Der Mythos des kapitalistischen Jesus
In der neuesten Ausgabe des ef-magazins gibt es einen Artikel von Robert Grözinger, der den Mythos eines "kapitalistischen" oder gar "anarchistischen" Jesus beitragen soll. In dem genannten Aufsatz erwähnt der Autor auch das Gleichnis vom Weinbauern, das belegen soll, dass Jesus das "private, uneingeschränkte Eigentums- und Vertragsrecht" verteidigt habe. Seltsamerweise schildert der Autor dieses Gleichnis gar nicht, und wenn man die besagte Geschichte in der Bibel nachliest, könnte man den Verdacht hegen, dass dies keine zufällige Unterlassung ist. In diesem Gleichnis geht um einen Weinbauern, der früh am Morgen einige Arbeiter anheuert, die für eine bestimmte Geldsumme in seinem Garten arbeiten sollen. Nach drei, sechs und neun Stunden heuert er weitere Arbeiter an, denen er nur verspricht, dass sie gerecht entlohnt würde. Am Ende des Arbeitstages stellt sich allerdings heraus, dass er alle Arbeiter unabhängig von der geleisteten Arbeitszeit gleich bezahlen will. Man kann sich leicht vorstellen, dass die zuerst eingestellten Arbeiter über diese ungerechte Entlohnungspraxis ausgesprochen unzufrieden waren und das Gleichnis erwähnt auch, dass sie "murrten". Der Weinbauer weist ihren Protest allerdings zurück: "Ist es mir nicht erlaubt, mit meinen Dingen zu tun, was ich will?" Der Kern des Gleichnis besteht aus einer Entlohnung nach dem kommunistischen Prinzip "Jeder nach seinen Bedürfnissen", nicht daraus, der Weinbauer sich im Rahmen seiner Rechte bewegte, was er zweifellos tat. Das "private, uneingeschränkte Eigentums- und Vertragsrecht" ist ein wichtiges Hilfsmittel, dass die Voraussetzung dafür schafft, dass Menschen ihrem rationalen Urteil folgen können. Es ist allerdings keine Garantie dafür, dass Menschen auch tatsächlich moralisch handeln. Der Weinbauer handelt so, wie es vielleicht auch ein marxistischer Unternehmer tun würde, der sich bei der Bezahlung seiner Mitarbeiter möglichst wenig an deren individueller Leistung orientieren möchte.
"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Samstag, November 27, 2004
Freitag, November 26, 2004
Das Ende der Fahnenstange
Was haben Rudi Völler, seines Zeichens ehemaliger Teamchef der deutschen Fussballnationalmanschaft, und die liberale Zeitschrift ef-magazin gemeinsam: Wenn man denkt, sie haben einen Tiefpunkt erreicht, wird man sofort eines Besseren belehrt und es folgt ein weiterer...Tiefpunkt. Im vorletzten Heft nervte die Zeitschrift mit einem seitenlangen Interview mit dem NPD-Vorsitzenden Voigt, wo dieser auch sehr deutlich machen konnte, dass er den "Neoliberalismus" sehr wohl als seinen Hauptfeind ansieht. Das Interview sollte selbstverständlich nur der Information dienen, was man mit analytischen Artikel, eventuell vorbereitet durch ein Hintergrundgespräch mit dem NPD-Chef, weitaus besser hätte bewerkstelligen können. Dass diese seltsame Auswahl bei den Gesprächspartnern kein einmaliger Ausrutscher war, sondern bewußte Politik des Herausgebers ist, müssen wir leider nun in der neuesten Ausgabe feststellen. Wiederum werden Interviewpartner präsentiert, die eines gemeinsam haben: sie haben absolut nichts mit dem Liberalismus zu tun. Der wären zum Beispiel zwei Vertreter der Familien-Partei, die bei zwei Landtagswahlen immerhin 3,0 und 2,6 % der Stimmen erzielen konnten, und uns die wichtige Information vermitteln, dass sie demnächst mit der ÖDP fusionieren wollen - einer weiteren Kleinpartei. Die beiden Parteivertreter präsentieren in ihren Antworten nichts als Mainstream, den jeder x-beliebige CDU-Funktionär auch hätte vertreten können, mit dem Unterschied allerdings, dass dieser sich in einer Partei mit Einfluss befindet, von dem diese beiden Familienparteiler meilenweit entfernt sind. Diese Fixierung auf deutsche Kleinparteien ist für den ef-Herausgeber Andre Lichtschlag durchaus typisch. Sie dürfte dem Irrglauben entspringen, dass für einen kulturellen Wandel Änderungen innerhalb des Parteiensystems das entscheidende Vehikel sind, wobei allerdings übersehen wird, dass politische Veränderungen nur das letzte Glied in der Kette der Veränderungen sind, die viel tief gehenderen philosophischen und ethischen Einstellungen nachfolgen. Wenn die CDU zerfiele und ihr einige andere Parteien nachfolgen würden, darunter möglicherweise auch einige von den heutigen Kleinparteien, wäre damit politisch überhaupt nichts gewonnen, sondern wir würden nur mit neuen Namen und Figuren "the same procedure as every year" erleben. Ergo: Die Beschäftigung mit Kleinparteien ist Verschwendung von Zeit, Mühe und Druckerschwärze. Herr Lichtschlag hat sich allerdings auch in dieser Ausgabe nicht mit den vergleichsweise langweiligen Vertretern einer unbedeutenden Kleinpartei zufrieden gegeben, sondern befriedigt auch wieder sein Interesse -möglicherweise auch das sein Leser- an gnadenlosen Kollektivisten. Diesmal ist er allerdings auf der äußersten Linken fündigt geworden: Ralf Fischer, Mitglied einer "linkskommunistischen Gruppe". Dieser junge Mann zeigt zwar bei einigen konkreten Problemstellungen ein gewisses Maß an Realitätssinn, etwa wenn er von den "islamistischen Schlächtern" spricht, zeigt aber bei seinen mehr abstrakten Äußerungen einen gefährlichen realitätsblinden Utopismus, was eine Herrschaft seiner Glaubensgenossen als ebensowenig verlockend erscheinen läßt wie die der nationalistischen Truppen. Abgesehen von den mehr als kuriosen Interviews, finden sich auch einige Aufsätze, diesmal schwerpunktmäßig zum Thema "Christentum und Freiheit". Bereits der die Titelseite läßt erahnen, mit welcher Tendenz hier argumentiert wird: "War Jesus Kapitalist? Oder war er gar ein Anarchist?" Bisher hatte ich den charismatischen, herumwandernden Prediger für einen ausgemachten Altruisten und Pazifisten gehalten, aber bin natürlich dankbar für jede Erweiterung meines intellektuellen Horizonts, oder sollte Andre Lichtschlag die Titelseite seines Satiremagazins Gustloff versehentlich auf das ef-magazin gesetzt haben? Nun ist natürlich legitim, wenn der Herausgeber einer kleinen Zeitschrift diese als Möglichkeit ansieht, seine persönlichen Launen zu verwirklichen, aber er sollte sich dann nicht wundern, wenn er dies irgendwann ohne Leser tun muss.
Was haben Rudi Völler, seines Zeichens ehemaliger Teamchef der deutschen Fussballnationalmanschaft, und die liberale Zeitschrift ef-magazin gemeinsam: Wenn man denkt, sie haben einen Tiefpunkt erreicht, wird man sofort eines Besseren belehrt und es folgt ein weiterer...Tiefpunkt. Im vorletzten Heft nervte die Zeitschrift mit einem seitenlangen Interview mit dem NPD-Vorsitzenden Voigt, wo dieser auch sehr deutlich machen konnte, dass er den "Neoliberalismus" sehr wohl als seinen Hauptfeind ansieht. Das Interview sollte selbstverständlich nur der Information dienen, was man mit analytischen Artikel, eventuell vorbereitet durch ein Hintergrundgespräch mit dem NPD-Chef, weitaus besser hätte bewerkstelligen können. Dass diese seltsame Auswahl bei den Gesprächspartnern kein einmaliger Ausrutscher war, sondern bewußte Politik des Herausgebers ist, müssen wir leider nun in der neuesten Ausgabe feststellen. Wiederum werden Interviewpartner präsentiert, die eines gemeinsam haben: sie haben absolut nichts mit dem Liberalismus zu tun. Der wären zum Beispiel zwei Vertreter der Familien-Partei, die bei zwei Landtagswahlen immerhin 3,0 und 2,6 % der Stimmen erzielen konnten, und uns die wichtige Information vermitteln, dass sie demnächst mit der ÖDP fusionieren wollen - einer weiteren Kleinpartei. Die beiden Parteivertreter präsentieren in ihren Antworten nichts als Mainstream, den jeder x-beliebige CDU-Funktionär auch hätte vertreten können, mit dem Unterschied allerdings, dass dieser sich in einer Partei mit Einfluss befindet, von dem diese beiden Familienparteiler meilenweit entfernt sind. Diese Fixierung auf deutsche Kleinparteien ist für den ef-Herausgeber Andre Lichtschlag durchaus typisch. Sie dürfte dem Irrglauben entspringen, dass für einen kulturellen Wandel Änderungen innerhalb des Parteiensystems das entscheidende Vehikel sind, wobei allerdings übersehen wird, dass politische Veränderungen nur das letzte Glied in der Kette der Veränderungen sind, die viel tief gehenderen philosophischen und ethischen Einstellungen nachfolgen. Wenn die CDU zerfiele und ihr einige andere Parteien nachfolgen würden, darunter möglicherweise auch einige von den heutigen Kleinparteien, wäre damit politisch überhaupt nichts gewonnen, sondern wir würden nur mit neuen Namen und Figuren "the same procedure as every year" erleben. Ergo: Die Beschäftigung mit Kleinparteien ist Verschwendung von Zeit, Mühe und Druckerschwärze. Herr Lichtschlag hat sich allerdings auch in dieser Ausgabe nicht mit den vergleichsweise langweiligen Vertretern einer unbedeutenden Kleinpartei zufrieden gegeben, sondern befriedigt auch wieder sein Interesse -möglicherweise auch das sein Leser- an gnadenlosen Kollektivisten. Diesmal ist er allerdings auf der äußersten Linken fündigt geworden: Ralf Fischer, Mitglied einer "linkskommunistischen Gruppe". Dieser junge Mann zeigt zwar bei einigen konkreten Problemstellungen ein gewisses Maß an Realitätssinn, etwa wenn er von den "islamistischen Schlächtern" spricht, zeigt aber bei seinen mehr abstrakten Äußerungen einen gefährlichen realitätsblinden Utopismus, was eine Herrschaft seiner Glaubensgenossen als ebensowenig verlockend erscheinen läßt wie die der nationalistischen Truppen. Abgesehen von den mehr als kuriosen Interviews, finden sich auch einige Aufsätze, diesmal schwerpunktmäßig zum Thema "Christentum und Freiheit". Bereits der die Titelseite läßt erahnen, mit welcher Tendenz hier argumentiert wird: "War Jesus Kapitalist? Oder war er gar ein Anarchist?" Bisher hatte ich den charismatischen, herumwandernden Prediger für einen ausgemachten Altruisten und Pazifisten gehalten, aber bin natürlich dankbar für jede Erweiterung meines intellektuellen Horizonts, oder sollte Andre Lichtschlag die Titelseite seines Satiremagazins Gustloff versehentlich auf das ef-magazin gesetzt haben? Nun ist natürlich legitim, wenn der Herausgeber einer kleinen Zeitschrift diese als Möglichkeit ansieht, seine persönlichen Launen zu verwirklichen, aber er sollte sich dann nicht wundern, wenn er dies irgendwann ohne Leser tun muss.
Sonntag, November 21, 2004
Kant in der Presse
Der Konservative Dinesh d'Souza hat sich im OpionionJournal.com eine Gruppe atheistischer Materialisten, die sich The Brights nennen, argumentativ vorgenommen und greift dazu auf den Philosophen Immanuel Kant zurück. D'Souza sieht die Brights und andere, wie er es nennt, im "Trugschluss der Aufklärung" gefangen, auf den zuerst Kant hingewiesen haben soll. "Der Aufklärungstrugschluss geht davon aus, dass die menschliche Vernunft und die Wissenschaft, im Prinzip, die gesamte Realität demaskieren können", schreibt d'Souza. Kant habe in seinem Werk "Kritik der reinen Vernunft" aber gezeigt, dass diese Prämisse falsch sei. Kants Argumentation bestreitet zwar nicht die Möglichkeit der Wahrnehmung, zeige aber ihre bedeutsamen Grenzen auf. Die Grenzen für die Wahrnehmung der Realität ist nach Kant inhärent in der menschlichen Natur verankert. Kant öffne, nach seinen eigenen Worten, "die Tür des Glaubens" dadurch, dass er die Grenzen der Vernunft aufzeige.
Der Konservative Dinesh d'Souza hat sich im OpionionJournal.com eine Gruppe atheistischer Materialisten, die sich The Brights nennen, argumentativ vorgenommen und greift dazu auf den Philosophen Immanuel Kant zurück. D'Souza sieht die Brights und andere, wie er es nennt, im "Trugschluss der Aufklärung" gefangen, auf den zuerst Kant hingewiesen haben soll. "Der Aufklärungstrugschluss geht davon aus, dass die menschliche Vernunft und die Wissenschaft, im Prinzip, die gesamte Realität demaskieren können", schreibt d'Souza. Kant habe in seinem Werk "Kritik der reinen Vernunft" aber gezeigt, dass diese Prämisse falsch sei. Kants Argumentation bestreitet zwar nicht die Möglichkeit der Wahrnehmung, zeige aber ihre bedeutsamen Grenzen auf. Die Grenzen für die Wahrnehmung der Realität ist nach Kant inhärent in der menschlichen Natur verankert. Kant öffne, nach seinen eigenen Worten, "die Tür des Glaubens" dadurch, dass er die Grenzen der Vernunft aufzeige.
Freitag, November 19, 2004
Die Linke und das Recht auf Abtreibung
Gerade habe ich für das Diskussionsforum einen Beitrag zu Frage verfaßt, warum die Linke eigentlich für das "Recht auf Abtreibung" kämpft. Tatsächlich tut die Linke dies allerdings nicht, da sie keine richtige Konzeption vom Wesen der Rechte eines Menschen hat. Unter einem Regime der Neuen Linken könnte frau vielleicht wirklich frei abtreiben, allerdings könnte diese Abtreibung sich in einer unbeleuchteten Höhle vollziehen, da die Jünger des Ökologismus sämtliche Errungenschaften des modernen industriellen Kapitalismus beseitigt haben. Unter einem Regime der Alten Linken könnte frau vielleicht wirklich frei abtreiben, es sei denn das Regime hat beschlossen, eine aktive Bevölkerungspolitik zu betreiben, wie es Ceaucescu 1966 vorhatte. (siehe hier)
Gerade habe ich für das Diskussionsforum einen Beitrag zu Frage verfaßt, warum die Linke eigentlich für das "Recht auf Abtreibung" kämpft. Tatsächlich tut die Linke dies allerdings nicht, da sie keine richtige Konzeption vom Wesen der Rechte eines Menschen hat. Unter einem Regime der Neuen Linken könnte frau vielleicht wirklich frei abtreiben, allerdings könnte diese Abtreibung sich in einer unbeleuchteten Höhle vollziehen, da die Jünger des Ökologismus sämtliche Errungenschaften des modernen industriellen Kapitalismus beseitigt haben. Unter einem Regime der Alten Linken könnte frau vielleicht wirklich frei abtreiben, es sei denn das Regime hat beschlossen, eine aktive Bevölkerungspolitik zu betreiben, wie es Ceaucescu 1966 vorhatte. (siehe hier)
Dienstag, November 16, 2004
Donald deMarco und die "Kultur des Todes"
Der Philosoph Donald deMarco scheint es äußerst wirres Buch ("Architects of the Culture of Death") geschrieben zu haben:
"Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Ayn Rand; Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Elisabeth Badinter; Karl Marx, Auguste Comte und Judith Jarvis Thomson; Sigmund Freud, Wilhelm Reich und Helen Gurley Brown; Jack Kevorkian, Derek Humphry und Peter Singer – all diese zum Teil sehr bekannten Persönlichkeiten scheinen einen gemeinsamen Nenner zu haben. Für den Philosophen Donald DeMarco sind sie nämlich alle Mitbegründer einer modernen, weit verbreiteten und facettenreichen neuzeitlichen Krankheit. Papst Johannes Paul II. hatte sie mit der Bezeichnung ‚Kultur des Todes’ als erster klar auf den Punkt gebracht. Letztendlich sind damit tief greifende ‚Strukturen der Sünde’ gemeint, die dem Einzelnen das christliche Leben in der Gesellschaft verkomplizieren."
Im Text von Zenit heißt es dann weiter:
" Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Ayn Rand räumen dem Willen einen so großen Vorrang ein, dass für die Vernunft nur mehr sehr wenig Platz ist. Historiker haben diese Dreiergruppe als ‚irrationale Vitalisten’ bezeichnet. "
Nur als Randbemerkung: Im Gegensatz zu den genannten Philosophen sieht DeMarco Papst Johannes Paul II offenbar als Repräsentanten einer "Kultur des Lebens" an. Dieser bezeichnete gerade den verstorbenen Yassir Arafat als "Führer von großem Charisma". Wie ein Sprecher des Vatikans vermeldete, trauerte der Papst mit dem palästinensischen Volk.
Der Philosoph Donald deMarco scheint es äußerst wirres Buch ("Architects of the Culture of Death") geschrieben zu haben:
"Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Ayn Rand; Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir und Elisabeth Badinter; Karl Marx, Auguste Comte und Judith Jarvis Thomson; Sigmund Freud, Wilhelm Reich und Helen Gurley Brown; Jack Kevorkian, Derek Humphry und Peter Singer – all diese zum Teil sehr bekannten Persönlichkeiten scheinen einen gemeinsamen Nenner zu haben. Für den Philosophen Donald DeMarco sind sie nämlich alle Mitbegründer einer modernen, weit verbreiteten und facettenreichen neuzeitlichen Krankheit. Papst Johannes Paul II. hatte sie mit der Bezeichnung ‚Kultur des Todes’ als erster klar auf den Punkt gebracht. Letztendlich sind damit tief greifende ‚Strukturen der Sünde’ gemeint, die dem Einzelnen das christliche Leben in der Gesellschaft verkomplizieren."
Im Text von Zenit heißt es dann weiter:
" Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche und Ayn Rand räumen dem Willen einen so großen Vorrang ein, dass für die Vernunft nur mehr sehr wenig Platz ist. Historiker haben diese Dreiergruppe als ‚irrationale Vitalisten’ bezeichnet. "
Nur als Randbemerkung: Im Gegensatz zu den genannten Philosophen sieht DeMarco Papst Johannes Paul II offenbar als Repräsentanten einer "Kultur des Lebens" an. Dieser bezeichnete gerade den verstorbenen Yassir Arafat als "Führer von großem Charisma". Wie ein Sprecher des Vatikans vermeldete, trauerte der Papst mit dem palästinensischen Volk.
Montag, November 15, 2004
Keine Tränen für Arafat
"Yassir Arafat, Sie waren ein räudiger, tollwütiger, bösartiger Hund, und Sie mögen in der heißesten Ecke der Hölle rösten."
Edward Cline, Schriftsteller
"Yassir Arafat, Sie waren ein räudiger, tollwütiger, bösartiger Hund, und Sie mögen in der heißesten Ecke der Hölle rösten."
Edward Cline, Schriftsteller
Sonntag, November 14, 2004
Firehammer kontra Perigo
Reginald Firehammer hat in dem Internet-Magazin The Rational Argumentator scharfe Angriffe gegen den Gründer der Sense of Life Obectivists (SOLO), Lindsay Perigo, gerichtet. Neben dem Vorwurf, Promiskuität zu propagieren, geht es vor allem um Firehammers Behauptung, Perigos Wandel vom Marxisten zum Objektivisten -Perigo kommt es einer marxistischen Familie aus dem Norden Neuseelands- sei "nur ideologisch" gewesen: "Seine Methoden und sein Stil, sogar seine Motive blieben die des gelernten Kommunisten, und sie passen nicht zum Objektivismus." Insbesondere leide Perigo an einem "Rettet-die-Welt-Syndrom": "Der Zweck der Philosophie ist es nicht, die Welt zu ändern. Der Zweck der Philosophie ist es, die Wahrheiten zu entdecken, die notwendig sind, ein erfolgreiches Leben in dieser Welt zu führen. Wenn genug Menschen dies tun, wird die Welt verändert werden. Dies ist die Art von Veränderung, wie sie die Amerikanische Revolution verkörpert." Die Art von "Weltveränderung", die Perigo repräsentiere, sei eine andere, schreibt Firehammer zum Schluss seines Artikels, und kündigt einen weiteren Artikel an, der zeigen soll, dass Perigo notfalls auch Gewalt anwenden möchte.
Reginald Firehammer ist Autor des Buches The Hijacking of a Philosophy: Homosexuals vs. Ayn Rand's Objectivism
Reginald Firehammer hat in dem Internet-Magazin The Rational Argumentator scharfe Angriffe gegen den Gründer der Sense of Life Obectivists (SOLO), Lindsay Perigo, gerichtet. Neben dem Vorwurf, Promiskuität zu propagieren, geht es vor allem um Firehammers Behauptung, Perigos Wandel vom Marxisten zum Objektivisten -Perigo kommt es einer marxistischen Familie aus dem Norden Neuseelands- sei "nur ideologisch" gewesen: "Seine Methoden und sein Stil, sogar seine Motive blieben die des gelernten Kommunisten, und sie passen nicht zum Objektivismus." Insbesondere leide Perigo an einem "Rettet-die-Welt-Syndrom": "Der Zweck der Philosophie ist es nicht, die Welt zu ändern. Der Zweck der Philosophie ist es, die Wahrheiten zu entdecken, die notwendig sind, ein erfolgreiches Leben in dieser Welt zu führen. Wenn genug Menschen dies tun, wird die Welt verändert werden. Dies ist die Art von Veränderung, wie sie die Amerikanische Revolution verkörpert." Die Art von "Weltveränderung", die Perigo repräsentiere, sei eine andere, schreibt Firehammer zum Schluss seines Artikels, und kündigt einen weiteren Artikel an, der zeigen soll, dass Perigo notfalls auch Gewalt anwenden möchte.
Reginald Firehammer ist Autor des Buches The Hijacking of a Philosophy: Homosexuals vs. Ayn Rand's Objectivism
Samstag, November 13, 2004
Warum Märkte nicht versagen
Hier gibt es Auszüge aus dem Buch Why Markets don't Fail von Brian Simpson, der sich in seinem Buch den populären Argumenten von Ökonomen und anderen Intellektuellen gegen freie Märkte zuwendet. Simpson war auch Referent bei der diesjährigen Objektivistischen Sommerkonferenz des Ayn Rand Institute. Besonders interessant dürfte das 7. Kapitel "Ökonomische Ungleichheit" sein, denn man kann sich darauf verlassen, dass bei jeder Diskussion mit Sozialisten oder anderen Kollektivisten die angebliche "Ungerechtigkeit" einer ungleichen Einkommens- und Vermögensverteilung thematisiert werden wird. Simpson schreibt: "Reichtum und Einkommensungleichheit auf einem freien Markt sind Beispiele für das Gesetz der Kausalität." Jeder Versuch der Egalitaristen, Einkommen und Vermögen umzuverteilen, sei zum Scheitern verurteilt, weil dies ein Vesuch sei, "die Realität umzuschreiben."
Hier gibt es Auszüge aus dem Buch Why Markets don't Fail von Brian Simpson, der sich in seinem Buch den populären Argumenten von Ökonomen und anderen Intellektuellen gegen freie Märkte zuwendet. Simpson war auch Referent bei der diesjährigen Objektivistischen Sommerkonferenz des Ayn Rand Institute. Besonders interessant dürfte das 7. Kapitel "Ökonomische Ungleichheit" sein, denn man kann sich darauf verlassen, dass bei jeder Diskussion mit Sozialisten oder anderen Kollektivisten die angebliche "Ungerechtigkeit" einer ungleichen Einkommens- und Vermögensverteilung thematisiert werden wird. Simpson schreibt: "Reichtum und Einkommensungleichheit auf einem freien Markt sind Beispiele für das Gesetz der Kausalität." Jeder Versuch der Egalitaristen, Einkommen und Vermögen umzuverteilen, sei zum Scheitern verurteilt, weil dies ein Vesuch sei, "die Realität umzuschreiben."
Arafat, das Monster
"In einer besseren Welt hätte Arafat sein Ende am Galgen gefunden, ebenso aufgehängt als Massenmörder wie die führenden Nazis in Nürnberg aufgehängt wurden."
Jeff Jacoby, in: Boston Globe
"In einer besseren Welt hätte Arafat sein Ende am Galgen gefunden, ebenso aufgehängt als Massenmörder wie die führenden Nazis in Nürnberg aufgehängt wurden."
Jeff Jacoby, in: Boston Globe
Donnerstag, November 11, 2004
Zum Stand der Diskussionsgruppe
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf unsere Diskussionsgruppe bei Domeus verweisen, wo es inzwischen auch schon 142 Beiträge gibt. Die letzten Diskussionen drehten sich um die WDR-Talk-Show mit Oliver Knipping, die politische Theorie des Objektivismus und die richtige Übersetzung des Begriffs "selfishness". Insgesamt haben sich jetzt zwölf Mitglieder registrieren lassen und ich kann insbesondere den regelmäßigen Lesern dieses Blogs empfehlen, sich an dieser interessanten Diskussionsgruppe aktiv oder passiv zu beteiligen. Dort gibt es wirklich hochinteressante Zusatzinformationen und im Vergleich zu anderen Diskussionsforen fällt das hohe Niveau der Beiträge wie auch der faire Umgangston, auch bei unterschiedlichen Auffassungen, auf. Also: Bitte anmelden!
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf unsere Diskussionsgruppe bei Domeus verweisen, wo es inzwischen auch schon 142 Beiträge gibt. Die letzten Diskussionen drehten sich um die WDR-Talk-Show mit Oliver Knipping, die politische Theorie des Objektivismus und die richtige Übersetzung des Begriffs "selfishness". Insgesamt haben sich jetzt zwölf Mitglieder registrieren lassen und ich kann insbesondere den regelmäßigen Lesern dieses Blogs empfehlen, sich an dieser interessanten Diskussionsgruppe aktiv oder passiv zu beteiligen. Dort gibt es wirklich hochinteressante Zusatzinformationen und im Vergleich zu anderen Diskussionsforen fällt das hohe Niveau der Beiträge wie auch der faire Umgangston, auch bei unterschiedlichen Auffassungen, auf. Also: Bitte anmelden!
Theo van Gogh ist tot, Herr Schlöndorff!
Dirk Schümer zitiert heute in der FAZ den Regisseur Volker Schlöndorff, der zum Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh bemerkte, dass er sich wundere , dass nicht Michael Moore von einem christlich-fundamentalistischen Waffennarr in Amerika erschossen wurde.
Kommentar von Statler: "Schlöndorff ist doch immer wieder für neue Ignoranz-Rekorde zu haben. Dabei ist er hier eigentlich auf dem richtigen Weg. Vielleicht sollte er sich wirklich mal Gedanken darüber machen, warum die Michael Moores und Marilyn Mansons dieser Welt unbehelligt leben, während die Theo van Goghs und Pim Fortuyns tot sind und Salman Rushdie seine Fatwa knapp überlebte. Nur zu, Herr Schlöndorff, wenn Sie jetzt noch ein wenig weiterdenken, dann geht vielleicht sogar Ihnen ein Licht auf."
Dirk Schümer zitiert heute in der FAZ den Regisseur Volker Schlöndorff, der zum Mord an dem niederländischen Filmemacher Theo van Gogh bemerkte, dass er sich wundere , dass nicht Michael Moore von einem christlich-fundamentalistischen Waffennarr in Amerika erschossen wurde.
Kommentar von Statler: "Schlöndorff ist doch immer wieder für neue Ignoranz-Rekorde zu haben. Dabei ist er hier eigentlich auf dem richtigen Weg. Vielleicht sollte er sich wirklich mal Gedanken darüber machen, warum die Michael Moores und Marilyn Mansons dieser Welt unbehelligt leben, während die Theo van Goghs und Pim Fortuyns tot sind und Salman Rushdie seine Fatwa knapp überlebte. Nur zu, Herr Schlöndorff, wenn Sie jetzt noch ein wenig weiterdenken, dann geht vielleicht sogar Ihnen ein Licht auf."
Dienstag, November 09, 2004
Der Sturm auf Falludscha
In einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland sagte der amerikanische Außenminister Powell, dass die USA "alles tun würden, um die Zahl der zivilen Opfer gering zu halten." Powell sagt nicht, dass die USA "alles" tun werden, um die Zahl von verletzen und getöten US-Soldaten -und ihrer Verbündeten- möglichst gering zu halten, was doch die Soldaten und ihre Angehörigen von der US-Regierung erwarten könnten. Bedeutet Powells "alles", dass er auch das Leben seiner Soldaten opfern würde, um irakische Zivilisten zu retten?
In einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland sagte der amerikanische Außenminister Powell, dass die USA "alles tun würden, um die Zahl der zivilen Opfer gering zu halten." Powell sagt nicht, dass die USA "alles" tun werden, um die Zahl von verletzen und getöten US-Soldaten -und ihrer Verbündeten- möglichst gering zu halten, was doch die Soldaten und ihre Angehörigen von der US-Regierung erwarten könnten. Bedeutet Powells "alles", dass er auch das Leben seiner Soldaten opfern würde, um irakische Zivilisten zu retten?
IUF bei WDR-Talkshow
Am Mittwoch, 10. November 2004 von 20.15 bis 21.45 ist Oliver Knipping für das IUF (Institut für Unternehmerische Freiheit e. V.) zu Gast bei der WDR Talkshow "Hart aber fair"Thema: "Ihr da oben, wir hier unten - Deutschland wieder Zwei-Klassenstaat? Gäste: Dagmar Wöhrl, CSU - Arno Luik, Stern ("Der Putsch von ganz Oben") - Hertha Däubler-Gmelin - Rudolf Mooshammer (ohne Pudel) Auf der website der Talkshow können Sie den Gästen Fragen stellen (www.wdr.de).
Am Mittwoch, 10. November 2004 von 20.15 bis 21.45 ist Oliver Knipping für das IUF (Institut für Unternehmerische Freiheit e. V.) zu Gast bei der WDR Talkshow "Hart aber fair"Thema: "Ihr da oben, wir hier unten - Deutschland wieder Zwei-Klassenstaat? Gäste: Dagmar Wöhrl, CSU - Arno Luik, Stern ("Der Putsch von ganz Oben") - Hertha Däubler-Gmelin - Rudolf Mooshammer (ohne Pudel) Auf der website der Talkshow können Sie den Gästen Fragen stellen (www.wdr.de).
Die Keule des "Diskrimierungsverbot
Dirk Maxeiner und Michael Miersch weisen in einem Artikel für Die Welt auf die Gefahr für unsere Individualrechte durch sog. "Anti-Diskrimierungsgesetze" hin. Durch diese Gesetze wird das legitime Recht eines jeden Menschen, Entscheidungen aufgrund seiner individuellen Wertentscheidungen zu treffen, konterkariert. Man verstehe mich nicht falsch, diese Entscheidungen können moralisch verwerflich sein, etwa wenn sie rassistisch motiviert sind, aber es darf niemals die Aufgabe des Staates sein, moralische Kreuzzüge, unter welchem Deckmantel auch immer, gegen seine Bürger zu führen. Jeder Mensch ist für seine individuelle Moral selbst verantwortlich, und erst dann, wenn er beginnt, Gewalt gegen andere Personen anzuwenden, ist der Staat gefordert, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Tatsächlich sind Diskrimierungen, d. h. Ungleichbehandlungen von Menschen, alltäglich und den meisten Menschen würde es nicht im Traum einfallen, dem Staat das Recht zuzuweisen, hier regulierend einzugreifen, aber diese Menschen sollten begreifen, dass das Prinzip, die Handlungs- und damit Diskrimierungsfreiheit eines Menschen zu repektieren, keine Ausnahme verträgt, ohne selbst Schaden zu nehmen.
Dirk Maxeiner und Michael Miersch weisen in einem Artikel für Die Welt auf die Gefahr für unsere Individualrechte durch sog. "Anti-Diskrimierungsgesetze" hin. Durch diese Gesetze wird das legitime Recht eines jeden Menschen, Entscheidungen aufgrund seiner individuellen Wertentscheidungen zu treffen, konterkariert. Man verstehe mich nicht falsch, diese Entscheidungen können moralisch verwerflich sein, etwa wenn sie rassistisch motiviert sind, aber es darf niemals die Aufgabe des Staates sein, moralische Kreuzzüge, unter welchem Deckmantel auch immer, gegen seine Bürger zu führen. Jeder Mensch ist für seine individuelle Moral selbst verantwortlich, und erst dann, wenn er beginnt, Gewalt gegen andere Personen anzuwenden, ist der Staat gefordert, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Tatsächlich sind Diskrimierungen, d. h. Ungleichbehandlungen von Menschen, alltäglich und den meisten Menschen würde es nicht im Traum einfallen, dem Staat das Recht zuzuweisen, hier regulierend einzugreifen, aber diese Menschen sollten begreifen, dass das Prinzip, die Handlungs- und damit Diskrimierungsfreiheit eines Menschen zu repektieren, keine Ausnahme verträgt, ohne selbst Schaden zu nehmen.
Montag, November 08, 2004
Bush, der Theokrat?
Diana Mertz Hsieh hat auf ihrem Blog interessante Äußerungen von Bush sen. und Bush jun. zum Thema Religion gegenübergestellt. Während Bush sen. sich sehr abfällig über Atheisten äußert -gleichwohl das Prinzip der Trennung von Staat und Kirche vertritt-, gibt es bei George W. Bush kein böses Wort über Amerikas Nichtgläubige: "Und wenn sie sich dafür entscheiden, nicht zu beten, so sind sie doch genauso patriotisch wie ihre Nachbarn."
Diana Mertz Hsieh hat auf ihrem Blog interessante Äußerungen von Bush sen. und Bush jun. zum Thema Religion gegenübergestellt. Während Bush sen. sich sehr abfällig über Atheisten äußert -gleichwohl das Prinzip der Trennung von Staat und Kirche vertritt-, gibt es bei George W. Bush kein böses Wort über Amerikas Nichtgläubige: "Und wenn sie sich dafür entscheiden, nicht zu beten, so sind sie doch genauso patriotisch wie ihre Nachbarn."
Sonntag, November 07, 2004
Eigentum ist Eigentum
Nach Angaben der "Aktion Plagiarius" besteht ungefähr 10 % des gesamten Welthandels aus Fälschungen und Nachahmungen mit einem Gesamtschaden von 200 bis 300 Mrd. € pro Jahr.Bei der Diskussion um Patente und Copyrights sollte man sich niemals auf das Niveau von Nützlichkeitserwägungen herablassen, wie es etwa mit der Frage diskutiert wird, ob der Patentschutz Innnovationen fördert oder behindert. Absurd auch der Vorwurf, dass der reiche Norden sich durch Patenrechte vor Konkurrenz schützen wolle. Wer stiehlt ist ein Dieb, kein Konkurrent. Die Schöpfer von intellektuellem Eigentum haben das Recht, dass der Staat ihr Eigentum schützt, ebenso wie er auch das Inventar einer Wohnung vor Diebstahl schützen sollte. Der Schutz durch Patente und Copyrights anerkennt die überragende Bedeutung, die intellektuelle Anstrengungen bei der Produktion von materiellen Reichtum hat. Es handelt sich nicht etwa um staatliche Geschenke oder Vergünstigungen.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wurde Thomas Straubhaar, dem Präsidenten des HWWA-Instituts in Hamburg, unter anderem folgende Fragen gestellt:
Bestehen Unterschiede zwischen geistigem Eigentum und dem Eigentum an materiellen Gütern?
"Nein. Eigentum ist Eigentum. Es muss in jedem Fall geschützt werden. Der Unterschied besteht höchstens darin, dass 'geistiges' Eigentum eben nicht 'materiell' ist. Es bleibt quasi unsichtbar. Deshalb kann es in der Praxis nicht so leicht geschützt werden."
Beuten die ärmeren Nationen die reicheren durch Imitationen aus?
"Ja, wenn es Raubkopien oder identische Generika sind. Nein, wenn es nur ähnliche Produkte sind oder wenn dasselbe Ergebnis mit einer anderen Lösung erreicht wird (etwa konkurrierende PC-Software für Textverarbeitung). Nachahmung ist die natürliche Schwester des Patents."
Nach Angaben der "Aktion Plagiarius" besteht ungefähr 10 % des gesamten Welthandels aus Fälschungen und Nachahmungen mit einem Gesamtschaden von 200 bis 300 Mrd. € pro Jahr.Bei der Diskussion um Patente und Copyrights sollte man sich niemals auf das Niveau von Nützlichkeitserwägungen herablassen, wie es etwa mit der Frage diskutiert wird, ob der Patentschutz Innnovationen fördert oder behindert. Absurd auch der Vorwurf, dass der reiche Norden sich durch Patenrechte vor Konkurrenz schützen wolle. Wer stiehlt ist ein Dieb, kein Konkurrent. Die Schöpfer von intellektuellem Eigentum haben das Recht, dass der Staat ihr Eigentum schützt, ebenso wie er auch das Inventar einer Wohnung vor Diebstahl schützen sollte. Der Schutz durch Patente und Copyrights anerkennt die überragende Bedeutung, die intellektuelle Anstrengungen bei der Produktion von materiellen Reichtum hat. Es handelt sich nicht etwa um staatliche Geschenke oder Vergünstigungen.
In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung wurde Thomas Straubhaar, dem Präsidenten des HWWA-Instituts in Hamburg, unter anderem folgende Fragen gestellt:
Bestehen Unterschiede zwischen geistigem Eigentum und dem Eigentum an materiellen Gütern?
"Nein. Eigentum ist Eigentum. Es muss in jedem Fall geschützt werden. Der Unterschied besteht höchstens darin, dass 'geistiges' Eigentum eben nicht 'materiell' ist. Es bleibt quasi unsichtbar. Deshalb kann es in der Praxis nicht so leicht geschützt werden."
Beuten die ärmeren Nationen die reicheren durch Imitationen aus?
"Ja, wenn es Raubkopien oder identische Generika sind. Nein, wenn es nur ähnliche Produkte sind oder wenn dasselbe Ergebnis mit einer anderen Lösung erreicht wird (etwa konkurrierende PC-Software für Textverarbeitung). Nachahmung ist die natürliche Schwester des Patents."
Donnerstag, November 04, 2004
Demokraten hätten die Wahl gewinnen können
Aber nicht mit diesem Kandidaten! Der Tag danach; Wundenlecken bei den Demokraten: republikanische Präsidentschaft, Senat und Repräsentantenhaus. Welche Lehre ziehen Demokraten daraus? Anstatt nach Fehlern zu suchen, hat John Kerry bei seiner Concession Speech gleich damit angefangen zu sagen, was republikanische Politiker jetzt zu tun hätten: "national unity", bla bla bla, "reach over the aisle", bla bla bla, "end polarization and partisanship", bla bla bla, "common effort". Die Verlierer haben den Gewinnern nichts zu bieten, verlangen aber von den Gewinnern, ihre politischen Überzeugungen aufzugeben und kollektivistische Einheit zu praktizieren. Die Demokraten hätten diese Wahl gewinnen können, wenn sie einen Kandidaten aufgestellt hätten, der verteidigungspolitisch als stark gegolten hätte, der fiskal konservativ gewesen wäre, und der beim Rest seiner Ansichten als "moderat" gegolten hätte. Der geeignete Kandidat dafür wäre Wesley Clark gewesen, der als NATO-General im Kosovokrieg eine harte Linie gefahren hat. Clark hatte sich ebenfalls schon einmal überlegt für die Republikaner für das Präsidentenamt ins Rennen zu gehen. Stattdessen waren Demokraten versessen darauf, G. W. Bushs militärisches Vorgehen zu kritisieren und bei den Vorwahlen Kandidaten zu wählen, die ultralinks sind. Wenn sich die Demokraten noch etwas dümmer angestellt hätten, hätten sie neben einer Handvoll von Senatssitzen sogar noch ihre Sperrminorität im Senat von 40 Sitzen verloren. Dann hätte G. W. Bush fast schon den Papst persönlich in den Supreme Court berufen können. Diese Sperrminorität ist erhalten geblieben ( Reps 55, Dems 45; und selbst der Minderheitsführer der Demokraten Tom Dashle hat seinen Sitz verloren), und sie ist wichtig, um religiöse Richter und Bush´s religiöse Agenda aufzuhalten. Sie bedeutet aber auch, dass z. B. Steuersenkungen und Sozialreformen aufgehalten werden können. Ein ähnliches Bild im Repräsentantenhaus: ebenfalls einige Sitzverluste für die Demokraten. Das einzige Eingeständnis kam bisher von der Minderheitsführerin des Repäsentantenhauses Nancy Pelosi: "Wir haben so ziemlich alles verloren, was man hätte verlieren können." Anscheinend haben sie aber immer noch nichts gelernt. Vom Regen geht es in die Traufe und es steht schon die nächste Katastrophe für die Demokraten bereit: der neu gewählte demokratische Senator Obama wird als nächster Präsidentschaftskandidat gehandelt. Bezeichnung von Robert Tracinski für diesen Herrn: "an outright socialist". Demokraten haben einen langen Weg des Untergangs gewählt: von der Old Left, über die New Left, zur Angry Left: was kommt dann noch? Muss die Demokratische Partei erst in die Bedeutungslosigkeit versinken, ehe dort ein Lernprozess eintritt? Es gäbe so viele Punkte, die man an Präsident Bush legitim kritisieren könnte. Seine ganze religiöse Linie: die Gefahr der Vermischung von Staat und Kirche, seine Ablehnung des gesamten Gebiets der Biotechnologie, Genforschung, Stammzellenforschung, seine Ablehnung von Abtreibung. (Die Aussetzung von Bürgerrechten im Namen der Terrorbekämpfung wurde von Demokraten zu recht kritisiert: Terror bekämpft man nicht dadurch, dass man die eigene Nation zum Polizeistaat macht). In der Demokratischen Partei muss eine Neuausrichtung stattfinden.Wenn die Demokraten wieder regierungsfähig werden wollen, müssen sie Kandidaten aufstellen, die eine ökonomisch freundliche Politik machen, die eine verteidigungspolitisch starke Linie vertreten, und die einen gemässigten säkularen Standpunkt haben.
Aber nicht mit diesem Kandidaten! Der Tag danach; Wundenlecken bei den Demokraten: republikanische Präsidentschaft, Senat und Repräsentantenhaus. Welche Lehre ziehen Demokraten daraus? Anstatt nach Fehlern zu suchen, hat John Kerry bei seiner Concession Speech gleich damit angefangen zu sagen, was republikanische Politiker jetzt zu tun hätten: "national unity", bla bla bla, "reach over the aisle", bla bla bla, "end polarization and partisanship", bla bla bla, "common effort". Die Verlierer haben den Gewinnern nichts zu bieten, verlangen aber von den Gewinnern, ihre politischen Überzeugungen aufzugeben und kollektivistische Einheit zu praktizieren. Die Demokraten hätten diese Wahl gewinnen können, wenn sie einen Kandidaten aufgestellt hätten, der verteidigungspolitisch als stark gegolten hätte, der fiskal konservativ gewesen wäre, und der beim Rest seiner Ansichten als "moderat" gegolten hätte. Der geeignete Kandidat dafür wäre Wesley Clark gewesen, der als NATO-General im Kosovokrieg eine harte Linie gefahren hat. Clark hatte sich ebenfalls schon einmal überlegt für die Republikaner für das Präsidentenamt ins Rennen zu gehen. Stattdessen waren Demokraten versessen darauf, G. W. Bushs militärisches Vorgehen zu kritisieren und bei den Vorwahlen Kandidaten zu wählen, die ultralinks sind. Wenn sich die Demokraten noch etwas dümmer angestellt hätten, hätten sie neben einer Handvoll von Senatssitzen sogar noch ihre Sperrminorität im Senat von 40 Sitzen verloren. Dann hätte G. W. Bush fast schon den Papst persönlich in den Supreme Court berufen können. Diese Sperrminorität ist erhalten geblieben ( Reps 55, Dems 45; und selbst der Minderheitsführer der Demokraten Tom Dashle hat seinen Sitz verloren), und sie ist wichtig, um religiöse Richter und Bush´s religiöse Agenda aufzuhalten. Sie bedeutet aber auch, dass z. B. Steuersenkungen und Sozialreformen aufgehalten werden können. Ein ähnliches Bild im Repräsentantenhaus: ebenfalls einige Sitzverluste für die Demokraten. Das einzige Eingeständnis kam bisher von der Minderheitsführerin des Repäsentantenhauses Nancy Pelosi: "Wir haben so ziemlich alles verloren, was man hätte verlieren können." Anscheinend haben sie aber immer noch nichts gelernt. Vom Regen geht es in die Traufe und es steht schon die nächste Katastrophe für die Demokraten bereit: der neu gewählte demokratische Senator Obama wird als nächster Präsidentschaftskandidat gehandelt. Bezeichnung von Robert Tracinski für diesen Herrn: "an outright socialist". Demokraten haben einen langen Weg des Untergangs gewählt: von der Old Left, über die New Left, zur Angry Left: was kommt dann noch? Muss die Demokratische Partei erst in die Bedeutungslosigkeit versinken, ehe dort ein Lernprozess eintritt? Es gäbe so viele Punkte, die man an Präsident Bush legitim kritisieren könnte. Seine ganze religiöse Linie: die Gefahr der Vermischung von Staat und Kirche, seine Ablehnung des gesamten Gebiets der Biotechnologie, Genforschung, Stammzellenforschung, seine Ablehnung von Abtreibung. (Die Aussetzung von Bürgerrechten im Namen der Terrorbekämpfung wurde von Demokraten zu recht kritisiert: Terror bekämpft man nicht dadurch, dass man die eigene Nation zum Polizeistaat macht). In der Demokratischen Partei muss eine Neuausrichtung stattfinden.Wenn die Demokraten wieder regierungsfähig werden wollen, müssen sie Kandidaten aufstellen, die eine ökonomisch freundliche Politik machen, die eine verteidigungspolitisch starke Linie vertreten, und die einen gemässigten säkularen Standpunkt haben.
Amerika ist gespalten - gut so
In Deutschland hören wir nach Wahlsieg von Präsident Bush immer wieder die Phrase, dass Amerika doch "tief gespalten" sei, was wohl suggerieren soll, dass es jetzt darum gehe, dass Land zu "versöhnen". Aber auf welcher Basis soll diese Versöhnung stattfinden? Michael Hurd weist in seinem Kommentar richtigerweise darauf hin, dass Spaltungen bei einer Auseinandersetzung um fundamentale Prinzipien immer noch besser sind als wenn "idiotische Ansichten von solchen Leuten wie John Kerry, Michael Moore und Jimmy Carter den Sieg davon tragen würden." Besser wäre natürlich eine Situation, wo das richtige Prinzip eine überwältigende Mehrheit davon tragen würde, aber wenn dies nicht möglich ist, sind Spaltungen weitaus erträglicher als ein Sieg des falschen Prinzips. John Kerry ist ein Pazifist mit Fussnote ("Ja, wenn Amerika angegriffen wird. Ja, wenn die Vereinten Nationen zustimmen. Ja, wenn...), wohingegen Präsident Bush für das Prinzip steht, dass die USA offensiv gegen Staaten vorgehen können, die den Terror unsterstützen, ob mit Billigung der Vereinten Nationen oder ohne. Diesem Prinzip hat eine Mehrheit der amerikanischen Wähler zugestimmt, und dies ist gut so.
In Deutschland hören wir nach Wahlsieg von Präsident Bush immer wieder die Phrase, dass Amerika doch "tief gespalten" sei, was wohl suggerieren soll, dass es jetzt darum gehe, dass Land zu "versöhnen". Aber auf welcher Basis soll diese Versöhnung stattfinden? Michael Hurd weist in seinem Kommentar richtigerweise darauf hin, dass Spaltungen bei einer Auseinandersetzung um fundamentale Prinzipien immer noch besser sind als wenn "idiotische Ansichten von solchen Leuten wie John Kerry, Michael Moore und Jimmy Carter den Sieg davon tragen würden." Besser wäre natürlich eine Situation, wo das richtige Prinzip eine überwältigende Mehrheit davon tragen würde, aber wenn dies nicht möglich ist, sind Spaltungen weitaus erträglicher als ein Sieg des falschen Prinzips. John Kerry ist ein Pazifist mit Fussnote ("Ja, wenn Amerika angegriffen wird. Ja, wenn die Vereinten Nationen zustimmen. Ja, wenn...), wohingegen Präsident Bush für das Prinzip steht, dass die USA offensiv gegen Staaten vorgehen können, die den Terror unsterstützen, ob mit Billigung der Vereinten Nationen oder ohne. Diesem Prinzip hat eine Mehrheit der amerikanischen Wähler zugestimmt, und dies ist gut so.
Dienstag, November 02, 2004
Hughins: Bushs Religion ist keine Bedrohung
Auch Ed Hughins vom Objectivist Center (TOC) hat sich in einem Diskussionsbeitrag für das Forum objectivismonline.net für die Wiederwahl von Präsident Bush ausgesprochen. Hughins sieht insbesondere keine drohende Gefahr einer Theokratie in Amerika: "Wir sind nicht meilenweit davon entfernt, ein neues Iran zu werden, wir sind Lichtjahre davon entfernt." Hughins vergleicht die politische und kulturelle Situation in den USA mit der aus den 50er Jahren, wo viele Dinge selbstverständlich waren, für die heute die Religiösen noch nicht einmal kämpfen würden. Heute kämpft die religiöse Rechte gegen die Homo-Ehe, aber sie kämpft nicht gegen eine Illegalisierung der Homosexualtität an sich. Hughins weist auch die Hoffnung zurück, die Niederlage von Bush könnte dazu führen, dass die Republikaner bei der nächsten Wahl einen weniger religiösen Kandidaten präsentieren könnten. Die GOP könnte die Niederlage Bushs auch in dem Sinne werten, dass die Öffentlichkeit einen weicheren Kandidaten wünsche, der die Vereinten Nationen oder die NATO um Erlaubnis bitte, Amerika verteidigen zu dürfen. Ich möchte Hughins zustimmen, dass es bei dieser Wahl um eine Volksabstimmung über das Cowboyimage -tatsächlich ist Bush weit weniger der Cowboy als viele Europäer befürchten- des Präsidenten geht, und eine Wahl Kerrys würde der Welt mitteilen, dass die Amerikaner die "Cowboy-"Attitüde bei der Bekämpfung der Terroristen ihres Präsidenten zurückweisen. Zur Figur des Cowboys siehe auch Andrew Bernsteins Aufsatz In Defense of the Cowboy ("Für die meisten Amerikaner ist der Cowboy kein Schurke, sondern ein Held. Was wir schätzen am Cowboy des Alten Westens, ist seine Bereitschaft, gegen das Böse aufzustehen, und es alleine zu tun, wenn es notwendig ist. Der Cowboy ist das Symbol für die wichtigen Tugenden des Mutes und der Unabhängigkeit.")
Auch Ed Hughins vom Objectivist Center (TOC) hat sich in einem Diskussionsbeitrag für das Forum objectivismonline.net für die Wiederwahl von Präsident Bush ausgesprochen. Hughins sieht insbesondere keine drohende Gefahr einer Theokratie in Amerika: "Wir sind nicht meilenweit davon entfernt, ein neues Iran zu werden, wir sind Lichtjahre davon entfernt." Hughins vergleicht die politische und kulturelle Situation in den USA mit der aus den 50er Jahren, wo viele Dinge selbstverständlich waren, für die heute die Religiösen noch nicht einmal kämpfen würden. Heute kämpft die religiöse Rechte gegen die Homo-Ehe, aber sie kämpft nicht gegen eine Illegalisierung der Homosexualtität an sich. Hughins weist auch die Hoffnung zurück, die Niederlage von Bush könnte dazu führen, dass die Republikaner bei der nächsten Wahl einen weniger religiösen Kandidaten präsentieren könnten. Die GOP könnte die Niederlage Bushs auch in dem Sinne werten, dass die Öffentlichkeit einen weicheren Kandidaten wünsche, der die Vereinten Nationen oder die NATO um Erlaubnis bitte, Amerika verteidigen zu dürfen. Ich möchte Hughins zustimmen, dass es bei dieser Wahl um eine Volksabstimmung über das Cowboyimage -tatsächlich ist Bush weit weniger der Cowboy als viele Europäer befürchten- des Präsidenten geht, und eine Wahl Kerrys würde der Welt mitteilen, dass die Amerikaner die "Cowboy-"Attitüde bei der Bekämpfung der Terroristen ihres Präsidenten zurückweisen. Zur Figur des Cowboys siehe auch Andrew Bernsteins Aufsatz In Defense of the Cowboy ("Für die meisten Amerikaner ist der Cowboy kein Schurke, sondern ein Held. Was wir schätzen am Cowboy des Alten Westens, ist seine Bereitschaft, gegen das Böse aufzustehen, und es alleine zu tun, wenn es notwendig ist. Der Cowboy ist das Symbol für die wichtigen Tugenden des Mutes und der Unabhängigkeit.")
Neuer Text von Manfred F. Schieder
Auf dem Blog Objektivismus.BlogSpot wurde soeben der Text "Wohin des Wegs, Unternehmer?" von Manfred F. Schieder veröffentlicht. Vielen Dank an den Autor für die Übersetzung seines ursprünglich auf Spanisch veröffentlichten Textes.
Auf dem Blog Objektivismus.BlogSpot wurde soeben der Text "Wohin des Wegs, Unternehmer?" von Manfred F. Schieder veröffentlicht. Vielen Dank an den Autor für die Übersetzung seines ursprünglich auf Spanisch veröffentlichten Textes.
Gutes Denken
Wie der objektivistische Autor und Redner Craig Biddle auf seiner Website mitteilt, arbeitet er gegenwärtig an einem Buch über Kognition mit dem vorläufigen Titel "Good Thinking: The Science of Being Selfish". Während das Vorgängerwerk "Loving Life" (leider bei amazon.de nicht mehr erhältlich) demonstriert, dass Moral daraus besteht, eigeninteressiert zu sein, soll Biddles neues Buch zeigen, was es bedeutet, egoistisch im Bereich der Kognition zu sein.
Wie der objektivistische Autor und Redner Craig Biddle auf seiner Website mitteilt, arbeitet er gegenwärtig an einem Buch über Kognition mit dem vorläufigen Titel "Good Thinking: The Science of Being Selfish". Während das Vorgängerwerk "Loving Life" (leider bei amazon.de nicht mehr erhältlich) demonstriert, dass Moral daraus besteht, eigeninteressiert zu sein, soll Biddles neues Buch zeigen, was es bedeutet, egoistisch im Bereich der Kognition zu sein.
Montag, November 01, 2004
Die Alternative, die keine ist
Rafael Seligmann fordert im neuen Cicero einen Wechsel in der Beitrittspolitik der Europäischen Union: Russland, nicht die Türkei. Statt eines Landes, das am Rande des Islamismus taumelt, ein Land, das am Rande des Faschismus taumelt. Welch' eine Alternative! Bei Rafael Seligmann scheint dieser originelle Vorschlag allerdings nicht gerade untypisch für ihn zu sein. So schreibt Henryk M. Broder gestern auf der Achse des Guten: "Es gibt nicht allzuviele Menschen, bei denen man sich darauf verlassen kann, daß sie garantiert Unsinn von sich geben, wenn sie nur den Mund auf- oder ihren Computer anmachen. Peter Zadeck ist so einer, Konstantin Wecker, Norbert Blüm und Rafael Seligmann." Da das neue Cicero neben Norbert Blüm und Rafael Seligmann auch noch Pat Buchanan zu Wort kommen läßt, habe ich mich entschieden, den Heftpreis anderweitig zu investieren.
Rafael Seligmann fordert im neuen Cicero einen Wechsel in der Beitrittspolitik der Europäischen Union: Russland, nicht die Türkei. Statt eines Landes, das am Rande des Islamismus taumelt, ein Land, das am Rande des Faschismus taumelt. Welch' eine Alternative! Bei Rafael Seligmann scheint dieser originelle Vorschlag allerdings nicht gerade untypisch für ihn zu sein. So schreibt Henryk M. Broder gestern auf der Achse des Guten: "Es gibt nicht allzuviele Menschen, bei denen man sich darauf verlassen kann, daß sie garantiert Unsinn von sich geben, wenn sie nur den Mund auf- oder ihren Computer anmachen. Peter Zadeck ist so einer, Konstantin Wecker, Norbert Blüm und Rafael Seligmann." Da das neue Cicero neben Norbert Blüm und Rafael Seligmann auch noch Pat Buchanan zu Wort kommen läßt, habe ich mich entschieden, den Heftpreis anderweitig zu investieren.
Die September-Bilanz
Im Monat September erreichte dieser Blog ungefähr 1 400 Visits, was der drittgrößten je erreichten Zahl seit Beginn des Blogs entspricht. Das Kapitalismus-Magazin konnte 1 159 Visits erreichen. Der Blog Objektivismus.BlogSpot wurde mit drei neuen Einträgen soeben aktualisiert. Von der vorgestellten Produkten wurden die Bücher "Die Kraft der Vernunft", "Das neue Lexikon der populären Irrtümer" und "Die Soziallüge" am häufigsten angeklickt.
Im Monat September erreichte dieser Blog ungefähr 1 400 Visits, was der drittgrößten je erreichten Zahl seit Beginn des Blogs entspricht. Das Kapitalismus-Magazin konnte 1 159 Visits erreichen. Der Blog Objektivismus.BlogSpot wurde mit drei neuen Einträgen soeben aktualisiert. Von der vorgestellten Produkten wurden die Bücher "Die Kraft der Vernunft", "Das neue Lexikon der populären Irrtümer" und "Die Soziallüge" am häufigsten angeklickt.
Sonntag, Oktober 31, 2004
Deutsches Wunschdenken
Statler and Waldorf berichten über Wolfgang Herles Buch Wir sind kein Volk , in dem dieser eine gesamtdeutsche Krankheit analysiert: "Die völlige Unfähigkeit, die Dinge zu sehen wie sie sind. Das immer größer werdende Defizit an nüchternem Rationalismus. Die Tendenz zum Wunschdenken, das zu absurden kollektiven Weltbildern führt und den Glauben stärkt, daß schon alles gut wird, wenn wir nur schön solidarisch sind. Die Deutschen als Volk von Pippi Langstrümpfen – wir denken uns die Welt, wie sie uns gefällt."
Statler and Waldorf berichten über Wolfgang Herles Buch Wir sind kein Volk , in dem dieser eine gesamtdeutsche Krankheit analysiert: "Die völlige Unfähigkeit, die Dinge zu sehen wie sie sind. Das immer größer werdende Defizit an nüchternem Rationalismus. Die Tendenz zum Wunschdenken, das zu absurden kollektiven Weltbildern führt und den Glauben stärkt, daß schon alles gut wird, wenn wir nur schön solidarisch sind. Die Deutschen als Volk von Pippi Langstrümpfen – wir denken uns die Welt, wie sie uns gefällt."
Ein kapitalistischer Falke für ... Kerry
Neben den mehr oder weniger bekannten Objektivisten, die sich für die Wahl von Präsident Bush ausgesprochen haben, gibt es allerdings auch die andere Fraktion, die, angeführt von Leonard Peikoff selbst, Kerry favorisiert. Der Buchautor Craig Biddle präsentiert als Begründung für Kerry eine Art Katastrophenstrategie: Kerry ist das größere Übel, aber gerade deshalb sollte er gewählt werden. Biddle schafft es, im gesamten Text nichts Positives über Kerry sagen zu können, ihn aber trotzdem zu empfehlen: "John Kerry ist abscheulich, aber ich werde für ihn stimmen. (...) Stimmt für Kerry und versucht, nicht zu kotzen." Ausgangspunkt für die Argumentation von Biddle ist ein Zitat von Ayn Rand, wo sie sagt, dass ein halber Kampf schlimmer ist als gar keiner. Bush treibe eine "aufopfernde Außenpolitik", die den Amerikanern aber als "hawkish" verkauft würde, und damit wäre die Möglichkeit einer wirklich selbstbewußten Außenpolitik aus der Debatte verbannt worden. Auch auf die Innenpolitik bezogen wiederholt Biddle dieses Argument. Bush habe den Begriff Kapitalismus aus der innenpolitischen Debatte entfernt, er habe etatistische Politik in eine kapitalistische Terminologie gepackt. Eine Amtsübernahme Kerrys würde sozusagen die Fronten klären. Die Taube machte eine taubenhafte Politik und deklariert sie auch als solche, was die Rechte animieren würde, Druck auf die Taube auszuüben, um diese in Richtung einer selbstbewußteren Politik zu drängen. Biddles Strategie ist nicht nur naiv und unrealistisch, so ist auch moralisch zweifelhaft, weil sie das Gute befördern will durch die Akzeptanz des Opfers. So hätte Biddle etwa den 11. September im Grunde genommen begrüßen müssen, da auch dieses Massaker klare Fronten schaffte, indem es den barbarischen Charakter des islamistischen Terrors so unmißverständlich deutlich machte. Biddle begeht darüber hinaus den Fehler, das Verhältnis von Politik und Kultur auf den Kopf zu stellen. John Hospers stellt in seiner Stellungnahme zu den Präsidentschaftswahlen klar, dass die Amerikaner "psychologisch" nicht auf eine "libertäre" Gesellschaft vorbereitet seien. Richtiger sollte man feststellen, dass sie philosophisch weder auf eine kapitalistische Gesellschaft noch auf eine robuste Außenpolitik vorbereitet sind. Bush machte nicht seine persönliche "christliche Ethik" zu schaffen, sondern es war die widersprüchliche Ethik seiner Landsleute selbst, die eine andere Strategie seiner Außenpolitik verhinderte. So waren etwa fast alle amerikanische Kirchen gegen den Irak-Krieg. Bush befand sich also schon in Opposition mit einem Teil seiner Anhänger -von der linken, pazifistischen Opposition einmal abgesehen-, ohne dass er versucht hätte, Biddles Strategie einer wirklich "hawkischen" Außenpolitik umzusetzen. Bush ist weit entfernt davon, ein idealer Kandidat zu sein. Dies ist zweiffelos richtig. Er dürfte sich aber schon am Rande dessen befinden, was die Amerikaner bereit sind, zu wählen. Wer einen idealeren Kandidaten im Amt sehen möchte, muss kulturelle Änderungen befördern, sodass Biddles Vorschlag, zur Verbreitung des Objektivismus beizutragen, tatsächlich ins Schwarze trifft, ganz im Gegensatz zu seinen übrigen Argumenten. Übrigens wird sein Argument, dass ein halber Kampf schlimmer sei als gar keiner, nicht einmal von Leonard Peikoff geteilt, der in einer Rede nach Beginn des Irak-Krieges feststellte, dass dieser Krieg immerhin besser sei als überhaupt nichts zu tun.
Neben den mehr oder weniger bekannten Objektivisten, die sich für die Wahl von Präsident Bush ausgesprochen haben, gibt es allerdings auch die andere Fraktion, die, angeführt von Leonard Peikoff selbst, Kerry favorisiert. Der Buchautor Craig Biddle präsentiert als Begründung für Kerry eine Art Katastrophenstrategie: Kerry ist das größere Übel, aber gerade deshalb sollte er gewählt werden. Biddle schafft es, im gesamten Text nichts Positives über Kerry sagen zu können, ihn aber trotzdem zu empfehlen: "John Kerry ist abscheulich, aber ich werde für ihn stimmen. (...) Stimmt für Kerry und versucht, nicht zu kotzen." Ausgangspunkt für die Argumentation von Biddle ist ein Zitat von Ayn Rand, wo sie sagt, dass ein halber Kampf schlimmer ist als gar keiner. Bush treibe eine "aufopfernde Außenpolitik", die den Amerikanern aber als "hawkish" verkauft würde, und damit wäre die Möglichkeit einer wirklich selbstbewußten Außenpolitik aus der Debatte verbannt worden. Auch auf die Innenpolitik bezogen wiederholt Biddle dieses Argument. Bush habe den Begriff Kapitalismus aus der innenpolitischen Debatte entfernt, er habe etatistische Politik in eine kapitalistische Terminologie gepackt. Eine Amtsübernahme Kerrys würde sozusagen die Fronten klären. Die Taube machte eine taubenhafte Politik und deklariert sie auch als solche, was die Rechte animieren würde, Druck auf die Taube auszuüben, um diese in Richtung einer selbstbewußteren Politik zu drängen. Biddles Strategie ist nicht nur naiv und unrealistisch, so ist auch moralisch zweifelhaft, weil sie das Gute befördern will durch die Akzeptanz des Opfers. So hätte Biddle etwa den 11. September im Grunde genommen begrüßen müssen, da auch dieses Massaker klare Fronten schaffte, indem es den barbarischen Charakter des islamistischen Terrors so unmißverständlich deutlich machte. Biddle begeht darüber hinaus den Fehler, das Verhältnis von Politik und Kultur auf den Kopf zu stellen. John Hospers stellt in seiner Stellungnahme zu den Präsidentschaftswahlen klar, dass die Amerikaner "psychologisch" nicht auf eine "libertäre" Gesellschaft vorbereitet seien. Richtiger sollte man feststellen, dass sie philosophisch weder auf eine kapitalistische Gesellschaft noch auf eine robuste Außenpolitik vorbereitet sind. Bush machte nicht seine persönliche "christliche Ethik" zu schaffen, sondern es war die widersprüchliche Ethik seiner Landsleute selbst, die eine andere Strategie seiner Außenpolitik verhinderte. So waren etwa fast alle amerikanische Kirchen gegen den Irak-Krieg. Bush befand sich also schon in Opposition mit einem Teil seiner Anhänger -von der linken, pazifistischen Opposition einmal abgesehen-, ohne dass er versucht hätte, Biddles Strategie einer wirklich "hawkischen" Außenpolitik umzusetzen. Bush ist weit entfernt davon, ein idealer Kandidat zu sein. Dies ist zweiffelos richtig. Er dürfte sich aber schon am Rande dessen befinden, was die Amerikaner bereit sind, zu wählen. Wer einen idealeren Kandidaten im Amt sehen möchte, muss kulturelle Änderungen befördern, sodass Biddles Vorschlag, zur Verbreitung des Objektivismus beizutragen, tatsächlich ins Schwarze trifft, ganz im Gegensatz zu seinen übrigen Argumenten. Übrigens wird sein Argument, dass ein halber Kampf schlimmer sei als gar keiner, nicht einmal von Leonard Peikoff geteilt, der in einer Rede nach Beginn des Irak-Krieges feststellte, dass dieser Krieg immerhin besser sei als überhaupt nichts zu tun.
Samstag, Oktober 30, 2004
Bin Laden empfiehlt Kerry
Michael Duff nennt die jüngste Videobotschaft von Osama bin Laden eine offene Einmischung in den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Aber er weist noch auf einen anderen Aspekt hin: "Nach meiner Erfahrung machen die bösen Typen keine Friedensangebote, wenn sie nicht mit dem Rücken an der Wand stehen." Michael Duff sieht das Video als ein Zeichen der Verzweifelung an: "Ich denke, bin Laden zeigt Schwäche, weil wir ihn in die Ecke gedrängt haben. Ich denke, dies bedeutet, dass wir gewinnen, aber ich erwarte nicht, dass unsere Wähler dies auch so sehen."
Michael Duff nennt die jüngste Videobotschaft von Osama bin Laden eine offene Einmischung in den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Aber er weist noch auf einen anderen Aspekt hin: "Nach meiner Erfahrung machen die bösen Typen keine Friedensangebote, wenn sie nicht mit dem Rücken an der Wand stehen." Michael Duff sieht das Video als ein Zeichen der Verzweifelung an: "Ich denke, bin Laden zeigt Schwäche, weil wir ihn in die Ecke gedrängt haben. Ich denke, dies bedeutet, dass wir gewinnen, aber ich erwarte nicht, dass unsere Wähler dies auch so sehen."
Der nicht perfekte Präsident und sein gefährlicher Gegenkandidat
Ebenso wie die Objektivisten Harry Binswanger und Robert Tracinski hat sich auch Dr. Michael Hurd für die Wiederwahl von Präsident Bush ausgesprochen. In Anlehnung an ein Zitat von Ayn Rand über Richard Nixon bezeichnet Hurd den gegenwärtigen Präsidenten als einen Kandidaten "mit Fehlern, der das Recht Amerikas repräsentiert, sich selbst gegen gefährliche Feinde zu verteidigen, nötigenfalls auch präventiv." John Kerry hingegen würde für totales Appeasement und Pazifismus stehen. Besonders weist Hurd auf Kerrys Aussage in der 1. Diskussionsrunde mit Bush hin, dass er Amerikas Atomwaffenarsenal als Präsident reduzieren würde. Es gebe viel an der Außenpolitik von Präsident Bush zu kritisieren, fügt Hurd an, aber wir könnten uns nicht den Luxus erlauben, herumzusitzen und auf einen perfekten Präsidenten zu warten.
Ebenso wie die Objektivisten Harry Binswanger und Robert Tracinski hat sich auch Dr. Michael Hurd für die Wiederwahl von Präsident Bush ausgesprochen. In Anlehnung an ein Zitat von Ayn Rand über Richard Nixon bezeichnet Hurd den gegenwärtigen Präsidenten als einen Kandidaten "mit Fehlern, der das Recht Amerikas repräsentiert, sich selbst gegen gefährliche Feinde zu verteidigen, nötigenfalls auch präventiv." John Kerry hingegen würde für totales Appeasement und Pazifismus stehen. Besonders weist Hurd auf Kerrys Aussage in der 1. Diskussionsrunde mit Bush hin, dass er Amerikas Atomwaffenarsenal als Präsident reduzieren würde. Es gebe viel an der Außenpolitik von Präsident Bush zu kritisieren, fügt Hurd an, aber wir könnten uns nicht den Luxus erlauben, herumzusitzen und auf einen perfekten Präsidenten zu warten.
Moderne Kunst=Moderner Müll
Wer sich über die Abscheulichkeiten und Absurdidäten moderner Kunst informieren möchte, kommt sicherlich bei der Kölner Kunstmesse Art Cologne auf seine Kosten. Wie wäre es zum Beispiel mit der Skulptur Fuck D von Toni Matelli. Der dargestellte Affe schaut etwas verdrießlich aus der Wäsche, da ihm einige Extremitäten abhanden gekommen sind, außerdem wird er zu allem Überfluss noch von diversen Gegenständen durchbohrt. Armer Affe, arme Kunst!
Wer sich über die Abscheulichkeiten und Absurdidäten moderner Kunst informieren möchte, kommt sicherlich bei der Kölner Kunstmesse Art Cologne auf seine Kosten. Wie wäre es zum Beispiel mit der Skulptur Fuck D von Toni Matelli. Der dargestellte Affe schaut etwas verdrießlich aus der Wäsche, da ihm einige Extremitäten abhanden gekommen sind, außerdem wird er zu allem Überfluss noch von diversen Gegenständen durchbohrt. Armer Affe, arme Kunst!
Freitag, Oktober 29, 2004
Keine Stimme zu verschenken
Robert Bidinotto erinnert in einem aktuellen Beitrag auf seinem Blog noch einmal daran, wie unsinnig es ist, sich von Wahlen einen Erziehungseffekt auf die "Massen" zu versprechen. Wer wirklich die Gesellschaft ändern wolle, solle kein Politiker werden, sondern sich anderen Aktivitäten zuwenden wie zum Beispiel der Gründung einer Zeitschrift oder einer Denkfabrik ...oder eines Weblogs. Bei der Wahl eines Politikers gehe es darum, "Schadenskontrolle" zu betreinben, d. h. denjenigen Politiker zu wählen, der vermutlich am wenigsten Schaden anrichten wird. Aussichtslose Kandidaturen sollten nur unterstützt werden, wenn es um banale Ämter gehe oder die Kandidaten der großen Parteien tatsächlich kaum unterscheidbar wären. Mit der Wahl von Kandidaten der Libertarian Party hätte Bidinotto trotzdem seine Probleme. Die Partei sieht, jedenfalls zur Zeit, Wahlen in erster Linie als Mittel zur Propagierung des "Libertarismus" an und nicht zur Gewinnung von Ämtern. Außerdem habe sich die Partei von "ihren ziemlich vernünftigen ursprünglichen Positionen und Prinzipien" verabschiedet. Die LP wäre heute ein Paket aus marktwirtschaftlichen Positionen und "absolut abscheulichen, linken" Positionen, bei denen die LP heute behauptet, sie wären integraler Bestandteil des Libertarismus. Es handelt sich hier um linksanarchistische Positionen bei den Themen Außen- und Rechtspolitik. Man könnte vielleicht einzelne Kandidaten unterstützen, wenn die LP sich einige allgemeine Grundsätze gegeben hätte, die die Kandidaten dann ausfüllen könnten, allerdings versteht sich die Partei explizit als philosophisch mit einem sehr detailliert ausformulierten Programm, das ihren "ismus" befördern soll. Wer die LP wähle, so Bidinotto, unterstütze eine integrierte ideologische Position mit vielen Einzelvorschlägen, von denen einige schrecklich wären. Bidinottos Position ist eine andere, denn er will eine intellektuell kohärente und glaubwürdige Begründung für die Freiheit propagieren, ohne solche Ideen wie "Anarcho-Kapitalismus", "Nicht-Interventionismus" oder "Marktrestitution", wie sie von der LP vertreten werden.
Robert Bidinotto erinnert in einem aktuellen Beitrag auf seinem Blog noch einmal daran, wie unsinnig es ist, sich von Wahlen einen Erziehungseffekt auf die "Massen" zu versprechen. Wer wirklich die Gesellschaft ändern wolle, solle kein Politiker werden, sondern sich anderen Aktivitäten zuwenden wie zum Beispiel der Gründung einer Zeitschrift oder einer Denkfabrik ...oder eines Weblogs. Bei der Wahl eines Politikers gehe es darum, "Schadenskontrolle" zu betreinben, d. h. denjenigen Politiker zu wählen, der vermutlich am wenigsten Schaden anrichten wird. Aussichtslose Kandidaturen sollten nur unterstützt werden, wenn es um banale Ämter gehe oder die Kandidaten der großen Parteien tatsächlich kaum unterscheidbar wären. Mit der Wahl von Kandidaten der Libertarian Party hätte Bidinotto trotzdem seine Probleme. Die Partei sieht, jedenfalls zur Zeit, Wahlen in erster Linie als Mittel zur Propagierung des "Libertarismus" an und nicht zur Gewinnung von Ämtern. Außerdem habe sich die Partei von "ihren ziemlich vernünftigen ursprünglichen Positionen und Prinzipien" verabschiedet. Die LP wäre heute ein Paket aus marktwirtschaftlichen Positionen und "absolut abscheulichen, linken" Positionen, bei denen die LP heute behauptet, sie wären integraler Bestandteil des Libertarismus. Es handelt sich hier um linksanarchistische Positionen bei den Themen Außen- und Rechtspolitik. Man könnte vielleicht einzelne Kandidaten unterstützen, wenn die LP sich einige allgemeine Grundsätze gegeben hätte, die die Kandidaten dann ausfüllen könnten, allerdings versteht sich die Partei explizit als philosophisch mit einem sehr detailliert ausformulierten Programm, das ihren "ismus" befördern soll. Wer die LP wähle, so Bidinotto, unterstütze eine integrierte ideologische Position mit vielen Einzelvorschlägen, von denen einige schrecklich wären. Bidinottos Position ist eine andere, denn er will eine intellektuell kohärente und glaubwürdige Begründung für die Freiheit propagieren, ohne solche Ideen wie "Anarcho-Kapitalismus", "Nicht-Interventionismus" oder "Marktrestitution", wie sie von der LP vertreten werden.
Donnerstag, Oktober 28, 2004
Erinnerung an John Locke
Die Welt erinnert in ihrer heutigen Ausgabe an den Philosophen John Locke, der vor 300 Jahren starb. Michael Stürmer zitiert den amerikanischen College-Speak, wonach Locke ein "dead white heterosexual male" sein soll. Dies muß wohl die Sprache der politisch korrekten Multikulturalisten sein. Thomas Kielinger nennt Locke in seinem Aufsatz den "Urahn" Amerikas: "Es wäre nicht abwegig, den englischen Staatsdenker den Urahnen der amerikanischen Unabhängigkeit zu nennen."
Die Welt erinnert in ihrer heutigen Ausgabe an den Philosophen John Locke, der vor 300 Jahren starb. Michael Stürmer zitiert den amerikanischen College-Speak, wonach Locke ein "dead white heterosexual male" sein soll. Dies muß wohl die Sprache der politisch korrekten Multikulturalisten sein. Thomas Kielinger nennt Locke in seinem Aufsatz den "Urahn" Amerikas: "Es wäre nicht abwegig, den englischen Staatsdenker den Urahnen der amerikanischen Unabhängigkeit zu nennen."
Dienstag, Oktober 26, 2004
Zitat zum Tag
Zitat zum Tag:
«Nichts ist schwieriger auf der Welt, als zu tun, was wir wollen. Und nichts braucht mehr Mut. Ich meine, was wir wirklich wollen. Nicht so wie ich mit irgendeiner Frau schlafen oder mich betrinken oder meinen Namen in den Zeitungen sehen will. Das ... das sind nicht einmal Bedürfnisse ... es sind Dinge, die man tut, um vor seinen Bedürfnissen zu flüchten ... weil es eine so große Verantwortung bedeutet, etwas wirklich zu wollen.»
--Gail Wynand
«Nichts ist schwieriger auf der Welt, als zu tun, was wir wollen. Und nichts braucht mehr Mut. Ich meine, was wir wirklich wollen. Nicht so wie ich mit irgendeiner Frau schlafen oder mich betrinken oder meinen Namen in den Zeitungen sehen will. Das ... das sind nicht einmal Bedürfnisse ... es sind Dinge, die man tut, um vor seinen Bedürfnissen zu flüchten ... weil es eine so große Verantwortung bedeutet, etwas wirklich zu wollen.»
--Gail Wynand
Montag, Oktober 25, 2004
Offener Brief an die Libertären
Eine gewaltige Breitseite hat Prof. John Hospers, erster Präsidentschaftskandidat der Libertarian Party der USA (Definition of John Hospers), gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry abgefeuert. Hospers nennt in einem Offener Brief die mögliche Wahl von Kerry eine "Katastrophe". Er spricht sogar von "der sehr realen Möglichkeit eines politischen Staatsstreichs" durch die Linke in Amerika. John Hospers ermahnt seine libertären Freunde in dieser engen Wahl keine Stimme an einen Kandidaten zu verschwenden, der nicht gewinnen könne, auch wenn dieser "philosophisch ideal" sei, sondern die Stimme George W. Bush zu geben, besonders in den umkämpften Bundesstaaten. Tatsächlich bewertet Hospers die Politik des amtierenden Präsidenten allerdings sehr positiv, man hat keineswegs den Eindruck, dass er nur unter dem Eindruck der Kandidatur des linkslastingen Kerry und dem Zustand der Demokratischen Partei zu Bush neigt, sondern ihn, wenn auch nicht als idealen Kandidaten, doch zumindest als einen positiven Kandidaten sieht. Insbesondere Bushs Haltung gegenüber dem islamistischen Terrorismus nötigt Hospers Respekt ab, was andererseits der offizielle Kandidat der Libertarian Party überaus abstoßend an Bush findet. Kaum anzunehmen, dass Hospers unter diesen Umständen Michael Badnarik als "philosophisch idealen" Kandidaten ansehen könnte. Diese Formulierung scheint nur eine rhetorische Konzession an das libertäre Klientel zu sein. John Hospers eigene Kandidatur 1972 war seinerzeit auch schon auf ähnliche Ablehnung gestoßen wie sie nun seinerseits Hospers selbst äußert. Niemand anderes als Ayn Rand sagte über seine Kandidatur: "Ich würde lieber für Bob Hope, die Marx Bros. oder Jerry Lewis stimmen. Ich glaube nicht, dass sie so lustig sind wie Prof. Hospers und die Libertarian Party. Wenn, in Zeiten wie diesen, John Hospers 10 Stimmen von Nixon wegnehmen würde (was ich bezweifeln möchte), wäre dies ein moralisches Verbrechen."
Eine gewaltige Breitseite hat Prof. John Hospers, erster Präsidentschaftskandidat der Libertarian Party der USA (Definition of John Hospers), gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry abgefeuert. Hospers nennt in einem Offener Brief die mögliche Wahl von Kerry eine "Katastrophe". Er spricht sogar von "der sehr realen Möglichkeit eines politischen Staatsstreichs" durch die Linke in Amerika. John Hospers ermahnt seine libertären Freunde in dieser engen Wahl keine Stimme an einen Kandidaten zu verschwenden, der nicht gewinnen könne, auch wenn dieser "philosophisch ideal" sei, sondern die Stimme George W. Bush zu geben, besonders in den umkämpften Bundesstaaten. Tatsächlich bewertet Hospers die Politik des amtierenden Präsidenten allerdings sehr positiv, man hat keineswegs den Eindruck, dass er nur unter dem Eindruck der Kandidatur des linkslastingen Kerry und dem Zustand der Demokratischen Partei zu Bush neigt, sondern ihn, wenn auch nicht als idealen Kandidaten, doch zumindest als einen positiven Kandidaten sieht. Insbesondere Bushs Haltung gegenüber dem islamistischen Terrorismus nötigt Hospers Respekt ab, was andererseits der offizielle Kandidat der Libertarian Party überaus abstoßend an Bush findet. Kaum anzunehmen, dass Hospers unter diesen Umständen Michael Badnarik als "philosophisch idealen" Kandidaten ansehen könnte. Diese Formulierung scheint nur eine rhetorische Konzession an das libertäre Klientel zu sein. John Hospers eigene Kandidatur 1972 war seinerzeit auch schon auf ähnliche Ablehnung gestoßen wie sie nun seinerseits Hospers selbst äußert. Niemand anderes als Ayn Rand sagte über seine Kandidatur: "Ich würde lieber für Bob Hope, die Marx Bros. oder Jerry Lewis stimmen. Ich glaube nicht, dass sie so lustig sind wie Prof. Hospers und die Libertarian Party. Wenn, in Zeiten wie diesen, John Hospers 10 Stimmen von Nixon wegnehmen würde (was ich bezweifeln möchte), wäre dies ein moralisches Verbrechen."
Sonntag, Oktober 24, 2004
Harry Binswanger: Stimmt für Bush
Der Philosoph Harry Binswanger vom Objectivist Academic Center (OAC) des Ayn Rand Institute beschreibt die Bedeutung der amerikanischen Präsidentschaftswahlen mit den Worten "Unabhängigkeit versus Abhängigkeit", wobei Präsident Bush für eine Politik stehe, die Amerikas Souveränität bewahre, Kerry hingegen für eine Politik der Aufgabe der Souveränität, um sich bei den Franzosen und den Despoten bei den Vereinten Nationen einzuschmeicheln. Eine Niederlage von Bush würde der Welt das Signal senden, dass Amerika den Willen verloren hat, den Terrorismus offensiv dadurch zu bekämpfen, dass den Staaten, die den Terrorismus fördern, ein Ende bereitet wird. Binswanger empfiehlt die Wahl von Bush trotz der beunruhigenden Negativa, die er repräsentiere: "Negativ an Bush ist natürlich vor allem seine Religiösität. Das Wachstum der Religion in Amerika ist alarmierend. Und es kann nur schlechter werden, ob Bush wiedergewählt wird oder nicht." Aber die Kampagne von Bush kreise nicht um Religion, deshalb sei ein Wahlerfolg des amtierenden Präsidenten auch nicht als Mandat zu verstehen, die Barriere zwischen Staat und Religion einzureißen. Außerdem weist Binswanger richtigerweise darauf hin, dass es sich hier um die mögliche Wiederwahl von Bush handelt, d. h. wenn dieser eine amerikanische Theokratie befördern wollte, hätte dieses in den letzten vier Jahren bereits deutlich sichtbar sein müssen. Binswanger sieht zwar im Falle einer Wiederwahl von Bush durchaus eine weitere Erosion bei der Trennung von Staat und Kirche, aber er erwartet keine dramatische Entwicklung. Außerdem biete die Linke keine Alternative zur religiösen Rechten. Die Linke sei noch weiter in den Abgrund einer Fesselung des Geistes gerutscht mit ihre Propagierung der "politischen Korrektheit", der "Hassverbrechen" und der staatlich kontrollierten Pseudo-Wissenschaft ("globale Erwärmung").Binswanger liefert auch eine Erklärung für das Wachstum von Religion im Amerika. Der Grund liege im religiösen Monopol im Bereich der Moral: "Die Menschen brauchen moralische Anleitung, und wenn sie diese Anleitung nicht finden können in einer rationalen, säkularen Philosophie, suchen die meisten von ihnen sie dort, wo sie angeboten wird, in der Religion." Die Religion werde langfristig immer gewinnen, wo die Menschen gezwungen werden, zwischen religiösen Antworten und keinen Antworten zu wählen, zwischen Mystizismus und Skeptizismus. Dies seien aber falsche Alternativen: "Die reale Alternative sowohl zum Mystizismus als auch zum Skeptizismus ist die objektivistische Philosophie von Ayn Rand. Der Objektivismus verteidigt Vernunft, Objektivität und eine Moralität des rationalen Eigeninteresses, mit dem menschlichen Leben als seinem Wertmaßstab."
Zur Diskusssion des Binswanger-Artikels auf objectivismonline.com siehe hier
Der Philosoph Harry Binswanger vom Objectivist Academic Center (OAC) des Ayn Rand Institute beschreibt die Bedeutung der amerikanischen Präsidentschaftswahlen mit den Worten "Unabhängigkeit versus Abhängigkeit", wobei Präsident Bush für eine Politik stehe, die Amerikas Souveränität bewahre, Kerry hingegen für eine Politik der Aufgabe der Souveränität, um sich bei den Franzosen und den Despoten bei den Vereinten Nationen einzuschmeicheln. Eine Niederlage von Bush würde der Welt das Signal senden, dass Amerika den Willen verloren hat, den Terrorismus offensiv dadurch zu bekämpfen, dass den Staaten, die den Terrorismus fördern, ein Ende bereitet wird. Binswanger empfiehlt die Wahl von Bush trotz der beunruhigenden Negativa, die er repräsentiere: "Negativ an Bush ist natürlich vor allem seine Religiösität. Das Wachstum der Religion in Amerika ist alarmierend. Und es kann nur schlechter werden, ob Bush wiedergewählt wird oder nicht." Aber die Kampagne von Bush kreise nicht um Religion, deshalb sei ein Wahlerfolg des amtierenden Präsidenten auch nicht als Mandat zu verstehen, die Barriere zwischen Staat und Religion einzureißen. Außerdem weist Binswanger richtigerweise darauf hin, dass es sich hier um die mögliche Wiederwahl von Bush handelt, d. h. wenn dieser eine amerikanische Theokratie befördern wollte, hätte dieses in den letzten vier Jahren bereits deutlich sichtbar sein müssen. Binswanger sieht zwar im Falle einer Wiederwahl von Bush durchaus eine weitere Erosion bei der Trennung von Staat und Kirche, aber er erwartet keine dramatische Entwicklung. Außerdem biete die Linke keine Alternative zur religiösen Rechten. Die Linke sei noch weiter in den Abgrund einer Fesselung des Geistes gerutscht mit ihre Propagierung der "politischen Korrektheit", der "Hassverbrechen" und der staatlich kontrollierten Pseudo-Wissenschaft ("globale Erwärmung").Binswanger liefert auch eine Erklärung für das Wachstum von Religion im Amerika. Der Grund liege im religiösen Monopol im Bereich der Moral: "Die Menschen brauchen moralische Anleitung, und wenn sie diese Anleitung nicht finden können in einer rationalen, säkularen Philosophie, suchen die meisten von ihnen sie dort, wo sie angeboten wird, in der Religion." Die Religion werde langfristig immer gewinnen, wo die Menschen gezwungen werden, zwischen religiösen Antworten und keinen Antworten zu wählen, zwischen Mystizismus und Skeptizismus. Dies seien aber falsche Alternativen: "Die reale Alternative sowohl zum Mystizismus als auch zum Skeptizismus ist die objektivistische Philosophie von Ayn Rand. Der Objektivismus verteidigt Vernunft, Objektivität und eine Moralität des rationalen Eigeninteresses, mit dem menschlichen Leben als seinem Wertmaßstab."
Zur Diskusssion des Binswanger-Artikels auf objectivismonline.com siehe hier
Samstag, Oktober 23, 2004
Über die Kapitalismus-Partei
In unserem Diskussionsforum gibt es mittlerweile einige Beiträge zu der neu gegründeteten amerikanischen Capitalism Party. Im Diskussionsforum der Partei hat Alexander eine Diskussion zum Thema "Demokratie oder Republik" angestoßen. Grundsätzlich bewertet ich das Programm der Partei zwar durchaus als positiv, allerdings sollte jeder für sich selbst die Frage beantworten, ob das Wirken in einer politischen Partei wirklich unter den gegenwärtigen Umständen eine sinnvolle Tätigkeit sein kann und sich daran erinnern, was Ayn Rand in ihrer Zeitschrift The Objectivist schrieb: "Politik ist das letzte Glied in der Kette, das letzte, nicht das erste, Resultat der intellektuellen Trends des Landes." Was die Diskussion um die Demokratie angeht, möchte ich auf ein Zitat von Leonard Peikoff verweisen - Allen Forkum verwendet es auch in seinem Artikel "Democracy is No Guarantee of Freedom for Iraq" -, das aus seinem Kursus "The Philosophy of Objectivism" (zitiert im Ayn Rand Lexicon) stammt: "Das amerikanische System ist keine Demokratie. Es ist eine konstitutionelle Republik."
In unserem Diskussionsforum gibt es mittlerweile einige Beiträge zu der neu gegründeteten amerikanischen Capitalism Party. Im Diskussionsforum der Partei hat Alexander eine Diskussion zum Thema "Demokratie oder Republik" angestoßen. Grundsätzlich bewertet ich das Programm der Partei zwar durchaus als positiv, allerdings sollte jeder für sich selbst die Frage beantworten, ob das Wirken in einer politischen Partei wirklich unter den gegenwärtigen Umständen eine sinnvolle Tätigkeit sein kann und sich daran erinnern, was Ayn Rand in ihrer Zeitschrift The Objectivist schrieb: "Politik ist das letzte Glied in der Kette, das letzte, nicht das erste, Resultat der intellektuellen Trends des Landes." Was die Diskussion um die Demokratie angeht, möchte ich auf ein Zitat von Leonard Peikoff verweisen - Allen Forkum verwendet es auch in seinem Artikel "Democracy is No Guarantee of Freedom for Iraq" -, das aus seinem Kursus "The Philosophy of Objectivism" (zitiert im Ayn Rand Lexicon) stammt: "Das amerikanische System ist keine Demokratie. Es ist eine konstitutionelle Republik."
Freitag, Oktober 22, 2004
Die Radikalen für den Kapitalismus
Daniel Kühn schreibt auf BörseGo: "Besonders in den 60er-Jahren war eine Gruppe überzeugter Wirtschaftswissenschaftler und –philosophen sehr aktiv, die sich selber 'radicals for capitalism' nannten. Die grosse Denkerin dahinter war Ayn Rand, die nächstes Jahr ihren 100sten Geburtstag hätte. Die 'Radikalen' hatten eine Grundüberzeugung: Sie favorisierten als das einzig moralisch einwandfreie und dem Wesen des Menschen entsprechende Wirtschaftssystem den 'laissez-faire'-Kapitalismus. Staatseingriffe wurden strikt abgelehnt, die einzige Aufgabe der Regierung sah man in der Gewährleistung der körperlichen Unversehrtheit der Bürger (Gewaltmonopol) gegen Angriffe von innen und aussen, und die Garantie der Eigentumsrechte des Individuums."
Daniel Kühn schreibt auf BörseGo: "Besonders in den 60er-Jahren war eine Gruppe überzeugter Wirtschaftswissenschaftler und –philosophen sehr aktiv, die sich selber 'radicals for capitalism' nannten. Die grosse Denkerin dahinter war Ayn Rand, die nächstes Jahr ihren 100sten Geburtstag hätte. Die 'Radikalen' hatten eine Grundüberzeugung: Sie favorisierten als das einzig moralisch einwandfreie und dem Wesen des Menschen entsprechende Wirtschaftssystem den 'laissez-faire'-Kapitalismus. Staatseingriffe wurden strikt abgelehnt, die einzige Aufgabe der Regierung sah man in der Gewährleistung der körperlichen Unversehrtheit der Bürger (Gewaltmonopol) gegen Angriffe von innen und aussen, und die Garantie der Eigentumsrechte des Individuums."
Donnerstag, Oktober 21, 2004
Top Gun: Ein Plädoyer für Bush
Die Schweizer Weltwoche bringt in ihrer neuesten Ausgaben gleich zwei Empfehlungen zur amerikanischen Präsidentschaftswahl, eine für Bush, eine für Kerry. Hanspeter Born schreibt zugunsten von Bush: "Trotzdem und ohne Umschweife: Ich bin für Bush. Ich teile seine Ansicht, dass sich die westliche Welt in einer tödlichen Ausein-andersetzung mit einer totalitären Bewegung befindet, die nicht weniger gefährlich ist, als es der Nationalsozialismus und der Kommunismus im 20. Jahrhundert waren. Den islamistischen Terror kann man nicht, wie Kerry gesagt hat, auf die Stufe eines blossen Ärgernisses, vergleichbar mit Prostitution oder illegalem Geldspiel, zurückbinden."
Die Schweizer Weltwoche bringt in ihrer neuesten Ausgaben gleich zwei Empfehlungen zur amerikanischen Präsidentschaftswahl, eine für Bush, eine für Kerry. Hanspeter Born schreibt zugunsten von Bush: "Trotzdem und ohne Umschweife: Ich bin für Bush. Ich teile seine Ansicht, dass sich die westliche Welt in einer tödlichen Ausein-andersetzung mit einer totalitären Bewegung befindet, die nicht weniger gefährlich ist, als es der Nationalsozialismus und der Kommunismus im 20. Jahrhundert waren. Den islamistischen Terror kann man nicht, wie Kerry gesagt hat, auf die Stufe eines blossen Ärgernisses, vergleichbar mit Prostitution oder illegalem Geldspiel, zurückbinden."
Mittwoch, Oktober 20, 2004
Vom Leben unbesiegt
Bei booklooker.com sind wieder zwei Exemplare von Ayn Rands "Vom Leben unbesiegt" (We the Living) verfügbar.
Bei booklooker.com sind wieder zwei Exemplare von Ayn Rands "Vom Leben unbesiegt" (We the Living) verfügbar.
Bushs Lieblingsphilosoph
Auf die Frage, wer sein Lieblingsphilosoph sei, antwortete George W. Bush: "Christus, weil er mich im Herzen veändert hat ...Wenn Sie Ihr Herz und Ihr Leben Christus zuwenden, wenn Sie anerkennen, dass Christus der Retter ist, dann verändert das Ihr Herz. Er verändert Ihr Leben. Und genau so ist es mir ergangen."
So zitiert Samuel Huntington in der Zeitschrift Cicero ("Die Religion entscheidet Wahlen") den amerikanischen Präsidenten. Man mag über Bushs Aussage schmunzeln oder die Frage aufwerfen, ob es nicht eine bessere Philosophie gebe, der man sich zuwenden sollte, um ein besseres und erfolgreicheres Leben zu führen, was ich bejahen würde. Tröstlich ist allerdings, dass Bush nur die persönliche Bedeutung der Religion für sein Leben betont, und nicht etwa deren Einfluss auf seine Regierungskunst herausstellt.
Für die Zeitschrift Cicero möchte ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen, denn inhaltlich und optisch hat die Zeitschrift einiges zu bieten, unter anderem den genannten Aufsatz von Samuel Huntington, aber auch Wolfgang Kerstings "Der ungeliebte Liberalismus" sowie Beiträge von Alan Greenspan, Brigitte Seebacher, Francis Fukuyama und Joachim Fest. Joachim Fest beschreibt in seinem Beitrag, einem Auszug aus seinem Buch "Begegnungen", seine Diskussionen mit der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Leider gibt Fest die Gespräche nur recht unvollkommen wieder, allerdings kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Konservative Fest die Bolschewistin Meinhof mit seinen Argumenten niemals hätte überzeugen können. Meinhof glaubte, die Moral auf ihrer Seite zu haben, jedwedes Warnen vor Radikalität oder Ermahnungen, doch die "Grautöne" auch zu sehen, mußten bei ihr absolut wirkungslos verpuffen. Fest hätte direkt Meinhofs "Moral des Todes", die die zukünftige Terroristin schon erahnen läßt, angreifen müssen und diese mit einer Moral für das Leben kontrastieren müssen.
Auf die Frage, wer sein Lieblingsphilosoph sei, antwortete George W. Bush: "Christus, weil er mich im Herzen veändert hat ...Wenn Sie Ihr Herz und Ihr Leben Christus zuwenden, wenn Sie anerkennen, dass Christus der Retter ist, dann verändert das Ihr Herz. Er verändert Ihr Leben. Und genau so ist es mir ergangen."
So zitiert Samuel Huntington in der Zeitschrift Cicero ("Die Religion entscheidet Wahlen") den amerikanischen Präsidenten. Man mag über Bushs Aussage schmunzeln oder die Frage aufwerfen, ob es nicht eine bessere Philosophie gebe, der man sich zuwenden sollte, um ein besseres und erfolgreicheres Leben zu führen, was ich bejahen würde. Tröstlich ist allerdings, dass Bush nur die persönliche Bedeutung der Religion für sein Leben betont, und nicht etwa deren Einfluss auf seine Regierungskunst herausstellt.
Für die Zeitschrift Cicero möchte ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen, denn inhaltlich und optisch hat die Zeitschrift einiges zu bieten, unter anderem den genannten Aufsatz von Samuel Huntington, aber auch Wolfgang Kerstings "Der ungeliebte Liberalismus" sowie Beiträge von Alan Greenspan, Brigitte Seebacher, Francis Fukuyama und Joachim Fest. Joachim Fest beschreibt in seinem Beitrag, einem Auszug aus seinem Buch "Begegnungen", seine Diskussionen mit der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof. Leider gibt Fest die Gespräche nur recht unvollkommen wieder, allerdings kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Konservative Fest die Bolschewistin Meinhof mit seinen Argumenten niemals hätte überzeugen können. Meinhof glaubte, die Moral auf ihrer Seite zu haben, jedwedes Warnen vor Radikalität oder Ermahnungen, doch die "Grautöne" auch zu sehen, mußten bei ihr absolut wirkungslos verpuffen. Fest hätte direkt Meinhofs "Moral des Todes", die die zukünftige Terroristin schon erahnen läßt, angreifen müssen und diese mit einer Moral für das Leben kontrastieren müssen.
"Bush ist unser Kandidat"
Der Publizist Robert Tracinski, Herausgeber der objektivistischen Zeitschrift The Intellectual Activist, hat in einem Beiträg für die September-Ausgabe seiner Zeitschrift die Wahl von George W. Bush empfohlen: "Bush ist weit davon entfernt für diejenigen, die eine robuste Verteidigung der Zivilisation wollen, der perfekte Kandidat zu sein. Aber er ist unser Kandidat, so wie er ist, und er verdient unsere Unterstützung." Das entscheidende Thema bei dieser Wahl sei der Krieg gegen den Terrorismus, wobei Kerry für "Rückzug und Passivität" stehe. Bush hingegen stehe für eine grundsätzlich richtige Strategie, die er aber schlecht ausführe.
Der Publizist Robert Tracinski, Herausgeber der objektivistischen Zeitschrift The Intellectual Activist, hat in einem Beiträg für die September-Ausgabe seiner Zeitschrift die Wahl von George W. Bush empfohlen: "Bush ist weit davon entfernt für diejenigen, die eine robuste Verteidigung der Zivilisation wollen, der perfekte Kandidat zu sein. Aber er ist unser Kandidat, so wie er ist, und er verdient unsere Unterstützung." Das entscheidende Thema bei dieser Wahl sei der Krieg gegen den Terrorismus, wobei Kerry für "Rückzug und Passivität" stehe. Bush hingegen stehe für eine grundsätzlich richtige Strategie, die er aber schlecht ausführe.
Dienstag, Oktober 19, 2004
Krugman spielt die Wehrpflicht-Karte
Donald L. Luskin berichtet auf seinem Blog über einen Artikel in der New York Times des Ökonomen Paul Krugman. Krugman unterstellt Präsident Bush, dass dieser die Armee vergrößern wolle, was eine Wiederbelebung der Wehrpflicht bedeute. Warum, fragt Luskin, sei für Krugman eine Vergrößerung der Armee nur über die Wehrpflicht möglich. Für Krugman, der freie Märkte hasse, könne sich die Regierung alles, was sie wolle, durch Gewalt holen: "Krugmans Logik enthüllt nichts über Bushs Plan für eine Wehrpflicht, aber eine Menge über Krugmans Sichtweise der Rolle der Regierung."
Donald L. Luskin berichtet auf seinem Blog über einen Artikel in der New York Times des Ökonomen Paul Krugman. Krugman unterstellt Präsident Bush, dass dieser die Armee vergrößern wolle, was eine Wiederbelebung der Wehrpflicht bedeute. Warum, fragt Luskin, sei für Krugman eine Vergrößerung der Armee nur über die Wehrpflicht möglich. Für Krugman, der freie Märkte hasse, könne sich die Regierung alles, was sie wolle, durch Gewalt holen: "Krugmans Logik enthüllt nichts über Bushs Plan für eine Wehrpflicht, aber eine Menge über Krugmans Sichtweise der Rolle der Regierung."
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