Donnerstag, Dezember 18, 2003

Egoistische Unternehmer + egoistische Kunden= Zufriedenheit
Vor vier Jahren las Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser eine Meinungsumfrage, die ihn ärgerte. Darin stand, dass die Bevölkerungsmehrheit Wirtschaftsbosse für egoistisch hält, für Leute, die "nur an ihre eigenen Interessen" denken und "kein Verständnis für die Sorgen der kleinen Leute" haben. Quelle: Stern
Diese Umfrage sollte man wiederholen bei Menschen, die gerade bei Aldi eingekauft haben. Man sollte den Fragenkatalog allerdings erweitern und die Kunden auch über sich selbst befragen, was der Meinungsbildung vermutlich sehr dienlich wäre. Was hat diese Menschen zu Aldi getrieben? Etwas anderes als ihre eigenen Interessen? Und haben sie beim Einkauf einen Gedanken daran verschwendet, ob die Eigentümer von Aldi mit diesen Preisen existieren können? Hätte irgendeiner dieser Kunden moralische Skrupel, ein Produkt zu erwerben, von dem er weiß, dass es unter dem Einstandspreis verkauft wird? Antwort: Wie die Kunden von ihren eigenen Interessen -billig und gut einzukaufen- zu Aldi getrieben worden sind, haben die Albrecht-Brüder ihre Discount-Kette gegründet, um ihren Interessen zu dienen - nämlich Profit zu machen. Sie sind dadurch Milliardäre geworden, aber wieviele Milliarden haben zu ihren Kunden eingespart, die diese ansonsten bei traditionellen Händlern hätten bezahlen müssen? Dieses "Geldmachen" der Albrecht-Brüder war aber nur möglich, weil sie den Interessen ihrer Kunden, viele davon sog. "kleine Leute", durch ein revolutionäres Verkaufskonzept entsprochen haben. Das Ergebnis dieser Umfrage ist Abklatsch der vorherrschenden anti-kapitalistischen Stimmung im Land, wäre aber schnell zu erschüttern, wenn man den Menschen wirklich wie oben beschrieben die segensreiche Wirkung und moralische Stringenz von Egoismus und Eigeninteresse erläutern würde.

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