Dienstag, Januar 24, 2006

Postmodernismus erklärt
Stephen R. C. Hicks hat seinem Buch Explaining Postmodernism - Skepticism and Socialism from Rousseau to Focault eine eigene Website gewidmet, wo auch längerer Auszüge des Buches nachgelesen werden können. Auf der Website des TOC befindet auch ein Interview mit Hicks (hier). Sein nächstes Projekt wird ein Buch sein, das zur Zeit unter dem Arbeitstitel "Nietzsche and Ayn Rand: Man or Overman" erstellt wird.

Samstag, Januar 21, 2006

Jetzt "The Objective Standard" abonnieren
Ab sofort gibt es die Möglichkeit, die neue Zeitschrift "The Objective Standard" zu abonnieren. Der Inhalt der ersten Ausgabe steht fest und die Zeitschrift soll im März den Abonnenten zu gehen (Abonnement der Druckausgabe für Deutschland: 68 $ - Sonderpreis für Studenten). Inhalt der 1. Ausgabe:

FROM THE EDITOR

Introducing The Objective Standard
Craig Biddle

ARTICLES

"Just War Theory" vs. American Self-Defense
Yaron Brook and Alex Epstein

The Hierarchy of Knowledge: The Most Neglected Issue in Education
Lisa VanDamme

Enlightenment Science and its Fall
David Harriman

Exposing Anti-Muslim "Conspiracies"
Elan Journo

Donnerstag, Januar 19, 2006

Mythos "Preistreiberei"
Auch in Deutschland immer wieder ein beliebtes Thema von Politikern: die angebliche "Preistreiberei" von Unternehmen, die sie versprechen, im Sinne des "Allgemeinwohls" zu beenden. Alex Epstein kommentiert dazu: "Jeden Preis, den wir für eine Gallone Benzin bezahlen, ob 1 oder 3 $ , zahlen wir freiwillig, basierend auf dem Wert des Benzins für uns. Wenn wir denken, dass wir zuviel für das Benzin bezahlen, steht es uns frei, weniger zu fahren, sparsamere Autos zu kaufen, Busse oder Carpools zu benutzen, zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad zu fahren. Die Tankstellenbesitzer können uns nicht zwingen, Benzin zu kaufen; sie können uns nur einen Handel anbieten, den wir akzeptieren oder ablehnen können."

Mittwoch, Januar 18, 2006

Spielbergs "München" bleibt grau
G. Stolyarov II empfiehlt "Die Chroniken von Narnia". Stephen Spielbergs "München", der gerade in Deutschland anläuft (Start: 26. Januar), wird von Scott Holleran ziemlich verrissen: er sei "monströs" und letzlich ohne Motiv. Dazu passend eine Besprechung auf Moviemaze.de: "Regisseur Steven Spielberg hat sich trotz seines jüdischen Glaubens nicht zu einem pro-israelischen Film hinreißen lassen, sondern positionierte München in einer Grauzone."

Siehe hierzu auch die Diskussion im FrontpageMagazine.com

Dienstag, Januar 17, 2006

Ilona Print of Ayn Rand
Der Ayn Rand Bookstore bietet zur Zeit den Druck Ilona Print of Ayn Rand von Ilona Royce Smithkin zum Preis von 39,95 € an (das Original ist im Besitz des Ayn Rand Estate). Ayn Rand soll über dieses Bild gesagt haben: "This is exactly how I feel about myself."

Montag, Januar 16, 2006

Wie Kant Raum für den Glauben schaffte
Ich hatte vor einigen Tagen hier an dieser Stelle den Beitrag verfaßt "Kant als Begrenzer der Vernunft". Dieser Beitrag wurde noch einmal überarbeitet und mit den Originalzitaten des Philosophen Friedrich Paulsen (dieses Buch liegt mir inzwischen vor) versehen, wie sie von Ayn Rand auch für ihren Aufsatz From the Horse's Mouth verwendet wurden. Der überarbeitete Beitrag befindet sich auf dem Objektivismus.Blogspot.

Sonntag, Januar 15, 2006

"Rule of Reason" wieder im Netz
Nach längerer Pause ist der Blog Rule of Reason vom The Center for the Advancement of Capitalism (CAC) wieder aktualisiert worden. Ein aktueller Eintrag von Nicholos Provenzo wirkt wie der Kommentar zu einer Mail, die ich kürzlich bekam ("Im Übrigen sehe ich zwischen erklärten 'Objektivisten' und (echten) Literären/Liberalen gar keine praktische Differenz." ...): "Wie schon oft genug gesagt wurde, ist der Objektivismus nicht libertär. Und das CAC ist es auch nicht."

Donnerstag, Januar 12, 2006

Die liberalen Verteidiger von Kant
Der Philosoph Immanuel Kant wird häufig von liberal-aufgeklärten Autoren in den höchsten Tönen gelobt und somit fällt es schon auf, dass objektivistische Autoren diese Einschätzung absolut nicht teilen wollen. Gerade erreicht mich eine Mail von Bodo Wünsch, der hin und wieder auch für eigentümlich frei schreibt, der sich in diesen Kreis von Kant-Bewunderern einreiht: "Immanuel Kant ist glücklicherweise der größte Freiheitsdenker, den die Menschheit je gesehen hat. Kant hat das Sittengesetz als kategorischen Imperativ formuliert, der jedes moralischen und rechtlichem Handeln von irrationalen, mystischen, religiösen, traditionellen oder sonstigem \"Dritten\" befreit (vgl. KpV).

Allein die Vernunft und das (freie) Vermögen des Menschen, im Gegenstaz zum Tier, sein Handeln am Sittengesetz zu orientieren, ist für Kant Quelle, Maßstab und Richtung von Moral (ebda).

Jede Pflicht, die für den Menschen gilt, ist nach Kant SELBST auferlegt - in freier Entscheidung. (KrV)"

Die vollständige Stellungnahme von Bodo Wünsch in der Kommentarfunktion von Objektvismus.Blogspot

Kant war der Philosoph, der sagte: "Ich musste das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen."

Mittwoch, Januar 11, 2006

Kant als Begrenzer der Vernunft
In der Ausgabe Oktober 1975 der Zeitschrift The Ayn Rand Letter beschäftigt sich Ayn Rand in dem Aufsatz "From The Horse's Mouth" (auch enthalten in dem Sammelband "Philosophy: Who Needs It?") mit dem Buch "Immanuel Kant: Sein Leben und seine Lehre" (englisch: "Immanuel Kant: His Life and Doctrin") des deutschen Philosophen Friedrich Paulsen (1846 - 1908). Paulsen ist ein überzeugter Anhänger Kants und seine Darstellung der Philosophie Kants ist so empörend für Rand, weil sie sein Buch als ein Symptom ansieht für die Zustand der Welt des 19. Jahrhundert (das Buch erschien 1898), eine Welt, die existenziell die beste war in der Geschichte des Westens, philosophisch aber die schlechteste: "Paulsen demonstriert nur, wie vollständig diese Bösartigkeit sich verbreitet hatte in der westlichen Kultur am Anbeginn des 20. Jahrhunderts." Und die Ursache dieser Bösartigkeit liegt im Wirken des Philosophen aus Königsberg. Paulsen beschreibt, so Rand, in seinem Buch, wie Kant die Aufgabe bewältigt, zwischen der Religion auf der einen und der Wissenschaft auf der anderen Seite zu vermitteln. Die Konflikt zwischen Wissen und Glauben, erkläre Paulsen, "hat sich durch die gesamte Geschichte der menschlichen Denkens gezogen" und Kants große Leistung bestehe daraus, behauptet er, dass er sie versöhnt habe. Kant habe zum ersten Mal die Trennlinie gezogen zwischen Wissen und Glauben. Zum Wissen gehöre die Welt der Phänomene, die der Überprüfung zugänglich wären, aber dem Glauben obliege die Interpretation des Lebens und der Welt. Diese Aufteilung, lautet Rands Interpretation, erlaubt der Vernunft die materielle Welt zu erobern, aber eliminiert sie von der Auswahl der Ziele, für die die materiellen Errungenschaften eingesetzt werden sollen: "In Kants System hat die Moralität nichts zu tun mit dieser Welt, auch nichts mit der Vernunft oder der Wissenschaft, sondern kommt -durch die Gefühle- aus einer anderen, unerkennbaren, 'noumenalen' Dimension." Rand beschreibt anhand eines Beispiels die praktischen Folgen einer Begrenzung der Wissenschaft auf die materielle Welt und des Glaubens auf den Bereich der Moralität und macht die überlebenswichtige Bedeutung der Philosophie durch deutlich: "Was wäre, wenn einer von jenen Männern politische Macht bekommen würde und müßte über die Frage entscheiden, ob er einen Atomkrieg auslösen möchte. Als ein Kantianer müßte er diese Entscheidung nicht aufgrund von Vernunft, Wissen und Fakten treffen, sondern aufgrund des Drängens des Glaubens, d.h. von Gefühlen, d. h. von Launen."

Das Buch von Paulsen kann über Booklooker.de bestellt werden.

Montag, Januar 09, 2006

Die modernen Nazis und der Mainstream
Toralf Staud hat ein Buch über die "modernen Nazis" (Moderne Nazis) aus der NPD geschrieben, das Tobias Kaufmann in DIE WELT in den höchsten Tönen lobt. Der ehemalige Redakteur der ZEIT beschreibt die neue "linke" Ausrichtung der NPD: "Mit der konservativen Partei der sechziger Jahre hat die neue NPD nichts mehr zu tun. Sie hat heute ein revolutionär-antikapitalistisches Programm, sie setzt auf aktuelle Themen, sie schwimmt mitten in der rechtsextremen Jugendkultur." Was ich als potenzieller Leser dieses Buches allerdings erwarten würde, wäre eine Klärung der Frage, inwieweit die Neo-Nationalsozialisten der NPD nicht nur in der "rechtsextremen Jugendkultur" schwimmen, sondern im kulturellen Mainstream dieses Landes. Handelt es sich bei diesen Leuten wirklich um abenteuerliche-kollektivistische Außenseiter in einem Meer des Individualismus? Gibt es in der Masse der Bevölkerung die tiefe Überzeugung, dass diese Partei moralisch verwerfliche Prinzipien vertritt oder stört sie nur, dass sie diese Prinzipien zu konsequent anwenden will? Wie soll die "inhaltliche Konfrontation" mit der NPD aussehen? Der Mainstream hätte etwa folgendes anzubieten: Michael Opoczynskis Buch Die Blutsauger der Nation. Wie wahrscheinlich wäre es, dass dieses Buch des Moderators der ZDF-Sendung "Wiso" irgendetwas in den neo-nationalsozialischen Köpfen bewirken könnte? Wenn die Inhaltsangabe der Zeitschrift DER FONDS einigermaßen zutreffend ist, muss man daran in der Tat zweifeln: "Die 'Heuschrecken-Debatte' ist noch nicht einmal ganz vergessen, da legt Michael Opoczynski schon nach: Rücksichtsloses Renditestreben, gezielte Arbeitsplatzvernichtung, eine mangelnde Unternehmensethik und dergleichen mehrmachen die deutsche Wirtschaft kaputt. Verantwortlich sind gierige Manager, die den Politikern längst die Macht abgenommen haben."
Tugend führt zu Glück
Arthur C. Brooks hat 8. 12. 2005 einen Artikel mit dem Titel "Money Buys Happiness" Im Wallstreet Journal veröffentlicht, der darauf verweist, dass es eine Korrelation gebe zwischen dem persönlichen Einkommen und einem gesteigerten subjektivem Glücksempfinden. Robert Tarr hat dazu einen Leserbrief an das WSJ geschrieben (via Thrutch), wo dieser auf die richtige Kausalität verweist: Tugenden und Gewohnheiten, die zu Glück führen, führen auch zum Erfolg auf der finanziellen Ebene. Tarr zitiert zu Untermauerung seiner These auch aus Rands Money Speech: "Money is the product of virtue, but it will not give you
virtue...[M]oney is the creation of the best power within you."

Sonntag, Januar 08, 2006

Kant und der Nazismus
Die zentrale These von Leonard Peikoffs Buch Ominous Parallels lautet folgendermaßen (S. 44): "Hegel wäre nicht möglich gewesen ohne Kant, der nicht möglich gewesen wäre ohne Platon. Diese drei, mehr als alle anderen, sind die intellektuellen Erbauer von Ausschwitz." Peikoff benennt Kant als einen Haupteinfluss, obwohl dieser kein vollentwickelter Etatist gewesen sei, weil er einfach "die politischen Implikationen seiner eigenen Metaphysik und Epistemologie" nicht begriffen habe. (S. 33)

Mittwoch, Januar 04, 2006

Axiomatic erschienen
Gerade veröffentlicht wurde die Ausgabe 4 des objektivistischen Internetmagazins Axiomatic, das von Don Watkins herausgegeben wird. Der Herausgeber kündigt für diese Ausgabe einen der wichtigsten Artikel an, den das Magazin je veröffentlicht hat: "Don't steal this Article" von Greg Perkins (dieser Artikel ist nur für die Abonnenten in seiner Gänze verfügbar). Der Autor verteidigt in diesem Artikel das Recht auf geistiges Eigentum, das nicht nur von Marxisten -erwartungsgemäß- bestritten wird, sondern auch von führenden libertären Wissenschaftlern. Als Folge dieser Leugnung eines intellektuellen Eigentums würde etwa eine Schriftstellerin, die 13 Jahre an einem Roman geschrieben hat, keine Rechte an ihrem eigenen Werk haben, ebensowenig wie der Produzent eines lebensrettenden Medikaments sich davor schützen könnte, dass sein mit enormen finanziellen Mitteln entwickeltes Produkt von anderen Produzenten kopiert werden könnte. Diese Aufgabe der Rechte an geistigem Eigentum wäre -zunächst- ein "Segen" für die Hersteller und Produzenten, da diese vorher geschützte Ideen ausgiebiger nutzen könnten, was zu einer Explosion bei der Schaffung von Reichtum führen würde. Aber dies wäre nur eine kurzfristige Entwicklung, die sehr schnell von Stagnation abgelöst würde, da diejenigen, die geistiges Eigentum produzieren, sich aus diesen Bereichen zurückziehen würden und Produkte präferieren würden, die weniger leicht kopiert oder imitiert werden können. Die sprichtwörtliche "Gans, die goldene Eier legt", wäre geschlachtet, was dazu führen würde, dass zahllose dem Leben dienende Kreationen langsamer oder gar nicht entwickelt würden. Die Stagnation würde schließlich von dem Verfall abgelöst werden, da auf neue Herausforderungen nicht mehr reagiert werden würde. Der Autor weist allerdings daraufhin, dass die desaströsen praktischen Resultate allein noch keine Rechtfertigung für die Rechte an geistigem Eigentum darstellen: "Sie sind nur ein (sehr starker) Hinweis, dass es eine stärkere Erklärung gibt, die wir verstehen müssen." In vorliegenden Fall werden die destruktiven Resultate letztendlich verursacht durch eine Leugnung der bedeutenden Rolle der Ideen bei der Schaffung von Reichtum. Greg Perkins setzt sich in seinem Text in erster Linie mit den Argumenten der libertären Autoren N. Stephan Kinsella ("Against Intellectual Property") und Tom G. Palmer ("Are Patents and Copyrights Morally Justified").

Dienstag, Januar 03, 2006

Ost minus West = Null
Diana Mertz Hsieh empfiehlt auf ihrem Blog das Buch Ost minus West = Null von Werner Keller. Das Buch von Keller war bereits in der November-Ausgabe der Zeitschrift The Objectivist Newsletter mit einen außerordentlich positiven Kritik versehen worden. Das Buch von Keller (1909 geboren) wurde 1960 veröffentlicht und in neun Sprachen übersetzt. Es erzählt die Geschichte Russlands von 862 bis zum Erscheinen des Buches.
Die Dezember-Bilanz
Dieser Blog wurde im Dezember von etwa 1 200 Besuchern angesteuert. Beim Kapitalismus-Magazin waren es 2 495. Beim Objektivismus.BlogSpot waren es ungefähr 170.
Frau des Jahres: Oriana Fallaci
Das FrontPage Magazine hat Oriana Fallaci zur "Frau des Jahres" gekürt. Der Herausgeber des Internetmagazins, David Horowitz, hatte die italienische Schriftstellerin kürzlich bei der Verleihung eines anderen Preises als "Kriegerin für die Sache der menschlichen Freiheit" bezeichnet. Die Autoren des FrontPage Magazine betonen den lebenslangen ant-totalitären Kampf von Frau Fallaci, tun sich aber schwer damit, sie positiv zu definieren: es heißt nur lapidar, dass sie weder eine Konservative noch eine Linke sei. Im Text selbst wird Oriana Fallaci als "katholische Atheistin" bezeichnet, allerdings enthält der Text von Fallaci, auf den verlinkt wird, diesen Ausdruck nicht.

Montag, Januar 02, 2006

Die Bücher des Jahres
Auf diesem und anderen von mir betreuten Blogs gibt es die Möglichkeit, Bücher bei amazon.de zu bestellen. Von der vorgestellten Büchern wurden im Jahr 2005 folgende am häufigsten angeklickt (wenn auch nicht unbedingt bestellt): 1. The Anti-Chomsky Reader 2. The Capitalist Manifesto 3. Ominous Parallels 4. Amerikanische Verhältnisse 5. Wer ist John Galt? 6. Der Geschichtsfälscher 7. Ludwig von Mises als Pionier ... 8. Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand 9. Black & White World 10. Der lachende Mann

Freitag, Dezember 30, 2005

Der Erfolg des Anti-Heldentums
Im Livejournal von Flaubert gibt es einen interessanten Eintrag, der durch einen Artikel auf der Website des Objectivist Center (TOC) inspiriert wurde. Der erwähnte Artikel von Robert L. Jones stammt aus der TOC-Zeitschrift The New Individualist und befaßt sich mit der Fernsehserie Monk, die auch im deutschen Fernsehen zu sehen ist. Der Artikel zeigt in typischerweise das Problem der Zeitschrift des TOC, die jetzt dazu übergegangen ist, Autoren zu Wort kommen zu lassen, die mit dem Objektivismus gar nichts zu tun haben (Beschreibung von Robert L. Jones: "Robert L. Jones is a freelance journalist and professional photographer living in San Antonio, Texas." Jones schreibt auch regelmäßig für Conservative Punk In einem Artikel dort schreibt er: "Gott, ich weiß nicht, wen ich mehr hasse, die Franzosen oder die Islamisten.") Wesentlich besser ist die Analyse von Flaubert: "Auch ich sehe die Serie sehr gerne, zumal sie in der Tat lustig ist und nicht diesen grässlichen Knopfdruck-'Humor' der meisten anderen Soaps und Serien aufweist. Nichtsdestotrotz halte ich sie vom moral-philosophischen Standpunkt aus betrachtet für bedenklich - selbiges gilt für Columbo und 'Der Bulle von Tölz'. Besonders an letzterem lässt sich veranschaulichen, was ich meine.
Im Grunde liegt die Popularität solcher Produktionen darin, dass der Hauptdarsteller der Anti-Held ist; er ist nicht besonders attraktiv, nicht gerade dünn, sein Erfolg bei Frauen hält sich in Grenzen, er steht unter der Fuchtel seiner Mutter, bei der er auch wohnt. Die meisten Menschen wollen keinen Helden (im Sinne von Ayn Rands Romanen) sehen, der in seinem Leben bestimmte Werte verfolgt und für deren Erreichen mit Glück belohnt wird."

Donnerstag, Dezember 29, 2005

Capitalism Forum
Das Diskussionsforum des Capitalism Magazine meldet sich zurück! Im Forum von Objectivism Online gibt es derzeit sechs Mitglieder aus Deutschland (woschei, Dufresne, Bobby66, Eddie Punch, Felix, Noppy). Dazu kommt ein Mitglied aus Österreich (Flaubert)und zwei aus der Schweiz (AxexL und Thomas)
Angela Merkel und die Deutschen
Angela Merkel hat es in diesem Jahr in das Kanzleramt geschafft, aber doch mit mehr als einem Schönheitsfehler behaftet: "Auch Angela Merkel ist drin, doch ohne das Programm, mit dem sie draußen angeklopft hatte." Und der konservative Publizist Gauland erklärt uns auch, warum dies so ist: "Dass eine Mehrheit der Deutschen nach wie vor vom Staat Schutz und Zuwendung erwartet und höchst skeptisch auf die Parole von mehr Eigenverantwortung reagiert, hat eben nicht nur mit den letzten 100 Jahren zu tun, sondern liegt tief in den deutschen Seelenlandschaften begraben." Adenauer, Erhard, Katzer, Kohl hätten die Union "als christlich-soziale Volkspartei definiert und dafür gesorgt, dass sie sich von den Lebensvorstellungen der Menschen nicht zu weit entfernt." Dass Alexander Gauland den neoliberalen Erhard in eine Reihe mit Politikern wie Katzer, Kohl oder Adenauer stellt, ist sicherlich absurd, aber er erkennt richtig, dass der Versuch -den er Angela Merkel unterstellt-, die Union in eine "liberale Volkspartei" umzumodeln, sicherlich zum Scheitern verurteilt ist, solange eben jenes Gedankengebräu nicht verändert wird, das in der Tat tief in den deutschen Seelenlandschaften begraben liegt. Dazu bedarf es einer kulturellen Revolution.

Mittwoch, Dezember 28, 2005

Henry Kissingers Lieblingsphilosophen
Roger Köppel führte für DIE WELT ein längeres Interview mit dem früheren amerikanischen Außenminister Henry Kissinger und stellte unter anderem folgende Frage:

DIE WELT: In Ihrem letzen Buch schreiben Sie, die Kenntnis der Philosophie und der Geschichte sei wesentlich für den Beruf des Staatsmannes. Welche Philosophen haben Sie geprägt?

Kissinger: Spinoza, Kant und Spengler. Spinoza, weil er ein umfassendes Konzept entwickelte, wie das Wissen die Dinge zusammenhält. Kant, weil er die Beziehung des menschlichen Geistes zum Universum erklärte. Und Spengler, dem ich keineswegs in allen Thesen folge, weil er ienen interessanten Blick warf auf Gedeihen und Vergehen von Zivilisationen. Was mich vor allem faszinierte, war der Gedanke, dass alle Zivilisationen ein festgefügtes Ganzes bilden, zu dem alle ihre Äußerungen in enger Beziehung stehen.

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Ayn Rand mochte Kissinger ganz und gar nicht, wie sie zumindest mündlich verlautbarte: "Ich denke, Herr Kissinger ist einer der schändlichsten und katastrophalsten Außenminister, die wir je hatten - hauptsächlich aufgrund seiner philosophischen Ansichten." Kissinger nennt hier einige Philosophen, denen Rand sicherlich wenig bis gar nichts abgewinnen konnte, vor allem gilt dies sicherlich für Kant. Bei Spinoza ist mir ihre Meinung nicht bekannt, aber als führender Vertreter eines epistemologischen Rationalismus steht er konträr zu den epistemologischen Vorstellungen der Objektivisten, die davon ausgehen, dass alles Wissen auf Wahrnehmung basiert und durch Wahrnehmung überprüft werden muss.

Dienstag, Dezember 27, 2005

Jetzt ARI Canada
Wie die Zeitschrift Impact des Ayn Rand Institute mitteilt, wurde ein Ableger des ARI in Kanada gegründet (die Website ist in Vorbereitung). Weitere Informationen stehen auch auf der Website des ARI noch nicht zur Verfügung. Die neue Organisation hat ihren Sitz in Vancouver und ist vom ARI rechtlich unabhängig. Spenden von kanadischen Bürgern können von der Steuer abgesetzt werden.
Heraus aus der Nische!
Nach längerer Zeit sind im Diskussionsforum wieder zwei interessante Beiträge veröffentlicht worden: Wie den Objektivismus bekannter machen? Ich darf aus einem Beitrag zitieren: "Wir sollten uns keine Illusionen machen: In Deutschland steht der
Objektivismus ganz am Anfang. Wir haben, abgesehen von wenigen Blogs und
dieser Mailingliste, keinerlei Infrastruktur. Wir haben keine professionellen Objektivisten die Gastvorträge an Universitäten halten könnten (das ist ggw. ein großer Vorteil der Liberarians, mit dem sie mächtig Leute ziehen), die Werke Rands sind praktisch kaum ins Deutsche übersetzt."
Die geistigen Vorläufer des Nationalsozialismus
In der Bücherliste enthalten ist auch Fritz Sterns Kulturpessimus als politische Gefahr (1953 erstmals erschienen). Matthias Kammann veröffentlichte im Deutschlandradio (23.12.2005) eine Buchrezension. Fritz Stern schreibt über die geistigen Vorläufer des Nationalsozialismus -seiner Meinung nach Paul de Lagarde, Julius Langbehn und Arthur Moeller van den Bruck (wer etwas über die Hauptschurken, nämlich Platon, Kant und Hegel wissen möchte, sollte zu Leonard Peikoffs Buch Ominous Parallels greifen)-:

"Vor allem hassten diese Männer den Liberalismus: Lagarde und Moeller sahen in ihm die Ursache und Verkörperung allen Übels ... Alles, was sie fürchteten, schien in ihm zu wurzeln: die Bourgeoisie, das Manchestertum, der Materialismus, der Parlamentarismus und das Parteiwesen, der Mangel an politischer Führung. Ja, sie machten den Liberalismus für all das verantwortlich, worunter sie im Innersten litten. Ihr Ressentiment entsprang ihrer Vereinsamung; ihr ganzes Sehnen war auf einen neuen Glauben gerichtet, auf eine neue Glaubensgemeinschaft, eine Welt mit festen Werten und ohne Zweifel, eine neue nationale Religion, die alle Deutschen einen sollte."

Stammzellen

Stammzellen verschenken - nicht nur zu Weihnachten
Für uns alle, die wir diesen Eintrag lesen, ist es bereits zu später, aber eigene Kinder oder Kinder, die einem am Herzen liegen, könnte man mit dieser Art von Versicherung noch beschenken: Stammzellen, gewonnen aus dem Blut der Nabelschnur. Sogar Kath.net berichtet über diesen neuen Trend: "Stammzellen sind in Großbritannien der letzte Schrei als Weihnachtsgeschenk angehender Eltern und Großeltern. Die Zellen werden bei der Geburt des Kindes aus dem Blut der Nabelschnur gewonnen. Das Unternehmen 'Smart Cells International' friert sie dann ein.
Schon jetzt gebe es über 65 Anwendungen, etwa in der Behandlung von Rheuma, Multipler Sklerose und Erkrankungen des Rückenmarks." (siehe auch CNN und Ronald Bailey
Die Weihnachtsansprache des Papstes
In seiner Weihnachtsansprache beschreibt des Papst die segensreiche Wirkung der Aufklärung zwar richtig, aber er gibt nur die Meinung von anderen wieder: "Die Neuzeit wird häufig dargestellt als ein Erwachen der Vernunft aus dem Schlaf, als das Ans-Licht-Kommen der Menschheit, die aus dunkler Zeit emporsteigt. Ohne Christus reicht jedoch das Licht der Vernunft nicht aus, um den Menschen und die Welt zu erleuchten."

Zur Weihnachtsansprache des Papstes siehe auch The Blog of M'Gath

Samstag, Dezember 24, 2005

Frohe Weihnachten!
Wie jedes Jahr um die Weihnachtszeit veröffentlicht das Capitalism Magazine Leonard Peikoffs Aufsatz Christmas Should be More Commercial. In diesem Jahr gibt es in Anlehnung an diesen Aufsatz auch einen Kommentar auf einem deutschsprachigen Blog, auf den ich hiermit gern verweise: "In der Essenz geht das Fest auf die archaischen Sonnwendfeiern zurück, die Menschen schon immer begangen haben, als die Tage wieder länger wurden. Die Römer kannten die Saturnalien. Die Christen hatten für diese Feiern nur Verachtung übrig. Sie waren zu jeder Jahreswende damit beschäftigt, an das Ende der Welt zu denken und verurteilten jede Form 'weltlicher" Vergnügungen.'" Weiterhin möchte ich auf einen Aufsatz von Sascha auf der Website von EGO zum Thema Todesstrafe und einer dazu passenden Umfrage verweisen! Illustrated Ideas enthält ein längeres Zitat von Ayn Rand, wo sie auf die Frage antwortet, ob es für einen Atheisten angemessen sei, Weihnachten zu feiern:

"Yes, of course. A national holiday, in this country, cannot have an exclusively religious meaning. The secular meaning of the Christmas holiday is wider than the tenets of any particular religion: it is good will toward men -- a frame of mind which is not the exclusive property (though it is supposed to be part, but is a largely unobserved part) of the Christian religion.

"The charming aspect of Christmas is the fact that it expresses good will in a cheerful, happy, benevolent, non-sacrificial way. One says: 'Merry Christmas' -- not 'Weep and Repent.' And the good will is expressed in a material, earthly form -- by giving presents to one's friends, or by sending them cards in token of remembrance....

"The best aspect of Christmas is the aspect usually decried by the mystics: the fact that Christmas has been commercialized. The gift-buying is good for business and good for the country's economy; but, more importantly in this context, it stimulates an enormous outpouring of ingenuity in the creation of products devoted to a single purpose: to give men pleasure. And the street decoration put up by department stores and other institutions -- the Christmas trees, the winking lights, the glittering colors -- provide the city with a spectacular display, which only 'commercial greed' could afford to give us. One would have to be terribly depressed to resist the wonderful gaiety of that spectacle."


Frohe Weihnachten an alle Leser und Freunde des Objektivismus!

Freitag, Dezember 23, 2005

Diskussion um Homosexualität
Im Diskussionsforum von The Autonomist gibt es eine Diskussion zum Thema "Homosexualität", an der sich auch der Buchautor Jim Valliant mit einem Beitrag beteiligt hat. Valliant argumentiert, dass es eine "objektivistische Position" zur Homosexualität nicht gebe, außer dass sie legal sein sollte. Rand hatte sich dem Thema Homosexualität nie schriftlich geäußert. Es gibt zwar einige Äußerungen von Nathaniel Branden aus den sechziger und siebziger Jahren zu dem Thema, die nach Valliant allerdings nicht unbedingt Rands Ansichten widerspiegeln müssen. Reginald Firehammer, der Administrator der Diskussionsgruppe, wiederholt im Forum wieder seine bekannten Positionen zur Homosexualität: Menschen würden nicht geboren mit sexuellen Präferenzen, wie sie auch nicht geboren werden mit einer Vorliebe für Apfelkuchen oder Steak - wir würden nur geboren mit dem Wunsch, unseren Hunger zu stillen.

Donnerstag, Dezember 22, 2005

Deutsche glauben an Schutzengel
"Die Spiritualität boomt wie nie zuvor", stellt paranews.net begeistert fest. Wer sich die Ergebnisse einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa im Auftrag der Zeitschrift GEO (siehe Heft 01/2006: Warum glaubt der Mensch?) ansieht, kann diese Aussage nachvollziehen: "Insgesamt glauben ca. 66% der Bundesbürger an Schutzengel und nur 64% an Gott. An Wunder, wie zum Beispiel Wunderheilungen, glauben 50% der Deutschen. An die unbefleckte Empfängnis glauben 16% der Bundesbürger." Aber nicht nur Mystizismus aller Art steht hoch im Kurs, auch Altruismus: 70 Prozent sehen den Sinn des Lebens darin, anderen Menschen zu helfen. (Presseportal)Allerdings geben auch immerhin 66 Prozent gaben an, sie seien in erster Linie dazu auf die Welt gekommen, um "mein Leben zu genießen".
Die objektivistische Sommerkonfererenz
Das Ayn Rand Institute kündigte die Objectivist Summer Conference 2006 an, die diesmal in Boston stattfinden wird (Anmeldung hier, Konferenzplan). Zu den General Sessions gehören Vorträge von Peter Schwartz und Harry Binswanger. Zusätzlich gibt es noch 16 Optional Courses, die zusätzlich gebucht werden können (unter anderem Yaron Brook: The Rise of Totalitarian Islam).
Rand über den totalen Krieg
Unbedingt lesenswert ist heute wieder ein längerer Eintrag von Diana Mertz Hsieh. Anlass war die E-Mail eines Lesers, der über einige Äußerungen von Roderick Long gestolpert war. Long vergleicht einige mündliche Bemerkungen von Rand zu der Frage der Zulässigkeit des Tötens von Unschuldigen, die in dem Buch "Ayn Rand Answers: The Best of Her Q & A" abgedruckt sind (siehe die Seiten 95, 97 und 114), und behauptet, diese seien widersprüchlich. Tatsächlich konstruiert Long diese Widersprüchlichkeit, indem er den unterschiedlichen Kontext der jeweiligen Antworten ignoriert. Diana verweist darauf, dass man sicher sagen kann, dass Ayn Rand nur die Führung von "selbstsüchtigen Kriegen" befürwortete, die den Feind besiegen sollen. Dies läßt sich am besten in ihrem Essay "The Lessons of Vietnam" nachlesen, der auch in dem Buch "The Voice of Reason" abgedruckt ist.

Mittwoch, Dezember 21, 2005

Wer hasst, ist selbst dran schuld
Dass der Mensch eine "selbstgemachte Seele" ist, scheint auch der französische Philosoph Andre Glucksmann zu denken, über dessen neues Buch "Hass. Die Rückkehr einer elementaren Gewalt" Ingo Way im Tagesspiegel schreibt:

Der Hass gehöre zwar zur conditio humana, dennoch verstehe er sich nicht von selbst: "Sich dem Bösen genüsslich zu überlassen, ist das Ergebnis einer systematischen Selbsterziehung."

Der Hass speise sich aus Minderwertigkeitskomplexen und dem Gefühl, die Welt sei einem etwas schuldig geblieben.

Was den Hass auszeichne, sei außerdem die Unterordnung des rationalen Eigeninteresses unter die reine Freude an der Zerstörung, was extremem Selbsthass gleichkomme: Die randalierenden Jugendlichen in den Banlieues steckten ihre eigenen Autos, Schulen und Kindergärten in Brand.


Über die Wandlung des Philosophen Glucksmann schreibt der Autor:

Glucksmann gehört zu Frankreichs antitotalitären Philosophen, die seinerzeit unter dem Schock von Solschenizyns "Archipel Gulag" eine Abkehr von utopischen und apokalyptischen Heilslehren forderten. Selbst Sohn jüdischer Opfer des Naziregimes, bekämpfte Glucksmann (nach seiner maoistischen Phase) die Diktaturen des Ostblocks und solidarisierte sich mit den dortigen Dissidenten. Heute wendet er sich ebenso entschlossen gegen den "grünen Faschismus", wie er den islamistischen Totalitarismus nennt, der den Hass auf den Westen am deutlichsten verkörpert.

Der Ansatzpunkt für eine Kritik an den Thesen von Glucksmann scheint für mich -ohne sein Buch gelesen zu haben- seine Prämisse zu sein, dass Hass sich niemals im Rahmen der Rationalität bewegen kann. Einen derartigen Hass kann es allerdings geben, man denke nur an den Hass auf einen Diktator.

Montag, Dezember 19, 2005

Einführungen in den Objektivismus per Internet
Auf der Website des Ayn Rand Institute gibt es auch zwei RealAudio-Einführungen in den Objektivismus von zwei namhaften objektivistischen Wissenschaftlern, nämlich Leonard Peikoff und Gary Hull. Diese sind kostenlos verfügbar, wenn man sich vorher beim ARI angemeldet hat. Gary Hulls 5-Stunden-Kurs handelt folgende Themen ab (beginnend mit der Fragestellung, wie ein Mensch auf einer einsamen Insenl überleben könnte. Um Nahrung beten?):


Theme: The nature of reason, egoism and emotions in the philosophy of Objectivism.

A. How to survive on a desert island
1. Acknowledge facts and think
2. Initiation of force as antithetical to survival


B. The motivation
1. Objectivism is true
2. It works as a guide to life


C. An overview of Objectivism: The five R's


D. Morality and the producer
1. The nature and meaning of egoism


E. Reason and Emotions
1. The nature of emotions
2. Emotionalism as a vice

Siehe auch die Bemerkungen von Diana Mertz Hsieh zum Vortrag von Gary Hull

Donnerstag, Dezember 15, 2005

Ahmadinedschads Hass auf den Westen
Der iranische Staatspräsident hat zum wiederholten Mal seinen Hass auf Israel und den Westen allgemein freien Lauf gelassen: "Der Westen sagt, dass der iranische Präsident viele hässliche Dinge gesagt hat und unzivilisiert ist, und er verurteilt mich. Wenn aber eure (die westliche) Zivilisation Aggressionen gegen unschuldige Nationen, Unterdrückung der Stimmen für Gerechtigkeit und die Ausweitung von Armut zum Nutzen des Wohlstandes in euren Ländern einschließt, dann hassen wir eure Art von Zivilisation."

Mittwoch, Dezember 14, 2005

Die Befreiung der Biologie
Der Wissenschaftsjournalist Ronald Bailey hat sein neues Buch vorgelegt: Liberation Biology (siehe auch hier). Bailey unterzieht die wissenschaftlichen und ethischen Kontroversen in Zusammenhang mit den neuen technischen Möglichkeiten der Biotechnologie einer Prüfung. Und der Untertitel seines Buches bezeugt, in welcher Richtung sich seine Argumente bewegen: "The Scientific and Moral Case for the Biotech Revolution."

Baileys Artikel für das Reason Magazine
Baileys Einträge auf dem Blog Hit and Run

Samstag, Dezember 10, 2005

Diskussion um "Fact and Value"
An dieser Stelle wieder einmal ein kurzer Lesehinweis: Trey Givens, der sich ausdrücklich nicht als Experte in Sachen Objektivismus sieht, hat zum ersten Mal Leonard Peikoffs Text "Fact and Value" gelesen und dazu einige Anmerkungen auf seinen Blog gestellt. Diana Hsieh hat zu Treys Äußerungen auch einige lesenswerte Anmerkungen gemacht. Interessant auch im Kommentarbereich einige Äußerungen von Don Watkins zu Kant, der das Moralgesetz ("Das Moralgesetz als kategorischer Imperativ gilt unbedingt und unabhängig von den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen des Handelnden ..." siehe hausarbeiten.de)
nicht aus den Erfordernissen des Lebens ableitete, sondern aus einer anderen Dimension, was in der Praxis durchaus böse Folgen hat, da eine solche Dimension überhaupt nicht existiert.
Mythos "sozialer Volksaufstand"
In einem internen Bericht hat die französische Zentraldirektion des Verfassungsschutzes (DCRG) als
Hauptmotiv für die wochenlangen Unruhen in vielen französischen Städten die "enorme Verzweifelung" und den "totalen Vertrauensverlust der Jugendlichen gegenüber den Institutionen der Republik" ausgemacht. Diese Analyse wirkt so, als hätte sie das, was die Gewalttäter über ihre Taten und Motive verbreiten, einfach in Worte gefaßt, ohne sie weiter zu hinterfragen. Insbesondere hätten den Verfassern auffallen müssen, dass etwa Asiaten oder Franzosen asiatischer Abstammung unter den Gewalttätern nicht zu finden waren, auch wenn sie in den "sensiblen" Vororten lebten. Eine ganz andere Interpretation der Ereignisse in Frankreich liefert der französische Philosoph Alain Finkielkraut, der der israelischen Zeitung Ha'aretz ein Interview gegeben hat (siehe dazu auch die Jersulam Post), das jetzt die Zeitung DIE WELT auf Deutsch veröffentlicht hat. Finkielkraut sieht einen "klaren ethnisch-religiösen Charakter" bei den Unruhen, wobei dieser Ausdruck mir nicht deutlich genug die tatsächliche Substanz der Thesen von Finkielkraut widerspiegelt, denn selbstverständlich liegt den Araber der Islamismus nicht im Blut, ebensowenig den Deutschen der Obrigkeitsstaat oder den Amerikanern die Freiheit, was der Philosoph aber auch nicht behauptet. Hier einige Auszüge aus dem sehr lesenswerten Interview:

"In Frankreich verbucht man diese Unruhen nur unter ihrem sozialen Aspekt und begreift sie als ein Aufbegehren der Jugendlichen aus den Vorstädten gegen ihre Lage, gegen die Diskriminierung, gegen die Arbeitslosigkeit. Das Problem aber ist, daß die meisten dieser Jugendlichen moslemische Schwarze und Araber sind. Sehen Sie, in Frankreich gibt es auch noch andere Einwanderer, deren Lage schwierig ist - Chinesen, Vietnamesen, Portugiesen -, aber die nehmen an den Ausschreitungen nicht teil. Deshalb besitzt diese Revolte einen klaren ethnisch-religiösen Charakter. Was ist der Ursprung dieser Revolte? Ist sie die Antwort der Araber und Schwarzen auf den Rassismus, dessen Opfer sie sind? Ich glaube das nicht, weil dieser Gewalt sehr beunruhigende Vorboten vorausgingen, die man nicht auf eine Reaktion auf den französischen Rassismus allein reduzieren kann.
(...)
Die Unruhen als Reaktion auf den französischen Rassismus anzusehen, würde bedeuten, vor einem weiter verbreiteten Haß die Augen zu verschließen: dem Haß gegen den Westen.
(...)
Stellen Sie sich nur mal vor, diese Leute wären Weiße gewesen, wie in Rostock in Deutschland. Sofort hätte jeder gesagt: 'Faschismus wird nicht toleriert.' Aber wenn ein Araber eine Schule ansteckt, ist es eine Rebellion. Wenn ein Weißer das tut, ist es Faschismus. Ich bin 'farbenblind'. Schlechte Taten sind schlechte Taten, egal welche Hautfarbe dahinter steht. Und für den Juden, der ich nun mal bin, sind diese Untaten inakzeptabel."

Dienstag, Dezember 06, 2005

Ayn-Rand-Schmähung von rechts
Das konservative Magazin Commentary Magazine veröffentlichte in seiner September-Ausgabe den Aufsatz "Who Needs Ayn Rand?" von Algis Valiunas. In der aktuellen Ausgabe druckt die Zeitschrift einige Leserbriefe (gehe auf "18 von 23") ab -unter anderem von Peter Schwartz, Onkar Ghate und Edwin A. Locke-, die Valiunas Interpretation der Philosophin und Erfolgsautorin zurückweisen. Valiunas scheint sich bei seiner Kritik vor allem auf Barbara Brandens Buch The Passion of Ayn Rand zu stützen. Er kritisiert Rands "grenzenlosen Glauben an die Vernunft" und beklagt, dass es "in ihrer Welt keine Mysterien" gebe. Tatsächlich verwarf Rand alle Formen des Mystizismus und und sie "glaubte" keineswegs an die Vernunft wie die Christen an die Wiederauferstehung glauben, sondern erkannte die herausragende Stellung der Vernunft aufgrund von Fakten an.

Die Bilanz

Die November-Bilanz
Dieser Blog hatte im November 1 300 Besucher, das Kapitalismus-Magazin 2 377. Von den vorgestellten Büchern wurden Ayn Rand Answers, Ominous Parallels und The Capitalist Manifesto am häufigsten angeklickt.

Montag, Dezember 05, 2005

America divided?
Wer sich die politische Landkarte Amerkas auf der Ebene der Bundesstaaten vor Augen führt, könnte zu der Annahme kommen, dass Amerika politisch tief gespalten ist. Selbst wenn dies der Fall wäre, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass Amerika auch kulturell entsprechend dieser politischen Grenzlinien gespalten ist. Niall Ferguson kommt in einem Beitrag für DIE WELT zu dem Ergebnis, dass Amerika kulturell erstaunlich homogen sei. Er verweist zur Untermauerung dieser These auf das Buch Culture War: The Myth of a Polarized America von Morris Fiorina, Sams Abrams und Jeremy Pope: "Insgesamt wirken die Ansichten der amerikanischen Bürgerschaft gemäßigt, nuanciert, ambivalent ... und nicht extrem, polarisisiert und dogmatisch." Das Auffällige an diesem Zitat ist die Verwendung von vernebelnden Anti-Begriffen zur Beschreibung der amerikanischen Mainstream-Kultur. Aber welche Inhalte verbergen sich hinter diesen Begriffen wirklich? Wie religiös oder säkular sind die Amerikaner? Sind sie altruistisch oder egoistisch? Wäre extrem "rational-aufgeklärt" nicht etwas völlig anderes als extrem "religiös"? Das pure Erkenntnis von Homogenität besagt leider nicht, welche Werte diese Homogenität definieren. Möglicherweise gibt das Buch der genannten Autoren doch ein wenig darüber Auskunft, wie die Amerikaner wirklich denken. Niall Fergusons Essay tut dies leider nicht.