Mittwoch, November 30, 2005

Anti-westliches Denken in Frankreich
Johannes Wetzel berichtet in der Berliner Zeitung über Interpretationsversuche von französischen Intellektuellen hinsichtlich der Krawalle von Jugendlichen in Frankreich: So erklärte etwa der Philosoph Alain Finkielkraut gegenüber dem Figaro:

"Diese Gewalt ist keine Reaktion auf die Ungerechtigkeiten der Republik, sondern ein antirepublikanisches Pogrom", eine von Intellektuellen und Lehrplänen geteilte Form von "Hass auf den Westen".

Wetzel weiter:


Er ist aber nicht der einzige, der das "anti-westliche Denken" für die Unruhen verantwortlich macht. Auch Jean Baudrillard konstatiert: Die westlichen Gesellschaften lösen sich auf - nicht nur unter den Schlägen des Terrorismus und unter dem Druck der Afrikaner, die gegen den Stacheldraht um Melilla anrennen. Sondern auch, weil sie "ihren eigenen Werten" nicht mehr vertrauen. Eine Gesellschaft aber, die sich zusehends "desintegriert", könne die "Integration" ihrer Immigranten gar nicht leisten.

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