Angela Merkel und die Deutschen
Angela Merkel hat es in diesem Jahr in das Kanzleramt geschafft, aber doch mit mehr als einem Schönheitsfehler behaftet: "Auch Angela Merkel ist drin, doch ohne das Programm, mit dem sie draußen angeklopft hatte." Und der konservative Publizist Gauland erklärt uns auch, warum dies so ist: "Dass eine Mehrheit der Deutschen nach wie vor vom Staat Schutz und Zuwendung erwartet und höchst skeptisch auf die Parole von mehr Eigenverantwortung reagiert, hat eben nicht nur mit den letzten 100 Jahren zu tun, sondern liegt tief in den deutschen Seelenlandschaften begraben." Adenauer, Erhard, Katzer, Kohl hätten die Union "als christlich-soziale Volkspartei definiert und dafür gesorgt, dass sie sich von den Lebensvorstellungen der Menschen nicht zu weit entfernt." Dass Alexander Gauland den neoliberalen Erhard in eine Reihe mit Politikern wie Katzer, Kohl oder Adenauer stellt, ist sicherlich absurd, aber er erkennt richtig, dass der Versuch -den er Angela Merkel unterstellt-, die Union in eine "liberale Volkspartei" umzumodeln, sicherlich zum Scheitern verurteilt ist, solange eben jenes Gedankengebräu nicht verändert wird, das in der Tat tief in den deutschen Seelenlandschaften begraben liegt. Dazu bedarf es einer kulturellen Revolution.
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