Warum Altruismus?
Joseph Rowlands beschreibt auf solohq.com, wie er kürzlich einem Gespräch zweier Kollegen über den Wohlfahrtsstaat lauschte. Der eine Kollege meinte, dass es eine Verschwendung sei, Geld für das Militär auszugeben, wenn man doch Menschen "helfen" könnte. Der andere Kollege war der Ansicht, dass die Wohlfahrt häufig Menschen unterstütze, die es nicht verdient hätten. Sie stimmten beide darin überein, dass der Staat den Unglücklichen helfen müsse. Aber wo die Grenze ziehen? Was ist mit Drogensüchtigen oder Faulpelzen?
Rowlands sieht die Lösung dieses Problems in der Fragestellung, was der Zweck dieser Handlung sein soll. Warum soll man dies überhaupt tun? Warum genau sollen wir uns zum Wohle von anderen aufopfern? Dies ist die Frage nach dem Sinn des Altruismus, der ethischen Grundlage des Wohlfahrtsstaates.
Beide Diskutanten gehen von der Annahme aus, dass Altruismus gut ist. Wenn sie allerdings über die Konsequenzen nachdenken, kommen sie zu dem Ergebnis, dass sie dessen Umfang beschränken wollen. Das System soll dadurch praktischer werden. Altruismus ist allerdings nicht praktisch:
"Altruismus dient keinem Zweck. Man kann ihn nicht praktisch machen, weil er nicht praktisch sein soll. Die Prämisse ist zwecklos und irrational, und man kann das Problem nicht dadurch lösen, dass man ein bißchen Rationalität dazumischt. Die einzige Lösung ist, die ganze Irrationalität zu beseitigen."
Jedes Hinzufügen von Praktikabilität zerstört das altruistische Prinzip - und so sollte es auch sein.
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