"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Dienstag, Oktober 19, 2004
Donald L. Luskin berichtet auf seinem Blog über einen Artikel in der New York Times des Ökonomen Paul Krugman. Krugman unterstellt Präsident Bush, dass dieser die Armee vergrößern wolle, was eine Wiederbelebung der Wehrpflicht bedeute. Warum, fragt Luskin, sei für Krugman eine Vergrößerung der Armee nur über die Wehrpflicht möglich. Für Krugman, der freie Märkte hasse, könne sich die Regierung alles, was sie wolle, durch Gewalt holen: "Krugmans Logik enthüllt nichts über Bushs Plan für eine Wehrpflicht, aber eine Menge über Krugmans Sichtweise der Rolle der Regierung."
Zwischenstand bei der Leserumfrage auf dem Kapitalismus-Magazin: 1. Bush/Cheney 31,03 % 2. Badnarik/Campagna 27,59 % 3. Kerry/Edwards 20,69 % 4. Ich würde gar nicht wählen 13,79 %.
Lesenswert in der heutigen Welt Dirk Maxeiners Kommentar über den angeblichen Skandal um das Rheumamedikament Vioxx des amerikanischen Unternehmens Merck & Co. Inc. (nicht zu verwechseln mit der deutschen Merck KGaG): "Da bislang kein einziger konkreter deutscher Todesfall Vioxx zugeordnet werden kann, wurden die Opfer mittels einer Hochrechnung produziert."
Sonntag, Oktober 17, 2004
Nachdem Leonard Peikoff seine Entscheidung zugunsten von John Kerry verkündet hat, war es natürlich keine Überraschung, dass recht viele amerikanische Objektivisten ihm folgen würden, womit ich ich selbstverständlich nicht behaupten möchte, dass nicht jeder von diesen potentiellen Kerry-Wählern ein wohl abgewogenes und unabhängiges Urteil gefällt hat. Ich muss zugeben, dass mich die Argumente der objektivistischen Kerry-Unterstüzer bis dato nicht überzeugt haben. In der Regel wird von den konkreten Kandidaten abstrahiert und eine philosophische Diskussion um die Gefährlichkeit von Religion geführt und die Unvereinbarkeit von Objektivismus und Religion. Bei der Auswahl eines politischen Kandidaten sollten allerdings vorrangig seine politischen Ansichten und Aktionen unter die Lupe genommen werden, was nicht bedeutet, dass Philosophie bedeutungslos wäre. Philosophie ist von Bedeutung, und genau deshalb stehen in den USA auch die Kandidaten Bush und Kerry in der engeren Auswahl um den Job des Präsidenten, und nicht etwa Dr. Peikoff und Mr. Badnarik von der Libertarian Party. Sicherlich ist es richtig, dass Religion sich im Aufschwung in Amerika befindet und dass deshalb Präsident Bush sich zunehmend religiöser Floskeln bedient und Religion nicht mehr auschließlich als Privatsache behandelt, wie es etwa noch Präsident Kennedy tat. Es ist aber falsch, sich auf die angebliche oder tatsächliche Philosophie einzelner Kandidaten zu stürzen, um dementsprechend seine Wahlentscheidung zu begründen. Sollte Bush tatsächlich für eine Theokratie stehen, d. h. eine spezifische Form einer diktatorischen Herrschaft, wäre dies im einzelnen zu begründen und würde natürlich einem Gegenkandidaten, der weniger kollektivistisch wäre, einen Bonus geben. Ich würde auch für Kerry stimmen, wenn der Gegenkandidat Hitler oder Väterchen Stalin heißen würde. Da ich dies allerdings bislang in den Analysen nicht entdecken kann, sehe ich aufgrund des klarer akzentuierten Kollkektivismus bei Kerry den Vorteil auf der Seite von Bush. Hier gibt einen objektivistischen Blogger, der sich dazu bekennt, dass er Bush wählen möchte. Die Wahl von Kerry würde ein falsches Signal an die Terroristen, die islamische Welt und an die zivilisierte Welt senden, schreibt Bill Brown. In der Tat ist Bush, der "Cowboy", das Symbol für das wehrhaftige Amerika, nicht etwa Kerry, auch wenn dieser versucht sich im Wahlkampf einen anderen Anstrich zu geben, etwa indem er sich beim Nominierungsparteitag der Demokraten militärisch-zackig "zum Dienst" meldet. Tatsächlich steht Kerry für "Rückzug und Passivität", wie Robert Tracinski in der jüngsten Ausgabe seiner Zeitschrift The Intellectual Activist schreibt. Außerdem kann der Dreißigjährige Brown den Plänen von Präsident Bush zur teilweisen Privatisierung der Rentenversicherung etwas abgewinnen. Auch mag er die Steuerkürzungen, die Bush durchgesetzt hat. Brown hatte allerdings auch ernsthaft erwogen, Kerry aufgrund dessen positiver Einstellung zur Stammzellenforschung zu wählen, wohingegen Bush diese Forschung aus religiösen Gründen beschränken oder verbieten wolle. Zu dem Thema Stammzellenforschung siehe allerdings auch die Stellungnahme von Robert Bidinotto, der die Position von Bush dahingehend erläutert, dass dieser nur wolle, dass das Geld von Steuerzahlern nicht in die Stammzellenforschung fließe. Schließlich setzt er sich auch mit Peikoffs zentralem Argument einer bevorstehenden Theokratie auseinander, sollte Bush wiedergewählt werden. Zunächst weist er darauf hin, dass, wenn die Theokratie so unmittelbar drohe, dass nur noch vier weitere Jahre Bush notwendig wären, um sie zu etablieren, dann ohnehin an diesem Trend nichts geändert werden könne. Allerdings, und dies scheint mir auch der zentrale Aspekt zu sein, sieht Brown bei den fundamentalistischen Christen überhaupt nicht den Wunsch, überhaupt eine Theokratie zu etablieren. Brown macht allerdings klar, dass er in Bush auch nur das kleinere von zwei Übeln sieht und er für 2008 auf eine Kandidatur von Steve Forbes hofft.
Zitat zum Tag
«Bevor du etwas für jemand tun kannst, mußt du in der Lage sein, es zutun. Und um es zutun, mußt du es gerne tun und darfst nicht an die weiteren Konsequenzen denken. Die Menschen brauchst du nicht zu lieben, du mußt die Arbeit lieben, dein eigenes Handeln, nicht irgendjemand, mit dem du Mitleid hast.»
--Howard Roark
Samstag, Oktober 16, 2004
Hannes Stein berichtet heute in Die Welt über das neue Buch von Oriana Fallaci (siehe auch Bücherliste): "In "Die Kraft der Vernunft" (List Verlag, München. 316 Seiten, 19,95 Euro) zerpflückt die Journalistin mit viel Liebe zum grausigen Detail die Legende, der Islam sei eine Religion des Friedens. (...) Rassismus, Rassismus! Kein Zweifel, dies ist das Echo, das Oriana Fallaci aus dem europäischen Blätterwald entgegenschallen wird (während im Sudan muslimische Reitermilizen Leute mit dunkler Haut massakrieren und die UNO nicht einmal mehr müde mit Resolutionen wedelt). Und das Rassismusgeschrei wird problemlos die Frage übertönen, ob Fallaci nicht einfach die Wahrheit sagt. (...)
Rassismus? Blödsinn. In ihrem Kern ist Oriana Fallaci eine klassische europäische Aufklärerin - und eine Liberale, wenn dieses Wort noch irgend etwas mit dem lateinischen libertas (Freiheit) zu tun haben sollte. 'Der Islam ist der Feind der Vernunft.' Nicht Oriana Fallaci hat das geschrieben, sondern Diderot."
Hannes Stein zitiert Fallaci auch mit einer Passage, die er als "eigentlich Lyrik" bezeichnet:
"... der Islam ist ein Teich. Und der Teich ist ein stehendes Gewässer. Voll mit Wasser, das nie abfließt, sich nie bewegt, sich nie reinigt, nie zu fließendem Wasser wird, das bis ins Meer strömt. In der Tat verunreinigt es leicht und taugt auch wenig als Tränke. Der Teich liebt das Leben nicht. Er liebt den Tod ... Der Westen dagegen ist ein Fluß. Und Flüsse sind Wasserläufe. Wasser, das ständig weiterströmt und sich dabei reinigt, erneuert, noch mehr Wasser aufnimmt, ins Meer fließt, und Geduld, wenn es manchmal zu Überschwemmungen kommt. Geduld, wenn der Fluß manchmal vor Kraft über die Ufer tritt. Der Fluß liebt das Leben."
Freitag, Oktober 15, 2004
David L. Hunter hat im September 2004 die Capitalism Party gegründet. Im Jahr 2008 will die Partei einen Kandidaten für das Amt des amerikanischen Präsidenten nominieren. Im Parteimanifest wird erklärt, dass sich die Lebenserwartung der Amerikaner im Jahr 2020 auf 168 Jahre belaufen wird, sollte die Capitalism Party die politische Verantwortung in Amerika übernehmen. Die Partei findet auch bei der Bekämpfung des islamistischen Terrorismus klare Worte: "Was ist mit dem Terrorismus? Ist der Terrorismus ein unlösbarer Dilemma? Nein, ist er nicht. Der Iran ist die Quelle des internationalen Terrorismus." Der zukünftige Präsident der TCP will dem Iran ein 90-Tage-Ultimatum geben, um die Unterstützung des Terrorismus zu beenden und seine Nuklearanlagen zu demontieren. Falls das Ultimatum erfolglos verstreiche, gebe es Krieg, heißt es im Manifest der Partei.
Lesenswerte Diskussion auf objectivismonline.net zum Thema Anarchismus. Man muss es offenbar immer wieder sagen, worauf Don Watkins in der Diskussion noch einmal hinweist: "Ohne einen angemessenen Staat gibt es keinen freien Markt. Ein freier Markt bedeutet, dass Menschen in der Lage sind, zu produzieren und miteinander Handel zu treiben, in einem System, das ihre Rechte schützt und durchsetzt. Ein freier Markt ist nicht einfach gegeben, sondern eine Errungenschaft."
"Dank der linken Rassisten im Nobelkomitee", fügt der Blog des frontpagemag.com an. Wangari Maathai, die erste Afrikanerin, der der Friedensnobelpreise zugesprochen worden war, hat sich ausgesprochen aufschlußreich nach der Verkündigung der Preisverleihung zum Thema AIDS geäußert, worüber Die Welt folgendermaßen berichtet: "Dieses Virus, so die 64jährige, promovierte Frau, sei nicht etwa aufgrund natürlicher Prozesse entstanden, sondern wurde von einem Wissenschaftler für biologische Kriegsführung entwickelt, natürlich im Westen, was zugleich die seltsame Geheimniskrämerei beim Thema Aids erkläre. Im August hatte sie das schon einmal behauptet, in ihrem Geburtsort Nyeri, wie die kenianische Tageszeitung 'Standard' damals berichtete: Wir wissen, daß die hochentwickelten Länder Bio-Waffen benutzen, während sie Schußwaffen den primitiven Völkern überlassen. Aids ist ein Kontrollinstrument gegen Afrikaner, entwickelt von einem bösartigen Wissenschaftler. Und dagegen helfen nun mal auch keine Kondome." Die diesjährige Preisträgerin war bereits 1984 mit dem sog. "alternativen Nobelpreis", dem Right Livelihood Award (RLA), ausgezeichnet worden, dem sich der offizielle Nobelpreis in der Auswahl der Preisträger immer mehr angenähert hat, was nichts anderes bedeutet, dass der Nobelpreis immer mehr an moralischer Stärke verliert, weil Personen ausgewählt werden, die alle mehr oder minder stark irgendwelchen Irrationalismen frönen.
Donnerstag, Oktober 14, 2004
Washington Post: "Ansässige Aufständische in der Stadt Fallujah wenden sich gegen ausländische Kämpfer, die im Aufstand ihre Verbündeten waren ... Die Beziehungen verschlechtern sich, weil ansässige Kämpfer verhandeln, um eine US-geführte militärische Offensive gegen Fallujah zu vermeiden, während ausländische Kämpfer darauf drängen, die Amerikaner und ihre irakischen Unterstützer anzugreifen. Die Diskussionen haben sich in harsche Worte und sporadische Gewalt gewandelt und Bewohner von Fallujah haben laut Zeugen in den letzten Wochen wenigstens fünf ausländische Araber getötet. 'Wenn die Araber nicht freiwillig gehen, dann werden wir sie gewaltsam zum Gehen zwingen.', sagte Jamal Adnan, ein Taxifahrer, der sein Haus in in Fallujahs Shurta-Gegend vor einem Monat verlassen hatte, nachdem das Nachbarhaus von US-Flugzeugen bombardiert wurde, um ausländische Aufständische zu treffen."
Auf dieser Seite gibt es einige Informationen zum Thema "Objektivismus in Norwegen" in englischer Sprache. An der Universitäten von Bergen und Oslo gibt es derzeit zwei vom Ayn Rand Institute anerkannte objektivistische Klubs. In norwegischer Sprache sind auch Ayn Rands Romane The Fountainhead und Atlas Shrugged verfügbar, außerdem eine Reihe von ihren Aufsätzen, die mit Erlaubnis vom The Estate of Ayn Rand übersetzt werden durften. (sie hier) Im politischen Bereich sollen die norwegischen Objektivisten die Kontrolle über eine neugegründete Partei mit dem Namen Det Liberale Folkepartiet - Partei für individuelle Freiheit (DLF) übernommen haben. Viele Grüße an unsere Freunde in Norwegen und vor allem an Harald!
Mittwoch, Oktober 13, 2004
so http://www.worldtribune.com. "Die Vereinigten Staaten berichten über anhaltende Fortschritte im Bestreben, das irakische Netzwerk von Abu Mussib Al Zarqawi zu zerstören. US-Beamte sagten, das Al Zarqawi-Netzwerk sei in den letzten zwei Monaten bedeutend geschrumpft, was sich in einer Abnahme von aufständischen Attacken im Sunnitischen Dreieck bemerkbar gemacht hat. ... US-Kampfjets haben wiederholt Angriffe gegen vermutliche Verstecke von Al Zarqawi in Faluja geflogen." Zur Abwechslung auch mal eine gute Nachricht aus dem Irak.
Eine weitere gute Nachricht war die Wahl in Afghanistan. Zwar wusste Der Spiegel nichts anderes, als über die schlechte Farbe zu jammern, womit man Wahlfälschung hätte betreiben können, Tatsache bleibt aber, dass die Wahl großteils fair und ohne größere Anschläge abgelaufen ist und dass viele Frauen gewählt haben.
In unserem Diskussionsforum, welches mittlerweile auf 12 Mitglieder angewachsen ist, wurde die Frage gestellt, welche objektivistische Lyrik es gebe. Wenn es um deutschsprachige Lyrik geht, muss ich allerdings passen- aber möglicherweise gibt es den einen oder anderen talentierten Lyriker unter unseren Lesern-, aber auf Englisch gibt es auf der Website der Sense of Life Objectivists eine recht umfangreiche Sammlung lyrischer Versuche (hier).
Dienstag, Oktober 12, 2004
FTD: "Die strikte Bindung der Politik an Regeln propagieren die diesjährigen Nobelpreisträger [für Ökonomie] Finn Kydland und Edward Prescott." Ein schönes Bild ist auch noch dabei: zwei Hände, die mit einem Strick zusammengebunden sind. Jeder Politiker sollte sich dieses Bild als Mahnung in sein Büro hängen, dass der Staat in ökonomische Vorgänge nicht eingreifen sollte, sondern sie dem Markt überlassen sollte. Oder als Mahnung, dass der Staat seine Hände aus den Taschen seiner Bürger lassen sollte. In einer anderen Pressemeldung heisst es: "Edward Prescott, der am Montag den Nobelpreis für Ökonomie erhielt, sagte, die Steuersenkungen von Präsident Bush seien 'recht gering' und hätten grösser sein sollen." Warum hat er nicht noch ein paar vernichtende Worte über Europa verloren ?
Einen herzlich Glückwünsch möchte an Martin senden für seine Website Atlas Austria. Alle Objektivisten aus Österreich -und nicht nur diese- können gespannt sein auf dieses neue Angebot an Informationen rund um Ayn Rands Philosophie des Objektivismus.
Nachdem die Umfrage zu Ayn Rand (Auswertung hier) auf meinem Kapitalismus-Magazin abgeschlossen ist, gibt es nun eine neue Umfrage zu den anstehenden amerikanischen Präsidentschaftwahlen. Um rege Teilnahme wird gebeten.
Ayn Rands Erfolgsroman Atlas Shrugged ist unter dem Titel Atlas Pokrčil Plecami (Atlas zuckt mit den Schultern) bereits im letzten Herbst auf Slowakisch veröffentlicht worden. Auf Slowakisch mutiert die Autorin allerdings zu Ayn Randová, was für den slowakischen Leser natürlich ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass es sich um eine weibliche Autorin handelt. Der Übersetzer Alfred Nicholson schreibt in seinem Vorwort: "Dies ist mein Geschenk an die Slowakei". Im Gegensatz zur deutschen Ausgabe findet sich in der slowakischen sogar eine Übersetzung von Leonard Peikoffs Vorwort zum 35. Jahrestag der Erscheinung von Atlas Shrugged.
Montag, Oktober 11, 2004
titelte die FTD vor einigen Tagen. "EU-Binnenkommissar Frits Bolkestein hat gestern deutlich abgeschwächte Pläne zur Unternehmenskontrolle vorgestellt." Welche Tiere hält man nochmal an der Leine ? Hunde zum Beispiel. Und das ist das Bild, das nicht nur Kommissare in Brüssel von Unternehmern haben, sondern inzwischen auch Redakteure einer Zeitung, von der man ein Minimum an Liberalität erwarten könnte, aber zu oft vermisst. Ich nehme an, meine Reaktion auf diese Nachricht soll sein: "Wie grosszügig von ihnen !" Ich sehe aber in vielen Unternehmern eher vorbildhafte Menschen, deren Verhalten Nachahmung verdient, und die Freiheit für ihren Unternehmergeist haben sollten. Produktive Menschen sollten für ihre Tätigkeit nicht die Erlaubnis unproduktiver Menschen benötigen. Und sie sollten für ihr Schaffen niemandem Dank schulden, und erst recht keinen lausigen Bürokraten.
Wer inzwischen alle Links auf diesem Blog ausprobiert hat, und noch an weiteren interessiert ist, findet auf The Objectivism WebRing und Ayn Rand Webring und The Ring of Selfishness weitere Links. Weitherin interessant, fand ich den Google Alert für den Begriff "Ayn Rand" : Rand wird sehr oft zitiert und noch öfter denunziert. Frei zugängliche e-books von verschiedenen nicht-objektivistischen Klassikern fand ich auf Nussey Magazine sehr nett.
Sonntag, Oktober 10, 2004
Zitat zum Tag
«Ich sehe Menschen gerne am Fuß eines Wolkenkratzers stehen, sie wirken dann nicht größer als Ameisen - wie in diesem Fall die korrekte Redensart lautet. Die verdammten Idioten! Es waren Menschen, die ihn geschaffen haben, aus unglaublichen Massen von Stein und Stahl. Das macht sie nicht zu Zwergen, es macht sie größer als den Bau. Es zeigt ihre wahre Stellung in der Welt. Was wir an diesen Bauwerken lieben, ist die Kreativität, das Heroische im Menschen.»
--Gail Wynand
"Schwedische Parlamentarier haben vorgeschlagen, eine 'Männer-Steuer' einzuführen, um die sozialen Kosten von Gewalt gegen Frauen zu decken.", so eine Meldung auf xtramsn. "Wir müssen eine Diskussion führen, in der Männer verstehen, dass sie als Gruppe eine Verantwortung haben", sagte [Gudrun] Schyman dem Schwedischen Radio.
Der Mensch ist ein Individuum und für seine eigenen Handlungen verantwortlich. Das Prinzip der kollektiven Strafe missachtet diese Tatsache und bestraft die gut handelnden Menschen für das Verhalten von schlecht handelnden Menschen. Mit demselben Argument der kollektiven Strafe könnte man eine "Einbruchs-Steuer" oder eine "Mord-Steuer" einführen, in der alle Bürger für das Verhalten von Verbrechern verantwortlich gemacht werden. Aber Kollektivisten würden selbst vor der Einführung solcher Steuern nicht zurückschrecken. In Deutschland gibt es ein Gesetz, wonach Hersteller von CD-Brennern mit einer Steuer belastet werden, weil sie für das Verhalten von Personen verantwortlich gemacht werden, die Raubkopien mit CD-Brennern erstellen. Diese Steuern geben die Hersteller im Preis an die Kunden weiter. Wenn ich keine Raubkopien mit meinem CD-Brenner erstelle, muss ich für die Raubkopien anderer Leute bezahlen.
Wenn gutes Verhalten bestraft wird oder Unbeteiligte für das schlechte Verhalten anderer verantwortlich gemacht werden, wird es nicht lange dauern, bis Menschen aufhören, gutes Verhalten zu zeigen. Kollektivismus ist das Prinzip, das das Individuum zerstört. Genau darauf sind die Kollektivisten aus. Kollektivismus war schon totgeglaubt. Er lebt in vielen Köpfen weiter.
Samstag, Oktober 09, 2004
Der "letzte große Denker" ist tot
Heute verstarb der französische Philosoph Jaques Derrida. Seine Philosophie, Dekonstruktivismus genannt, könnte man in folgende Hauptaussage zusammenfassen: "Es gibt keine absolute Wahrheit".
Er engagierte er sich gegen Globalisierung und gegen einen Irakkrieg. Im 11. September 2001 sah er sich in seiner Philosophie bestätigt, nachdem es keine absolute Wahrheit gäbe.
Weiters versuchte er nachzuweisen, daß es unmöglich ist, eine definitiv gültige Bedeutung von Texten zu bestimmen. Diesem Ansatz liegt die These zu Grunde, daß kein Gedanke und kein Konzept in Reinform vermittelbar ist. Es gibt "keinen Sinn, nur Unsinn".
Ich sehe ihn nicht als "letzten großen Denker", im Gegenteil.
Quelle: orf.at
Das war die Reaktion von Senator Kerry, als er von G.W. Bush als "Liberal" bezeichnet wurde. Ich musste zuerst das Wort "Label" nachschlagen. "Bezeichnung" passte recht gut. "Bezeichnungen bedeuten nichts !" Das stimmt aber nicht. Bezeichnungen, oder allgemeiner Begriffe, haben eine Bedeutung und die Zuordnungen von Begriffen zu Personen ist nicht nur möglich; die gesamte Sprache beruht auf diesem Prinzip der Zuordnung: "Das ist ein ...". Das zeigt die Verachtung, die Senator Kerry allgemein für Sprache hat. Dies zeigt, dass er keine festen Positionen zu politischen Standpunkten hat und zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Anlässen unterschiedliche Aussagen trifft.
Allgemeiner gefasst lautet sein Standpunkt: Begriffe bedeuten nichts. Sprache hat keine Bedeutung. A ist Nicht-A oder auch nicht und es ist ohnehin egal, was es ist und wie ich es bezeichne. Bill Clinton urteilte ähnlich, als er sagte: "Es hängt alles davon ab, was die Bedeutung von 'ist' ist." Eine minimale Anforderung, die man an einen Politiker stellen kann, ist, sich auf seine Aussagen verlassen zu können. Man kann sich nicht auf einen Politiker verlassen, der Sprache und damit jede Art von Aussage derart verachtet. Es sei denn, mann möchte russisch Roulette spielen.
Freitag, Oktober 08, 2004
sagt Michael Ledeen in seinem Artikel. "Wir haben missverstanden, worum es in den derzeitigen Enthauptungen geht. ... Es geht nicht um uns - es geht um sie. Die Enthauptungen sind Mittel der Rekrutierung. ... Eine Bewegung, die ihr Fussvolk aus Leuten gewinnt, die davon träumen, einen von uns zu enthaupten, ist klar ein barbarisches Phänomen; eines, das die Haltung Lügen straft, unsere Feinde in diesem Terror-Krieg seien Menschen, die durch Elend und Ungerechtigkeit zur Verzweiflung getrieben würden. Überhaupt nicht: Die Rekrutierungs-Filme zielen auf subhumane selbstmörderische Wahnsinnige, die blutige Brutalität feiern. ...
es gibt keine Taktik, die ihren Jihad gegen uns erfolgreich beendet, ausser totale Kapitulation und Massenkonvertierung zu ihrer Sorte von Islam. Sie sehen uns ganz explizit als Tiere, die das Schlachten verdienen. ... Wir können keinen effektiven Krieg führen, bis wir das Wesen unseres Feindes kennen. Wenn wir nicht begreifen, dass die Ränge der Terroristen voller Leute sind, die genau deshalb da sind, weil sie von der Aussicht des Enthauptens von Menschen fasziniert sind, dann werden wir den Krieg nicht durchschauen und nicht zur notwendigen Schlussfolgerung kommen. Die Enthauptungen drehen sich um sie, nicht um uns. Sie zeigen uns sehr wichtige Dinge, die wir wissen müssen: was sie sind, was sie wollen, was sie machen werden, wenn wir sie nicht aufhalten."
Donnerstag, Oktober 07, 2004
Der Staat im Staat
Wir sind noch nicht soweit, aber folgende These könnte eines Tages Wirklichkeit werden: radikale Islamisten in Deutschland werden fordern, Muslime nach Islamischem Recht zu richten, anstatt nach deutschem Recht. Unterstützung werden sie von denen bekommen, die mit "Toleranz" jede Irrationalität und Gewalt dulden wollen. Manch anarchistischer Libertärer würde die Forderung unterstützen, indem er sagt: der Staat hat kein Recht, Individuen zu unterdrücken, die sich selbst für eine Rechtsform entschieden haben. Übersehen wird, dass damit rechtlos gemacht wird, wer laut islamischen "Recht" kein Recht hat, z.B. Frauen. Und diese Frauen würden kein Gehör finden, selbst wenn sie nicht nach islamischem Recht leben wollen: ihre Stimmen werden weder unter Bergen von Schleiern hervordringen, noch aus den Wohnungen zu hören sein, in die sie verbannt werden und nicht verlassen dürfen. Die grösste Gefahr für die Durchsetzung dieser Forderung sind pragmatisch veranlagte Politiker: falls sie sich von Intellektuellen überreden lassen, ein Abkommen mit radikalen geistlichen Führern zu schliessen, diese als offizielle Vertreter aller Muslime anerkennen und dieses Abkommen für alle Muslime für verbindlich erklärt wird, dann haben selbst die Muslime ihre Freiheit verloren, die nicht unfrei leben wollen. Meine Vorstellungen sind reine Phantasie ? Kollektivismus ist in deutschen intellektuellen Kreisen derart verbreitet und verankert, dass es keineswegs abwegig ist, dass radikale geistliche Führer als offizielle Vertreter von Muslimen anerkannt werden. In Frankreich gibt es bereits ein Gremium, das eine ähnliche Funktion ausübt: es ist von der französischen Regierung offiziell als Verhandlungspartner akzeptiert.
Spiegel Online
Spiegel Online ist nach eigenen Angaben das beliebteste Online-Magazin Deutschlands: mehr als 200 Mio. Besucher jeden Monat. Spiegel Online ist aber auch das Online-Magazin, das mit Abstand die unehrlichsten und journalistisch unseriösesten Artikel schreibt. Gerüchte werden als "Nachricht" verkauft. In der Amerika-, Terror- und Kriegsberichterstattung werden Fakten weggelassen und Lügen verbreitet. Dennoch wird Spiegel Online auch in der Bevölkerung als seriöses Magazin gefeiert. Viele meiner Mitstudenten und Arbeitskollegen lesen es regelmässig und wiederholen dann unkritisch die Argumente, die sie dort aufgenommen haben. Sie brauchen sich nicht mehr zu fragen, warum die deutsche Bevölkerung z.B. eine derart USA-feindliche Haltung hat: Spiegel Online ist eine Antwort darauf. Wer gerne auch mal etwas Negatives über Spiegel Online lesen möchte, der findet auf Wuldorblogger und David´s Medienkritik eine Menge zu lesen.
Mit diesem Slogan fasst Robert Tracinski im TIA Daily seit einiger Zeit seine Position zur amerikanischen Präsidentschaftswahl zusammen: G.W. Bush habe zwar viele Fehler, aber im Krieg gegen den Terror habe er noch eine bessere Haltung als sein Herausforderer Kerry. Und weil nationale Sicherheit derzeit das wichtigste Thema sei, sei eine Wahl Bushs das geringere Übel.
Ich stimme dieser Haltung zu. Gleichzeitig habe ich das Argument einiger nicht verstanden, Bush nicht wählen zu wollen, weil er zu wenig und zu schlecht für die nationale Sicherheit der USA sorge. Selbst wenn das stimmt: meine Einschätzung von Kerry ist noch schlechter, was die nationale Sicherheit der USA betrifft, und ich denke auch, dass die Vorwürfe gegen Kerry stimmen: er würde die nationale Sicherheit der USA in die Hände der UN legen und sein jahrzehntelanges Wahlverhalten im US-Senat zeigt auch, dass er nicht bereit ist, die notwendigen Gelder für nationale Sicherheit bereitzustellen. An einem Punkt sieht man die Haltung Kerrys ganz deutlich: er will die Feuerwehr besser für einen Terror-Angriff ausrüsten. Genau das: Kerry würde erst dann handeln und dann auch noch passiv, nachdem ein Terror-Angriff stattgefunden hat, und dann würde er nicht die Ursache behandeln, sondern nur die Symptome. Zudem läuft die Haltung der Demokraten auf Appeasement hinaus, ganz im Gegensatz zur Bush-Doktrin, die Bush zwar nicht immer durchsetzt, aber man kann ihn daran erinnern, dass er sie vertreten wolle und warum er sie trotz Versprechen nicht konsistent anwendet.
Ein weiteres Kriterium gegen Kerry ist seine Standpunktlosigkeit und Unzuverlässigkeit: man bezeichnet ihn auch als Wetterfahne und sein Verhalten als "Flip-Flopping" (nach dem elektronischen Bauteil, das bei jedem neuen Input seinen Zustand umdreht). Edward Cline hat dazu gesagt: "Ich würde Kerry nicht mal anvertrauen, meinen Rasen zu mähen". In den Abendshows macht man sich über die Aussage von Kerry lustig "Ich habe dafür gestimmt, ehe ich dagegen gestimmt habe."
Ich habe mir sowohl die Debatte Bush-Kerry, als auch Cheney-Edwards im Fernsehen live komplett angesehen. Das beherrschende Thema war der Irak-Krieg und der Krieg gegen den Terror. Cheney hat sich wesentlich besser geschlagen als Bush; er hat den Irak-Krieg wesentlich besser verteidigt. Was Bush nicht gemacht hat: er ist zu wenig auf die Vorwürfe von Kerry eingegangen und er hat es nicht geschafft, deutlicher herauszustellen, dass Kerry eine "Taube" ist, und er, Bush, ein "Falke". Auf die Behautpung von Kerry: "Sie sind in den Krieg gerannt", hat Bush nicht klargestellt, dass Kerry es immer noch nicht kapieren will, dass die USA seit dem 11.September im Krieg sind. Auf den (berechtigten) Vorwurf Kerrys, man habe in Tora Bora die Ergreifung Bin Ladens den Stammesfürsten überlassen und ihn dadurch entkommen lassen, hat Bush nicht gesagt, dass man unter einem demokratischen Präsidenten die Verfolgung der Taliban überhaupt nicht in Angriff genommen hätte, sondern ihnen wahrscheinlich sogar noch Entwicklungshilfe hätte zukommen lassen. Und Bush hat zugelassen, dass Kerry sich so darstellt, als könne Kerry für die nationale Sicherheit sorgen: man hätte Bände über genau diese Unfähigkeit von Kerry sagen können.
Bush hat versäumt, die Bush-Doktrin und deren ideologischen Hintergrund zu erklären: dass nur ein agressives Verhalten gegen den Terror in den Ursprungsländern und den Terror unterstützenden Ländern den Terrorismus wirksam bekämpfen kann. Dass Länder erklären müssen, wo sie im Krieg gegen den Terror stehen. Und wenn sie auf Seiten der Terroristen stehen, indem sie sie unterstützen, sie zu den Feinden der USA zählen: "Ihr seit entweder für uns oder gegen uns". Dass es eine Mission ist, in der arabischen Welt westliche rationale Werte zu verbreiten; dass man denjenigen, die behaupten, islamische Mystik und Irrationalität sei die überlegene Einstellung und meinen, das auch noch mit Gewalt durchsetzen zu müssen, mit gleicher Gewaltanwendung zeigen muss, dass sie nicht nur primitv und dumm sind, sondern dass sie auch bei der Gewaltanwendung unterlegen sind. Dass er, Bush, derjenige ist, der diese Methode verfolgt; dass das passive Verhalten und die Appeasement-Politik von Kerry die Terroristen nur stärkt und ihnen die Möglichkeit gibt, den Konflikt auf amerikanischem anstatt auf irakischem Boden auszutragen.
Umfrageergebnissen zufolge sind Bush und Kerry nach dieser Debatte ca. wieder gleich auf. Die Wahl bleibt damit spannend. Wahlentscheidend wird wohl sein, ob Bush noch die richtige Botschaft an den Mann bringen kann.
Dienstag, Oktober 05, 2004
Ein Grossteil der arabischen Welt ist gekennzeichnet durch Rückständigkeit und Armut und heute auch durch die Gefahr des islamischen Fundamentalismus und Terrorismus. Wenn man annehmen würde, Menschen wären auf der Suche nach einer Verbesserung, könnte man vermuten, sie sehen sich um, wo es eine bessere Situation gibt und wo man etwas lernen könnte. Sie würden fragen: "Was können wir von anderen lernen ?"
Doch nicht so ein arabischer Intellektueller und einige Redakteure von "Die Zeit". Sie fragen arabische Schriftsteller in einer "Zeit"-Umfrage:"Was kann Europa von der arabischen Welt lernen ?" Das gipfelt dann in der Aussage: die "wesentlichen Werte [der arabischen Welt] passen mehr denn je in unsere heutige Zeit." Das ist gleich doppelt schlimm, denn die darauffolgend genannten Werte (Mobilität und Ruhelosigkeit) stellen keineswegs die wesentlichen Werte der arabischen Welt dar, und die wirklichen wesentlichen Werte der heutigen arabischen Welt passen keineswegs in die heutige Zeit. Als wesentliche Werte könnte man aufzählen: religiöser Mystizismus, deterministische Trägheit, staatlicher Despotismus. Wie kann man in einer Zeit, in der Terrorismus der Exportschlager der arabischen Welt ist, etwas derartig Nicht-Essentielles wie Ruhelosigkeit zitieren ? Wie können Zeit-Redakteure es überhaupt verantworten, derartigen Unsinn zu drucken ?
Es folgen dann aber auch noch drei andere Schriftsteller, die wesentlich selbstkritischer sind und die durchaus erkannt haben, dass der Lernprozess in umgekehrter Richtung zu erfolgen hat. Bleibt nur die Frage, warum Redakteure der Zeit die Frage nicht gleich korrekt stellen.
Montag, Oktober 04, 2004
"Lebende Organismen regulieren ihre physiologischen Prozesse auf eine Art, die ihr optimales Überleben fördert." ... "Die höheren Organismen haben ein Mittel entwickelt, das die Anpassung von Verhalten an die Umgebung enorm beschleunigt: die Bewusstseinsfähigkeit. Bewusstsein erlaubt es, dass Änderungen effektiv in Software anstatt in Hardware gemacht werden. Ein Tier, das sinnlich seiner Umgebung gewahr ist, ist fähig zu lernen, was anzustreben und was zu vermeiden ist, unter Anleitung von Freude und Schmerz" ... "Tierverhalten, das vom Bewusstsein reguliert wird, kann für das Überleben innerhalb der eigenen Lebenszeit des Tiers angepasst werden. Zusätzlich erlaubt bewusst reguliertes Verhalten eine feinere Unterscheidung unter verschiedenen Umgebungseinflüssen: es wäre nicht möglich, eine differenzierte vorprogrammierte Reaktion einzubauen, die für jede Nuance der Umgebung geeignet ist, der das Tier begegnet. Daher addiert das Bewusstsein eine neue Ebene von Selbstregulierung des Verhaltens, die die Flexibilität, die Reichweite und den Ausdruck von Verhalten enorm erweitert.
( Harry Binswanger in "Volition as Cognitive Self-Regulation")
Sonntag, Oktober 03, 2004
Zitat zum Tag
«Ich gebe den großartigsten Sonnenuntergang her für einen Blick auf die Skyline von New York. Speziell wenn man die Details nicht sehen kann. Nur die Umrisse. Die Umrisse und den Verstand, der sie geschaffen hat. Den Himmel über New York und den sichtbar gemachten menschlichen Willen. Brauchen wir eine andere Religion ? Und dann höre ich von Pilgerfahrten nach irgendeinem Pestloch im Dschungel, wo die Leute zerbröckelnden Tempeln huldigen und feisten, tückisch grinsenden Monstern aus Stein, die irgendein aussätziger Wilder geschaffen hat. Ist es Schönheit und Genialität, was die Leute sehen wollen ? Suchen sie das Erhabene ? Dann sollen sie nach New York kommen, am Ufer des Hudson stehen, schauen und niederknien. Wenn ich die Stadt von meinem Fenster aus sehe, fühle ich nicht, wie klein ich bin, sondern ich fühle, daß ich mich als Schutzschild über die Stadt breiten möchte, um sie und diese Gebäude für den Fall eines Angriffs zu schützen.»
--Gail Wynand
Samstag, Oktober 02, 2004
"Russlands Regierung hat gestern das Kioto-Protokoll gebilligt.", so die FT Deutschland. Damit wäre es erreicht, dass es von Industrienationen unterstützt wird, die für 55% der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind, und es kann damit in Kraft treten.
Heute liest man dann in einem Artikel von Christopher C. Horner auf Tech Central Station, solche Meldungen habe es schon früher des öfteren gegeben. Russland lasse sich derartige Zusagen mit Zugeständnissen seitens der Europäischen Union bezahlen. Und ob dann letztendlich überhaupt unterzeichnet werde, sei noch fraglich.
Dazu wird noch Andrei Illarionov zitiert, der ökonomische Chefberater von Präsident Putin, der die Energiebeschränkungen aus dem Kyoto-Protokoll mit ökonomischer Kriegsführung gegen Russland verglichen habe. "Es ist eine Geste gegenüber der Europäischen Union, nichts weiter."
"Keiner der russischen Funktionäre denkt, das Protokoll sei gut für Russland. Keiner sieht irgendeinen Sinn in der ökonomischen Beschaffenheit dieses Dokuments. Keiner sieht irgendeine wissenschaftliche Relevanz in diesem Dokument. Keiner sieht irgendwelche Vorteile für Russland in diesem Dokument. Es ist nur reine Politik."
Es ist mehr als nur reine Politik. Die Einstellung, Natur habe nur einen Wert, wenn sie vom Menschen unberührt ist, also ihren Wert verliert, wenn der Mensch anwesend ist, schliesst den Menschen vom Begriff Natur aus. Sie gesteht der Natur nicht nur einen intrinsischen Wert zu, d.h. einen Wert unabhängig vom Menschen. Diese Einstellung ist menschenfeindlich, weil sie Werte des Menschen zerstört: sie verbietet ihm Energiegewinnung. Werte sollten aber am Leben des Menschen gemessen werden, und damit auch alle Gegenstände aus der Natur, und "Natur" selbst.
Das Kyoto-Protokoll ist eine gigantische Wohlstandsvernichtungsmaschine. Es ist angewandte Selbstaufopferung und das Endstadium kantscher Philosophie: es verlangt von Menschen nicht mehr nur, dass sie sich für andere Menschen aufopfern, sondern dass sie Werte für nichts und wieder nichts opfern.
Ayn Rand schreibt in "The New Left: The Anti-Industrial Revolution": Die tiefere Bedeutung der ökologischen Mission liegt in der Tatsache, dass es eine tiefe Bedrohung für die Menschheit darstellt - obwohl nicht in dem Sinn, in dem es ihre Anführer behaupten. Es zeigt das letztendliche Motiv der Kollektivisten - die nakte Essenz an Hass auf Leistung, und das bedeutet: Hass auf Vernunft, auf den Menschen, auf das Leben."
Freitag, Oktober 01, 2004
Zitat zum Tag
«Liebe ist Achtung und Ehrfurcht und Bewunderung und ein Blick nach oben. Kein Verband für schmutzige Wunden. Aber die, die davon reden, daß man seine Liebe mit wahlloser Promiskuität verschenken soll, wissen das nicht. Sie haben solche Gefühle nie gekannt. Sie rühren eine dünne Brühe aus Sympathie, Mitgefühl, Verachtung und allgemeiner Gleichgültigkeit an und nennen das Liebe. Wer einmal gefühlt hat, was Liebe bedeutet, Liebe, wie Sie und ich sie verstehen - als absolute Hingabe an das absolut Einzigartige -, der kann sich mit weniger nicht abfinden.»
--Gail Wynand
Die September-Bilanz
Aus einem slowakischen Internetcafe -mit viel zu kleinen Monitoren- möchte ich meine Bilanz des Monats September präentieren: Dieser Blog verzeichnete ungefähr 1 500 Visits, was einer neuen Rekordzahl entspricht. Mein Kapitalismus-Magazin kam immerhin auch schon auf 1 104 Visits. Von den vorgestellten Produkten wurde das Buch Die Soziallüge am häufigsten angeklickt. Der Objektivismus.BlogSpot wurde ebenfalls soeben aktualisiert. Er verzeichnete im abgelaufenen Monat 300 Visits, was ebenfalls eine neue Rekordzahl bedeutet.
Mittwoch, September 29, 2004
so titelte am Mittwoch die Financial Times Deutschland auf Seite eins. "Unter den G7-Staaten bestehe Konsens, dass der hohe Ölpreis auf eine Spekulationsblase zurückzuführen ist." Und auf Seite 21: "Deutschland sagt Spekulanten den Kampf an." Wie vorgegangen werden soll, liest mann dann zwischen den Zeilen im Kleingedruckten : "Die Arbeit der Internationalen Energieagentur (IEA) dümpele dahin und brauche Belebung." Offiziell soll sie nur Verbauchsdaten zwischen den Staaten veröffentlichen, damit "mehr Transparenz in den Markt kommt." Natürlich: die Marktteilnehmer sind angeblich zu dumm, um sich zu informieren. Ich bin enttäuscht von den Verschwörungstheoretikern: wo bleibt die Behauptung, Ölproduzenten und -Händler würden eine Verschwörung bilden, um die Preise zu treiben ?
Wer die Denkweise von Schröder, Sozis & Co kennt, weiss auch, dass es nicht lange dauern wird, bis jemand fordert, diese IEA zu einer Regulierungsbehörde auszudehnen, die "faire" Preise festsetzt. Wer das nicht glaubt, braucht nur in die "Energiepolitische Agenda 2010" der SPD zu sehen. Dort steht im Zusammenhang mit Energie- und Stromversorgung: "Die neue Wettbewerbssituation erfordert wirksame rechtliche Rahmenbedingungen. In diesem Sinne werden wir den energierechtlichen Ordnungsrahmen fortentwickeln, eine Wettbewerbsbehörde einrichten und die Transparenz auf den Energiemärkten erhöhen." Zu viel versprochen ? Es geht noch weiter: "Unser Ziel wird es sein, fairen und chancengleichen Wettbewerb zu garantieren, ..." Na bitte, geht doch.
Diese schwammigen Formulierungen sollen die Tatsache verbergen, dass eine komplette staatliche Kontrolle des Energiesektors eingeführt werden soll. Nach dem Motto: wenn man es nicht mehr Sozialismus nennt, dann wird es wohl auch keiner mehr sein.
Stehen eigentlich das Kartellamt und meine heissgeliebte Staatsanwaltschaft Düsseldorf schon bereit, Manager von Ölfirmen zu verklagen ? Was ist es diesmal: Ölmonopol ? Preiskartell ? Preismanipulation ? Nichteinhaltung von sonstigen widersprüchlichen und nichteinhaltbaren Bilanzgesetzen, bei denen keiner weiss, was gilt, und von denen keiner weiss, wie sie anzuwenden sind ?
Warum sagt den ganzen Marktfeinden nicht einfach mal jemand, dass der Markt berechtigte Faktoren für einen hohen Ölpreis eben einfach berücksichtigt hat ? In den erdölproduzierenden Ländern gibt es derzeit hohe politische Risiken und die Nachfrage nach Öl steigt in diesem Jahr konjunkturell bedingt so stark, wie seit 1978 nicht mehr (Quelle: FAZ).
Dienstag, September 28, 2004
Die FAZ berichtet: "An diesem Mittwoch treten der Bundestagsausschuß für Kultur und Medien sowie die Enquete-Kommission 'Kultur in Deutschland' zu einer öffentlichen Sitzung zusammen, um über eine Quote für deutsche Popmusik im öffentlich-rechtlichen Radio zu beraten."
FahrenHYPE 9/11
FahrenHYPE 9/11
Man kann absolut nicht behaupten, daß wir bei unserer Kritik an Michael Moore völlig allein dastehen.
Der Trailer sieht bereits vielversprechend aus.
Montag, September 27, 2004
Roark am Ziel
"Ein junger Photograph vom 'Banner' bemerkte Howard Roark, der über der Strasse drüben an der Kaimauer stand. Er lehnte sich daran, die Hände auf die niedere Mauer gestemmt, ohne Hut, und er schaute zu dem Bau empor. Ein Augenblick unwillkürlicher, unbewusster Selbst-vergessenheit war es. Bei dem Anblick von Roarks Gesicht fiel dem jungen Photographen etwas ein, was ihn seit langer Zeit nicht losgelassen hatte: schon immer hatte er darüber nachgegrübelt, wieso die Empfindungen, die man im Traum durchlebt, so viel intensiver seien als alles, was man in der wachen Wirklichkeit erlebt - so vollendetes Grauen, so vollkommene Freude - und was eigentlich die zusätzliche, die erhöhende Beschaffenheit bilde, die hinterher nicht mehr zu erlangen ist; diese bestimmte Beschaffenheit, deren man inne wird, wenn man im Traum durch wirrverschlungenes grünes Laubwerk einen Pfad entlanggeht, in einer Stimmung voller Erwartung, voller höchster, grundloser Verzückung - und wenn man dann erwacht, so kann man keine Erklärung dafür finden, und es ist nur ein ganz gewöhnlicher x-beliebiger Waldweg gewesen. Daran musste der junge Mann denken, weil er zum ersten Mal im wachen Leben dies Zusätzliche, dies Erhöhende sah: in Roarks zu dem Gebäude emporblickenden Gesicht."
(aus Ayn Rand: Der ewige Quell, Morgartenverlag, Zürich, 1946)
Was Ayn Rand 1966 über die Friedensbewegung gesagt hat, gilt heute für einen Grossteil der westlichen Welt: man akzeptiert Diktaturen, in denen eine Regierung Gewalt gegen ihre wehrlose Bevölkerung anwendet, aber man lehnt Gewalt zwischen bewaffneten Staaten ab. Siehe Irak, siehe Iran, siehe Nord-Korea, siehe Kuba, ....
Ayn Rand in "The Roots of War", The Objectivist, Juni 1966:
"Aber dieselben Friedens-bewegungen sind nicht gegen Diktaturen; die politischen Ansichten ihrer Mitglieder reichen durch alle Schattierungen des dirigistischen Spektrums: vom Wohlfahrtsdirigismus über Sozialismus zu Faschismus und Kommunismus. Das bedeutet, dass sie gegen die Anwendung von Gewalt einer Nation gegen eine andere sind, aber nicht dagegen, wenn eine Regierung Gewalt gegen ihre eigene Bürger anwendet; es bedeutet, dass sie gegen die Anwendung von Gewalt gegen einen bewaffneten Gegner sind, aber nicht gegen einen unbewaffneten Gegner."
Nuklearer Müll
Auf d-anconia.com berichtet Felipe Sediles von der englischen Firma Amec, die von sich sagt, das Problem der Entsorgung nuklearen Abfalls verbessert zu haben. Er scheint daraus zu schliessen, dass einer Ausweitung der nuklearen Energiegewinnung jetzt nichts mehr im Wege steht. Ich fürchte nur, er irrt. Grüne, denen Nuklearenergie heute zu gefährlich ist, ist sie auch nach dieser Nachricht noch zu gefährlich. Und ich denke, dass kein Argument und keine technische Verbesserung daran etwas ändern wird.
Sonntag, September 26, 2004
How to Change Your Sense of Life
So heisst der Aufsatz auf dem Blog Minority of One, in dem ein paar Tips gegeben werden, wie man sein Lebensgefühl ändern könne. (Falls jemand noch eine bessere Übersetzung als Lebensgefühl hat, bin ich dankbar darum). Ich werde hier nur die Stichpunkte aufführen, die dort genannt werden und lasse die Beschreibung zu den Stichpunkten weg.
- konzentriere Dich auf das Positive
- sei optimistisch
- achte bewusst darauf, wie Du Deine Zeit verbringst
- orientiere Dich an der Zukunft, nicht an der Vergangenheit
- setze Dir sowohl kurzfrisitge als auch langfristige Ziele
- integriere beide der oben genannten Zielarten
- unterschätze nicht die Bedeutung von Erholung und Kunst
- wenn Dir etwas über den Weg läuft, was Dir Spass macht, dann hole dort raus, was Du kannst
- fülle Dein Leben mit positiven, guten Dingen aus: bei Aktivitäten, Freunden und Kunst
- bringe Dich bei den Tätigkeiten, die Du liebst, an Deine Leistungsgrenze
- treffe positive Bewertungen, wo es sie gibt
Viele dieser Punkte findet man auch in psychologischen Selbsthilfebüchern, die zu einem glücks- und erfolgsorientierten Leben führen wollen. Was man betonen muss: die richtige Einstellung reicht nicht aus; man muss sie auch in Handlung umsetzen: "Damn the fear; do what´s right; and the right feelings will follow." Und Veränderungen im Lebensgefühl scheinen ein langwieriger Prozess zu sein.