Donnerstag, November 17, 2005

Die böse Chemie

Das europäische Parlament hat ein Regelwerk erlassen ( "Reach" ), mit dem Firmen dazu verpflichtet werden, von ihnen hergestellte und vertriebene chemische Substanzen zu untersuchen. "Die Welt" berichtet: "Das Regelwerk zielt darauf ab, tausende chemische Substanzen erstmals darauf zu überprüfen, wie sie auf Umwelt und Gesundheit wirken."
Der Gedanke, der dahinter steckt, ist aber tiefgreifender: Firmen sollen beweisen, daß eine bestimmte Substanz keine negative Wirkung haben kann. Am 7.Oktober 2003 habe ich hier auf dem Blog einen Artikel über das Vorsorgeprinzip gepostet, der die Einstellung hinter dieser Forderung verdeutlicht. Gleichzeitig habe ich dort gesagt, daß ein Negativum nicht bewiesen werden kann. Von den Firmen wird also etwas Unmögliches verlangt, wenn nicht gleichzeitig festgelegt wird, wann man denn davon ausgehen kann, daß keine negative Wirkung vorliegt.

Entsetzlich ist nicht nur, daß jetzt eine gesetzliche Verpflichtung zum Test für viele chemischen Substanzen eingeführt wird (die Kosten in die Höhe treibt), sondern daß auch eine gesetzliche Registrierung und Zulassung für chemische Substanzen notwendig wird. Europäische Bürokraten werden also in Zukunft entscheiden, ob und wer welche chemischen Substanzen herstellen darf, und das ist eine weitere Einschränkung der unternehmerischen und persönlichen Freiheit.

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