Montag, Februar 23, 2004

Der unabhängige Kandidat
Der Vorsitzende der amerikanischen Grünen, Ralph Nader, will als unabhängiger Kandidat bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen antreten (siehe yahoo!-Nachrichten). Nader begründete seine Kandidatur mit folgenden Worten: "Dieses Land hat zu viele Probleme und Ungerechtigkeiten, die es nicht verdient." Seine Hauptkritik richtet sich gegen den Einfluss von Lobbygruppen. Die Ungerechtigkeiten, von denen Nader spricht, ergeben sich daraus, dass die Mehrheit der amerikanischen Wähler immer wieder Politiker wählt, die eine Umverteilung von Reichtum präferieren oder Privilegien an Unternehmen oder Interessengruppen vergeben. Zumindest diese Wähler bekommen genau das, was sie verdienen. Gerade Nader ist ein Kandidat, der dieses System der Korruption und der Einflussnahme noch ausbauen will. Wenn es einen begrenzten Staat gäbe, der die Einhaltung von Verträgen garantiert und die Bürger vor Gewalt schützt, wäre den Interessengruppen der Boden unter den Füßen entzogen und die Gerechtigkeit wäre wieder hergestellt. Aber die Mehrheit der Wähler will oder kann nicht den Zusammenhang erkennen, zwischen einem korrupten politischen System und den Kompetenzen der Politiker, der diese Korruption erst möglich macht. Es ist so, wie es Daniel J. Mitchell so plastisch beschreibt: "Das reale Problem ist, dass der Staat zu fett ist und zuviel Kompetenz hat, und dies zieht die Lobbyisten an wie verfaultes Fleisch die Fliegen anzieht." Bei einem Präsidenten Nader, der für "Umweltschutz", "Verbraucherrechte" und "soziale Gerechtigkeit" steht, wären es einfach andere Lobbyisten, die sich erfolgreich an der Beute Staat mästen könnten.

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