Montag, August 18, 2003

Junge Liberale auf grüner Spur
Wenn dies die Zukunft der FDP sein soll, wird sie sich nicht sonderlich von der eher trostlosen Gegenwart unterscheiden. Die Rede ist von der FDP-Nachwuchsorganisation, den Jungen Liberalen. Diese Jungen Liberalen können dem herrschenden Kollektivismus nichts entgegensetzen, weil ihnen jegliche philosophische Untermauerung ihrer politischen Positionen fehlt. Sie sind wie ein Bäumchen im Sturm, das mal in diese, mal in jene Richtung gedrängt wird, gerade so, wie der Wind steht. Besonders deutlich wird dies, wenn sie den idiotischen und boshaften Umweltschützern immer wieder auf den Leim kriechen. Können oder wollen sie nicht erkennen, welch anti-humane Agenda diese Leute vertreten, die jegliche moderne Technologie ablehnen und uns das Leben von primitiven Wilden, die angeblich im "Einklang mit der Natur leben", als Vorbild anraten? Dass die Jungen Liberalen die Prämissen der Umweltbewegung teilen, enthüllt ihren eigenen anti-liberalen Charakter in besonders erhellender Weise, denn die Umweltbewegung ist die ernsteste Bedrohung für das Überleben der Menschen geworden. Diese Bewegung lehnt Wissenschaft, Technologie und ökonomische Entwicklung ab, weil sie der unberührten Natur einen Wert zuschreibt.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an eine lächerliche Demonstration einiger Junger Liberaler in Berlin, weil Präsident Bush das planwirtschaftliche Kyoto-Protokoll nicht unterzeichnen wollte. Diese Demo war allerdings mitnichten ein einmaliger Ausrutscher.
Dieselbe Qualität hat eine Presseerklärung des Landesvorsitzenden der Jungen Liberalen Baden-Württemberg, Tim Lucas, der die Landesregierung kritisiert, da diese nicht genug für die sog. "regenerative Energien" tun würde:
" Der Ministerpräsident muss endlich begreifen, dass die Stromerzeugung durch Kernspaltung oder dem Verbrennen fossiler Brennstoffe in Deutschland keine Zukunft mehr hat und dass wir Stück für Stück auf den Einsatz der regenerativen Energien umsteigen müssen.“ Was Lucas fordert ist nichts anderes als ein Ausstieg aus der Stromerzeugung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, zusätzlich zu dem bereits von der Regierung beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie. Damit wurde er der Stromerzeugung in diesem Land das Rückgrat brechen, denn Kernenergie und fossile Energieträger tragen zu ca. 80 % zur Stromerzeugung bei. Gerade hat uns der massive Stromausfall in Nord-Amerika deutlich vor Augen geführt, was ein nur kurzfristiger Ausfall der energetischen Grundlagen der Gesellschaft bedeutet. Diesen Zustand wollen Tim Lucas und die Jungen Liberalen offenbar verewigen. Hätten die Jungen Liberalen ein nur ein Fünkchen Respekt von unserer techischen Zivilisation, würden sie den geplanten Ausstieg aus der Kernenergie attackieren. Dieser hat keine wissenschaftlichen Grundlagen, sondern entspringt dem politischen Willen, den Fortschritt zurückzudrehen, den wir gemacht haben bei der Zähmung der Natur, um den Interessen des Menschen zu dienen.
Die Feindschaft gegenüber der Kernenergie ist Ausdruck einer Feindschaft gegenüber Kapitalimus und Produktion. In diese Phalanx der Fortschrittsfeinde haben sich auch die Jungen Liberalen eingereiht. Auch sollte den Jungen Liberalen klar sein, dass die von ihnen präferierten "regenerativen Energien" nur durch politischen Zwang durchgesetzt werden können. Nur wenige Öko-Idealisten wären wohl bereit, die horrenden Preise dieser Energieform zu zahlen, die fällig wären, wenn es keine staatlichen Subventionen gäbe.

Es bleibt nur zu hoffen, dass der Ministerpräsident die ihm unterstellte Feindseligkeit gegen alternative Energien auch tatsächlich teilt und nicht Steuergelder produktiver Bürger dem Schwindel unwirtschaftlicher Energieformen opfert.

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