Literaturhinweise
Zwei Lesehinweise für das Wochenende: Auf Alexander Fürstenbergs Site Objektivismus.de wurde ein Aufsatz von Lindsay Perigo gestellt: Das Besondere am Objektivismus. Auf meinem Blog Objektivismus gibt es eine Replik von Andreas Tauber zu meinem Kommentar Buddhismus - Eine Anti-Leben-Philosphie. Da dieser Blog auch der Diskussion dienen soll, sind fundierte Kommentare natürlich immer erwünscht. Die Kommentarfunktion steht ohne Anmeldung zur Verfügung. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Website aynrand.nl verweisen, die zur Zeit allerdings noch nicht mit Inhalten gefüllt ist, und die zukünftig für das Atlas Institute Europe werben soll. Nach meinen Informationen soll die Site zunächst englischsprachig sein.
"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Samstag, Juni 26, 2004
Freitag, Juni 25, 2004
Wahlen
Capitalism Forever, der aus Ungarn stammt, hat an den Wahlen zum EU-Parlament nicht teilgenommen. Dieses habe kein reale Macht, sondern diene nur als Feigenblatt für die diktatorischen Kompetenzen der nichtgewählten EU-Kommission. Auch sei keine der kandidierenden Parteien eindeutig besser als die anderen gewesen. Zudem würden die Politiker eine niedrige Wahlbeteiligung als "Schande" ansehen, und diese Schande sollte man ihn gönnen.
Capitalism Forever, der aus Ungarn stammt, hat an den Wahlen zum EU-Parlament nicht teilgenommen. Dieses habe kein reale Macht, sondern diene nur als Feigenblatt für die diktatorischen Kompetenzen der nichtgewählten EU-Kommission. Auch sei keine der kandidierenden Parteien eindeutig besser als die anderen gewesen. Zudem würden die Politiker eine niedrige Wahlbeteiligung als "Schande" ansehen, und diese Schande sollte man ihn gönnen.
Wehrpflicht
Nach einer Aussage des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Reagan beruht die Wehrpflicht" auf der Annahme, dass unsere Kinder dem Staat gehören ... Diese Annahme ist nicht neu. Die Nazis dachten, dass dies eine großartige Idee wäre." Leider nicht nur die Nazis.
Quelle: www.drhurd.com
Nach einer Aussage des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Reagan beruht die Wehrpflicht" auf der Annahme, dass unsere Kinder dem Staat gehören ... Diese Annahme ist nicht neu. Die Nazis dachten, dass dies eine großartige Idee wäre." Leider nicht nur die Nazis.
Quelle: www.drhurd.com
Wahrheit
Aristoteles hat Wahrheit irgendwann mal so definiert: "Von etwas, das ist, zu sagen, es sei, und von etwas, das nicht ist, zu sagen, dass es nicht sei, ist wahr."
Quelle: Berliner Literaturkritik
Aristoteles hat Wahrheit irgendwann mal so definiert: "Von etwas, das ist, zu sagen, es sei, und von etwas, das nicht ist, zu sagen, dass es nicht sei, ist wahr."
Quelle: Berliner Literaturkritik
Donnerstag, Juni 24, 2004
Objektivismus in Tschechien
Im Objectivism Online Forum stellt sich Vavrinec aus der Tschechischen Republik vor und verweist auf die offizielle tschechische Übersetzung von Leonard Peikoffs Standardwerk Objectivism - The Philosphy of Ayn Rand durch Jiri Kinkor. Tschechisch ist somit neben Englisch die einzige Sprache in der dieses wichtige Werke über Ayn Rands Philosophie zur Verfügung steht. Natürlich muss man es als sehr bedauerlich bezeichnen, dass es keine offizielle deutsche Übersetzung gibt, aber ich kann nur empfehlen, sich das englische Original anzuschaffen und nach und nach durchzuarbeiten. Trotz der tschechischen Übersetzung ist der Objektivismus den "normalen Leuten" in der Tschechischen Republik natürlich unbekannt. Manche Leute, schreibt Vavrinec, sehen die Objektivismus allerdings als interessante Kuriosität an, wo sie hin und wieder Argument ausleihen können. Der jetzige Präsident Vavlac Klaus bezeichnete einmal in einer Diskussion den Objektivismus als "großartiges deduktives System". Auch andere "rechte" Politiker kennen den Objektivismus und nutzen ihn als ein Werkzeug unter vielen zur Verteidigung des Kapitalismus. Tatsächlich benutzen sie auch den Begriff "Kapitalismus", was bei uns in Deutschland selbst bei der FDP unüblich ist. Dort wird nur von "Marktwirtschaft" oder gar "sozialer Marktwirtschaft" gesprochen. Vavrinec schreibt dann noch, dass in Tschechien zumindest eine kleine, aber entschlossene Gruppe, meistens junger Menschen, existiert, die ernsthaft den Objektivismus studiert. Und dann noch sein aktueller Nachsatz: "Es ist schade, dass wir in die EU eingetreten sind - ein Garten Eden für Bürokraten."
Im Objectivism Online Forum stellt sich Vavrinec aus der Tschechischen Republik vor und verweist auf die offizielle tschechische Übersetzung von Leonard Peikoffs Standardwerk Objectivism - The Philosphy of Ayn Rand durch Jiri Kinkor. Tschechisch ist somit neben Englisch die einzige Sprache in der dieses wichtige Werke über Ayn Rands Philosophie zur Verfügung steht. Natürlich muss man es als sehr bedauerlich bezeichnen, dass es keine offizielle deutsche Übersetzung gibt, aber ich kann nur empfehlen, sich das englische Original anzuschaffen und nach und nach durchzuarbeiten. Trotz der tschechischen Übersetzung ist der Objektivismus den "normalen Leuten" in der Tschechischen Republik natürlich unbekannt. Manche Leute, schreibt Vavrinec, sehen die Objektivismus allerdings als interessante Kuriosität an, wo sie hin und wieder Argument ausleihen können. Der jetzige Präsident Vavlac Klaus bezeichnete einmal in einer Diskussion den Objektivismus als "großartiges deduktives System". Auch andere "rechte" Politiker kennen den Objektivismus und nutzen ihn als ein Werkzeug unter vielen zur Verteidigung des Kapitalismus. Tatsächlich benutzen sie auch den Begriff "Kapitalismus", was bei uns in Deutschland selbst bei der FDP unüblich ist. Dort wird nur von "Marktwirtschaft" oder gar "sozialer Marktwirtschaft" gesprochen. Vavrinec schreibt dann noch, dass in Tschechien zumindest eine kleine, aber entschlossene Gruppe, meistens junger Menschen, existiert, die ernsthaft den Objektivismus studiert. Und dann noch sein aktueller Nachsatz: "Es ist schade, dass wir in die EU eingetreten sind - ein Garten Eden für Bürokraten."
Mittwoch, Juni 23, 2004
Europas Begeistung für die "Statusgesellschaft"
Alexander Marriott sieht im "alten Europa" nach wie vor eine Faszination für das, was die Historikerin Isabel Paterson eine "Statusgesellschaft" nannte. Anlass für diese These war für Marriott die Hochzeit von Spaniens Kronprinz Felip mit der Journalistin Letizia Ortiz, wo sich nicht nur Prominente wie Nelson Mandela und Prinz Charles ein Stelldichein gaben, sondern auch tausende von Schaulustigen dem heftigen Regen trotzten. Marriott bezeichnet Monarchen als "Nicht-Produzenten", deren Reichtum ursprünglich durch die Anwendung von Gewalt gegenüber ihren Bürgern erzeugt wurde. Eine Alternative zu der Statusgesellschaft stellen die Vereinigten Staaten dar, die als eine Gesellschaft des Vertrags und der individuellen Rechte gegründet wurden. Marriott sieht es als Zeichen des Niedergangs an, wenn die Menschen den Fall der Statusgesellschaften bedauern, statt ihn zu genießen, und sich wünschten, selber König zu sein.
Alexander Marriott sieht im "alten Europa" nach wie vor eine Faszination für das, was die Historikerin Isabel Paterson eine "Statusgesellschaft" nannte. Anlass für diese These war für Marriott die Hochzeit von Spaniens Kronprinz Felip mit der Journalistin Letizia Ortiz, wo sich nicht nur Prominente wie Nelson Mandela und Prinz Charles ein Stelldichein gaben, sondern auch tausende von Schaulustigen dem heftigen Regen trotzten. Marriott bezeichnet Monarchen als "Nicht-Produzenten", deren Reichtum ursprünglich durch die Anwendung von Gewalt gegenüber ihren Bürgern erzeugt wurde. Eine Alternative zu der Statusgesellschaft stellen die Vereinigten Staaten dar, die als eine Gesellschaft des Vertrags und der individuellen Rechte gegründet wurden. Marriott sieht es als Zeichen des Niedergangs an, wenn die Menschen den Fall der Statusgesellschaften bedauern, statt ihn zu genießen, und sich wünschten, selber König zu sein.
Dienstag, Juni 22, 2004
Ist die Intifada vorbei?
Charles Krauthammer auf townhall.com mit einem bemerkenswerten Kommentar: "Die palästinensische Intifada ist vorbei, und die Palästinenser haben verloren." Auf dem Höhepunkt der Intifada gab es neun Selbstmordattacken in Israel mit 85 Toten in einem Monat. In den letzten drei Monaten hat es keine einzige gegeben. Wie hat Israel dies geschafft? Dadurch, dass es seine Kritiker ignoriert hat und eine Zwei-Punkt-Strategie zur Selbstverteidigung umgesetzt hat. Zum einen handelt es sich um die gezielte Tötung von terroristischen Führern, zum anderen um die Errichtung des Sicherheitszaunes, der zwar noch nicht vollständig fertig gestellt wurde, aber bereits Wirkung zeigt.
Charles Krauthammer auf townhall.com mit einem bemerkenswerten Kommentar: "Die palästinensische Intifada ist vorbei, und die Palästinenser haben verloren." Auf dem Höhepunkt der Intifada gab es neun Selbstmordattacken in Israel mit 85 Toten in einem Monat. In den letzten drei Monaten hat es keine einzige gegeben. Wie hat Israel dies geschafft? Dadurch, dass es seine Kritiker ignoriert hat und eine Zwei-Punkt-Strategie zur Selbstverteidigung umgesetzt hat. Zum einen handelt es sich um die gezielte Tötung von terroristischen Führern, zum anderen um die Errichtung des Sicherheitszaunes, der zwar noch nicht vollständig fertig gestellt wurde, aber bereits Wirkung zeigt.
Platten für die Insel
Michael Newberry stellt für solohq.com seine Lieblingsplatten für eine einsame Insel zusammen. Sein absoluter Favorit wäre Puccinis Turandot, dirigiert von Mehta, mit den Solisten Sutherland, Caballe und Pavarotti. Eine nette Geschichte dazu hat Newberry von Michael Berliner gehört. Als Freunde Ayn Rand in die New Yorker MET zu Puccinis La Boheme einluden, fürchten sie Rands Gewohnheit, hörbare Kritik, meistens nicht wohlwollend, zu äußern. Aber Rand zeigte sich begeistert: "Wer die Musik von Puccini nicht fühlt, muss tot sein."
Michael Newberry stellt für solohq.com seine Lieblingsplatten für eine einsame Insel zusammen. Sein absoluter Favorit wäre Puccinis Turandot, dirigiert von Mehta, mit den Solisten Sutherland, Caballe und Pavarotti. Eine nette Geschichte dazu hat Newberry von Michael Berliner gehört. Als Freunde Ayn Rand in die New Yorker MET zu Puccinis La Boheme einluden, fürchten sie Rands Gewohnheit, hörbare Kritik, meistens nicht wohlwollend, zu äußern. Aber Rand zeigte sich begeistert: "Wer die Musik von Puccini nicht fühlt, muss tot sein."
Sollten wir uns um die "Klimaveränderung" sorgen?
Umfrage auf solohq.com: 90 % sagen Nein, 10 Ja (bei 41 Teilnehmern bis dato). Zur Diskussion dieser Umfrage hier
Umfrage auf solohq.com: 90 % sagen Nein, 10 Ja (bei 41 Teilnehmern bis dato). Zur Diskussion dieser Umfrage hier
Montag, Juni 21, 2004
Die Rückkehr der Lebenden Toten
Bekanntlich ist die Katholische Kirche gegen Abtreibung, Sterbehilfe und die Todesstrafe, d. h. der Katholizismus "würdigt" das menschliche Leben, wenn eine Entität es noch gar nicht besitzt, wenn sie unfähig ist, sich an ihr zu erfreuen, und wenn sie es nicht mehr länger verdient. In den späten Sechzigern antwortete Ayn Rand auf die Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae mit ihrem Aufsatz "Of Living Death".
Papst Johannes Paul II hat in einer Ansprache
an die Teilnehmer der Internationale Konferenz über lebenserhaltende Behandlungen und vegetativer Zustand: Wissenschaftliche Fortschritte und ethische Dilemmata Worte der Verdammung der "Euthanasie" gefunden, die so buchstäblich der Beschreibung vom "Lebenden Tod" entsprechen, wie es selten anzutreffen ist.
Der Papst erkennt an, dass eine kranke Person, die sich in einem Wachkoma befindet, "kein offensichtliches Zeichen des Bewußtseins ihrer selbst oder ihrer Umgebung von sich" gibt und unfähig erscheint, "mit den anderen zu interagieren oder auf entsprechende Reize zu reagieren". Dann fordert uns der Papst auf, "die genau dokumentierten Fälle der wenigstens teilweisen Wiederherstellung auch nach vielen Jahren" nicht zu vergessen oder zu unterschätzen. Dies ist allerdings ein Ablenkungsmanöver, denn selbst wenn es überhaupt keine solche Fälle geben würde, würde der Papst bei seiner Argumentation bleiben: "Ich empfinde es als meine Pflicht, mit Nachdruck zu bekräftigen, daß der jedem Menschen innewohnende Wert und seine personale Würde sich nicht verändern, was immer auch seine konkreten Lebensumstände sein mögen. Ein Mensch ist und bleibt immer ein Mensch und wird nie zur Pflanze oder zum Tier, selbst wenn er schwerkrank oder in der Ausübung seiner höheren Funktionen behindert ist." Mit anderen Worten, wenn jemand einen Puls und einen menschlichen Gencode hat, dann ist er ein vollständiges menschliches Wesen.
Der Papst erwartet von den katholischen Ärzten, dass sie tatsächlich in der Praxis seinem Moralkodex folgen: "Dennoch genügt es nicht, den allgemeinen Grundsatz zu bekräftigen, wonach der Wert eines Menschenlebens nicht dem von anderen Menschen ausgesprochenen Urteil über die Qualität unterzogen werden darf; es ist notwendig, ein positives Handeln zu fördern, um dem Druck standzuhalten, der die Unterlassung der Wasserverabreichung und der Ernährung als Mittel benützt, das dem Leben des Patienten ein Ende setzt."
Bekanntlich ist die Katholische Kirche gegen Abtreibung, Sterbehilfe und die Todesstrafe, d. h. der Katholizismus "würdigt" das menschliche Leben, wenn eine Entität es noch gar nicht besitzt, wenn sie unfähig ist, sich an ihr zu erfreuen, und wenn sie es nicht mehr länger verdient. In den späten Sechzigern antwortete Ayn Rand auf die Veröffentlichung der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae mit ihrem Aufsatz "Of Living Death".
Papst Johannes Paul II hat in einer Ansprache
an die Teilnehmer der Internationale Konferenz über lebenserhaltende Behandlungen und vegetativer Zustand: Wissenschaftliche Fortschritte und ethische Dilemmata Worte der Verdammung der "Euthanasie" gefunden, die so buchstäblich der Beschreibung vom "Lebenden Tod" entsprechen, wie es selten anzutreffen ist.
Der Papst erkennt an, dass eine kranke Person, die sich in einem Wachkoma befindet, "kein offensichtliches Zeichen des Bewußtseins ihrer selbst oder ihrer Umgebung von sich" gibt und unfähig erscheint, "mit den anderen zu interagieren oder auf entsprechende Reize zu reagieren". Dann fordert uns der Papst auf, "die genau dokumentierten Fälle der wenigstens teilweisen Wiederherstellung auch nach vielen Jahren" nicht zu vergessen oder zu unterschätzen. Dies ist allerdings ein Ablenkungsmanöver, denn selbst wenn es überhaupt keine solche Fälle geben würde, würde der Papst bei seiner Argumentation bleiben: "Ich empfinde es als meine Pflicht, mit Nachdruck zu bekräftigen, daß der jedem Menschen innewohnende Wert und seine personale Würde sich nicht verändern, was immer auch seine konkreten Lebensumstände sein mögen. Ein Mensch ist und bleibt immer ein Mensch und wird nie zur Pflanze oder zum Tier, selbst wenn er schwerkrank oder in der Ausübung seiner höheren Funktionen behindert ist." Mit anderen Worten, wenn jemand einen Puls und einen menschlichen Gencode hat, dann ist er ein vollständiges menschliches Wesen.
Der Papst erwartet von den katholischen Ärzten, dass sie tatsächlich in der Praxis seinem Moralkodex folgen: "Dennoch genügt es nicht, den allgemeinen Grundsatz zu bekräftigen, wonach der Wert eines Menschenlebens nicht dem von anderen Menschen ausgesprochenen Urteil über die Qualität unterzogen werden darf; es ist notwendig, ein positives Handeln zu fördern, um dem Druck standzuhalten, der die Unterlassung der Wasserverabreichung und der Ernährung als Mittel benützt, das dem Leben des Patienten ein Ende setzt."
Sonntag, Juni 20, 2004
Betrug und die Initiierung von Gewalt, Teil 2
Da ich eine entsprechende E-Mail erhalten habe, möchte ich noch einmal auf meinen gestrigen Beitrag eingehen. Ich bezweifle nicht, dass ungerechte staatliche Gesetz letztendlich immer auf einer Gewaltandrohung beruhen. Der Staat kann jeden Rechtsbrecher schließlich ins Gefängnis werfen lassen, so harmlos sein Vergehen auch gewesen sein mag. Aber diese Erkenntnis löst nicht unsere Ausgangsfrage, ob es sich bei Betrug um eine spezielle Form der Initiierung von Gewalt handelt oder nicht. In The Virtue of Selfishness schreibt Rand: "Das Recht eines Menschen zu verletzen bedeutet, ihn zu
zwingen, gegen sein eigenes Urteil zu handeln, oder ihn seiner Werte zu enteignen.
Grundsätzlich gibt es nur einen Weg dies zu tun: durch die Anwendung physischer Gewalt." Eine ähnliche Formulierung verwendet Rand auch in Textbook of Americanism. Der Umfang der Gewalt ist bei Rand aber nicht begrenzt auf die offensichtliche physische Gewaltanwendung, wie z. B. das Erschießen eines Menschen oder das Abbrennen seines Hauses. Rand spricht ausdrücklich auch von "indirekten Formen" von Gewalt, wie z. B. Betrug oder einseitige Vertragsverletzung. In einer Fragestunde in der Ford Forum Hall befürwortet Rand auch Gesetze gegen üble Nachrede und Verleumdung. In ihrem Aufsatz The Nature of Government definiert Rand der Begriff Betrug folgendermaßen: "Betrug beinhaltet eine ähnlich indirekte Form von Gewalt. Er besteht aus dem Erhalten von materiellen Werten ohne den Konsens des Eigentümers, unter Vortäuschung falscher Tatsachen oder Versprechungen." Das Entscheidende bei Rand ist nicht die tatsächliche Verletzung des Körpers oder der Drohung damit, sondern Gewalt -in den Worten von Leonard Peikoff- "ist ein Form von Handlung - die einzige-, die den Geist des Opfers lähmt und verneint." Rand ging also davon aus, dass Betrug eine Form von indirekter Gewalt sei und somit individuelle Rechte verletzt.
Literatur: Roger Donway: Force and Fraud
Da ich eine entsprechende E-Mail erhalten habe, möchte ich noch einmal auf meinen gestrigen Beitrag eingehen. Ich bezweifle nicht, dass ungerechte staatliche Gesetz letztendlich immer auf einer Gewaltandrohung beruhen. Der Staat kann jeden Rechtsbrecher schließlich ins Gefängnis werfen lassen, so harmlos sein Vergehen auch gewesen sein mag. Aber diese Erkenntnis löst nicht unsere Ausgangsfrage, ob es sich bei Betrug um eine spezielle Form der Initiierung von Gewalt handelt oder nicht. In The Virtue of Selfishness schreibt Rand: "Das Recht eines Menschen zu verletzen bedeutet, ihn zu
zwingen, gegen sein eigenes Urteil zu handeln, oder ihn seiner Werte zu enteignen.
Grundsätzlich gibt es nur einen Weg dies zu tun: durch die Anwendung physischer Gewalt." Eine ähnliche Formulierung verwendet Rand auch in Textbook of Americanism. Der Umfang der Gewalt ist bei Rand aber nicht begrenzt auf die offensichtliche physische Gewaltanwendung, wie z. B. das Erschießen eines Menschen oder das Abbrennen seines Hauses. Rand spricht ausdrücklich auch von "indirekten Formen" von Gewalt, wie z. B. Betrug oder einseitige Vertragsverletzung. In einer Fragestunde in der Ford Forum Hall befürwortet Rand auch Gesetze gegen üble Nachrede und Verleumdung. In ihrem Aufsatz The Nature of Government definiert Rand der Begriff Betrug folgendermaßen: "Betrug beinhaltet eine ähnlich indirekte Form von Gewalt. Er besteht aus dem Erhalten von materiellen Werten ohne den Konsens des Eigentümers, unter Vortäuschung falscher Tatsachen oder Versprechungen." Das Entscheidende bei Rand ist nicht die tatsächliche Verletzung des Körpers oder der Drohung damit, sondern Gewalt -in den Worten von Leonard Peikoff- "ist ein Form von Handlung - die einzige-, die den Geist des Opfers lähmt und verneint." Rand ging also davon aus, dass Betrug eine Form von indirekter Gewalt sei und somit individuelle Rechte verletzt.
Literatur: Roger Donway: Force and Fraud
Samstag, Juni 19, 2004
Betrug und die Initiierung von Gewalt
Ayn Rand ging davon aus, dass individiduelle Rechte nur durch die Anwendung von Gewalt verletzt werden können. Der Begriff Gewalt wird von Rand allerdings durchaus in einem weiten Sinn verstanden, d. h. eine Handlung gilt als gewaltätig auch ohne eine Person physisch zu verletzten oder ihr mit einer solchen Verletzung zu drohen. Wird eine Person durch eine dritte Person dazu gebracht, ohne freiwilligen Konsens zu handeln, dann ist ihr Recht verletzt worden. Geht man von einem erweiterten Gewaltbegriff aus, dann läßt sich auch die Frage beantworten, ob etwa Betrug in einer objektivistischen Gesellschaft zwar moralisch verwerflich, aber ansonsten strafrechtlich nicht relevant wäre, wie es immer wieder objektivistischen Kreisen diskutiert wird. Richtigerweise weist Joseph Rowlands in einem Beitrag für solohq.com darauf hin, dass Betrug eine Form von Diebstahl ist, eine sanfte, stille Form von Diebstahl. Aber auch bei einem Diebstahl ist es ja charakteristischerweise so, dass der Dieb keine offene physische Gewalt anwendet -anders etwa als bei einem Raub-, um sich unrechtmäßig eines fremden Eigentums zu bemächtigen. Das Diebstahlopfer könnte möglicherweise nicht einmal bemerkt haben, dass ihm etwas gestohlen wurde. Legt man allerdings den Maßstab "gegen den freiwilligen Konsens" an, dann wird deutlich, dass es sich eine Initiierung von Gewalt handelt. Ebenso sieht es im Fall des Betrugs aus. Das Problem ist allerdings, dass oberflächlich betrachtet das Opfer freiwillig sein Eigentum aufgibt, somit das Kriterium des freiwilligen Konsens gegeben wäre. Es könnte sich somit nicht um eine Form von Diebstahl handeln. Betrug basiert auf einem ökonomischen Austauch von Gütern oder Dienstleistungen, wobei allerdings eine Seite ihren Teil der vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt. Weil der Übergang der Eigentumsrechte konditional ist, ist ein Betrüger zwar zu einem Besitz gekommen, er ist aber nicht Inhaber der legalen Eigentumsrechte. Wer mit einem ungedeckten Scheck ein Auto kauft, handelt nicht anders als ein Dieb, weil das Rechtsgeschäft durch einen Mangel auf der Seite des Käufers gar nicht zustande gekommen ist, auch von das Auto bereits freiwillig übergeben wurde. Betrug wird üblicherweise dann angewendet, wenn es problematisch ist, sich eines Eigentums durch direkten Diebstahl zu bemächtigen, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass sich um eine Form des Diebstahls handelt. Da es sich um eine spezifische Form der Verletzung von Eigentumsrechten handelt, ist Betrug auch zu unterscheiden von anderen Fällen von Täuschung. Wenn Menschen lügen, d. h. Tatsachen anders darstellen als sie sind, verletzten sie dadurch noch nicht unbedingt Eigentumsrechte, auch wenn sie moralisch verwerflich handeln.
Ayn Rand ging davon aus, dass individiduelle Rechte nur durch die Anwendung von Gewalt verletzt werden können. Der Begriff Gewalt wird von Rand allerdings durchaus in einem weiten Sinn verstanden, d. h. eine Handlung gilt als gewaltätig auch ohne eine Person physisch zu verletzten oder ihr mit einer solchen Verletzung zu drohen. Wird eine Person durch eine dritte Person dazu gebracht, ohne freiwilligen Konsens zu handeln, dann ist ihr Recht verletzt worden. Geht man von einem erweiterten Gewaltbegriff aus, dann läßt sich auch die Frage beantworten, ob etwa Betrug in einer objektivistischen Gesellschaft zwar moralisch verwerflich, aber ansonsten strafrechtlich nicht relevant wäre, wie es immer wieder objektivistischen Kreisen diskutiert wird. Richtigerweise weist Joseph Rowlands in einem Beitrag für solohq.com darauf hin, dass Betrug eine Form von Diebstahl ist, eine sanfte, stille Form von Diebstahl. Aber auch bei einem Diebstahl ist es ja charakteristischerweise so, dass der Dieb keine offene physische Gewalt anwendet -anders etwa als bei einem Raub-, um sich unrechtmäßig eines fremden Eigentums zu bemächtigen. Das Diebstahlopfer könnte möglicherweise nicht einmal bemerkt haben, dass ihm etwas gestohlen wurde. Legt man allerdings den Maßstab "gegen den freiwilligen Konsens" an, dann wird deutlich, dass es sich eine Initiierung von Gewalt handelt. Ebenso sieht es im Fall des Betrugs aus. Das Problem ist allerdings, dass oberflächlich betrachtet das Opfer freiwillig sein Eigentum aufgibt, somit das Kriterium des freiwilligen Konsens gegeben wäre. Es könnte sich somit nicht um eine Form von Diebstahl handeln. Betrug basiert auf einem ökonomischen Austauch von Gütern oder Dienstleistungen, wobei allerdings eine Seite ihren Teil der vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllt. Weil der Übergang der Eigentumsrechte konditional ist, ist ein Betrüger zwar zu einem Besitz gekommen, er ist aber nicht Inhaber der legalen Eigentumsrechte. Wer mit einem ungedeckten Scheck ein Auto kauft, handelt nicht anders als ein Dieb, weil das Rechtsgeschäft durch einen Mangel auf der Seite des Käufers gar nicht zustande gekommen ist, auch von das Auto bereits freiwillig übergeben wurde. Betrug wird üblicherweise dann angewendet, wenn es problematisch ist, sich eines Eigentums durch direkten Diebstahl zu bemächtigen, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass sich um eine Form des Diebstahls handelt. Da es sich um eine spezifische Form der Verletzung von Eigentumsrechten handelt, ist Betrug auch zu unterscheiden von anderen Fällen von Täuschung. Wenn Menschen lügen, d. h. Tatsachen anders darstellen als sie sind, verletzten sie dadurch noch nicht unbedingt Eigentumsrechte, auch wenn sie moralisch verwerflich handeln.
Freitag, Juni 18, 2004
Fanatiker oder Pragmatiker?
Wolfgang Münchau bezeichnet in einem Kommentar in der Financial Times Deutschland vom 8. Juni Präsident George W. Bush als "konservativen Fantiker", den verstorbenen Ronald Reagan hingegen als "konservativen Pragmatiker". Beide Politiker ähneln sich allerdings so stark, dass derartig unterschiedlichen Charakterisierungen absurd erscheinen. Am 10. Juni druckte die FTD meinen Leserbrief zu dem genannten Artikel ab:
"Wolfgang Münchau bezeichnet Reagan als konservativen Pragmatiker, Bush jr. als 'konservativen Fanatiker'. Was den Fanatiker vom Pragmatiker unterscheidet, erklärt Münchau nicht. Er gibt nur den Hinweis, dass Reagan 'bedingt ein Überzeugungstäter' gewesen sei. Das ist als Hinweis auf das, was einen Pragmatiker ausmacht, recht gut zu gebrauchen. Es ist jemand, der Prinzipien als unpraktisch ablehnt und stattdessen eine Politik befürwortet, die für den Augenblick 'funktioniert'. An derartigen Politikern besteht kein Mangel, weder in Deutschland noch in Amerika, und tatsächlich lassen sich Reagan und Bush jr. als pragmatische Politiker definieren. Nur führte Reagan keinen größeren Krieg, was ihn für Münchau augenscheinlich sympathischer macht. Nur: Welchen Gewinn kann eine Nation, die auf den Prinzipien von Individualismus, Säkularimus und Kapitalismus gegründet wurde, daraus ziehen, wenn Politikern diese Prinzipien ignorieren? Der Sieg des Pragmatismus führt zu einem Verlust dieser Prinzipien und der Werte."
Am Montag, den 14. Juni, druckt die Zeitung einen weiteren Leserbrief ab. Maximilian O. scheint Münchaus Einschätzung von Bush als Fanatiker zuzustimmen, sieht dies aber durchaus als positiv an:
"Sie bezeichnen George W. Bush als einen konservativen Fanatiker. Das versuchen Sie durch das Scheitern seiner Verbündeten zu erklären. Weiterhin gestehen Sie Reagan ausgesprochene Bündnisfähigkeit zu. Aber waren die Bündnispartner Thatcher und Gorbatschow nicht von anderem Format als die 'Partner', die dem heutigen Präsidenten zur Verfügung stehen? Ein Kanzler, der aus wahltaktischen Gründen sein 'Nein' zum Krieg verkündete. Ein russischer Präsident, der aus wirtschaftlichen Gründen die Unterstützung versagte - von den französischen Neinsagern ganz zu schweigen. Mir ist ein 'konservativer Fanatiker' lieber als die Pragmatiker der heutigen Zeit. Insbesondere Thatcher und Kohl waren 'fanatisch'. Thatcher wurde von ihren Gegnern für ihre 'kompromisslose Politik' gehasst. Kohl hielt fanatisch daran fest, die Wiedervereinigung zu erzwingen. Bush wusste, das ein Krieg ihm erheblich zusetzen kann, schließlich hat Bush. Sen. nicht zuletzt wegen des Golfkrieges die Wiederwahl verpasst. Politiker solchen Formats sind selten geworden und deswegen werden Bündnisse schwieriger, wenn nicht gar unmöglich. Ich stimme Ihnen also zu, dass Bush ein 'konservativer Fanatiker' ist, und wünsche mir mehr Politiker, die in dieser 'anderen Liga' spielen."
Wolfgang Münchau bezeichnet in einem Kommentar in der Financial Times Deutschland vom 8. Juni Präsident George W. Bush als "konservativen Fantiker", den verstorbenen Ronald Reagan hingegen als "konservativen Pragmatiker". Beide Politiker ähneln sich allerdings so stark, dass derartig unterschiedlichen Charakterisierungen absurd erscheinen. Am 10. Juni druckte die FTD meinen Leserbrief zu dem genannten Artikel ab:
"Wolfgang Münchau bezeichnet Reagan als konservativen Pragmatiker, Bush jr. als 'konservativen Fanatiker'. Was den Fanatiker vom Pragmatiker unterscheidet, erklärt Münchau nicht. Er gibt nur den Hinweis, dass Reagan 'bedingt ein Überzeugungstäter' gewesen sei. Das ist als Hinweis auf das, was einen Pragmatiker ausmacht, recht gut zu gebrauchen. Es ist jemand, der Prinzipien als unpraktisch ablehnt und stattdessen eine Politik befürwortet, die für den Augenblick 'funktioniert'. An derartigen Politikern besteht kein Mangel, weder in Deutschland noch in Amerika, und tatsächlich lassen sich Reagan und Bush jr. als pragmatische Politiker definieren. Nur führte Reagan keinen größeren Krieg, was ihn für Münchau augenscheinlich sympathischer macht. Nur: Welchen Gewinn kann eine Nation, die auf den Prinzipien von Individualismus, Säkularimus und Kapitalismus gegründet wurde, daraus ziehen, wenn Politikern diese Prinzipien ignorieren? Der Sieg des Pragmatismus führt zu einem Verlust dieser Prinzipien und der Werte."
Am Montag, den 14. Juni, druckt die Zeitung einen weiteren Leserbrief ab. Maximilian O. scheint Münchaus Einschätzung von Bush als Fanatiker zuzustimmen, sieht dies aber durchaus als positiv an:
"Sie bezeichnen George W. Bush als einen konservativen Fanatiker. Das versuchen Sie durch das Scheitern seiner Verbündeten zu erklären. Weiterhin gestehen Sie Reagan ausgesprochene Bündnisfähigkeit zu. Aber waren die Bündnispartner Thatcher und Gorbatschow nicht von anderem Format als die 'Partner', die dem heutigen Präsidenten zur Verfügung stehen? Ein Kanzler, der aus wahltaktischen Gründen sein 'Nein' zum Krieg verkündete. Ein russischer Präsident, der aus wirtschaftlichen Gründen die Unterstützung versagte - von den französischen Neinsagern ganz zu schweigen. Mir ist ein 'konservativer Fanatiker' lieber als die Pragmatiker der heutigen Zeit. Insbesondere Thatcher und Kohl waren 'fanatisch'. Thatcher wurde von ihren Gegnern für ihre 'kompromisslose Politik' gehasst. Kohl hielt fanatisch daran fest, die Wiedervereinigung zu erzwingen. Bush wusste, das ein Krieg ihm erheblich zusetzen kann, schließlich hat Bush. Sen. nicht zuletzt wegen des Golfkrieges die Wiederwahl verpasst. Politiker solchen Formats sind selten geworden und deswegen werden Bündnisse schwieriger, wenn nicht gar unmöglich. Ich stimme Ihnen also zu, dass Bush ein 'konservativer Fanatiker' ist, und wünsche mir mehr Politiker, die in dieser 'anderen Liga' spielen."
Donnerstag, Juni 17, 2004
Objektivistische Konferenz in London
Wer objektivistische Prominenz schon immer einmal hautnah erleben wollte, sollte sich den Zeitraum vom 24. bis 26. September diesen Jahres freihalten. Dann findet nämlich in London eine neuerliche Europäische Objektistische Konferenz statt. Als Redner werden angekündigt: Tore Boeckmann, John Lewis, Klaus Nordby, Scott McDonell, John Ridpath, Robert Tracinski und Christian Beenfeldt. Robert Tracinski kündigt ein Referat über die Geschichte des europäischen Kolonialismus an, das ganz politisch unkorrekt aus einer Rechtfertigung des Kolonialismus bestehen wird.
Wer objektivistische Prominenz schon immer einmal hautnah erleben wollte, sollte sich den Zeitraum vom 24. bis 26. September diesen Jahres freihalten. Dann findet nämlich in London eine neuerliche Europäische Objektistische Konferenz statt. Als Redner werden angekündigt: Tore Boeckmann, John Lewis, Klaus Nordby, Scott McDonell, John Ridpath, Robert Tracinski und Christian Beenfeldt. Robert Tracinski kündigt ein Referat über die Geschichte des europäischen Kolonialismus an, das ganz politisch unkorrekt aus einer Rechtfertigung des Kolonialismus bestehen wird.
Mittwoch, Juni 16, 2004
Alan Shrugged
Nils Jacobsen verreißt heute in der Financial Times Deutschland das Buch Das Das Greenspan-Dossier von Roland Leuschel und Claus Vogt. Die Autoren wollten den Mythos Alan Greenspan zerstören, beschädigten sich aber nur selbst. Jacobsen schreibt dann weiter über den heutigen Chef der amerikanischen Notenbank und früheren Gefährten von Ayn Rand:
"Würde Greenspan das Werk (von Leuschel/Vogt) überhaupt zur Kenntnis nehmen, seine Reaktion wäre absehbar: Er würde als Zeichen des Desinteresses kurz mit den Schultern zucken. 'Alan Shrugged' heißt folgerichtig die vor zwei Jahren erschienene Biografie über den Chef der Federal Reserve. Der Titel verweist deutlich auf 'Atlas Shrugged', dem 1957 von Ayn Rand veröffentlichten Klassiker der Kapitalismus-Glorifizierung."
Siehe auch die Diskussion "Is Alan Greenspan an Objectivist?" auf Objectivism Online Forum. Dort wird darauf hingewiesen, dass Greenspan keine öffentliche Erklärungen zugunsten des Objektivismus abgibt, auch wenn man sagen kann, dass er hin und wieder Positionen unterstützt, die sich in Übereinstimmung mit dem Objektivismus befinden, wie etwa seine Zustimmung zum Goldstandard. Auch steht Greenspans sehr verklausulierte Sprache im Gegensatz zu Rands Forderung nach Klarheit, wie sie es in ihren Buch The Art of Non-Fiction darlegt. Vermutlich kann erst ein Buch nach Ende seiner Amtszeit klären, wo Greenspan wirklich steht.
Nils Jacobsen verreißt heute in der Financial Times Deutschland das Buch Das Das Greenspan-Dossier von Roland Leuschel und Claus Vogt. Die Autoren wollten den Mythos Alan Greenspan zerstören, beschädigten sich aber nur selbst. Jacobsen schreibt dann weiter über den heutigen Chef der amerikanischen Notenbank und früheren Gefährten von Ayn Rand:
"Würde Greenspan das Werk (von Leuschel/Vogt) überhaupt zur Kenntnis nehmen, seine Reaktion wäre absehbar: Er würde als Zeichen des Desinteresses kurz mit den Schultern zucken. 'Alan Shrugged' heißt folgerichtig die vor zwei Jahren erschienene Biografie über den Chef der Federal Reserve. Der Titel verweist deutlich auf 'Atlas Shrugged', dem 1957 von Ayn Rand veröffentlichten Klassiker der Kapitalismus-Glorifizierung."
Siehe auch die Diskussion "Is Alan Greenspan an Objectivist?" auf Objectivism Online Forum. Dort wird darauf hingewiesen, dass Greenspan keine öffentliche Erklärungen zugunsten des Objektivismus abgibt, auch wenn man sagen kann, dass er hin und wieder Positionen unterstützt, die sich in Übereinstimmung mit dem Objektivismus befinden, wie etwa seine Zustimmung zum Goldstandard. Auch steht Greenspans sehr verklausulierte Sprache im Gegensatz zu Rands Forderung nach Klarheit, wie sie es in ihren Buch The Art of Non-Fiction darlegt. Vermutlich kann erst ein Buch nach Ende seiner Amtszeit klären, wo Greenspan wirklich steht.
Konservative "Marxisten"
Robert Tracinski von TIAdaily macht sich über den Konservativen Jonah Goldberg lustig, der auf nationalreview.com schrieb: "Die konservative Ideologie akzeptiert explizit den Kompromiss als Teil des Lebens." Oder in den Worten von Groucho Marx: "Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere."
Robert Tracinski von TIAdaily macht sich über den Konservativen Jonah Goldberg lustig, der auf nationalreview.com schrieb: "Die konservative Ideologie akzeptiert explizit den Kompromiss als Teil des Lebens." Oder in den Worten von Groucho Marx: "Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere."
Dienstag, Juni 15, 2004
EU-Gegner auf dem Weg nach Brüssel
Ausgesprochen erfreulich für alle freiheitsliebenden Europäer ist die Wahl der konsequenten EU-Gegner von UKIP in Großbritanien, die 17 % der Stimmen bekamen.
Der Standard berichtet:
Ob er denn jemals nach Brüssel und Straßburg fahre, wurde Robert Kilroy-Silk am Morgen nach seinem Wahltriumph gefragt. Was er dort wolle, er lehne das Europäische Parlament doch rundheraus ab. "Natürlich fahre ich", konterte der frisch gebackene Europa-Abgeordnete für die East Midlands, "ich will dort sein, um über die freundliche Scheidung von der EU zu reden". Und, kurze Zeit später: "Ich will es zum Einsturz bringen, dieses korrupte Gebäude, ich will offen legen, wie sie dort unser Geld verprassen".
Ausgesprochen erfreulich für alle freiheitsliebenden Europäer ist die Wahl der konsequenten EU-Gegner von UKIP in Großbritanien, die 17 % der Stimmen bekamen.
Der Standard berichtet:
Ob er denn jemals nach Brüssel und Straßburg fahre, wurde Robert Kilroy-Silk am Morgen nach seinem Wahltriumph gefragt. Was er dort wolle, er lehne das Europäische Parlament doch rundheraus ab. "Natürlich fahre ich", konterte der frisch gebackene Europa-Abgeordnete für die East Midlands, "ich will dort sein, um über die freundliche Scheidung von der EU zu reden". Und, kurze Zeit später: "Ich will es zum Einsturz bringen, dieses korrupte Gebäude, ich will offen legen, wie sie dort unser Geld verprassen".
Lehrling bei Donald Trump: 250 000 $ Jahresgehalt
Der amerikanische Fernsehsender NBC hat seinen Zuschauern eine Reality-Show angeboten, die tatsächlich etwas mit der Realität zu tun hatte: The Apprentice (Der Lehrling). (siehe Der Standard) Jetzt plant der Fernsehsender RTL, die Serie in der Saison 2004/2005 für den deutschsprachigen Markt zu produzieren. Für die Sendung wurden in Amerika 16 junge Männer und Frauen ausgewählt, von denen der Gewinner eine Anstellung bei Donald Trump mit einem Jahresgehalt von 250 000 $ bekam. Jede Woche mußten die Teilnehmer, unterteilt in zwei Gruppen, eine unternehmerische Aufgabe bewältigen. Diejenige Mannschaft, die am meisten Geld verdient hatte, wurde zum Sieger erklärt. Aus der unterliegenden Mannschaft mußte eine Person die Sendung verlassen, und zwar diejenige, der nach Auffassung von Trump am wenigsten geeignet wäre, seine Geschäfte zu führen. Der Philosoph Harry Binswanger sieht in der Sendung die "Konkretisierung des amerikanischen Traums": Ehrgeiz zählt, Erfolg ist machbar, und die Freude am Leben auf dieser Erde ist gut. Gewinner war ein gewisser Bill Ramcic. Auch mit dieser Wahl war Binswanger durchaus zufrieden.
Der amerikanische Fernsehsender NBC hat seinen Zuschauern eine Reality-Show angeboten, die tatsächlich etwas mit der Realität zu tun hatte: The Apprentice (Der Lehrling). (siehe Der Standard) Jetzt plant der Fernsehsender RTL, die Serie in der Saison 2004/2005 für den deutschsprachigen Markt zu produzieren. Für die Sendung wurden in Amerika 16 junge Männer und Frauen ausgewählt, von denen der Gewinner eine Anstellung bei Donald Trump mit einem Jahresgehalt von 250 000 $ bekam. Jede Woche mußten die Teilnehmer, unterteilt in zwei Gruppen, eine unternehmerische Aufgabe bewältigen. Diejenige Mannschaft, die am meisten Geld verdient hatte, wurde zum Sieger erklärt. Aus der unterliegenden Mannschaft mußte eine Person die Sendung verlassen, und zwar diejenige, der nach Auffassung von Trump am wenigsten geeignet wäre, seine Geschäfte zu führen. Der Philosoph Harry Binswanger sieht in der Sendung die "Konkretisierung des amerikanischen Traums": Ehrgeiz zählt, Erfolg ist machbar, und die Freude am Leben auf dieser Erde ist gut. Gewinner war ein gewisser Bill Ramcic. Auch mit dieser Wahl war Binswanger durchaus zufrieden.
Gesucht und gefunden
Don Watkins hat auf seinem Blog einige Zitate von Ayn Rand zum Thema Liebe zusammengestellt: "Liebe ist eine Reaktion auf Werte. Man verliebt sich in das Lebensgefühl eines Menschen, (...) Wie sehr Rand mit ihren Thesen ins Schwarze getroffen hat, zeigt die Hochzeit von Marietta Slomka und Christof Lang, zwei Seelenverwandten des Anti-Amerikanismus. Wuldorblogger kommentiert:
Marietta Slomka, ihres Zeichens Moderatorin des "heute journals" im ZDF und dabei diejenige im Team, die am süffisantesten die USA kritisieren, suggestiv-antiamerikanische Fragen an Interviewpartner stellen und durch Verzerrungen, Umdeutungen und Auslassungen ihre "Botschaft" herüberbringen kann, heiratet.
Und wen Passenderen könnte sie ehelichen als Christof Lang, Moderator des "RTL Nachtjournals", der wohl konkurrenzlos klischeebeladensten und antiamerikanischsten Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen? Den Mann, der vorher für RTL in New York war und nun mit Vorliebe davon schwafelt, was für schreckliche Dinge er dort mit eigenen Augen gesehen habe?
Don Watkins hat auf seinem Blog einige Zitate von Ayn Rand zum Thema Liebe zusammengestellt: "Liebe ist eine Reaktion auf Werte. Man verliebt sich in das Lebensgefühl eines Menschen, (...) Wie sehr Rand mit ihren Thesen ins Schwarze getroffen hat, zeigt die Hochzeit von Marietta Slomka und Christof Lang, zwei Seelenverwandten des Anti-Amerikanismus. Wuldorblogger kommentiert:
Marietta Slomka, ihres Zeichens Moderatorin des "heute journals" im ZDF und dabei diejenige im Team, die am süffisantesten die USA kritisieren, suggestiv-antiamerikanische Fragen an Interviewpartner stellen und durch Verzerrungen, Umdeutungen und Auslassungen ihre "Botschaft" herüberbringen kann, heiratet.
Und wen Passenderen könnte sie ehelichen als Christof Lang, Moderator des "RTL Nachtjournals", der wohl konkurrenzlos klischeebeladensten und antiamerikanischsten Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen? Den Mann, der vorher für RTL in New York war und nun mit Vorliebe davon schwafelt, was für schreckliche Dinge er dort mit eigenen Augen gesehen habe?
Montag, Juni 14, 2004
Der große liberale Kompromiss
Viel Beifall erhielt beim Parteitag der Freien Demokratischen Partei die Rede vom Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Gerhardt. In dieser Rede gibt es sicherlich richtige Aussagen: "Über Marktversagen wird in Deutschland viel geredet, über Staatsversagen spricht überhaupt niemand." Oder an anderer Stelle: "Das Gedränge der Bevormünder in Deutschland ist riesengroß." Aber Gerhardt zeigt in seiner Rede auch, dass die FDP einen Kompromiss sucht zwischen Individualismus und Kollektivismus, individueller Freiheit und staatlichem Zwang: "Wenn wir wirklich Märkte hätten überall auf der Welt, könnten wir die Entwicklungshilfe einstellen." Erst dann? An anderer Stelle spricht sich Gerhardt für die anti-kapitalistische Kartellgesetzgebung aus: "Aber der Markt braucht Regeln. (...) Die Neoliberalen waren gerade die, die dem Markt Regeln gegeben haben, die gegen Monopole waren, die Kartellgesetzgebung wünschten, die faire Regeln im Wettbewerb haben wollten, ..." Auch in der Außenpolitik sucht Gerhardt den Kompromiss zwischen Individualismus und Kollektivismus. Mehr als deutlich werden die USA aufgefordert, sich einem internationalen Kollektivismus zu unterwerfen und nicht "unilateral" zu agieren.
Viel Beifall erhielt beim Parteitag der Freien Demokratischen Partei die Rede vom Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Gerhardt. In dieser Rede gibt es sicherlich richtige Aussagen: "Über Marktversagen wird in Deutschland viel geredet, über Staatsversagen spricht überhaupt niemand." Oder an anderer Stelle: "Das Gedränge der Bevormünder in Deutschland ist riesengroß." Aber Gerhardt zeigt in seiner Rede auch, dass die FDP einen Kompromiss sucht zwischen Individualismus und Kollektivismus, individueller Freiheit und staatlichem Zwang: "Wenn wir wirklich Märkte hätten überall auf der Welt, könnten wir die Entwicklungshilfe einstellen." Erst dann? An anderer Stelle spricht sich Gerhardt für die anti-kapitalistische Kartellgesetzgebung aus: "Aber der Markt braucht Regeln. (...) Die Neoliberalen waren gerade die, die dem Markt Regeln gegeben haben, die gegen Monopole waren, die Kartellgesetzgebung wünschten, die faire Regeln im Wettbewerb haben wollten, ..." Auch in der Außenpolitik sucht Gerhardt den Kompromiss zwischen Individualismus und Kollektivismus. Mehr als deutlich werden die USA aufgefordert, sich einem internationalen Kollektivismus zu unterwerfen und nicht "unilateral" zu agieren.
Samstag, Juni 12, 2004
Musikindustrie geht in die Offensive
Erstmals ist in Deutschland ein Nutzer, der Songs über eine Internet-Tauschbörse angeboten hatte, verurteilt worden. Neben einem außergerichtlich beim Zivilverfahren vereinbarten Schadenersatz von 8000 Euro müsse der 23-Jährige im Strafverfahren eine Strafe von 400 Euro zahlen, teilte das Landgericht Cottbus mit (Az.: 95 Ds 1653 Js 15556/04 (57/04)).
Die Musikindustrie will es dabei nicht belassen: Weitere Verfahren sollen eingeleitet werden. Beispielsweise seien bei einer Hausdurchsuchung in der vergangenen Woche im Raum Stuttgart zwei Computer eines 57-jährigen Lehrers mit mehreren tausend Musiktiteln beschlagnahmt worden. Der Mann besitze aber nur 25 Original-CDs. "Der Mann hat die Taten gestanden, das Strafverfahren läuft, und zivilrechtliche Forderungen wurden geltend gemacht", zeigte sich der Musikindustrieverband zufrieden.
Quelle: heise.online
Die Musikindustrie darf es auf keinen Fall unterlassen, gegen den Diebstahl ihres Eigentums massiv vorzugehen. Es wäre ein moralischer Verrat, sollte die Musikindustrie als Opfer den Tätern einen Freifahrtschein ausstellen. Das Herunterladen von Musik aus dem Internet ohne Genehmigung des Rechteinhabers, gerade auch über sog. "Tauschbörsen", ist Diebstahl.
Diejenigen, denen bisher noch das Unrechtsbewußtsein für ihre Taten fehlt, sollten in sich gehen und ihr Tun einer moralischer Überprüfung unterziehen. Wer sagt, dass sein Taschengeld ohne das illegale Herunterladen aus dem Internet für die Unmenge an toller Musik nicht ausreichen würde, weiß um die Qualität seines Tuns. Siehe hierzu auch den Beitrag von Minority of One. Die Verteidiger des Diebstahls von Musik behauten, dass sie niemanden schädigen würden. Von den Musikern oder der Industrie würde doch nichts genommen. Aber wie wäre es, wenn jemand einfach 100 Millionen Dollar drucken würde und behauptet, niemand sei geschädigt worden. Er habe niemanden bestohlen. Der Schaden besteht in beiden Fällen aus der Entwertung des Eigentums, schreibt Minority of One. Wer Musik als kostenlos ansieht, kauft sie nicht.
Erstmals ist in Deutschland ein Nutzer, der Songs über eine Internet-Tauschbörse angeboten hatte, verurteilt worden. Neben einem außergerichtlich beim Zivilverfahren vereinbarten Schadenersatz von 8000 Euro müsse der 23-Jährige im Strafverfahren eine Strafe von 400 Euro zahlen, teilte das Landgericht Cottbus mit (Az.: 95 Ds 1653 Js 15556/04 (57/04)).
Die Musikindustrie will es dabei nicht belassen: Weitere Verfahren sollen eingeleitet werden. Beispielsweise seien bei einer Hausdurchsuchung in der vergangenen Woche im Raum Stuttgart zwei Computer eines 57-jährigen Lehrers mit mehreren tausend Musiktiteln beschlagnahmt worden. Der Mann besitze aber nur 25 Original-CDs. "Der Mann hat die Taten gestanden, das Strafverfahren läuft, und zivilrechtliche Forderungen wurden geltend gemacht", zeigte sich der Musikindustrieverband zufrieden.
Quelle: heise.online
Die Musikindustrie darf es auf keinen Fall unterlassen, gegen den Diebstahl ihres Eigentums massiv vorzugehen. Es wäre ein moralischer Verrat, sollte die Musikindustrie als Opfer den Tätern einen Freifahrtschein ausstellen. Das Herunterladen von Musik aus dem Internet ohne Genehmigung des Rechteinhabers, gerade auch über sog. "Tauschbörsen", ist Diebstahl.
Diejenigen, denen bisher noch das Unrechtsbewußtsein für ihre Taten fehlt, sollten in sich gehen und ihr Tun einer moralischer Überprüfung unterziehen. Wer sagt, dass sein Taschengeld ohne das illegale Herunterladen aus dem Internet für die Unmenge an toller Musik nicht ausreichen würde, weiß um die Qualität seines Tuns. Siehe hierzu auch den Beitrag von Minority of One. Die Verteidiger des Diebstahls von Musik behauten, dass sie niemanden schädigen würden. Von den Musikern oder der Industrie würde doch nichts genommen. Aber wie wäre es, wenn jemand einfach 100 Millionen Dollar drucken würde und behauptet, niemand sei geschädigt worden. Er habe niemanden bestohlen. Der Schaden besteht in beiden Fällen aus der Entwertung des Eigentums, schreibt Minority of One. Wer Musik als kostenlos ansieht, kauft sie nicht.
Reagans Amerika
Ronald Reagan als Bewunderer von Ayn Rand? Ja, zumindest behauptet er dies 1966 in einem Brief an William Vandersteel, den Präsidenten der Ampower Corporation. Aber was tat er während seiner Amtszeit? Robert Tracinski ist in TIAdaily vom 10. Juni dieser Frage nachgegangen. Die Negativa von Präsident Reagans Vermächtnis können nach Tracinski unter drei Überschriften zusammengefaßt werden: Religion, Altruismus und Pragmatismus. Als Resultat dieser drei Fehler sei die tatsächliche Politik von Reagan nicht so kühn und pro-Freiheit gewesen wie seine Bewunderer behaupteten. Tracinski sieht einen Zickzackkurs in der Innen- und Außenpolitik, die dem Muster des Pragmatismus folgt, der Prinzipien beseite schiebt zugunsten von vorübergehenden politischen Gewinnen, die erreicht werden durch die Gewährung von Konzessionen, um politisch mächtige Opponenten zu beschwichtigen. Bereits 1964 begrüßte Reagan in einem Artikel für den National Review explizit "Mäßigung" und "Konsens" als Lehre aus der gescheiterten Präsidentschaftskandidatur von Barry Goldwater. Reagan verteidigte freie Märkte auch immer durch pragmatische Kategorien, als der effizienteste Weg eine Wirtschaft zu führen. Pragmatisches Denken findet sich bei Reagan auch schon in seiner bekannten Rede -die Barbara Branden so begeistert hatte- zur Unterstützung der Kandidatur von Goldwater. Er kritisiert dort die Vereinten Nationen als "strukturell ungesund", weil bei Abstimmungen in der Generalversammmlung nicht die jeweiligen Bevölkerungsstärken zum Ausdruck kämen. Ein prinzipieller Standpunkt wäre gewesen, eine Organisation zu fordern, die nur die Interessen der freien Nationen vertritt. Ein Leserbriefschreiber teilt Tracinski Auffassung vom Pragmatiker Reagan: "Ronald Reagan hatte einen gewissen bedeutsamen Einfluss im Bereich der Außenpolitik, besonders als Anti-Kommunist, aber er war viel zu sehr Pragmatiker, um wirklich die Flut des Etatismus zurückzudrängen."
Ronald Reagan als Bewunderer von Ayn Rand? Ja, zumindest behauptet er dies 1966 in einem Brief an William Vandersteel, den Präsidenten der Ampower Corporation. Aber was tat er während seiner Amtszeit? Robert Tracinski ist in TIAdaily vom 10. Juni dieser Frage nachgegangen. Die Negativa von Präsident Reagans Vermächtnis können nach Tracinski unter drei Überschriften zusammengefaßt werden: Religion, Altruismus und Pragmatismus. Als Resultat dieser drei Fehler sei die tatsächliche Politik von Reagan nicht so kühn und pro-Freiheit gewesen wie seine Bewunderer behaupteten. Tracinski sieht einen Zickzackkurs in der Innen- und Außenpolitik, die dem Muster des Pragmatismus folgt, der Prinzipien beseite schiebt zugunsten von vorübergehenden politischen Gewinnen, die erreicht werden durch die Gewährung von Konzessionen, um politisch mächtige Opponenten zu beschwichtigen. Bereits 1964 begrüßte Reagan in einem Artikel für den National Review explizit "Mäßigung" und "Konsens" als Lehre aus der gescheiterten Präsidentschaftskandidatur von Barry Goldwater. Reagan verteidigte freie Märkte auch immer durch pragmatische Kategorien, als der effizienteste Weg eine Wirtschaft zu führen. Pragmatisches Denken findet sich bei Reagan auch schon in seiner bekannten Rede -die Barbara Branden so begeistert hatte- zur Unterstützung der Kandidatur von Goldwater. Er kritisiert dort die Vereinten Nationen als "strukturell ungesund", weil bei Abstimmungen in der Generalversammmlung nicht die jeweiligen Bevölkerungsstärken zum Ausdruck kämen. Ein prinzipieller Standpunkt wäre gewesen, eine Organisation zu fordern, die nur die Interessen der freien Nationen vertritt. Ein Leserbriefschreiber teilt Tracinski Auffassung vom Pragmatiker Reagan: "Ronald Reagan hatte einen gewissen bedeutsamen Einfluss im Bereich der Außenpolitik, besonders als Anti-Kommunist, aber er war viel zu sehr Pragmatiker, um wirklich die Flut des Etatismus zurückzudrängen."
Donnerstag, Juni 10, 2004
Anarchistische Illusionen - Erinnerungen an Roy A. Childs
Der 1992 verstorbene Roy A. Childs schrieb 1969 einen offenen Brief an Ayn Rand, durch den er sie zum Markt-Anarchismus bringen wollte. Rand reagierte wenig amüsiert und kündigte Childs dessen Abonnement der von ihr herausgegebenen Zeitschrift The Objectivist. Der offenen Brief von Childs ist sehr bekannt geworden und findet sich heute auch noch auf vielen Seiten im Internet, so zum Beispiel bei lewrockwell.com. Weniger bekannt ist, dass sich Childs im Laufe der achtziger Jahre vom Anarchismus löste (siehe hier). Wann und warum genau ist nicht bekannt. Capitalism forever macht in einer Diskussion auf objevtivismonline.com auf die Prämisse der Anarcho-Kapitalisten aufmerksam: Alle Menschen könnten in "Harmonie" leben, wenn nur nicht der schädliche Einfluss des Staates wäre. Sie ersetzen einfach die Vortellung des schädlichen Geldes, welches auf der Linken vorherrscht, durch die Vorstellung des schädlichen Staates, der für alle Übel der Welt verantwortlich sein soll.
Der 1992 verstorbene Roy A. Childs schrieb 1969 einen offenen Brief an Ayn Rand, durch den er sie zum Markt-Anarchismus bringen wollte. Rand reagierte wenig amüsiert und kündigte Childs dessen Abonnement der von ihr herausgegebenen Zeitschrift The Objectivist. Der offenen Brief von Childs ist sehr bekannt geworden und findet sich heute auch noch auf vielen Seiten im Internet, so zum Beispiel bei lewrockwell.com. Weniger bekannt ist, dass sich Childs im Laufe der achtziger Jahre vom Anarchismus löste (siehe hier). Wann und warum genau ist nicht bekannt. Capitalism forever macht in einer Diskussion auf objevtivismonline.com auf die Prämisse der Anarcho-Kapitalisten aufmerksam: Alle Menschen könnten in "Harmonie" leben, wenn nur nicht der schädliche Einfluss des Staates wäre. Sie ersetzen einfach die Vortellung des schädlichen Geldes, welches auf der Linken vorherrscht, durch die Vorstellung des schädlichen Staates, der für alle Übel der Welt verantwortlich sein soll.
Dienstag, Juni 08, 2004
Reagans große Illusion
In den Nachrufen auf den verstorbenen Ronald Reagan wird dieser nicht nur von seinen ideologischen Freunden als Befürworter eines schlanken Staates und von freien Märkten präsentiert, ebenso als ein standfester Feind des Kommunismus. Auch auf der Website des Objectivist Center (TOC) findet sich bereits auf auf der Haupt-Site ein Verweis auf den Tod Reagans (mit Foto!), mit einigen doch recht positiven Beschreibungen des 40. Präsidenten der USA. Dieser habe verstanden, dass der Staat das Problem, nicht die Lösung sei und habe eine optimistische Vision von Amerika gehabt. Nichts über Reagan hingegen auf der Website des Ayn Rand Institute. Ayn Rand selbst hatte seinerzeit abgelehnt, für Reagan zu stimmen. Für sie war er ein typischer Konservativer, der Religion und Politik zu verbinden suche. Robert Tracinski, Schreiber des ARI, sieht in TIAdaily die Lobeshymnen auf Reagan als "größtenteils übertrieben" an. Seine tatsächliche Politik habe viele Fehler gehabt und sei untergetaucht in einem Sumpf von Pragmatismus.
Auch Wolfgang Münchau sieht in der Financial Times Deutschland Reagan als "konservativen Pragmatiker", versteht diese Charakterisierung aber keineswegs als Schmähung, sondern als Auszeichnung. Demgegenüber sei George W. Bush ein "konservativer Fanatiker". Was den Fanatiker von dem Pragmatiker unterscheidet, erklärt Münchau nicht explizit. Er gibt nur den Hinweis, dass Reagan nur "bedingt ein Überzeugungstäter" gewesen sei. Dies ist als erster Hinweis auf das, was einen Pragmatiker ausmacht, schon recht gut zu gebrauchen. Es geht in der Tat um Überzeugungen, genauer gesagt um Prinzipien. Ein Pragmatiker ist jemand, der Prinzipien als unpraktisch ablehnt und stattdessen eine Politik befürwortet, die für den Augenblick "funktioniert". Eine Politik des Pragmatismus führte etwa zum Münchner Abkommen von 1938, durch das Nazi-Deutschland ein großer Teil der Tschechoslowakei von den West-Mächten zugesprochen wurde. Diese Politik "funktionierte" - für den Augenblick. An pragmatischen Politikern besteht auch heutzutage kein Mangel, weder in Deutschland noch in Amerika, und tatsächlich lassen sich sowohl Reagan und Bush jr. als pragmatische Politiker definieren. Welchen Gewinn kann aber eine Nation, die auf den Prinzipien von Individualismus, Säkularismus und Kapitalismus gegründet wurde, daraus ziehen, wenn Politiker diese Prinzipien ignorieren? Nun führte Reagan keinen größeren Krieg, was ihn für Münchau augenscheinlich sympathischer macht. Reagan brauchte tatsächlich keinen Schuss abfeuern zu lassen, um den Kalten Krieg zu gewinnen, weil sich das kommunistische System bereits in einer Phase des Niedergangs befand. Reagan beschleunigte diesen Prozess lediglich durch die Unterstützung von antikommunistischen Gruppierungen, z. B. der polnischen Solidarnosc. Diese realen Gruppierungen waren Ausdruck eines tatsächlichen Strebens nach Freiheit entsprechenden den Maßstäben der westlichen Staaten. Reagan glaubte an das universelle Streben nach Freiheit und Demokratie, ungeachtet von kulturellen Unterschieden. George W. Bush knüft an diese Politik an, nur ist es ungleich schwerer für ihn reale Freiheitsbewegungen in islamischen Ländern zu finden, die eine wirkliche intellektuelle und kulturelle Revolution verkörpern. Tatsächlich scheint er auch nicht an die Notwendigkeit an solchen Revolution zu glauben, denn immer wieder betont er, dass Armut, Tyrannei und die Unterdrückung der Frauen in islamischen Ländern nichts mit der vorherrschenden Kultur und Religion zu tun haben. Dies sei nur ein Versagen der politischen und wirtschaftlichen Doktrinen. Der Sieg des Pragmatismus über klare Prinzipien kann nur zu einem Verlust dieser Prinzipien und der Werte, die sie möglich machen, führen. Damals und heute.
In den Nachrufen auf den verstorbenen Ronald Reagan wird dieser nicht nur von seinen ideologischen Freunden als Befürworter eines schlanken Staates und von freien Märkten präsentiert, ebenso als ein standfester Feind des Kommunismus. Auch auf der Website des Objectivist Center (TOC) findet sich bereits auf auf der Haupt-Site ein Verweis auf den Tod Reagans (mit Foto!), mit einigen doch recht positiven Beschreibungen des 40. Präsidenten der USA. Dieser habe verstanden, dass der Staat das Problem, nicht die Lösung sei und habe eine optimistische Vision von Amerika gehabt. Nichts über Reagan hingegen auf der Website des Ayn Rand Institute. Ayn Rand selbst hatte seinerzeit abgelehnt, für Reagan zu stimmen. Für sie war er ein typischer Konservativer, der Religion und Politik zu verbinden suche. Robert Tracinski, Schreiber des ARI, sieht in TIAdaily die Lobeshymnen auf Reagan als "größtenteils übertrieben" an. Seine tatsächliche Politik habe viele Fehler gehabt und sei untergetaucht in einem Sumpf von Pragmatismus.
Auch Wolfgang Münchau sieht in der Financial Times Deutschland Reagan als "konservativen Pragmatiker", versteht diese Charakterisierung aber keineswegs als Schmähung, sondern als Auszeichnung. Demgegenüber sei George W. Bush ein "konservativer Fanatiker". Was den Fanatiker von dem Pragmatiker unterscheidet, erklärt Münchau nicht explizit. Er gibt nur den Hinweis, dass Reagan nur "bedingt ein Überzeugungstäter" gewesen sei. Dies ist als erster Hinweis auf das, was einen Pragmatiker ausmacht, schon recht gut zu gebrauchen. Es geht in der Tat um Überzeugungen, genauer gesagt um Prinzipien. Ein Pragmatiker ist jemand, der Prinzipien als unpraktisch ablehnt und stattdessen eine Politik befürwortet, die für den Augenblick "funktioniert". Eine Politik des Pragmatismus führte etwa zum Münchner Abkommen von 1938, durch das Nazi-Deutschland ein großer Teil der Tschechoslowakei von den West-Mächten zugesprochen wurde. Diese Politik "funktionierte" - für den Augenblick. An pragmatischen Politikern besteht auch heutzutage kein Mangel, weder in Deutschland noch in Amerika, und tatsächlich lassen sich sowohl Reagan und Bush jr. als pragmatische Politiker definieren. Welchen Gewinn kann aber eine Nation, die auf den Prinzipien von Individualismus, Säkularismus und Kapitalismus gegründet wurde, daraus ziehen, wenn Politiker diese Prinzipien ignorieren? Nun führte Reagan keinen größeren Krieg, was ihn für Münchau augenscheinlich sympathischer macht. Reagan brauchte tatsächlich keinen Schuss abfeuern zu lassen, um den Kalten Krieg zu gewinnen, weil sich das kommunistische System bereits in einer Phase des Niedergangs befand. Reagan beschleunigte diesen Prozess lediglich durch die Unterstützung von antikommunistischen Gruppierungen, z. B. der polnischen Solidarnosc. Diese realen Gruppierungen waren Ausdruck eines tatsächlichen Strebens nach Freiheit entsprechenden den Maßstäben der westlichen Staaten. Reagan glaubte an das universelle Streben nach Freiheit und Demokratie, ungeachtet von kulturellen Unterschieden. George W. Bush knüft an diese Politik an, nur ist es ungleich schwerer für ihn reale Freiheitsbewegungen in islamischen Ländern zu finden, die eine wirkliche intellektuelle und kulturelle Revolution verkörpern. Tatsächlich scheint er auch nicht an die Notwendigkeit an solchen Revolution zu glauben, denn immer wieder betont er, dass Armut, Tyrannei und die Unterdrückung der Frauen in islamischen Ländern nichts mit der vorherrschenden Kultur und Religion zu tun haben. Dies sei nur ein Versagen der politischen und wirtschaftlichen Doktrinen. Der Sieg des Pragmatismus über klare Prinzipien kann nur zu einem Verlust dieser Prinzipien und der Werte, die sie möglich machen, führen. Damals und heute.
Staatsknete auf dem Vormarsch
Erschreckende Zahlen vor allem aus Ostdeutschland: Dort leben zum Teil mehr Menschen von staatlichen Leistungen als von eigener Arbeit.
Besonders groß ist die Differenz in Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr bestritten dort nach Angaben der Statistiker nur rund 39 Prozent der Bewohner ihren Lebensunterhalt selbst. 41 Prozent waren arbeitslos, bekamen Sozialhilfe oder Rente. Die übrigen rund 20 Prozent sind Kinder und Jugendliche, sowie Menschen, die beispielsweise von Immobilieneinkünften leben. Kurz nach der Wende war die Situation noch ganz anders: 1991 erarbeitete fast die Hälfte der Menschen den Lebensunterhalt und nur ein Viertel nicht.
Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen weisen noch die besten Zahlen auf. Dort ist die Erwerbsquote relativ hoch: 41 % in Baden-Württemberg und Hessen, 43 % in Bayern. Aber auch in einem Bundesland wie Hessen vermindert sich die Zahl der Personen, die von eigener Arbeit lebt. Die Statistiken würden allerdings noch bedrohlicher wirken, wenn die Beschäftigten des staatlichen Sektors, die durch Steuergelder bezahlt werden müssen, aus der Gesamtzahl der Erwerbstätigen herausgerechnet werden. Es bleibt dann die Erkenntnis, dass die produktiven Bürger des privaten Sektors, die die Beschäftigten des Staates, die Rentner, die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger finanzieren müssen, immer geringer wird und dementsprechend die finanzielle Bürde immer schwerer. Wie Wahlen unter diesen Bedingungen entschieden werden, kann man sich leicht ausmalen. Irgendwann könnten die produktiven Atlasse dieses Landes versucht sein, sich ihrer Lasten zu entledigen. Ihnen bliebe wohl nur übrig, einfach in einen Streik zu treten.
Quelle: T-Online
Erschreckende Zahlen vor allem aus Ostdeutschland: Dort leben zum Teil mehr Menschen von staatlichen Leistungen als von eigener Arbeit.
Besonders groß ist die Differenz in Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr bestritten dort nach Angaben der Statistiker nur rund 39 Prozent der Bewohner ihren Lebensunterhalt selbst. 41 Prozent waren arbeitslos, bekamen Sozialhilfe oder Rente. Die übrigen rund 20 Prozent sind Kinder und Jugendliche, sowie Menschen, die beispielsweise von Immobilieneinkünften leben. Kurz nach der Wende war die Situation noch ganz anders: 1991 erarbeitete fast die Hälfte der Menschen den Lebensunterhalt und nur ein Viertel nicht.
Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen weisen noch die besten Zahlen auf. Dort ist die Erwerbsquote relativ hoch: 41 % in Baden-Württemberg und Hessen, 43 % in Bayern. Aber auch in einem Bundesland wie Hessen vermindert sich die Zahl der Personen, die von eigener Arbeit lebt. Die Statistiken würden allerdings noch bedrohlicher wirken, wenn die Beschäftigten des staatlichen Sektors, die durch Steuergelder bezahlt werden müssen, aus der Gesamtzahl der Erwerbstätigen herausgerechnet werden. Es bleibt dann die Erkenntnis, dass die produktiven Bürger des privaten Sektors, die die Beschäftigten des Staates, die Rentner, die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger finanzieren müssen, immer geringer wird und dementsprechend die finanzielle Bürde immer schwerer. Wie Wahlen unter diesen Bedingungen entschieden werden, kann man sich leicht ausmalen. Irgendwann könnten die produktiven Atlasse dieses Landes versucht sein, sich ihrer Lasten zu entledigen. Ihnen bliebe wohl nur übrig, einfach in einen Streik zu treten.
Quelle: T-Online
Montag, Juni 07, 2004
Ronald Reagan - Der große Kommunikator
Für Barbara Branden war es die größte politische Rede, die sie je gehört hat - bis zum heutigen Tag. Es war das Jahr 1964, als sie Ronald Reagan zum ersten Mal im Fernsehen sah. Er sprach dort ("Rendezvous with Destiny", 27. Oktober 1964) zur Unterstützung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater, der später die Wahl so eindeutig verlieren sollte. Als die Rede von Reagan vorbei war, stellte sie ihren Freunden die Frage, wann sie die diesen Mann zum Präsidenten wählen könnte. Dieses Ereignis sollte noch 16 Jahre auf sich warten lassen. Aber als Barbara Branden aus der Wahlkabine kam, fühlte sie sich, als schwebe sie sechs Fuss über dem Boden: "Reagans Kandidatur war die Bestätigung dessen, was mich ursprünglich von Kanada in die Vereinigten Staaten gebracht hatte: die Vision eines noblen Landes, das sich den höchsten Idealen von Freiheit und Individualismus verpflichtet fühlt. Und Reagan enttäuschte mich nicht. Nicht, weil er keine Fehler machte. Natürlich machte er Fehler. Aber ich hatte mich lange schon verabschiedet vor der Vorstellung, dass Perfektion der Preis der Bewunderung ist. Er enttäuschte mich nicht, weil er seiner Vision von der 'leuchtenden Stadt auf dem Hügel' treu blieb, und mehr für die Verwirklichtung dieser Vision tat als von einem Menschen erwartet werden kann. Ich habe nie gedacht, dass er für mich möglich wäre einen amerikanischen Präsidenten zu lieben. Aber ich fühlte, und fühle, Liebe für diesen "großmütigen Mann" des 20. Jahrhunderts."
Christ Matthew Sciabarra gehörte nicht zu denen, die Reagan 1980 wählten. Er entschied sich seinerzeit für Ed Clark, den Kandidaten der Libertarian Party der USA. Erst 1984 befand sich Sciabarra auch unter den Wählern von Ronald Reagan: "Reagans Überzeugungen und Prinzipien, sein Humor und sein Optimismus, befähigten ihn dazu, einen rhetorischen Sieg zugunsten von freien Märkten zu erzielen, der beispiellos war in der Ära des Post-New-Deal. Wenn nur sein tatsächliches Vermächtnis seinem rhetorischen entsprechen würde ..."
Für Barbara Branden war es die größte politische Rede, die sie je gehört hat - bis zum heutigen Tag. Es war das Jahr 1964, als sie Ronald Reagan zum ersten Mal im Fernsehen sah. Er sprach dort ("Rendezvous with Destiny", 27. Oktober 1964) zur Unterstützung des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater, der später die Wahl so eindeutig verlieren sollte. Als die Rede von Reagan vorbei war, stellte sie ihren Freunden die Frage, wann sie die diesen Mann zum Präsidenten wählen könnte. Dieses Ereignis sollte noch 16 Jahre auf sich warten lassen. Aber als Barbara Branden aus der Wahlkabine kam, fühlte sie sich, als schwebe sie sechs Fuss über dem Boden: "Reagans Kandidatur war die Bestätigung dessen, was mich ursprünglich von Kanada in die Vereinigten Staaten gebracht hatte: die Vision eines noblen Landes, das sich den höchsten Idealen von Freiheit und Individualismus verpflichtet fühlt. Und Reagan enttäuschte mich nicht. Nicht, weil er keine Fehler machte. Natürlich machte er Fehler. Aber ich hatte mich lange schon verabschiedet vor der Vorstellung, dass Perfektion der Preis der Bewunderung ist. Er enttäuschte mich nicht, weil er seiner Vision von der 'leuchtenden Stadt auf dem Hügel' treu blieb, und mehr für die Verwirklichtung dieser Vision tat als von einem Menschen erwartet werden kann. Ich habe nie gedacht, dass er für mich möglich wäre einen amerikanischen Präsidenten zu lieben. Aber ich fühlte, und fühle, Liebe für diesen "großmütigen Mann" des 20. Jahrhunderts."
Christ Matthew Sciabarra gehörte nicht zu denen, die Reagan 1980 wählten. Er entschied sich seinerzeit für Ed Clark, den Kandidaten der Libertarian Party der USA. Erst 1984 befand sich Sciabarra auch unter den Wählern von Ronald Reagan: "Reagans Überzeugungen und Prinzipien, sein Humor und sein Optimismus, befähigten ihn dazu, einen rhetorischen Sieg zugunsten von freien Märkten zu erzielen, der beispiellos war in der Ära des Post-New-Deal. Wenn nur sein tatsächliches Vermächtnis seinem rhetorischen entsprechen würde ..."
Sonntag, Juni 06, 2004
Die verdammte Weltmeinung
Alex Epstein vom Ayn Rand Institute hat den Hass, mit dem Amerika wegen der Vorgänge im Abu-Ghraib-Gefängnis überhäuft wird, als "unverdient" bezeichnet:
"Im gesamten Mittleren Osten ist Folter -wirkliche Folter mit Elektro-Bohrern und Säurefässern- die offizielle Politik und tägliche Praxis. Dennoch gibt es keine weltweite Verurteilung von den Diktaturen, die solche Gräueltaten praktizieren, geschweige denn der arabisch-islamischen Kultur, die so viele von den Folterern produziert. Aber wenn während des Krieges eine Hand voll von amerikanischen Gefängniswärtern eine Hand voll von irakischen Kriegsgefangenen einer relativ milden Demütigung unterwirft, die die amerikanische Regierung anprangert und sofort untersucht, dann erklärt die 'Weltmeinung' sich für beleidigt und verurteilt Amerika. Abu Ghraib ist nur das letzte Beispiel der Ungerechtigkeit der 'Weltmeinung'. Seit dem 11. September werden die USA - die freieste Nation auf der Erde- unaufhörlich angeprangert für jeden Schritt, die sie unternimmt in Richtung auf Selbstverteidigung gegen den Terrorismus, während die terroristische Regime Iran, Syrien, Saudi-Arabien und die Palästinensische Autonomiebehörde einen moralischen Freifahrtschein bekommen."
Epstein sieht in der sogenannten 'Weltmeinung' die "irrationale und ungerechte Meinung der schlimmsten Menschen auf der Welt". Diese Menschen würden angetrieben nicht durch legitime Einwände gegen Amerika, sondern von irrationalen Doktrinen wie dem islamischen Fundamentalismus, Kollektivismus und Pazifismus. Die einzig richtige Antwort gegeüber der "Weltmeinung" sei es, ihre Träger als ideologische und politische Feinde zu identifizieren. Präsident Bush vesuche allerdings die "Weltmeinung" zu beschwichtigen, wie die meisten Politiker und Intellektuellen.
Alex Epstein vom Ayn Rand Institute hat den Hass, mit dem Amerika wegen der Vorgänge im Abu-Ghraib-Gefängnis überhäuft wird, als "unverdient" bezeichnet:
"Im gesamten Mittleren Osten ist Folter -wirkliche Folter mit Elektro-Bohrern und Säurefässern- die offizielle Politik und tägliche Praxis. Dennoch gibt es keine weltweite Verurteilung von den Diktaturen, die solche Gräueltaten praktizieren, geschweige denn der arabisch-islamischen Kultur, die so viele von den Folterern produziert. Aber wenn während des Krieges eine Hand voll von amerikanischen Gefängniswärtern eine Hand voll von irakischen Kriegsgefangenen einer relativ milden Demütigung unterwirft, die die amerikanische Regierung anprangert und sofort untersucht, dann erklärt die 'Weltmeinung' sich für beleidigt und verurteilt Amerika. Abu Ghraib ist nur das letzte Beispiel der Ungerechtigkeit der 'Weltmeinung'. Seit dem 11. September werden die USA - die freieste Nation auf der Erde- unaufhörlich angeprangert für jeden Schritt, die sie unternimmt in Richtung auf Selbstverteidigung gegen den Terrorismus, während die terroristische Regime Iran, Syrien, Saudi-Arabien und die Palästinensische Autonomiebehörde einen moralischen Freifahrtschein bekommen."
Epstein sieht in der sogenannten 'Weltmeinung' die "irrationale und ungerechte Meinung der schlimmsten Menschen auf der Welt". Diese Menschen würden angetrieben nicht durch legitime Einwände gegen Amerika, sondern von irrationalen Doktrinen wie dem islamischen Fundamentalismus, Kollektivismus und Pazifismus. Die einzig richtige Antwort gegeüber der "Weltmeinung" sei es, ihre Träger als ideologische und politische Feinde zu identifizieren. Präsident Bush vesuche allerdings die "Weltmeinung" zu beschwichtigen, wie die meisten Politiker und Intellektuellen.
Samstag, Juni 05, 2004
Westerwelle in Dresden
Gerade konnte ich mir im Fernsehen die Rede des FDP-Vorsitzenden Westerwelle in Dresden beim Bundesparteitag ansehen. Im außenpolitischen Teil seiner Rede wendet sich Westerwelle gegen den von der rot-grünen Regierung geschürten Anti-Amerikanismus in Deutschland, gleichzeitig geht er aber ausführlich auf das Thema "Folter" durch amerikanische Soldaten im Irak ein, wohingegen der Name des sadistisch ermordeten US-Bürgers Nick Berg überhaupt nicht erwähnt wird. Westerwelle wendet sich gegen Anti-Amerikanismus, aber greift das zentrale Thema der Anti-Amerikanisten der letzten Wochen auf und bestätigt ihre Argumente. Auch kann sich Westerwelle nicht verkneifen, noch einmal gegen "Alleingänge" der USA zu opponieren und an das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen zu erinnern. Weiß der Parteivorsitzende eigentlich, wem er das Recht zugestehen möchte, der freiesten Nation der Welt vorzuschreiben, wann und ob es seine Interessen verteidigen darf? Es ist eine Institution, in der Lybien im Jahr 2003 zum Vorsitzenden der Menschenrechtskommission mit großer Mehrheit gewählt wurde.
Seine wirtschaftspolitischen Äußerungen, besonders seine Polemiken die Bundesregierung sind auf eine solidere Basis gestellt, auch wenn er selbstverständlich nicht von Kapitalismus spricht, sondern von "sozialer Marktwirtschaft", und "Sozialpolitik" für "wichtig" hält, wenn er auch darauf verweist, dass erst einmal etwas produziert werden müsse, bevor es an's Verteilen gehe. Immerhin wendet sich der Parteivorsitzende schließlich gegen die demagogische Kampagne von rot-grünen Politikern gegen sogenannte "unpatriotische" Firmen, die im Ausland investieren: "Diese Regierung ist unpatriotisch!".
Gerade konnte ich mir im Fernsehen die Rede des FDP-Vorsitzenden Westerwelle in Dresden beim Bundesparteitag ansehen. Im außenpolitischen Teil seiner Rede wendet sich Westerwelle gegen den von der rot-grünen Regierung geschürten Anti-Amerikanismus in Deutschland, gleichzeitig geht er aber ausführlich auf das Thema "Folter" durch amerikanische Soldaten im Irak ein, wohingegen der Name des sadistisch ermordeten US-Bürgers Nick Berg überhaupt nicht erwähnt wird. Westerwelle wendet sich gegen Anti-Amerikanismus, aber greift das zentrale Thema der Anti-Amerikanisten der letzten Wochen auf und bestätigt ihre Argumente. Auch kann sich Westerwelle nicht verkneifen, noch einmal gegen "Alleingänge" der USA zu opponieren und an das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen zu erinnern. Weiß der Parteivorsitzende eigentlich, wem er das Recht zugestehen möchte, der freiesten Nation der Welt vorzuschreiben, wann und ob es seine Interessen verteidigen darf? Es ist eine Institution, in der Lybien im Jahr 2003 zum Vorsitzenden der Menschenrechtskommission mit großer Mehrheit gewählt wurde.
Seine wirtschaftspolitischen Äußerungen, besonders seine Polemiken die Bundesregierung sind auf eine solidere Basis gestellt, auch wenn er selbstverständlich nicht von Kapitalismus spricht, sondern von "sozialer Marktwirtschaft", und "Sozialpolitik" für "wichtig" hält, wenn er auch darauf verweist, dass erst einmal etwas produziert werden müsse, bevor es an's Verteilen gehe. Immerhin wendet sich der Parteivorsitzende schließlich gegen die demagogische Kampagne von rot-grünen Politikern gegen sogenannte "unpatriotische" Firmen, die im Ausland investieren: "Diese Regierung ist unpatriotisch!".
Harry Potter und der Gefangene von Azkaban
Scott Holleran bewertet in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com den neuesten Harry-Potter-Film -Harry Potter und der Gefangene von Azkaban- ausgesprochen positiv. Der diesmal erwachsenere Harry Potter zeige Tugenden, die ansonsten selten auf dem Bildschirm zu sehen seien: "Er handelt aufgrund von Urteilen, nicht von Launen. Er trifft Entscheidungen aufgrund seiner eigenen Interessen, nicht aufgrund der Billigung von anderen. Er kann in einer bestimmten Situation ängstlich sein, aber er ist kein Feigling." Außer für kleine Kinder sei der Film für ganze Familien geeignet. Und für deutschsprachige Zuschauer stellt sich ein Problem nicht, das Holleran den Genuß ein wenig trübte: der starke britische Akzent der Darsteller.
Scott Holleran bewertet in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com den neuesten Harry-Potter-Film -Harry Potter und der Gefangene von Azkaban- ausgesprochen positiv. Der diesmal erwachsenere Harry Potter zeige Tugenden, die ansonsten selten auf dem Bildschirm zu sehen seien: "Er handelt aufgrund von Urteilen, nicht von Launen. Er trifft Entscheidungen aufgrund seiner eigenen Interessen, nicht aufgrund der Billigung von anderen. Er kann in einer bestimmten Situation ängstlich sein, aber er ist kein Feigling." Außer für kleine Kinder sei der Film für ganze Familien geeignet. Und für deutschsprachige Zuschauer stellt sich ein Problem nicht, das Holleran den Genuß ein wenig trübte: der starke britische Akzent der Darsteller.
Freitag, Juni 04, 2004
Erster privater bemannter Raumflug
Das Luft-und Raumfahrt Unternehmen Scaled Composites des legendären Designers Burt Rutan hat am Mittwoch mitgeteilt dass es am 21. Juni den ersten bemannten Raumflug mit dem Raumschiff SpaceShipOne versuchen wird.
In einer Pressemitteilung wurde mitgeteilt, dass SpaceShipOne eine Höhe von 100 Kilometern erreichen soll, eine Höhe die gemeinhin als die Grenze zum Weltraum gesehen wird. Der Flug soll am Morgen des 21. Juni vom Mojave Flughafen in der gleichnamigen kalifornischen Wüste starten. Auch die Landung ist dort geplant.
Quelle: raumfahrer.net
Dies könnte sich als der erste Schritt zur einem Bruch der Dominanz der staatlichen finanzierten Raumfahrt erweisen. Mit relativ geringen finanziellen Mitteln, die vollständig privat finanziert wurden, soll demonstriert werden, dass man die Grenzen der herkömmlichen Weltraumtechnik verschieben kann.
Das Luft-und Raumfahrt Unternehmen Scaled Composites des legendären Designers Burt Rutan hat am Mittwoch mitgeteilt dass es am 21. Juni den ersten bemannten Raumflug mit dem Raumschiff SpaceShipOne versuchen wird.
In einer Pressemitteilung wurde mitgeteilt, dass SpaceShipOne eine Höhe von 100 Kilometern erreichen soll, eine Höhe die gemeinhin als die Grenze zum Weltraum gesehen wird. Der Flug soll am Morgen des 21. Juni vom Mojave Flughafen in der gleichnamigen kalifornischen Wüste starten. Auch die Landung ist dort geplant.
Quelle: raumfahrer.net
Dies könnte sich als der erste Schritt zur einem Bruch der Dominanz der staatlichen finanzierten Raumfahrt erweisen. Mit relativ geringen finanziellen Mitteln, die vollständig privat finanziert wurden, soll demonstriert werden, dass man die Grenzen der herkömmlichen Weltraumtechnik verschieben kann.
Internationaler Tag des Kapitalismus - 6. Juni
Am 6. Juni findet der International Capitalism Day statt. Für Deutschland sind die Städte Berlin, Dorsten, München und Stuttgart gemeldet. Ich habe aber keine Informationen darüber, ob in den genannten Städten tatsächlich Veranstaltungen stattfinden. Gründer und internationaler Koordinator ist PRODOS. Dieser Aktionstag soll sich nicht gegen die Anti-Kapitalisten richten, sondern eine positive Botschaft vermitteln. Die Negativität und der Nihilismus sollte den Anti-Kapitalisten überlassen bleiben.
Am 6. Juni findet der International Capitalism Day statt. Für Deutschland sind die Städte Berlin, Dorsten, München und Stuttgart gemeldet. Ich habe aber keine Informationen darüber, ob in den genannten Städten tatsächlich Veranstaltungen stattfinden. Gründer und internationaler Koordinator ist PRODOS. Dieser Aktionstag soll sich nicht gegen die Anti-Kapitalisten richten, sondern eine positive Botschaft vermitteln. Die Negativität und der Nihilismus sollte den Anti-Kapitalisten überlassen bleiben.
Verboten: "Ladies Night"
Das Problem mit einem "reductio ad adsurdum"-Argument ist, dass der jeweilige Opponent einfach die absurden Konsequenzen seiner Ideen akzeptieren könnte. In New Jersey hat ein Bürokrat, der mit der Durchsetzung von "Anti-Diskriminierungsregeln" betraut wurde, die "Ladies Nights" verboten. Es handelt sich um Rabatte für Frauen in Bars und Nachtklubs zur Verkaufsförderung. Aber er hat Recht: es ist ein logische Implementation der bestehenden Regulierungen.
Quelle: TIA daily (entnommen der New York Times)
Das Problem mit einem "reductio ad adsurdum"-Argument ist, dass der jeweilige Opponent einfach die absurden Konsequenzen seiner Ideen akzeptieren könnte. In New Jersey hat ein Bürokrat, der mit der Durchsetzung von "Anti-Diskriminierungsregeln" betraut wurde, die "Ladies Nights" verboten. Es handelt sich um Rabatte für Frauen in Bars und Nachtklubs zur Verkaufsförderung. Aber er hat Recht: es ist ein logische Implementation der bestehenden Regulierungen.
Quelle: TIA daily (entnommen der New York Times)
Donnerstag, Juni 03, 2004
Lindsay Perigo: Objektivismus nicht umschreiben!
Lindsay Perigo, der Gründer der Sense of Life Objectivists (SOLO) hat sich in einem Beitrag für das Portal solohq.com dagegen ausgesprochen, den Objektivismus umzuschreiben. Perigo räumt ein, dass es unehrlich wäre, wenn sich SOLO im Geschäft des Umschreibens des Objektivismus tummeln würde und gleichzeitig das Attribut "objektivistisch" weiterhin verwenden würde. Dies sei aber nicht der Fall. Perigo stimmt auch Leonard Peikoff zu, dass der Objektivismus ein "geschlossenes System" sei. Wie Peikoff aber in seinem Aufsatz Fact and Value geschrieben habe, seien "neue Implikation, Anwendungen und Integrationen" in Übereinstimmung mit den Prinzipien möglich. Das Problem sei allerdings, so Perigo, dass dies nicht die Politik des Ayn Rand Institute in der Praxis sei. Was Peikoff tatsächlich meine, sei: "Der ganze Plunder oder gar nichts". Objektivismus sei einfach alles, was Ayn Rand geschrieben habe - nichts mehr, nichts weniger. Allerdings muss Perigo auch zugeben, dass Anhänger des Ayn Rand Institue zumindest auf Nachfrage "widerwillig" zugeben würden, dass Rands Bemerkung, dass Homosexualität "widerwärtig" sei, nicht "Teil des Objektivismus" sei, ebensowenig wie ihre Bemerkungen über einen weiblichen Präsidenten der USA. Es gebe aber keine einzige neue "Implikation, Anwendung oder Integration" durch die Peikovianer. Eine neue Anwendung sei aber Chris Matthew Sciabarras "Homosexuality and Objectivism". Wenn allerdings die Unterstützer des Ayn Rand Institute, wenn auch "widerwillig", bestimmte Positionen von Rand als nicht zum Objektivismus gehörig bezeichnen, ist allerdings schwer, ihnen vorzuwerfen, dass sie eigentlich nicht von einem "geschlossenen System" im Sinne der Worte von Peikoff ausgehen, sondern den "ganzen Plunder" verteidigen wollen. Es gibt keine Äußerung aus dem Ayn Rand Institute, die diese Meinung stützt. Sciabarras Untersuchungen über "Homosexualität und Objektivismus" könnten wirklich eine neue Anwendung im Rahmen dessen sein, was Rands Philosophie ausmacht. Das Problem ist aber, ob Sciabarra, mit seinen sonstigen Thesen sich nicht außerhalb des Objektivismus stellt, also den Objektivismus umschreibt, was Perigo eben nicht will. David Kelley, den Perigo als "Titanen" bezeichnet, wurde vom Ayn Rand Institute ausgeschlossen, weil er "die fundamentalen Prinzipien des Objektivismus nicht anerkennt." Sehr oberflächlich schiebt Perigo zu diesem Punkt die Kritik beseite. Sciabarra sehe Rand als "Dialektikerin", "Dialektik"= Hegel und Marx, Ende des Diskussion. So einfach soll sich das Ayn Rand Institute die Auseinandersetzung mit Sciabarra gemacht haben. Leider nennt Perigo auch keine Quelle für diese Diskussion. Auf der Website des Ayn Rand Institute findet sich jedenfalls der Name von Chris Matthew Sciabarra überhaupt nicht.
Lindsay Perigo sieht folgende fundamentale Prinzipien des Objektivismus als unverzichtbar an:
- Die Realität der Realität
- Der Primat der Existenz
- Der axiomatische Status von Existenz, Identität und Bewußtsein
- Die Gesetze der Identität und Kausalität
- Die Zuverlässigkeit der Sinne
- Die Wirksamkeit der Vernunft, einschließlich Logik und Begriffsbildung
- Objektivität als Alternative zu Intrinsizismus, Subjektivismus, Rationalismus und
Empirismus
- Die Realität des freien Willens
- Die Freiheit als ein Imperativ der menschlichen Natur. Das Verbot der Einleitung von
Gewalt
- Individualismus und rationales Selbstinteresse als die geeignete Ethik für den Menschen
(einschließlich der Zurückweisung der traditionellen Ethik der Selbstaufopferung)
- Kapitalismus/verfassungsmäßig begrenzter Staat als das geeignete ökonomische-politische
System
- Kunst als eine Erfordernis der menschlichen Existenz und Romantischer Realismus als die
geeignet Art der Kunst
Im Diskussionsforum bedankt sich Sciabarra dann brav bei Perigo, bezeichnet ihn als Freund, obwohl beide bei der Diskussion um den Irak-Krieg -den Perigo begrüßt hatte, Sciabarra aber abgelehnt hatte- gewaltig aneinander geraten waren.
Lindsay Perigo, der Gründer der Sense of Life Objectivists (SOLO) hat sich in einem Beitrag für das Portal solohq.com dagegen ausgesprochen, den Objektivismus umzuschreiben. Perigo räumt ein, dass es unehrlich wäre, wenn sich SOLO im Geschäft des Umschreibens des Objektivismus tummeln würde und gleichzeitig das Attribut "objektivistisch" weiterhin verwenden würde. Dies sei aber nicht der Fall. Perigo stimmt auch Leonard Peikoff zu, dass der Objektivismus ein "geschlossenes System" sei. Wie Peikoff aber in seinem Aufsatz Fact and Value geschrieben habe, seien "neue Implikation, Anwendungen und Integrationen" in Übereinstimmung mit den Prinzipien möglich. Das Problem sei allerdings, so Perigo, dass dies nicht die Politik des Ayn Rand Institute in der Praxis sei. Was Peikoff tatsächlich meine, sei: "Der ganze Plunder oder gar nichts". Objektivismus sei einfach alles, was Ayn Rand geschrieben habe - nichts mehr, nichts weniger. Allerdings muss Perigo auch zugeben, dass Anhänger des Ayn Rand Institue zumindest auf Nachfrage "widerwillig" zugeben würden, dass Rands Bemerkung, dass Homosexualität "widerwärtig" sei, nicht "Teil des Objektivismus" sei, ebensowenig wie ihre Bemerkungen über einen weiblichen Präsidenten der USA. Es gebe aber keine einzige neue "Implikation, Anwendung oder Integration" durch die Peikovianer. Eine neue Anwendung sei aber Chris Matthew Sciabarras "Homosexuality and Objectivism". Wenn allerdings die Unterstützer des Ayn Rand Institute, wenn auch "widerwillig", bestimmte Positionen von Rand als nicht zum Objektivismus gehörig bezeichnen, ist allerdings schwer, ihnen vorzuwerfen, dass sie eigentlich nicht von einem "geschlossenen System" im Sinne der Worte von Peikoff ausgehen, sondern den "ganzen Plunder" verteidigen wollen. Es gibt keine Äußerung aus dem Ayn Rand Institute, die diese Meinung stützt. Sciabarras Untersuchungen über "Homosexualität und Objektivismus" könnten wirklich eine neue Anwendung im Rahmen dessen sein, was Rands Philosophie ausmacht. Das Problem ist aber, ob Sciabarra, mit seinen sonstigen Thesen sich nicht außerhalb des Objektivismus stellt, also den Objektivismus umschreibt, was Perigo eben nicht will. David Kelley, den Perigo als "Titanen" bezeichnet, wurde vom Ayn Rand Institute ausgeschlossen, weil er "die fundamentalen Prinzipien des Objektivismus nicht anerkennt." Sehr oberflächlich schiebt Perigo zu diesem Punkt die Kritik beseite. Sciabarra sehe Rand als "Dialektikerin", "Dialektik"= Hegel und Marx, Ende des Diskussion. So einfach soll sich das Ayn Rand Institute die Auseinandersetzung mit Sciabarra gemacht haben. Leider nennt Perigo auch keine Quelle für diese Diskussion. Auf der Website des Ayn Rand Institute findet sich jedenfalls der Name von Chris Matthew Sciabarra überhaupt nicht.
Lindsay Perigo sieht folgende fundamentale Prinzipien des Objektivismus als unverzichtbar an:
- Die Realität der Realität
- Der Primat der Existenz
- Der axiomatische Status von Existenz, Identität und Bewußtsein
- Die Gesetze der Identität und Kausalität
- Die Zuverlässigkeit der Sinne
- Die Wirksamkeit der Vernunft, einschließlich Logik und Begriffsbildung
- Objektivität als Alternative zu Intrinsizismus, Subjektivismus, Rationalismus und
Empirismus
- Die Realität des freien Willens
- Die Freiheit als ein Imperativ der menschlichen Natur. Das Verbot der Einleitung von
Gewalt
- Individualismus und rationales Selbstinteresse als die geeignete Ethik für den Menschen
(einschließlich der Zurückweisung der traditionellen Ethik der Selbstaufopferung)
- Kapitalismus/verfassungsmäßig begrenzter Staat als das geeignete ökonomische-politische
System
- Kunst als eine Erfordernis der menschlichen Existenz und Romantischer Realismus als die
geeignet Art der Kunst
Im Diskussionsforum bedankt sich Sciabarra dann brav bei Perigo, bezeichnet ihn als Freund, obwohl beide bei der Diskussion um den Irak-Krieg -den Perigo begrüßt hatte, Sciabarra aber abgelehnt hatte- gewaltig aneinander geraten waren.
Mittwoch, Juni 02, 2004
Ethik: Entscheiden Sie jetzt!
Der Spiegel berichtet über Martin Cohens Buch 99 moralische Zwickmühlen:.
Im Alltag, bei der Arbeit, in der Liebe - ständig stehen wir vor moralischen Fragen. Das kann schon morgens beim Bäcker beginnen: Wenn die Verkäuferin zu viel Wechselgeld zurückgibt - soll man sie darauf aufmerksam machen oder die Münzen einfach einstecken? Oder wir betrügen unsere Freundin, sehen die Affäre jedoch nicht als ernst an. Sollen wir auf Nachfrage trotzdem ehrlich sein? Und natürlich die große "Titanic"-Frage: Müssen Menschen auf einem vollen Rettungsboot versuchen, weiter Ertrinkende aufzunehmen, auch wenn sie damit das Risiko eingehen, das gesamte Boot zum Kentern zu bringen?
Auch objektivistische Autoren beschäftigen sich natürlich mit den hier aufgeworfenen Fragen. Der Objektivismus als Philosophie des rationalen Selbstinteresses müßte natürlich begründen, und tut dies auch, warum etwa die Tugend der Ehrlichkeit im eigenen Interesse eines Menschen liegt. Tara Smith etwa schreibt in ihrem Aufsatz The Metaphysical Case for Honesty, dass Unehrlichkeit nicht im Interesse eines Menschen liegt, "weil es rationales Denken verhindert." Das Problem des falsch zurückgebenen Wechselgelds würde ein Objektivist eindeutig so beantworten, dass das überzählige Geld zurückgeben werden sollte.
Der Spiegel berichtet über Martin Cohens Buch 99 moralische Zwickmühlen:.
Im Alltag, bei der Arbeit, in der Liebe - ständig stehen wir vor moralischen Fragen. Das kann schon morgens beim Bäcker beginnen: Wenn die Verkäuferin zu viel Wechselgeld zurückgibt - soll man sie darauf aufmerksam machen oder die Münzen einfach einstecken? Oder wir betrügen unsere Freundin, sehen die Affäre jedoch nicht als ernst an. Sollen wir auf Nachfrage trotzdem ehrlich sein? Und natürlich die große "Titanic"-Frage: Müssen Menschen auf einem vollen Rettungsboot versuchen, weiter Ertrinkende aufzunehmen, auch wenn sie damit das Risiko eingehen, das gesamte Boot zum Kentern zu bringen?
Auch objektivistische Autoren beschäftigen sich natürlich mit den hier aufgeworfenen Fragen. Der Objektivismus als Philosophie des rationalen Selbstinteresses müßte natürlich begründen, und tut dies auch, warum etwa die Tugend der Ehrlichkeit im eigenen Interesse eines Menschen liegt. Tara Smith etwa schreibt in ihrem Aufsatz The Metaphysical Case for Honesty, dass Unehrlichkeit nicht im Interesse eines Menschen liegt, "weil es rationales Denken verhindert." Das Problem des falsch zurückgebenen Wechselgelds würde ein Objektivist eindeutig so beantworten, dass das überzählige Geld zurückgeben werden sollte.
Dienstag, Juni 01, 2004
Rein ins Parlamt, raus aus der EU
Die Financial Times Deutschland berichtet über den Wahlkampf der UK Independence Party (UKIP), die auch von der Schauspielerin Joan Collins unterstützt wird. Meinungsumfragen sagen dieser Partei 21 % der Stimmen voraus. Im bisherigen Parlamtent der EU ist die UKIP mit drei Abgeordneten vertreten, die der Fraktion der EDU (Fraktion für das Europa der Demokraten und der Unterschiede) angehören. Die EDU umfaßt im bisherigen Parlament Mitglieder aus Großbritanien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark.
Doch die proeuropäischen Liberalen drohen von den Europafeinden überholt zu werden. Wie aus dem Nichts hat sich die UKIP in den letzten Wochen in die Schlagzeilen katapultiert. Geholfen hat ihr dabei eine illustre Schar gealterter Stars. Bekanntester Kandidat fürs EU-Parlament (das in den UKIP-Broschüren stets in Anführungszeichen gesetzt wird) ist der vor kurzem gefeuerte Talk-Show-Master Robert Kilroy-Silk. Auch die Unterstützung von Denver-Biest Joan Collins ist UKIP sicher. "Wir lassen uns von Brüssel zerfressen", klagte die britische Schauspielerin letzte Woche. "Sie wollen mein England töten."
Klarstellen will Batten, dass seine Partei nichts mit herkömmlicher Europaskepsis zu tun hat, wie sie unter den Konservativen weit verbreitet ist. "Skeptiker haben Zweifel - wir haben keine", sagt er. "Wir sind uns sicher, dass wir einfach nur raus wollen." Zunächst will er erst mal reingewählt werden, worin Batten keinen Widerspruch sieht: In Straßburg will er immer gegen alles stimmen. "Befehle aus Brüssel lassen wir uns nicht länger gefallen."
Die Financial Times Deutschland berichtet über den Wahlkampf der UK Independence Party (UKIP), die auch von der Schauspielerin Joan Collins unterstützt wird. Meinungsumfragen sagen dieser Partei 21 % der Stimmen voraus. Im bisherigen Parlamtent der EU ist die UKIP mit drei Abgeordneten vertreten, die der Fraktion der EDU (Fraktion für das Europa der Demokraten und der Unterschiede) angehören. Die EDU umfaßt im bisherigen Parlament Mitglieder aus Großbritanien, Frankreich, den Niederlanden und Dänemark.
Doch die proeuropäischen Liberalen drohen von den Europafeinden überholt zu werden. Wie aus dem Nichts hat sich die UKIP in den letzten Wochen in die Schlagzeilen katapultiert. Geholfen hat ihr dabei eine illustre Schar gealterter Stars. Bekanntester Kandidat fürs EU-Parlament (das in den UKIP-Broschüren stets in Anführungszeichen gesetzt wird) ist der vor kurzem gefeuerte Talk-Show-Master Robert Kilroy-Silk. Auch die Unterstützung von Denver-Biest Joan Collins ist UKIP sicher. "Wir lassen uns von Brüssel zerfressen", klagte die britische Schauspielerin letzte Woche. "Sie wollen mein England töten."
Klarstellen will Batten, dass seine Partei nichts mit herkömmlicher Europaskepsis zu tun hat, wie sie unter den Konservativen weit verbreitet ist. "Skeptiker haben Zweifel - wir haben keine", sagt er. "Wir sind uns sicher, dass wir einfach nur raus wollen." Zunächst will er erst mal reingewählt werden, worin Batten keinen Widerspruch sieht: In Straßburg will er immer gegen alles stimmen. "Befehle aus Brüssel lassen wir uns nicht länger gefallen."
Die Mai-Bilanz
Der Monat Mai brachte für diesen Blog die bisher höchste Zahl von Besuchern, nämlich 1 250. Um den Jahreswechsel waren es erst ungefähr 850 gewesen. Erfreulich oft werden auch die vorgestellten Bücher via Amazon angeklickt. Die Favoriten im Mai waren Die Kriege der griechischen Antike, Terror und Liberalismus, Das verleugnete Imperium und Raketen gegen Steinewerfer. Danke auch an alle Leser, die nicht nur geklickt, sondern auch tatsächlich bestellt haben. Gerade habe ich auch den Blog objektivismus.blogspot.com aktualisiert. Dieser Blog wurde jetzt auch mit einer Kommentarfunktion versehen. Registrierte Nutzer (bei Blogger!) können dort jetzt auch Kommentare hinterlassen.
Der Monat Mai brachte für diesen Blog die bisher höchste Zahl von Besuchern, nämlich 1 250. Um den Jahreswechsel waren es erst ungefähr 850 gewesen. Erfreulich oft werden auch die vorgestellten Bücher via Amazon angeklickt. Die Favoriten im Mai waren Die Kriege der griechischen Antike, Terror und Liberalismus, Das verleugnete Imperium und Raketen gegen Steinewerfer. Danke auch an alle Leser, die nicht nur geklickt, sondern auch tatsächlich bestellt haben. Gerade habe ich auch den Blog objektivismus.blogspot.com aktualisiert. Dieser Blog wurde jetzt auch mit einer Kommentarfunktion versehen. Registrierte Nutzer (bei Blogger!) können dort jetzt auch Kommentare hinterlassen.
Montag, Mai 31, 2004
Tara-Smith-Aufsatz erschienen
Im Internet steht jetzt der Aufsatz The Metaphysical Case for Honesty der Philosophin Tara Smith zur Verfügung, der im Jahr 2003 in der Zeitschrift The Journal of Value Inquriy veröffentlicht wurde (insgesamt 16 Seiten als PDF-Datei - Issue 4,2003).
Tara Smith entwickelt in dem Aufsatz eine "reichere Konzeption von Ehrlichkeit", da das Anlügen von anderen Personen nur eine Form des breiteren Phänomens der Täuschung ist: "Ehrlichkeit ist die Weigerung, die Realität zu verfälschen. Es ist die Weigerung einer Person, vorzutäuschen, dass die Fakten anders sind als sie sind, ob für ihn selbst oder für andere." Ehrlichkeit ist eine Tugend, weil die Dinge so sind wie sie sind, ungeachtet der Meinung einer Person oder seiner Haltung ihnen gegenüber. Smith sieht Ehrlichkeit begründet in dem Gesetz der Identität. Obwohl ist es wahr ist, dass wir die Fakten nicht verfälschen können, so können wir doch manchmal andere Menschen zum Narren halten. Aber dies zeigt nicht, dass Unehrlichkeit effektiv ist. Unehrlichkeit erscheint nur vorteilhaft, wenn wir den vollen Kontext ignorieren. Auch wenn wir einen Menschen getäuscht haben, so haben sich doch die Fakten, die jemand falsch darstellt, doch nicht geändert: "Einen Arbeitgeber zum Narren zu halten, sodass er mir einen Job gibt, für den ich nicht qualifiziert bin, ist kein Rezept für eine erfolgreiche Karriere." Das Bemühen, eine Täuschung zu vertuschen, führt zur nächsten Täuschung. Die Unehrlichkeit kann nicht begrenzt werden. Je mehr Lügen aber erzählt werden, desto größter die Gefahr der Entdeckung. Der destruktive Charakter der Unehrlichkeit wird immer offensichtlicher: "Eine unehrliche Person untergräbt ihre eigene Fähigkeit, rationale Entscheidung zu treffen. Sie bewegt sich von einem Respekt für die Fakten als Basis ihrer Entscheidungen zu einem Verlassen auf Erfindungen. Ihr Interesse für die Realität konkurriert jetzt mit Besorgnissen über die Aufrechterhaltung des Scheins."
Im Internet steht jetzt der Aufsatz The Metaphysical Case for Honesty der Philosophin Tara Smith zur Verfügung, der im Jahr 2003 in der Zeitschrift The Journal of Value Inquriy veröffentlicht wurde (insgesamt 16 Seiten als PDF-Datei - Issue 4,2003).
Tara Smith entwickelt in dem Aufsatz eine "reichere Konzeption von Ehrlichkeit", da das Anlügen von anderen Personen nur eine Form des breiteren Phänomens der Täuschung ist: "Ehrlichkeit ist die Weigerung, die Realität zu verfälschen. Es ist die Weigerung einer Person, vorzutäuschen, dass die Fakten anders sind als sie sind, ob für ihn selbst oder für andere." Ehrlichkeit ist eine Tugend, weil die Dinge so sind wie sie sind, ungeachtet der Meinung einer Person oder seiner Haltung ihnen gegenüber. Smith sieht Ehrlichkeit begründet in dem Gesetz der Identität. Obwohl ist es wahr ist, dass wir die Fakten nicht verfälschen können, so können wir doch manchmal andere Menschen zum Narren halten. Aber dies zeigt nicht, dass Unehrlichkeit effektiv ist. Unehrlichkeit erscheint nur vorteilhaft, wenn wir den vollen Kontext ignorieren. Auch wenn wir einen Menschen getäuscht haben, so haben sich doch die Fakten, die jemand falsch darstellt, doch nicht geändert: "Einen Arbeitgeber zum Narren zu halten, sodass er mir einen Job gibt, für den ich nicht qualifiziert bin, ist kein Rezept für eine erfolgreiche Karriere." Das Bemühen, eine Täuschung zu vertuschen, führt zur nächsten Täuschung. Die Unehrlichkeit kann nicht begrenzt werden. Je mehr Lügen aber erzählt werden, desto größter die Gefahr der Entdeckung. Der destruktive Charakter der Unehrlichkeit wird immer offensichtlicher: "Eine unehrliche Person untergräbt ihre eigene Fähigkeit, rationale Entscheidung zu treffen. Sie bewegt sich von einem Respekt für die Fakten als Basis ihrer Entscheidungen zu einem Verlassen auf Erfindungen. Ihr Interesse für die Realität konkurriert jetzt mit Besorgnissen über die Aufrechterhaltung des Scheins."
Sonntag, Mai 30, 2004
Neues vom Ayn-Rand-Filmprojekten
Seit vor einem Jahr ein Medienunternehmen die Film-Rechte an Ayn Rands Roman Atlas Shrugged erworben hat, befinden sich die Fans von Ayn Rands Romanen in freudigen Vorerwartung eines cineastischen Vergnügens der besonderen Art. Allerdings ist es derzeit nicht eindeutig zu sagen, ob es überhaupt zu der Realisierung des Projektes kommen wird. Sicher ist, dass es zur Zeit weder Dreharbeiten gibt noch Planungen für selbige. David Kelley von Objectivist Center meldet, dass der Drehbuchautor, Jim Hart, große Fortschritte gemacht hat und "grünes Licht" für die Vollendung seiner Arbeit bekommen hat. Allerdings gibt es auch einen Zeitungsartikel von George Anders, der sich auf "Insider" von Anschutz Film Group beruft, und wo er von einer "offenen Frage" hinsichtlich der Realisierung des Projektes spricht (Siehe die hierzu die Meldung der Atlas Society). Weniger als ein Projekt sind Äußerungen des Schauspielers Brad Pitt, der in einem Interview "starkes Interesse" an einer Mitwirkung in einer Neu-Verfilmung von The Fountainhead äußert, ein Interesse, das er auch bei dem Regisseur Oliver Stone sieht. Das auch ein Mann wie Stone, politisch eher links, Interesse an einem derartigen Projekt haben soll, zeigt die starke Akzeptanz von Rand in der amerikanischen Kultur, aber ob es wirklich zu einem erneuten Verfilmung von The Fountainhead kommt, ob in der Kombination Pitt/Stone oder in einer anderen Konstellation, läßt sich daraus wirklich nicht ableiten. Eine Verfilmung von Rands Anthem soll demgegenüber bereits in Planung sein. Es soll eine unabhängige Produktion sein, die bereits im Laufe des Jahres 2004 mit den Dreharbeiten beginnen will. Dies gaben am 19. Januar die Autoren und Produzenten Jim Snider und Kerry O'Quinn bekannt.
Seit vor einem Jahr ein Medienunternehmen die Film-Rechte an Ayn Rands Roman Atlas Shrugged erworben hat, befinden sich die Fans von Ayn Rands Romanen in freudigen Vorerwartung eines cineastischen Vergnügens der besonderen Art. Allerdings ist es derzeit nicht eindeutig zu sagen, ob es überhaupt zu der Realisierung des Projektes kommen wird. Sicher ist, dass es zur Zeit weder Dreharbeiten gibt noch Planungen für selbige. David Kelley von Objectivist Center meldet, dass der Drehbuchautor, Jim Hart, große Fortschritte gemacht hat und "grünes Licht" für die Vollendung seiner Arbeit bekommen hat. Allerdings gibt es auch einen Zeitungsartikel von George Anders, der sich auf "Insider" von Anschutz Film Group beruft, und wo er von einer "offenen Frage" hinsichtlich der Realisierung des Projektes spricht (Siehe die hierzu die Meldung der Atlas Society). Weniger als ein Projekt sind Äußerungen des Schauspielers Brad Pitt, der in einem Interview "starkes Interesse" an einer Mitwirkung in einer Neu-Verfilmung von The Fountainhead äußert, ein Interesse, das er auch bei dem Regisseur Oliver Stone sieht. Das auch ein Mann wie Stone, politisch eher links, Interesse an einem derartigen Projekt haben soll, zeigt die starke Akzeptanz von Rand in der amerikanischen Kultur, aber ob es wirklich zu einem erneuten Verfilmung von The Fountainhead kommt, ob in der Kombination Pitt/Stone oder in einer anderen Konstellation, läßt sich daraus wirklich nicht ableiten. Eine Verfilmung von Rands Anthem soll demgegenüber bereits in Planung sein. Es soll eine unabhängige Produktion sein, die bereits im Laufe des Jahres 2004 mit den Dreharbeiten beginnen will. Dies gaben am 19. Januar die Autoren und Produzenten Jim Snider und Kerry O'Quinn bekannt.
Samstag, Mai 29, 2004
Johannes Rau über die Pflichten des Staates
Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, dass das Land aufatmen sollte angesichts des Abgangs von Johannes Rau aus dem Amt des Bundespräsidenten, der scheidende Bundespräsident hat ihn selbst geliefert. Am Montag sagte Rau bei einem Treffen mit der Arbeitsgruppe "Bündnis für Theater", dass die Kulturförderung eine staatliche Pflichtaufgabe sein solle. Die bisherige Praxis, wonach Ausgaben für die Kultur freiwillig sind, könne nicht richtig sein. Die Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden für Theater, Museen Opern und andere kulturelle Einrichtungen könnten nicht als "Subventionen" angesehen werden. Dies sei "Unsinn". Johannes Rau hat hier absolut unakzeptable und gefährliche Forderungen aufgestellt, die eindeutigen Widerspruch erfordern. Sie sind gefährlich, weil sie auf eine Sozialisierung der Kultur hinauslaufen. Außerdem fordert der Bundespräsident in einer Art orwellschem Neusprech, dass wir Subventionen nicht mehr Subventionen nennen dürfen. Wenn der Staat massiv die Kultur finanziell fördert, dann ist es durchaus angemessen, auch darüber zu wachen, welche Inhalte mit diesem Geld der Steuerzahler realisiert werden, denn schließlich soll dem zahlenden Bürger keine "Verschwendung" zugemutet werden. Dies bedeutet allerdings, dass der Staat die Sphäre der Ideen betritt. Immerhin eine Institution, die das Gewaltmonopol innerhalb einer Gesellschaft ausübt. Wenn der Staat sich allerdings anmaßt, Dinge vorzuschreiben, die intellektuelle Inhalte betreffen, dann ist dies der Tod einer freien Gesellschaft. Raus Vorstellungen liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass Kultur so etwas wie ein "natürliches Recht" aller Menschen ist, d. h. ein kostenloses Geschenk der Natur. Es gibt solche kosenlose Geschenke nicht. Entweder wird Kultur durch den privaten Markt produziert oder überhaupt nicht. Es bleibt zu hoffen, dass Raus Nachfolger im Amt ihm nicht nachfolgt in der Propagierung derart gefährlicher Ideen.
Wenn es noch eines Beweises dafür bedurft hätte, dass das Land aufatmen sollte angesichts des Abgangs von Johannes Rau aus dem Amt des Bundespräsidenten, der scheidende Bundespräsident hat ihn selbst geliefert. Am Montag sagte Rau bei einem Treffen mit der Arbeitsgruppe "Bündnis für Theater", dass die Kulturförderung eine staatliche Pflichtaufgabe sein solle. Die bisherige Praxis, wonach Ausgaben für die Kultur freiwillig sind, könne nicht richtig sein. Die Ausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden für Theater, Museen Opern und andere kulturelle Einrichtungen könnten nicht als "Subventionen" angesehen werden. Dies sei "Unsinn". Johannes Rau hat hier absolut unakzeptable und gefährliche Forderungen aufgestellt, die eindeutigen Widerspruch erfordern. Sie sind gefährlich, weil sie auf eine Sozialisierung der Kultur hinauslaufen. Außerdem fordert der Bundespräsident in einer Art orwellschem Neusprech, dass wir Subventionen nicht mehr Subventionen nennen dürfen. Wenn der Staat massiv die Kultur finanziell fördert, dann ist es durchaus angemessen, auch darüber zu wachen, welche Inhalte mit diesem Geld der Steuerzahler realisiert werden, denn schließlich soll dem zahlenden Bürger keine "Verschwendung" zugemutet werden. Dies bedeutet allerdings, dass der Staat die Sphäre der Ideen betritt. Immerhin eine Institution, die das Gewaltmonopol innerhalb einer Gesellschaft ausübt. Wenn der Staat sich allerdings anmaßt, Dinge vorzuschreiben, die intellektuelle Inhalte betreffen, dann ist dies der Tod einer freien Gesellschaft. Raus Vorstellungen liegt wohl die Vorstellung zugrunde, dass Kultur so etwas wie ein "natürliches Recht" aller Menschen ist, d. h. ein kostenloses Geschenk der Natur. Es gibt solche kosenlose Geschenke nicht. Entweder wird Kultur durch den privaten Markt produziert oder überhaupt nicht. Es bleibt zu hoffen, dass Raus Nachfolger im Amt ihm nicht nachfolgt in der Propagierung derart gefährlicher Ideen.
Freitag, Mai 28, 2004
Diskussion um Chris Matthew Sciabarra
Barbara Branden hat in einem offenen Brief beleidigende Kritik an dem Geisteswissenschaftler Chris Matthew Sciabarra angeprangert. In Namen von "Gerechtigkeit und Anstand" fordert sie alle Leser auf, sich für Sciabarra einzusetzen. Er sei durch seine Bücher und seine unermüdlichen Anstrengungen dafür verantwortlich, dass die akademische Welt die Philosophie von Ayn Rand schließlich ernst nehmen mußte. Vor allem seit seine sexuelle Orientierung bekannt geworden sei, hätte Sciabarra eine Unmenge an Hass-Mails erhalten. Er sei als "Spinner" verleumdet worden, als "unwissenschaftlich", und von Autoren des Ayn Rand Institute als "Verräter am Objektivismus". Falls es zu solchen Hass-Mails oder beleidigenden Meinungsäußerungen in Internet-Foren gekommen sein sollte, ist dies natürlich bedauerlich und zu verurteilen. Insbesondere wäre es vollkommen unangemessen, Sciabarras Homosexualität gegen ihn auszuspielen. Barbara Brandens Brief hätte es aber gut angestanden, Ross und Reiter auch zu nennen. Sie nennt keine einzige konkrete Meinungsäußerung, etwa aus dem Internet, die als "Hass" oder "Verleumdung" zu qualifizieren ist. Insbesondere wäre es auch interessant zu erfahren, welche Wissenschaftler des Ayn Rand Institute Sciabarra als "Verräter" bezeichnet haben, entweder explizit oder dem Sinne nach. Auf der Website des Ayn Rand Institute wird Sciabarra überhaupt nicht erwähnt. Im Diskussionsforum des Capitalism Magazine findet sich sein Name ebenfalls nicht. Im Objectivism Online Forum wird Sciabarra einige Male erwähnt -negativ muss man anmerken-, allerdings gibt es keine Meinungsäußerung, die irgendwie als Verleumdung durchgehen könnte. Stephen Speicher vertritt hier die Auffassung, dass Sciabarra überhaupt kein Objektivist sei und irgendeine Ähnlichkeit zwischen Ayn Rand und ihrem von Sciabarra gezeichneten Porträt rein zufällig und wissenschaftlich irrelevant sei. Er habe zwar Atlas Shrugged gelesen, aber lesen und verstehen seien nicht identisch. Die meisten Objektivisten dürften wohl so oder so ähnlich über Sciabarra denken. Sciabarra versteht sich übrigens selbst als "libertärer Wissenschaftler", nicht als Objektivist. Barbara Brandens Brief zur Ehrenrettung von Chris Matthew Sciabarra ist nicht überzeugend, weil die Existenz von Beleidigungen zunächst noch kein Beweis für wissenschaftliche Genialität darstellt, und außerdem eine pauschale Schuldzuweisung an angebliche "Dogmatiker" erfolgt, ohne auch nur ein einziges konkretes Beispiel zu nennnen.
Barbara Branden hat in einem offenen Brief beleidigende Kritik an dem Geisteswissenschaftler Chris Matthew Sciabarra angeprangert. In Namen von "Gerechtigkeit und Anstand" fordert sie alle Leser auf, sich für Sciabarra einzusetzen. Er sei durch seine Bücher und seine unermüdlichen Anstrengungen dafür verantwortlich, dass die akademische Welt die Philosophie von Ayn Rand schließlich ernst nehmen mußte. Vor allem seit seine sexuelle Orientierung bekannt geworden sei, hätte Sciabarra eine Unmenge an Hass-Mails erhalten. Er sei als "Spinner" verleumdet worden, als "unwissenschaftlich", und von Autoren des Ayn Rand Institute als "Verräter am Objektivismus". Falls es zu solchen Hass-Mails oder beleidigenden Meinungsäußerungen in Internet-Foren gekommen sein sollte, ist dies natürlich bedauerlich und zu verurteilen. Insbesondere wäre es vollkommen unangemessen, Sciabarras Homosexualität gegen ihn auszuspielen. Barbara Brandens Brief hätte es aber gut angestanden, Ross und Reiter auch zu nennen. Sie nennt keine einzige konkrete Meinungsäußerung, etwa aus dem Internet, die als "Hass" oder "Verleumdung" zu qualifizieren ist. Insbesondere wäre es auch interessant zu erfahren, welche Wissenschaftler des Ayn Rand Institute Sciabarra als "Verräter" bezeichnet haben, entweder explizit oder dem Sinne nach. Auf der Website des Ayn Rand Institute wird Sciabarra überhaupt nicht erwähnt. Im Diskussionsforum des Capitalism Magazine findet sich sein Name ebenfalls nicht. Im Objectivism Online Forum wird Sciabarra einige Male erwähnt -negativ muss man anmerken-, allerdings gibt es keine Meinungsäußerung, die irgendwie als Verleumdung durchgehen könnte. Stephen Speicher vertritt hier die Auffassung, dass Sciabarra überhaupt kein Objektivist sei und irgendeine Ähnlichkeit zwischen Ayn Rand und ihrem von Sciabarra gezeichneten Porträt rein zufällig und wissenschaftlich irrelevant sei. Er habe zwar Atlas Shrugged gelesen, aber lesen und verstehen seien nicht identisch. Die meisten Objektivisten dürften wohl so oder so ähnlich über Sciabarra denken. Sciabarra versteht sich übrigens selbst als "libertärer Wissenschaftler", nicht als Objektivist. Barbara Brandens Brief zur Ehrenrettung von Chris Matthew Sciabarra ist nicht überzeugend, weil die Existenz von Beleidigungen zunächst noch kein Beweis für wissenschaftliche Genialität darstellt, und außerdem eine pauschale Schuldzuweisung an angebliche "Dogmatiker" erfolgt, ohne auch nur ein einziges konkretes Beispiel zu nennnen.
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