Donnerstag, Oktober 07, 2004

Der Staat im Staat

Der Staat im Staat
Wir sind noch nicht soweit, aber folgende These könnte eines Tages Wirklichkeit werden: radikale Islamisten in Deutschland werden fordern, Muslime nach Islamischem Recht zu richten, anstatt nach deutschem Recht. Unterstützung werden sie von denen bekommen, die mit "Toleranz" jede Irrationalität und Gewalt dulden wollen. Manch anarchistischer Libertärer würde die Forderung unterstützen, indem er sagt: der Staat hat kein Recht, Individuen zu unterdrücken, die sich selbst für eine Rechtsform entschieden haben. Übersehen wird, dass damit rechtlos gemacht wird, wer laut islamischen "Recht" kein Recht hat, z.B. Frauen. Und diese Frauen würden kein Gehör finden, selbst wenn sie nicht nach islamischem Recht leben wollen: ihre Stimmen werden weder unter Bergen von Schleiern hervordringen, noch aus den Wohnungen zu hören sein, in die sie verbannt werden und nicht verlassen dürfen. Die grösste Gefahr für die Durchsetzung dieser Forderung sind pragmatisch veranlagte Politiker: falls sie sich von Intellektuellen überreden lassen, ein Abkommen mit radikalen geistlichen Führern zu schliessen, diese als offizielle Vertreter aller Muslime anerkennen und dieses Abkommen für alle Muslime für verbindlich erklärt wird, dann haben selbst die Muslime ihre Freiheit verloren, die nicht unfrei leben wollen. Meine Vorstellungen sind reine Phantasie ? Kollektivismus ist in deutschen intellektuellen Kreisen derart verbreitet und verankert, dass es keineswegs abwegig ist, dass radikale geistliche Führer als offizielle Vertreter von Muslimen anerkannt werden. In Frankreich gibt es bereits ein Gremium, das eine ähnliche Funktion ausübt: es ist von der französischen Regierung offiziell als Verhandlungspartner akzeptiert.



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