The Ideas of Ayn Rand
Neil deRosa bespricht auf theAtlasphere.com das Buch "The Ideas of Ayn Rand" von Ron Merrill. Dem Buch mangele es zwar an großer Tiefe, es sei aber ein kompetenter Überblick über Rands Ideen, wie sie sie in ihren Romanen und in ihrer Sachliterateratur zum Ausdruck gebracht habe. DeRosa fügt dann noch an, dass das Buch nicht "sklavisch orthodox" sei, womit er wohl zum Ausdruck bringen möchte, dass der Autor kein Objektivist ist, aber Rand und dem Objektivismus doch eine gewisse Sympathie entgegenbringt. In Merrills Buch, das 1991 erschienen ist, wird die -umstrittene- Idee ausgefüht, dass Rand nachhaltig von dem Philosophen und Schriftsteller Friedrich Nietzsche beeinflusst wurde. "Diese Theorie widerspricht der 'orthodoxen' Ansicht, dass sie nur kurz mit seinen Ideen geflirtet habe." Merrill sieht erst Rands Hauptwerk "Atlas Shrugged" als frei von nietzscheanischen Gedanken an. Nach Merrill habe es für Rand mehrere Jahre gedauert bis sie den Unterschied herausgearbeitet habe zwischen Nietzsches "Übermensch" und ihrem "Man of Ability": "Der 'Übermensch' konnte andere ungehindert zugunsten seines Selbst opfern, der randianische Held konnte dies nicht. Der fähige Mensch braucht andere auf eine fundamentale Weise überhaupt nicht, und die Vernunft ersetzte die Macht als den höchsten Wert. Dies war in der Tat eine revolutionäre Idee." In "The Fountainhead" repräsentieren Howard Roark und Gail Wynand diese beiden klassischen Archetypen. "Der Ausgangspunkt für ihre politische Reise", schreibt Merrill, "war ihr glühender Anti-Kommunismus, geboren aus persönlicher Erfahrung." Bedauerlicherweise waren die dominanten Ideologien unter den Intellektuellen zu der Zeit, als Ayn Rand nach Amerika kam, Sozialismus, Kommunismus und Faschismus. Vor diesem Hintergrund schrieb sie ihre Romane und schuf ihre revolutionäre pro-amerikanische, pro-kapitalistische, individualistische Philosophie. DeRosa weist richtigerweise daraufhin, dass Rand die politische Ideologie des Libertarismus ablehnte: "Ihre Opposition konzentrierte sich hauptsächlich auf die libertäre Tendenz in Richtung Anarcho-Kapitalismus und die Idee von konkurrierenden Regierungen, welche sie beide als irrational ansah." DeRosa sieht Rand als eine Vertreterin der klassisch-liberalen Tradition.
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