... ein Produkt wie jedes andere
Der CDU-Nachwuchspolitiker Philipp Missfelder hat eine heftige Diskussion mit seinen Bemerkungen ausgelöst, über 85jährige sollten keine künstlichen Hüftgelenke mehr bekommen.
In einem Fernsehinterview erläuterte Missfelder seinen Äußerungen dahingehend, dass er ein Anhänger der "sozialen Marktwirtschaft" sei, gegen "Sozialismus" und "vulgären Neoliberalismus". Letzteres wollen wir ihm gerne glauben. Missfelders Äußerungen sind allerdings kein "Sommerloch-Thema". Er hat in dankbarer Offenheit ausgesprochen, welche Konsequenzen eine staatliche kontrollierte Medizin haben muß - nämlich Zuteilung nach den Vorstellungen der Politik. Die kollektivistischen Heuchler, die jetzt über Missfelder herfallen, betreiben entweder genau dies, was sie Missfelder verwerfen, nämlich Zuteilung, oder sie sind Opfer ihrer eigenen Propaganda, die glaubt, dass es in einem System begrenzter Ressourcen und tendenziell unbegrenzter Nachfrage keine Rationierung geben muss.
Würde Missfelder die Frage aufwerfen, ob sich ein 85jähriger noch ein Auto kaufen darf oder eine Weltreise unternehmen darf? Wahrscheinlich würde ihm diese Beispiele absurd vorkommen. Aber ein künstliches Hüftgelenk ist kein anderes Produkt als die genannten. Man muss es sich leisten können. Dass bei Gesundheitsdienstleistungen sinnvollerweise Versicherungen existieren, die dem Einzelnen das Kostenrisiko einer unerwarteten Erkrankung abnehmen, ändert nichts an dem Grundprinzip von Leistung und Gegenleistung. Die in Deutschland vorherrschenden "gesetzlichen Krankenkassen" gehören übrigens nicht in dieses Schema, da sie nicht vergleichbar sind mit marktwirtschaftlich organisierten Versicherungen. Sie sind Staatsmedizin.
Wenn Gesundheitsdienstleistungen Produkte wie alle anderen auch sind, ist es völlig klar, dass sich jeder, der ein solches Produkt braucht und es sich leisten kann, es sich auch kaufen darf - unabhänig vom Alter.
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