Dienstag, November 25, 2003

Michael Ledeen: Die Türken, die Italiener und wir
Die Italiener glaubten, dass sie willkommen wären, überall dort, wo sie hingehen, weil sie immer die Einheimischen bezaubern auf eine Art, wie es Amerikaner, Deutsche, Russen und alle anderen nicht vermögen. Die Fakten schienen die Schlussfolgerung zu unterstützen: keine Verluste im Golf-Krieg, keine im Kosovo, und so weiter.

Der Selbstmord-Bombenanschlag von Nasiriyah hat diesem schönen Gedanken ein Ende gesetzt, und viele politische Analysten des Landes erwarteten eine starke nationale Reaktion gegen die Stationierung im Irak. Aber dies trat nicht ein. Im Gegenteil, das Engagement Italiens für den Aufbau des Irak ist offensichtlich stärker als vor der Selbstmordattacke, und, ganz unerwartet, es hat ein Wiederaufleben des Patriotismus gegeben, besonders unter den jungen Leuten. Man sieht die italienische Flagge aus den Festern hängen, zusammen manchmal mit den Stars and Stripes.

Vor ein paar Monaten noch demonstrierten Tausende von Italiener gegen die Befreiung des Irak.

"Eine Friedensmission, kein Krieg", so intonierte (der italienische Staatspräsident) Ciampi es gegenüber der Presse in Washington. Aber das Massaker von Nasiriyah hat die Hohlheit dieser scheinheiligen Einbildung gezeigt, denn Italien ist im Krieg, vielleicht nicht aufgrund eigener Entscheidung, aber dadurch, dass es Teil des Westens ist."

Michael Ledeen, in: nationalreview.com

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