Donnerstag, Februar 19, 2004

Wer verdient den Titel Objektivist?
Im Objectivism Online Forum wurde im letzten Jahr die Frage diskutiert, wer überhaupt sich Objektivist nennen darf. Rational Egoist vertritt die Auffassung, dass ein Objektivist eine Person ist, die die gesamte Philosphie des Objektivismus -worunter er die exakten Prinzipien versteht, die sich aus den philosophischen Schriften von Rand ergeben, und außerdem aus den Schriften derjenigen, die "das legale Recht" hätten für Rand zu sprechen, wie Peikoff- versteht und billigt. Dies sei nicht gleichbedeutend mit einer Zustimmung zu allen persönlichen Vorlieben von Ayn Rand. Falsch sei es, sich Objektivist zu nennen, wenn man nur den Grundzügen des Objektivismus zustimme. So sei es seiner Meinung nach nicht möglich sich Objektivist und Anarchist zu nennen, da sich der Anarchismus in deutlichem Widerspruch zum Objektivismus befinde. Es selbst bezeichnet sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Beitrages als "Student des Objektivismus", da er noch nicht genügend Kenntnis von der gesamten Philosophie habe. RadCap fügt an, dass man nicht jedes Beispiel oder jedes Sub-Sub-Prinzip des Objektivismus kennen muss, um den Mantel des Objektivismus zu akzeptieren. Man müsse einfach akzpetieren, was man kenne und dürfe keine widersprechenden Konzepte akzeptieren. Rand selbst hatte gesagt, dass derjenige, der nur mit bestimmten Inhalten des Objektivismus übereinstimme, sich nicht Objektivist nenne dürfe. Beide Diskussionsteilnehmer scheinen die Auffassung zu vertreten, dass der Objektivismus ein geschlossenes System ist, das nicht über die Aussagen von Rand hinaus weiterentwickelt werde dürfe. Aber es gibt auch die gegenteilige Position, die den Objektivismus als "offenes System" definiert, wie es etwa Nathaniel Branden tut, und wie es seiner Meinung nach Rand auch gesehen hat. Branden weist aber auch darauf hin, dass dieses neue Material sich nicht im Widerspruch zu dem bereits etablierten Material befinden dürfe. Wenn man Brandens Eingangsbemerkung folgt, scheint er allerdings nur Widersprüche gegenüber den "Basisprämissen" ausschließen zu wollen. Zur Beantwortung der Frage, ob der Objektivismus ein geschlossenes oder offenes System ist, sollte man sich an Rands Worte aus dem Februar 1965 erinnern, wo sie die Frage beantwortete, wer entscheidet: "In der Politik, der Ethik, der Kunst, der Wissenschaft, in der Philosophie - im gesamten Bereich des menschlichen Wissens - ist es die Realität, die die Bedingungen festlegt, durch die Arbeit von den Menschen, die in der Lage sind, ihre Bedingungen zu identifizieren und sie zu übersetzen in objektive Prinzipien."

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