Samstag, August 16, 2003

Wahre Liebe tut etwas
Matthew Graybosch befasst auf sich solohq.com mit dem Jungfräulichkeits-Fetisch des Christentums. Es gibt sogar eine internationale christliche Graswurzelbewegung ("Wahre Liebe wartet"), die Jungendliche auffordert, ein Keuschheitsgelübde abzulegen:
"Durch die Gnade Gottes verpflichte ich mich ab heute vor Gott, mir selbst, meiner Familie, meinen Freunden und meinem zukünftigen Ehepartner, bis zum Tag meiner Heirat sexuell rein zu bleiben."

Graybosch sieht in der physischen Jüngfräulichkeit keinen intrisischen Wert:
"Jungfräulichkeit, nach dem christlichen Ideal, ist ein 'geheiligtes' Geschenk, das nur seinem Ehemann oder seiner Ehefrau in einer biblischen Ehe gegeben werden sollte. Um 'rein' zu bleiben, muss man seine natürliche Sexualität unterdrücken und intensiven physischen Kontakt (nicht mehr als ein flüchtiger Kuss) mit seinem geliebten Partner vermeiden, selbst wenn man diese Person ebenso schätzt wie man sich selbst schätzt.

Wartet wahre Liebe? Sollte wahre Liebe warten? Nein!

Wahre Liebe sollte ausgedrückt werden, nicht nur mit Worten, sondern auch durch eine physische Handlung. Wie Leonard Peikoff in Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand, schreibt: 'Wenn ein Mann und eine Frau sich verlieben -vorausgesetzt sie sind nicht gebunden und der Kontext ist ansonsten angemessen-, ist Sex ein notwendiger und richtiger Ausdruck für die Gefühle, die sie füreinander haben.'

Zu behaupten, dass Sex nichts mit Liebe zu tun hat, bedeutet zu behaupten, dass man wählen muss zwischen Lust und Liebe - zwischen Körper und Geist. Wie Ayn Rand es in ihren Schriften bewiesen hat, ist eine Entscheidung zwischen Geist und Körper ist falsch."

Anmerkung: Man überlese nicht, dass Peikoff schreibt, wenn "ein Mann und eine Frau sich verlieben ...". Abgesehen von der Tatsache, dass die Konstellation auch eine andere sein kann, betont er die Integration von Körper und Geist, d. h. auch das hedonistische Konsumieren von Sexualität ohne eine Liebesbeziehung wird abgelehnt. Rand lehnte Promiskuität ausdrücklich als unmoralisch ab: "Nicht weil Sex böse ist, sondern weil er zu gut und zu wichtig ist ..." Außerdem sollte man nicht übersehen, dass Peikoff von Männern und Frauen spricht, nicht von Kindern. In ihrem Fall würde das Warten Sinn machen, aber nicht auf die biblische Ehe, sondern darauf, dass sie den Status von rationalen Menschen erreichen, damit sie ihren Werten durch Liebe und Sexualität Ausdruck verleihen können.

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