Zwei Erdbeben und ihre unterschiedlichen Folgen
Vor kurzem ereignete sich in Kalifornien ein Erdbeben der Stärke 6.5 auf der Richter-Skala. Das verheerende Erdbeben im Iran zeigte 6.6 auf eben jener Skala. Die katatastrophalen Folgen dieses Bebens im Iran: zehntausende von Toten. Die Zahl der Toten in Kalifornien erreichte nicht einmal zwei Dutzend. Warum dieser enorme Unterschied? In einem Wort: Reichtum! "Jene, die Reichtum als groben Materialismus verachten, müssen begreifen, dass Reichtum einer der größten lebensrettenden Faktoren in der Welt ist. Wie ein Ökonom in Indien aufzeigte, passieren '95 % aller Todesfälle durch Naturgefahren in armen Ländern."
Quelle:
Thomas Sowell: Two Earthquakes and their Results under two different social Systems
in: capmag.com
"Wir sind keine Konservativen - wir sind Radikale für den Kapitalismus. " Ayn Rand (1905 - 1982), Philosophin und Schriftstellerin, Verfasserin der Romane "Atlas Shrugged" und "The Fountainhead" - Dieser Blog bietet keine systematische Einführung in den Objektivismus. Dies ist nur möglich durch ein Studium der Quellen des Objektivismus.
Dienstag, Dezember 30, 2003
Montag, Dezember 29, 2003
Kontra Anarchismus, Teil II
Prof. Roderick Long hat auf die Veröffentlichung "Contra Anarchism" des Objektivisten Robert Bidinotto reagiert. Er behauptet, dass Bidinottos Analyse auf einem Missverständnis des
Anarchismus beruhe: "Bidinotto glaubt offenbar, dass unter einem Markt-Anarchismus niemand einem juristischen Prozedere unterworfen werden darf, der dem nicht zustimmt. Ich stimme der Auffassung zu, dass dies wahrscheinlich ein absurdes und funktionsunfähiges System wäre."
Mit diesem letzten Satz -absurd und funktionsunfähig- hat Long tatsächlich den Nagel auf den Kopf getroffen, denn seine Erwiderung zeigt sehr deutlich, dass er sich dem Dilemma nicht entziehen kann, einerseits für die Durchsetzung von Rechtsnormen einzutreten, andererseits aber einen "finalen Schiedsrichter" abzulehnen. Dieser Schiedsrichter wäre eine Agentur, "die sich weigert, ihre Anwendung von Gewalt einer externen Entscheidung zu unterwerfen", schreibt Long. Laut Long wäre diese Agentur "per Definition gesetzlos ..."
Andererseits geht Long aber davon aus, dass die Agenturen, die auf der Grundlage korrekter Auffassungen handeln, dass moralische Recht haben, ihre Klienten zu verteidigen gegen die Agenturen, die aufgrund falscher Ansichten handeln, wenn nötig mit Gewalt. Da die privaten Rechtsagenturen sich nicht einem finalen Schiedsrichter zu unterwerfen brauchen und jede Agentur die richtige Auffassung natürlich für sich selbst beanspruchen könnte, kann man leicht die explosiven Folgen dieser Rechtsunsicherheit in der Praxis ausmalen.
Konstruieren wir ein gar nicht so seltenes Beispiel aus der Praxis:
Nach einer Körperverletzung rufen beide Parteien unterschiedliche Rechtsagenturen, die die Interessen ihrer jeweiligen Kunden verteidigen wollen und sich ähnlich feindselig gegenüberstehen könnten, wie der Streithähne des Ausgangskonfliktes. Ein objektiver Beobachter könnte zwar relativ leicht den Schuldigen identifizieren, dieser behauptet aber, dass er sich nur gewehrt habe und weigert sich sogar, seine Personalien feststellen zu lassen - mit Hilfe seiner Agenten versteht sich. Laut Prof. Long hat die Agentur mit den richtigen Auffassungen das moralische Recht, die Interessen ihres Klienten auch mit Gewalt zu vertreten. Dieses Unternehmen könnte sich allerdings als problematisch erweisen, wenn die entsprechenden Durchsetzungsmöglichkeiten, d. h. Muskeln oder Waffen, fehlen. Es riecht hier förmlich nach dem Recht des Stärkeren.
Wenn auch Long einen finalen Schiedsrichter ablehnt, so schreibt er doch kurioserweiser, dass die Agenturen mit den richtigen Ansichten das Recht auf ein Monopol gegenüber ihren Konkurrenten mit inkorrekten Auffassung hätten. Wo es ein Monopol gibt, gibt es aber keine Anarchie mehr, sondern einen Staat, d.h. ein Rechtsagentur mit der finalen Autorität, Gesetze durchzusetzen. Diese Widersprüchlichkeit zieht sich durch den gesamten Text. So schreibt Long, dass jede Person das Recht habe, legislative, judikative und exekutive Dienstleistungen anzubieten, allerdings nicht das Recht habe, diese auf eine rechtverletzende Art und Weise auszuüben. Nur muss hier wieder die Frage gestellt werden, wer darüber entscheidet, was "rechtsverletzend" ist, denn in einem anarchistischen System gibt es nicht mehr "das Rechtssystem", sondern mehrere konkurrierende Systeme. Gewalt ist auch nicht ein Gut wie jedes andere, wie die Anarcho-Kapitalisten annehmen, sondern stellt einzigartige Gefahren für das Leben, die Rechte und das Wohlergehen der Unschuldigen dar.
Anarcho-Kapitalismus ist keine Weiterentwicklung des Objektivismus, sondern der Schritt über die Klippe in den Abgrund. Wer eine Vorstellung von dieser anarcho-kapitalistischen Utopie bereits heute erhaschen möchte, sollte sich einmal unsere Strafverteidiger ansehen, die jeden Angeklagten verteidigen und versuchen ihn vor einer Bestrafung zu beschützen, egal wie moralisch verwerflich dieser auch sein möge. Kein Argument ist ihnen zu abgeschmackt, kein Trick zu billig, um selbst die verkommenesten Mörder und Vergewaltiger vor Strafe zu schützen. Heute stehen ihnen Staatsanwälte und objektive Richter gegenüber, im einem anarcho-kapitalistischen System allerdings wäre ihnen dieses Gegengewicht abgenommen und das Problem würde sich potenzieren, weil sie sich nun zu Schutzagenturen formieren könnten.
Robert Bidinotto: Contra Anarchism, Part II
Roderick Long: Anarchism as Constitutionalism, Part 2
Prof. Roderick Long hat auf die Veröffentlichung "Contra Anarchism" des Objektivisten Robert Bidinotto reagiert. Er behauptet, dass Bidinottos Analyse auf einem Missverständnis des
Anarchismus beruhe: "Bidinotto glaubt offenbar, dass unter einem Markt-Anarchismus niemand einem juristischen Prozedere unterworfen werden darf, der dem nicht zustimmt. Ich stimme der Auffassung zu, dass dies wahrscheinlich ein absurdes und funktionsunfähiges System wäre."
Mit diesem letzten Satz -absurd und funktionsunfähig- hat Long tatsächlich den Nagel auf den Kopf getroffen, denn seine Erwiderung zeigt sehr deutlich, dass er sich dem Dilemma nicht entziehen kann, einerseits für die Durchsetzung von Rechtsnormen einzutreten, andererseits aber einen "finalen Schiedsrichter" abzulehnen. Dieser Schiedsrichter wäre eine Agentur, "die sich weigert, ihre Anwendung von Gewalt einer externen Entscheidung zu unterwerfen", schreibt Long. Laut Long wäre diese Agentur "per Definition gesetzlos ..."
Andererseits geht Long aber davon aus, dass die Agenturen, die auf der Grundlage korrekter Auffassungen handeln, dass moralische Recht haben, ihre Klienten zu verteidigen gegen die Agenturen, die aufgrund falscher Ansichten handeln, wenn nötig mit Gewalt. Da die privaten Rechtsagenturen sich nicht einem finalen Schiedsrichter zu unterwerfen brauchen und jede Agentur die richtige Auffassung natürlich für sich selbst beanspruchen könnte, kann man leicht die explosiven Folgen dieser Rechtsunsicherheit in der Praxis ausmalen.
Konstruieren wir ein gar nicht so seltenes Beispiel aus der Praxis:
Nach einer Körperverletzung rufen beide Parteien unterschiedliche Rechtsagenturen, die die Interessen ihrer jeweiligen Kunden verteidigen wollen und sich ähnlich feindselig gegenüberstehen könnten, wie der Streithähne des Ausgangskonfliktes. Ein objektiver Beobachter könnte zwar relativ leicht den Schuldigen identifizieren, dieser behauptet aber, dass er sich nur gewehrt habe und weigert sich sogar, seine Personalien feststellen zu lassen - mit Hilfe seiner Agenten versteht sich. Laut Prof. Long hat die Agentur mit den richtigen Auffassungen das moralische Recht, die Interessen ihres Klienten auch mit Gewalt zu vertreten. Dieses Unternehmen könnte sich allerdings als problematisch erweisen, wenn die entsprechenden Durchsetzungsmöglichkeiten, d. h. Muskeln oder Waffen, fehlen. Es riecht hier förmlich nach dem Recht des Stärkeren.
Wenn auch Long einen finalen Schiedsrichter ablehnt, so schreibt er doch kurioserweiser, dass die Agenturen mit den richtigen Ansichten das Recht auf ein Monopol gegenüber ihren Konkurrenten mit inkorrekten Auffassung hätten. Wo es ein Monopol gibt, gibt es aber keine Anarchie mehr, sondern einen Staat, d.h. ein Rechtsagentur mit der finalen Autorität, Gesetze durchzusetzen. Diese Widersprüchlichkeit zieht sich durch den gesamten Text. So schreibt Long, dass jede Person das Recht habe, legislative, judikative und exekutive Dienstleistungen anzubieten, allerdings nicht das Recht habe, diese auf eine rechtverletzende Art und Weise auszuüben. Nur muss hier wieder die Frage gestellt werden, wer darüber entscheidet, was "rechtsverletzend" ist, denn in einem anarchistischen System gibt es nicht mehr "das Rechtssystem", sondern mehrere konkurrierende Systeme. Gewalt ist auch nicht ein Gut wie jedes andere, wie die Anarcho-Kapitalisten annehmen, sondern stellt einzigartige Gefahren für das Leben, die Rechte und das Wohlergehen der Unschuldigen dar.
Anarcho-Kapitalismus ist keine Weiterentwicklung des Objektivismus, sondern der Schritt über die Klippe in den Abgrund. Wer eine Vorstellung von dieser anarcho-kapitalistischen Utopie bereits heute erhaschen möchte, sollte sich einmal unsere Strafverteidiger ansehen, die jeden Angeklagten verteidigen und versuchen ihn vor einer Bestrafung zu beschützen, egal wie moralisch verwerflich dieser auch sein möge. Kein Argument ist ihnen zu abgeschmackt, kein Trick zu billig, um selbst die verkommenesten Mörder und Vergewaltiger vor Strafe zu schützen. Heute stehen ihnen Staatsanwälte und objektive Richter gegenüber, im einem anarcho-kapitalistischen System allerdings wäre ihnen dieses Gegengewicht abgenommen und das Problem würde sich potenzieren, weil sie sich nun zu Schutzagenturen formieren könnten.
Robert Bidinotto: Contra Anarchism, Part II
Roderick Long: Anarchism as Constitutionalism, Part 2
Sonntag, Dezember 28, 2003
Wie können wir Schönheit ausdrücken?
Vielleicht ist die "am wenigsten erforschteste" Facette des Objektivismus der Bereich der Ästhetik. Die meisten Menschen sehen Schönheit nicht als so wichtig an, jedenfalls nicht im Vergleich mit all den gewichtigen Themen der Philosophie, Moral und Politik.
Bei all dem Leid und Unrecht auf der Welt, wer interessiert sich da für Bücher und Malerei?
Ayn Rand hatte feste Vorstellungen über die Rolle der Kunst in unserer Gesellschaft, und sie hatte eine spezielle Vision darüber wie Kunst sein sollte. Rand nannte ihre Philosophie der Kunst "Romantischer Realismus".
"Kunst ist eine selektive Wiedererschaffung der Realität entsprechend der metaphysischen Werturteile des Künstlers. Der Zweck der Kunst ist es, die fundamentale Vorstellung des Künstlers über die Existenz zu konkretisieren. Ich bin eine Romantikerin in dem Sinne, dass ich den Menschen als das präsentiere, was er sein sollte. Ich bin eine Realistin in dem Sinne, dass ich ihn in das Diesseits stelle, und auf diese Erde."
Was also bedeutet dies? Und wie nahe kommt unsere gegenwärtige Kultur diesem Ideal? Wie sie vielleicht vermuten, erledigen wir diese Aufgabe nicht besonders gut.
Obwohl Objektivisten keine "Konservativen" im politischen Sinne sind, sind viele der Werte, die wir vertreten, ganz traditionell. Tugenden wie Ehrlichkeit, Integrität, hohe Gesinnung, Mut und Ehre sind nicht "alt" oder "neu", sie sind einfach.
Und wenn wir uns wirklich für den Menschen interessieren, wenn wir wirklich glauben, dass das "menschliche Wesen" etwas Besonderes ist, sollten wir Kunst schaffen, die ihn glorifiziert und emporhebt statt ihn in ein schlechtes Licht zu stellen.
Gleichzeitig fühlen sich Objektivisten der Wahrheit verpflichtet. Sicherlich der persönlichen Wahrheit, aber auch der historischen Wahrheit. Nichts von Wert kann gewonnen werden durch Unwahrheit und keine gute Kunst kann dadurch geschaffen werden, dass die Realität verfälscht wird oder historische Ereignisse vorgetäuscht werden, die nie passiert sind.
Thomas Jefferson war ein großer Mann, und Thomas Jefferson besass Sklaven. Macht diese Sünde all die gute Werke, die er tat, wertlos? Die Dekonstruktionisten und Revisionisten werden Ihnen sagen, dass dies so sei, aber ich sage Ihnen, dass dies nicht stimmt. Wir sollten den Charakter von Thomas Jefferson so beurteilen wie wir jeden anderen Charakter eines Menschen auch beurteilen - durch eine ehrlichen Einschätzung seiner Tugenden und Laster. Eine moralische "Bilanz" von Leistungen und Ideen, die aus ihm machten, was er war.
Ein schwarzer Fleck auf dieser Bilanz "reduziert den Punktestand", sicherlich. Aber er entwertet seine gute Arbeit, seine guten Taten, nicht. Würde es Ihnen gefallen, nach dem schlimmsten Aspekt Ihres Charakters gemessen zu werden, am untersten Punkt Ihres Lebens? Ist es realistisch, einen Menschen für seine Leistungen zu glorifizieren und seine Sünden unter den Teppich zu kehren?
Ich antworte auf beide Fragen mit "Nein". Menschen sind eine Mischung aus Tugenden und Lastern, und wir müssen historische Figuren der gleichen Überprüfung unterziehen wie lebende Menschen.
Was bedeutet dies für den Bereich des Ästhetik?
Es bedeutet, dass ein Charakter realistisch sein sollte, aber doch edel. Fehlerhaft, aber würdig. Gequält, aber ehrlich. Rand ist oft für ihre "unrealistischen" Charaktere kritisiert worden. Aber diese Kritiker begreifen den Zweck ihrer Kunst nicht.
Rand benutzte ihre Romane, um ein Ideal zu illustrieren. Um uns zeigen, wie Menschen mit großen Fähigkeiten und mit einer großen Moral sich verhalten sollten in einer faschistischen Gesellschaft. Um uns den Menschen als heroisches Wesen zu zeigen, und um uns alle zu ermutigen, den Helden in uns selbst zu finden.
Einige Leute hassen wirklich diese Vorstellung vom Menschen, und ich denke, dass Nathaniel Branden den Punkt getroffen hat, WARUM so viele Kritiker so heftig auf Rands Fiktion reagieren: "Eine Menge von Leuten fühlt sich unwohl bei einer heroischen Vision des Lebens, Punkt. Sie fühlen sich unwohl bei einer heroischen Sicht der Dinge. Sie finden es beunruhigend aus allen möglichen Gründen ..."
Wenn wir Kunst betrachten, sollten wir uns selbst fragen: Warum sollten wir den Menschen glorifizieren? Verdient der Mensch Lob? Hat er nicht Tugenden, die sich mit seinen Lastern messen lassen? Mut, der sich mit seiner Feigheit messen läßt? Und wenn wir den Menschen als Tier zeigen, als subhumane Kreatur voller Bösartigkeit und Hass, was erreichen wir mit dieser Vision?
Wir leben heute in einer kranken Kultur. Und die Krankheit unserer Kultur strahlt zurück auf uns durch die populäre Unterhaltung. Unser kulturelles Erbe wurde entführt von den Feinden der Vernunft und der Wahrheit, von Menschen, die glauben, dass der Mensch ein pathetisches Wesen ist, ein brünstiges Tier, tugendhaft gemacht durch den Staat und die Schuld.
Keine Klasse von Menschen ist in der Geschichte mehr verleumdet und geschmäht worden als die der Geschäftsleute, der Industriellen, der Schöpfer und Produzenten von materiellen Dingen. Ayn Rand setzte sich ein für diese Schöpfer und schrieb ihre Romane zu Ehren dieser unbesungenen Helden, die den Motor der Welt drehen.
Unsere Kultur ist übernommen worden von den Plünderern, den Zweiflern, den Perversen, den Nihilisten, den Propagandisten und den Revisionisten, die versuchen den Menschen herunterzuziehen und seine Laster zu glorifizieren, während seine Tugenden ignoriert werden.
Es ist nichts "schmalziges" oder "kindisches" daran, den Menschen als würdige Kreatur zu zeigen. Nachdem wir in den letzten 50 Jahren soviel postmoderne Menschenverachtung gesehen haben, sind die Menschen tatsächlich hungrig nach einem Film, der Menschen als Helden präsentiert und uns eine befriedigendes Happy End gibt. Wenn Sie wirklich sehen wollen, wie der Mensch als Held präsentiert wird, mit all seinen Tugenden und Lastern , dann kaufen Sie sich Toy Story. Dieser Film ist ein Triumph in jedem Sinne. Technisch ambitiös, moralisch ideal und künstlerisch ohne Fehler. Es ist ein Film für Kinder, aber er enthält zeitlose Lektionen für Erwachsene.
Traurig, dass dieses erbaulichste und tugendhafteste Filmdrehbuch der neunziger Jahre nicht durch lebendige Menschen präsentiert wird, sondern durch Spielzeugfiguren, die am Computer erzeugt wurden.
Ich schätze, es wird als zu kitschig angesehen, reale Menschen als moralisch und tugendhaft zu präsentieren dieser Tage. Wir müssen uns von der menschlichen Tugendhaftigkeit dadurch distanzieren, dass wir uns hinter animierten Bildern verstecken.
Michael Duff
Anmerkung: Interessant wäre es, wenn Michael DUff der Frage nachgegangen wäre, ob Perfektion im Leben eines Menschen, ein absolut tugendhaftes Leben nach den Prinzipien des Objektivismus überhaupt möglich ist - in dieser Welt versteht sich, nicht in irgendeiner fiktiven.
Vielleicht ist die "am wenigsten erforschteste" Facette des Objektivismus der Bereich der Ästhetik. Die meisten Menschen sehen Schönheit nicht als so wichtig an, jedenfalls nicht im Vergleich mit all den gewichtigen Themen der Philosophie, Moral und Politik.
Bei all dem Leid und Unrecht auf der Welt, wer interessiert sich da für Bücher und Malerei?
Ayn Rand hatte feste Vorstellungen über die Rolle der Kunst in unserer Gesellschaft, und sie hatte eine spezielle Vision darüber wie Kunst sein sollte. Rand nannte ihre Philosophie der Kunst "Romantischer Realismus".
"Kunst ist eine selektive Wiedererschaffung der Realität entsprechend der metaphysischen Werturteile des Künstlers. Der Zweck der Kunst ist es, die fundamentale Vorstellung des Künstlers über die Existenz zu konkretisieren. Ich bin eine Romantikerin in dem Sinne, dass ich den Menschen als das präsentiere, was er sein sollte. Ich bin eine Realistin in dem Sinne, dass ich ihn in das Diesseits stelle, und auf diese Erde."
Was also bedeutet dies? Und wie nahe kommt unsere gegenwärtige Kultur diesem Ideal? Wie sie vielleicht vermuten, erledigen wir diese Aufgabe nicht besonders gut.
Obwohl Objektivisten keine "Konservativen" im politischen Sinne sind, sind viele der Werte, die wir vertreten, ganz traditionell. Tugenden wie Ehrlichkeit, Integrität, hohe Gesinnung, Mut und Ehre sind nicht "alt" oder "neu", sie sind einfach.
Und wenn wir uns wirklich für den Menschen interessieren, wenn wir wirklich glauben, dass das "menschliche Wesen" etwas Besonderes ist, sollten wir Kunst schaffen, die ihn glorifiziert und emporhebt statt ihn in ein schlechtes Licht zu stellen.
Gleichzeitig fühlen sich Objektivisten der Wahrheit verpflichtet. Sicherlich der persönlichen Wahrheit, aber auch der historischen Wahrheit. Nichts von Wert kann gewonnen werden durch Unwahrheit und keine gute Kunst kann dadurch geschaffen werden, dass die Realität verfälscht wird oder historische Ereignisse vorgetäuscht werden, die nie passiert sind.
Thomas Jefferson war ein großer Mann, und Thomas Jefferson besass Sklaven. Macht diese Sünde all die gute Werke, die er tat, wertlos? Die Dekonstruktionisten und Revisionisten werden Ihnen sagen, dass dies so sei, aber ich sage Ihnen, dass dies nicht stimmt. Wir sollten den Charakter von Thomas Jefferson so beurteilen wie wir jeden anderen Charakter eines Menschen auch beurteilen - durch eine ehrlichen Einschätzung seiner Tugenden und Laster. Eine moralische "Bilanz" von Leistungen und Ideen, die aus ihm machten, was er war.
Ein schwarzer Fleck auf dieser Bilanz "reduziert den Punktestand", sicherlich. Aber er entwertet seine gute Arbeit, seine guten Taten, nicht. Würde es Ihnen gefallen, nach dem schlimmsten Aspekt Ihres Charakters gemessen zu werden, am untersten Punkt Ihres Lebens? Ist es realistisch, einen Menschen für seine Leistungen zu glorifizieren und seine Sünden unter den Teppich zu kehren?
Ich antworte auf beide Fragen mit "Nein". Menschen sind eine Mischung aus Tugenden und Lastern, und wir müssen historische Figuren der gleichen Überprüfung unterziehen wie lebende Menschen.
Was bedeutet dies für den Bereich des Ästhetik?
Es bedeutet, dass ein Charakter realistisch sein sollte, aber doch edel. Fehlerhaft, aber würdig. Gequält, aber ehrlich. Rand ist oft für ihre "unrealistischen" Charaktere kritisiert worden. Aber diese Kritiker begreifen den Zweck ihrer Kunst nicht.
Rand benutzte ihre Romane, um ein Ideal zu illustrieren. Um uns zeigen, wie Menschen mit großen Fähigkeiten und mit einer großen Moral sich verhalten sollten in einer faschistischen Gesellschaft. Um uns den Menschen als heroisches Wesen zu zeigen, und um uns alle zu ermutigen, den Helden in uns selbst zu finden.
Einige Leute hassen wirklich diese Vorstellung vom Menschen, und ich denke, dass Nathaniel Branden den Punkt getroffen hat, WARUM so viele Kritiker so heftig auf Rands Fiktion reagieren: "Eine Menge von Leuten fühlt sich unwohl bei einer heroischen Vision des Lebens, Punkt. Sie fühlen sich unwohl bei einer heroischen Sicht der Dinge. Sie finden es beunruhigend aus allen möglichen Gründen ..."
Wenn wir Kunst betrachten, sollten wir uns selbst fragen: Warum sollten wir den Menschen glorifizieren? Verdient der Mensch Lob? Hat er nicht Tugenden, die sich mit seinen Lastern messen lassen? Mut, der sich mit seiner Feigheit messen läßt? Und wenn wir den Menschen als Tier zeigen, als subhumane Kreatur voller Bösartigkeit und Hass, was erreichen wir mit dieser Vision?
Wir leben heute in einer kranken Kultur. Und die Krankheit unserer Kultur strahlt zurück auf uns durch die populäre Unterhaltung. Unser kulturelles Erbe wurde entführt von den Feinden der Vernunft und der Wahrheit, von Menschen, die glauben, dass der Mensch ein pathetisches Wesen ist, ein brünstiges Tier, tugendhaft gemacht durch den Staat und die Schuld.
Keine Klasse von Menschen ist in der Geschichte mehr verleumdet und geschmäht worden als die der Geschäftsleute, der Industriellen, der Schöpfer und Produzenten von materiellen Dingen. Ayn Rand setzte sich ein für diese Schöpfer und schrieb ihre Romane zu Ehren dieser unbesungenen Helden, die den Motor der Welt drehen.
Unsere Kultur ist übernommen worden von den Plünderern, den Zweiflern, den Perversen, den Nihilisten, den Propagandisten und den Revisionisten, die versuchen den Menschen herunterzuziehen und seine Laster zu glorifizieren, während seine Tugenden ignoriert werden.
Es ist nichts "schmalziges" oder "kindisches" daran, den Menschen als würdige Kreatur zu zeigen. Nachdem wir in den letzten 50 Jahren soviel postmoderne Menschenverachtung gesehen haben, sind die Menschen tatsächlich hungrig nach einem Film, der Menschen als Helden präsentiert und uns eine befriedigendes Happy End gibt. Wenn Sie wirklich sehen wollen, wie der Mensch als Held präsentiert wird, mit all seinen Tugenden und Lastern , dann kaufen Sie sich Toy Story. Dieser Film ist ein Triumph in jedem Sinne. Technisch ambitiös, moralisch ideal und künstlerisch ohne Fehler. Es ist ein Film für Kinder, aber er enthält zeitlose Lektionen für Erwachsene.
Traurig, dass dieses erbaulichste und tugendhafteste Filmdrehbuch der neunziger Jahre nicht durch lebendige Menschen präsentiert wird, sondern durch Spielzeugfiguren, die am Computer erzeugt wurden.
Ich schätze, es wird als zu kitschig angesehen, reale Menschen als moralisch und tugendhaft zu präsentieren dieser Tage. Wir müssen uns von der menschlichen Tugendhaftigkeit dadurch distanzieren, dass wir uns hinter animierten Bildern verstecken.
Michael Duff
Anmerkung: Interessant wäre es, wenn Michael DUff der Frage nachgegangen wäre, ob Perfektion im Leben eines Menschen, ein absolut tugendhaftes Leben nach den Prinzipien des Objektivismus überhaupt möglich ist - in dieser Welt versteht sich, nicht in irgendeiner fiktiven.
Mittwoch, Dezember 24, 2003
Licht im Dunkel
Aufgrund der Feiertage werde ich mich einige Tage vom Bloggen verabschieden, allerdings nicht ohne mir selbst, meinen Mitstreitern Thomas und Alexander und vor allem auch unseren Stammlesern ein schönes, kommerzielles Weihnachtsfest zu wünschen. Für den morgigen Donnerstag möchte ich noch auf den Film Licht im Dunkel aus dem Jahre 1962 hinweisen, der zu den Lieblingsfilmen von Rand gehörte. Termin: 13.00 Uhr im Südwest Fernsehen.
Aufgrund der Feiertage werde ich mich einige Tage vom Bloggen verabschieden, allerdings nicht ohne mir selbst, meinen Mitstreitern Thomas und Alexander und vor allem auch unseren Stammlesern ein schönes, kommerzielles Weihnachtsfest zu wünschen. Für den morgigen Donnerstag möchte ich noch auf den Film Licht im Dunkel aus dem Jahre 1962 hinweisen, der zu den Lieblingsfilmen von Rand gehörte. Termin: 13.00 Uhr im Südwest Fernsehen.
Dienstag, Dezember 23, 2003
Wie ein Phönix aus der Asche
Nicholas Provenzo kritisiert die Pläne für einen "Freedom Tower", der die zerstörten Türme des World Trade Center ersetzen soll. Das vorgeschlagene Design sei hässlich ("Die strenge Symmetrie des WTC ist ersetzt worden durch eine Masse konfuser Winkel") und diene auch nur in Teilen produktiven Zwecken. Der beste Weg, an den Verlust des WTC zu erinnern, sei ein neues Gebäude, welches wie ein Phönix aus der Asche steige. Dieses Gebäude solle alles sein, was sein Vorgänger auch war, und noch mehr: Ein Zentrum für Kapitalismus, Kunst und Gedenken.
Nicholas Provenzo kritisiert die Pläne für einen "Freedom Tower", der die zerstörten Türme des World Trade Center ersetzen soll. Das vorgeschlagene Design sei hässlich ("Die strenge Symmetrie des WTC ist ersetzt worden durch eine Masse konfuser Winkel") und diene auch nur in Teilen produktiven Zwecken. Der beste Weg, an den Verlust des WTC zu erinnern, sei ein neues Gebäude, welches wie ein Phönix aus der Asche steige. Dieses Gebäude solle alles sein, was sein Vorgänger auch war, und noch mehr: Ein Zentrum für Kapitalismus, Kunst und Gedenken.
Kontra Anarchismus
Anarchie funktioniert, meint Michael Duff - ungefähr 10 Sekunden. So etwa dürfte dies auch Robert Bidinotto sehen, der im Jahr 1994 eine längere Abhandlung schrieb mit dem Titel "The Contradiction in Anarchism", an der sich immer wieder Anarcho-Kapitalisten reiben, so auch Prof. Roderick Long in seiner Erwiderung "Anarchism as Constitutionalism: A Reply to Bidinotto" . Bidinotto sieht den Hang zum Anarchismus in gewissen intellektuellen Kreisen mit Erstaunen: "Es erstaunt mich immer wieder, dass eine kleine Zahl von gebildeten Typen Opfer der theoretischen Verlockungen des Anarchismus werden kann. Diese Tendenz ist unbekannt bei den meisten gewöhnlichen Leuten, die weder die Zeit noch die Neigung haben, in theoretischen Perversionen zu schwelgen."
In einem Brief an Prof. Long beharrt Bidinotto auf seinen damals geäußerten Ansichten und weist besonders auf das Problem eines fehlenden finalen Schiedsrichters hin: "Es gibt einfach keine Möglichkeit für ein freiwilliges Rechtssystem, irgendein Gesetz durchzusetzen (oder eine Interpretation davon), nicht einmal gegenüber einem einzigen einsamen Andersdenkenden, und weiterhin der anarchistischen Prämisse einer unbegrenzten persönlichen Souveränität zu entsprechen." Bidinotto verweist etwa auf das Problem der Abtreibung, wo es Menschen gibt, die dies als Mord ansehen, und manche wünschen sogar die entsprechenden Strafen dafür. Ein anarchistisches System hat keine Möglichkeiten, sich aus diesem Dilemma zu befreien. "Der Markt" kann nicht darüber entscheiden, ob Abtreibung eine Frage der privaten Moral ist oder ob dies mit Gefängnis oder noch schlimmeren Strafen bedroht werden sollte.
Die Marktwirtschaft ist eine wunderbare Einrichtung für Dinge, die die Menschen wollen, aber nicht für etwas, was sie ablehnen, wie zum Beispiel Strafen für kriminelles Verhalten. Frauen fragen Abtreibungen auf dem Markt nach, weil sie dies wollen, aber sie sind keine Kundinnen mit einem Bedarf an Strafen für dieses Verhalten. Anarchie konkret für Deutschland würde bedeuten, dass das Grundgesetz, die Länderverfassungen, alle staatlichen Gesetze, die Polizei, die Gerichte einschließlich des Bundesverfassungsgerichtes und die Bundeswehr abgeschafft würden. Es gäbe keine finalen Schiedsrichter mehr. Kann man es mir verdenken, wenn mir dies äußerst unbehaglich verkommt?
Anarchie funktioniert, meint Michael Duff - ungefähr 10 Sekunden. So etwa dürfte dies auch Robert Bidinotto sehen, der im Jahr 1994 eine längere Abhandlung schrieb mit dem Titel "The Contradiction in Anarchism", an der sich immer wieder Anarcho-Kapitalisten reiben, so auch Prof. Roderick Long in seiner Erwiderung "Anarchism as Constitutionalism: A Reply to Bidinotto" . Bidinotto sieht den Hang zum Anarchismus in gewissen intellektuellen Kreisen mit Erstaunen: "Es erstaunt mich immer wieder, dass eine kleine Zahl von gebildeten Typen Opfer der theoretischen Verlockungen des Anarchismus werden kann. Diese Tendenz ist unbekannt bei den meisten gewöhnlichen Leuten, die weder die Zeit noch die Neigung haben, in theoretischen Perversionen zu schwelgen."
In einem Brief an Prof. Long beharrt Bidinotto auf seinen damals geäußerten Ansichten und weist besonders auf das Problem eines fehlenden finalen Schiedsrichters hin: "Es gibt einfach keine Möglichkeit für ein freiwilliges Rechtssystem, irgendein Gesetz durchzusetzen (oder eine Interpretation davon), nicht einmal gegenüber einem einzigen einsamen Andersdenkenden, und weiterhin der anarchistischen Prämisse einer unbegrenzten persönlichen Souveränität zu entsprechen." Bidinotto verweist etwa auf das Problem der Abtreibung, wo es Menschen gibt, die dies als Mord ansehen, und manche wünschen sogar die entsprechenden Strafen dafür. Ein anarchistisches System hat keine Möglichkeiten, sich aus diesem Dilemma zu befreien. "Der Markt" kann nicht darüber entscheiden, ob Abtreibung eine Frage der privaten Moral ist oder ob dies mit Gefängnis oder noch schlimmeren Strafen bedroht werden sollte.
Die Marktwirtschaft ist eine wunderbare Einrichtung für Dinge, die die Menschen wollen, aber nicht für etwas, was sie ablehnen, wie zum Beispiel Strafen für kriminelles Verhalten. Frauen fragen Abtreibungen auf dem Markt nach, weil sie dies wollen, aber sie sind keine Kundinnen mit einem Bedarf an Strafen für dieses Verhalten. Anarchie konkret für Deutschland würde bedeuten, dass das Grundgesetz, die Länderverfassungen, alle staatlichen Gesetze, die Polizei, die Gerichte einschließlich des Bundesverfassungsgerichtes und die Bundeswehr abgeschafft würden. Es gäbe keine finalen Schiedsrichter mehr. Kann man es mir verdenken, wenn mir dies äußerst unbehaglich verkommt?
Prodos in Amerika
Der Straßenmusiker und bekannte Objektivist Prodos weilt derzeit -zum ersten Mal- in Amerika, wo er seinen Lebensgefährten heiraten möchte und ist ganz begeistert von dem Land: "Ich liebe Amerika. Ich liebe Amerikaner. Ich liebe es, die amerikanische Flagge zu sehen, wohin ich auch gehe. Ich liebe es, auf amerikanischen Boden zu gehen." Prodos kündigt in seinem Bulletin auch an, dass er sein Diskussionsforum American Ideals im Januar wieder reaktivieren möchte und verspricht einige hochinteressante Beiträge, die schon in der Pipeline stecken.
Der Straßenmusiker und bekannte Objektivist Prodos weilt derzeit -zum ersten Mal- in Amerika, wo er seinen Lebensgefährten heiraten möchte und ist ganz begeistert von dem Land: "Ich liebe Amerika. Ich liebe Amerikaner. Ich liebe es, die amerikanische Flagge zu sehen, wohin ich auch gehe. Ich liebe es, auf amerikanischen Boden zu gehen." Prodos kündigt in seinem Bulletin auch an, dass er sein Diskussionsforum American Ideals im Januar wieder reaktivieren möchte und verspricht einige hochinteressante Beiträge, die schon in der Pipeline stecken.
Sonntag, Dezember 21, 2003
Die Slowakei auf Freiheitskurs
Die marxistische Tageszeitung Junge Welt schäumt vor Wut über die marktwirtschaftlichen Reformen, die die Slowakei beschlossen hat, und die unter anderem eine sog. "Flat Tax" von 19 % bei der Einkommens- und Körperschaftssteuer mit sich bringt. Diese Reaktion ist vor allem auch dadurch motiviert, dass der Autor der Jungen Welt nicht zu Unrecht davon ausgeht, dass die slowakische Steuerreforum Rückwirkungen auf andere EU-Ländern haben dürfte. Der amerikanische Verleger Steve Forbes erwartet genau dies: "Die Slowakei könnte zu einem Domino-Stein werden, der eine Entwicklung hin zu einer unternehmerfreundlichen EU anstößt."
Die Überschrift des Artikels lautet erstaunlicherweise "Das neue Hongkong". Damit hat der Autor die Essenz der Reformen recht gut beschrieben, denn Hongkong ist immer (noch) eines der wirtschaftlichen freiesten Ländern der Welt mit einem entsprechend hohen Lebensstandard der Bevölkerung. Die Aussicht, diesem Land nachzueifern, dürfte für die meisten Slowaken keine Horrorvorstellung sein. Im Text finden wir die typische Versuche der Linken, jegliche Moralität auf den Kopf zu stellen. Nicht die staatliche Umverteilung von Reichtum, d. h. die zwangsweise Wegnahme von Eigentum einer Person zugunsten einer anderen Person oder des Staates selbst, wird als solche bezeichnet, sondern das Gegenteil, d. h. die Reduzierung solcher Umverteilungsmaßnahmen, wird mit diesem Begriff versehen. So werden von der Linken Steuersenkungen auch regelmäßig als "Steuergeschenke an Reiche" tituliert, als wenn man die Rückgabe seines jüngst gestohlenen Eigentums an den Musikproduzenten Dieter Bohlen als "Geschenk" bezeichnen dürfte. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Slowakei ist in der Tat negativ zu vermerken und ich anerkenne mit Freude, wenn auch mit Unglauben, dass es tatsächlich Steuererhöhungen gibt, denen die Linke nicht zustimmt. Der Mehrwertsteuer fehlt allerdings im Vergleich zur progressiven Einkommensbesteuerung die Hass- und Neidkomponente, so dass die Argumentation der Jungen Welt verständlich wirkt.
Die marxistische Tageszeitung Junge Welt schäumt vor Wut über die marktwirtschaftlichen Reformen, die die Slowakei beschlossen hat, und die unter anderem eine sog. "Flat Tax" von 19 % bei der Einkommens- und Körperschaftssteuer mit sich bringt. Diese Reaktion ist vor allem auch dadurch motiviert, dass der Autor der Jungen Welt nicht zu Unrecht davon ausgeht, dass die slowakische Steuerreforum Rückwirkungen auf andere EU-Ländern haben dürfte. Der amerikanische Verleger Steve Forbes erwartet genau dies: "Die Slowakei könnte zu einem Domino-Stein werden, der eine Entwicklung hin zu einer unternehmerfreundlichen EU anstößt."
Die Überschrift des Artikels lautet erstaunlicherweise "Das neue Hongkong". Damit hat der Autor die Essenz der Reformen recht gut beschrieben, denn Hongkong ist immer (noch) eines der wirtschaftlichen freiesten Ländern der Welt mit einem entsprechend hohen Lebensstandard der Bevölkerung. Die Aussicht, diesem Land nachzueifern, dürfte für die meisten Slowaken keine Horrorvorstellung sein. Im Text finden wir die typische Versuche der Linken, jegliche Moralität auf den Kopf zu stellen. Nicht die staatliche Umverteilung von Reichtum, d. h. die zwangsweise Wegnahme von Eigentum einer Person zugunsten einer anderen Person oder des Staates selbst, wird als solche bezeichnet, sondern das Gegenteil, d. h. die Reduzierung solcher Umverteilungsmaßnahmen, wird mit diesem Begriff versehen. So werden von der Linken Steuersenkungen auch regelmäßig als "Steuergeschenke an Reiche" tituliert, als wenn man die Rückgabe seines jüngst gestohlenen Eigentums an den Musikproduzenten Dieter Bohlen als "Geschenk" bezeichnen dürfte. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer in der Slowakei ist in der Tat negativ zu vermerken und ich anerkenne mit Freude, wenn auch mit Unglauben, dass es tatsächlich Steuererhöhungen gibt, denen die Linke nicht zustimmt. Der Mehrwertsteuer fehlt allerdings im Vergleich zur progressiven Einkommensbesteuerung die Hass- und Neidkomponente, so dass die Argumentation der Jungen Welt verständlich wirkt.
Aus für Kopftuch an französischen Schulen
In Frankreich sollen "provozierende religiöse Symbole" in staatlichen Schulen per Gesetz verboten werden.
News Wire kritisiert in capmag.com dieses Vorhaben: "Das Tragen eines Kopftuches, Kreuzschmuck etc. verletzt keinerlei Rechte irgendeiner Person - es ist einfach eine Form von Werbung oder eine Meinungsäußerung.
Natürlich bringt die pure Existenz solcher (staatlicher) Schulen eine Verletzung von Rechten mit sich, da ihre Finanzierung durch Zwang, d. h. Steuern, erfolgt. Eine private Schule auf der anderen Seite hat das Recht solche Äußerungen zu 'zensieren', und Bekleidungsvorschriften, d. h. Uniformen und dergleichen, festzulegen."
In Frankreich sollen "provozierende religiöse Symbole" in staatlichen Schulen per Gesetz verboten werden.
News Wire kritisiert in capmag.com dieses Vorhaben: "Das Tragen eines Kopftuches, Kreuzschmuck etc. verletzt keinerlei Rechte irgendeiner Person - es ist einfach eine Form von Werbung oder eine Meinungsäußerung.
Natürlich bringt die pure Existenz solcher (staatlicher) Schulen eine Verletzung von Rechten mit sich, da ihre Finanzierung durch Zwang, d. h. Steuern, erfolgt. Eine private Schule auf der anderen Seite hat das Recht solche Äußerungen zu 'zensieren', und Bekleidungsvorschriften, d. h. Uniformen und dergleichen, festzulegen."
Donnerstag, Dezember 18, 2003
Egoistische Unternehmer + egoistische Kunden= Zufriedenheit
Vor vier Jahren las Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser eine Meinungsumfrage, die ihn ärgerte. Darin stand, dass die Bevölkerungsmehrheit Wirtschaftsbosse für egoistisch hält, für Leute, die "nur an ihre eigenen Interessen" denken und "kein Verständnis für die Sorgen der kleinen Leute" haben. Quelle: Stern
Diese Umfrage sollte man wiederholen bei Menschen, die gerade bei Aldi eingekauft haben. Man sollte den Fragenkatalog allerdings erweitern und die Kunden auch über sich selbst befragen, was der Meinungsbildung vermutlich sehr dienlich wäre. Was hat diese Menschen zu Aldi getrieben? Etwas anderes als ihre eigenen Interessen? Und haben sie beim Einkauf einen Gedanken daran verschwendet, ob die Eigentümer von Aldi mit diesen Preisen existieren können? Hätte irgendeiner dieser Kunden moralische Skrupel, ein Produkt zu erwerben, von dem er weiß, dass es unter dem Einstandspreis verkauft wird? Antwort: Wie die Kunden von ihren eigenen Interessen -billig und gut einzukaufen- zu Aldi getrieben worden sind, haben die Albrecht-Brüder ihre Discount-Kette gegründet, um ihren Interessen zu dienen - nämlich Profit zu machen. Sie sind dadurch Milliardäre geworden, aber wieviele Milliarden haben zu ihren Kunden eingespart, die diese ansonsten bei traditionellen Händlern hätten bezahlen müssen? Dieses "Geldmachen" der Albrecht-Brüder war aber nur möglich, weil sie den Interessen ihrer Kunden, viele davon sog. "kleine Leute", durch ein revolutionäres Verkaufskonzept entsprochen haben. Das Ergebnis dieser Umfrage ist Abklatsch der vorherrschenden anti-kapitalistischen Stimmung im Land, wäre aber schnell zu erschüttern, wenn man den Menschen wirklich wie oben beschrieben die segensreiche Wirkung und moralische Stringenz von Egoismus und Eigeninteresse erläutern würde.
Vor vier Jahren las Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser eine Meinungsumfrage, die ihn ärgerte. Darin stand, dass die Bevölkerungsmehrheit Wirtschaftsbosse für egoistisch hält, für Leute, die "nur an ihre eigenen Interessen" denken und "kein Verständnis für die Sorgen der kleinen Leute" haben. Quelle: Stern
Diese Umfrage sollte man wiederholen bei Menschen, die gerade bei Aldi eingekauft haben. Man sollte den Fragenkatalog allerdings erweitern und die Kunden auch über sich selbst befragen, was der Meinungsbildung vermutlich sehr dienlich wäre. Was hat diese Menschen zu Aldi getrieben? Etwas anderes als ihre eigenen Interessen? Und haben sie beim Einkauf einen Gedanken daran verschwendet, ob die Eigentümer von Aldi mit diesen Preisen existieren können? Hätte irgendeiner dieser Kunden moralische Skrupel, ein Produkt zu erwerben, von dem er weiß, dass es unter dem Einstandspreis verkauft wird? Antwort: Wie die Kunden von ihren eigenen Interessen -billig und gut einzukaufen- zu Aldi getrieben worden sind, haben die Albrecht-Brüder ihre Discount-Kette gegründet, um ihren Interessen zu dienen - nämlich Profit zu machen. Sie sind dadurch Milliardäre geworden, aber wieviele Milliarden haben zu ihren Kunden eingespart, die diese ansonsten bei traditionellen Händlern hätten bezahlen müssen? Dieses "Geldmachen" der Albrecht-Brüder war aber nur möglich, weil sie den Interessen ihrer Kunden, viele davon sog. "kleine Leute", durch ein revolutionäres Verkaufskonzept entsprochen haben. Das Ergebnis dieser Umfrage ist Abklatsch der vorherrschenden anti-kapitalistischen Stimmung im Land, wäre aber schnell zu erschüttern, wenn man den Menschen wirklich wie oben beschrieben die segensreiche Wirkung und moralische Stringenz von Egoismus und Eigeninteresse erläutern würde.
Daniel Pipes: Die Geschichte zweier Gruften
Im größeren Zusammenhang der Geschichte dient die irakische Vignette als Erinnerung an die Rolle, die die Amerikaner seit sechzig Jahren in der Welt spielen – totalitäre Regime besiegen und verzweifelten Ländern ein Minimum an Anstand und Freiheit zu bringen.
Die Liste ist lang und würde praktisch jedes Land Westeuropas einschließen, einmal vor den Nazis und dann noch einmal vor den Kommunisten gerettet. Sie schließt alle Staaten und Satelliten der ehemaligen Sowjetunion ein, die zusammenbrach, weil sie es nicht schaffte, die Rivalität zu den Vereinigten Staaten durchzuhalten. Auf die Liste gehören auch viele ostasiatische Länder, die vor dem japanischen Imperialismus gerettet wurden. Und es gehört Kuwait dazu, das vor der irakischen Aggression gerettet wurde.
Im Gegensatz dazu wird das einzige Land, in dem die USA einen Krieg verloren – Vietnam – weiter totalitär regiert.
Kurz gesagt: So fehlerhaft die US-Regierung auch ist – und Fehler macht sie gewiss – hat sie mit der Verfolgung eines aufgeklärten Eigeninteresses seit den 40-er Jahren in der ganzen Welt Völker befreit. Oder, um Jawad Amir Sayyid aus dem Frühjahr zu zitieren, kurz, nachdem er die Gruft verließ: „Ich glaube, dass Allah über Herrn Bush arbeitete, um dies zu bewirken. Wenn ich Herrn Bush träfe, würde ich ihm sagen: ‚Danke, danke, Sie sind ein guter Mensch, Sie haben mich von den Toten auferweckt.'"
Die Worte mögen überzogen sein, aber sein Gefühl der Dankbarkeit gegenüber Amerika ist eines, das zu irgendeinem Zeitpunkt Hunderte Millionen Menschen geteilt haben.
Der vollständige Artikel von Daniel Pipes in deutscher Sprache hier
Im größeren Zusammenhang der Geschichte dient die irakische Vignette als Erinnerung an die Rolle, die die Amerikaner seit sechzig Jahren in der Welt spielen – totalitäre Regime besiegen und verzweifelten Ländern ein Minimum an Anstand und Freiheit zu bringen.
Die Liste ist lang und würde praktisch jedes Land Westeuropas einschließen, einmal vor den Nazis und dann noch einmal vor den Kommunisten gerettet. Sie schließt alle Staaten und Satelliten der ehemaligen Sowjetunion ein, die zusammenbrach, weil sie es nicht schaffte, die Rivalität zu den Vereinigten Staaten durchzuhalten. Auf die Liste gehören auch viele ostasiatische Länder, die vor dem japanischen Imperialismus gerettet wurden. Und es gehört Kuwait dazu, das vor der irakischen Aggression gerettet wurde.
Im Gegensatz dazu wird das einzige Land, in dem die USA einen Krieg verloren – Vietnam – weiter totalitär regiert.
Kurz gesagt: So fehlerhaft die US-Regierung auch ist – und Fehler macht sie gewiss – hat sie mit der Verfolgung eines aufgeklärten Eigeninteresses seit den 40-er Jahren in der ganzen Welt Völker befreit. Oder, um Jawad Amir Sayyid aus dem Frühjahr zu zitieren, kurz, nachdem er die Gruft verließ: „Ich glaube, dass Allah über Herrn Bush arbeitete, um dies zu bewirken. Wenn ich Herrn Bush träfe, würde ich ihm sagen: ‚Danke, danke, Sie sind ein guter Mensch, Sie haben mich von den Toten auferweckt.'"
Die Worte mögen überzogen sein, aber sein Gefühl der Dankbarkeit gegenüber Amerika ist eines, das zu irgendeinem Zeitpunkt Hunderte Millionen Menschen geteilt haben.
Der vollständige Artikel von Daniel Pipes in deutscher Sprache hier
Vatikan kritisiert die Behandlung von Saddam Hussein
Der Vatikan liebt unsere Feinde (Quelle: netzeitung.de):
Auch der Vatikan beharrt auf seiner ablehnenden Haltung. Kardinal Renato Martino sagte, er empfinde trotz der Gräueltaten Saddam Husseins Mitleid mit ihm, nachdem er Bilder «dieses zerstörten Mannes» gesehen habe, der «wie eine Kuh behandelt» worden sei.
Mitleid für Saddam Hussein ist ein moralischer Verrat an all denen, die dieses Regime getötet, verstümmelt und vergewaltigt hat. Der Vatikan hat die Freiheit, den Feinden der Menschheit Liebe anzubieten, wenn er es möchte - ich ziehe es vor, wenn ihnen Gerechtigkeit widerfährt.
Der Vatikan liebt unsere Feinde (Quelle: netzeitung.de):
Auch der Vatikan beharrt auf seiner ablehnenden Haltung. Kardinal Renato Martino sagte, er empfinde trotz der Gräueltaten Saddam Husseins Mitleid mit ihm, nachdem er Bilder «dieses zerstörten Mannes» gesehen habe, der «wie eine Kuh behandelt» worden sei.
Mitleid für Saddam Hussein ist ein moralischer Verrat an all denen, die dieses Regime getötet, verstümmelt und vergewaltigt hat. Der Vatikan hat die Freiheit, den Feinden der Menschheit Liebe anzubieten, wenn er es möchte - ich ziehe es vor, wenn ihnen Gerechtigkeit widerfährt.
Mittwoch, Dezember 17, 2003
Eric Raymond: Kommunismus und die Juden
Eric Raymond hat auf seinem Blog einen interessanten Aufsatz über "Kommunismus und die Juden" geschrieben, auf den ich später noch ausführlich eingehen möchte. Ein Leser weist ihn allerdings richtigerweise darauf hin, dass man auch die andere Seite nicht übersehen sollte, die Liberalen (und Objektivisten) jüdischer Herkunft: "Die Friedmans, Rothbard, von Mises, Nozick, Szasz, Kirzner, Richard Epstein, muss ich weitermachen? Und natürlich war der Objektivismus beinahe vollständig eine jüdische 'Verschwörung' - Rand, Branden, Greenspan, Holzer, Peikoff, alles Juden."
Eric Raymond hat auf seinem Blog einen interessanten Aufsatz über "Kommunismus und die Juden" geschrieben, auf den ich später noch ausführlich eingehen möchte. Ein Leser weist ihn allerdings richtigerweise darauf hin, dass man auch die andere Seite nicht übersehen sollte, die Liberalen (und Objektivisten) jüdischer Herkunft: "Die Friedmans, Rothbard, von Mises, Nozick, Szasz, Kirzner, Richard Epstein, muss ich weitermachen? Und natürlich war der Objektivismus beinahe vollständig eine jüdische 'Verschwörung' - Rand, Branden, Greenspan, Holzer, Peikoff, alles Juden."
Die scheinheilige Gratulation
Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in einem Schreiben an US-Präsident George W. Bush seine Freude über die Festnahme von Saddam Hussein ausgedrückt. „Ich beglückwünsche Sie zu dieser erfolgreichen Aktion“, hieß es in dem Schreiben.
Wenn es nach Schröder gegangen wäre, befände sich Saddam Hussein nicht in Gewahrsam, sondern wäre immer noch in Amt und Würden. Ohne den militärischen Sieg der Amerikaner und ihrer Verbündeten wäre eine Verhaftung unmöglich gewesen. Eine ausgesprochen scheinheilige Gratulation.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in einem Schreiben an US-Präsident George W. Bush seine Freude über die Festnahme von Saddam Hussein ausgedrückt. „Ich beglückwünsche Sie zu dieser erfolgreichen Aktion“, hieß es in dem Schreiben.
Wenn es nach Schröder gegangen wäre, befände sich Saddam Hussein nicht in Gewahrsam, sondern wäre immer noch in Amt und Würden. Ohne den militärischen Sieg der Amerikaner und ihrer Verbündeten wäre eine Verhaftung unmöglich gewesen. Eine ausgesprochen scheinheilige Gratulation.
Dienstag, Dezember 16, 2003
Die Saddam-Festnahme als Propagandasieg
Michael Hurd holt den großen argumentativen Hammer heraus,wenn er über die Festnahme von Saddam Hussein schreibt: "Warum haben sie ihn nicht einfach getötet?" Hurd hat Recht, wenn er meint, dass Saddam genauso schuldig ist wie seine Söhne und den Tod verdient hat. Es wäre in der Tat abscheulich und ein Hohn, wenn dieses Monster noch weitere Geburtstage feiern könnte. Aber bitte nach bestimmten Regeln. Abgesehen von der Frage, ob nicht einige Kriegsregeln verletzt worden wären, wenn einfach ein Mann erschossen worden wäre, der bereit ist, sich zu ergeben, übersieht Hurd, dass gerade die Festnahme unter diesen Umständen ein gewaltiger propagandistischer Erfolg für die Amerikaner bedeutet. Dies hängt damit zusammen, wie Saddam Hussein aussah und wie er sich gefangennehmen ließ. Bilder zählen, vor allem in der arabischen Welt. Michael B. Duff sieht dies im Gegensatz zu Michael Hurd sehr deutlich: "Wenn wir ihn getötet hätten, hätten Loyalisten Märchen erzählen können über seine letzten Minuten, aber mit dieser Gefangennahme haben wir das Bild von Saddam Hussein zerstört. Es hätte nicht besser laufen können und das Militär verdient vollen Respekt für das, was sie hier erreicht haben." Die Bilder der Festnahme zeigen darüber hinaus die große Isolation des Saddam Hussein, dem offenbar jede andere Möglichkeit der Zuflucht genommen worden war.
Michael Hurd holt den großen argumentativen Hammer heraus,wenn er über die Festnahme von Saddam Hussein schreibt: "Warum haben sie ihn nicht einfach getötet?" Hurd hat Recht, wenn er meint, dass Saddam genauso schuldig ist wie seine Söhne und den Tod verdient hat. Es wäre in der Tat abscheulich und ein Hohn, wenn dieses Monster noch weitere Geburtstage feiern könnte. Aber bitte nach bestimmten Regeln. Abgesehen von der Frage, ob nicht einige Kriegsregeln verletzt worden wären, wenn einfach ein Mann erschossen worden wäre, der bereit ist, sich zu ergeben, übersieht Hurd, dass gerade die Festnahme unter diesen Umständen ein gewaltiger propagandistischer Erfolg für die Amerikaner bedeutet. Dies hängt damit zusammen, wie Saddam Hussein aussah und wie er sich gefangennehmen ließ. Bilder zählen, vor allem in der arabischen Welt. Michael B. Duff sieht dies im Gegensatz zu Michael Hurd sehr deutlich: "Wenn wir ihn getötet hätten, hätten Loyalisten Märchen erzählen können über seine letzten Minuten, aber mit dieser Gefangennahme haben wir das Bild von Saddam Hussein zerstört. Es hätte nicht besser laufen können und das Militär verdient vollen Respekt für das, was sie hier erreicht haben." Die Bilder der Festnahme zeigen darüber hinaus die große Isolation des Saddam Hussein, dem offenbar jede andere Möglichkeit der Zuflucht genommen worden war.
Gegen Eurozentrismus: Steinigt Saddam Hussein
Die Europäische Union lehnt die Todesstrafe für Saddam Hussein ab, der hunderttausende von Männern, Frauen und Kinder ermordet hat. Gleichzeitig lehnen ihre Intellektuellen den "Eurozentrismus" ab, d. h. Amerikaner die westliche Werte relativ primitiven Kulturen "aufdrängen". Thomas Sowell entlarvt die Doktrin des Multikulturalismus durch den Vorschlag, den Irakis die Steinigung ihres Ex-Präsidenten zu erlauben:
"Da die Steinigung von Menschen in Teilen des Mittleren Ostens zur Tradition gehört, könnte dies die angemessenste Art sein, Saddam Hussein zu exekutieren. Wenn es jedem Verwandten eines Opfers, das von Saddam Hussein ermordet worden ist, erlaubt wäre, einen Stein zu werfen, würde die Reihe meilenweit zurückreichen. Fernsehbilder dieser Reihe, übertragen in die gesamte arabische Welt, würden vollständig die Vorstellung untergraben, dass dies nur eine amerikanische Vendetta gegen die Moslems ist. Unseren unvermeidlichen Kritikern in Europa und anderswo könnten wir sagen: 'Dies ist nicht die amerikanische Art, die Dinge zu regeln. Aber dies ist das Land der Iraker."
Die Europäische Union lehnt die Todesstrafe für Saddam Hussein ab, der hunderttausende von Männern, Frauen und Kinder ermordet hat. Gleichzeitig lehnen ihre Intellektuellen den "Eurozentrismus" ab, d. h. Amerikaner die westliche Werte relativ primitiven Kulturen "aufdrängen". Thomas Sowell entlarvt die Doktrin des Multikulturalismus durch den Vorschlag, den Irakis die Steinigung ihres Ex-Präsidenten zu erlauben:
"Da die Steinigung von Menschen in Teilen des Mittleren Ostens zur Tradition gehört, könnte dies die angemessenste Art sein, Saddam Hussein zu exekutieren. Wenn es jedem Verwandten eines Opfers, das von Saddam Hussein ermordet worden ist, erlaubt wäre, einen Stein zu werfen, würde die Reihe meilenweit zurückreichen. Fernsehbilder dieser Reihe, übertragen in die gesamte arabische Welt, würden vollständig die Vorstellung untergraben, dass dies nur eine amerikanische Vendetta gegen die Moslems ist. Unseren unvermeidlichen Kritikern in Europa und anderswo könnten wir sagen: 'Dies ist nicht die amerikanische Art, die Dinge zu regeln. Aber dies ist das Land der Iraker."
Montag, Dezember 15, 2003
Öko-Imperialismus: Grüne Macht, schwarzer Tod
Paul Driessen hat ein Buch geschrieben, dass eine deutsche Übersetzung vermutlich verdient hätte, wozu es sehr wahrscheinlich aber nicht kommen dürfte. In der Einleitung von Niger Innis findet sich auch ein Hinweis darauf, warum dies so sein dürfte: "Es enthüllt ein dunkles Geheimnis des ideologischen Umweltbewegung. Die Bewegung drängt ihre Ansichten von größtenteils reichen, in gesicherten Verhältnissen lebenden Amerikanern und Europäern den größtenteils armen, verzweifelten Afrikanern, Asiaten und Lateinamerikanern auf. Es hält bedürftige Nationen davon ab, dienjenigen Technologien anzuwenden, die entwickelte Länder eingesetzt haben, um reich, behaglich und frei von Krankheiten zu leben. Und als Konsequenz, schickt sie Millionen von Kindern, Männer und Frauen jedes Jahr frühzeitig ins Grab." Keine Sache, die die mit der Öko-Ideologie abgefüllten Deutschen gerne lesen würden. Sie sollten es aber.
Paul Driessen hat ein Buch geschrieben, dass eine deutsche Übersetzung vermutlich verdient hätte, wozu es sehr wahrscheinlich aber nicht kommen dürfte. In der Einleitung von Niger Innis findet sich auch ein Hinweis darauf, warum dies so sein dürfte: "Es enthüllt ein dunkles Geheimnis des ideologischen Umweltbewegung. Die Bewegung drängt ihre Ansichten von größtenteils reichen, in gesicherten Verhältnissen lebenden Amerikanern und Europäern den größtenteils armen, verzweifelten Afrikanern, Asiaten und Lateinamerikanern auf. Es hält bedürftige Nationen davon ab, dienjenigen Technologien anzuwenden, die entwickelte Länder eingesetzt haben, um reich, behaglich und frei von Krankheiten zu leben. Und als Konsequenz, schickt sie Millionen von Kindern, Männer und Frauen jedes Jahr frühzeitig ins Grab." Keine Sache, die die mit der Öko-Ideologie abgefüllten Deutschen gerne lesen würden. Sie sollten es aber.
Die Engländerin und die schäbige Schule
Die sozialistische Abgeordnete des britischen Unterhauses, Diane Abbot, hat sich ihr Hirn zermartert, um dann zu einer Entscheidung zu kommen, für die sie sich offensichtlich schämt: Sie hat ihren zwölfjährigen Sohn auf eine private Schule geschickt. Die Abgeordnete erklärte: "Es ist unentschuldbar, es nicht zu verteidigen, und deshalb habe ich auch nicht versucht, es zu verteidigen." Mrs. Abbot hat eine Entscheidung getroffen, die aus objektivistischer Sicht moralisch nicht angreifbar ist, denn sie ist offenbar zu der Erkenntnis gekommen, dass diese private Schule das Beste für ihr Kind ist, und da sie es sich leisten konnte, hat sie ihren Sohn richtigerweise dort angemeldet. Das Kopfzerbrechen, das sie plagt, rührt daher, dass sie sich als Sozialistin nicht im Einklang mit ihrer Ideologie befindet. Sie hat die egoistische Entscheidung gefällt, ihrem Sohn nicht dem staatlichen Erziehungswesen zu überantworten, wie sie vielleicht im Fall einer ernsthaften Erkrankung ihres Sohnes die Entscheidung getroffen hätte, ihn nicht dem sozialistischen britischen Gesundheitswesen anzuvertrauen, sondern ihn möglicherweise in die USA zu bringen.
Sie hat das Wohlergehen ihres Sohnes über ihre altruistische Ideologie gestellt -immerhin-, aber sie ist nicht in der Lage, sich komplett von ihrer Ideologie zu trennen. Das schmerzt.
Die sozialistische Abgeordnete des britischen Unterhauses, Diane Abbot, hat sich ihr Hirn zermartert, um dann zu einer Entscheidung zu kommen, für die sie sich offensichtlich schämt: Sie hat ihren zwölfjährigen Sohn auf eine private Schule geschickt. Die Abgeordnete erklärte: "Es ist unentschuldbar, es nicht zu verteidigen, und deshalb habe ich auch nicht versucht, es zu verteidigen." Mrs. Abbot hat eine Entscheidung getroffen, die aus objektivistischer Sicht moralisch nicht angreifbar ist, denn sie ist offenbar zu der Erkenntnis gekommen, dass diese private Schule das Beste für ihr Kind ist, und da sie es sich leisten konnte, hat sie ihren Sohn richtigerweise dort angemeldet. Das Kopfzerbrechen, das sie plagt, rührt daher, dass sie sich als Sozialistin nicht im Einklang mit ihrer Ideologie befindet. Sie hat die egoistische Entscheidung gefällt, ihrem Sohn nicht dem staatlichen Erziehungswesen zu überantworten, wie sie vielleicht im Fall einer ernsthaften Erkrankung ihres Sohnes die Entscheidung getroffen hätte, ihn nicht dem sozialistischen britischen Gesundheitswesen anzuvertrauen, sondern ihn möglicherweise in die USA zu bringen.
Sie hat das Wohlergehen ihres Sohnes über ihre altruistische Ideologie gestellt -immerhin-, aber sie ist nicht in der Lage, sich komplett von ihrer Ideologie zu trennen. Das schmerzt.
Freitag, Dezember 12, 2003
Bush und Schröder gegen das freie China
Große Empörung haben in den USA Äußerungen von Präsident Bush über eine geplante Volksabstimmung auf Taiwan ausgelöst (Quelle: Hamburger Abendblatt):
In klaren, fast drohenden Worten warnte Bush Taiwans Präsident Chen Shuibian davor, an einem für den 20. März 2004 geplanten Referendum festzuhalten, das vom Mutterland fordern will, dass es seine 496 auf die separatistische Insel gerichteten Raketen abbaut. Der US-Präsident: "Wir sind gegen jede einseitige Entscheidung Chinas oder Taiwans, den Status quo zu ändern." Wenngleich diese Warnung auch Peking mit einschließt, sind sich politische Beobachter einig, dass dies eine Spitze gegen Taiwan war.
Dass Präsident Bush sich in der Taiwan-Frage mittlerweile in großer Nähe zu seinem ansonsten wenig gelittenen deutschen Kollegen Schröder befindet, macht eine Meldung des Handelsblatts deutlich, die über schrödersche Äußerungen über Taiwan während seiner Reise in der Volksrepublik berichtet:
Vor Studenten in Kanton sagte Schröder, er könne Chinas Gefühle und Sorgen wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen in Taiwan „gut nachvollziehen“. Doch zeigte sich der Kanzler überzeugt, dass sich „die politische Vernunft“ durchsetzen werde. Deutschland bleibe bei seiner Ein-China-Politik, die eine Anerkennung Taiwans ausschließt. Er teile deshalb den Standpunkt, dass es bei einem einzigen Land China bleiben müsse.
Man muss sich dies einmal vorstellen: Es ist nicht so, dass Taiwan plant, in die Volksrepublik China einzumarschen, sondern die Taiwanesen wollen in einem Referendum fordern, dass
die kommunistische Volksrepublik China sie nicht mit Raketen bedroht. "Und dies repräsentiert eine Art von bösen 'Unilaterismus' für Bush? Lächerlich. Absurd. Heuchlerisch." So News Wire im capitalismmagazine.com
Die Äußerungen von Schröder, der sich nicht geniert, zu verlautbaren, dass er die "Gefühle und Sorgen" von kommunistischen Diktatoren teilt, mögen kaum überraschen, aber dass auch Präsident Bush, der zumindest hin und wieder Ansätze einer konsequenten pro-westlichen Außenpolitik zeigt, zu einer derartigen Appeasement-Politik neigt, ist mehr als enttäuschend.
Große Empörung haben in den USA Äußerungen von Präsident Bush über eine geplante Volksabstimmung auf Taiwan ausgelöst (Quelle: Hamburger Abendblatt):
In klaren, fast drohenden Worten warnte Bush Taiwans Präsident Chen Shuibian davor, an einem für den 20. März 2004 geplanten Referendum festzuhalten, das vom Mutterland fordern will, dass es seine 496 auf die separatistische Insel gerichteten Raketen abbaut. Der US-Präsident: "Wir sind gegen jede einseitige Entscheidung Chinas oder Taiwans, den Status quo zu ändern." Wenngleich diese Warnung auch Peking mit einschließt, sind sich politische Beobachter einig, dass dies eine Spitze gegen Taiwan war.
Dass Präsident Bush sich in der Taiwan-Frage mittlerweile in großer Nähe zu seinem ansonsten wenig gelittenen deutschen Kollegen Schröder befindet, macht eine Meldung des Handelsblatts deutlich, die über schrödersche Äußerungen über Taiwan während seiner Reise in der Volksrepublik berichtet:
Vor Studenten in Kanton sagte Schröder, er könne Chinas Gefühle und Sorgen wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen in Taiwan „gut nachvollziehen“. Doch zeigte sich der Kanzler überzeugt, dass sich „die politische Vernunft“ durchsetzen werde. Deutschland bleibe bei seiner Ein-China-Politik, die eine Anerkennung Taiwans ausschließt. Er teile deshalb den Standpunkt, dass es bei einem einzigen Land China bleiben müsse.
Man muss sich dies einmal vorstellen: Es ist nicht so, dass Taiwan plant, in die Volksrepublik China einzumarschen, sondern die Taiwanesen wollen in einem Referendum fordern, dass
die kommunistische Volksrepublik China sie nicht mit Raketen bedroht. "Und dies repräsentiert eine Art von bösen 'Unilaterismus' für Bush? Lächerlich. Absurd. Heuchlerisch." So News Wire im capitalismmagazine.com
Die Äußerungen von Schröder, der sich nicht geniert, zu verlautbaren, dass er die "Gefühle und Sorgen" von kommunistischen Diktatoren teilt, mögen kaum überraschen, aber dass auch Präsident Bush, der zumindest hin und wieder Ansätze einer konsequenten pro-westlichen Außenpolitik zeigt, zu einer derartigen Appeasement-Politik neigt, ist mehr als enttäuschend.
Donnerstag, Dezember 11, 2003
Kein rationale Anarchie
Am 12. und 13. Dezember wird Prof. David Friedman auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Zeitschrift "eigentümlich frei" mehrere Vorträge in Deutschland halten. In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre eines Artikels von Michael B. Duff, der die anarcho-kapitalistische Position von Friedman kritisch hinterfragt:
"Ich glaube nicht an eine rationale Anarchie, weil ich nicht glaube, dass wir in einer rationalen Welt leben. Ich glaube nicht, dass Krimininelle rational handelnde Menschen sind. Ich glaube nicht daran, dass man Terroristen bestechen kann oder mit ihnen vernünftig reden kann. Ich glaube, dass 50 % der Welt dumm ist, 25 % faul ist und gut 10 % total verrückt ist, was eine Minderheit von 15 % übrig lässt, die des rationalen Denkens fähig ist. In einer rationalen Welt, nicht gebunden an Sentimentalität und Aberglauben, würden die Europäer und Amerikaner die Bedrohung des islamistischen Terrors anerkennen und extreme Maßnahmen ergreifen, um ihn zu vernichten."
Tatsächlich wäre es sehr interessant, Friedman bei diesen Veranstaltungen über seine Vorstellung zur Lösung des Terrorproblems im Nahen Osten oder noch allgemeiner, des Problems des islamistischen Terrors, zu befragen. Wären die Palästinenser rationale Menschen, würde sie sich wünschen, so zu leben wie die Israelis. Sie würden alles versuchen, um die Lebensart der Israelis zu kopieren. Sie würden erkennen, dass Handel mit Israel weitaus lohnender ist als Terrorismus. Wie würde ein Mann wie Friedman, der an Kosten-Nutzen-Kalkulationen glaubt, bewerten, dass diese Menschen dies offensichtlich nicht tun? Friedmans Theorien wirken auf dem Papier intelligent und durchdacht, wenn man sie aber mit dem Verhalten tatsächlicher Menschen in Beziehung setzt, wirken sie nur noch lächerlich.
Der Aufsatz von Michael B. Duff hier
Am 12. und 13. Dezember wird Prof. David Friedman auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung und der Zeitschrift "eigentümlich frei" mehrere Vorträge in Deutschland halten. In diesem Zusammenhang empfehle ich die Lektüre eines Artikels von Michael B. Duff, der die anarcho-kapitalistische Position von Friedman kritisch hinterfragt:
"Ich glaube nicht an eine rationale Anarchie, weil ich nicht glaube, dass wir in einer rationalen Welt leben. Ich glaube nicht, dass Krimininelle rational handelnde Menschen sind. Ich glaube nicht daran, dass man Terroristen bestechen kann oder mit ihnen vernünftig reden kann. Ich glaube, dass 50 % der Welt dumm ist, 25 % faul ist und gut 10 % total verrückt ist, was eine Minderheit von 15 % übrig lässt, die des rationalen Denkens fähig ist. In einer rationalen Welt, nicht gebunden an Sentimentalität und Aberglauben, würden die Europäer und Amerikaner die Bedrohung des islamistischen Terrors anerkennen und extreme Maßnahmen ergreifen, um ihn zu vernichten."
Tatsächlich wäre es sehr interessant, Friedman bei diesen Veranstaltungen über seine Vorstellung zur Lösung des Terrorproblems im Nahen Osten oder noch allgemeiner, des Problems des islamistischen Terrors, zu befragen. Wären die Palästinenser rationale Menschen, würde sie sich wünschen, so zu leben wie die Israelis. Sie würden alles versuchen, um die Lebensart der Israelis zu kopieren. Sie würden erkennen, dass Handel mit Israel weitaus lohnender ist als Terrorismus. Wie würde ein Mann wie Friedman, der an Kosten-Nutzen-Kalkulationen glaubt, bewerten, dass diese Menschen dies offensichtlich nicht tun? Friedmans Theorien wirken auf dem Papier intelligent und durchdacht, wenn man sie aber mit dem Verhalten tatsächlicher Menschen in Beziehung setzt, wirken sie nur noch lächerlich.
Der Aufsatz von Michael B. Duff hier
Auf Messers Schneide (The Edge)
Auf einen actiongeladenen Spielfilm, der einen steinreichen Unternehmer und Bücherwurm, der zudem kein Jüngling mehr ist, zum Helden macht, dürften Kinogänger relativ selten treffen. Der amerikanische Spielfilm "Auf Messers Schneide - Rivalen am Abgrund" aus dem Jahr 1997 (Originaltitel: The Edge) gehört in diese Kategorie. Der Film befindet sich auch auf der Liste der hundert besten Filme von Robert James Bidinotto.
Der Unternehmer Charles Morse (gespielt von Anthony Hopkins) findet sich nach einem Flugzeugabsturz zusammen mit zwei Begleitern plötzlich in der Unwirtlichkeit Alaskas wieder, wo sie zudem bald Bekanntschaft mit einem Grizzly machen müssen, der sich wenig artgerecht verhält und die Männer unbarmherzig verfolgt. Morse zeigt in dieser ungemütlichen Situation seine "Überlegenheit" (so der Originaltitel), weil er, zuerst und vor allem, ein Mann des Geistes ist. Ein Mann, der seinen Verstand einsetzt, um in dieser Hölle zu überleben, wie er im Geschäftsleben seinen Verstand einsetzt, um Reichtum zu schaffen. In Kontrast dazu steht der Charakter von Robert Green (gespielt von Alec Baldwin), der mit Morse zusammen den Flugzeugabsturz überlebt hat, und der versucht, ohne seinen Verstand zu leben. Green ist erfüllt von Neid und Hass auf die Erfolgreichen ... und er ist der Liebhaber der jungen Mrs. Morse.
Vox, 20.15 (Heute)
Auf einen actiongeladenen Spielfilm, der einen steinreichen Unternehmer und Bücherwurm, der zudem kein Jüngling mehr ist, zum Helden macht, dürften Kinogänger relativ selten treffen. Der amerikanische Spielfilm "Auf Messers Schneide - Rivalen am Abgrund" aus dem Jahr 1997 (Originaltitel: The Edge) gehört in diese Kategorie. Der Film befindet sich auch auf der Liste der hundert besten Filme von Robert James Bidinotto.
Der Unternehmer Charles Morse (gespielt von Anthony Hopkins) findet sich nach einem Flugzeugabsturz zusammen mit zwei Begleitern plötzlich in der Unwirtlichkeit Alaskas wieder, wo sie zudem bald Bekanntschaft mit einem Grizzly machen müssen, der sich wenig artgerecht verhält und die Männer unbarmherzig verfolgt. Morse zeigt in dieser ungemütlichen Situation seine "Überlegenheit" (so der Originaltitel), weil er, zuerst und vor allem, ein Mann des Geistes ist. Ein Mann, der seinen Verstand einsetzt, um in dieser Hölle zu überleben, wie er im Geschäftsleben seinen Verstand einsetzt, um Reichtum zu schaffen. In Kontrast dazu steht der Charakter von Robert Green (gespielt von Alec Baldwin), der mit Morse zusammen den Flugzeugabsturz überlebt hat, und der versucht, ohne seinen Verstand zu leben. Green ist erfüllt von Neid und Hass auf die Erfolgreichen ... und er ist der Liebhaber der jungen Mrs. Morse.
Vox, 20.15 (Heute)
Montag, Dezember 08, 2003
Die zehn besten Filme für Objektivisten
Robert James Bidinotto macht in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Navigator den Versuch, die zehn, aus objektivistischer Sicht, besten Filme auszuwählen. Aus der Fülle der in Frage kommenden Filme nimmt Bidinotto allerdings SF-, Kriegs-, und Fantasyfilme, ebenso wie Action-Thriller und Sportfilme aus, denn diese Filme zeigen Helden in einem extremen oder künstlichen Kontext. Für den Rest gelten folgende Maßstäbe: "Um es dann auf meine Top-Ten-Liste zu schaffen, muss ein technisch gekonnter Film einen heroische Sichtweise des menschlichen Potentials unmissverständlich befördern und eine oder mehrere der charakteristischen objektivistischen Prämissen zeigen: Rationalität, Produktivität, intellektuelle Unabhängigkeit, Eigeninteresse und Stolz. Ich gab außerdem Bonuspunkte für pro-kapitalistische Filme, weil die in Hollywood sogar noch seltener auftauchen als verständliche Äußerungen bei Ozzy Osbourne."
Folgende Filme setzte Bidinotto dann auf seine Liste (im Klammern die jeweiligen englischen Originaltitel):
1. Eine Frau für zwei Millionen (Cash McCall - 1960)
Mir fällt kein anderer Film ein, in dem Eigeninteresse, "money-making" und das
kapitalistische System so anziehend und unapologetisch präsentiert werden. Und man findet keine bessere Verkörperung des randianischen heroischen Geschäftsmannes als den jungen James Garner in der Titelrolle. Es gibt dort eine verblüffende moralische Reinheit und Unschuld an Cash McCall, und für zwei Stunden können Sie erfahren, wie man in einer objektivistischen Welt leben würde.
2. Ein Mann für jede Jahreszeit (A Man for All Seasons - 1966)
Dieser Film ist die unvergessliche Geschichte eines brillianten, unabhängigen Mannes mit Prinzipien, der nicht von der Stelle weicht, trotz eines enormen sozialen und politischen Drucks.
3. Apollo 13 (Apollo 13 - 1995)
Der eigentliche Held des Films, der jede Szene erhellt, ist die Rationalität. Es ist eine Tugend, die jedes Besatzungsmitglied der Apollo 13 und jedes Mitglied des NASA-Teams zeigt, das verzweifelt versucht, die Männer im Weltraum zu retten. Die Produktion ist makellos, das Drehbuch und das Tempo sind fesselnd, und das Ende ist ein heroischer Triumph des menschlichen Ideenreichtums über das Unglück.
4. October Sky - Eine wahre Geschichte (October Sky - 1999)
Jedes Kind sollte diesen Film gesehen haben. October Sky ist eine wahre Geschichte über den jungen Homer Hickam, einen intelligenten und empfindsamen Jungen, der in Armut und Hoffnungslosigkeit in einer Kohlestadt in West-Virginia lebt, und über sein heroisches Streben, Raketenwissenschaftler zu werden, gegen alle Widerstände.
5. Ninotschka (Ninotchka - 1939)
Ninotschka ist eine entzückende romantische Komödie mit Greta Garbo, die eine verbissene Sowjetagentin spielt, die drei russische Handelsbeauftragte überprüfen soll, die in Paris vom guten Leben verführt wurden.
6. Licht im Dunkel (The Miracle Worker - 1962)
Dies war einer der Lieblingsfilme von Rand, und es ist leicht zu sehen warum. Rand lobte ihn als epistemologischen Film, der den menschlichen Prozess der Aufstiegs über das tierische Niveau durch die Bildung von Begriffen und das eigenständige Denken dramatisiert.
7. Wer den Wind sät (Inherit the Wind - 1960)
Spencer Tracy spielt einen berühmten Strafverteidiger, der einen Lehrer vor Gericht vertritt, der Darwins Theorie der Evolution in einer kleinen Stadt gelehrt hatte, die vom religiösen Fundamentalismus beherrscht wird. Tracy argumentiert deutlich und eloquent für Vernunft und Wissenschaft, gegen die Mächte des blinden Glaubens und Aberglaubens. Es ist eine anschauliche Dramatisierung des Zusammenpralls von grundlegenden Prämissen, außer dass in Tracys Charakter Agnostizismus und Skeptizismus seine ansonsten leidenschaftliche Verteidigung der Vernunft unterhöhlen, besonders am Schluss.
8. Der Flug des Phönix (The Flight of the Phoenix - 1965)
Weniger explizit philosophisch, aber eine mitreißende Konkretisierung der Macht der Rationalität.
9. Menschenraub (Ransom! - 1956)
Ein beinahe unerträglich spannendes Drama über einen erfolgreichen Geschäftsmann, dessen unnachgiebige Unabhängigkeit brutal auf die Probe gestellt wird.
10. 12 Uhr mittags (High Noon - 1952)
High Noon ist der klassische Gary-Cooper-Western über einen Sheriff, der zurückkehrt, um vier bösartigen Killern entgegenzutreten, während seine Braut, seine besten Freunde und die Bürger der Stadt in Furcht erstarren und ihn im Stich lassen.
Eine Liste mit hundert Filmen nach Kategorien geordnet gibt es hier
Robert James Bidinotto macht in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Navigator den Versuch, die zehn, aus objektivistischer Sicht, besten Filme auszuwählen. Aus der Fülle der in Frage kommenden Filme nimmt Bidinotto allerdings SF-, Kriegs-, und Fantasyfilme, ebenso wie Action-Thriller und Sportfilme aus, denn diese Filme zeigen Helden in einem extremen oder künstlichen Kontext. Für den Rest gelten folgende Maßstäbe: "Um es dann auf meine Top-Ten-Liste zu schaffen, muss ein technisch gekonnter Film einen heroische Sichtweise des menschlichen Potentials unmissverständlich befördern und eine oder mehrere der charakteristischen objektivistischen Prämissen zeigen: Rationalität, Produktivität, intellektuelle Unabhängigkeit, Eigeninteresse und Stolz. Ich gab außerdem Bonuspunkte für pro-kapitalistische Filme, weil die in Hollywood sogar noch seltener auftauchen als verständliche Äußerungen bei Ozzy Osbourne."
Folgende Filme setzte Bidinotto dann auf seine Liste (im Klammern die jeweiligen englischen Originaltitel):
1. Eine Frau für zwei Millionen (Cash McCall - 1960)
Mir fällt kein anderer Film ein, in dem Eigeninteresse, "money-making" und das
kapitalistische System so anziehend und unapologetisch präsentiert werden. Und man findet keine bessere Verkörperung des randianischen heroischen Geschäftsmannes als den jungen James Garner in der Titelrolle. Es gibt dort eine verblüffende moralische Reinheit und Unschuld an Cash McCall, und für zwei Stunden können Sie erfahren, wie man in einer objektivistischen Welt leben würde.
2. Ein Mann für jede Jahreszeit (A Man for All Seasons - 1966)
Dieser Film ist die unvergessliche Geschichte eines brillianten, unabhängigen Mannes mit Prinzipien, der nicht von der Stelle weicht, trotz eines enormen sozialen und politischen Drucks.
3. Apollo 13 (Apollo 13 - 1995)
Der eigentliche Held des Films, der jede Szene erhellt, ist die Rationalität. Es ist eine Tugend, die jedes Besatzungsmitglied der Apollo 13 und jedes Mitglied des NASA-Teams zeigt, das verzweifelt versucht, die Männer im Weltraum zu retten. Die Produktion ist makellos, das Drehbuch und das Tempo sind fesselnd, und das Ende ist ein heroischer Triumph des menschlichen Ideenreichtums über das Unglück.
4. October Sky - Eine wahre Geschichte (October Sky - 1999)
Jedes Kind sollte diesen Film gesehen haben. October Sky ist eine wahre Geschichte über den jungen Homer Hickam, einen intelligenten und empfindsamen Jungen, der in Armut und Hoffnungslosigkeit in einer Kohlestadt in West-Virginia lebt, und über sein heroisches Streben, Raketenwissenschaftler zu werden, gegen alle Widerstände.
5. Ninotschka (Ninotchka - 1939)
Ninotschka ist eine entzückende romantische Komödie mit Greta Garbo, die eine verbissene Sowjetagentin spielt, die drei russische Handelsbeauftragte überprüfen soll, die in Paris vom guten Leben verführt wurden.
6. Licht im Dunkel (The Miracle Worker - 1962)
Dies war einer der Lieblingsfilme von Rand, und es ist leicht zu sehen warum. Rand lobte ihn als epistemologischen Film, der den menschlichen Prozess der Aufstiegs über das tierische Niveau durch die Bildung von Begriffen und das eigenständige Denken dramatisiert.
7. Wer den Wind sät (Inherit the Wind - 1960)
Spencer Tracy spielt einen berühmten Strafverteidiger, der einen Lehrer vor Gericht vertritt, der Darwins Theorie der Evolution in einer kleinen Stadt gelehrt hatte, die vom religiösen Fundamentalismus beherrscht wird. Tracy argumentiert deutlich und eloquent für Vernunft und Wissenschaft, gegen die Mächte des blinden Glaubens und Aberglaubens. Es ist eine anschauliche Dramatisierung des Zusammenpralls von grundlegenden Prämissen, außer dass in Tracys Charakter Agnostizismus und Skeptizismus seine ansonsten leidenschaftliche Verteidigung der Vernunft unterhöhlen, besonders am Schluss.
8. Der Flug des Phönix (The Flight of the Phoenix - 1965)
Weniger explizit philosophisch, aber eine mitreißende Konkretisierung der Macht der Rationalität.
9. Menschenraub (Ransom! - 1956)
Ein beinahe unerträglich spannendes Drama über einen erfolgreichen Geschäftsmann, dessen unnachgiebige Unabhängigkeit brutal auf die Probe gestellt wird.
10. 12 Uhr mittags (High Noon - 1952)
High Noon ist der klassische Gary-Cooper-Western über einen Sheriff, der zurückkehrt, um vier bösartigen Killern entgegenzutreten, während seine Braut, seine besten Freunde und die Bürger der Stadt in Furcht erstarren und ihn im Stich lassen.
Eine Liste mit hundert Filmen nach Kategorien geordnet gibt es hier
Egoismus erklärt
Egoismus ist die Art von Moralität, wo Ihre Ziele "das Gute" sind. Das Gegenteil von Egoismus ist Altruismus, wo das Opfer "das Gute" ist. Der Egoismus an sich spezifiziert noch nicht, welche Art von Zielen die Moralität erstreben sollte, nur dass Sie der Nutznießer sein sollten. Zwei Varianten von Egoismus lassen sich unterscheiden: der Hedonismus, wo das sofortige Vergnügen das Ziel ist, und der rationale Egoismus, wo die Förderung Ihres ganzes Lebens das Ziel ist.
Nietzsches Philosophie war auch eine Art Egoismus. Er sagte, dass der Starke den Schwachen unterwerfen sollte. Dies ist kein rationaler Egoismus, denn -wie Ayn Rand darlegte- es gibt keinen Interessenkonflikt zwischen rationalen Menschen. Deshalb ist es nicht wirklich im Interesse des Starken, den Schwachen zu unterwerfen.
Quelle: importanceofphilosophy.com
Egoismus ist die Art von Moralität, wo Ihre Ziele "das Gute" sind. Das Gegenteil von Egoismus ist Altruismus, wo das Opfer "das Gute" ist. Der Egoismus an sich spezifiziert noch nicht, welche Art von Zielen die Moralität erstreben sollte, nur dass Sie der Nutznießer sein sollten. Zwei Varianten von Egoismus lassen sich unterscheiden: der Hedonismus, wo das sofortige Vergnügen das Ziel ist, und der rationale Egoismus, wo die Förderung Ihres ganzes Lebens das Ziel ist.
Nietzsches Philosophie war auch eine Art Egoismus. Er sagte, dass der Starke den Schwachen unterwerfen sollte. Dies ist kein rationaler Egoismus, denn -wie Ayn Rand darlegte- es gibt keinen Interessenkonflikt zwischen rationalen Menschen. Deshalb ist es nicht wirklich im Interesse des Starken, den Schwachen zu unterwerfen.
Quelle: importanceofphilosophy.com
Sonntag, Dezember 07, 2003
Chocolat oder Toy Story?
Wer den heutigen Abend vor dem Fernseher verbringen möchte, kann sich zwischen zwei Filmen entscheiden, für die sich zwei mehr oder weniger bekannte Objektivisten wirklich begeistern können. Das ZDF bringt um 20.15 Uhr die Premiere von Chocolat, über den Leonard Peikoff sagt: "Dies ist der beste Film, den ich in den letzten Jahrzehnten gesehen habe!" Die Begründung von Peikoff steht mir leider nicht zur Verfügung, aber nach dem ich Chocolat bereits auf Video gesehen habe, kann ich diesem Urteil nicht zustimmen. Die junge Vianne, die als unverheiratete Mutter mit roten Schuhen in ein konservativer französisches Dorf des Jahres 1959 einzieht, möchte dort -warum muss es ausgerechnet dieses Kaff sein, wo die Geschäftsaussichten in Paris doch ungleich besser wären, möchte man fragen- eine Chocolaterie eröffnen, und eckt natürlich an, aber, so muss man hinzufügen, sie wird keineswegs Opfer von Gewalt und Schikanen -man läßt sie ihr Geschäft eröffnen-, und der katholische Bürgermeister, Viannes Gegenspieler, ist keineswegs ein religiöser Fanatiker, der der Vernunft nicht zugänglich wäre. Mein Urteil: eine eher fade Schokolade.
Zeitgleich läuft auf RTL allerdings Toy Story, ein computeranimierter Trickfilm, den Michael Duff fantastisch findet, wenn er es auch bedauert, dass dieser Film keine realen Personen zeigt: "Dieser Film ist ein Triumph in jedem Sinn des Wortes. Technisch ambitiös, moralisch ideal und künstlerisch ohne Makel. Es ist ein Film für Kinder, aber er enthält zeitlose Lektionen für Erwachsene." Wem das immer noch nicht genügt: Pro 7 zeigt ebenfalls um 20.15 Uhr Traffic - Die Macht des Kartells.
Wer den heutigen Abend vor dem Fernseher verbringen möchte, kann sich zwischen zwei Filmen entscheiden, für die sich zwei mehr oder weniger bekannte Objektivisten wirklich begeistern können. Das ZDF bringt um 20.15 Uhr die Premiere von Chocolat, über den Leonard Peikoff sagt: "Dies ist der beste Film, den ich in den letzten Jahrzehnten gesehen habe!" Die Begründung von Peikoff steht mir leider nicht zur Verfügung, aber nach dem ich Chocolat bereits auf Video gesehen habe, kann ich diesem Urteil nicht zustimmen. Die junge Vianne, die als unverheiratete Mutter mit roten Schuhen in ein konservativer französisches Dorf des Jahres 1959 einzieht, möchte dort -warum muss es ausgerechnet dieses Kaff sein, wo die Geschäftsaussichten in Paris doch ungleich besser wären, möchte man fragen- eine Chocolaterie eröffnen, und eckt natürlich an, aber, so muss man hinzufügen, sie wird keineswegs Opfer von Gewalt und Schikanen -man läßt sie ihr Geschäft eröffnen-, und der katholische Bürgermeister, Viannes Gegenspieler, ist keineswegs ein religiöser Fanatiker, der der Vernunft nicht zugänglich wäre. Mein Urteil: eine eher fade Schokolade.
Zeitgleich läuft auf RTL allerdings Toy Story, ein computeranimierter Trickfilm, den Michael Duff fantastisch findet, wenn er es auch bedauert, dass dieser Film keine realen Personen zeigt: "Dieser Film ist ein Triumph in jedem Sinn des Wortes. Technisch ambitiös, moralisch ideal und künstlerisch ohne Makel. Es ist ein Film für Kinder, aber er enthält zeitlose Lektionen für Erwachsene." Wem das immer noch nicht genügt: Pro 7 zeigt ebenfalls um 20.15 Uhr Traffic - Die Macht des Kartells.
Samstag, Dezember 06, 2003
Kein Sanktion von Al Franken
Der Philosoph Harry Binswanger vom Ayn Rand Institute bespricht in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com das Buch "Lies and the Lying Liars: Who Tell Them" von Al Franken - und verreißt es. Auf die Begründung dieses Verrisses möchte ich aber nicht weiter eingehen, sondern auf eine Bemerkung von Binswanger, die ein mit dem Objektivismus wenig vertrauter Leser vielleicht überlesen könnte. Binswanger hat sich Frankens Buch nicht einfach gekauft und dannn gelesen, sondern ist lediglich in eine Buchhandlung gegangen und hat dort nur ungefähr zehn Minuten in dem Buch geschmökert. Er begründet dies damit, dass er Franken durch den Kauf des Buches nicht "sanktionieren" wolle. Hinter dem von Objektivisten verwendeten Begriff "moralische Sanktion" verbirgt sich die Idee, seinen Feinden keinerlei Unterstützung oder Hilfe zukommen zu lassen. Rand ging davon aus, dass das Böse nur dadurch existieren könne, weil es sich in irgendeiner Weise vom Guten nährt. Die bösen Figuren brauchen die Sanktion der guten Menschen, um sich gerechtfertigt zu fühlen in ihrem bösartigen Tun.
Sie sah sogar ein Schweigen in bestimmten Situationen, wo dieses objektiv als Zustimmung oder Sanktion des Böse gewertet werden könnte, als moralisch verwerflich an. Mindestens solle man dann feststellen, dass man nicht übereinstimmt. Konsequenterweise verwarf Rand auch den Kompromiss als dumme und destruktive Idee. Die Frage stellt sich allerdings, und ist unter Objektivisten umstritten, wer oder was böse ist und wann eine Sanktion überhaupt vorliegt. Dass kommunistische oder faschistische Organisationen oder Ideen nicht unterstützt werden sollten, ist eindeutig und klar, aber wie verhält es sich mit liberalen Organisationen, die sich nicht als objektivistisch verstehen. Ist bereits die Rede eines Objektivisten bei einer Veranstaltung von Liberalen eine Sanktion des Bösen? Das Ayn Rand Institute sieht den libertarianism als inhärent böse an. Im Jahr 1989 wurde David Kelley nach einem Vortrag vor Liberalen formell von Leonard Peikoff verurteilt. Später verließ Kelley dann das Ayn Rand Institute und gründete eine eigene Organisation, die heute The Objectivist Center heißt. In seinem Buch Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand scheint Leonard Peikoff auf die libertarians anzuspielen, wenn er schreibt: "In der Regel sind die Verteidiger des Kapitalismus schlimmer gewesen -mit größerer offener Irrationalität- als seine Gegner."
Der Philosoph Harry Binswanger vom Ayn Rand Institute bespricht in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com das Buch "Lies and the Lying Liars: Who Tell Them" von Al Franken - und verreißt es. Auf die Begründung dieses Verrisses möchte ich aber nicht weiter eingehen, sondern auf eine Bemerkung von Binswanger, die ein mit dem Objektivismus wenig vertrauter Leser vielleicht überlesen könnte. Binswanger hat sich Frankens Buch nicht einfach gekauft und dannn gelesen, sondern ist lediglich in eine Buchhandlung gegangen und hat dort nur ungefähr zehn Minuten in dem Buch geschmökert. Er begründet dies damit, dass er Franken durch den Kauf des Buches nicht "sanktionieren" wolle. Hinter dem von Objektivisten verwendeten Begriff "moralische Sanktion" verbirgt sich die Idee, seinen Feinden keinerlei Unterstützung oder Hilfe zukommen zu lassen. Rand ging davon aus, dass das Böse nur dadurch existieren könne, weil es sich in irgendeiner Weise vom Guten nährt. Die bösen Figuren brauchen die Sanktion der guten Menschen, um sich gerechtfertigt zu fühlen in ihrem bösartigen Tun.
Sie sah sogar ein Schweigen in bestimmten Situationen, wo dieses objektiv als Zustimmung oder Sanktion des Böse gewertet werden könnte, als moralisch verwerflich an. Mindestens solle man dann feststellen, dass man nicht übereinstimmt. Konsequenterweise verwarf Rand auch den Kompromiss als dumme und destruktive Idee. Die Frage stellt sich allerdings, und ist unter Objektivisten umstritten, wer oder was böse ist und wann eine Sanktion überhaupt vorliegt. Dass kommunistische oder faschistische Organisationen oder Ideen nicht unterstützt werden sollten, ist eindeutig und klar, aber wie verhält es sich mit liberalen Organisationen, die sich nicht als objektivistisch verstehen. Ist bereits die Rede eines Objektivisten bei einer Veranstaltung von Liberalen eine Sanktion des Bösen? Das Ayn Rand Institute sieht den libertarianism als inhärent böse an. Im Jahr 1989 wurde David Kelley nach einem Vortrag vor Liberalen formell von Leonard Peikoff verurteilt. Später verließ Kelley dann das Ayn Rand Institute und gründete eine eigene Organisation, die heute The Objectivist Center heißt. In seinem Buch Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand scheint Leonard Peikoff auf die libertarians anzuspielen, wenn er schreibt: "In der Regel sind die Verteidiger des Kapitalismus schlimmer gewesen -mit größerer offener Irrationalität- als seine Gegner."
Donnerstag, Dezember 04, 2003
Neues objektivistisches Diskussionsforum
Ein neues (englischsprachiges) objektivistisches Diskussionsforum gibt es unter objectivismcenter.com. Hier soll das Standardwerk Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand von Leonard Peikoff diskutiert werden. Die Zahl der Diskussionsbeiträge ist bis dato noch relativ gering. Unter dem Thema Mysticism and Skepticism as Denials of Reason möchte ein Teilnehmer wissen, wie Einstein zu solchen intellektuellen Leistungen fähig war, obwohl er ein überzeugter Mystiker war. Nachvollziehbare Antwort des Admin: Einsteins Mystizismus war nicht umfassend, sondern begrenzt auf einige Bereiche seines Lebens, wie es bei den meisten Menschen der Fall ist. In einem anderen Beitrag möchte ein Teilnehmer wissen, ob es unmoralisch ist, sich an einer heterogenen ad-hoc-Koalition zur Erreichung eines konkreten politischen Zieles zu beteiligen. Die Antwort von Necrovore besteht aus einem Zitat von Rand, die empfiehlt, sich "heute" nur an ad-hoc-Komitees mit einem klaren, spezifischen Ziel zu beteiligen, über das sich Menschen mit unterschiedlichen Ansichten einigen können.
Ein neues (englischsprachiges) objektivistisches Diskussionsforum gibt es unter objectivismcenter.com. Hier soll das Standardwerk Objectivism: The Philosophy of Ayn Rand von Leonard Peikoff diskutiert werden. Die Zahl der Diskussionsbeiträge ist bis dato noch relativ gering. Unter dem Thema Mysticism and Skepticism as Denials of Reason möchte ein Teilnehmer wissen, wie Einstein zu solchen intellektuellen Leistungen fähig war, obwohl er ein überzeugter Mystiker war. Nachvollziehbare Antwort des Admin: Einsteins Mystizismus war nicht umfassend, sondern begrenzt auf einige Bereiche seines Lebens, wie es bei den meisten Menschen der Fall ist. In einem anderen Beitrag möchte ein Teilnehmer wissen, ob es unmoralisch ist, sich an einer heterogenen ad-hoc-Koalition zur Erreichung eines konkreten politischen Zieles zu beteiligen. Die Antwort von Necrovore besteht aus einem Zitat von Rand, die empfiehlt, sich "heute" nur an ad-hoc-Komitees mit einem klaren, spezifischen Ziel zu beteiligen, über das sich Menschen mit unterschiedlichen Ansichten einigen können.
Hinweis an die Duden-Redaktion
Alexander Fürstenberg schrieb folgenden Brief an die Redaktion des Duden-Verlages:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Duden-Redaktion,
Objektivismus ist, wie im angelsächsischen Sprachraum bekannt, nicht nur
(Zitat Duden Universalwörterbuch):
"1. (Philos.) erkenntnistheoretische Denkrichtung, die davon ausgeht, daß es
vom erkennenden u. wertenden Subjekt unabhängige Wahrheiten u. Werte gibt.
2. (marx. abwertend) wissenschaftliches Prinzip, das davon ausgeht, daß
wissenschaftliche Objektivität unabhängig von den Wertvorstellungen des
Betrachters, von gesellschaftlichen Realitäten existieren kann."
... sondern auch ein komplettes, logisch integriertes philosophisches System
mit distinkten Positionen in Metaphysik, Epistemologie, Ethik, Politik und
Ästhetik, begründet von der russisch-amerikanischen Philosophin und
Romanschriftstellerin Ayn Rand (1905-1982). Vielleicht können Sie das in der
nächsten Ausgabe berücksichtigen.
Mehr deutschsprachige Informationen zum Objektivismus als System finden Sie hier:
* www.Objektivismus.de
* www.AynRand.de/DE/1Biographisches.htm
* www.Objektivismus.BlogSpot.com
* www.Objektivist.BlogSpot.com
Herzlichen Dank,
Alexander Fürstenberg
Der Duden Verlag antwortete folgendermaßen:
Sehr geehrter Herr Fürstenberg,
vielen Dank für Ihren ausführlichen und wertvollen Hinweis zur Bedeutung von "Objektivismus". Ich habe Ihre Mail an die zuständigen Bearbeiter weitergeleitet, die bei
einer Neubearbeitung nach eingehender Recherche ggf. eine Ergänzung vornehmen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Pellengahr
Duden-Sprachberatung
Alexander Fürstenberg schrieb folgenden Brief an die Redaktion des Duden-Verlages:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Duden-Redaktion,
Objektivismus ist, wie im angelsächsischen Sprachraum bekannt, nicht nur
(Zitat Duden Universalwörterbuch):
"1. (Philos.) erkenntnistheoretische Denkrichtung, die davon ausgeht, daß es
vom erkennenden u. wertenden Subjekt unabhängige Wahrheiten u. Werte gibt.
2. (marx. abwertend) wissenschaftliches Prinzip, das davon ausgeht, daß
wissenschaftliche Objektivität unabhängig von den Wertvorstellungen des
Betrachters, von gesellschaftlichen Realitäten existieren kann."
... sondern auch ein komplettes, logisch integriertes philosophisches System
mit distinkten Positionen in Metaphysik, Epistemologie, Ethik, Politik und
Ästhetik, begründet von der russisch-amerikanischen Philosophin und
Romanschriftstellerin Ayn Rand (1905-1982). Vielleicht können Sie das in der
nächsten Ausgabe berücksichtigen.
Mehr deutschsprachige Informationen zum Objektivismus als System finden Sie hier:
* www.Objektivismus.de
* www.AynRand.de/DE/1Biographisches.htm
* www.Objektivismus.BlogSpot.com
* www.Objektivist.BlogSpot.com
Herzlichen Dank,
Alexander Fürstenberg
Der Duden Verlag antwortete folgendermaßen:
Sehr geehrter Herr Fürstenberg,
vielen Dank für Ihren ausführlichen und wertvollen Hinweis zur Bedeutung von "Objektivismus". Ich habe Ihre Mail an die zuständigen Bearbeiter weitergeleitet, die bei
einer Neubearbeitung nach eingehender Recherche ggf. eine Ergänzung vornehmen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Pellengahr
Duden-Sprachberatung
Dienstag, Dezember 02, 2003
Über den Objektivismus
„Meine Philosophie ist, in der Essenz, das Konzept des Menschen als ein heroisches Wesen,
mit seinem eigenen Glück als dem moralischen Zweck seines Lebens, mit produktiver Leistung als seiner edelsten Aktivität, und Vernunft als seinem einzigen Absolutum."
– Ayn Rand, Anhang zu Atlas Shrugged
In ihren Romanen Der ewige Quell und Wer ist John Galt?, wie auch in ihren
Nonfiction-Werken, wie z.B. Capitalism: The Unknown Ideal, schuf Ayn Rand eine
systematische Philosophie der Vernunft und der Freiheit.
Rand war eine leidenschaftliche Individualistin. In ihren Schriften pries sie "den Menschen mit eigenständiger Vision", der nach den Urteilen des eigenen Verstandes lebt, willig, sich allein gegen Tradition und populäre Meinungen zu stellen.
Ihre Philosophie des Objektivismus lehnt die Ethik der Selbstaufopferung und Verzichts ab.
Sie forderte die Menschen auf, sich selbst und ihr eigenes Leben als höchsten Wert zu erkennen, und nach dem Kodex des freien Individuums zu leben: Selbstvertrauen, Integrität, Vernunft, produktive Leistung.
Der Objektivismus feiert die Kraft des menschlichen Verstandes und verteidigt Vernunft und
Wissenschaft gegen jegliche Form von Irrationalismus. Es stellt eine intellektuelle Grundlage für objektive Standards von Wahrheit und Wert bereit.
Durch die Verteidigung der Verwendung des Verstandes zur Veränderung der Natur und der Schaffung von Wohlstand, ehrt der Objektivismus den Geschäftsmann und den Bankier als Schöpfer und Wohltäter der Menschheit nicht weniger als den Philosophen und Künstler.
Ayn Rand war eine Vorkämpferin individueller Rechte, die die Souveränität des Individuums als Selbstzweck schützen; und des Kapitalismus, der die einzige Gesellschaftsform ist, die es den Menschen gestattet, als unabhängige Gleichberechtigte, friedlich durch freiwilligen Handel zusammenzuleben.
Millionen von Lesern wurden von der Vision des Lebens in Ayn Rands Romanen begeistert. Gelehrte erforschen die von ihr in der Philosphie und anderen Feldern markierten Pfade. Ihre Verteidigung des Kapitalismus durch hohe Grundsätze, hat neue Anhänger an die Sache ökonomischer und politischer Freiheit herangeführt.
Die Mission des Institute for Objectivist Studies ist es, den Objektivismus als Basis für theoretisches Wissen, sozialen Fortschritt, und individuellem Glück zu fördern.
Seit 1990 hat das Institut Programme für Studenten, Gelehrte und für die breite Öffentlichkeit
angeboten. Als Bildungsorganisation, die auf der Philosphie der Vernunft beruht, ermutigt das Institut die Diskussion von Ideen in einer Atmosphäre freien und offenen Austausches.
IOS-Mission Statement
„Meine Philosophie ist, in der Essenz, das Konzept des Menschen als ein heroisches Wesen,
mit seinem eigenen Glück als dem moralischen Zweck seines Lebens, mit produktiver Leistung als seiner edelsten Aktivität, und Vernunft als seinem einzigen Absolutum."
– Ayn Rand, Anhang zu Atlas Shrugged
In ihren Romanen Der ewige Quell und Wer ist John Galt?, wie auch in ihren
Nonfiction-Werken, wie z.B. Capitalism: The Unknown Ideal, schuf Ayn Rand eine
systematische Philosophie der Vernunft und der Freiheit.
Rand war eine leidenschaftliche Individualistin. In ihren Schriften pries sie "den Menschen mit eigenständiger Vision", der nach den Urteilen des eigenen Verstandes lebt, willig, sich allein gegen Tradition und populäre Meinungen zu stellen.
Ihre Philosophie des Objektivismus lehnt die Ethik der Selbstaufopferung und Verzichts ab.
Sie forderte die Menschen auf, sich selbst und ihr eigenes Leben als höchsten Wert zu erkennen, und nach dem Kodex des freien Individuums zu leben: Selbstvertrauen, Integrität, Vernunft, produktive Leistung.
Der Objektivismus feiert die Kraft des menschlichen Verstandes und verteidigt Vernunft und
Wissenschaft gegen jegliche Form von Irrationalismus. Es stellt eine intellektuelle Grundlage für objektive Standards von Wahrheit und Wert bereit.
Durch die Verteidigung der Verwendung des Verstandes zur Veränderung der Natur und der Schaffung von Wohlstand, ehrt der Objektivismus den Geschäftsmann und den Bankier als Schöpfer und Wohltäter der Menschheit nicht weniger als den Philosophen und Künstler.
Ayn Rand war eine Vorkämpferin individueller Rechte, die die Souveränität des Individuums als Selbstzweck schützen; und des Kapitalismus, der die einzige Gesellschaftsform ist, die es den Menschen gestattet, als unabhängige Gleichberechtigte, friedlich durch freiwilligen Handel zusammenzuleben.
Millionen von Lesern wurden von der Vision des Lebens in Ayn Rands Romanen begeistert. Gelehrte erforschen die von ihr in der Philosphie und anderen Feldern markierten Pfade. Ihre Verteidigung des Kapitalismus durch hohe Grundsätze, hat neue Anhänger an die Sache ökonomischer und politischer Freiheit herangeführt.
Die Mission des Institute for Objectivist Studies ist es, den Objektivismus als Basis für theoretisches Wissen, sozialen Fortschritt, und individuellem Glück zu fördern.
Seit 1990 hat das Institut Programme für Studenten, Gelehrte und für die breite Öffentlichkeit
angeboten. Als Bildungsorganisation, die auf der Philosphie der Vernunft beruht, ermutigt das Institut die Diskussion von Ideen in einer Atmosphäre freien und offenen Austausches.
IOS-Mission Statement
Montag, Dezember 01, 2003
Homöopathie - Irrtum oder Schwindel?
Der Arzt Dr. Wolfgang Vahle beschreibt in einem lesenswerten Aufsatz in der Zeitschrift NOVO
"den großen Irrtum" , so die Überschrift, den seiner Meinung nach die Homöopathie darstellt. Vahle schreibt u. a.: "In der Tat ist die Homöopathie nebenwirkungsfrei. Sie ist allerdings auch wirkungsfrei." Dass sich die Patienten, die homöopathische Medikamente nachfragen, in einem Irrtum befinden, kann man sicherlich unterstellen, denn wenn sie nicht an die Wirksamkeit dieser Präparate glauben würden, würde sie diese weder verlangen noch einnehmen. Kann man allerdings bei einem wissenschaftlich ausgebildeten Arzt einfach unterstellen, dass dieser sich irrt, wo doch der Abkehr der Homöopathen von jeder Wissenschaftlichkeit zum Himmel schreit? Dass sie weder Beweise nötig, noch Gegenbeweise akzeptieren, räumen die Homöopathen selbst ein: "Die Erfolge der Homöopathie seien nicht nur unbestreitbar, sondern auch unbeweisbar, behaupten sie allen Ernstes." Dies erinnert an die Theologen, die die Existenz Gottes für sowohl unbestreitbar wie auch unbeweisbar halten. Welche Geisteshaltung kann Ärzte auszeichnen, die Tag für Tag die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente dem Patienten erklären (vormachen?) müssen? Sie wünschen offenbar, dass es Medikamente geben sollte, die so wirksam wie Penicillin sind, aber gleichzeitig harmlos wie Wasser. Dies kann man wünschen, leider ist aber deshalb noch nicht die Realität. Ein Irrtum wäre in der Tat kein moralisches Vergehen, aber das bewusste Ausweichen von Wissen, die Weigerung etwas zu erkennen, wäre dies schon. Ayn Rand hat sich in folgender Passage aus der Rede John Galts in Atlas Shrugged mit dieser Problematik auseinandergesetzt: "Lernt unterscheiden zwischen Irrtümern des Wissens und Übertretungen der Moral. Ein Wissensirrtum ist kein moralischer Fehler, wenn ihr willens seid, ihn zu korrigieren; nur ein Mystiker beurteilt Menschen nach dem Maßstab einer automatischen Allwissenheit. Doch die Übertretung eines Moralgesetzes ist die bewußte Entscheidung zu einer Tat, von der ihr wißt, daß sie böse ist oder ein willentliches Ausweichen vor der Wirklichkeit, eine Unterdrückung der Wahrheit und des Denkens. Das, was ihr nicht wißt, kann nicht zur moralischen Anklage gegen euch gemacht werden; aber das, was zu wissen ihr euch weigert, wird zur wachsenden Schuld in eurer Seele."
Der Arzt Dr. Wolfgang Vahle beschreibt in einem lesenswerten Aufsatz in der Zeitschrift NOVO
"den großen Irrtum" , so die Überschrift, den seiner Meinung nach die Homöopathie darstellt. Vahle schreibt u. a.: "In der Tat ist die Homöopathie nebenwirkungsfrei. Sie ist allerdings auch wirkungsfrei." Dass sich die Patienten, die homöopathische Medikamente nachfragen, in einem Irrtum befinden, kann man sicherlich unterstellen, denn wenn sie nicht an die Wirksamkeit dieser Präparate glauben würden, würde sie diese weder verlangen noch einnehmen. Kann man allerdings bei einem wissenschaftlich ausgebildeten Arzt einfach unterstellen, dass dieser sich irrt, wo doch der Abkehr der Homöopathen von jeder Wissenschaftlichkeit zum Himmel schreit? Dass sie weder Beweise nötig, noch Gegenbeweise akzeptieren, räumen die Homöopathen selbst ein: "Die Erfolge der Homöopathie seien nicht nur unbestreitbar, sondern auch unbeweisbar, behaupten sie allen Ernstes." Dies erinnert an die Theologen, die die Existenz Gottes für sowohl unbestreitbar wie auch unbeweisbar halten. Welche Geisteshaltung kann Ärzte auszeichnen, die Tag für Tag die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente dem Patienten erklären (vormachen?) müssen? Sie wünschen offenbar, dass es Medikamente geben sollte, die so wirksam wie Penicillin sind, aber gleichzeitig harmlos wie Wasser. Dies kann man wünschen, leider ist aber deshalb noch nicht die Realität. Ein Irrtum wäre in der Tat kein moralisches Vergehen, aber das bewusste Ausweichen von Wissen, die Weigerung etwas zu erkennen, wäre dies schon. Ayn Rand hat sich in folgender Passage aus der Rede John Galts in Atlas Shrugged mit dieser Problematik auseinandergesetzt: "Lernt unterscheiden zwischen Irrtümern des Wissens und Übertretungen der Moral. Ein Wissensirrtum ist kein moralischer Fehler, wenn ihr willens seid, ihn zu korrigieren; nur ein Mystiker beurteilt Menschen nach dem Maßstab einer automatischen Allwissenheit. Doch die Übertretung eines Moralgesetzes ist die bewußte Entscheidung zu einer Tat, von der ihr wißt, daß sie böse ist oder ein willentliches Ausweichen vor der Wirklichkeit, eine Unterdrückung der Wahrheit und des Denkens. Das, was ihr nicht wißt, kann nicht zur moralischen Anklage gegen euch gemacht werden; aber das, was zu wissen ihr euch weigert, wird zur wachsenden Schuld in eurer Seele."
Sonntag, November 30, 2003
Warum brauchen wir einen Staat?
Der Staat hat eine Aufgabe, und nur eine einzige - die Bürger vor Gewalt zu schützen.
Die zutreffende Aufgabe des Staates ist die eines Polizisten oder Soldaten, der die Bürger vor Verbrechen im Inland und Invasionen von außen beschützt. Und das ist alles. Der Staat sollte nichts anderes tun. Tatsächlich kann der Staat auch nichts anderes tun, ohne die individuellen Rechte auf irgendeine Weise zu verletzen.
Wenn der Staat Ihre Bewegungsfreiheit einschränkt oder Ihr Eigentum wegnimmt, dann begeht er einen Verbrechen, ebenso wie jeder individuelle Kriminelle auch.
Der objektivistische Gesellschaftsvertrag besteht aus einem Satz. Der Staat verpflichtet sich, Ihre Rechte zu beschützen, und Sie verpflichten sich, Ihr Recht auf Vergeltung dem Staat zu überlassen.
Dies bedeutet, wenn ein Dieb Ihren Fernsehapparat stiehlt, rufen Sie die Polizei an, anstatt sich selbst auf die Jagd nach ihm zu begeben. Diese Einschränkung ist erforderlich, damit die Zivilisation funktioniert, und dies ist die einzige besondere Anforderung, die der Staat an Sie richten kann.
Der Staat ist Ihr Beauftragter bei allen Fällen von Rache. Er schützt Sie vor Schaden und er bestraft jene, durch die Sie geschädigt wurden. Natürlich hebt diese Regel nicht Ihr Recht auf Selbstverteidigung auf. Wenn ein Dieb in Ihr Haus einbricht, haben Sie das moralische Recht auf Ihrer Seite, wenn Sie ihn erschießen. Aber der Staat kann Sie für Ihre Handlung verantwortlich machen, und es ist angemessen, wenn Sie Ihre Tat vor Gericht verteidigen müssen.
Wenn der Staat Sie ins Gefängnis steckt, weil Sie sich selbst verteidigt haben, dann begeht der Staat ein ganz neues Verbrechen gegen Sie.
Michael Duff
Quelle: objektivismus.blogspot.com
Der Staat hat eine Aufgabe, und nur eine einzige - die Bürger vor Gewalt zu schützen.
Die zutreffende Aufgabe des Staates ist die eines Polizisten oder Soldaten, der die Bürger vor Verbrechen im Inland und Invasionen von außen beschützt. Und das ist alles. Der Staat sollte nichts anderes tun. Tatsächlich kann der Staat auch nichts anderes tun, ohne die individuellen Rechte auf irgendeine Weise zu verletzen.
Wenn der Staat Ihre Bewegungsfreiheit einschränkt oder Ihr Eigentum wegnimmt, dann begeht er einen Verbrechen, ebenso wie jeder individuelle Kriminelle auch.
Der objektivistische Gesellschaftsvertrag besteht aus einem Satz. Der Staat verpflichtet sich, Ihre Rechte zu beschützen, und Sie verpflichten sich, Ihr Recht auf Vergeltung dem Staat zu überlassen.
Dies bedeutet, wenn ein Dieb Ihren Fernsehapparat stiehlt, rufen Sie die Polizei an, anstatt sich selbst auf die Jagd nach ihm zu begeben. Diese Einschränkung ist erforderlich, damit die Zivilisation funktioniert, und dies ist die einzige besondere Anforderung, die der Staat an Sie richten kann.
Der Staat ist Ihr Beauftragter bei allen Fällen von Rache. Er schützt Sie vor Schaden und er bestraft jene, durch die Sie geschädigt wurden. Natürlich hebt diese Regel nicht Ihr Recht auf Selbstverteidigung auf. Wenn ein Dieb in Ihr Haus einbricht, haben Sie das moralische Recht auf Ihrer Seite, wenn Sie ihn erschießen. Aber der Staat kann Sie für Ihre Handlung verantwortlich machen, und es ist angemessen, wenn Sie Ihre Tat vor Gericht verteidigen müssen.
Wenn der Staat Sie ins Gefängnis steckt, weil Sie sich selbst verteidigt haben, dann begeht der Staat ein ganz neues Verbrechen gegen Sie.
Michael Duff
Quelle: objektivismus.blogspot.com
Donnerstag, November 27, 2003
Zufällige Gedanken November 2003
Als Daumenregel: Eine Gesetzgebung im Kongress, die sich auf beide große Parteien stützt, ist gewöhnlich doppelt so schlecht wie eine, die sich nur auf eine Partei stützt.
Quelle: Thomas Sowell, in: capmag.com
Als Daumenregel: Eine Gesetzgebung im Kongress, die sich auf beide große Parteien stützt, ist gewöhnlich doppelt so schlecht wie eine, die sich nur auf eine Partei stützt.
Quelle: Thomas Sowell, in: capmag.com
US-Republikaner ohne den Geist von Goldwater
Die USA haben einen republikanischen Präsidenten und auch einen von der Republikanischen Partei kontrollierten Senat. Die Republikaner gelten im Gegensatz zu den Demokraten als die Partei der Steuerzahler. Durch die gerade vom Senat (bei acht Gegenstimmen durch republikanische Senatoren - unter anderem auch John McCain aus Arizona und Trent Lott aus Mississippi) beschlossene Ausweitung der staatlichen Krankenversicherung für Senioren ("Medicare") auf verschreibungspflichtige Medikamente bewirken eben diese Republikaner eine gigantische Ausdehnung des Wohlfahrtsstaates. Doug Bandow vom Cato Institute nennt die Gesetzgebung zu Medicare "die größte Expansion des Wohlfahrtsstaates seit 40 Jahren ... Republikaner sind nur Demokraten-Lite, wenn es darum geht, Wahlstimmen mit Geld von Steuerzahlern zu kaufen."
Medikamente im Leistungskatalog von Medicare (aus: Neue Zürcher Zeitung)
Die USA haben einen republikanischen Präsidenten und auch einen von der Republikanischen Partei kontrollierten Senat. Die Republikaner gelten im Gegensatz zu den Demokraten als die Partei der Steuerzahler. Durch die gerade vom Senat (bei acht Gegenstimmen durch republikanische Senatoren - unter anderem auch John McCain aus Arizona und Trent Lott aus Mississippi) beschlossene Ausweitung der staatlichen Krankenversicherung für Senioren ("Medicare") auf verschreibungspflichtige Medikamente bewirken eben diese Republikaner eine gigantische Ausdehnung des Wohlfahrtsstaates. Doug Bandow vom Cato Institute nennt die Gesetzgebung zu Medicare "die größte Expansion des Wohlfahrtsstaates seit 40 Jahren ... Republikaner sind nur Demokraten-Lite, wenn es darum geht, Wahlstimmen mit Geld von Steuerzahlern zu kaufen."
Medikamente im Leistungskatalog von Medicare (aus: Neue Zürcher Zeitung)
Dienstag, November 25, 2003
Michael Ledeen: Die Türken, die Italiener und wir
Die Italiener glaubten, dass sie willkommen wären, überall dort, wo sie hingehen, weil sie immer die Einheimischen bezaubern auf eine Art, wie es Amerikaner, Deutsche, Russen und alle anderen nicht vermögen. Die Fakten schienen die Schlussfolgerung zu unterstützen: keine Verluste im Golf-Krieg, keine im Kosovo, und so weiter.
Der Selbstmord-Bombenanschlag von Nasiriyah hat diesem schönen Gedanken ein Ende gesetzt, und viele politische Analysten des Landes erwarteten eine starke nationale Reaktion gegen die Stationierung im Irak. Aber dies trat nicht ein. Im Gegenteil, das Engagement Italiens für den Aufbau des Irak ist offensichtlich stärker als vor der Selbstmordattacke, und, ganz unerwartet, es hat ein Wiederaufleben des Patriotismus gegeben, besonders unter den jungen Leuten. Man sieht die italienische Flagge aus den Festern hängen, zusammen manchmal mit den Stars and Stripes.
Vor ein paar Monaten noch demonstrierten Tausende von Italiener gegen die Befreiung des Irak.
"Eine Friedensmission, kein Krieg", so intonierte (der italienische Staatspräsident) Ciampi es gegenüber der Presse in Washington. Aber das Massaker von Nasiriyah hat die Hohlheit dieser scheinheiligen Einbildung gezeigt, denn Italien ist im Krieg, vielleicht nicht aufgrund eigener Entscheidung, aber dadurch, dass es Teil des Westens ist."
Michael Ledeen, in: nationalreview.com
Die Italiener glaubten, dass sie willkommen wären, überall dort, wo sie hingehen, weil sie immer die Einheimischen bezaubern auf eine Art, wie es Amerikaner, Deutsche, Russen und alle anderen nicht vermögen. Die Fakten schienen die Schlussfolgerung zu unterstützen: keine Verluste im Golf-Krieg, keine im Kosovo, und so weiter.
Der Selbstmord-Bombenanschlag von Nasiriyah hat diesem schönen Gedanken ein Ende gesetzt, und viele politische Analysten des Landes erwarteten eine starke nationale Reaktion gegen die Stationierung im Irak. Aber dies trat nicht ein. Im Gegenteil, das Engagement Italiens für den Aufbau des Irak ist offensichtlich stärker als vor der Selbstmordattacke, und, ganz unerwartet, es hat ein Wiederaufleben des Patriotismus gegeben, besonders unter den jungen Leuten. Man sieht die italienische Flagge aus den Festern hängen, zusammen manchmal mit den Stars and Stripes.
Vor ein paar Monaten noch demonstrierten Tausende von Italiener gegen die Befreiung des Irak.
"Eine Friedensmission, kein Krieg", so intonierte (der italienische Staatspräsident) Ciampi es gegenüber der Presse in Washington. Aber das Massaker von Nasiriyah hat die Hohlheit dieser scheinheiligen Einbildung gezeigt, denn Italien ist im Krieg, vielleicht nicht aufgrund eigener Entscheidung, aber dadurch, dass es Teil des Westens ist."
Michael Ledeen, in: nationalreview.com
Eine Frage der Logik
Der Grünen-Politiker Cem Özdemir forderte in einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland, am Verhandlungsfahrplan mit der Türkei trotz der kürzlichen Terroanschläge festzuhalten: "Wir dürfen die Anschläge nicht zum Anlass nehmen, eine mögliche EU-Mitgliedschaft in Frage zu stellen. Mit der gleichen Logik könnte man den Eta-Terror und die IRA für Spanien und Großbritanien heranziehen."
Özdemirs Logik macht nur Sinn, wenn die Türkei tatsächlich wie Großbritanien oder Spanien wäre, d. h. ein westliches Land, das ein Terrorproblem hat. Dieses Kriterium trifft etwa auf Israel zu, nicht aber auf die Türkei.
Der Grünen-Politiker Cem Özdemir forderte in einem Gespräch mit der Financial Times Deutschland, am Verhandlungsfahrplan mit der Türkei trotz der kürzlichen Terroanschläge festzuhalten: "Wir dürfen die Anschläge nicht zum Anlass nehmen, eine mögliche EU-Mitgliedschaft in Frage zu stellen. Mit der gleichen Logik könnte man den Eta-Terror und die IRA für Spanien und Großbritanien heranziehen."
Özdemirs Logik macht nur Sinn, wenn die Türkei tatsächlich wie Großbritanien oder Spanien wäre, d. h. ein westliches Land, das ein Terrorproblem hat. Dieses Kriterium trifft etwa auf Israel zu, nicht aber auf die Türkei.
Montag, November 24, 2003
Panikmache für Eltern
Eine der üblichen Maschen der Umweltschützer ist es, die Sorge, die sich Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder machen, auszubeuten. Robert Bidinotto nennt auf seinem Blog einige Beispiele derartiger Taktiken. So soll der angebliche Abbau der Ozonschicht besonders die Kinder treffen. Tatsächlich findet über von Menschen besiedelten Gebieten überhaupt kein Abbau der Ozonschicht statt. Ferner wird behauptet, dass die sog. "Landschaftszersiedlung", d. h. die Nutzung von Land für menschliche Zwecke, die Fettsucht bei Kindern fördern würde, da diese nicht mehr zu Fuss oder mit dem Rad zur Schule fahren würden. Die gläubig an den Lippen der Umweltschützer hängende Presse berichtet natürlich nicht über die Fakten, die derartige Behauptungen widerlegen.
Auch berichten Umweltgruppen über das angebliche Krebsrisiko von dieselbetriebenen Schulbussen. Es sind die gleichen Gruppen, die selbstverständlich auch die Gewinnung von Erdgas ablehnen. Um moderne landwirtschaftliche Anbaumethoden zu diskreditieren werden uralte Lügen über Pestizide in Lebensmitteln verbreitet.
Bidinotto beschreibt das Wesentliche in all diesen Öko-Kampagnen so:"
"In jedem von diesen Fällen ist das Ziel der Umweltschützer irgendein wichtiger Aspekt der menschlichen Produktion.
In jedem Fall besteht die unzumutbare Taktik der Grünen aus Angstmache: die Behauptung, dass die verhasste menschliche Aktivität irgendeine 'Gefahr für die Kinder' darstellt.
Und in jedem Fall ist es ihr Ziel, Panik unter den Müttern und Vätern zu verbreiten und dadurch Spenden zu generieren und noch mehr Unterstützung zu gewinnen für ihre menschenfeindliche, machthungrige Agenda."
Eine der üblichen Maschen der Umweltschützer ist es, die Sorge, die sich Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder machen, auszubeuten. Robert Bidinotto nennt auf seinem Blog einige Beispiele derartiger Taktiken. So soll der angebliche Abbau der Ozonschicht besonders die Kinder treffen. Tatsächlich findet über von Menschen besiedelten Gebieten überhaupt kein Abbau der Ozonschicht statt. Ferner wird behauptet, dass die sog. "Landschaftszersiedlung", d. h. die Nutzung von Land für menschliche Zwecke, die Fettsucht bei Kindern fördern würde, da diese nicht mehr zu Fuss oder mit dem Rad zur Schule fahren würden. Die gläubig an den Lippen der Umweltschützer hängende Presse berichtet natürlich nicht über die Fakten, die derartige Behauptungen widerlegen.
Auch berichten Umweltgruppen über das angebliche Krebsrisiko von dieselbetriebenen Schulbussen. Es sind die gleichen Gruppen, die selbstverständlich auch die Gewinnung von Erdgas ablehnen. Um moderne landwirtschaftliche Anbaumethoden zu diskreditieren werden uralte Lügen über Pestizide in Lebensmitteln verbreitet.
Bidinotto beschreibt das Wesentliche in all diesen Öko-Kampagnen so:"
"In jedem von diesen Fällen ist das Ziel der Umweltschützer irgendein wichtiger Aspekt der menschlichen Produktion.
In jedem Fall besteht die unzumutbare Taktik der Grünen aus Angstmache: die Behauptung, dass die verhasste menschliche Aktivität irgendeine 'Gefahr für die Kinder' darstellt.
Und in jedem Fall ist es ihr Ziel, Panik unter den Müttern und Vätern zu verbreiten und dadurch Spenden zu generieren und noch mehr Unterstützung zu gewinnen für ihre menschenfeindliche, machthungrige Agenda."
Victor Hugo auf SAT 1
Am 6. Dezember zeigt SAT 1 eine der zahlreichen Verfilmungen von Victor Hugos Epos Les Miserables ("Die Elenden"). Ayn Rand liebte die Arbeiten von Victor Hugo (1802 - 1885), den sie in ihren Jugendtagen entdeckte und den sie auch später immer wieder las. Für sie war er "der größten Romanautor der Weltliteratur". Diese Bewunderung wurde auch nicht dadurch geschmälert, dass sie Hugos explizite Philosophie nicht teilte. Während der Vorbereitungen zu Atlas Shrugged las Rand Les Miserables erneut, um zu sehen wie Hugo die lange Erzählung strukturiert hatte. In dem 1972 erschienen Aufsatz "The Stimulus und the Response" zitiert sie Hugo: "... und er pries Gott dafür, dass er ihm zwei Reichtümer gegeben hatte, an denen es sogar viele Reichen mangelt: Arbeit, die ihm die Freiheit gab, und Gedanken, die ihm die Würde gaben." Und sie fügte hinzu: "Victor Hugo kannte diese beiden Essentials, die das menschliche Leben erfordert."
Am 6. Dezember zeigt SAT 1 eine der zahlreichen Verfilmungen von Victor Hugos Epos Les Miserables ("Die Elenden"). Ayn Rand liebte die Arbeiten von Victor Hugo (1802 - 1885), den sie in ihren Jugendtagen entdeckte und den sie auch später immer wieder las. Für sie war er "der größten Romanautor der Weltliteratur". Diese Bewunderung wurde auch nicht dadurch geschmälert, dass sie Hugos explizite Philosophie nicht teilte. Während der Vorbereitungen zu Atlas Shrugged las Rand Les Miserables erneut, um zu sehen wie Hugo die lange Erzählung strukturiert hatte. In dem 1972 erschienen Aufsatz "The Stimulus und the Response" zitiert sie Hugo: "... und er pries Gott dafür, dass er ihm zwei Reichtümer gegeben hatte, an denen es sogar viele Reichen mangelt: Arbeit, die ihm die Freiheit gab, und Gedanken, die ihm die Würde gaben." Und sie fügte hinzu: "Victor Hugo kannte diese beiden Essentials, die das menschliche Leben erfordert."
Freitag, November 21, 2003
Keine Übung in Vegeblichkeit
Logan Darrow Clements hat die Kritik von Nicholas Provenzo vom Center for the Advancement of Capitalism an seiner Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien in einem Brief an Provenzo, den dieser auf seinem Blogspot veröffentlicht, zurückgewiesen. Clements hatte als Republikaner eine -gemessen an der Zahl der Stimmen erfolglose- Kampagne unter dem Motto "Maximiert die Wirtschaft - Minimiert den Staat" geführt. In seiner Erwiderung an Provenzo macht er deutlich, dass er sich als Objektivist versteht und nicht als "Libertarian" und dass er auch nicht erwartet habe, zum Gouverneur gewählt zu werden:
"Ist Ihre Website nicht auch eine vergebliche Liebesmüh? Man muss irgendwo beginnen, trotz der enormen Aufgabe. Ich erinnere noch einmal daran, dass es in meiner Kampagne darum ging, objektivistische Ideen zu verbreiten, und nicht darum, die Wahl zu gewinnen. Deshalb ist die Stimmenzahl irrelevant. Meine Kampagne war ein Erfolg wegen der vielen Interviews, die ich dem Fernsehen, dem Radio oder den Printmedien gab." Clements wirft Provenzo weiter vor, dass dieser sich wie der Hohepriester des Objektivismus aufführen würde und er die Korrekturen, die er Provenzo vor der Veröffentlichung seines Artikels empfohlen hatte, nicht berücksichtigt hätte. Insgesamt sei es "lausiger Journalismus": "Sie machten sechs Fehler in dem einen Artikel und ich machte keinen Fehler in meiner Kampagne. Ich bin ebenso sehr Objektivist wie Sie, vielleicht sogar mehr. Wenn Sie daran zweifeln, dass ich Objektivist bin, fordere ich Sie auf, substanzielle Themen zu finden, wo mein Standpunkt vom Objektivismus abweicht."
Er begrüße aber nichts desto trotz den Aktivismus von Provenzo und fordert ihn auf, die alte objektivistischen Gewohnheiten des "in-fighting" abzulegen.
In seinem Blogspot legt Clements noch nach und bezeichnet seine Kritiker in Anlehnung an Rand als Destruktionisten ("Dekonstruktion um der Dekonstruktion willen"): "Es ist diese Sorte von Negativismus, der viele Leute vom Objektivimus abgestoßen hat. Sie versuchen, eine Philosophie zu verbreiten, dadurch, dass Sie Ihre Zeit damit verbringen, Leute schlecht zu machen - dadurch, dass sie zornig, negativ und böse sind."
Objectivist Activism ist der Blogspot von Logan Darrow Clements
Logan Darrow Clements hat die Kritik von Nicholas Provenzo vom Center for the Advancement of Capitalism an seiner Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von Kalifornien in einem Brief an Provenzo, den dieser auf seinem Blogspot veröffentlicht, zurückgewiesen. Clements hatte als Republikaner eine -gemessen an der Zahl der Stimmen erfolglose- Kampagne unter dem Motto "Maximiert die Wirtschaft - Minimiert den Staat" geführt. In seiner Erwiderung an Provenzo macht er deutlich, dass er sich als Objektivist versteht und nicht als "Libertarian" und dass er auch nicht erwartet habe, zum Gouverneur gewählt zu werden:
"Ist Ihre Website nicht auch eine vergebliche Liebesmüh? Man muss irgendwo beginnen, trotz der enormen Aufgabe. Ich erinnere noch einmal daran, dass es in meiner Kampagne darum ging, objektivistische Ideen zu verbreiten, und nicht darum, die Wahl zu gewinnen. Deshalb ist die Stimmenzahl irrelevant. Meine Kampagne war ein Erfolg wegen der vielen Interviews, die ich dem Fernsehen, dem Radio oder den Printmedien gab." Clements wirft Provenzo weiter vor, dass dieser sich wie der Hohepriester des Objektivismus aufführen würde und er die Korrekturen, die er Provenzo vor der Veröffentlichung seines Artikels empfohlen hatte, nicht berücksichtigt hätte. Insgesamt sei es "lausiger Journalismus": "Sie machten sechs Fehler in dem einen Artikel und ich machte keinen Fehler in meiner Kampagne. Ich bin ebenso sehr Objektivist wie Sie, vielleicht sogar mehr. Wenn Sie daran zweifeln, dass ich Objektivist bin, fordere ich Sie auf, substanzielle Themen zu finden, wo mein Standpunkt vom Objektivismus abweicht."
Er begrüße aber nichts desto trotz den Aktivismus von Provenzo und fordert ihn auf, die alte objektivistischen Gewohnheiten des "in-fighting" abzulegen.
In seinem Blogspot legt Clements noch nach und bezeichnet seine Kritiker in Anlehnung an Rand als Destruktionisten ("Dekonstruktion um der Dekonstruktion willen"): "Es ist diese Sorte von Negativismus, der viele Leute vom Objektivimus abgestoßen hat. Sie versuchen, eine Philosophie zu verbreiten, dadurch, dass Sie Ihre Zeit damit verbringen, Leute schlecht zu machen - dadurch, dass sie zornig, negativ und böse sind."
Objectivist Activism ist der Blogspot von Logan Darrow Clements
Donnerstag, November 20, 2003
Daniel Pipes: Das Argument für die "Irakisierung"
Der heutige Irak ähnelt dem Deutschland oder Japan von 1945 mitnichten, vor allem, weil hier eine sehr andere Gleichung besteht:
Deutsche und Japaner wurden beide als Volk besiegt, niedergerungen durch einen jahrelangen totalen Krieg; also akzeptierten sie den Wiederaufbau ihrer Gesellschaft und Kultur. Im Gegensatz dazu entkamen die Iraker fast unbeschädigt einem dreiwöchigen Krieg, der so angelegt war, dass er sie nicht schädigte. Im Gefühl, befreit, statt geschlagen zu sein, sind die Iraker nicht in der Stimmung, sich sagen zu lassen, wo es lang geht. Sie nehmen von der Besatzung das, was ihnen dient, und wehren – durch Gewalt oder andere Formen des Widerstands – das ab, was ihnen nicht dient.
Im Gegensatz dazu zeigen Amerikaner, nachdem sie eben nicht durch einen langen und brutalen Krieg mit den Irakern gegangen sind, begrenztes Interesse am zukünftigen Irak.
Kurz gesagt: Die irakische Entschlossenheit ist viel größer als die der Besatzer, was ernsthaft einschränkt, was Letztere erreichen können.
Das soll nicht heißen, dass ich die amerikanischen, britischen, polnischen, italienischen und anderen Soldaten das Land verlassen sehen möchte; nein, sie müssen bleiben, sich aber auf eine geringere Rolle beschränken.
Die Iraker sollten – unter nur entfernter Aufsicht der Koalition – die Chance erhalten, es selbst zu versuchen. Wenn eine Regierung sich über einen ausgedehnten Zeitraum als zuverlässig erwiesen hat, verdient sie die volle Souveränität.
Man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen: die Irakisierung bietet reichlich Gelegenheit, dass die Dinge schief gehen. Die Geschichte der irakischen Selbstverwaltung in den letzten siebzig Jahren ist katastrophal gewesen; realistischerweise müssen wir eine zukünftige Führung erwarten, die weniger als beispielhaft ist. So lange sie aber keine Gefahr für die übrige Welt ist oder die eigene Bevölkerung brutal behandelt, sollte das akzeptabel sein, denn Amerikaner und Briten gaben ihr Leben im Krieg des Frühjahrs weniger, um den Irak in Ordnung zu bringen, als mehr um ihre eigenen Länder zu schützen.
Der vollständige Text von Daniel Pipes in deutscher Sprache
Der heutige Irak ähnelt dem Deutschland oder Japan von 1945 mitnichten, vor allem, weil hier eine sehr andere Gleichung besteht:
Deutsche und Japaner wurden beide als Volk besiegt, niedergerungen durch einen jahrelangen totalen Krieg; also akzeptierten sie den Wiederaufbau ihrer Gesellschaft und Kultur. Im Gegensatz dazu entkamen die Iraker fast unbeschädigt einem dreiwöchigen Krieg, der so angelegt war, dass er sie nicht schädigte. Im Gefühl, befreit, statt geschlagen zu sein, sind die Iraker nicht in der Stimmung, sich sagen zu lassen, wo es lang geht. Sie nehmen von der Besatzung das, was ihnen dient, und wehren – durch Gewalt oder andere Formen des Widerstands – das ab, was ihnen nicht dient.
Im Gegensatz dazu zeigen Amerikaner, nachdem sie eben nicht durch einen langen und brutalen Krieg mit den Irakern gegangen sind, begrenztes Interesse am zukünftigen Irak.
Kurz gesagt: Die irakische Entschlossenheit ist viel größer als die der Besatzer, was ernsthaft einschränkt, was Letztere erreichen können.
Das soll nicht heißen, dass ich die amerikanischen, britischen, polnischen, italienischen und anderen Soldaten das Land verlassen sehen möchte; nein, sie müssen bleiben, sich aber auf eine geringere Rolle beschränken.
Die Iraker sollten – unter nur entfernter Aufsicht der Koalition – die Chance erhalten, es selbst zu versuchen. Wenn eine Regierung sich über einen ausgedehnten Zeitraum als zuverlässig erwiesen hat, verdient sie die volle Souveränität.
Man sollte sich keine falschen Vorstellungen machen: die Irakisierung bietet reichlich Gelegenheit, dass die Dinge schief gehen. Die Geschichte der irakischen Selbstverwaltung in den letzten siebzig Jahren ist katastrophal gewesen; realistischerweise müssen wir eine zukünftige Führung erwarten, die weniger als beispielhaft ist. So lange sie aber keine Gefahr für die übrige Welt ist oder die eigene Bevölkerung brutal behandelt, sollte das akzeptabel sein, denn Amerikaner und Briten gaben ihr Leben im Krieg des Frühjahrs weniger, um den Irak in Ordnung zu bringen, als mehr um ihre eigenen Länder zu schützen.
Der vollständige Text von Daniel Pipes in deutscher Sprache
Mittwoch, November 19, 2003
Sucht und freier Wille
Bei der Diskussion um das Problem Alkoholismus wird mit großer Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt. Dabei wird diese Sichtweise als besonders human und fortschrittlich gepriesen. Krankheit bedeutet, dass wie bei einer Krebs- oder Alzheimer-Erkrankung ein vom Willen des Betroffenen unabhängiger schädlicher Prozess abläuft. Dies soll auch bei Alkoholismus der Fall sein.
So betont der Arzt Dr. Hubert C. Buschmann ausdrücklich: "Es ist ganz wichtig zu wissen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Sie ist kein dem freien Willen des Kranken unterliegendes Fehlverhalten, das durch gute Vorsätze allein oder vielleicht durch Strafen oder Androhungen von Konsequenzen eingestellt werden kann." Nie wird auch vergessen zu erwähnen, dass in Deutschland Alkoholismus seit 1968 als Krankheit anerkannt ist, als wäre dies ein göttlicher Entscheid, der jede weitere Diskussion ausschließen würde. Die Debatte, ob Alkoholismus eine Krankheit ist oder nicht, ist allerdings keineswegs rein akademischer Natur. Alkoholismus als Krankheit bedeutet, dass die Krankenkassen für entsprechende Entziehungsmaßnahmen und die Rentenversicherungsträger für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben bezahlen müssen. Alkoholmissbrauch ist bei Männer mittlerweile die häufigste Ursache für einen vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben.
Kurioserweise wird allerdings gleichzeitig darauf hingewiesen, dass bei der Heilung des Patienten der unbedingte Wille zur Abstinenz Voraussetzung des Heilungerfolges ist. Dies ist natürlich widersprüchlich, denn wenn die Krankheit dem eigenen Willen entzogen ist, müßte dies auch für die Heilung gelten. Der Psychologe Michael Hurd sieht einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Krankheiten wie MS oder Krebs und Alkoholismus: "Das Suchtproblem dauert an oder hört auf entsprechend der Entscheidungen der süchtigen Person. Krebs oder MS sind physiologische Erkrankungen, die, einmal gegenwärtig, weiterhin andauern, ob der Patient wünscht, dass sie andauern oder nicht."
In philosophischen Kategorien ausgedrückt geht um die Frage Determinismus oder freier Wille. Auf der einen Seite stehen die, die sagen, dass Sucht etwas ist, das den freien Willen ausschaltet, das jemanden zwingt, etwas zu tun - Drogen, Sex, Spielen usw. Auf der anderen Seite sind diejenigen, die sagen, dass eine Person immer eine Entscheidungsmöglichkeit hat, dass sie selbst für ihre Handlungen verantwortlich ist. Wenn sie aufhören will, sollte sie es einfach tun. Der Objektivismus stellt sich uneingeschränkt auf die Seite der Vertreter des freien Willens. Diese Seite sieht im Determinismus eine selbsterfüllende Prophetie, wo ein moralisches Urteil unmöglich ist, wo die Entscheidungsfreiheit eine Illusion ist, und jedermann eine Entschuldigung für jede Art von Verhalten bekommt.
Bei der Diskussion um das Problem Alkoholismus wird mit großer Selbstverständlichkeit davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Krankheit handelt. Dabei wird diese Sichtweise als besonders human und fortschrittlich gepriesen. Krankheit bedeutet, dass wie bei einer Krebs- oder Alzheimer-Erkrankung ein vom Willen des Betroffenen unabhängiger schädlicher Prozess abläuft. Dies soll auch bei Alkoholismus der Fall sein.
So betont der Arzt Dr. Hubert C. Buschmann ausdrücklich: "Es ist ganz wichtig zu wissen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Sie ist kein dem freien Willen des Kranken unterliegendes Fehlverhalten, das durch gute Vorsätze allein oder vielleicht durch Strafen oder Androhungen von Konsequenzen eingestellt werden kann." Nie wird auch vergessen zu erwähnen, dass in Deutschland Alkoholismus seit 1968 als Krankheit anerkannt ist, als wäre dies ein göttlicher Entscheid, der jede weitere Diskussion ausschließen würde. Die Debatte, ob Alkoholismus eine Krankheit ist oder nicht, ist allerdings keineswegs rein akademischer Natur. Alkoholismus als Krankheit bedeutet, dass die Krankenkassen für entsprechende Entziehungsmaßnahmen und die Rentenversicherungsträger für den vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben bezahlen müssen. Alkoholmissbrauch ist bei Männer mittlerweile die häufigste Ursache für einen vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben.
Kurioserweise wird allerdings gleichzeitig darauf hingewiesen, dass bei der Heilung des Patienten der unbedingte Wille zur Abstinenz Voraussetzung des Heilungerfolges ist. Dies ist natürlich widersprüchlich, denn wenn die Krankheit dem eigenen Willen entzogen ist, müßte dies auch für die Heilung gelten. Der Psychologe Michael Hurd sieht einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Krankheiten wie MS oder Krebs und Alkoholismus: "Das Suchtproblem dauert an oder hört auf entsprechend der Entscheidungen der süchtigen Person. Krebs oder MS sind physiologische Erkrankungen, die, einmal gegenwärtig, weiterhin andauern, ob der Patient wünscht, dass sie andauern oder nicht."
In philosophischen Kategorien ausgedrückt geht um die Frage Determinismus oder freier Wille. Auf der einen Seite stehen die, die sagen, dass Sucht etwas ist, das den freien Willen ausschaltet, das jemanden zwingt, etwas zu tun - Drogen, Sex, Spielen usw. Auf der anderen Seite sind diejenigen, die sagen, dass eine Person immer eine Entscheidungsmöglichkeit hat, dass sie selbst für ihre Handlungen verantwortlich ist. Wenn sie aufhören will, sollte sie es einfach tun. Der Objektivismus stellt sich uneingeschränkt auf die Seite der Vertreter des freien Willens. Diese Seite sieht im Determinismus eine selbsterfüllende Prophetie, wo ein moralisches Urteil unmöglich ist, wo die Entscheidungsfreiheit eine Illusion ist, und jedermann eine Entschuldigung für jede Art von Verhalten bekommt.
Zweifel
Betrachten Sie Zweifel als eine Einladung zum Denken.
Autor unbekannt
Quelle: www.drhurd.com
Betrachten Sie Zweifel als eine Einladung zum Denken.
Autor unbekannt
Quelle: www.drhurd.com
Montag, November 17, 2003
Gegen eine Politisierung des Strafrechts
Der objektivistische Publizist Robert W. Tracinski hat sich in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com energisch gegen die Schaffung eines US-Bundesgesetzes gegen sog. "Hate Crimes" ausgesprochen. Ein solches Gesetz würde Verbrechen, die auf einer Feindschaft gegenüber Schwarzen, Homosexuellen und anderen geschützten Gruppen beruhen, zu einem besonderen Bundesvergehen machen. Dies würde zur einer Politisierung des Strafrechts führen, da nicht mehr die kriminelle Handlung entscheidend sei, sondern das kriminelle Denken des Täters, schreibt Tracinski. Wohin dies führen kann, beschreibt Tracinski folgendermaßen: "Wenn ein Mann, der aufgrund einer tatsächlichen kriminellen Handlung verurteilt wurde, zu zusätzlichen Jahren im Gefängnis verurteilt werden kann, einfach für seine Ideen, warum kann er dann -dieser Logik nach- nicht einfach nur für seine Ideen bestraft werden." Tracinski sieht diese Politisierung des Rechts bereits seit den sechziger Jahren in Gang, wo gewaltätige Gegner des Vietnam-Krieges mit besonderer Nachsicht bestraft wurden. Auf der anderen Seite gebe es aber auch konservative Richter, die rabiaten Abtreibungsgegnern "ernsthafte religiöse Überzeugungen" zuschreiben und deren Strafen aufheben würden. Trancinski propagiert stattdessen das Prinzip, Kriminelle dafür zu bestrafen, dass sie Gewalt gegen andere initiert haben, und nicht dafür, dass sie schlechte Ideen haben.
Der objektivistische Publizist Robert W. Tracinski hat sich in einem Beitrag für das capitalismmagazine.com energisch gegen die Schaffung eines US-Bundesgesetzes gegen sog. "Hate Crimes" ausgesprochen. Ein solches Gesetz würde Verbrechen, die auf einer Feindschaft gegenüber Schwarzen, Homosexuellen und anderen geschützten Gruppen beruhen, zu einem besonderen Bundesvergehen machen. Dies würde zur einer Politisierung des Strafrechts führen, da nicht mehr die kriminelle Handlung entscheidend sei, sondern das kriminelle Denken des Täters, schreibt Tracinski. Wohin dies führen kann, beschreibt Tracinski folgendermaßen: "Wenn ein Mann, der aufgrund einer tatsächlichen kriminellen Handlung verurteilt wurde, zu zusätzlichen Jahren im Gefängnis verurteilt werden kann, einfach für seine Ideen, warum kann er dann -dieser Logik nach- nicht einfach nur für seine Ideen bestraft werden." Tracinski sieht diese Politisierung des Rechts bereits seit den sechziger Jahren in Gang, wo gewaltätige Gegner des Vietnam-Krieges mit besonderer Nachsicht bestraft wurden. Auf der anderen Seite gebe es aber auch konservative Richter, die rabiaten Abtreibungsgegnern "ernsthafte religiöse Überzeugungen" zuschreiben und deren Strafen aufheben würden. Trancinski propagiert stattdessen das Prinzip, Kriminelle dafür zu bestrafen, dass sie Gewalt gegen andere initiert haben, und nicht dafür, dass sie schlechte Ideen haben.
Samstag, November 15, 2003
Noch einmal: Massenvernichtungswaffen im Irak
Jonah Goldberg äußert sich auf townhall.com noch einmal zum Thema Massenvernichtungswaffen im Irak. Sein zentrales Argument ist, dass die moralische Schuld über die Konfusion beim Thema "Massenvernichtungswaffen im Irak" bei Saddam Hussein liegt, der die Welt glauben machen wollte, er hätte Massenvernichtungswaffen. Da Menschen -auch Politiker mit Geheimdienstinformation nicht- nicht allwissend sind, müssen sie manchmal handeln, auch wenn die Informationen unklar sind. Wenn sich ein Mensch oder ein Regime mit krimineller Vergangenheit mit voller Absicht verdächtig verhält, liegt die Verantwortung für die Gegenreaktion ganz allein bei ihm. Goldberg schreibt unter anderem:
"Es gibt eine Menge von Theorien darüber, warum wir keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden haben. Einige behaupten, dass sie tief im Irak verborgen sind und schließlich gefunden werden. Andere nehmen an, dass sie nach Syrien verbracht wurden oder vielleicht in letzer Minute irgendwo anders hin.
Andere sagen, dass Saddam glaubte, dass er Massenvernichtungswaffen hätte, was aber nicht der Fall war. Seine Mitarbeiter hatten Angst, es ihm zu sagen. Und natürlich, die "Bush hat gelogen" Theoretiker, die behaupten, dass Bush die einzige Person auf der Welt war, die wußte, dass alle Geheimdienste Unrecht hatten hinsichtlich Saddam, aber trotzdem in den Krieg zog. Dies sind alles interessante Behauptungen, einige deutlich plausibeler als andere. Aber in einem Sinn sind sie alle irrelevant. Keine seriöse Person glaubt, dass Saddam sich wie ein Führer verhielt, der nichts zu verbergen hatte.
Stellen Sie sich vor, sie wären Polizist. Sie haben einen bekannten Verbrecher und gewaltätigen Kriminellen aufgespürt, bei dem Sie allen Grund haben, anzunehmen, dass er im Besitz einer Schusswaffe ist. Sie sagen: "Nehmen Sie die Hände hoch!". Aber stattdessen spielt er Spielchen, verbirgt seine Hände hinter dem Rücken. Sie sagen: "Ich will Ihre Hände sehen", und er zeigt Sie Ihnen eine nach der anderen, wie ein Kind, was etwas versteckt. Schließlich sagen Sie: "Nun, wenn Sie nicht kooperieren, wird das ernsthafte Konsequenzen haben - ich werde Sie zur Kooperation zwingen."
Dies war die Situation vor dem Krieg. Die Franzosen und einige Demokraten wollten dem Irak ein letztes Ultimatum geben - nach Dutzenden von gescheiterten Ultimaten. Die Bush-Administration sagte, nein, wir haben genug von diesen Spielchen und haben praktisch Saddam mit Gewalt durchsucht.
Was immer wir auch finden werden im Irak am Ende des Tages, eines ist sonnenklar seit einem Jahrzehnt: Saddam Hussein wollte sehr wohl, dass die Welt denkt, dass er Massenvernichtungswaffen hätte. Vielleicht hat er geblufft. Vielleicht dachte er, er hätte Massenvernichtungswaffen, die er in Wirklichkeit gar nicht hatte. Wen kümmert dies? Saddam spielte Spielchen. Und wir haben sehr deutlich gesagt, dass wir nach dem 11. September nicht in der Stimmung sind noch Spielchen zu spielen - besonders nicht beim Thema Massenvernichtungswaffen."
Jonah Goldberg äußert sich auf townhall.com noch einmal zum Thema Massenvernichtungswaffen im Irak. Sein zentrales Argument ist, dass die moralische Schuld über die Konfusion beim Thema "Massenvernichtungswaffen im Irak" bei Saddam Hussein liegt, der die Welt glauben machen wollte, er hätte Massenvernichtungswaffen. Da Menschen -auch Politiker mit Geheimdienstinformation nicht- nicht allwissend sind, müssen sie manchmal handeln, auch wenn die Informationen unklar sind. Wenn sich ein Mensch oder ein Regime mit krimineller Vergangenheit mit voller Absicht verdächtig verhält, liegt die Verantwortung für die Gegenreaktion ganz allein bei ihm. Goldberg schreibt unter anderem:
"Es gibt eine Menge von Theorien darüber, warum wir keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden haben. Einige behaupten, dass sie tief im Irak verborgen sind und schließlich gefunden werden. Andere nehmen an, dass sie nach Syrien verbracht wurden oder vielleicht in letzer Minute irgendwo anders hin.
Andere sagen, dass Saddam glaubte, dass er Massenvernichtungswaffen hätte, was aber nicht der Fall war. Seine Mitarbeiter hatten Angst, es ihm zu sagen. Und natürlich, die "Bush hat gelogen" Theoretiker, die behaupten, dass Bush die einzige Person auf der Welt war, die wußte, dass alle Geheimdienste Unrecht hatten hinsichtlich Saddam, aber trotzdem in den Krieg zog. Dies sind alles interessante Behauptungen, einige deutlich plausibeler als andere. Aber in einem Sinn sind sie alle irrelevant. Keine seriöse Person glaubt, dass Saddam sich wie ein Führer verhielt, der nichts zu verbergen hatte.
Stellen Sie sich vor, sie wären Polizist. Sie haben einen bekannten Verbrecher und gewaltätigen Kriminellen aufgespürt, bei dem Sie allen Grund haben, anzunehmen, dass er im Besitz einer Schusswaffe ist. Sie sagen: "Nehmen Sie die Hände hoch!". Aber stattdessen spielt er Spielchen, verbirgt seine Hände hinter dem Rücken. Sie sagen: "Ich will Ihre Hände sehen", und er zeigt Sie Ihnen eine nach der anderen, wie ein Kind, was etwas versteckt. Schließlich sagen Sie: "Nun, wenn Sie nicht kooperieren, wird das ernsthafte Konsequenzen haben - ich werde Sie zur Kooperation zwingen."
Dies war die Situation vor dem Krieg. Die Franzosen und einige Demokraten wollten dem Irak ein letztes Ultimatum geben - nach Dutzenden von gescheiterten Ultimaten. Die Bush-Administration sagte, nein, wir haben genug von diesen Spielchen und haben praktisch Saddam mit Gewalt durchsucht.
Was immer wir auch finden werden im Irak am Ende des Tages, eines ist sonnenklar seit einem Jahrzehnt: Saddam Hussein wollte sehr wohl, dass die Welt denkt, dass er Massenvernichtungswaffen hätte. Vielleicht hat er geblufft. Vielleicht dachte er, er hätte Massenvernichtungswaffen, die er in Wirklichkeit gar nicht hatte. Wen kümmert dies? Saddam spielte Spielchen. Und wir haben sehr deutlich gesagt, dass wir nach dem 11. September nicht in der Stimmung sind noch Spielchen zu spielen - besonders nicht beim Thema Massenvernichtungswaffen."
Steuerdschungel
Deutschland diskutiert über das Steuerkonzept des CDU-Politikers Friedrich Merz, der niedrige Steuersätze durch eine Streichung sämtlicher Ausnahmen und Abzugsmöglichkeiten erreichen möchte. Schön, wenn dabei eine Vereinfachung des Steuerrechts mit einer massiven Reduzierungl der bürokratischen Belastung einhergeht. Wie sieht es aber mit der Belastung der Steuerzahler nach der Reform aus? Eine einfache Steuererklärung, aber unveränderte Belastung darf nicht das Ziel einer Politik sein, die denen, die etwas leisten, das beläßt, was sie sich verdient haben. So hat der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof, der ein eigenes Steuermodell entworfen hat, Merz vorgeworfen, dass sein Spitzensteuersatz von 36 % "viel zu hoch" sei. Bei einer weiteren Belastung von 20 % durch indirekte Steuern käme man auf eine Gesamtbelastung von über 50 %, was den Grundsatz der "Halbteilung" , den das Bundesverfassungsgericht aufgestellt habe (man darf die Hälfte von seinem Verdienst behalten!), verletze.
Die amerikanischen Steuerzahler sehen sich ähnlichen Verhältnissen wie in Deutschland ausgesetzt. Nach Schätzungen der US-Steuerbehörde IRS geben sie zwischen 70 und 125 Mrd. Dollar pro Jahr für ihre Steuererklärungen aus. Und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Die Freie Presse berichtet:
"Unter der gegenwärtigen Regierung ist das Steuerecht noch komplexer geworden", stöhnt Veronique de Rugy, Steuerexpertin am Cato-Institut, einer neoliberalen Denkfabrik in Washington. Sie würde am liebsten das ganz Steuerrecht einkassieren und mit einer "flat tax" von unter 17 % einen Neuanfang wagen - einer der vielen Reformvorschläge, die wohl chancenlos sind."
Die aber in Deutschland noch nicht einmal gemacht werden. Oder habe ich etwas bei der FDP überhört? Wenn die FDP sich über zu wenig Medienresonanz beschwert, wäre dem ganz einfach abzuhelfen. Wie wäre es, wenn die FDP eine "flache Steuer" (18 Prozent?) propagieren würde? Eine flache Steuer wäreals einen Zwischenhalt auf dem Weg zum Kapitalismus sehr zu begrüßen. Wie wäre es ferner, wenn die FDP die staatliche Rentenversicherung als Schwindel bezeichnen und dessen Auslaufen empfehlen würde? Presseecho garantiert!!!!!!
Deutschland diskutiert über das Steuerkonzept des CDU-Politikers Friedrich Merz, der niedrige Steuersätze durch eine Streichung sämtlicher Ausnahmen und Abzugsmöglichkeiten erreichen möchte. Schön, wenn dabei eine Vereinfachung des Steuerrechts mit einer massiven Reduzierungl der bürokratischen Belastung einhergeht. Wie sieht es aber mit der Belastung der Steuerzahler nach der Reform aus? Eine einfache Steuererklärung, aber unveränderte Belastung darf nicht das Ziel einer Politik sein, die denen, die etwas leisten, das beläßt, was sie sich verdient haben. So hat der ehemalige Verfassungsrichter Paul Kirchhof, der ein eigenes Steuermodell entworfen hat, Merz vorgeworfen, dass sein Spitzensteuersatz von 36 % "viel zu hoch" sei. Bei einer weiteren Belastung von 20 % durch indirekte Steuern käme man auf eine Gesamtbelastung von über 50 %, was den Grundsatz der "Halbteilung" , den das Bundesverfassungsgericht aufgestellt habe (man darf die Hälfte von seinem Verdienst behalten!), verletze.
Die amerikanischen Steuerzahler sehen sich ähnlichen Verhältnissen wie in Deutschland ausgesetzt. Nach Schätzungen der US-Steuerbehörde IRS geben sie zwischen 70 und 125 Mrd. Dollar pro Jahr für ihre Steuererklärungen aus. Und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. Die Freie Presse berichtet:
"Unter der gegenwärtigen Regierung ist das Steuerecht noch komplexer geworden", stöhnt Veronique de Rugy, Steuerexpertin am Cato-Institut, einer neoliberalen Denkfabrik in Washington. Sie würde am liebsten das ganz Steuerrecht einkassieren und mit einer "flat tax" von unter 17 % einen Neuanfang wagen - einer der vielen Reformvorschläge, die wohl chancenlos sind."
Die aber in Deutschland noch nicht einmal gemacht werden. Oder habe ich etwas bei der FDP überhört? Wenn die FDP sich über zu wenig Medienresonanz beschwert, wäre dem ganz einfach abzuhelfen. Wie wäre es, wenn die FDP eine "flache Steuer" (18 Prozent?) propagieren würde? Eine flache Steuer wäreals einen Zwischenhalt auf dem Weg zum Kapitalismus sehr zu begrüßen. Wie wäre es ferner, wenn die FDP die staatliche Rentenversicherung als Schwindel bezeichnen und dessen Auslaufen empfehlen würde? Presseecho garantiert!!!!!!
Freitag, November 14, 2003
Der Präsident und der Philosoph
Wenn ein waschechter Philosoph das Bloggen entdeckt, kann dies sehr interessant werden, vorausgesetzt das Philosphieren vollzieht sich ohne große Irrationalismen. Bei Keith Burgess-Jackson kommt in der Tat Lesespass auf. Aber irgendwie scheint er einen Narren an Präsident Bush gefressen zu haben. Bereits auf techcentralstation.com veröffentlichte er mehrere Artikel über den derzeitigen, vielgeschmähten US-Präsidenten. Auf seinem Blog schreibt er:
"Charakter kann nicht wahrgenommen werden, aber er ist real. Wie Glaube, Werte, Intention, muss er aus dem Verhalten abgeleitet werden, auch aus dem linguistischen Verhalten. Der Charakter einer Person enthüllt sich in den Dingen, die eine Person liebt. Bush liebt Hunde, Laufen und Baseball. Und das erzählt mir eine Menge über seinen Charakter - nur Gutes."
Quelle: AnalPhilosopher
Wenn ein waschechter Philosoph das Bloggen entdeckt, kann dies sehr interessant werden, vorausgesetzt das Philosphieren vollzieht sich ohne große Irrationalismen. Bei Keith Burgess-Jackson kommt in der Tat Lesespass auf. Aber irgendwie scheint er einen Narren an Präsident Bush gefressen zu haben. Bereits auf techcentralstation.com veröffentlichte er mehrere Artikel über den derzeitigen, vielgeschmähten US-Präsidenten. Auf seinem Blog schreibt er:
"Charakter kann nicht wahrgenommen werden, aber er ist real. Wie Glaube, Werte, Intention, muss er aus dem Verhalten abgeleitet werden, auch aus dem linguistischen Verhalten. Der Charakter einer Person enthüllt sich in den Dingen, die eine Person liebt. Bush liebt Hunde, Laufen und Baseball. Und das erzählt mir eine Menge über seinen Charakter - nur Gutes."
Quelle: AnalPhilosopher
Donnerstag, November 13, 2003
Hohmann-Debatte ein Armutszeugnis
Die Debatte um die Rede des CDU-Abgeordneten Hohmann ist ein Trauerspiel. Kaum jemand scheint die Rede gelesen zu haben, was aber niemanden davon abhält, ein im Zweifelsfall vernichtendes Urteil über den Redner abzugeben. Die Rede ist ja in der Tat kritikwürdig -vielleicht sogar verdammenswürdig-, aber dazu sollte man sie erst einmal kennen. Was das Verhalten der CDU angeht, muss ich mir nicht den Kopf dieser Partei zerbrechen. Ich möchte nicht in einer Organisation zusammen mit Herrn Hohmann sein, soviel steht fest. Aber meine Maßstäbe sind nicht die der CDU und nach ihren Maßstäben scheint mir ein Ausschluss aus Partei und Fraktion nicht berechtigt zu sein, was ursprünglich die Parteiführung ja auch so gesehen hatte.
Über einen der gegen den Stachel löckt - Arnulf Baring-, berichtet die Rheinische Post:
Natürlich ist seine Rede problematisch, aber sein Ausschluss ist ein Armutszeugnis für die Union wie für das liberale Grundverständnis dieses Landes", sagte Baring am Dienstagabend in der BR-Fernsehsendung "Münchner Runde".
Die CDU-Führung sei vor der öffentlichen Meinung in Deutschland eingeknickt. "Wir haben offenbar eine Gesinnungsdiktatur. Hohmann ist nun wirklich kein Geistesriese, aber Irrtümer und Unwahrheiten muss man mit der Vernunft bekämpfen." Die Partei weiche vor einer vermeintlichen politischen Korrektheit zurück, "die so nicht in Ordnung ist".
Die Debatte um die Rede des CDU-Abgeordneten Hohmann ist ein Trauerspiel. Kaum jemand scheint die Rede gelesen zu haben, was aber niemanden davon abhält, ein im Zweifelsfall vernichtendes Urteil über den Redner abzugeben. Die Rede ist ja in der Tat kritikwürdig -vielleicht sogar verdammenswürdig-, aber dazu sollte man sie erst einmal kennen. Was das Verhalten der CDU angeht, muss ich mir nicht den Kopf dieser Partei zerbrechen. Ich möchte nicht in einer Organisation zusammen mit Herrn Hohmann sein, soviel steht fest. Aber meine Maßstäbe sind nicht die der CDU und nach ihren Maßstäben scheint mir ein Ausschluss aus Partei und Fraktion nicht berechtigt zu sein, was ursprünglich die Parteiführung ja auch so gesehen hatte.
Über einen der gegen den Stachel löckt - Arnulf Baring-, berichtet die Rheinische Post:
Natürlich ist seine Rede problematisch, aber sein Ausschluss ist ein Armutszeugnis für die Union wie für das liberale Grundverständnis dieses Landes", sagte Baring am Dienstagabend in der BR-Fernsehsendung "Münchner Runde".
Die CDU-Führung sei vor der öffentlichen Meinung in Deutschland eingeknickt. "Wir haben offenbar eine Gesinnungsdiktatur. Hohmann ist nun wirklich kein Geistesriese, aber Irrtümer und Unwahrheiten muss man mit der Vernunft bekämpfen." Die Partei weiche vor einer vermeintlichen politischen Korrektheit zurück, "die so nicht in Ordnung ist".
Judith Jarvis Thomson: Der bewußtlose Geiger
In einem Kommentar zur Entscheidung des amerikanischen Senats über "partial-birth-abortions" schrieb ich folgendes:
"Bei der Frage der Abtreibung geht es darum, ob der Fötus ein Recht hat, im Körper einer Frau zu sein gegen ihren Willen. Oder anders herum formuliert: Gehört der Körper einer Frau ihr selbst, oder gehört er dem Staat, der darüber zugunsten des Fötus verfügen kann? Aus einer Position der Verteidigung der individuellen Rechte heraus kann die Antwort nur lauten, dass der Fötus kein Recht hat in der Gebärmutter irgendeiner Frau zu sein, sondern dass er sich dort befindet mit ihrer Erlaubnis. Erlaubnisse sind aber keine Rechte. Eine Erlaubnis kann jederzeit widerrufen werden." Diese Anmerkung berührt nicht die Frage, ob es sich bei einem Fötus um eine Person mit allen Rechten handelt, wie es von sog. "Lebensschützern" behauptet wird, sondern um das Wesen der Beziehung zwischen Fötus und der schwangeren Frau. Die Philosophin Judith Jarvis Thomson geht in ihrem berühmten Beispiel des bewußtlosen Geigers einfach von der Annahme aus -die sie nicht teilt-, dass sich bei einem Fötus um einen Menschen wie Sie und ich handelt. Aber daraus folgt eben nicht, dass damit keine Abtreibung mehr erfolgen darf. Sehen Sie selbst:
Stellen Sie sich folgendes vor: Eines morgens wachen Sie im Bett auf und liegen Rücken an Rücken mit einem bewußtlosen Geiger. Einem berühmten bewußtlosen Geiger. Er leidet an einem fatalen Nierenversagen und die Gesellschaft der Musikliebhaber hat alle zugänglichen medizinischen Unterlagen durchsucht, um herauszufinden, daß nur Sie allein den richtigen Bluttyp haben, um zu helfen. Die Musikliebhaber haben Sie deshalb gekidnappt und letzte Nacht den Blutkreislauf des Geigers mit dem Ihren verbunden, so daß nun Ihre Nieren dazu in der Lage sind, sein und Ihr Blut zugleich zu entgiften. Der Leiter des Krankenhauses kommt nun zu Ihnen und sagt: "Schauen Sie, es tut uns wirklich leid, daß die Gesellschaft der Musikliebhaber Sie in dieser Weise behandelt hat. Wir hätten derartiges niemals zugelassen, wenn wir davon gewußt hätten. Dennoch haben sie es nun einmal getan und der Geiger ist an Sie angeschlossen. Ihn von Ihnen zu trennen würde darauf hinauslaufen, ihn umzubringen. Aber Sie sollten die Sache nicht so eng sehen, denn es geht ja nur um 9 Monate. Wenn die vorüber sind, dann wird er von seinem Krankheitsanfall erholt sein und ohne Gefahr von Ihnen getrennt werden können."
Sollten Sie aus moralischen Gründen sich mit dieser Situation abfinden? Ohne Zweifel wäre es sehr nett, wenn Sie es tun würden, ein großer Akt des Wohlwollens. Aber müßten Sie sich damit abfinden? Wie wäre es, wenn es sich nicht nur um 9 Monate, sondern um 9 Jahre handelte? Oder sogar länger?
Wie wäre es, wenn der Krankenhausdirektor sagen würde, "ich gebe zu, dies ist ein hartes Schicksal, aber Du mußt nun für den Rest Deines Lebens mit dem angeschlossenen Geiger im Bett verbringen. Denn, denk daran: Alle menschlichen Personen haben ein Recht auf Leben und Geiger sind Personen. Natürlich muß man zugestehen, daß Du ein Recht darauf hast, über Deinen eigenen Körper zu entscheiden, aber das Recht einer Person zu überleben ist bedeutender als Dein Recht, zu entscheiden, was in und mit Deinem Körper geschieht. Deshalb kannst Du niemals mehr von dem Geiger getrennt werden."
Ich nehme an, Sie würden derartige Argumentationen als empörend empfinden. Dies legt es nahe, daß mit dem vorangehenden Argument irgend etwas fundamental nicht in Ordnung sein muß.
In einem Kommentar zur Entscheidung des amerikanischen Senats über "partial-birth-abortions" schrieb ich folgendes:
"Bei der Frage der Abtreibung geht es darum, ob der Fötus ein Recht hat, im Körper einer Frau zu sein gegen ihren Willen. Oder anders herum formuliert: Gehört der Körper einer Frau ihr selbst, oder gehört er dem Staat, der darüber zugunsten des Fötus verfügen kann? Aus einer Position der Verteidigung der individuellen Rechte heraus kann die Antwort nur lauten, dass der Fötus kein Recht hat in der Gebärmutter irgendeiner Frau zu sein, sondern dass er sich dort befindet mit ihrer Erlaubnis. Erlaubnisse sind aber keine Rechte. Eine Erlaubnis kann jederzeit widerrufen werden." Diese Anmerkung berührt nicht die Frage, ob es sich bei einem Fötus um eine Person mit allen Rechten handelt, wie es von sog. "Lebensschützern" behauptet wird, sondern um das Wesen der Beziehung zwischen Fötus und der schwangeren Frau. Die Philosophin Judith Jarvis Thomson geht in ihrem berühmten Beispiel des bewußtlosen Geigers einfach von der Annahme aus -die sie nicht teilt-, dass sich bei einem Fötus um einen Menschen wie Sie und ich handelt. Aber daraus folgt eben nicht, dass damit keine Abtreibung mehr erfolgen darf. Sehen Sie selbst:
Stellen Sie sich folgendes vor: Eines morgens wachen Sie im Bett auf und liegen Rücken an Rücken mit einem bewußtlosen Geiger. Einem berühmten bewußtlosen Geiger. Er leidet an einem fatalen Nierenversagen und die Gesellschaft der Musikliebhaber hat alle zugänglichen medizinischen Unterlagen durchsucht, um herauszufinden, daß nur Sie allein den richtigen Bluttyp haben, um zu helfen. Die Musikliebhaber haben Sie deshalb gekidnappt und letzte Nacht den Blutkreislauf des Geigers mit dem Ihren verbunden, so daß nun Ihre Nieren dazu in der Lage sind, sein und Ihr Blut zugleich zu entgiften. Der Leiter des Krankenhauses kommt nun zu Ihnen und sagt: "Schauen Sie, es tut uns wirklich leid, daß die Gesellschaft der Musikliebhaber Sie in dieser Weise behandelt hat. Wir hätten derartiges niemals zugelassen, wenn wir davon gewußt hätten. Dennoch haben sie es nun einmal getan und der Geiger ist an Sie angeschlossen. Ihn von Ihnen zu trennen würde darauf hinauslaufen, ihn umzubringen. Aber Sie sollten die Sache nicht so eng sehen, denn es geht ja nur um 9 Monate. Wenn die vorüber sind, dann wird er von seinem Krankheitsanfall erholt sein und ohne Gefahr von Ihnen getrennt werden können."
Sollten Sie aus moralischen Gründen sich mit dieser Situation abfinden? Ohne Zweifel wäre es sehr nett, wenn Sie es tun würden, ein großer Akt des Wohlwollens. Aber müßten Sie sich damit abfinden? Wie wäre es, wenn es sich nicht nur um 9 Monate, sondern um 9 Jahre handelte? Oder sogar länger?
Wie wäre es, wenn der Krankenhausdirektor sagen würde, "ich gebe zu, dies ist ein hartes Schicksal, aber Du mußt nun für den Rest Deines Lebens mit dem angeschlossenen Geiger im Bett verbringen. Denn, denk daran: Alle menschlichen Personen haben ein Recht auf Leben und Geiger sind Personen. Natürlich muß man zugestehen, daß Du ein Recht darauf hast, über Deinen eigenen Körper zu entscheiden, aber das Recht einer Person zu überleben ist bedeutender als Dein Recht, zu entscheiden, was in und mit Deinem Körper geschieht. Deshalb kannst Du niemals mehr von dem Geiger getrennt werden."
Ich nehme an, Sie würden derartige Argumentationen als empörend empfinden. Dies legt es nahe, daß mit dem vorangehenden Argument irgend etwas fundamental nicht in Ordnung sein muß.
Mittwoch, November 12, 2003
Philosophen mit Wert
In einem Diskussionsbeitrag für solohq.com nennt Reginald Firehammer folgende Philosophen, die seiner Meinung nach einen positiven Nettobeitrag zur Geschichte der Philosophie geleistet haben: Thales, Anaximander, Anaximenes, Aristoteles, Peter Abelard, William von Ockham , Sir Francis Bacon, John Locke und Ayn Rand. Bei allen anderen Philosophen wäre die Welt besser dran gewesen ohne sie, fügt er an. Zur näheren Information habe ich Links zu philophenlexikon.de gesetzt. Zu Ayn Rand gibt es bezeichnenderweise dort keinen Eintrag.
In einem Diskussionsbeitrag für solohq.com nennt Reginald Firehammer folgende Philosophen, die seiner Meinung nach einen positiven Nettobeitrag zur Geschichte der Philosophie geleistet haben: Thales, Anaximander, Anaximenes, Aristoteles, Peter Abelard, William von Ockham , Sir Francis Bacon, John Locke und Ayn Rand. Bei allen anderen Philosophen wäre die Welt besser dran gewesen ohne sie, fügt er an. Zur näheren Information habe ich Links zu philophenlexikon.de gesetzt. Zu Ayn Rand gibt es bezeichnenderweise dort keinen Eintrag.
Sonntag, November 09, 2003
Hohmanns Tätervolk: Die Gottlosen
Wer die Berichterstattung über die Rede des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann zum 3. Oktober oberflächlich in den Medien verfolgt hat, muss den Eindruck haben, Hohmann habe eine "antisemitische" Rede gehalten, in der er die Juden als "Tätervolk" bezeichnet hat. In der Rede Hohmanns findet sich allerdings auch folgende Passage: "Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder 'die Deutschen', noch 'die Juden' ein Tätervolk." Hohmanns Verteidiger berufen sich auf diese Äußerung am Schluss der Rede und verweisen darauf, dass er doch nach einer 'Täterschaft' nur gefragt und diese schließlich grundsätzlich verneint habe. Aber so einfach liegen die Dinge nicht. Die Passagen über das Verhältnis von Judentum und Sozialismus, über die überprotionale Vertretung von Juden am bolschewistischen Führungspersonal lassen durchaus den Eindruck aufkommen, dass Hohmann dieser These anhängt. Er präsentiert sehr ausführlich und detailreich die Fakten, die eine Kollektivschuld begründen könnten. Seine explizite Aussage steht im Widerspruch zu dem, was er implizit sagt. Hohmann glaubt zu erkennen, dass die Deutschen als "Tätervolk" stigmatisiert werden und greift zu dem Gegenmitteln, nun seinerseits das vermeintliche "Opfervolk" anzuklagen. Die Juden als "Tätervolk" gerät bei Hohmann zur jederzeit reaktivierbaren Drohkulisse, die dann in die Diskussion eingebracht werden könnte, wenn nicht der Vorwurf des "Tätervolks" von den Deutschen genommen wird. Hohmann verwirft schließlich in einer argumentativen Wende die These vom "Tätervolk" für die Deutschen und Juden gänzlich, um sofort ein neues Tätervolk zu entdecken, nämlich "die Gottlosen", was in den Medien kaum Beachtung gefunden hat. Wenn Hohmann das Ziel gehabt haben sollte, das Konzept einer Kollektivschuld der Deutschen zu demontieren, sind die von ihm gewählten argumentativen Mittel ungeeignet. Ob Hohmann überhaupt das Konzept einer Kollektivschuld für begründbar hält oder ausschließlich individuelle Schuld annimmt, läßt sich aus dem Text seiner Rede nicht zweifelsfrei schließen.
Aus einer linken Perspektive wird Hohmann vorgeworfen, Nazis und Kommunisten in einen Topf zu werfen. Kritikwürdig ist allerdings nicht, dass Hohmann zu einer Gleichsetzung von roten und brauen Kollektivisten kommt, denn diese ist zutreffend, sondern dass er diese aus der vermeintlichen Gemeinsamkeit "Gottlosigkeit" ableitet, nicht aus solchen Konzepten wie Altruismus, Kollektivismus und Mystizismus. Das Negativum "Gottlosigkeit" erklärt in diesem Zusammenhang gar nichts, denn es weist nur ein weiteres Negativum -"Gott"- hin, dass Hohmann nur damit erklären könnte, dass der menschliche Verstand es nicht zu begreifen vermag. Und außerdem sollte es selbst einem religiösen Konservativen wie Hohmann möglich sein, zu erkennen, dass vernunftorientierte, gottlose Liberale derartige Verbrechen, wie sie Kommunisten und Nazis begangen haben, nicht begehen würden. Mit welch Irrationalität religiöse Konservative geschichtliche Ereignisse analysieren, zeigt auch Alexander Solschenizyn in seinem kürzlich veröffentlichtem Buch "Die Juden in der Sowjetunion", in dem er den Internationalismus der Bolschewisten zu ihren zentralen Kennzeichen macht: "Nicht in der Volkszugehörigkeit lag der wichtigste Schlüssel zur Erklärung, sondern im scharfen, böigen Wind des Internationalismus, der für die ganze frühsowjetische Zeit kennzeichnend war."
Der genannte Vorwurf des Mystizismus perlt auch von den Kommunisten nicht ab. Rand nennt sie Neo-Mystiker oder Muskelmystiker: "Kommunisten, wie alle Materialisten, sind Neo-Mystiker: es zählt nicht, ob jemand den Verstand verwirft zugunsten von Offenbarungen oder zugunsten von bedingten Reflexen. Die grundlegende Prämisse und die Resultate sind die gleichen." Oder in den Worten von Goya: "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer". Auch der Zusammenhang zwischen Judentum und Sozialismus, den Hohmann konstruiert, bleibt oberflächlich, weil Hohmann in diesem Zusammenhang das Christentum völlig ausblendet. Erweitert man die Perspektive und spricht von einer judeo-christlichen Tradition und setzt diese in eine Beziehung zur Entwicklung von Sozialismus und Kommunismus läßt sich folgende Schlußfolgerung ziehen, wie es etwa Joseph Kellard tut: "Der moderne Wohlfahrtsstaat, die vorherrschende Politik der Linken, ist ein Auswuchs von Karl Marx, dem Vater des modernen Kommunismus, eine Ideologie, die ein Auswuchs des Judeo-Christentums ist. Die Kommunisten verwerfen Gott, aber halten an der judeo-christlichen Ehtik fest."
In einer scharfen Kritik an Hohmanns Thesen hat der liberale Publizist Richard Herzinger in Die Zeit diesem Geschichtsklitterung vorgeworfen, räumt aber die Existenz Kommunisten jüdischer Herkunft in der frühen Sowjetunion ein: "Was an Hohmanns Auslassungen über die 'Täterschaft der Juden' in Spurenelementen historisch zutrifft, ist der Umstand, dass es in der Frühphase der russischen Revolution im bolschewistischen Apparat - in Relation zu der jüdischen Gesamtbevölkerung Russlands betrachtet- überdurchschnittlich viele Funktionäre jüdischer Herkunft gegeben hat. Auf die Gesamtzahl bolschewistischer Funktionäre berechnet, war sie jedoch gleichwohl eine kleine Minderheit. Im Verlauf der Entwicklung der Sowjetunion und endgültig unter dem stalinistischen Regime richteteten sich Säuberungen und Terror dann gezielt auch gegen Juden." Auch Norman Podhoretz bemerkt in der amerikanischen Zeitschrift Commentary vom Juni 1985 "die Tatsache, ...dass Revolutionäre jüdischen Ursprungs eine so wichtige Rolle bei der Verbreitung des Kommunismus in Russland" gespielt haben. Hohmann nennt die Zahl von 2 % Juden an der gesamten Bevölkerung der Sowjetunion des Jahres 1934, was natürlich augenfällig kontrastiert zu den erheblich höheren Anteilen von Juden auf der bolschewistischen Führungsebene. Die Juden waren allerdings in der Intelligenz des Landes überdurchschnittlich vertreten, die ihrerseits von marxistischen Gedanken vor dem kommunistischen Umsturz erheblich durchsetzt war. Aber dies kann keine Kollektivschuld der Juden begründen, zumal Hohmann selbst einräumt, dass sich die jüdischen Bolschewisten von ihrer Religion getrennt hätten, was die Frage aufwirft ob sie dann überhaupt noch als Juden zu apostrophieren sind, wo die "gottlosen Nazis" doch immerhin noch Deutschen geblieben waren.
Herzinger wirft Hohmann auch vor, dass seine ganze Konstruktion auf der Unterstellung basiere, "die Deutschen" seien von "irgend einer offiziellen Stelle" als Tätervolk eingestuft worden: "In Wahrheit existiert eine solche Einstufung nicht." Richtig ist, dass Hohmann in seiner Rede außer eines Zitats von Daniel Goldhagen ("Mörder von Geburt") keine weiteren Belege für seine These anführt, aber Hohmanns Argumentation zielt auf die Ablehnung einer "Kollektivschuld" zumindest gegenüber den heutigen Deutschen, auch in der Variante wie sie etwa Herzinger selbst vertritt. Während Hohmann eine mögliche Schuld der zwischen 1933 und 1945 lebenden erwachsenen Deutschen überhaupt nicht thematisiert, scheint für Herzinger die "Verantwortung" der Deutschen immer noch anzudauern. Wie begründet aber Herzinger die Schuld der nach 1945 geborenen Deutschen, die im Gegensatz zur Generation ihre Eltern gar keine Chance hatte, handelnd einzugreifen? Welche Verantwortung leitet er aus ihrer vermeintlichen Schuld ab? Dass die Deutschen sich mit den Verbrechen der Nazis beschäfigen sollten? Ja, das sollten sie tun, aber nicht weil sie zufällig als Deutsche geboren wurden und damit schuldig sind, sondern weil freie Menschen, die dies auch bleiben wollen , sich zu jeder Zeit und an jedem Ort mit den philosophischen Voraussetzungen von Freiheit beschäftigen sollten. Es war eben kein Zufall, dass der Nationalsozialismus sich in Deutschland entwickeln konnte und nicht in England oder den Vereinigten Staaten, was aber nichts mit einem Gendefekt der Deutschen zu tun hatte, sondern mit der weiten Verbreitung bösartiger Ideen in diesem Land, die von ihren führenden Philosophen ausging, deren Ideen sich popularisierten und vulgarisierten, bis sie schießlich in ihren barbarischen Formen bei Nazis und Kommunisten landeten. Ideen treiben Täter an, nicht ihr ethnischer Hintergrund.
Wer die Berichterstattung über die Rede des CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann zum 3. Oktober oberflächlich in den Medien verfolgt hat, muss den Eindruck haben, Hohmann habe eine "antisemitische" Rede gehalten, in der er die Juden als "Tätervolk" bezeichnet hat. In der Rede Hohmanns findet sich allerdings auch folgende Passage: "Verbindendes Element des Bolschewismus und des Nationalsozialismus war die religionsfeindliche Ausrichtung und die Gottlosigkeit. Daher sind weder 'die Deutschen', noch 'die Juden' ein Tätervolk." Hohmanns Verteidiger berufen sich auf diese Äußerung am Schluss der Rede und verweisen darauf, dass er doch nach einer 'Täterschaft' nur gefragt und diese schließlich grundsätzlich verneint habe. Aber so einfach liegen die Dinge nicht. Die Passagen über das Verhältnis von Judentum und Sozialismus, über die überprotionale Vertretung von Juden am bolschewistischen Führungspersonal lassen durchaus den Eindruck aufkommen, dass Hohmann dieser These anhängt. Er präsentiert sehr ausführlich und detailreich die Fakten, die eine Kollektivschuld begründen könnten. Seine explizite Aussage steht im Widerspruch zu dem, was er implizit sagt. Hohmann glaubt zu erkennen, dass die Deutschen als "Tätervolk" stigmatisiert werden und greift zu dem Gegenmitteln, nun seinerseits das vermeintliche "Opfervolk" anzuklagen. Die Juden als "Tätervolk" gerät bei Hohmann zur jederzeit reaktivierbaren Drohkulisse, die dann in die Diskussion eingebracht werden könnte, wenn nicht der Vorwurf des "Tätervolks" von den Deutschen genommen wird. Hohmann verwirft schließlich in einer argumentativen Wende die These vom "Tätervolk" für die Deutschen und Juden gänzlich, um sofort ein neues Tätervolk zu entdecken, nämlich "die Gottlosen", was in den Medien kaum Beachtung gefunden hat. Wenn Hohmann das Ziel gehabt haben sollte, das Konzept einer Kollektivschuld der Deutschen zu demontieren, sind die von ihm gewählten argumentativen Mittel ungeeignet. Ob Hohmann überhaupt das Konzept einer Kollektivschuld für begründbar hält oder ausschließlich individuelle Schuld annimmt, läßt sich aus dem Text seiner Rede nicht zweifelsfrei schließen.
Aus einer linken Perspektive wird Hohmann vorgeworfen, Nazis und Kommunisten in einen Topf zu werfen. Kritikwürdig ist allerdings nicht, dass Hohmann zu einer Gleichsetzung von roten und brauen Kollektivisten kommt, denn diese ist zutreffend, sondern dass er diese aus der vermeintlichen Gemeinsamkeit "Gottlosigkeit" ableitet, nicht aus solchen Konzepten wie Altruismus, Kollektivismus und Mystizismus. Das Negativum "Gottlosigkeit" erklärt in diesem Zusammenhang gar nichts, denn es weist nur ein weiteres Negativum -"Gott"- hin, dass Hohmann nur damit erklären könnte, dass der menschliche Verstand es nicht zu begreifen vermag. Und außerdem sollte es selbst einem religiösen Konservativen wie Hohmann möglich sein, zu erkennen, dass vernunftorientierte, gottlose Liberale derartige Verbrechen, wie sie Kommunisten und Nazis begangen haben, nicht begehen würden. Mit welch Irrationalität religiöse Konservative geschichtliche Ereignisse analysieren, zeigt auch Alexander Solschenizyn in seinem kürzlich veröffentlichtem Buch "Die Juden in der Sowjetunion", in dem er den Internationalismus der Bolschewisten zu ihren zentralen Kennzeichen macht: "Nicht in der Volkszugehörigkeit lag der wichtigste Schlüssel zur Erklärung, sondern im scharfen, böigen Wind des Internationalismus, der für die ganze frühsowjetische Zeit kennzeichnend war."
Der genannte Vorwurf des Mystizismus perlt auch von den Kommunisten nicht ab. Rand nennt sie Neo-Mystiker oder Muskelmystiker: "Kommunisten, wie alle Materialisten, sind Neo-Mystiker: es zählt nicht, ob jemand den Verstand verwirft zugunsten von Offenbarungen oder zugunsten von bedingten Reflexen. Die grundlegende Prämisse und die Resultate sind die gleichen." Oder in den Worten von Goya: "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer". Auch der Zusammenhang zwischen Judentum und Sozialismus, den Hohmann konstruiert, bleibt oberflächlich, weil Hohmann in diesem Zusammenhang das Christentum völlig ausblendet. Erweitert man die Perspektive und spricht von einer judeo-christlichen Tradition und setzt diese in eine Beziehung zur Entwicklung von Sozialismus und Kommunismus läßt sich folgende Schlußfolgerung ziehen, wie es etwa Joseph Kellard tut: "Der moderne Wohlfahrtsstaat, die vorherrschende Politik der Linken, ist ein Auswuchs von Karl Marx, dem Vater des modernen Kommunismus, eine Ideologie, die ein Auswuchs des Judeo-Christentums ist. Die Kommunisten verwerfen Gott, aber halten an der judeo-christlichen Ehtik fest."
In einer scharfen Kritik an Hohmanns Thesen hat der liberale Publizist Richard Herzinger in Die Zeit diesem Geschichtsklitterung vorgeworfen, räumt aber die Existenz Kommunisten jüdischer Herkunft in der frühen Sowjetunion ein: "Was an Hohmanns Auslassungen über die 'Täterschaft der Juden' in Spurenelementen historisch zutrifft, ist der Umstand, dass es in der Frühphase der russischen Revolution im bolschewistischen Apparat - in Relation zu der jüdischen Gesamtbevölkerung Russlands betrachtet- überdurchschnittlich viele Funktionäre jüdischer Herkunft gegeben hat. Auf die Gesamtzahl bolschewistischer Funktionäre berechnet, war sie jedoch gleichwohl eine kleine Minderheit. Im Verlauf der Entwicklung der Sowjetunion und endgültig unter dem stalinistischen Regime richteteten sich Säuberungen und Terror dann gezielt auch gegen Juden." Auch Norman Podhoretz bemerkt in der amerikanischen Zeitschrift Commentary vom Juni 1985 "die Tatsache, ...dass Revolutionäre jüdischen Ursprungs eine so wichtige Rolle bei der Verbreitung des Kommunismus in Russland" gespielt haben. Hohmann nennt die Zahl von 2 % Juden an der gesamten Bevölkerung der Sowjetunion des Jahres 1934, was natürlich augenfällig kontrastiert zu den erheblich höheren Anteilen von Juden auf der bolschewistischen Führungsebene. Die Juden waren allerdings in der Intelligenz des Landes überdurchschnittlich vertreten, die ihrerseits von marxistischen Gedanken vor dem kommunistischen Umsturz erheblich durchsetzt war. Aber dies kann keine Kollektivschuld der Juden begründen, zumal Hohmann selbst einräumt, dass sich die jüdischen Bolschewisten von ihrer Religion getrennt hätten, was die Frage aufwirft ob sie dann überhaupt noch als Juden zu apostrophieren sind, wo die "gottlosen Nazis" doch immerhin noch Deutschen geblieben waren.
Herzinger wirft Hohmann auch vor, dass seine ganze Konstruktion auf der Unterstellung basiere, "die Deutschen" seien von "irgend einer offiziellen Stelle" als Tätervolk eingestuft worden: "In Wahrheit existiert eine solche Einstufung nicht." Richtig ist, dass Hohmann in seiner Rede außer eines Zitats von Daniel Goldhagen ("Mörder von Geburt") keine weiteren Belege für seine These anführt, aber Hohmanns Argumentation zielt auf die Ablehnung einer "Kollektivschuld" zumindest gegenüber den heutigen Deutschen, auch in der Variante wie sie etwa Herzinger selbst vertritt. Während Hohmann eine mögliche Schuld der zwischen 1933 und 1945 lebenden erwachsenen Deutschen überhaupt nicht thematisiert, scheint für Herzinger die "Verantwortung" der Deutschen immer noch anzudauern. Wie begründet aber Herzinger die Schuld der nach 1945 geborenen Deutschen, die im Gegensatz zur Generation ihre Eltern gar keine Chance hatte, handelnd einzugreifen? Welche Verantwortung leitet er aus ihrer vermeintlichen Schuld ab? Dass die Deutschen sich mit den Verbrechen der Nazis beschäfigen sollten? Ja, das sollten sie tun, aber nicht weil sie zufällig als Deutsche geboren wurden und damit schuldig sind, sondern weil freie Menschen, die dies auch bleiben wollen , sich zu jeder Zeit und an jedem Ort mit den philosophischen Voraussetzungen von Freiheit beschäftigen sollten. Es war eben kein Zufall, dass der Nationalsozialismus sich in Deutschland entwickeln konnte und nicht in England oder den Vereinigten Staaten, was aber nichts mit einem Gendefekt der Deutschen zu tun hatte, sondern mit der weiten Verbreitung bösartiger Ideen in diesem Land, die von ihren führenden Philosophen ausging, deren Ideen sich popularisierten und vulgarisierten, bis sie schießlich in ihren barbarischen Formen bei Nazis und Kommunisten landeten. Ideen treiben Täter an, nicht ihr ethnischer Hintergrund.
Freitag, November 07, 2003
Öko-Logik: Der Mensch ist ein Schädling
In einer Diskussion mit einem Objektivisten spricht ein Öko-Freak Klartext. Wie "umweltgerecht" wir uns auch verhalten mögen, für die Ökologisten wäre dies nie genug, sie stört schon unsere pure Existenz: "Nur unser tägliches Leben zu leben, auch wenn wir einsparen und rezyklieren, schädigt die Biosphäre." Der Mensch sei "inkompatibel" mit natürlichen Ökosystemen. Mit ein wenig Phantastie kann man sich auch die entsprechenden Gegenmaßnahmen der Ökos ausmalen: Primitivste Lebensverhältnisse und eine signifikante Reduzierung der Anzahl von Menschen. Viele ökologische Zukunftsromane beginnen auch genau so: Nach einer großen ökologischen Katastrophe waren 90 % aller Menschen von der Erde verschwunden ...
In einer Diskussion mit einem Objektivisten spricht ein Öko-Freak Klartext. Wie "umweltgerecht" wir uns auch verhalten mögen, für die Ökologisten wäre dies nie genug, sie stört schon unsere pure Existenz: "Nur unser tägliches Leben zu leben, auch wenn wir einsparen und rezyklieren, schädigt die Biosphäre." Der Mensch sei "inkompatibel" mit natürlichen Ökosystemen. Mit ein wenig Phantastie kann man sich auch die entsprechenden Gegenmaßnahmen der Ökos ausmalen: Primitivste Lebensverhältnisse und eine signifikante Reduzierung der Anzahl von Menschen. Viele ökologische Zukunftsromane beginnen auch genau so: Nach einer großen ökologischen Katastrophe waren 90 % aller Menschen von der Erde verschwunden ...
Donnerstag, November 06, 2003
US-Senat verbietet Spätabtreibungen
Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über die Entscheidung des amerikanischen Senates, bestimmte Spätabtreibungen zu verbieten:
"In den USA hat der Senat mit grosser Mehrheit ein Verbot einer umstrittenen Methode der Abtreibung verabschiedet. Ein jahrelanger Streit war dieser Entscheidung vorangegangen. Es ist das erste Gesetz dieser Art, seitdem das Verfassungsgericht der USA 1973 das Abtreibungsverbot aufgehoben hat. (...)
Dabei geht es um das Verbot einer bestimmten Methode der Spätabtreibung, welche 'partielle Geburtsabtreibung' (engl. «partial-birth abortion») genannt wird. In der Regel findet die Abtreibung im zweiten oder letzten Drittel der Schwangerschaft statt. Der Fötus wird dabei während einer künstlich eingeleiteten Geburt getötet. Das Gesetz lässt keine Ausnahmen zu, auch nicht zum Schutz der Gesundheit der Mütter."
Bei der Frage der Abtreibung geht es darum, ob der Fötus ein Recht hat, im Körper einer Frau zu sein gegen ihren Willen. Oder anders herum formuliert: Gehört der Körper einer Frau ihr selbst, oder gehört er dem Staat, der darüber zugunsten des Fötus verfügen kann? Aus einer Position der Verteidigung der individuellen Rechte heraus kann die Antwort nur lauten, dass der Fötus kein Recht hat in der Gebärmutter irgendeiner Frau zu sein, sondern dass er sich dort befindet mit ihrer Erlaubnis. Erlaubnisse sind aber keine Rechte. Eine Erlaubnis kann jederzeit widerrufen werden.
Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über die Entscheidung des amerikanischen Senates, bestimmte Spätabtreibungen zu verbieten:
"In den USA hat der Senat mit grosser Mehrheit ein Verbot einer umstrittenen Methode der Abtreibung verabschiedet. Ein jahrelanger Streit war dieser Entscheidung vorangegangen. Es ist das erste Gesetz dieser Art, seitdem das Verfassungsgericht der USA 1973 das Abtreibungsverbot aufgehoben hat. (...)
Dabei geht es um das Verbot einer bestimmten Methode der Spätabtreibung, welche 'partielle Geburtsabtreibung' (engl. «partial-birth abortion») genannt wird. In der Regel findet die Abtreibung im zweiten oder letzten Drittel der Schwangerschaft statt. Der Fötus wird dabei während einer künstlich eingeleiteten Geburt getötet. Das Gesetz lässt keine Ausnahmen zu, auch nicht zum Schutz der Gesundheit der Mütter."
Bei der Frage der Abtreibung geht es darum, ob der Fötus ein Recht hat, im Körper einer Frau zu sein gegen ihren Willen. Oder anders herum formuliert: Gehört der Körper einer Frau ihr selbst, oder gehört er dem Staat, der darüber zugunsten des Fötus verfügen kann? Aus einer Position der Verteidigung der individuellen Rechte heraus kann die Antwort nur lauten, dass der Fötus kein Recht hat in der Gebärmutter irgendeiner Frau zu sein, sondern dass er sich dort befindet mit ihrer Erlaubnis. Erlaubnisse sind aber keine Rechte. Eine Erlaubnis kann jederzeit widerrufen werden.
Mittwoch, November 05, 2003
Ist Harry Potter der Sohn von Satan?
Ich muss zugeben, dass ich die Harry-Potter-Bücher, jedenfalls aus erster Hand, nicht kenne und sich dies wohl auch nicht ändern wird, auch wenn das Ayn Rand Institute und Michael Duff sich recht positiv über Mrs. Rowlings Werke äußern. Michael Duff befasst sich mit den höchst unterschiedlichen Gegnern der Bücher um Harry Potter:
"Ich habe eine seltsame Zuneigung zu Harry Potter, weil er gleichermaßen von der extremen Rechten und von der extremen Linken gehasst wird. Eine Figur, die diese beiden Gruppen ärgern kann, muss etwas richtig machen. Die Gegner von Harry Potter lassen sich in drei Gruppen unterteilen: die religiöse Rechte, die bedroht wird von den konkurrierenden Visionen des Übernatürlichen, die extreme Linke, die bedroht wird von den altmodischen Vorstellungen über Gut und Böse, und die zynischen Hipster, die alles hassen, was populär wird."
Duff sieht keine Anzeichen von Satanismus, dieser "Mischung aus leerem Draufgängertum und halbherzigem Hedonismus", bei Harry Potter, wie es christliche Gruppen ausmachen wollen, die die Bücher als eine Art "Einstiegsdroge" zum Satanskult ansehen. Besonders die linken Potter-Kritiker haben es Duff aber angetan: "Egal wie dumm die Christen sind, die linken Kritiker sind noch dümmer als sie. Ein postmoderner Literaturwissenschaftler hat gerade ein Buch mit dem Titel 'The Irresistible Rise of Harry Potter' geschrieben, ein Buch mit dem Anspruch, eine marxistische Kritik an Harry Potter zu sein. In anderen Worten, Blake hat ein Buch geschrieben, das die Harry-Potter-Bücher in den Kategorien des Klassenkampfes analysiert. Was an sich keine schlechte Sache ist. Rowling hat einige offenkundige Klassenelemente in ihr Werk gestellt. Die Zauberer hassen die Muggles, die Muggles hassen die Zauberer, und die Hauselfen sind wirkliche Sklaven." Auf der Rückseite dieses Buches befindet sich auch ein Zitat des französischen Intellektuellen Pierre Bruno: 'Harry Potter ist ein sexistischer neo-konservativer Autokrat.' Dieses Zitat sei so absurd, dass er gar nicht wisse, wo er anfangen solle, schreibt Duff.
Ich muss zugeben, dass ich die Harry-Potter-Bücher, jedenfalls aus erster Hand, nicht kenne und sich dies wohl auch nicht ändern wird, auch wenn das Ayn Rand Institute und Michael Duff sich recht positiv über Mrs. Rowlings Werke äußern. Michael Duff befasst sich mit den höchst unterschiedlichen Gegnern der Bücher um Harry Potter:
"Ich habe eine seltsame Zuneigung zu Harry Potter, weil er gleichermaßen von der extremen Rechten und von der extremen Linken gehasst wird. Eine Figur, die diese beiden Gruppen ärgern kann, muss etwas richtig machen. Die Gegner von Harry Potter lassen sich in drei Gruppen unterteilen: die religiöse Rechte, die bedroht wird von den konkurrierenden Visionen des Übernatürlichen, die extreme Linke, die bedroht wird von den altmodischen Vorstellungen über Gut und Böse, und die zynischen Hipster, die alles hassen, was populär wird."
Duff sieht keine Anzeichen von Satanismus, dieser "Mischung aus leerem Draufgängertum und halbherzigem Hedonismus", bei Harry Potter, wie es christliche Gruppen ausmachen wollen, die die Bücher als eine Art "Einstiegsdroge" zum Satanskult ansehen. Besonders die linken Potter-Kritiker haben es Duff aber angetan: "Egal wie dumm die Christen sind, die linken Kritiker sind noch dümmer als sie. Ein postmoderner Literaturwissenschaftler hat gerade ein Buch mit dem Titel 'The Irresistible Rise of Harry Potter' geschrieben, ein Buch mit dem Anspruch, eine marxistische Kritik an Harry Potter zu sein. In anderen Worten, Blake hat ein Buch geschrieben, das die Harry-Potter-Bücher in den Kategorien des Klassenkampfes analysiert. Was an sich keine schlechte Sache ist. Rowling hat einige offenkundige Klassenelemente in ihr Werk gestellt. Die Zauberer hassen die Muggles, die Muggles hassen die Zauberer, und die Hauselfen sind wirkliche Sklaven." Auf der Rückseite dieses Buches befindet sich auch ein Zitat des französischen Intellektuellen Pierre Bruno: 'Harry Potter ist ein sexistischer neo-konservativer Autokrat.' Dieses Zitat sei so absurd, dass er gar nicht wisse, wo er anfangen solle, schreibt Duff.
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