Mittwoch, März 03, 2004

Zensur bei Google? Blödsinn!
Großes Getöse im Internet über eine angebliche "Zensur" bei der Suchmaschine Google. De.internet.com berichtet:

Der Suchmaschinenbetreiber Google hat die Anzeige der Umweltschutzorganisation Oceana zensiert. Der Verband hatte einen stichwortabhängigen Werbeplatz gebucht: Bei der Eingabe von "Kreuzfahrt Urlaub" sollte neben den Suchergebnissen ein Link auf eine Oceana-Webseite erscheinen. Auf dieser kritisierte die Organisation die Verklappung von Abwässern der Kreuzfahrtschiffe der Reederei Royal Caribbean auf hoher See und forderte eine umweltgerechte Entsorgung. Nach zwei Wochen wurde die Anzeige von Google entfernt, teilte die Organisation gestern in Washington, D.C., mit.

Google handelt im Rahmen seiner Rechte, wenn es Anzeigen zurückweist, die seinen Interessen widerstreben. Es gibt kein Recht von Oceana, Google als Plattform für seine Propaganda benutzen zu dürfen, wie Oceana-Chef Andrew Sharpless in anmaßender Weise behauptet: "Dieses Unternehmen (Google, Anmerk.) schmückt sich gern mit dem Image der freien Entfaltungsmöglichkeiten, schränkt uns aber in unserem Recht ein, effektiv gegen Umweltverschmutzung einzutreten." Oceana will Rechte einschränken, nicht Google. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass Oceana für die Anzeigen zahlen wollte oder ob Google seine allgemeinen Geschäftsbedingungen richtig interpretiert. Google könnte auch völlig willkürlich, gegensätzlich zu seiner bisherigen Geschäftspolitik, die Anzeigen von Oceana zurückweisen. "Falls Sie es noch nicht gehört haben sollten, wir leben hier in Amerika - nicht in irgendeinem marxistischen Rattenloch", kommentiert Robert Bidinotto Oceanas Medienkampagne. Und er fügt hinzu, dass Oceanas Forderung eine Auslöschung der Grundrechte der Vereinigungsfreiheit, Meinungsfreiheit und des Privateigentums bedeuten würde. Übrigens: Robert Bidinotto fragte die Vertreter von Oceana auch, ob sie Anzeigen auf ihrer Website akzeptieren würden -zum Beispiel seine-, auch wenn sie andere Ansichten als die von Oceana vertreten würden. Es dürfte keine Überraschung sein, dass Oceana bisher nicht geantwortet hat. Ein Wort noch zu den Anzeigen auf diesem Blog. Diese Anzeigen tauchen auf dem Blog auf, weil ich vertraglich auf einige Quadratzentimeter meines Eigentums verzichtet habe. Google verzichtet demgegenüber auf gar nichts. Werbefrei wäre möglich für mich, würde aber etwas kosten. Und so muss ich eben akzeptieren, dass hin und wieder Anzeigen geschaltet werden, die nicht in meinem Sinne sind.

Dienstag, März 02, 2004

Anti-Amerikanismus: Eine Einführung
Ausgerechnet ein Franzose, der ein Buch gegen den Anti-Amerikanismus schreibt, möchte man meinen. Auf der einen Seite habe es unsere Nachbarn Lektionen in Sachen Amerikanismus zwar dringend nötig -ein Land, wo Trotzkisten ganz normale Politiker sind-, auf der anderen Seite kann man allerdings kaum glauben, dass einer der ihren in der Lage und willens ist, ihnen die Zusammenhänge zu erklären. Allerdings kann man aus deutscher Sicht mittlerweile feststellen, dass der Anti-Amerikanismus auch hierzulande tiefe Wurzeln geschlagen hat, und da kommt ein Buch wie das von Revel natürlich nur recht. Und da der Autor, Jean Francois Revel, schon einige deutsche Übersetzungen erleben durfte, scheint es zumindest nicht ausgeschlossen, dass auch sein neuestes Werk ("L' obsession anti-americaine") bald in deutscher Sprache vorliegen wird. Aus der englischen Ausgabe veröffentlicht das capitalismmagazine.com einen längeren Auszug, wo Revel die Funktion des Anti-Amerikanismus folgendermaßen beschreibt: "Die Hauptfunktion des Anti-Amerikanismus ist immer gewesen, und ist es noch, den Liberalismus dadurch zu diskreditieren, dass man seine höchste Inkarnation diskreditiert." Dadurch ist allerdings nicht jede Kritik an den realen Verhältnissen in Amerika anti-amerikanisch und selbstverständlich können auch Amerikaner selbst anti-amerikanisch sein, wie uns Bestseller-Autor Michael Moore, der in Deutschland unglaublich erfolgreich ist, vormacht. Amerika kann man auch aus einer Perspektive kritisieren, die dieses Land für nicht liberal genug hält und ihm eine Abkehr von seinem Gründungsprinzip vorwirft, dem Prinzip der individuellen Rechte. Für Ayn Rand war Amerika das einzige moralische Land in der Geschichte der Welt, und dies nicht, weil sie an Amerika nichts zu kritisieren hatte -sie hatte!-, sondern weil sie Amerikas philosophische Wurzeln damit würdigen wollte.
Wie problematisch Amerikanismus in Amerika selbst sein kann, beschreibt Leonard Peikoff aufgrund der Erfahrung seiner Studienzeit in dem Buch The Voice of Reason: "Wer ein philosophisch pro-amerikanischer Student ist, muss mit jeder Art von Schmähung durch viele seiner Professoren rechnen."

Montag, März 01, 2004

Ayn-Rand-Seminar
Die Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stifung bietet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Unternehmerische Freiheit (IUF) ein hochinteressantes Seminar zum Thema Ayn Rand an. Das Seminar findet vom 30. 4. bis 2. 5.2004 in Gummersbach statt. Anmeldung hier

In der Einladung zum Seminar heißt es:
Hierzulande kaum bekannt, sind die Werke von Ayn Rand (1905-1982) in Amerika auch Jahre nach ihrem Tod Verkaufsschlager. Ihr bekanntester Roman "Atlas Shrugged" hat es dabei sogar auf den Rang 2 der meistverkauften Bücher in den USA geschafft - gleich hinter der Bibel.
Rand war eine der großen geistigen Wegbereiterinnen der marktwirtschaftlichen Wende in
den USA in den 80er Jahren. Die vor Lenins Schreckensherrschaft aus Russland in die USA
geflohene Schriftstellerin widmete ihr Leben dem Kampf gegen den Sozialismus für
einen kämpferischen Individualismus.

Rand’s unter der Bezeichnung „Objektivismus“ bekannt gewordenes
Weltbild einer aktiven Verfechtung der Freiheit hat sie in Romanen und
Essays verbreitet. Ihre provokanten und umstrittenen Prinzipien eines
manchmal schon fast religiösen Fanatismus und der philosophischer
Hintergrund werden im Seminar diskutiert. Das Seminar zeigt anhand von
Filmvorführungen, einer Lesung und kurzen Essays von Ayn Rand und einem
ihrer Anhänger, dem derzeitigen Präsidenten der amerikanischen
Zentralbank Alan Greenspan, einen Querschnitt ihrer Motivation und
politischen Wirkungen. Vor dem Hintergrund der Popularität ihrer Werke
muss der deutsche Liberalismus sich die Frage gefallen lassen, wieso er
nicht populärer ist.

Sonntag, Februar 29, 2004

Der Erfolg der Bush-Doktrin
Michael Duff schreibt, dass er die Bush-Doktrin wirklich nicht mag. Nach den Terrorangriffen auf die USA war er der Meinung, dass Amerika seine militärischen Anstrengungen auf die Al-Kaida-Organisation beschränken sollte. Aber Duff räumt ein, dass die Bush-Doktrin funktionieren könnte: "Verstehen Sie das? Die bösen Buben haben Angst vor uns, weil wir gegen alle Logik und gegen den gesunden Menschenverstand in den Irak einmarschiert sind und Saddam gestürzt haben. (...)

Bush wollte wie Reagan sein, und er hatte Erfolg dabei. Alle dachten, dass Reagan verrückt wäre, als er ins Fernsehen ging und sagte: 'In fünf Minuten beginnen wir mit den Bombardierungen.' Seine Bemerkungen entschreckten die Leute zu Tode. Es erschreckte uns in Amerika, und wichtiger, es erschreckte unsere Feinde.

Als New York brannte im Jahr 2001, hatten wir Angst. Heute weht die amerikanische Fahne in Baghdad und unsere Feinde haben Angst.

Ich habe keinen Zugang zu all den Dokumenten, aber ich muss die Möglichkeit in Erwägung ziehen, die Möglichkeit, dass die Bush-Doktrin funktioniert. Seit dem 11. Sept. sind wir relativ sicher gewesen. Der Irak ist ein gefährlicher Ort, aber es hat keine größere Angriffe auf das amerikanische Staatsgebiet gegeben. Warum? Weil die Leute, die den Terrorismus finanzieren, Angst vor uns haben."

Freitag, Februar 27, 2004

Kant und die deutsche Politik
In seinem Buch "Deutsche Philosophie und deutsche Politik" schreibt der amerikanische Philosoph John Dewey, dass Kants Kategorischer Imperativ eine beliebig benutzbare Leerformel sei, "die Heilsbotschaft einer Pflicht, jeden Inhalts bar, dazu beschaffen (...), solche besonderen Pflichten, wie die bestehenden nationale Ordnung sie vorschreiben möchte, zu sanktionieren und zu idealisieren." In einem Verriss in der "Zeitschrift für Politikwissenschaft" (11/2001) schreibt Georg Geismann über Deweys Werk: "Deweys zentrale These ist, dass es eine enge Verbindung zwischen 'deutscher Philosophie' und 'deutscher Politik' gibt und daß dieser Verbindung letzlich Kants Lehre vom Menschen als einem Bürger zweier Welten zugrunde liegt. Die eine dieser Welten ist die sinnliche Welt der Erscheinungen; sie unterliegt Naturgesetzen und ist in Raum und Zeit erkennbar und erfahrbar. Ihr gehört der Mensch als natürliches Vernunftwesen an. Die andere dieser Welten ist eine übersinnliche, intelligible Welt, die wir als solche weder erfahren noch erkennen können. Ihr gehört der Mensch als moralischer Vernunftwesen an, insofern er sich durch sein Gewissen als unter Freiheitsgesetzen stehend erfährt." Für Geismann ist Kant der Philosoph des freiheitlichen-demokratischen Rechtsstaats par excellence , dessen Lehre man pervertieren müsse, um einen Bogen zu Hitler zu schlagen.

Donnerstag, Februar 26, 2004

Der Randianer Rothbard?
Eine lebhafte Diskussion hat der Aufsatz "Murray Rothbard's Randian Austrianisms" von Edward W. Younkins auf solohq.com ausgelöst. Adam Reed schreibt, es sei skandalös irgendetwas an Rothbard als "randianisch" zu beschreiben, da Rothbard explizit für eine thomistische Epistemologie (Anmerkung: Der Thomismus ist die offizielle Philosophie der katholischen Kirche. Siehe hier) eingetreten wäre, wohingegen Rand in ihrem Buch "Introduction to Objectivist Epistemology" den thomistischen Intrinsizismus ausdrücklich zurückgewiesen hätte: "Rands Ethik basiert auf empirischen, kontextuell beobachteten Fakten der Realität, beginnend mit der Überlegung, dass das Leben ein Prozess des selbsterhaltenden Handelns ist - eine Position, die absolut alles in der Ethik ausschließt, was metanormativ ist. Rothbard befürwortete natürlich eine intrinsizistische Ethik (...)" Rothbard hätte Rand auch nie als etwas anderes als eine intellektuelle Opponentin angesehen, die er versuchte, sie lächerlich zu machen, als er sie nicht widerlegen konnte. Lindsey Perigo pflichtet ihm bei und fragt, warum das Unversöhnliche versöhnt werden solle, wie dies auch im Fall Rand und von Mises versucht worden ist.

Mittwoch, Februar 25, 2004

Die Verneinung des Glücks durch die Religionen
Anja Kordik gibt in einem Artikel für den christlich-konservativen Rheinischer Merkur sehr deutlich darüber Auskunft, welche Gemeinsamkeiten die verschiedenen Religionen in der Bewertung des "diesseitigen Glücks" teilen:
"Trotz vieler kulturell und religionsgeschichtlich bedingter Unterschied gemeinsam ist allen Religionen die Hoffnung auf eine empirisch nicht fassbare, über die sinnliche Erfahrung des Menschen hinausgehende Glückseligkeit. Mit jenseitigem Glück wird eine Wirklichkeit beschrieben, die über Raum und Zeit hinausweist, also transzendent ist. Erst dann ist die Sehnsucht des Menschen gestillt, ..."

Der Objektivismus geht davon aus, dass menschliches Glück in dieser Welt möglich ist, in keiner anderen, weil es keine andere gibt. Rand ging sogar darüber hinaus, indem sie sagte, dass das Leiden unnatürlich sei, nicht das Glück. Und der Weg zu diesem Glück ist die Verwirklichung von rationalen Werten, Werte, die ein Mensch gewählt hat entsprechend den Erfordernissen seines Lebens. Das volle Glück erreichen wir, wenn wir diese Werte tatsächlich erreicht haben, wie Howard Roark am Ende des Romans von Ayn Rand dies getan hat, aber es existiert auch ein "metaphysisches Vergnügen" in Phasen des Unglücks, wenn sich ein Mensch seiner philosophischen Werte bewusst ist, wenn er in sich die Fähigkeit zu leben fühlt. Leonard Peikoff beschreibt diesen Zustand so:
"Tugend garantiert Glück, wenigstens in einem metaphysischen Sinn - außer wenn das Leben selbst für den Menschen unmöglich geworden ist, weil aus irgendeinem Grund die Verwirklichung von Werten unmöglich geworden ist."
Die objektivistische Auffassung von Glück setzt sich deutlich von den anderen, dominierenden Sichtweisen in unserer Kultur ab. Zum einen ist dies der intrinzistische Ansatz, der Glück als minderwertig oder böse ansieht, dafür den Schmerz bewundert. So weist ein Theologe in einem Leserbrief an die Welt am Sonntag darauf hin, dass "die Forderung nach absoluter Leidensvermeidung nicht christlich" ist, "denn es ist keine Schande, sein Kreuz auf sich zu nehmen." Die andere Auffassung ist der Hedonismus, ein subjektivistischer Ansatz, der davon ausgeht, dass das Vergnügen der Maßstab der Moralität ist. Das Vergnügen zum Maßstab der Moralität zu machen, führt dazu, dass jeder Wert, den jemand bewußt oder unbewußt gewählt hat, gleichgültig ob dieser rational oder irrational ist, richtig und moralisch ist. Launen sind ein Hindernis auf dem Weg zum Glück. In den Worten von John Galt: "Glück ist nur möglich für einen rationalen Menschen, einen Menschen, der nur rationale Werte erstrebt, nur rationale Werte sucht und seine Freude nur in rationalem Handeln sucht."






Dienstag, Februar 24, 2004

Die grosse Lüge: das Versagen der Geheimdienste im Fall Irak
Prof. Harry Binswanger vom Ayn Rand Institute setzt ein großes Fragezeichen hinter die pausenlos wiederholte Behauptung, es gäbe im Fall Irak ein Versagen der Geheimdienste. Warum seien überhaupt Geheimdienstinformationen notwendig gewesen, fragt Binswanger: "War es ein gut behütetes Geheimnis, dass Saddam ein Diktator war, ein Verrückter, ein Amerika-Hasser, den der Terrorismus sehr am Herzen liegt? War es unbekannt, dass Saddam in Kuwait eingefallen war? War es unbekannt, dass Saddam versuchte, den Vater von George W. Bush zu ermorden? Bedurfte es einer speziellen Spionage, um die Möglichkeit zu entdecken, dass Saddam mit bin Laden kooperieren könnte, wie es rivalisierende Mafia-Familien tun?"

Binswanger fragt weiter, warum nur der amerikanische Geheimdienst versagt haben soll, wo doch andere Geheimdienste zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen waren. Außerdem gäbe es noch keinen Beweis, dass überhaupt ein Versagen vorliegt, denn die Massenvernichtungswaffen könnten beim Kriegsbeginn zerstört oder nach Syrien transportiert worden sein. Die Fehler oder Versäumnisse vor dem Irak-Krieg, wenn es welche gab, waren nichts im Vergleich zu den Fehlern und Versäumnissen während des Kalten Krieges: "Wir wussten praktisch nichts. Oder wenn wir etwas wussten, dann schien es weder unsere Außenpolitik noch die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die einzige Ausnahme, an die ich mich erinnern kann, war die Kuba-Krise, wo U-2-Flugzeuge Beweise lieferten." Auch das Programm zur Entwicklung der amerikanischen Atombome basierte auf falschen Geheimdienstinformationen. Auch als der Fehler entdeckt wurde, wurde das Projekt mit Hochdruck weiterbetrieben, was Binswanger als eine richtige Entscheidung ansieht.

Den Demokraten hätten allerdings etwas, was sie an Präsident Bush anprangern könnten. Es lautet: "Warum sind Sie gegen den Kleinen Satan, Irak, vorgegangen, während Sie beim Grossen Satan, Iran, ein Auge zugedrückt haben?"


Montag, Februar 23, 2004

Der unabhängige Kandidat
Der Vorsitzende der amerikanischen Grünen, Ralph Nader, will als unabhängiger Kandidat bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen antreten (siehe yahoo!-Nachrichten). Nader begründete seine Kandidatur mit folgenden Worten: "Dieses Land hat zu viele Probleme und Ungerechtigkeiten, die es nicht verdient." Seine Hauptkritik richtet sich gegen den Einfluss von Lobbygruppen. Die Ungerechtigkeiten, von denen Nader spricht, ergeben sich daraus, dass die Mehrheit der amerikanischen Wähler immer wieder Politiker wählt, die eine Umverteilung von Reichtum präferieren oder Privilegien an Unternehmen oder Interessengruppen vergeben. Zumindest diese Wähler bekommen genau das, was sie verdienen. Gerade Nader ist ein Kandidat, der dieses System der Korruption und der Einflussnahme noch ausbauen will. Wenn es einen begrenzten Staat gäbe, der die Einhaltung von Verträgen garantiert und die Bürger vor Gewalt schützt, wäre den Interessengruppen der Boden unter den Füßen entzogen und die Gerechtigkeit wäre wieder hergestellt. Aber die Mehrheit der Wähler will oder kann nicht den Zusammenhang erkennen, zwischen einem korrupten politischen System und den Kompetenzen der Politiker, der diese Korruption erst möglich macht. Es ist so, wie es Daniel J. Mitchell so plastisch beschreibt: "Das reale Problem ist, dass der Staat zu fett ist und zuviel Kompetenz hat, und dies zieht die Lobbyisten an wie verfaultes Fleisch die Fliegen anzieht." Bei einem Präsidenten Nader, der für "Umweltschutz", "Verbraucherrechte" und "soziale Gerechtigkeit" steht, wären es einfach andere Lobbyisten, die sich erfolgreich an der Beute Staat mästen könnten.

Sonntag, Februar 22, 2004

Die WamS ohne Ayn Rand
Am 7. Februar hatte ich auf einen Artikel vom Patrick Moore, einem Gründungsmitglied von Greenpeace, verwiesen, der in diesem Artikel auch Bezug auf Ayn Rand nimmt. In der heutigen Ausgabe der Welt am Sonntag befindet sich eine Übersetzung dieses Artikels unter der Überschrift "Die Rettung der Menschheit". Allerdings - ausgerechnet den Hinweis auf Ayn Rand und Peter Schwartz hat der Übersetzer weggelassen.
Marxismus versus Objektivismus
William Thomas von Objectivist Center (TOC) beantwortet auf der Website der Organisation die Frage, wie sich der Marxismus vom Objektivismus unterscheidet. Man beachte seine Bemerkung über die Gründer von Marxismus und Objektivismus.

Seine Antwort:

"Marxismus und Objektivismus weisen nur wenige Ähnlichkeiten auf:

- Sie sind Gedankensysteme. Aber der Marxismus ist vor allem eine politische und ökonomische Einstellung.
- Sie sind beide atheistisch.
- Sie sehen menschliches Glück als eine gute Sache an (Obwohl sie völlig unterschiedlich die Frage beantworten, woraus Glück bestehen sollte)
- Sie wurden gegründet von säkularen Intellektuellen jüdischer Abstammung.

Ansonsten differieren sie bei den meisten Punkten. Hier sind nur einige:

- Der Objektivismus ist für Eigentumsrechte. Der Marxismus ist gegen sie.
- Der Marxismus ist egalitär. Der Objektivismus nicht.
- Der Objektivismus sieht jeden Menschen als ein Individuum an. Der Marxismus definiert jeden nach seiner Gruppenzugehörigkeit , besonders seinem Klassenhintergrund.
- Der Objektivismus ist prokapitalistisch, der Marxismus offensichtlich nicht.
- Der Marxismus vertritt die Auffassung, dass Profit böse sei. Der Objektivismus
vertritt die Auffassung, dass Profit normalerweise hochgradig ehrenhaft ist.
- Der Marxismus ist gleichgültig oder sogar ablehnend gegenüber einer Beschränkung der
Kompetenzen des Staates. Er lieferte die Basis für einen Totalitarismus in vielen Ländern. Der Objektivismus vertritt die Aufassung, der der Staat strikt begrenzt sein muss, und
jedermann die Möglichkeit haben sollte, sich an der Freiheit zu erfreuen.

Und so weiter.

Freitag, Februar 20, 2004

Die Unbestechlichen
Kabel 1 versteckt ein kleines Serien-Juwel am Samstagmorgen in seinem Programm, das trotz seines Alters eine breitere Aufmerksamkeit verdient hätte: Die Unbestechlichen. Ayn Rand schüttete in einem Artikel vom 8. Juli 1962 in der Los Angeles Times Lobeshymmnen über die Serie aus, die sie als "zutiefst moralische Sendereihe" bezeichnete. Den Kritikern der Serie warf sie vor, sie für ihre Tugenden zu verdammen, für den Triumph über die Kriminellen und ihren moralischen Absolutismus. Die Gangster werden in der Serie als "verängstigte Ratten" dargestellt, denen die Männer um Eliot Ness, dargestellt von Robert Stack, gegenüberstehen, der selbst bei ausgesprochen bleihaltiger Luft weder seine Contenance noch seinen Hut jemals verlieren würde: "Durch die nüchterne, ernste Verbissenheit in seinem Auftreten, das totale Selbstvertrauen sogar in Momenten einer vorübergehenden Niederlage, so total, dass sie es sich leisten kann, unbetont zu bleiben, die kontrollierte Intensität, das stille absolute Bekenntnis zu der moralischen Gerechtigkeit seiner Aufgabe, transportiert Stack die Integrität eines wahrhaft unbestechlichen Mannes - eines Mannes, den das Böse nicht in Versuchung führen kann, weil es ihm nichts anzubieten hat."

Donnerstag, Februar 19, 2004

Wer verdient den Titel Objektivist?
Im Objectivism Online Forum wurde im letzten Jahr die Frage diskutiert, wer überhaupt sich Objektivist nennen darf. Rational Egoist vertritt die Auffassung, dass ein Objektivist eine Person ist, die die gesamte Philosphie des Objektivismus -worunter er die exakten Prinzipien versteht, die sich aus den philosophischen Schriften von Rand ergeben, und außerdem aus den Schriften derjenigen, die "das legale Recht" hätten für Rand zu sprechen, wie Peikoff- versteht und billigt. Dies sei nicht gleichbedeutend mit einer Zustimmung zu allen persönlichen Vorlieben von Ayn Rand. Falsch sei es, sich Objektivist zu nennen, wenn man nur den Grundzügen des Objektivismus zustimme. So sei es seiner Meinung nach nicht möglich sich Objektivist und Anarchist zu nennen, da sich der Anarchismus in deutlichem Widerspruch zum Objektivismus befinde. Es selbst bezeichnet sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Beitrages als "Student des Objektivismus", da er noch nicht genügend Kenntnis von der gesamten Philosophie habe. RadCap fügt an, dass man nicht jedes Beispiel oder jedes Sub-Sub-Prinzip des Objektivismus kennen muss, um den Mantel des Objektivismus zu akzeptieren. Man müsse einfach akzpetieren, was man kenne und dürfe keine widersprechenden Konzepte akzeptieren. Rand selbst hatte gesagt, dass derjenige, der nur mit bestimmten Inhalten des Objektivismus übereinstimme, sich nicht Objektivist nenne dürfe. Beide Diskussionsteilnehmer scheinen die Auffassung zu vertreten, dass der Objektivismus ein geschlossenes System ist, das nicht über die Aussagen von Rand hinaus weiterentwickelt werde dürfe. Aber es gibt auch die gegenteilige Position, die den Objektivismus als "offenes System" definiert, wie es etwa Nathaniel Branden tut, und wie es seiner Meinung nach Rand auch gesehen hat. Branden weist aber auch darauf hin, dass dieses neue Material sich nicht im Widerspruch zu dem bereits etablierten Material befinden dürfe. Wenn man Brandens Eingangsbemerkung folgt, scheint er allerdings nur Widersprüche gegenüber den "Basisprämissen" ausschließen zu wollen. Zur Beantwortung der Frage, ob der Objektivismus ein geschlossenes oder offenes System ist, sollte man sich an Rands Worte aus dem Februar 1965 erinnern, wo sie die Frage beantwortete, wer entscheidet: "In der Politik, der Ethik, der Kunst, der Wissenschaft, in der Philosophie - im gesamten Bereich des menschlichen Wissens - ist es die Realität, die die Bedingungen festlegt, durch die Arbeit von den Menschen, die in der Lage sind, ihre Bedingungen zu identifizieren und sie zu übersetzen in objektive Prinzipien."
Ayn-Rand-Meetup
Für das weltweite Treffen von Ayn-Rand-Fans am 21. Februar haben sich für folgende Städte aus dem deutschsprachigen Raum Teilnehmer angemeldet: Düsseldorf (2), Berlin (1), Wien (1), Frankfurt (1) und München (1).

Anmeldung hier

Mittwoch, Februar 18, 2004

Die überflüssige Tragödie
Am 14. Februar ist in Amerika nicht nur Valentinstag, sondern auch der National Donor Day, wo die Amerikaner Blut spenden und sich als Organspender registrieren lassen sollen. Dieser Tag soll die Amerikaner auch über die größte medizinische Krise informieren, der sich Amerika ausgesetzt sieht - dem Mangel an Organen. Derzeit warten 83 000 Menschen auf ein neues Organ und tragischerweise ist für viele die Zeitverzögerung tödlich. 17 potentielle Organempfänger sterben jeden Tag. Rob Raffety nennt diese Krise eine "überflüssige Tragödie", da die staatliche Gesetzgebung durch das National Organ Transplant Act (NOTA) von 1984 "die perfekten Bedingungen" für eine Organknappheit geschaffen hat. Der Gesetzgeber hat den Wert von transplantationsfähigen Organen auf null gesetzt, da er jedwede materielle Gegenleistung für derartige Organe verbietet: "Wir ermutigen die Menschen zu spenden, weil es richtig ist. Aber sollten wir wirklich überrascht sein, wenn die Menschen sich nicht großzügig von etwas trennen, was solch einen inhärenten Wert für sie hat wie ihre lebenswichtigen Organe? Die Tatsache, dass wir eine Knappheit an Organen haben, legt nahe, dass wenigstens einige von uns nicht ausschließlich durch Altruismus motiviert sind." Raffety sieht die Lösung des Problems in einem Markt für Organe, wo die Spender Anreize durch sinnvolle Kompensationen erhalten. Trotz einer zumehmenden Unterstützung einer derartigen Strategie in "gewissen akademischen und medizinschen Zirkeln", scheint die Politik ungerührt ihren Kurs aufrechterhalten zu wollen.

Dienstag, Februar 17, 2004

Klonen ist moralisch
Nach den aufregenden Nachrichten aus Korea, wo es erstmalig gelungen war, aus einem menschlichen Klon Stammzellen zu entnehmen -ein Durchbruch, der lebensrettende Behandlungen mit embryonalen Stammzellen möglicher werden lässt-, folgten so sicher wie das Amen in der Kirche die Stimmen von Politikern und "Experten", die ein internationales Verbot des Klonens forderten. Focus.de spricht von einem "Weltweiten Schrei nach Klonverbot". Alex Epstein macht in einem Kommentar für das Ayn Rand Institute deutlich, dass Verbotsforderungen für das therapeutische wie auch das reproduktive Klonen unmoralisch sind und zurückgewiesen werden sollten. Das therapeutische Klonen sei eine Pro-Leben-Technologie, da geklonte Embryonen genutzt werden könnten, um medizinisch potente embryonische Stammzellen zu gewinnen. Auch für das reproduktive Klonen, d. h. die zeitversetzte Erzeugung eines Zwillings, gebe es legitime Anwendungen für unfruchtbare Paare und zur Verhinderung von Erbkrankheiten. Die Mentalität der Klongegner sei bekannt aus früheren Ablehnungen von technologischen Durchbrüchen, besonders aus der Medizin, wo Innovationen als "unnatürlich" oder "gegen den Willen Gottes" abgelehnt worden seien: "Ihnen das Aufhalten des biotechnologischen Fortschritts zu erlauben durch ein Verbot des Klonens, wäre eine moralische Abscheulichkeit."

Montag, Februar 16, 2004

Der Terror der "Tierrechte"
Wie die Londoner Times berichtet, hat die Universität Cambridge Pläne aufgegeben, ein Labor einzurichten, in dem Primatenforschung betrieben werden sollte. Grund dafür waren Drohungen von Tierrechtsgruppen, die gewaltätige Proteste angekündigt hatten. Alex Epstein vom Ayn Rand Institute beschreibt die Tierrechtsbewegung als antihuman und sieht Rechte ausschließlich Menschen vorbehalten:

"Viel Kommentatoren und Beschäftigte aus dem Medizinsektor in Großbritannien haben die Tierrechtsterroristen und ihre gewaltätigen Taktiken verurteilt. Unglücklicherweise haben die meisten die Terroristen als 'Extremisten' gebrandmarkt, die die angeblich gütige Sache der Tierrechte "zu weit" getrieben hätten. Dies ist ein tödlicher Irrtum. Die inhumanen Taktiken der Terroristen sind eine Verkörperung des inhumanen Anliegens der Bewegung. Während die meisten Tierrechtsaktivisten den Wissenschaftlern, die Tierversuche durchführen, keine Prügel verabreichen, so teilen sie doch das Ziel der Terroristen, die Forschung an Tieren zu beenden - einschließlich der lebenswichtigen Untersuchungen, die das Labor in Cambridge hätte durchführen wollen. Es ist keine Frage, dass Tierversuche absolut notwendig sind für die Entwicklung lebensrettender Medikamente, medizinischer Verfahren und biotechnischer Behandlungen. Millionen von Menschen würden leiden und unnötigerweise sterben, wenn Tierversuche verboten würden. Die Tierrechtsaktivisten wissen dies, bleiben davon aber ungerührt. Wie Chris DeRose, Gründer der Gruppe Last Chance for Animals schreibt: 'Wenn der Tod einer Ratte alle Krankheiten heilen könnte, würde dies für mich keinen Unterschied machen.' Das Ziel der Tierrechtsbewegung ist nicht, sadistische Tierquälereien zu beenden, sondern den Menschen dem Tier zu opfern und zu unterwerfen."

Epstein sieht Tod und Destruktion -für Menschen-, wenn wir versuchen sollten, "Tierechte" zu respektieren, eine Perspektive, die die konsequentensten Vertreter der Bewegung billigen würden. Die Verleihung von Rechten an nicht-rationale, amoralische Lebewesen, die dieses Konzept weder begreifen noch nach ihm leben könnten, würde aus Rechten ein Werkzeug der Auslöschung von Menschen machen.






Sonntag, Februar 15, 2004

Wieviel Ego braucht der Mensch?
Die Fernsehzeitschrift Hoerzu bietet in dieser Woche einen Artikel von Martin Tschechne, der keinen wissenschaftlichen Anspruch erhebt, aber sich doch so wohltuend von der Altruismus-Homage des Wissenschaftsmagazins Gehirn und Geist unterscheidet. Selbstsicheres Verhalten lässt sich erlernen erfahren wir, ebenso dass andauernde Selbstverleugnung krank machen kann und dass das Aussprechen seiner Interessen durchaus zu einem offeneren und zufriedeneren Familienleben führen kann. Aber dies muss nicht daraus bestehen, den anderen als Feind zu betrachten. Dem Kellner, der uns eine versalzene Suppe serviert hat, soll keine Niederlage beigebracht werden, sondern die Chance gegeben werden, uns zufriedenzustellen, sich als kompetent und flexibel zu erweisen, mit dem Bewußtsein einen zukünftigen Stammgast gewonnen zu haben. Wir können und sollten unsere Interessen vertreten, aber auch gegenüber Fremden, und gerade gegenüber Fremden, mit den Mitteln der Höflichkeit. "Folgen Sie dem Händlerprinzip. Behandeln Sie andere Menschen wie einen potentiellen Handelspartner", würde ein Objektivist sagen, wobei das Wort "Handel" hier durchaus nicht nur auf den Austausch von Gütern und Dienstleistungen zu beschränken ist. Wenn Menschen ihre Interesen vertreten, sollten sie allerdings sicherstellen, dass diese Interessen auch gut sind und sie auch wirklich der Nutznießer sind. "Jeder ist ein Egoist", sagt der österreichische Bestsellerautor Josef Kirschner ("Die Kunst, ein Egoist zu sein"), aber nur wenige beherrschen die Kunst, das Leben zu führen, das sie führen m?chten." Die Letztgenannten sind wohl die seltenen wahren Egoisten, von denen Ayn Rand sprach, die in vollkommener ?bereinstimmung mit ihren Werten leben.

Samstag, Februar 14, 2004

Wer ist der rationale Mensch: Roark oder Spock?
Vielen kommt bei Idee eines Lebens, das von der Vernunft geleitet wird, die Figur des Mr. Spock in den Sinn, des leidenschaftslosen Vulkaniers vom "Raumschiff Enterprise", der menschliche Gefühle als Schwäche ansah. Ayn Rands Helden stehen in totalem Kontrast zu dieser Sichtweise. Rand dachte, dass der Mensch "die Vernunft als sein einzige Absolutum" ansehen sollte, dennoch beschrieb sie Howard Roark als "die personifizierte Lebensfreude".
Er ist ein Mensch mit tiefen Emotionen, der eine intensive Liebe für seine Werte empfindet und der mutig handelt, um sie zu verwirklichen. Was ist der richtige Platz der Emotion in einem rationalen Leben? Wer ist der wirklich rationale Mensch, Roark oder Spock?

Quelle: Objectivist Club an der Carnegie Mellon University

Hier das Plakat für die Diskussionsveranstaltung "Roark vs. Spock" des Objektivistischen Klubs am 29. Januar.



Freitag, Februar 13, 2004

Das Geheimnis des Glücks
München (ots) - "Alle Menschen wollen glücklich sein", das hat schon Aristoteles erkannt. Doch was genau Glück ist und wir wir es erlangen können - darüber lässt sich kaum eine verbindliche Aussage machen. Ist es die konkrete Freude über ein angenehmes Erlebnis, die allgemeine Zufriedenheit mit den eigenen Lebensumständen, die Ekstase beim Sex? In der gesamten Kulturgeschichte haben Philosphen, Theologen und Künstler versucht, Definitionen für diesen rätselhaften und erstrebenswerten Zustand zu finden. Seit einigen Jahren gibt es sogar eine wissenschaftliche Disziplin, die sich der Untersuchung des Phänomens widmet: Die Glücksforschung.

Damit beschäftigt sich das Kulturgespräch im Bayerischen Fernsehen, Sonntag, 11.00 Uhr.

Quelle: Bayerisches Fernsehen

Zum Thema Glück folgende Internetempfehlung: Gluecksarchiv.de

Siehe auch die Micro-Site der Psychologin Dr. Ellen Kenner zum Thema Glück

Auf der ersten Blick scheint es so zu sein, dass über Glück tatsächlich keine verbindliche Aussage gemacht werden könnte. Wir sehen zu viele Menschen, von denen wir annehmen, dass sie glücklich sein müßten, es aber nicht sind, und umgekehrt sehen wir Menschen, von denen wir annehmen, dass sie unglücklich sein müßten, dies aber nicht sind. Aber Glück ist ein Gefühl wie Depression oder Angst, und all diese Gefühle haben Ursachen. Ein Gefühl wie Glück kommt nicht einfach irgendwie aus dem Nichts oder als göttliche Eingebung. Tatsächlich sollte individuelles Glück, nicht aufopfernde Pflicht, das moralische Ziel im Leben eines Menschen sein. Für Rand war Glück ein Bewußtseinszustand, den ein Mensch dadurch erreicht , dass er seine eigenen Werte verwirklicht. Ellen Kenner spricht von "verliebt sein in das Leben." Die Werte, nach denen ein rationaler Mensch streben sollte, sind eine produktive Karriere, eine romantische Beziehung, Freundschaften und Hobbies. Diese Werte dürfen aber nicht aus irrationalen Launen bestehen. Launen sind ein Hindernis auf dem Weg zum Glück. In den Worten von John Galt: "Glück ist nur möglich für einen rationalen Menschen, einen Menschen, der nur rationale Ziele erstrebt, nur rationale Werte sucht und seine Freude nur in rationalem Handeln sucht." Für den Psychologen Nathaniel Branden ist das Selbstwertgefühl der beste verfügbare Indikator von Glück. In seinem Buch "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" beschreibt er , dass christliche Fundamentalisten die schärfsten Gegner der Aufnahme von "Selbstwertgefühl" in die Lehrpläne kalifornischer Schulen waren. Sie behaupteten, dass das Selbstwertgefühl die Kinder von Gott entfremde.

Donnerstag, Februar 12, 2004

Erklärungen und Lügen über Nord-Korea
Auf der Website der humanitären Reuters Foundation befindet sich ein Artikel über die Nahrungsmittelsituation im kommunistischen -auch dieses Wort meidet der Artikel- Nordkorea, ohne auf die tatsächlichen Ursachen dieser Situation wirklich einzugehen. Der gutgläubige Leser muss annehmen, dass das Land unter einer Naturkatastrophe leidet und die ausbleibenden Spenden das Problem seien:

"Freiburg, 18. Dezember 2003. In Nordkorea droht mit dem beginnenden Winter eine neue Hungersnot. Rund 3,8 Millionen Menschen sind davon bedroht, fast die Hälfte aller Kinder leiden unter chronischer Unterernährung. „Die humanitäre Krise in Nord-korea verschärft sich“, sagt Caritas international-Mitarbeiter Matthias Schmidt-Eule, der soeben aus Nordkorea zurückgekehrt ist. „Jetzt, da der Winter beginnt und die UN-Hilfe aus finanziellen Gründen zurückgefahren werden muss, wird die Situation für die Menschen immer dramatischer. Die Nahrungsmittelverteilungen der UN stocken momentan recht häufig, weil große Geberländer wie Japan und die USA ihre Hilfen aus politischen Gründen drastisch reduziert haben.“

Tibor R. Machan benennt die wirklichen Ursachen der Krise in Nord-Korea:
"Tatsächlich hat die Nahrungsmittelknappheit in Nord-Korea natürlich absolut nichts mit einem Mangel an Spenden zu tun. Wenn es einen Mangel an Nahrungsmitteln irgendwo auf der Welt gibt, hat dies mit einem Mangel an Nahrungsmittelproduktion zu tun. Nahrungsmittelspenden können relevant sein in Notfällen, die verursacht werden durch, zum Beispiel, extreme Dürre oder Naturkatastrophen. Dem Mangel an Spenden die Schuld zu geben ist gleichbedeutend mit der Beschuldigung von Menschen mit dem Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung, die bei einem Mord gar nicht anwesend waren. Nordkorea leidet nicht unter einer Naturkatastrophe. Es leidet stattdessen unter einem gigantischen politisch-ökonomischen Desaster."

Mittwoch, Februar 11, 2004

Wem der Mars gehören sollte
Professor Harry Binswanger vom Ayn Rand Institute schlägt vor, dass die erste Person, die auf dem Mars landet, dort eine gewisse Zeit lebt und lebend zurückkehrt, den gesamten Planeten besitzen sollte, und dass dieses Eigentumsrecht von der amerikanischen Regierung durchgesetzt werden sollte.

Quelle: Objectivist Club an der Carnegie Mellon University
Scharon verläuft sich in den israelischen "Siedlungen"
Daniel Pipes beschäftigt sich in einem Kommentar mit den israelischen Städten und Dörfern ("Siedlungen") im Gazastreifen und in der Westbank, die von vielen Analysten als das Haupthindernis für Frieden im Nahen Osten angesehen werden:

"Dieser Argumentation stimme ich hauptsächlich aus zwei Gründen nicht zu:

Erstens wird dabei angenomen, dass die Palästinenser nur die Kontrolle über die Westbank und den Gazastreifen wollen, während überwältigendes Beweismaterial aufzeigt, dass sie ebenfalls anstreben weiter zu gehen und ganz Israel zu kontrollieren. Israelis aus den Gebieten abzuziehen, dient der Sache also nicht.

In Wirklichkeit richtet das wahrscheinlich Schaden an. Stellen Sie sich vor, dass Israelis die Heimat genommen wird und das israelische Militär sich auf die Grenzen von 1967 zurückzieht – was dann? Friedman, AbiNader und Kucinich gehen davon aus, dass die palästinensischen Araber dankbar sein würden und Israel damit belohnen, dass sie ihre eigenen Gärten hegen und Israel erlauben, in Ruhe seinen eigenen Weg zu gehen.

Aber ich erwarte eine ganz andere Reaktion: Die palästinensischen Araber werden den Rückzug als Signal betrachten, dass Israel schwach, beschwichtigend und verletzbar ist. Weit davon entfernt Dankbarkeit zu zeigen, werden sie größere Forderungen stellen. Mit Jenin und Ramallah im Sack wird Jerusalem als nächstes auf der Tagesordnung stehen, gefolgt von Tel Aviv und Haifa.

Daraus folgt, dass Israel dazu bestimmt ist, an seinen Städten und Gemeinden in der Westbank und dem Gazastreifen festzuhalten."

Der vollständige Kommentar von Daniel Pipes in deutscher Sprache hier

Dienstag, Februar 10, 2004

Ein Kommentar zum "Krieg gegen Drogen"
Robert James Bidinotto hat sich in einem Kommentar auf seinem Blog gegen die Inhaftierung von Menschen ausgesprochen, die ausschließlich Drogendelikte begangen haben. Ein "Verbrechen" sollte in einer engen Definition nur Handlungen einbeziehen, die Betrug oder Gewalt gegen andere oder ihr Eigentum bedeuten. Was Erwachsene -nicht Kinder!- mit ihrem Geist oder Körper tun würden, sei ihre Sache. Bidinotto schreibt zusammenfassend: "Wir sollten unserer Ressourcen der Kriminalitätsbekämpfung, und unsere Gefängniszellen, auf diejenigen konzentrieren, die Verbrechen gegen Menschen und deren Eigentum begehen, und nicht auf jene, deren persönliches Verhalten vor allem selbstzerstörerisch ist. Wenn Personen Verbrechen gegen Leib und Leben oder Eigentumsdelikte begehen "unter dem Einfluss", dann verdienen sie höhere Strafen, weil sie sich selbst unverantwortlich gefährlich gemacht haben. Aber wir sollten sie bestrafen für den Schaden gegenüber anderen, nicht für den Schaden gegenüber sich selbst."

Montag, Februar 09, 2004

Was der gierige Kapitalist liest
Im Internet ist es Mode geworden, dass die Leute Listen ihrer Lieblingsplatten veröffentlichen, aber David Veksler ("The Greedy Capitalist") meint, dass musikalische Präferenzen nicht sehr viel über einen Menschen aussagen. Er stellt stattdessen ein Foto seines Bücherregals ins Netz, wo die Bücher zu erkennen sind, die sein Leben am meisten beinflusst haben.

Das Foto hier

Sonntag, Februar 08, 2004

FDP: Mit dem Wettbewerbsrecht gegen den Kapitalismus
Dass die FDP die Regierung von "links" attackieren kann, ist kein einmaliger Ausrutscher, sondern logische Folge des Liberalismusverständnisses dieser Partei.
Die Attacken der FDP gegen eine von der Regierung geplante Novellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen, die neue Regeln zur Pressefusionskontrolle erhalten soll, zeigen dies aufs Neue . Der FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Gerhardt erklärte gegenüber der Financial Times Deutschland: "Wir wollen auf dem Pressemarkt keine monopolartigen Stellungen zulassen." Gerhardt will seine Partei als Wächterin strenger Wettbewerbsregeln profilieren. Die Vorstellung, die Wolfgang Gerhardt offenbar teilt -Ayn Rand sprach von einem "sozialistischem Denkfehler"-, dass eine freie Marktwirtschaft unvermeidlich zu Monopolen führt und nur das staatliche Wettbewerbsrecht dies verhindern könne, ist weit verbreitet, aber gleichwohl einer der schlimmsten Irrtümer auf dem Gebiet der Ökonomie. Tatsächlich ist das direkte Gegenteil richtig. Nicht freie Märkte produzieren Monopole oder richtiger Zwangsmonopole, sondern die staatliche Gesetzgebung. Dies ist die einzige Möglichkeit, wie der Zugang zu einem bestimmten Markt verhindert werden kann, wie Nathaniel Branden im Jahr 1962 in der Zeitschrift "The Objectivist Newsletter" schrieb: "Ein Zwangsmonopol ist nicht das Resultat von Laisser-faire. Es ist das Resultat einer Aufhebung von Laisser-faire und der Einführung des gegenteiligen Prinzips - des Prinzips des Etatismus." Bis zur Zulassung von privaten Fernsehsendern in Deutschland vor 20 Jahren gab es ein Monopol für das öffentlich-rechtliche Fernsehen aufgrund von staatlichen Gesetzen und nicht aufgrund von Marktentwicklungen. Auch heute noch sind die öffentlich-rechtlichen Anstalten dem Gesetz von Angebot und Nachfrage entzogen, weil jeder Besitz eines Fernsehgerätes eine Zahlungspflicht an diese Anstalten begründet, der Konsument somit nur durch den Verzicht auf ein Fernsehgerät legalerweise seiner Gebührenpflicht entgehen könnte, was auch die privaten Sender, die er möglicherweise präferiert, in den Ruin treiben würde, denn sie könnten sich nicht mehr durch Werbung refinanzieren. Ein Zwangsmonopol ist nicht nur durch eine Abwesenheit von Konkurrenz gekennzeichnet, sondern auch eine Unmöglichkeit von Konkurrenz. Ein derartiges Monopol auf freien Märkten ist unmöglich. Möglich wäre im Kapitalismus ausschließlich ein unerzwungenes Monopol. Ein Unternehmen allerdings, dass in der Lage wäre, durch überragende Leistungen, und nicht durch staatliche Protektion, alle Kunden an sich zu binden, gäbe keinen Anlass zur Kritik, sondern sollte Gegenstand höchster Wertschätzung sein. Wenn die FDP Kapitalismus im Bereich der Medien durchsetzen möchte, sollte sich ihr Blick auf die öffentlich-rechtlichen Medien richten, die aufgelöst oder privatisiert werden sollten.

Samstag, Februar 07, 2004

Greenpeace-Mitbegründer: Objektivisten hatten Recht
Zu Beginn der modernen Umweltbewegung veröffentlichte Ayn Rand das Buch Return of the Primitive, dass einen Aufsatz von Peter Schwartz mit dem Titel "The Anti-Industrial Revolution" enthielt. Darin warnte er davor, dass die Agenda der neuen Bewegung Anti-Wissenschaft, Anti-Technologie und Anti-Mensch wäre. Zu der Zeit bekam er nicht viel Aufmerksamkeit von den großen Medien und der Öffentlichkeit. Umweltschützer waren in der Lage, gute Argumenten zu produzieren, die vernünftig klangen, wahrend sie gute Taten taten wie Wale zu retten und Luft und Wasser sauberer zu machen.

Aber jetzt hat sich das Blatt gewendet. Die Kampagne der Umweltschützer gegen die Biotechnologie im Allgemeinen und die Gentechnologie im Besonderen hat deutlich ihren intellektuellen und moralischen Bankrott enthüllt. Dadurch, dass sie eine Null-Toleranz-Politik vertreten gegenüber einer Technologie, die soviel potenziellen Nutzen für die Menschheit und die Umwelt hat, sind sie den Voraussagen von Schwartz gerecht geworden.

Patrick Moore, in: The American Enterprise, März 2004

Patrick Moore war 1971 einer der Gründer von Greenpeace. Ende der achtziger Jahre trennten sich die Wege.
Die Zeitschrift "brand eins" veröffentlichte ein Interview mit Patrick Moore, das Michael Miersch führte.

Freitag, Februar 06, 2004

Ausbeuter und Opfer im Einzelhandelsstreik
In Kalifornien geht der Streik im Einzelhandel in den vierten Monat, und ein Ende ist nicht in Sicht. Gegenstand des Streiks sind Vorschläge der Arbeitgeber, die bestimmte Zuschüsse für die Arbeitnehmer abbauen wollen, um damit Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Hierbei dürften auch die geplanten Eröffnungen von Wal-Mart Supercentern eine Rolle spielen. Der Spiegel berichtete in seiner Online-Ausgabe vom 3. Dez. 2003 über den Streik unter der Überschrift "Streiken gegen die Wal-Martisierung". Die ideologische Richtung des Artikels wird bereits mit dem Begriff "Invasion" ( Welch ein Ausdruck für die Eröffnung von Supermärkten!) für die Neueröffnungen der Wal-Mart-Supermärkte deutlich.

Um Tendenz des Spiegel-Kommentar deutlich zu machen, möchte ich ihn mit einem Kommentar von Elan Journo und Brian P. Simpson vom Ayn Rand Institute vergleichen.
Der Spiegel zitiert aus einem Kommentar der New York Times: "Wal-Mart hält die amerikanischen Werte hoch. Jemand sollte das Unternehmen daran erinnern, dass dazu auch gehört, den Angestellten genug Lohn für ein anständiges Leben zu bezahlen." Für den Kommentor der NYT scheint nur zählen, dass ein Arbeitnehmer sich wünscht, genug Lohn für ein "anständiges Leben", was immer das auch heißen mag, gezahlt zu bekommen, und nicht die Perspektive der Unternehmen, die diese Löhne durch ihre Einnahmen am Markt bezahlen müssen. Elan Journo und Brian P. Simpson vom Ayn Rand Institute drücken den Zusammenhang folgendermaßen aus: "Ein rationaler Arbeitgeber erwartet, dass er Löhne zahlt, die ihn befähigen, einen Profit zu machen - nicht so hoch, dass er die Preise erhöhen muss und Kunden verliert, aber auch nicht so niedrig, dass er keine fähigen Mitarbeiter gewinnen und halten kann."

Für den Spiegel ist völlig klar, dass Wal-Mart der Buhmann ist, der seinen Mitarbeitern zu niedrige Löhne zahlt: "Der Handelsriese ist mit 1,2 Millionen Angestellten der größte private Arbeitgeber und beschäftigt nur Mitarbeiter, die nicht gewerkschaftlich organisiert sind. Die Löhne bei Wal-Mart liegen daher auch um zehn Dollar pro Stude niedriger als die der großen Supermarktketten in den USA: Wal-Mart zahlt neuen, die anderen Märkte 19 Dollar."
Welchen Konsequenzen diese Lohnunterschiede haben, lesen wir bei Journo und Simpson: "In Geschäften mit gewerkschaftlich organisiertem Personal wird den Mitarbeitern 10 $ 'mehr' pro Stunde gezahlt als in gewerkschaftsfreien Geschäften. Diese künstlich hohen Löhne haben einen Einfluss auf die Preise: ein Einkaufswagen mit Lebensmitteln ist 17 bis 19 % billiger in gewerkschaftsfreien Geschäften."

Für den Spiegel scheint es auch keine Arbeitnehmer in den den Supermärkten zu geben, die gar nicht streiken wollen, die es aber offenbar gibt, denn, wie Journo und Simpson schreiben, "hat eine bedeutende Zahl von ihnen nicht für den Streik gestimmt." Journo und Simpson weisen auch darauf hin, dass andere Arbeitsverträge als die von den Gewerkschaften gebilligten nicht möglich sind, und zudem die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft verpflichtend sei, wenn die Mehrheit der Arbeiter dies wünscht.

Die Lösung in diesem Streit sehen Journo und Simpson in der Anerkennung der Individualrechte aller Beteiligten: "Die Lösung für diesen Streik und allen ähnlichen Auseinandersetzungen ist die die Anerkennung des Rechtes von Händlern -seien sie Arbeiter oder Arbeitgeber-, 'freiwillig' zu gegenseitig vorteilhaften Vereinbarungen zu kommen."Dazu sollte das National Labor Relations Gesetz aus dem Jahr 1935 abgeschafft werden, das die Arbeitgeber zwingt, mit den Gewerkschaften zu verhandeln und verhindert, dass streikende Arbeiter entlassen werden können.

Donnerstag, Februar 05, 2004

Darwin ignoriert
Washington - Im US-Bundesstaat Georgia ist in geplanten neuen Lehrplänen das Wort "Evolution" im Biologieunterricht nicht mehr enthalten, stattdessen soll von "Veränderungen im Laufe der Zeit" die Rede sein. Auch werde die Geschichte der Erde künftig nicht mehr als "lange" dargestellt, berichtet die "New York Times". Mit derartigen Änderungen soll der Biologie-Unterricht offenbar in Einklang mit der christlichen Schöpfungsgeschichte gebracht werden.

Manche Christen in den USA nehmen die Bibel wörtlich und geben das Alter der Erde daher nur mit einigen tausend Jahren an. Auch lehnen sie die Abstammungslehre von Charles Darwin ab, wonach sich die Menschheit in einem langen natürlichen Selektionsverfahren aus Tieren entwickelt hat, sondern glauben Gott habe die Erde und alles Leben auf ihr in nur sechs Tagen geschaffen.


Quelle: Der Standard

Über den in den USA weit verbreiteten kreationistischen Irrglauben schreibt Edward Hudgins vom Objectivist Center: "Ein einzigartiges Merkmal des Kreationismus, verglichen mit anderen irrigen Vorstellungen, ist, dass er so klar und nachweislich falsch ist. Kreationisten müssen die Naturgesetzte ignorieren, die von der Geologie, Paläontologie, Physik, Astronomie und vielen anderen Wissenschaften entdeckt wurden. Sie müssen buchstäblich Millionen von Fakten ignorieren, durch die wir diese Naturgesetze kennen." Laut einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 1991 sind allerdings nur 9 % der Amerikaner der Auffassung, dass der Mensch sich ohne die Unterstützung von Gott entwickelt hat. "Glücklicherweise", schreibt Hudgins, "ist die große Mehrheit der amerikanischen Wissenschaftler dieser Meinung."


Mittwoch, Februar 04, 2004

Wo sich Objektivisten treffen
Am Samstag, den 21. Februar, wollen sich Ayn-Rand-Fans an vielen verschiedenen Orten auf der Welt treffen. Bisher haben sich 371 Personen angemeldet, wobei New York der Spitzenreiter ist. Aber immerhin hat sich für Düsseldorf auch schon eine Person angemeldet. Und wie ich gerade sehe, gilt dies jetzt auch für Berlin und Frankfurt.

Kontakt hier

Dienstag, Februar 03, 2004

Daniel Pipes: Hisbollah siegt, Israel läßt nach
Als er 1787 kurz vor dem Ende der Verfassung gebenden Versammlung in Philadelphia gefragt wurde, ob man eine Monarchie oder eine Republik geschaffen habe, antwortete Benjamin Franklin: „Eine Republik, wenn man sie erhalten kann."

An seinen Pessimismus erinnert man sich, wann immer eine Republik einen fürchterlichen Fehler macht – von der französischen Appeasement-Politik gegenüber Deutschland in den 1930-ern über die amerikanische Politik des „Schritt für Schritt" in Vietnam bis hin zur südkoreanischen „Sonnenschein-Politik", die heute im Gange ist.

Franklins Sorgen erschienen Donnerstag letzter Woche erneut aktuell, als Israel einen äußerst ungewöhnlichen Tausch durchführte – mit der Hisbollah, einer der weltweit führenden Terrorgruppen.

Im Austausch für einen israelischen, zivilen Gauner, der bei der Ausübung dubioser Geschäfte gefangen genommen wurde, sowie den sterblichen Überresten dreier israelischer Soldaten ließ
Israel 429 lebende Terroristen und Kriminelle frei, darunter 400 Palästinenser, 23 Libanesen, fünf andere Araber und einen Deutschen; dazu kamen noch 59 Leichname.

Es überrascht nicht sonderlich zu erfahren, dass – wie es die New York Times beschreibt – dieser Austausch „einen Tag nationaler Feiern" im Libanon verursachte und eine „ernste" Stimmung in Israel. Genauso wenig erstaunt es zu hören, dass der israelische Premierminister Ariel Scharon die Gegenwart als „keine Zeit der Freude" beschreibt.

Scharon fuhr fort seine Motive für die Durchführung des Austauschs zu erklären, indem er auf die Verwandten der toten israelischen Soldaten verwies: „Drei liebe Familien, deren Mitglieder in den 40 vergangenen Monaten keine Ruhe kannte, werden nun in der Lage sein, ihre Trauer an ein bescheidenes Grab zu tragen und die Fassung wurde als Versprechen gehalten und Recht und eine moralische Entscheidung wurden trotz des hohen Preises getroffen."

Der vollständige Text von Daniel Pipes in deutscher Sprache hier

Montag, Februar 02, 2004

Perspektive 2005
Das Objectivist Center (TOC) bietet für Graduierte zum Erwerb eines höheren Grads ein Stipendium bis zu 12 000 $ pro Jahr an. Zunächst zeigt diese Meldung, dass das TOC offenbar doch nicht auf einem absteigenden Ast ist, wie einige Anhänger des ARI ihm nachsagen, und dann ist der Kontrast zu unserer Situation in Deutschland oder allgemein in Europa im Fokus dieser Meldung natürlich eklatant. Wir haben nichts, was sich mit dem TOC vergleichen ließe, vom ARI, das finanziell noch besser ausgestattet ist, ganz zu schweigen, und auf absehbare Zeit wird sich dies vermutlich auch nicht ändern. Und wenn wir 12 000 EUR zur Verfügung hätten, würden wir, da bin ich mir ganz sicher, dafür auch keine Stipendien finanzieren. Aber zumindest ein Anfang ist auch in Deutschland gemacht mit einem verbesserten Internetangebot und mit regelmäßigen Treffen zwischen einigen Objektivisten. Und die Gründung einer objektivistischen Gesellschaft ist nach wie vor eine Perspektive, die aber erst dann Sinn macht, wenn ein genügend große Anzahl von Interessenten vorhanden ist. Vielleicht schaffen wir es im Jahr 2005 anläßlich des 100. Geburtstages von Ayn Rand. Interessenten gibt es mittlerweile in den Bereichen Bremen, Wiesbaden, Stuttgart und Aachen. Wer Interesse hat, Objektivisten aus seiner Gegend oder auf der nationalen Ebene kennenzulernen, möge sich bei mir melden.

Sonntag, Februar 01, 2004

Leonard Peikoff: Die DIM-Hypothese
Der Philosoph Leonard Peikoff arbeitet seit September 1999 an einem neuen Buch, The DIM Hypothesis, und es sieht so aus, als stehe seine Arbeit jetzt vor dem Abschluss, denn ansonsten würde Peikoff wohl kaum einer breiten Öffentlichkeit die Ergebnisse seiner Studien vorab bekannt machen. Der Kursus besteht aus 15 Sitzungen und wird einem weltweiten Publikum via Telefon oder Internet live vorgestellt. Der Kurs beginnt am 5. Februar und kostet den Hörer 445 $ (245 $ für Vollzeitstudenten). In dem Kurs wie auch dem Buch betrachtet Peikoff die Rolle der Integration als der fundamentalen Kraft, welche unsere Kultur und unser praktisches Leben formt. In dem Kurs diskutiert Peikoff zunächst die Natur und die vitale Bedeutung der Integration, um dann seine Hypothese auf zehn unterschiedliche Bereiche anzuwenden, wie zum Beispiel Erziehung, Physik, Rechtswesen und Literatur. Der Begriff DIM, den Peikoff verwendet, steht für drei unterschiedliche Geisteshaltungen: I (Integration), D (Disintegration), M (Misintegration).

Anmeldung unter: www.objectivistconferences.com

Kostenlos kann Dr. Peikoffs Vortrag im Ford Hall Forum aus dem Jahr 2001 angehört werden:
www.peikoff.com/fordhall.htm

Samstag, Januar 31, 2004

Tamara de Lempicka
Nach fast einem halben Jahr hat das Ayn Rand Institute auf eine E-Mail von Alexander hinsichtlich der in Warschau geborenen Malerin Tamara de Lempicka (1898 - 1980) geantwortet. Jeff Briting schreibt, dass ihm keine Äußerungen von Ayn Rand über de Lempicka bekannt wären und dass das Institut keine Kommentare über Künstler und Kunstwerke abgebe. Er sei sich aber sicher, dass es unter seinen Kollegen -als Individuen- Meinungsunterschiede über Tamara de Lempicka und Art deco selbst geben würde.

Poster.de bietet Arbeiten von Tamara de Lempicka an (hier)

Freitag, Januar 30, 2004

John Kerry - Der Kriegsheld, damals
John Kerry, seines Zeichens Bewerber um die demokratische Präsidentschaftskandidatur, wird in der deutschen Presse gern als "hochdekorierter Vietnam-Veteran" vorgestellt. Seltsam genug bei einer Presse, die dem amerikanischem Militär im allgemeinen und militärischen Einsätzen der Amerikaner im besonderen reserviert bis feindlich gegenübersteht. Aber welche Bedeutung sollten Kerrys Auszeichnungen aus der Vergangenheit für die heutige Wahlentscheidung der Amerikaner überhaupt haben?
Thomas Sowell sieht in einem Kommentar für das capmag.com die glanzvolle militärische Vergangenheit von John Kerry als irrelevant für die Entscheidung der Wähler an. Das Hier und Heute sei entscheidend: " ...Senator Kerry möchte vermeiden, dass die Wähler ihn als das erkennen, was er ist und seit Jahrzehnten gewesen ist - anti-Militär, pro-Quoten, pro-Steuern, pro-illegale-Einwander, und pro-Lehrergewerkschaften, die unsere Schulen ruiniert haben. Was Kerry vor mehr als 30 Jahren tat, ist nicht das Thema. Was er seitdem getan hat, ist es."

Donnerstag, Januar 29, 2004

Amerikas Außenpolitik in der Diskussion
Bei einer Diskussionsveranstaltung der Ayn Rand Society an der University of California in Irvine hat Yaron Brook, Executive Director beim Ayn Rand Institute, geäußert, dass er dem Krieg gegen den Irak nicht zugestimmt hat, weil der Irak keine Bedrohung für die USA darstellte und man stattdessen terroristische Nationen wie den Iran und Saudi-Arabien ins Visier nehmen sollte. Dies ist eine sehr überraschende Aussage von Brook, denn bis dato war mir keine Äußerung aus dem Ayn Rand Institute bekannt, die sich ablehnend gegenüber dem Irak-Krieg geäußert hätte, auch wenn dort die Ansicht vertreten wurde und wird, dass es bessere Ziele als den Irak gegeben hätte, wie zum Beispiel den Iran. Brook befürwortete in der Diskussion eine Außenpolitik, die sich nach dem Eigeninteresse Amerikas richten sollte. Die Vereinigten Staaten sollten keine Truppen in andere Länder schicken aus Selbstaufopferung, sondern nur in Länder, die das Eigeninteresse Amerikas bedrohten: "Amerika sollte in seiner Außenpolitik sein Eigeninteresse verfolgen. (...) Und wenn unser Eigeninteresse erfordert, dass wir gegen andere Länder in den Krieg ziehen, und die Franzosen und die Deutschen lehnen dies ab, dann müssen wir unserem Eigeninteresse folgen
und deren Besorgnisse verwerfen."

Irene Wang, Debate Held on U.S. Foreign Policy, in: New University vom 26. Jan. 1004

Mittwoch, Januar 28, 2004

Reaktion auf einen Leserbrief
In einer Mail hatte ich die Frankfurter Neue Presse auf das falsche Ledeen-Zitat in einem Artikel von Alexandra Homolar-Riechmann hingewiesen. Die Zeitung hat meine Mail offenbar an die Autorin weitergeleitet, denn in den Antwort heißt es:

"Schön, daß es gleich Reaktionen gibt.
Falls Sie dem Leser eine Quelle mitteilen möchten:
Ich habe die entsprechende Stelle zitiert nach: William O. Beeman, Military Might.
The man behind 'total war' in the Mideast, 14. Mai 2003. Er erschien mir immer als verläßliche Quelle, das Originalbuch ist hier leider schwer zu bekommen."

Wie von mir angenommen, hat die Autorin das Zitat nicht im Original nachgelesen, sondern von William O. Beeman übernommen, den sie für eine verläßliche Quelle hält oder hielt. Michael Ledeen hält Beeman eher für einen notorischen Verleumder, wie man in dem Aufsatz "Academic Standards" von ihm nachlesen kann, denn William Beeman versucht Michael Ledeen auch mit anderen Behauptungen das Leben schwer zu machen, unter anderem soll dieser auch Monarchist sein und Unterstützer von Reza Pahlavi, Sohn des verstorbenen Shahs des Iran. Das Zitat, das die Frau Homolar-Riechmann Michael Ledeen zuschreibt, stammt übrigens aus einem Aufsatz von Adam G. Merserau aus dem National Review Online.

Dienstag, Januar 27, 2004

In Erinnerung an Kay Nolte Smith (1932 - 1993)
Michelle Fram Cohen erinnert in einem Beitrag für TheAtlassphere.com an den 10. Todestag die Schrifstellerin Kay Nolte Smith, die zum Zirkel um Ayn Rand gehörte und auch für die Zeitschrift "The Objectivist" schrieb: " (...) Kay Nolte Smith war die produktivste, erfolgreichste und originellste Romanautorin aus dem inneren Zirkel von Ayn Rand." Tatsächlich war Smith überaus produktiv, wenn man bedenkt, dass ihr erster Roman "The Watcher" 1981 erschien und und sie bis zu ihrem Tod 1993 immerhin acht Bücher produzierte, einschließlich einer Übersetzung. Über Booklooker.com sind die Romane "Verdammte Seelen", "Die Schöne und der Zwerg" (Original: Tale of the Wind) und "Der Beobachter" (Original: The Watcher) zu beziehen. Greg Swann schreibt in seinem Aufsatz "The Art and Science of Kay Nolte Smith, Novelist", dass sie die einzige objektivistische Romanautorin wäre, die sich mit Rand vergleichen ließe bezüglich ihrer ästhetischen Bedeutung.

Montag, Januar 26, 2004

Verleumden statt denken
In einem Artikel über Denkfabriken ("Thinks Tanks") in der Frankfurter Neuen Presse zitiert Alexandra Homolar-Riechmann auch Michael Ledeen vom American Enterprise Institute mit folgenden Worten: "Der Totale Krieg zerstört nicht nur die militärischen Kräfte des Feindes, sondern bringt auch die feindliche Gesellschaft an einen so extrem persönlichen Entscheidungspunkt, dass sie bereit ist, eine Umkehrung ihrer kulturellen Entwicklung zu akzeptieren. Das Verschonen ziviler Leben kann keine erste Priorität des Totalen Kriegs sein. [...] Das Ziel [...] ist, einem anderen Volk unablässig den eigenen Willen aufzuzwingen." Dieses Zitat soll im englischen Original angeblich aus Ledeens Buch "Freedom Betrayed" stammen. Zufälligerweise hat ein gewisser William Beeman, Professor für Anthropologie, genau dieses Zitat in einem PNS-Kommentar vom 8. Mai 2003 Ledeen zugeschrieben. Ledeen bemerkt in einem Leserbrief, dass er sich nicht erinnern könne, jemals so etwas geschrieben zu haben, jedenfalls sei dies nicht seine Position. Der Autor Beeman entschuldigt sich dann bei Leeden für das falsche Zitat, wie auf der Site nachzulesen ist. Frau Homolar-Riechmann von der Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung schreibt eine deutsche Übersetzung eben jenes Zitats Monate später aber wieder Ledeen zu, ohne die Fakten geprüft zu haben. Wie weit können akademische Standards eigentlich noch sinken? Vielleicht erfahren wir dies in der Doktorarbeit von Frau Homolar-Riechmann. Sie promoviert derzeit über amerikanische Politik.

Sonntag, Januar 25, 2004

Altruismus: Die Anti-Selbst-Ethik
In der Zeitschrift "Gehirn & Geist" unternehmen die Autoren Ernst Fehr und Suzann-Viola Renninger den Versuch, zu beweisen, dass der Mensch "vermutlich die einzige Spezies (ist), die eine Genetik besitzt, die selbstloses, echtes altruistisches Verhalten fördert."
Auffällig an ihrer Argumentation ist eine systematische Vermischung von Altruismus und Wohlwollen. Die Befürworter des Altruismus wollen durch die Einführung solcher Begriffe wie Freundlichkeit, Kooperation und Hilfsbereitschaft die tatsächliche Bedeutung von altruistischen Handlungen vor ihren Opfern verbergen. Selbstverständlich wird auch eine Person wie Adolf Hitler nicht als Altruist präsentiert, wie es etwa Ayn Rand mit der Bemerkung tat, dass Hitler ein "glühender und expliziter Befürworter des Altruismus" war.
Auch werden altruistische Handlungen wie selbstverständlich als freiwillig erbracht dargestellt, als liefere der philosophische Altruismus keine Begründung dafür, solche Handlungen auch zu erzwingen. Eklektizistische, unphilophische Altruisten sehen den Dienst an anderen zwar als moralisch verpflichtend an, wollen diesen aber nicht durch die Anwendung von Zwang durchsetzen. Überzeugte philosophische Altruisten verwerfen diesen Ansatz allerdings als individualistisch und nehmen an, dass die Anwendung von Gewalt zur Unterdrückung der Selbstsucht ethisch gerechfertigt sei, ja sogar, wie Leonard Peikoff in seinem Aufsatz "Altruism, Pragmatism and Brutality - Part II" aus der Zeitschrift "The Ayn Rand Letter" (Dezember 1972) schreibt, "ethisch geboten" sei. Jeder Mensch, fasst Peikoff ihre Argumentation zusammen, sei das Eigentum von anderen - und diesen anderen solle auch ein lebenlang gedient werden. Wenn der Mensch versuchen sollte, das notwendige Opfer nicht freiwillig zu erbringen, schade er dadurch anderen Menschen, enthalte ihnen das vor, was moralisch ihnen gehöre.

Tatsächlich sind Wohlwollen und Altruismus nicht nur anders, sie stehen in einem völligen Widerspruch zueinander. Das Wesen des Altruismus besteht aus dem Konzept der Selbstaufopferung. "Opfer" ist die Aufgabe eines größeren Wertes zugunsten eines geringeren Wertes oder eines Nicht-Wertes. Altruismus ist eine Anti-Selbst-Ethik, weil sie Selbstlosigkeit als Ideal betrachtet. Der Altruismus verpflichtet einen Menschen dazu, die Wohlfahrt der anderen über seine eigene zu stellen. Je mehr ein Mensch seine Werte aufgibt oder betrügt, desto tugendhafter ist er. Besonders tugendhaft, weil selbstlos, sind somit Opfer gegenüber Fremden oder sogar Feinden. Das völlige gegenteilige Verhalten empfiehlt Rand rationalen Menschen: "Handle immer in Übereinstimmung mit der Hierarchie deiner Werte, und opfere nie einen größeren Wert für einen geringeren." Die Sorge um die, die wir lieben, ist ein Bestandteil der egoistischen Interessen eines Menschen und hat nichts mit altruistischer Selbstaufopferung zu tun. Eine "selbstlose", "desinteressierte" Liebe ist ein Widerspruch in sich selbst. Ein Mann, der ein Vermögen ausgibt, um die lebensbedrohende Krankheit seiner Frau behandeln zu lassen, bringt kein Opfer zu ihren Gunsten, sondern handelt entsprechend der Hierarchie seiner Werte, in der seine Frau eine überragende Stellung einnimmt. Eine Opfer wäre es allerdings, wenn dieser Mann sein Geld zur Rettung von 100 hungernden Kindern in Afrika, die keine Bedeutung für ihn haben, verwenden würde, wie die Ethik des Altruismus von ihm fordert.

Entgegen der Behauptungen der Altruisten macht der Altruismus eine wahre Brüderlichkeit unter dem Menschen unmöglich. Wer Menschen unterteilt in Opfertiere auf der einen Seite und Profiteure von menschlichen Opfern auf der anderen Seite, schafft Feindseligkeit und Hass unter den Menschen. Wer einmal eine Talk-Show im Fernsehen zum Thema "Sozialschmarotzer" verfolgt hat, wird kaum behaupten können, dass der Wohlfahrtsstaat zum Frieden unter den Menschen beiträgt, angesichts der Unversöhnlichkeit mit der sich Leistende und Profiteure gegenüberstehen.
Wohlwollen, Freundlichkeit und Respekt vor den Rechten anderer Menschen erwachsen gerade aus dem gegenteiligen Moralkodex, aus dem Prinzip, dass der Mensch eine Entität von höchstem Wert ist und eben gerade kein Opfertier, dass der Mensch kein Mittel zum Zweck der Opferleistungen für andere Menschen ist, und dass niemand das Recht auf das Opfer von irgendeinem Menschen hat. Zuerst muss der Mensch sich selber schätzen, dann kann er dieses Gefühl auch gegenüber anderen Menschen haben.

Befürworter des Altruismus kontern die Argumente von Vertretern eines rationalen Egoismus mit Beispielen aus Notfallsituationen. Ein rationaler Egoist kann anderen Menschen in Notfällen helfen, weil er den Wert des menschlichen Lebens anerkennt und seinen Mitmenschen bis zum Beweis des Gegenteils einen Kredit einräumt. Kein rationaler Mensch sollte allerdings in einen Fluss springen, um Saddam Hussein zu retten, weil dieser diesen Kredit aufgrund der bekannten Umstände verspielt hat. Um bei den Beispiel des Ertrinkenden zu bleiben, das Lieblingsbeispiel der Altruisten: Es ist moralisch richtig, einen Fremden vor dem Ertrinken zu retten, wenn das Risiko für das eigene Leben minimal ist. Sollte das Risiko hoch sein, ist es unmoralisch, dies zu versuchen. Wenn die Person nicht fremd ist, sollte das Risiko, dass man eingeht, größer sein in Abhängigkeit von der Wertschätzung der zu rettenden Person. Dies kann bis zum Risiko des Verlustes des eigenen Lebens gehen, wenn es um eine über alles geliebte Person geht, "aus dem selbstsüchtigen Grund, dass das Leben ohne die geliebte Person unerträglich wäre." (Ayn Rand, The Ethics of Emergencies) Diese Einstellung ist etwas völlig anderes als ein Mensch, der akzeptiert, dass es seine Pflicht ist, sein Leben in den Dienst an anderen zu stellen, dass irgendein Leiden oder irgendeine Hilflosigkeit eines anderen Menschen eine Verpflichtung für ihn selbst bedeutet. Der Altruismus fordert nicht, dass man anderen Menschen helfen soll, wenn kein Opfer erforderlich oder wenn man einen positiven Wert in einer anderen Person sieht, sondern er sieht das Recht auf der Seite von denjenigen, die Hilfe fordern, und nur Pflicht auf der Seite derjenigen, die Hilfe erbringen müssen.

Grunsätzlich sollte angemerkt werden, dass das Thema "Hilfe für andere " absolut marginal ist. Nur die Ethik des Altruismus macht daraus aus bedeutsames Thema. Altruisten bringen auch typischerweise zur Untermauerung ihrer Position Katastrophenbeispiele an, weil das normale, alltägliche Leben eines Menschen dafür nicht herhalten kann.

Literatur:
Ayn Rand, Editorial, in: The Ayn Rand Letter, Dezember 1972
Ayn Rand, The Ethics of Emergencies, in: The Objectivist Newsletter, Februar 1963
Nathaniel Brand, Benevolence versus Altruism, in: The Objectivist Newsletter, Juli 1962
Leonard Peikoff, Altruism, Pragmatism and Brutality, in: The Ayn Rand Letter, Dez. 1972