelchen anderen Regierungen, so sollte die Entscheidung eindeutig zu Gunsten der US-Regierung fallen, denn in den USA wird zu Recht die Meinungs- und Pressefreiheit unangefochten hochgehalten. In einem Gremium, das wie ein UN-Gremium geführt wird, würden die freiheitsfeindlichen Länder die Oberhand haben. Und das wäre das Ende des Internet, so wie wir es heute kennen.
Der freie Westen
Leon de Winter führt bei www.welt.de ein Weblog (in englischer Sprache), das er The Free West nennt. De Winter weist darauf hin, dass dies kein willkürlicher Titel sei, sondern dass er einen tiefen Glauben -obwohl er Säkularist ist- an die Freiheiten unserer westlichen Gesellschaften habe: "Unsere Freiheit ist kein Phänomen, das wir als selbstverständlich ansehen sollte. Es ist ein Wunder." Welchen Kontrast dieser leidenschaftliche Verteidiger des Westens darstellt im Vergleich zum "libertären" Mainstream in Deutschland, macht Stefan Blankertz deutlich, seines Zeichens libertärer Vordenker, der den Westen als "quasi-religiöse Ideologie" abtut ("Westen" als terroristische Ersatzreligion in: eigentümlich frei), wo er eine reale Religion, den Islam nämlich, im gleichen Zug zu idealisieren versucht.

Montag, November 14, 2005

Fehler
Michael Hurd über Fehler: "Es ist in Ordnung Fehler zu machen, solange man daraus lernt."

Samstag, November 12, 2005

Amerika im Krieg
Im Internet verfügbar ist die Sonderausgabe "America at War" des monatlichen Newsletters Impact vom Ayn Rand Institute. In seinem Aufsatz "Innocents in War?" schreibt Onkar Ghate: "Krieg ist schrecklich, aber manchmal notwendig."

Freitag, November 11, 2005

Das Problem Multikulturalismus
Wie bereits von mir erwähnt, erscheint die Zeitschrift The New Individualist, herausgeben von The Objectivist Center, nun unter der Leitung von Robert Bidinotto, der für das Magazin auch Autoren verpflichtet hat, die sich nicht als Objektivisten verstehen und eher dem konservativen Lager zuzurechnen sind. Die Website des TOC hat zwar noch keinen Inhalt der Juli-Ausgabe veröffentlicht, allerdings gibt es auf der Website von Victor Hanson schon Bruce S. Thorntons Aufsatz "Multiculturalism and its Discontents" ("Der Multikulturalismus idealisiert nicht-westliche Kulturen und ignoriert ihre diversen Verbrechen und Dysfunktionen".

Donnerstag, November 10, 2005

Multikulturalismus und die Selbstauslöschung Europas
Jetzt im Internet verfügbar: Multiculturalism and the Self-Liquidation of Europe von Robert Tracinski. Wir kennen in Deutschland alle die wütenden Attacken der Linken auf die Forderung nach einer "deutschen Leitkultur" ("Jede Kultur, die sich selbst ernst nimmt, ist eine Leitkultur; die Frage ist dann nur noch, was sie will", schreibt Konrad Adam in DIE WELT) und diese Attacken stützten sich auf die Überzeugung eines Mulikulturalismus, den Tracinski in seinem Aufsatz beschreibt: "Die Unruhen sind geschildert worden als ein Produkt von Frankreichs Versagen, die muslimischen Immigranten aus Nord-Afrika zu 'assimilieren', und verschiedene Gründe werden für dieses Versagen zitiert. Aber der fundamentalste Grund ist, dass Europa schon lange jedes reale Interesse verloren hat, seine Immigranten zu assimilieren. Tatsächlich hat es überhaupt die Idee der Assimilierung verworfen. Es geht nicht nur darum, dass die französischen Muslime in die französische Kultur assimiliert werden müssen. Es muss auch eine selbstbewusste Kultur geben, in die sie sich assimilieren können."

Dienstag, November 08, 2005

Die Angst der Deutschen vor dem Aufbruch
Gerade erschienen ist die Oktober/November-Ausgabe der Schweizer Monatshefte mit dem Titel "Die Angst der Deutschen vor dem Aufbruch". Unter den Autoren befindet sich auch Margarita Mathiopoulos mit dem Aufsatz "Kein Machtwechsel ohne Mentalitätswechsel": "Die Hintergründe deutscher Reformunwilligkeit reichen mentalitätsgeschichtlich weit zurück. Die vermeintliche Allzuständigkeit des Staates ebenso wie ein übersteigertes Vertrauen in seine Mittel
und Möglichkeiten beginnen schon mit Bismarck. Weimarer Republik und Nationalsozialismus haben das eine wie das andere weitergetragen."
A ist A: Anarchismus ist das Arbiträre
Auf solohq.com ist wieder einmal eine große Debatte um den "Anarcho-Kapitalismus" ausgebrochen, angestoßen durch einen Aufsatz von Duncan Bayne, der behauptet, dass der Anarchismus eine Konsequenz eines minarchistischen Libertarismus sein soll. Lindsay Perigo beschreibt den Anarchismus als das Arbiträre.

Freitag, November 04, 2005

Unruhen in Paris
Objectivismonline.net diskutiert die gewaltätigen Unruhen von muslimischen Jugendlichen in Paris. SoftwareNerd bemerkt, dass das Forum Teilnehmer aus Großbritannien und Deutschland habe, aber seines Wissens niemanden aus Frankreich.
Eine Zusammenfassung des Objektivismus
Auf der Website der Ayn Rand Society befindet sich eine ausgezeichnete Zusammenfassung des Objektivismus, verfaßt von Greg Salmieri und Allan Gotthelf.

Donnerstag, November 03, 2005

Pisa und die Chancengleichheit

Pisa und die Chancengleichheit

Die neue Pisa-Studie ist da: danach haben angeblich Kinder aus einkommens-schwachen Familien eine viermal niedrigere "Chance" auf einen hohen Bildungsabschluß als Kinder aus einkommens-starken Familien. Wie kommen die Herrschaften zu dieser Aussage ? Sie sehen sich das Ergebnis an und schließen dann aus dem Ergebnis auf die Ausgangssituation. Würden dieselben Herrschaften eine Studie mit Fleißigen und Faulen machen, würden sie zu dem Ergebnis kommen, daß die Fleißigen eine x-mal höhere Chance auf Erfolg haben als die Faulen und sich dann über diese Chancenungleichheit in der Ausgangssituation beschweren. Hier wird ein "Package Deal" mit dem Begriff Chance gemacht: der Begriff Chance wird sowohl für die Ausgangssituation als auch für die Endsituation verwendet, d.h. Chancengleichheit als gleiche Ausgangssituation wird gleichgesetzt mit der Endsituation, d.h. gleiche Chance auf Erfolg und damit Ergebnisgleichheit. Was in dieser Untersuchung völlig unter den Tisch fällt, ist der kausale Zusammenhang zwischen Fleiß und Chance auf Erfolg. Was implizit ihrer Untersuchung zugrunde liegt: es soll Chancengleichheit im Sinne von Ergebnisgleichheit bestehen, ohne den kausalen Zusammenhang von Fleiß und Chance auf Erfolg zu beachten. Dieser kausale Zusammenhang besteht aber in Wirklichkeit. Die Forderung nach Ergebnisgleichheit ist eine Auflehnung gegen das Prinzip der Kausalität.

Gewinner Essay Wettbewerb

Gewinner Essay Wettbewerb

Die Beteiligung am Essay Wettbewerb war leider sehr gering: ich habe nur zwei Zuschriften erhalten. Ich hatte mir bei dem ausgeschriebenen Betrag schon eine höhere Beteiligung erhofft.
The winner is
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Sascha Settegast
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Ich stimme der Hauptaussage von Sascha in seinem Beitrag "Produktion und Zwang" zu, daß der Anarchokapitalismus eine disfunktionale Utopie ist und daß ein Minimalstaat notwendig ist. Allerdings muß ich sagen, daß ich die Zusammenhänge und Wirkungsmechanismen immer noch nicht richtig verstanden habe. Insbesondere fehlt mir auch die Herleitung zu der These, Libertarians würden Produktion und Zwang gleichsetzen. Ich weiß nicht, ob man die Aussage in dieser Allgemeinheit stehen lassen kann. Es gibt wohl zu diesem Thema noch genügend Diskussionsbedarf und damit Stoff für die Diskussionsforen.
Dennoch ist der Beitrag von Sascha der beste eingereichte Beitrag und er erhält damit den Preis. Herzlichen Glückwunsch.

Dienstag, November 01, 2005

Die Oktober-Bilanz
Im Oktober wurde dieser Blog etwa 1 100 Mal angeklickt. Beim Kapitalismus-Magazin waren es 2 270 Visits. Von den vorgestellten Büchern wurden The Capitalist Manifesto, Ominous Parallels und Ich liebe mich auch an häufigsten angeklickt.

Montag, Oktober 31, 2005

Diskussionsgruppe

Diskussionsgruppe
Unsere Diskussionsgruppe nimmt zahlenmäßig stetig zu: mittlerweile gibt es 28 Mitglieder. Allerdings gibt es noch 2 Anmeldungen aus dem Monat Oktober, die nicht bestätigt wurden. Bitte alle E-Mails von Domeus beachten: die Einladung muss bestätigt werden. Karsten fragt auch nach EGO, der Europäischen Gesellschaft für Objektivismus, die zumindest virtuell schon existiert. Bei einer genügend großen Zahl von Interessenten könnte man dies realisieren, allerdings nicht als Selbstzweck, sondern mit einer klaren Zielvorstellung und Personen, die dafür einstehen möchten. Hinzu kommt, dass bei einer Vereinigung, die die Verbreitung einer bestimmten Philosophie fördern möchte, an der Spitze eigentlich ein studierter Philosoph stehen sollte, möglichst noch jemand, der auch beim Ayn Rand Institute ein Studium absolviert hat. Dies könnte tatsächlich in einigen Jahren der Fall sein.

Samstag, Oktober 29, 2005

Ahmadinejad's Endlösung

Ahmadinejad's Endlösung

so heißt der Titel auf Cox and Forkum mit passendem Bild. Der Aufruf zur Vernichtung Israels aus Kreisen des islamischen Regimes ist nichts Neues. Er wurde jedoch noch nicht in dieser Deutlichkeit vor der Weltöffentlichkeit verbreitet. Bedauerlich ist, daß europäische Regierungschefs sich zu keiner klareren Verurteilung durchringen können, als zu sagen, dieser Aufruf sei "unakzeptabel". Es muß stattdessen mit aller Klarheit gesagt werden: Ahmadinejad und sein islamisches Regime verkörpern unmoralischen Abschaum !

Freitag, Oktober 28, 2005

Flat Tax
In Deutschland wird es aller Voraussicht nach eine "Große Koalition" geben und diese wird die Steuern erhöhen. Von einer "Flat Tax", die im Wahlkampf eine Rolle gespielt hatte, ist keine Rede mehr. Auf objectivismonline.net gibt es eine Diskussion zur "Flat Tax" (auch ein deutscher Teilnehmer ist dabei! Gruß an Felix!), wo richtigerweise darauf verwiesen wird, dass auch die "Flat Tax" nur eine Übergangsstufe auf dem Weg zur Abschaffung aller Steuern sein sollte. Sie ist besser als eine progressive Besteuerung, aber immer noch eine Einkommenssteuer.

Donnerstag, Oktober 27, 2005

Spirit of Entebbe
Gerne verweise ich auf den Bog Spirit of Entebbe von Rolf Behrens, der sich vor allem um Israel, den "War on Terror" und auch um Alemania Aachen (deutscher Fussballverein!) dreht. Heute hat Rolf eine Meldung platziert, die zu einer Demonstration am 29. 10. in Berlin vor der iranischen Botschaft aufruft. Hintergrund sind die Hassausbrüche des iranischen Staatspräsidenten gegenüber Israel.

Dienstag, Oktober 25, 2005

Kein Schach!
Auch Blogger Don Watkins widmet sich dem bereits erwähnten Buch "Ayn Rand Answers: The Best of Her Q & A". Er hält es für sehr empfehlenswert. Als besonders faszinierend emfand er Rands deutliche Ablehnung des Schachspiels. Interessant auch Watkins Ausführungen zum sog. "Gefangenendilemma".

Donnerstag, Oktober 20, 2005

Ayn Rand Answers
Im November soll das Buch Ayn Rand Answers: The Best of Her Q & A erscheinen. Bestellungen sind jetzt über Amazon.de möglich.

Dienstag, Oktober 18, 2005

Eine Magazin für Objektivisten?
Robert Bidinotto kündigt auf seinem Blog die erste Ausgabe des Magazins The New Individualist unter seiner Leitung an. Herausgeber der Zeitschrift ist das Objectivist Center (TOC). Dass das Magazin primär Nicht-Objektivisten ansprechen soll, kann man möglicherweise nachvollziehen, dass dies allerdings durch Autoren erfolgen soll, die keine Objektivisten sind, wirkt ausgesprochen merkwürdig. Einer der Autoren ist zum Beispiel Bruce S. Thornton. Im Forum von solohq.com werden einige der Ansichten von Thornton widergegeben, die kaum erwarten lassen, dass dieser Autor Menschen für den Objektivismus begeistern kann oder will:


Will Bruce Thornton make non-Objectivists sympathetic to Objectivism by informing them about "the powers of the evil inherent in all human beings."

Or: "freedom and material prosperity, now uncoupled from the counterforce once provided by Christianity, have created a public and popular culture of trivial mediocrity, in which humans are reduced to the lowest common denominator: appetite and its gratification."

Or: "Freedom comes from the choices made in accord with a cosmic rational and moral order and conducive to their goal, which is good. The idea that freedom for the individual derives from his subordination to a greater good, particularly after it was Christianized, would have a powerful impact on Western thought."

Or: "The rationalist ideal in the West has always coexisted with the recognition, first given voice by Euripides, that thinking and calculating are not all there is to being human. Christianity subordinated reason to revelation, the truths of this material world ultimately significant only insofar as they confirm the grand truth of our true nature and destiny, a truth not discovered by our minds but freely revealed to us by God."

Montag, Oktober 17, 2005

Objektivismus in einer Lektion
Wie der Philosoph Andrew Bernstein in einem Interview mit der Zeitschrift Axiomatic ankündigt, wird sein Buch Objectivism in One Lesson Anfang 2007 erhältlich sein. Für das nächste Jahr plant er, dass sein Manuskript noch von einem Top-Objektivisten wie Leonard Peikoff, Harry Binswanger oder Peter Schwartz editiert werden soll. Das Buch soll deutlich machen, dass der Objektivismus bei jedem Thema konsequent die Vernunft und dem menschlichen Geist unterstützt.

Samstag, Oktober 15, 2005

Objektivistisches Seminar in London
William Thomas vom TOC (The Objectivist Center) kündigt ein Wochendseminar in London für den 19. und 20. November an. Das Seminar läuft unter der Überschrift "The Virtues of Objectivism". Anmeldung hier. William Thomas ist Autor des Buches "Radical for Capitalism" und das TOC vertreibt seinen Einführungkurs "The Essence of Objectivism".

Dienstag, Oktober 11, 2005

Don Watkins bei Lulu
Don Watkins bekanntes Blog Angermangement gibt es nun mittlerweile nicht mehr im Netz, aber seine besten Texte kann man bei Lulu als Book on Demand erwerben. Daneben gibt es auch für 10 $ die erste Ausgabe seines neuen Magazins Axiomatic und einen Roman.
Neu im Jahr 2006: The Objective Standard
Für das Jahr 2006 wird ein neues Vierteljahresmagazin mit dem Namen "The Objective Standard" angekündigt. Als Autoren sind vorgesehen: Craig Biddle, Yaron Brook, Alex Epstein, David Harriman, Elan Journo, John Lewis, Keith Lockitch, Larry Salzman und Lisa VanDamme. Für weitere Informationen kann man sich in eine Mailing-Liste eintragen.

Montag, Oktober 10, 2005

Die September-Bilanz
Dieser Blog wurde im September 1 200 Mal angeklickt. Beim Kapitalismus-Magazin waren es 3 562 Klicks. Von den vorgestellten Büchern wurden The Capitalist Manifesto, Ominous Paralles und Der tägliche Ökohorror am häufigsten angeklickt. 13 Produkte (Bücher und DVDs) wurden auch bestellt. Danke dafür an alle Besteller! Ich möchte noch einmal alle Leser auf den von Thomas initiierten Aufsatzwettbewerb verweisen. Bitte um rege Beteiligung!

Donnerstag, Oktober 06, 2005

Kantianer und ihre verzerrte Wahrnehmung

Kantianer und ihre verzerrte Wahrnehmung

Kantianer behaupten, der Mensch könne nicht verzerrungsfrei wahrnehmen. Dabei sind es sie selbst, die nicht verzerrungsfrei wahrnehmen wollen. Sie haben eine Wunschvorstellung und richten dann die Wahrnehmung an dieser Wunschvorstellung aus: sie nehmen das wahr, was diese Wunschvorstellung stützt; sie ignorieren alles, was diese Wunschvorstellung unhaltbar machen würde. Eine objektive Wahrnehmung würde ihre falsche Wunschvorstellung zerstören und das können sie auf keinen Fall zulassen. Sie vertreten das Primat des Bewußtseins: "Das Primat des Bewußtseins ist das Primat der Wünsche." ; es ist "die Ansicht, das Universum habe keine unabhängige Existenz, daß sie ein Produkt eines Bewußtseins ( entweder eines menschlichen oder göttlichen, oder von beiden ) ist. Die epistemologische Folgerung ist die Ansicht, daß der Mensch Wissen über die Realität dadurch gewinnt, daß er nach Innen sieht ( entweder in sein eigenes Bewußtsein oder auf Offenbarungen, die es von einem anderen, höheren Bewußtsein erhält )." "Sie wollen, daß ihr Bewußtsein kein Instrument zum Wahrnehmen ist, sondern dazu dient, Existenz zu schaffen und daß Existenz nicht das Objekt, sondern das Subjekt ihres Bewußtseins ist - sie wollen der Gott sein, den sie in ihren Vorstellungen ... geschaffen haben, der ein Universum aus dem Nichts nach willkürlichen Launen schafft. Aber die Realität kann nicht betrogen werden. Was sie erreichen, ist das Gegenteil ihres Wunsches. Sie wollen Allmacht über die Existenz; stattdessen verlieren sie die Fähigkeiten ihres Bewußtseins. Durch die Weigerung zu wissen, verdammen sie sich zum Horror ständigen Nichtwissens."

Zur Motivik, die dahintersteckt: "Das Motiv aller Angriffe auf die rationale Fähigkeit des Menschen - ist eine einzige versteckte Prämisse: der Wunsch, das Bewußtsein vom Gesetz der Identität auszunehmen." "Die metaphysische Unterlegenheit dieser Welt ist eine [fadenscheinige Begründung] für den Haß auf die Realität. Die Ansicht, Vernunft sei unfähig dazu, die Realität wahrzunehmen und sich nur mit "Erscheinungen" zu befassen, ist eine [fadenscheinige Begründung] für den Haß auf die Vernunft. ... Die metaphysische Überlegenheit der noumenalen Welt ist eine [fadenscheinige Begründung] für die Überlegenheit von Gefühlen, denen damit die Fähigkeit gegeben wird, das Unerkennbare auf unbeschreibliche Weise zu erkennen."

Einen Einblick in die mentalen Folgen einer solchen Gedankenwelt eines Kantianers liefert JamesTaggart in Atlas Shrugged: "Und er sah sich vor einem neuen gähnenden Loch, das in eine neue Sackgasse führte, die zu Ende zu gehen er nicht wagen durfte. Ich will irgend etwas tun ! Schrie er innerlich in eine echolose Leere. Er begehrte gegen den Sog verbotener Gedanken auf und gegen eine unbekannte böswillige Macht, die ihn keine Freude finden ließ ohne den Zwang zu fragen, was er suchte und warum. Was willst Du ? fragte ihn eine verhaßte Stimme im Takt seiner Schritte, und er ging schneller, ihr zu entfliehen. Sein Gehirn schien ihm ein Labyrinth , in dem sich an jeder Ecke eine Sackgasse öffnete; und jede führte in einen Nebel, der einen Abgrund verbarg. Ihm war, als liefe er um sein Leben, während der sichere Grund unter ihm zusehends weiter schrumpfte und bald nichts mehr übrig lassen würde als diese Sackgassen. Und die Helligkeit der Straße schwand, während Dunst aus den Querstraßen sich immer näher heranwalzte. Warum mußte der Bereich seiner Sicht immer enger werden ? dachte James in panischer Angst. Er wußte es nur allzu gut. So hatte er immer gelebt, die Augen stur immer nur auf das sichere Pflaster vor seinen Füßen gerichtet, jeden Blick auf seinen weiteren Weg, auf Abzweigungen, Steigungen und Gefälle verstohlen vermeidend. Er hatte nie bewußt und mit Vorbedacht irgendwohin gehen wollen; er hatte frei sein wollen von dem Befürfnis, vorwärts zu kommen, frei von dem hypnotischen Zwang einer geraden Linie; er hatte nie den Wunsch gehabt, seine Jahre zusammenzuzählen. Aber welche Macht hatte sie dennoch zusammengezählt."

Sein Bewußtsein hat es zusammengezählt. Taggart hat sein Leben lang versucht, Identität zu verneinen: die Identität von Gegenständen und die Identität seines Bewußtseins; er hat versucht, ohne eigene Identität zu leben. Neben der Identität hat er auch versucht, Kausalität zu leugnen. Wenn er das Primat des Bewußtseins aufrechterhalten will, muß er Tatsachen ignorieren. Damit hat er sich die Wirklichkeit zum Feind gemacht. Er muß sein Bewußtsein von der Wirklichkeit trennen. In einer Unterhaltung mit Cherryl sagt er, womit er versucht, seine Wahrnehmung zu ersetzen: "Ich fühle die Dinge." Er versucht also, anstelle der Wahrnehmung seine Gefühle zu setzen. Zur Auffassung seiner eigenen Identität sagt Taggart: "Ich will nicht wegen etwas geliebt werden, ich will um meiner selbst willen geliebt werden, nicht wegen etwas, das ich tue oder habe oder sage oder denke. Um meiner selbst willen, nicht um meines Körpers, meines Verstandes, meiner Worte, meiner Arbeit, meiner Leistung willen." Was ist sein Selbst ? Er sieht es außerhalb seines Körpers und außerhalb seines Bewußtseins; es ist sein "eigentliches Ich", sein übernatürliches kantianisches Ich. Eine Definition dafür gelingt natürlich nur in einer Negation: das, was nicht sein Körper, sein Verstand, usw ist.

Auch Cherryl erkennt, daß er versucht, ohne eine eigene Identität zu sein: "Du willst als ein Mann wie Hank Rearden gelten, ohne zu sein, was er ist und wie er ist, ohne die Notwendigkeit, überhaupt etwas zu sein, ohne die Notwendigkeit, überhaupt zu sein." Cherryl gibt eine Beschreibung, wie eine kantianische Welt aussieht: "als ob nichts mehr eine feste Form hätte und nichts mehr seine Form halten könnte; als würden Steine, die Du anfasst, nachgeben wie Gallert; als ob Berge zerliefen und Häuser ihre Form verändern wie Wolken; als ob die Welt untergehen wollte, doch nicht in Feuer und Schwefel, sondern in Schlamm."

Und hier das gerechte Ende eines Kantianers; James Taggart am Ende von Atlas Shrugged: "Und dann schrie Taggart. Es war ein langer, durchdringender Schrei wie bei einem plötzlichen, grauenvollen Anblick, obwohl seine Augen wie blind ins Leere starrten. Was er sah, war in ihm. Die schützenden Wände von Gefühlen, Ausflüchten, Selbsttäuschungen, halben Gedanken und falschen Worten, die er in sich errichtet hatte, waren im Bruchteil einer Sekunde zusammengestürzt ... im gleichen Augenblick, da er erkannte, dass er Galt sterben lassen wollte, obwohl er wußte, daß er ihm in den Tod folgen würde. Er sah plötzlich das Motiv, das alle Handlungen seines Lebens bestimmt hatte. Es war nicht seine unmittelbare Seele oder seine Liebe zu anderen oder sein soziales Pflichtbewußtsein oder irgendein anderes seiner falschen Gefühle gewesen, durch die er seine Selbstachtung aufrechterhalten hatte: es war die Lust gewesen, zu zerstören, was lebte, um dessentwillen, was nicht existierte. Es war der Zwang gewesen, der Wirklichkeit zu trotzen durch die Zerstörung aller lebendigen Werte, um sich selbst zu beweisen, daß er der Wirklichkeit zum Trotz leben konnte und nie gebunden war an harte, unverfälschbare Tatsachen. Vor einem Augenblick noch war er fähig gewesen, zu fühlen, daß er Galt über alles haßte, daß dieser Haß ein Beweis für Galts Schuld war, die er nicht näher zu definieren brauchte, daß er Galt vernichten wollte, um selbst überleben zu können. Jetzt wußte er, daß er Galts Vernichtung um den Preis seiner eigenen Vernichtung wollte, wußte, daß er nie hatte überleben wollen, daß es Galts Größe gewesen war, die er hatte demütigen und zerstören wollen. Er sah diese Größe als etwas, das er selbst anerkennen mußte, als eine Größe nach einem Maßstab, der galt, ob man ihn anerkannte oder nicht: die Größe eines Menschen, der Herr der Wirklichkeit war in einem Maße und auf eine Weise, wie niemand es bisher erreicht hatte. In dem Augenblick, da er, James Taggart, sich vor die Alternative gestellt sah, die Wirklichkeit anzuerkennen oder zu sterben, hatten seine dunklen Triebe den Tod gewählt, den Tod anstelle der Hingabe an jenes Reich, dessen leuchtender Sohn Galt war. In der Person Galts, er wußte es jetzt - hatte er alle Existenz zu zerstören gesucht.
Diese Erkenntnis offenbarte sich seinem Bewußtsein nicht in klaren, in Worte faßbaren Begriffen; wie sein Bewußtsein immer aus Gefühlen bestanden hatte, so wurde er auch jetzt beherrscht von einem Gefühl und einer Vision, die zu bannen er nicht die Macht besaß. Er war nicht länger fähig, den Nebel zu beschwören, um den Blick auf jene Sackgassen zu verhüllen, die zu sehen er sich immer gewehrt hatte: Jetzt sah er am Ende aller dieser Sackgassen seinen Haß auf das Leben; er sah das Gesicht Cherryl Taggarts, und ihre freudige Lebensbejahung, und daß es diese Lebensbejahung gewesen war, die er in ihr zerstören wollte; er sah sein eigenes Gesicht als das Gesicht eines Mörders, den alle Menschen mit Recht hassen mußten; der Werte zerstörte, weil sie Werte waren, der tötete, um seinen eigenen Unwert nicht zu erkennen."

( Ideen und Texte kreuz und quer zusammengestohlen aus Texten von Ayn Rand )

Mittwoch, Oktober 05, 2005

Wie man Angestellte demotiviert

Wie man Angestellte demotiviert

Wer einen Angestellten in einem Unternehmen unbedingt demotivieren möchte, dem seien folgende Hinweise gegeben:

Lehren Sie ihn, dass der Einsatz seiner Rationalität sinnlos ist
falls Ihr Angestellter es wagen sollte seinen Verstand einzusetzen, müssen Sie ihm unter allen Umständen klarmachen, dass das völlig sinnlos ist: geben Sie ihm immer Anweisungen, die der Schlussfolgerung widersprechen, zu der er durch Überlegung gekommen ist; wenn die gleiche Situation kurz hintereinander auftaucht, dann geben Sie beim zweiten Mal ohne Begründung genau die entgegengesetze Anweisung wie bei der ersten Situation; begründen Sie Ihre Entscheidungen nie; machen Sie Ihrem Angestellten zu jedem Zeitpunkt klar, dass er ein Vollidiot ist; machen Sie ihm klar: wenn ein Argument von Ihnen kommt, ist es automatisch richtig; wenn dasselbe Argument von ihm kommt, ist es automatisch falsch; argumentieren Sie immer ad hominem, nie zur Sache; tun Sie so, als ob Sie der Standpunkt der Angestellten interessieren würde und als ob Sie einen Konsens suchen würden; erwecken Sie den Eindruck, alle Argumente würden auf dem Tisch liegen und entscheiden Sie dann aus heiterem Himmel ohne Begründung völlig anders; gehen Sie anschliessenden Nachfragen aus dem Weg oder würgen Sie sie einfach ab; geeignete Totschläger dafür sind: es wird so gemacht, weil ich es sage; das machen wir schon immer so; unterbinden Sie auch alle anderen Diskussionen;

Machen Sie ihn abhängig
lassen Sie ihn nichts alleine entscheiden; lassen Sie sich für jeden Vorgang Ihre Zustimmung holen, auch wenn er es alleine entscheiden und erledigen könnte; sagen Sie dann so oft wie möglich, Sie hätten keine Zeit; machen Sie ihn hinterher für die Zeitverzögerung verantwortlich; verwickeln Sie bei Entscheidungen immer so viele Angestellte wie möglich, damit sie sich gegenseitig blockieren können; geben Sie ihrem Angestellten kein Budget, über das er verfügen kann; behandeln Sie ihn auch in jeder anderen Hinsicht wie ein Kleinkind; bezahlen Sie ihn nach Leistung der Gruppe und zwingen Sie ihn dann in eine Gruppe, in der es genügend Faulenzer gibt.

Brechen Sie seine Integrität
lassen Sie ihn Aufgaben immer so erledigen, dass es seinen Überzeugungen widerspricht; wenn Sie nicht wissen, welche Überzeugungen er hat, fragen Sie ihn einfach danach; er wird Ihnen gern antworten, weil er denkt, Sie würden sich für seine Ansichten interessieren;

Behandeln Sie ihn so ungerecht wie möglich
seien Sie launisch wie das Wetter; Ihr Verhalten darf keineswegs vom Erfolg des Angestellten abhängen; er muss im Ungewissen darüber bleiben, ob sie ihn anschnauzen oder freundlich zu ihm sind; wechseln Sie täglich unbegründet Ihre Ansichten: schliesslich muss man etwas von verschiedenen Seiten sehen; misstrauen Sie ihrem Angestellten auch dann, wenn er seine Aufgaben zu jedem Zeitpunkt perfekt erledigt hat; werfen Sie ihm vor, er würde sowieso nie was auf die Reihe kriegen; zählen Sie jahrelang alle seine vergangenen Fehler auf, wie wenig es davon auch geben mag; ignorieren Sie systematisch seine Leistungen und alles Positive, was er jemals erreicht hat; machen Sie ihn für Fehler anderer verantwortlich; lassen Sie Angestellte in Überstunden oder Wochenendarbeit die Fehler ausbügeln, die andere verbockt haben; sorgen Sie für ein "BigBrother" Geschäftsklima: lassen Sie die Mehrheit darüber abstimmern, wer als nächstes gefeuert werden soll; zeigen Sie höchstes Interesse für Gerüchte; nehmen Sie diese als Maßstab zur Bewertung dieses Angestellten; holen Sie keine Informationen aus erster Hand direkt vom Betroffenen, indem Sie ihn dazu befragen; benachteiligen Sie fachlich kompetente und bewährte Angestellte wegen mangelnder "sozialer Kompetenz", ohne zu sagen, was Sie damit meinen, oder was schiefgelaufen sein soll; befördern Sie einen fachlich Mittelmäßigen mit "sozialer Kompetenz", anstatt den fachlich besten.

Gibt es nach der Umsetzung dieser Punkte jetzt keine Angestellten mehr, die Ihnen unterstellt sind ? Macht nichts ! Sie finden bestimmt eine neue Position als Vorgesetzter, in der Sie dann andere Angestellte vergraulen können.
***
Zu zynisch ? Versprochen: beim nächsten Mal kommt eine Liste mit Bedingungen, so wie es sein sollte. Oben genannte Absätze sind wirklich nicht dazu gedacht, Verleumdung gegenüber Geschäftsleuten zu betreiben. Und sie kommen i.R auch nicht gehäuft vor. Aber gestreut kommen sie vor. Sie vergraulen Angestellte: zu recht ! Aber zum Glück kann man sich in einer einigermassen freien Marktwirtschaft dann eben etwas Besseres suchen.

Montag, September 26, 2005

Auslobung

Essay Wettbewerb

Wenn ich schon selbst keine Zeit habe, Artikel und Aufsätze zu schreiben, möchte ich wenigstens hier dazu animieren.

Ich möchte einen Essay Wettbewerb ausloben, dessen Gewinner von mir mit Eur 200 belohnt werden soll. Thema ist frei wählbar, sollte aber einen philosophischen Hintergrund haben. Zur Teilnahme ist jeder herzlich eingeladen. Teilnahmebedingung ist die Einwilligung des jeweiligen Autors, seinen Essay hier auf diesem Blog veröffentlichen zu dürfen, selbst wenn er nicht gewinnt. Und ich behalte mir ausdrücklich den Vorbehalt, Artikel nicht zu veröffentlichen, wenn ich sie argumentativ für schlecht, fehlerhaft oder irgendeiner Form für irrational halte.

Da ich den Preis auslobe, werde ich auch selbst Jury spielen und nach meinem eigenen Gutdünken entscheiden ( das wird mich nicht davon abhalten, mit anderen darüber zu diskutieren ). Einsendeschluss ist der 1.November und ich rechne maximal mit einer Woche bis zur Bekanntgabe.

Einsenden, bitte an mich, siehe links bei "Teammitglieder" unter "Thomas".
Also: ran an die Tasten !

Sonntag, September 25, 2005

Intrinsizismus/Objektivismus

Der selbstlose Objektivist.
In einem interessanten Beitrag auf Diana Hsieh's Blogg NoodleFood beleuchtet Don Watkins ein Problem, das insbesondere bei Menschen häufig ist, für die der Objektivismus noch etwas Neues ist: eine intrinsische Herangehensweise. Diese ist laut Watkins in der Psycho-Epistemologie der betroffenen Individuen verankert und sorgt dafür, dass diese kritisches Denken durch "Ayn Rand" ersetzen, Tugenden durch Gebote, kurz: den Kontext völlig ausser Acht lassen. Watkins zeigt auf, welcher Fehler dahinter steckt, wie er sich äußert, und welche Konsequenzen er hat.

Don Watkins: "The Unselfish Objectivist: How Intrinsicism undercuts Values".

Samstag, September 24, 2005

Freihandel und Moral
In einem Radiointerview sagte der deutsche Schriftsteller Günther Grass: "Wir erleben den Rückgriff auf einen Manchester-Liberalismus, der keine Rücksicht auf Menschen mehr nimmt." Patrick Minar geht in der Wiener Zeitung den historischen Fakten auf den Grund: "Diese Sichtweise auf den Manchester-Liberalismus, die unterstellt, dass das Elend der Arbeiterschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert von den Befürwortern des Manchester-Liberalismus angestrebt worden wäre, ist jedoch völlig falsch und beruht entweder auf bewusster Verdrehung historischer Tatsachen und Manipulation oder auf blankem Unwissen. Das ist bedauerlich, denn tatsächlich sollte es als überaus ehrenvoll angesehen werden, in die Tradition der Manchesterliberalen eingereiht zu werden."
Es muss noch viel schlimmer kommen
Der Wahlkampf in Deutschland zeigte eine bürgerlicher Opposition, die Veränderungen wollte -viel zaghafter zwar, als die Linksparteien behaupteten, aber immerhin waren sie zu gewissen Korrekturen des Wohlfahrtssystems bereit- und den Block der Linksparteien, der jeden Angriff auf den Wohlfahrtstaat als "sozial ungerecht" und "marktradikal" diffamierte. Ergebnis: eine absolute Mehrheit der Stimmen für die Linksparteien. Mark Steyn kommentiert im Telegraph (Teilübesetzung in DIE WELT) die fehlende Reformbereitschaft der Deutschen und meint, dass es noch viel schlimmer kommen müßte, um dieses Volk aufzuwecken:

"Deutschland ist am Ende, demographisch und ökonomisch. Nehmen Sie jeden beliebigen Indikator einer gesunden Industriegesellschaft: Arbeitslosigkeit? Die höchste seit 70 Jahren. Immobilienpreise? Im Keller. Registrierte Neuwagen? 15 Prozent weniger als 1999. Allgemeiner Irrsinn? Ein Drittel der unter Dreißigjährigen glaubt, die amerikanische Regierung stecke hinter den Anschlägen vom 11. September.


Arbeitslosigkeit und so weiter mögen reversibel sein, aber die letzte Zahl signalisiert, daß die Deutschen nicht das Wahlvolk sind, dem man mit rationalen Argumenten kommen kann. Im Wahlkampf gab es endlose Hinweise auf "notwendige Reformen" und "schmerzvolle Veränderungen" - aber darauf hatten die Wähler keine Lust.

Wenn es überhaupt einen Trend gab, dann den, daß die Wähler Gerhard Schröder sogar für die paar moderaten Reformen bestraft haben, die er gewagt hat. Einigen aktuellen Umfragen zufolge wollen 70 Prozent der Deutschen keine weiteren Kürzungen der Sozialleistungen, befürworten aber eine Steuererhöhung für die Reichen. Im April sagten nur 45 Prozent der Deutschen, daß Konkurrenz gut für Wachstum und Beschäftigung sei.


Mit anderen Worten: die Lage muß noch viel schlimmer werden, bevor die Deutschen anfangen, über ernsthafte Veränderungen nachzudenken."

Mittwoch, September 21, 2005

Das Manifest des Kapitalismus
Gerade habe ich von Amazon Andrew Bernsteins The Capitalist Manifesto zugeschickt bekommen und bin nach einer ersten Lektüre begeistert von dem Feuerwerk an guten Argumenten, die in einer einfachen Sprache vorgetragen werden, ohne dabei oberflächlich zu bleiben. Diese Buch würde wirklich eine kulturelle Revolution entfachen, wenn es denn von genug Schülern und Studeten gelesen - und verstanden würde. Bernstein wendet sich in seinem Buch auch dem Themenkreis "Krieg und Imperialismus" zu und schreibt über den aktuellen "Krieg gegen den Terror": "Amerika hat den Konflikt nicht begonnen. Es kämpfte erst nach Jahrzehnten von wiederholten terroristischen Attacken, die in den Gräueltaten vom 11. September kulminierten und auch dann, unglücklicherweise, setzte es zur Verteidigung nur einen winzigen Teil seiner militärischen Macht ein, und nur gegen einen Teil, nicht die Totalität der despotischen Allianz, die den Angriff führt."

Dienstag, September 20, 2005

Über die Gewinnung einer kulturellen Hegemonie
In meinem Beitrag von gestern war ich bewußt nicht auf das zweifellos überraschend gute Abschneiden der FDP eingegangen, weil diese Stärkung der FDP zu Lasten der CDU/CSU nicht Ausdruck eines stärkeren Wunsches nach Freiheit und Individualismus in der Bevölkerung war, sondern durch taktische Fehler der Unionsparteien und die Diskussion um eine "Große Koalition" bedingt war. Die Stärkung der FDP konnte insgesamt auch nicht kaschieren, dass der bürgerliche Lager sowohl relativ als auch absolut an Stimmen verloren hat. Leider kann man dem linken Verleger Klaus Wagenbach nicht widersprechen, wenn er feststellt, dass es in Deutschland eine "deutliche, ordentliche linke Mehrheit" gibt. Dass er dabei vermutlich die NPD nicht einschließen möchte, kann unterstellt werden, aber auch diese Partei konnte ihren Stimmenanteil vervierfachen und lag in den Neuen Bundesländern sogar bei 3,8 %. Wer sich die Frage stellt, wie Objektivisten und andere Individualisten sich diesem Prozess entgegenstellen und ihn sogar umkehren können, sollte sich vergegenwärtigen, dass der politische Prozess den kulturellen Veränderungen folgt und keine primäre Kraft darstellt. Wer politische Änderungen wünscht, muss für kulturelle Änderungen kämpfen. Dabei kommt dem intellektuellen Bereich, den Schulen und Universitäten, entscheidende Bedeutung zu. Ich wage zu behaupten, dass einige objektivistische Intellektuelle an deutschen Spitzenuniversitäten bereits einen massiven kulturellen Unterschied ausmachen würden. Diese Intellektuellen gibt es derzeit nicht und wage auch nicht zu behaupten, dass es sie in einigen Jahren geben wird, aber grundsätzlich ist der Weg, über die politischen Parteien eine kulturelle Veränderung bewirken zu wollen, eine große Verschwendung persönlicher Ressourcen. Um die Alternative zuzuspitzen, sollte man sich fragen, ob es nicht sinnvoller ist, Schüler mit Exemplaren von "Atlas Shrugged" auszustatten, als der FDP jeden Monat 20,00 € an Mitgliedsbeiträgen zu gönnen. Dies ist natürlich noch keine kulturelle Revolution, weil es sicherlich nicht ausreichend ist, wenn dies einige Individuen tun, aber es zeigt die unterschiedlichen Ansätze einer Veränderungsstrategie beispielhaft auf.

Siehe auch Saschas Beitrag auf HeroicDreams
Schluss für "Anger Management"
Blogger Don Watkins, der jetzt zum Herausgeber des Magazins Axiomatic geworden ist, wird sein Blog "Anger Mangement" beenden und auch das Archiv aus dem Internet nehmen. Ein Teil des Inhalts wird als "Book Printing on Demand" veröffentlicht werden. Watkins gibt allerdings an, dass er als Gastblogger das Blog von Diana Hsieh Mertz zukünftig hin und wieder nutzen darf. Schade für dieses schöne objektivistische Blog, aber ich freue mich doch auf das neue Magazin, das bald im Netz stehen wird. Ganz bemerkenswert finde ich übrigens die Tatsache, dass Watkins erst 23 Jahre alt und auch nicht Philosophie studiert hat. Erstaunlich, dass er trotzdem eine derartig tief gehende Kenntnis des Objektivismus hat.

Montag, September 19, 2005

Linksruck
Deutschland hat gewählt (Ergebnisse Analyse der Friedrich-Naumann-Stiftung), und dieses Land hat den Linksparteien wiederum eine Mehrheit beschert, auch wenn sich vermutlich aus dieser Mehrheit keine Regierung ergeben wird: SPD, Grüne und Linkspartei haben zusammen 51,1 % der Stimmen erobert, exakt die Prozentzahl, die auch vor 3 Jahren erreicht wurde. Bei den Intellektuellen lag dieser Anteil sogar bei 53,4 %. Innerhalb dieser Linken haben sich allerdings die Gewichte zugunsten der neokommunistischen Linkspartei verschoben, die stark dazugewinnen konnte. Dazu kommen noch 1,6 % Stimmen der nationalistischen NPD, die bei den letzten Wahlen nur 0,5 % erhalten hatten. Neben der NPD war bezeichnenderweise nur die maoistische Kleinpartei MLPD (Ergebnis: 0,1 %) in der Lage, die notwendigen Unterschriften zu sammeln, um in allen Bundesländern antreten zu können. Deutlich haben die bisherigen Regierungsparteien SPD und Grüne sich im Wahlkampf an die ultralinke Rhetorik der Linkspartei angepaßt und frohlockten nach dem Einlaufen der Hochrechnungen, dass der deutsche Wähler einer "Abschaffung des Sozialstaates" (Umweltminister Trittin) widersprochen habe. Zwar hatten die bürgerlichen Parteien den Wählern nichts dergleichen vorgeschlagen, es reichte allerdings aus, dass die CDU/CSU in taktischer Ungeschicklichkeit den Anhänger einer Flat-Tax -"dieser Professor aus Heidelberg", wie ihn Kanzler Schröder titulierte- in ihr Kompetenzteam hievte, um den Linken den Anlass für eine demagogische Kampagne zu geben, die in Teilen der Bevölkerung tatsächlich fruchtete. Die Kritik an Kirchhof blieb allerdings nicht auf die Linke beschränkt, sondern wurden von Teilen des Unionslagers geteilt, worauf die NZZ hinwies: "Dabei ist es nicht nur das linke Lager, welches sich auf Kirchhof eingeschossen hat. Auch aus den beiden Unionsparteien wird viel Kritik hörbar, die letztlich ähnliche Argumente ins Feld führt."
Der schwedische Ministerpräsident Persson bewertet das Ergebnis der Bundestagswahl, durchaus zutreffend, als Linksruck: "Trotz der harten Kritik an Schröder und seiner Politik sind die Wähler sogar noch nach links gerückt. Das ist ein erheblicher Rückschlag für die Bürgerlichen in Deutschland. Es sollte Schröder die Chance zur Fortsetzung als Kanzler geben." Fast möchte man diesem Land wünschen, dass sich die rechnerische Mehrheit der Linken auch in der Regierung niederschlagen möge, damit die Bevölkerung -wieder einmal- aus nächster Nähe mit der Folgen linker Politik konfrontiert wird. Tatsächlich ist die Bevölkerung zu tief in einem kollektivistisch-altruistischen Denken verhaftet, als dass man auf der politischen Ebene große Durchbrüche erwarten könnte, selbst bei einer Regierungsübernahem der Bürgerlichen nicht. So bechreibt Rudolf Maresch im linken Online-Magazin Telepolis die "deutsche Krankheit" durchaus zutreffend als eine Krankheit, die keineswegs ihre Ursache ausschließlich oder vorwiegend auf der politischen Ebene hat: " Dieses Land ist krank bis unter die Haarspitzen, und zwar auf allen Ebenen. (...) Schuld an dieser Misere und des Nichtaufbruchs sind gewiss nicht allein die Politiker. Deren mangelnde Qualität ist eher Ausdruck einer Gesellschaft, die über all die Jahre ihres Wohlstandes fett und schwerfällig geworden ist, der der nötige Willen zur Bewegung und zum Abspecken überflüssiger Pfunde abgeht und an deren Beharrungsvermögen und Trägheit die fliehenden Kräften bislang abprallen wie das Meer an den Klippen." (über Antibürokratieteam)

Samstag, September 17, 2005

The Ideas of Ayn Rand
Neil deRosa bespricht auf theAtlasphere.com das Buch "The Ideas of Ayn Rand" von Ron Merrill. Dem Buch mangele es zwar an großer Tiefe, es sei aber ein kompetenter Überblick über Rands Ideen, wie sie sie in ihren Romanen und in ihrer Sachliterateratur zum Ausdruck gebracht habe. DeRosa fügt dann noch an, dass das Buch nicht "sklavisch orthodox" sei, womit er wohl zum Ausdruck bringen möchte, dass der Autor kein Objektivist ist, aber Rand und dem Objektivismus doch eine gewisse Sympathie entgegenbringt. In Merrills Buch, das 1991 erschienen ist, wird die -umstrittene- Idee ausgefüht, dass Rand nachhaltig von dem Philosophen und Schriftsteller Friedrich Nietzsche beeinflusst wurde. "Diese Theorie widerspricht der 'orthodoxen' Ansicht, dass sie nur kurz mit seinen Ideen geflirtet habe." Merrill sieht erst Rands Hauptwerk "Atlas Shrugged" als frei von nietzscheanischen Gedanken an. Nach Merrill habe es für Rand mehrere Jahre gedauert bis sie den Unterschied herausgearbeitet habe zwischen Nietzsches "Übermensch" und ihrem "Man of Ability": "Der 'Übermensch' konnte andere ungehindert zugunsten seines Selbst opfern, der randianische Held konnte dies nicht. Der fähige Mensch braucht andere auf eine fundamentale Weise überhaupt nicht, und die Vernunft ersetzte die Macht als den höchsten Wert. Dies war in der Tat eine revolutionäre Idee." In "The Fountainhead" repräsentieren Howard Roark und Gail Wynand diese beiden klassischen Archetypen. "Der Ausgangspunkt für ihre politische Reise", schreibt Merrill, "war ihr glühender Anti-Kommunismus, geboren aus persönlicher Erfahrung." Bedauerlicherweise waren die dominanten Ideologien unter den Intellektuellen zu der Zeit, als Ayn Rand nach Amerika kam, Sozialismus, Kommunismus und Faschismus. Vor diesem Hintergrund schrieb sie ihre Romane und schuf ihre revolutionäre pro-amerikanische, pro-kapitalistische, individualistische Philosophie. DeRosa weist richtigerweise daraufhin, dass Rand die politische Ideologie des Libertarismus ablehnte: "Ihre Opposition konzentrierte sich hauptsächlich auf die libertäre Tendenz in Richtung Anarcho-Kapitalismus und die Idee von konkurrierenden Regierungen, welche sie beide als irrational ansah." DeRosa sieht Rand als eine Vertreterin der klassisch-liberalen Tradition.

Donnerstag, September 15, 2005

Wahlomat
Zahlreiche sog. "Wahlomaten" sind mittlerweile über das Internet verfügbar, allerdings in der Regel nur für die großen Parteien. Hier kann man auf Fragen antworten, die auch auf die Programme der kleineren Parteíen verweisen. Mein Ergebnis: 1. FDP 2. Bayernpartei 3. CDU 4. Deutsche Zentrumspartei 5. CSU 6. Offensive D 7. APDD ... Ganz unten landete die Linkspartei. Der Spitzenplatz für die FDP ist für mich nachvollziehbar, die gute Platzierung für die Bayernpartei allerdings nicht.
Die große Lüge des Ökologismus: Erneuerbare Energie
Jetzt im Internet verfügbar: Jack Wakelands Aufsatz Environmentalism's Big Lie: Renewable Energy, erschienen in der Zeitschrift The Intellectual Activist, August 2001.

Mittwoch, September 14, 2005

Axiomatic Magazine
Die erste Ausgabe des neuen Axiomatic Magazine ist erschienen. Axiomatic ist ein Online-Magazin für Objektivisten. Die aktuelle Ausgabe enthält auch ein Interview mit Andrew Bernstein. 12 Ausgaben kosten 80 $. Wie Don Watkins mir mitteilt, wird die Site offiziell am 1. Oktober eröffnet, wo dann auch eine Funktion für eine Abo-Bestellung vorhanden sein wird (einschließlich einer Zahlung per Kreditkarte).

Dienstag, September 13, 2005

Illustrierte Ideen
Ein sehr schöner Blog ist Illustrated Ideas (Art, Military, Politics, Religion) des Malers Robert Tracy. Der letzte Eintrag vom 11. September beschäftigt sich mit Goyas Selbstbildnis mit Doktor. Kein schönes Thema, meint der Autor, aber trotzdem große Kunst: "Auch Kunst mit einem erschreckenden Thema, solange sie meisterhaft ausgeführt wird, ist gute Kunst."

Mittwoch, September 07, 2005

Jetzt "Wikiweise"
Als Alternative zu Wikipedia gibt es jetzt Wikiweise: "Dies ist ein Projekt zur Erstellung einer freien Enzyklopädie, die unter den Bedingungen der Gnu Lizenz für freie Dokumentation von jedem weiterverbreitet werden kann. Wir benutzen ein Wiki, um dieses Ziel zu erreichen. Zur Mitarbeit eingeladen sind alle, die sich mit unseren Werten anfreunden können."Zu den Themen "Ayn Rand" oder "Objektivismus" gibt es noch nichts, aber immerhin schon einen längeren Artikel über Rachmaninow.
Lesestoff
Auf solohq.com gibt es einige interessante Aufsätze, auf die ich hier verweisen möchte: 1. Fred Seddon: What Would Ayn Rand Say (Eine kurze Zusammenfassung der objektivistischen Metaphayik, Epistemologie und Politik - im Original auf Schwedisch veröffentlicht). 2. Joseph Rowlands: All or Nothing, Part 1 Part 2 Part 3 (Der Autor untersucht die philosophischen Fehler einer Alles-oder-nichts-Position)

Dienstag, September 06, 2005

Die Rolle der Regierung an der Golfküste
Im Forum for Ayn Rand Fans hat sich eine interessante Diskussion über die Rolle der Regierung im Fall von Naturkatastrophen entwickelt. Burgess Laughlin schreibt: "Die einzig richtige Rolle des Staates, auf jeder Ebene, ist der Schutz der Individualrechte durch Angriffe von Aggression oder Betrug. Ein Hurrikane ist kein Akt der Aggression oder des Betrugs." Brian Smith weist auf das Prinzip hin, das nicht von der Zahl der Opfer abhängig ist: "Wenn es richtig für den Staat ist, zu intervenieren, wenn eine Person betroffen ist, dann ist es richtig, zu intervenieren, wenn eine Gruppe von Individuen betroffen ist. Aber wenn es nicht richtig ist, für die Regierung zugunsten einer Person zu intervenieren, dann ist es nicht richtig, für eine Gruppe von Individuen zu intervenieren."

Montag, September 05, 2005

Die Wahrheit über New Orleans
Jordan Mejias berichtet für die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus New Orleans, dessen den Tourismus förderndes Image sich angesichts der erschreckenden Bilder von Plünderungen und Gewalt aufzulösen beginnt. Interessant ist, dass der Autor eine direkte Linie zieht zwischen Elend und Verrohung, wo uns doch die Religionen dieser Welt predigen, dass Reichtum den Menschen verdirbt. Auch sieht er bei den Plünderern "niedere Instinkte" wirken, als wenn es sich um Tiere handeln würde und nicht um Menschen mit einem freien Willen. Auch die berechtigte Frage, warum so viele Menschen trotz der bekannten Gefahr einfach in New Orleans verweilten, erklärt der Autor einfach mit der materiellen Lage der Betroffenen, als würde diese Menschen nicht nur Geld fehlen, sondern auch Freunde und Bekannte. Uwe Schmitt sieht in seinem Bericht aus New Orleans nicht nur einen Mangel an Geld bei denen, die die Stadt nicht verließen: "Als es Zeit war, vor 'Katrina' zu fliehen, fuhren die einen in früh gebuchte Hotels, die anderen hatten weder Geld, Transportmittel noch Initiative, sich zu retten. Nach uns die Sintflut, meinten beide Lager. Dann ertrank das eine. "

Wenige Reisende ahnten, daß manch einem von ihnen Abenteuer bevorstanden, wie sie nur ein sozialer Hexenkessel zu bieten hat. New Orleans war und ist nun erst recht eine bitterarme Stadt, mit Arbeitslosenquoten und Verbrechensraten, die weit über dem amerikanischen Durchschnitt liegen. Davon erfuhren die Gäste manchmal erst in ihren Hotelburgen, wo es an Broschüren zum angemessenen Verhalten drinnen im Zimmer und draußen vor der Tür nie fehlte. Diese dunkle Seite von New Orleans kommt jetzt aber auch in der Katastrophe zum Vorschein. Daß zwanzig Prozent der Einwohner während des Hurrikans in der Stadt blieben, obwohl sie aufgefordert waren, ihre Wohnungen zu verlassen, hat nicht zuletzt etwas mit ihrer finanziellen Lage zu tun. Wohin begibt sich ein Slumbewohner, wenn er kein Auto hat und auch kein Geld, eine Busfahrt in die Sicherheit oder ein Hotelzimmer an geschütztem Ort zu bezahlen? Noch dramatischer schlagen sich das Elend und die begleitende Verrohung in Plünderungen nieder, die längst nicht mehr als Nothandlungen hungriger und durstiger Bürger zu entschuldigen sind.

Samstag, September 03, 2005

Amerikas dunkle Seite
Die amerikanische Kultur ist nicht ideal und es gibt Teilsegmente, die soweit von diesem Ideal entfernt sind, dass es den Betrachter erschaudern läßt. Die Plünderungen, Morde und Vergewaltigungen nach dem Hurrikane Katrina haben eines deutlich werden lassen: Amerika verfügt über eine irrationale, gewaltbereite Unterklasse, die Mentalitäten aufweist, wie sie sonst nur in der 3. Welt anzutreffen sind. Hunderttausende von Einwanderern, die Sprachprobleme und eine kulturelle Anpassung zu bewältigen haben, schaffen in diesem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihren Aufstieg. Nicht so diese Menschen, obwohl es sich um eingeborene Amerikaner handelt, die eigentlich einen Kulturvorteil haben müßten. Diese Unterklasse schwelgt in Kriminalität und Wohlfahrtsparasitismus und sog. "Bürgerrechtler", die für sie als Sprachrohr auftreten, tun alles, um den Irrationalismus ihrer Klientel zu bestätigen, die ohnehin annehmen, dass alles Unglück ihrer Existenz ausschließlich von anderen zu verantworten ist - den Weißen in erster Linie-, und niemals von ihnen selbst. Sie macht nicht die Krise nach dem Auftreten einer Naturkatastrophe gewaltbereit, sie waren es schon vorher. Die Kriminalität in New Orleans war vor der Katatrophe, die der Hurrikane auslöste, zehnmal so hoch wie im landesweiten Durchschnitt. Nach dem Hurrikane taten die Täter nichts anderes, als vor dem Hurrikane: Sie folgten ihren Ideen über sich und die Welt, und diese Ideen sind das wahre Unglück dieser Amerikaner, die in diesen Tagen den Weg auf die Fernsehschirme der Welt gefunden haben. Die Naturkatastrophe veränderte die Bedingungen insoweit, als sie die Arbeit für die Ordnungskräfte erschwerte, während die Rechtsbrecher nun ein Eldorado für ihre Raubzüge vorfanden. Dabei sollte man nicht in den Fehler verfallen, schon die Existenz schwerer Straftaten auf ein Versagen der Vertreter des Gesetzes zurückzuführen. Keine noch so effektiv funktionierende Polizei kann jede Straftat aufklären, geschweige denn verhindern. Bürokratische Unzulänglichkeiten mögen im Falle von "Katrina" die Situation verschärft haben, aber niemand kann im Falle einer außergewöhnlichen Naturkatastrophe Ordnungskräfte erwarten, die ohne Unterbrechung in idealer Weise funktionieren.